Thema: Mückenschutz auf Langzeitreisen in tropischen Gebieten  (Gelesen 60818 mal)

weltentdecker

In dem anderen Thread (Dengue-Fieber) kam ja die Frage zu Mückenschutzmitteln auf und daraufhin frage ich mich nun, wie ihr das eigentlich macht auf mehrmonatigen Reisen. Schmiert ihr euch wirklich monatelang mit DEET-haltigen Mitteln ein? Das Zeug ist ja schon eine absolute Chemie-Keule. Ich reagiere nun zwar nicht gerade allergisch, aber so ganz toll für meine Haut ist das auch nicht wirklich. Und wenn ich bedenke, dass ich mich monatelang jeden Tag mit dem Zeug einreibe… Ich war ja bis jetzt nur max. 3 Wochen am Stück in tropischen Gebieten. In Costa Rica hatte ich No Bite dabei und zusätzlich so ein Naturmittel, ich glaub es war Care Plus Natur oder so. Das No Bite ist halt total unangenehm auf der Haut, während das Naturzeug eher erfrischend und angenehm ist. Ich hab jetzt auch keinen signifikanten Unterschied in der Wirksamkeit festgestellt. Ich wurde mit beiden Sprays auch mal gestochen, aber es hielt sich sehr in Grenzen. Die Frage ist halt nur: Diese Naturmittel kann man unterwegs sicher schlecht nachkaufen oder? In CR oder Thailand hatte ich meistens nur DEET Sprays im Supermarkt gesehen.

Außerdem habe ich mir schon so meine Gedanken gemacht bezüglich der Umweltverträglichkeit. Auf dem No Bite Spray steht z.B. irgendwie, dass das nicht ins Grundwasser gelangen sollte (auch die Chemie-Zeichen darauf sind nicht gerade vertrauenerweckend…  :o). Aber wenn man duscht, gelangt das ja irgendwie in die Kanalisation. Ich will ja gerade in so empfindlichen Ökosystemen wie im Regenwald nicht so ein Chemie-Zeug in die Umwelt verteilen.

Wie macht ihr das auf Reisen in den Tropen?  ???

Klar, lange Klamotten abends, unterm Moskitonetz schlafen, aber um Mückenspray kommt man trotzdem nicht herum oder? Selbst bei langen Klamotten muss man ja Hände, Hals etc. einreiben.
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dirtsA

« Antwort #1 am: 14. April 2011, 16:21 »
Zitat
Selbst bei langen Klamotten muss man ja Hände, Hals etc. einreiben.
Und die Moskitos stechen doch auch DURCH die Kleidung durch... also lange Kleidung hilft bei mir leider nicht wirklich (außer sie wäre lang und dick ;) )

Würde mich auch mal interessieren, wie ihr das macht und welche Mittel ihr verwendet. Bei den kurzen Zeiträumen, wo ich bisher unterwegs war, war immer das mitgebrachten Mittel von zuhause ausreichend. Jedoch waren die Thai-Mittel um einiges wirksamer  ;D Will ja nicht wissen, was dort so drinnen ist...
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Xenia

« Antwort #2 am: 14. April 2011, 17:45 »
Also ich spray in Malaria/Dengue Regionen einfach meine Kleidung mit DEET-haltigen Mitteln ein und sonst nur meine Füsse. Da ich Neurodermitis habe, vertrag ich so starke Mittel sehr schlecht. Bis jetzt bin ich damit gut gefahren. Ich trag am Abend meistens lange Kleidung, damit ich diese einsprayen kann. Wenns wirklich ganz schlimm ist mit den Mücken, spray ich auch mal meine Haute ein, aber einfach so wenig wie möglich.
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bulleye

« Antwort #3 am: 14. April 2011, 20:09 »
Ich schließe mich Xenia an. Das Einsprühen der Kleidung reicht oft aus, jedenfalls wenn es lange Kleidung ist. So kann man den Hautkontakt auf die wirklich erforderlichen Körperpartien eingrenzen. Das Zimmer abends mit Räucherspiralen ausgeräuchert und dann unterm Moskitonetz schlafen, das man dann auch noch mal imprägnieren könnte (wenn man denn ganz, ganz sicher gehen will).
Was das Mittelchen angeht, bin ich konservativ und nehme Autan. ;)
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sommerjogurth

« Antwort #4 am: 14. April 2011, 21:01 »
sind die Mittel den klar und machen keine Flecken auf der Kleidung? Oder sind das andere Mittel als die die Ihr für die Haut nehmt?
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Bella

« Antwort #5 am: 14. April 2011, 21:04 »
Der Tipp, die Kleidung einzusprayen, ist gut!

Ich habe übrigens einen Test der Stiftung Warentest gefunden, die glücklicherweise auch nicht davor halt macht, Mückenschutzmittel zu testen :D
http://www.test.de/themen/haus-garten/test/Mueckenmittel-Im-Stich-gelassen-1179449-2179449/#

Interessant: Alle Mittel auf der Basis ätherischer Öle waren mangelhaft!

