Thema: Kann man Argentinien auslassen?  (Gelesen 1720 mal)

Dan

« am: 24. Juni 2014, 18:15 »
Hi,

wir planen gerade unsere Reiseroute für unsere einjährige Weltreise. Meine Reisebegleitung hatte auch schon einen längeren Text mit vielen Fragen unter   http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=10596.0   gepostet. Jetzt muss ich mich aber auch mal "einmischen", weil mir selber einige Fragen auf der Seele brennen ;-) ... gerade was Südamerika angeht. Eigentlich war ja geplant nach Brasilien 4-5 Wochen durch Argentinien zu touren. Nun war ich gerade beim Impfen und bin mit meiner Arztin ins Gespräch gekommen. Und siehe da - Ihre Tochter war auf Urlaub da und arbeitet sonst selber in Südamerika. Ihre Mutter - die Ärztin - ist selber 6 Monate durch Südamerika gereist. Auf jeden Fall haben mir die beiden nahegelegt, dass es in Argentinien und Chile ziemlich europäisch zugehen soll. Vor allem das Preisniveau soll dermaßen hoch sein, dass sie über die Hälfte Ihres Reisebudgets eingebüßt hat bei Ihrer Reise durch Argentinien. Die beiden meinten dann, dass fast alle anderen Länder Südamerikas um Längen interessanter,abwechslungsreicher und um vieles urprünglicher sein sollen als Argentinien. Mich würde mal interessieren wie Eure Meinung dazu ist? Hat jemand die gleichen Erfahrungen gemacht? Unser Jahresbudget ist natürlich begrenzt und wenn noch mehrere der Meinung sind, dass wir unseren Fokus lieber auf andere Länder wie Bolivien oder Kolumbien legen sollten, dann wäre es ja eine Option, evtl. nur ein paar Wanderungen in Patagonien zu unternehmen, sich die Wasserfälle von Iguazu anzuschauen und dann weiterzureisen, anstatt 5 Wochen durchs Land zu tingeln und dort viel Kohle zu lassen? Oder sagt ihr, Argentinien ist ein absolutes Highlight und darf auf einer Südamerika-Reise nicht ausgelassen werden. Was mich auch noch total verunsichert, sind die riesigen Entfernungen. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt auf Eure Meinungen.

Gruß:
Daniel
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santiago

« Antwort #1 am: 24. Juni 2014, 21:28 »
Ui, eine wirklich schwierige Frage. Die einfache Antwort wäre: "Ja, natürlich kann man Brasilien auslassen". Bringt dir vermutlich wenig  ;)

Zum Zeitplan: Da ihr eh nur Cusco, MP und Umgebung sehen wollt (und ev. Nazca (noch widersprüchlicheres Thema als "Argentinien auslassen"  ;)) sind 3 Wochen schon sehr viel (Inkatrek geplant?). So könntet ihr dann zB 2-3 Wochen Argentinien machen, dann 2 Wochen Bolivien Salar de Uyuni, Potosi, La Paz, Copacabana), dann 2 Wochen Peru.

Ich habe Argentinien sehr schön gefunden. Buenos Aires ist eine tolle Stadt (meiner Meinung nach die schönste Hauptstadt Südamerikas), Mendoza und Salta großartige Weingegenden, der Nahe Acongagua durchaus einen Ausflug wert und Patagonien ist sowieso großartig. Natürlich ist Argentinien europäischer als Bolivien oder Peru, aber größtenteils nur die Städte, es ist trotzdem ein faszinierendes Land.

Für Outdoorfans (und die, die es werden möchten) ist Patagonien schon toll.

Brasilien steht Argentinien beim Preisniveau um nichts nach übrigens.

Du könntest als von Iguazu nach B.A., dann Patagonien und über Mendoza?Cordoba? nach Salta und von dort zum Salar de Uyuni.

Hab ich dir jetzt geholfen?
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Vombatus

« Antwort #2 am: 24. Juni 2014, 22:01 »
Einiges zu dem Thema habe ich ja schon im anderen Beiträgen geschrieben.

Zu dem Gespräch mit deiner Ärztin. Es kommt immer auf den Reisestil an. Wenn ich 3 Wochen Urlaub mache habe ich andere Möglichkeiten als wenn ich 12 Monate um die Welt tingle.

Aber ja. Argentinien und Chile (Südbrasilien) sind zum Teil sehr europäisch geprägt. Was ja nicht schlecht sein muss. Europäischen (Westlichen) Einfluss findest du auch in anderen Ländern, dass hat einfach etwas mit deren Geschichte zu tun.

