Umgang mit Kreditkarten

Praktisch jeder hat heutzutage auf einer Langzeitreise mindestens eine Kreditkarte dabei. (Die Tatsache, dass es sich bei den meisten dieser Karten eigentlich um eine Debit Card handelt, lassen wir mal außen vor.) Die Bargeldbeschaffung unterwegs wird dadurch sehr erleichtert.

Allerdings bist Du von zwei wesentlichen Voraussetzungen abhängig:

  1. Der Geldbeschaffungsprozess klappt zuverlässig, d.h. Du kommst oft genug an einen funktionierenden Geldautomaten und das ganze komplexe Gebilde aus Maschinen, Software, Leitungen, Verträgen und Zugängen hat keine Aussetzer.
  2. Der Geldbeschaffungsprozess klappt nur bei Dir und nicht bei Anderen, die sich an Deinem Konto bereichern wollen.

Die DOs und DON'Ts

Keine Geldautomaten außerhalb von Banken benutzen

Inzwischen stehen auch in der dritten Welt viele Geldautomaten in Supermärkten oder Einkaufszentren. Hier besteht generell ein höheres Risiko von Fehlfunktionen aufgrund von Leitungsstörungen oder nicht ausreichende Bestückung mit Bargeld. Es kann Situationen geben, wo Du keine Alternative hast; aber grundsätzlich sind die Automaten bei Banken die bessere Wahl, und zwar wenn möglich im Innenraum.

Geld während der Banköffnungszeiten ziehen

Wenn der Automat aus irgendeinem Grund auf die Idee kommt, Deine Karte einzuziehen, oder wenn es sonst irgendeine Störung gibt, kannst Du direkt in die Bank gehen und das Problem zu lösen versuchen. Wenn das Gleiche an einem Freitagabend passiert, verlierst Du unter Umständen mehrere Tage Zeit, bis Du weiterfahren kannst.

PIN verdeckt eingeben

Um Dich ein wenig gegen potenzielle Skimming-Attacken zu schützen (bei denen präparierte Geldautomaten Deine Kartendaten und PIN abgreifen wollen), Solltest Du die Tastatur des Geldautomaten bei der PIN-Eingabe immer verdecken, z.B. mit der zweiten Hand oder einem Blatt Papier. Die übliche Art, die PIN auszuspähen, ist mit einer über der Tastatur angebrachten Minikamera.

Karte möglichst nicht im Hotelsafe einschließen

Jeder, der Zugriff auf den Safe hat, kann ohne Dein Wissen an die Kartendaten und die Unterschrift kommen. Abbuchungen vom Konto erfolgen dann meist einige Zeit später, wenn Du die Zahlungen nicht mehr mit dem Hotel in Verbindung bringen kannst. In den meisten Fällen geht das Einschließen im Safe gut, und es ist auch nicht immer die beste Idee, mit Kreditkarten durch eine Großstadt zu laufen. Du musst auf Dein Bauchgefühl hören und die Risiken gegeneinander abwägen.

Nie mit der Karte bargeldlos bezahlen

Wenn die Karte in Geschäften, Reisebüros oder Hotels zum Bezahlen eingesetzt wird, wird normalerweise mechanisch ein Beleg und eine Kopie erzeugt. Von dem Beleg kann ein Fälscher problemlos Deine Unterschrift nachmachen. Auch bei elektronischer Zahlung über ein Kartenterminal besteht die –sehr reale– Gefahr, dass die Kartendaten dabei abgegriffen werden. Ich benutze meine Karte deshalb grundsätzlich nur zur Bargeldbeschaffung am Geldautomaten oder notfalls am Bankschalter und für Online-Zahlungen. Üblicherweise kostet die Bezahlung mit Karte in vielen Ländern auch einen Aufschlag.

Hinweis: Online-Zahlungen im Internet bei vertrauenswürdigen Anbietern wie z.B. Fluggesellschaften oder großen Buchungsportalen sind inzwischen wesentlich sicherer.

Karte möglichst nicht aus der Hand geben

Falls Du doch einmal mit der Karte zahlen musst, solltest Du sie zu jedem Zeitpunkt im Auge behalten. Wenn jemand damit im Hinterzimmer verschwinden will, gehe nach Möglichkeit mit und schaue nach, was er da treibt.

Gültigkeitsdauer überprüfen

Bevor Du auf die Reise gehst, schadet ein kurzer Blick auf das Gültigkeitsdatum nicht. Wenn die Karte vor der geplanten Rückkehr abläuft, lass Dir von Deiner Bank eine neue geben.

Kontobewegungen regelmäßig überprüfen

Du solltest Dir zur Angewohnheit machen, bei Besuchen im Internetcafe häufig Deine Kontobewegungen anzusehen. Dann kannst Du frühzeitig reagieren, falls jemand die Kartendaten missbraucht.

Belege aufbewahren

Anders als in Deutschland geben die Automaten im Ausland neben dem Geld auch noch einen Beleg aus. Den solltest Du immer mitnehmen, denn Du brauchst ihn für die Kostenkontrolle unterwegs. Noch wichtiger ist der Beleg allerdings, wenn die Transaktion wegen eines Fehlers nicht durchgeführt werden konnte. Er ist dann Dein Nachweis, dass Du wirklich kein Geld bekommen hast und eine eventuelle Abbuchung vom Konto unrechtmäßig ist. Mit den Daten auf dem Beleg kannst Du bei Deiner Bank das Geld zurückfordern.

Auch wichtig: Wenn Du den Beleg wegwirfst, kann jeder potenzielle Übeltäter ganz einfach nachlesen, wie viel Geld Du gerade abgehoben hast.

Verfügbarkeit von Geldautomaten vorher prüfen

Nicht in jedem kleinen Kaff gibt es einen Geldautomaten. Bevor Du in abgelegenere Gebiete fährst, solltest Du immer die Geldautomatensuche von VISA bzw. MasterCard anwerfen, um zu sehen, ob Du Dich vorher noch mit Bargeld eindecken musst. Das gilt besonders für Inseln.

Mit dem Geldabheben nicht bis zum letzten Moment warten

Du kannst sicher sein, dass der Geldautomat genau dann nicht funktioniert, wenn Du nur noch ein paar Cents in bar in der Tasche hast. Deine Bargeldreserve ist nicht das Maximum, was Du in bar haben solltest, sondern das Minimum.

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