Ich werde wohl - trotz Chemie-Keule - zu Anti-Brumm greifen, das ist nämlich das einzige, das in der Wirksamkeit ein "sehr gut" bekommen hat. Testsieger ist aber trotzdem Autan - die Gründe könnt ihr ja selbst nachlesen  ;)
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Vombatus

« Antwort #6 am: 15. April 2011, 00:23 »
Nun, ein gewisses Risiko gestochen zu werden besteht immer ... auch in Deutschland/Europa. Es gehört wohl auch etwas Glück oder eben Pech dazu, ob oder ob du nicht gestochen und mit irgendwas infiziert wirst. Durch Mücken, Zecken, Wanzen oder was auch immer ... (???)

Bin selbst jetzt seit vier Monaten im SOA Raum unterwegs und ca. 15 mal gestochen worden, einmal würde aber auch reichen um Pech zu haben. Als ich in/auf Penang war, wurden in Georgtown ganze Strassenzüge ausgeräuchert weil "Dengue" so stark verbereiten ist/war.

Selbst war ich froh, nach langer Suche endlich DEET-Haltiges Spray (15-20%) gefunden zu haben, bei dessen Verwendung ich stichfrei blieb. Citrusöl empfand ich als unangenehm, geruchsintensiver und weniger wirksam ... meine rein persönliche Ansicht. Citrusöl haltige Mittel gibt es nach meinen Erfahrungen überall nachzukaufen, in Gegensatz zu DEET.

Ansonsten "lange" Kleidung tragen, vor dem schlafen gehen duschen, Moskitonetz, Aircon oder Fan ... und Glück.
Zudem ist die Gefahr in der Trockenzeit (weniger Mücken) geringer als während der Regenzeit (mehr Mücken).

... wenn ich so nachdenke habe ich in den letzten 4 Monaten höchstens 4 oder 5 Deethaltige Sprays verbraucht, bei ca. 50 bis 70 ml pro Fläschchen ... und ich nehme nicht zu knapp davon. Persönlich mache ich mir aber keine Gedanken über deren Giftigkeit, sondern über deren Wirksamkeit.

Tatsächlich würde ich sagen, ernähre ich mich hier gesünder, bewege mich mehr und lebe auch so stressfreier als in deutschen Alltagsleben. (Abgesehen von den Abgasen von Verkehr/Industrie und verbrannten Müll ...  :-)  )

Raucher (permanente Passivraucher) leben vielleicht ungesünder als jemand, der in einem begrenzten Zeitraum, gezielt und nicht übermässig Deet-haltiges Spray benützt. (?) So viel allgemein zum nachdenken.

Durch deine pure Anwesenheit, Verbrauch von Energie durch Transport, Unterkunft und Essen (Flug, Bus, Boot, Stom, Brennholz usw. ...) wirst du der Umwelt mehr schaden als durch ein paar Tropfen Gift. Schau mal was hier alles in der Umwelt und Abwasser landet.

Meistens geht es gut und man kommt gesund wieder Nachhause ... Wie sagt man? Die meisten Unfälle (Todesursachen) passieren Zuhause, im Stassenverkehr oder durch Ärztefehler. Also kein Grund zu Panik ... und gute Reise.

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Xenia

« Antwort #7 am: 15. April 2011, 08:55 »
Nun die Mücken hier in Europa sind aber auch nur halb so agressiv und hartnäckig wie die in Asien und Australien (in Afrika und Südamerika wird es sicher nicht anders sein). Hier lassen sich die Dinger von nicht DEET haltigen Mitteln vertreiben, in Australien haben diese NULL Wirkung bei mir gezeigt. Ausserdem stürzen sich die Mücken halt auf "frisches" Blut.

Ich werd wohl auch Anti Brumm mitnehmen auf meine Reise, aber mehr als eine Flasche auch nicht und dann werd ich mir dort etwas kaufen. Wird ja sicher irgendwo Mückensprays geben in Zentral/Südamerika.
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weltentdecker

« Antwort #8 am: 15. April 2011, 09:18 »
Bin selbst jetzt seit vier Monaten im SOA Raum unterwegs und ca. 15 mal gestochen worden,
Wow, Respekt! So oft wurde ich in 3 Tagen in Thailand gestochen, trotz AC Zimmer. Anscheinend lieben mich die Mücken einfach...  >:(

Durch deine pure Anwesenheit, Verbrauch von Energie durch Transport, Unterkunft und Essen (Flug, Bus, Boot, Stom, Brennholz usw. ...) wirst du der Umwelt mehr schaden als durch ein paar Tropfen Gift. Schau mal was hier alles in der Umwelt und Abwasser landet.
Naja, das kann man so auch nicht sagen. Nur weil ich ein Flugzeug benutze, kann ich ja nicht sagen: "Scheiß drauf, jetzt hab ich eh schon der Umwelt geschadet, dann kommt es auf das zusätzliche Gift nicht an oder es wird eh so viel Abwasser in die Natur gekippt, da kipp ich meins halt gleich dazu"... Irgendwo muss man ja mal einen Schlussstrich ziehen und wenn man helfen kann, etwas weniger Gift in die Umwelt zu kippen, dann sollte man das auch tun, wo immer man es vermeiden kann, gerade in Nationalparks oder so! Aber gut, wir schweifen hier vom Thema ab.

Ich denke, ich werde dann wohl eine Flasche mit DEET und eine auf Citrusölbasis mitnehmen und ein bisschen abwechseln. Mir geht es hier gar nicht darum, dass ich Panik vor den Krankheiten habe, sondern mich hat es einfach mal interessiert, wie ihr das so macht und auch ohne die Krankheitserreger ist es einfach nervig, wenn man total zerstochen wird. Aber anscheinend ist die Lösung, sich monatelang mit DEET einzureiben, wohl doch die einzig praktikable...
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hawk86

« Antwort #9 am: 15. April 2011, 22:34 »
hmmm... wie machen das eigentlich die einheimischen??  die sprühen sich doch bestimmt nicht täglich ein, oder?
in thailand haben die thais immer gemeint, man muss viel chilis essen, dann wird man nicht gestochen.. ?!
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dirtsA

« Antwort #10 am: 16. April 2011, 11:20 »
@ hawk86 - ja die Aussage von den Thais/Asiaten kenne ich auch! Ob es wirklich stimmt, weiß ich nicht. Was aber schon stimmt, ist, dass Moskitos "frisches" Blut bevorzugen. Hab einige Auswanderer kennengelernt, die inzwischen gar nicht mehr gestochen werden. Kann das wirklich sein!??
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Vombatus

« Antwort #11 am: 16. April 2011, 11:42 »
Was ist denn "frisches" Blut? Ist Blut von Ausländern frischer als von Einheimischen? Würde auch gerne wissen wie und ob sich die Einheimischen schützen ... allerdings gibt es natürlich auch viele Einheimische die erkranken. Die meisten Malaria- und Dengueopfer sind doch Einheimische oder?

Vielleicht stimmt die Aussage, dass scharfes Essen hilft? Ich esse auch täglich scharf und hatte mitreisende die ebenfalls scharf beforzugten, dabei kein Mückenschutz benützten und trotzdem nur selten gestochen wurden.

Aber jeder kennt wohl auch die Menschen die ständig gestochen werden und andere irgendwie gar nicht.
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Xenia

« Antwort #12 am: 16. April 2011, 12:16 »
Mit frischem Blut meint man eher Blut das anders schmeckt für die Mücken. Das kommt vorallem auf die Ernährung darauf an und wie der Schmeiss schmeckt.

Hier noch ein Bericht:

Zitat
Neueste Forschungen an der Uni Regensburg haben ergeben, dass die Mücken tatsächlich bestimmte Menschen eher belästigen als andere.
Nach 20 000 Versuchen mit einer bestimmten Mischung von Düften konnte man das Duftmuster ziemlich genau eingrenzen.
Man weiß jetzt, dass das "süße Blut" ins Reich der Mythen gehört, ein hoher Cholesterinspiegel hingegen die Blutsauger tatsächlich anzieht. Entscheidend sei aber die exakte Konzentration von Milchsäure und Fettsäuren, die der Mensch durch seinen Schweiß absondert. Selbst häufiges Duschen bringt nicht immer Linderung : "Die Riechorgane der Mücke sind sensibel genug, auch frisch gewaschene Menschen aufzuspüren", sagt Geier.

Stell dir vor du isst jeden Tag die gleiche Gemüsesuppe von deiner Mutter und dann steht da mal eine andere Gemüsesuppe von jemand anderem. Wer würde schon nicht mal die neue ausprobieren wollen, auch wenn die ev. nur anders riecht?  ;D
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dirtsA

« Antwort #13 am: 16. April 2011, 20:00 »
Haha...guter Vergleich mit der Gemüsesuppe.  ;D

Ich bin übrigens Vegetarier und zu scharf kann ich leider nicht essen, daher kann ich das nicht austesten... Aber vielleicht liegt es wirklich an den Essgewohnheiten!? Vegetarisches Blut??  ???  :D

Bei den Locals habe ich manchmal bemerkt, dass sie sich auch eingesprüht haben, aber sehr sehr selten. Meistens sagen sie dann nur lachend, dass die Moskitos sie / ihr Blut nicht mehr mögen und dass es eben wegen dem scharfen Essen so sein soll. Weniger Probleme haben sie anscheinend wirklich, für Malaria/Dengue brauchst du ja nur 1 einzigen "giftigen" Stich, insofern reicht ja auch wenig gestochen zu werden und ein bissl Pech...
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ChrisNoc

« Antwort #14 am: 04. Mai 2011, 00:37 »
Was heißt eigentlich "unterm Moskitonetzt schlafen"? Wenn ich irgendwo in einem Bett liege.. wie soll ich da n Moskitonetz drüber machen? Oder soll ich mich drin einwicken?  ;D
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