Richtig teuer in Chile und Argentinien ist der Langstreckentransport und bestimmte Touren. (Siehe Links im anderen Thread über Busspreise etc.)

Unterkünfte und Verpflegung bekommt man preiswerter und gleichteuer wie in Europa. Wobei die Preisspanne auch vom Reisestil abhängig ist. Dorm oder Doppelzimmer, Hütte oder Zelt? Restaurant oder selber kochen? Taxi oder öffentlicher Bus? Selbst waschen oder waschen lassen? In bestimmten Gegenden mit beschränktem Angebot und in der Hauptsaison wird es aber dann richtig teuer. Z.B: Ushuaia. Dann muss man ggf. sogar reservieren.

Chile und Argentinien haben viel zu bieten, leider liegen die Sehenswürdigkeiten halt manchmal tausende Kilometer weit auseinander, wenn man die sehen möchte heißt es tiefer in die Tasche greifen. Dahingegen spart man halt in anderen preiswerteren Ländern Geld. Viele haben ja ein Mix auch teuren und billigen Ländern, dann gleicht sich das auf die Monatsausgaben gesehen wieder aus.

Wie gesagt kommt sehr viel auf den Reisestil an. Pauschal lässt sich da gar nichts sagen!!!
Ihr wollt neben (Argentinien, Chile) auch nach Japan, Fidschi, Neuseeland, Australien, Brasilien, Belize, Mexiko. Das sind alles mittelteure bis (sehr) teure Länder. Indonesien, Peru, Philippinen sind etwas preiswerter, je nach Saison und Unternehmung aber auch nicht richtig BILLIG. Kolumbien würde ich jetzt auch nicht im Gegensatz zu Bolivien als "billig" ansehen.
 
Hinzu kommen Ausgaben für Flüge in Südamerika. Wenn ihr langsam von Land zu Land reist habt ihr zwar auch viel Geld ausgegeben, dafür aber auch was gesehen und erlebt. Wenn ihr viele Flüge habt seid ihr schnell unterwegs, habt  ggf. sogar Geld gespart aber NICHTS dazwischen gesehen.

Ja, die Distanzen sind gewaltig. Wenn ihr aber 5 Wochen langsam mit kleinen Bussen und per Anhalter durchs Land fahrt spart ihr verhältnismässig Geld, wenn ihr schnell durchs ganze Land fahrt/fliegt, habt ihr Zeit, Nerven und vielleicht auch (Je nach Angebot) Geld gespart, vielleicht aber auch nicht.

Argentinien, die Gletscher, die Eindrücke vom Land, das Schnorcheln mit Seelöwen, Pinguinkolonien, BA … ja, das war es wert, so schnell werde ich da auch nicht mehr hinkommen. Und eine Weltreise kostet halt auch was. Alles kann man aber sowieso nicht sehen, da liegt die Kunst beim weglassen. Verzichten. Ich war nicht in Australien und Neuseeland und Fidschi. Das war es mir im Augenblick nicht wert. Ich hatte andere "Must See" Länder.


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Markus--

« Antwort #3 am: 24. Juni 2014, 22:18 »
Was ihr machen wollt, müsst ihr entscheiden, vlt. gefällt einem auch ehr Brasilien dem anderen Argentinien, dann trennt euch doch und trefft euch in Iguazu wieder.
Ich würde Argentinien nicht auslassen, weil es zwar europäisch geprägt (wie fast alles in SA), aber auch eines der abwechslungsreichsten Länder in SA ist. (Iguazu, Anden(Region Mendoza und Salta), Patagonien und Buenos Aires eben noch. Für Outdoor/Wanderfreunde ist Patagonien mMn ein must-see. Buenos Aires einer der (für mich die) beste Stadt in SA(allerdings Sightseeingmäßig nur durchschnitt, das "Feeling" der Stadt macht es besonders) und Iguazu.

Es gibt aber insgesamt so viel extrem Sehenswertes in SA, das es schwer ist sich da festzulegen. Ich würde in Peru/Ecuador/Bolivien/Chile mit einem Monat rechnen, um einen guten Überblick zu bekommen (Sofern outdoor Aktivitäten auf dem Programm stehen) und Argentinien 6-8 Wochen, Uruguay 1-2 Wochen, Brasilien 2 Monate und Kolumbien auch 6 Wochen.
Ich würde euch ehr empfehlen, weniger Länder zu bereisen dafür intensiver, also lieber nur Kolumbien, Peru, Ecuador und Bolivien anstatt versuchen in der gleichen Zeit alles zu sehen, weil man effektiv mehr sieht und nicht ständig nur im Bus sitzt. (15-20h ist in SA einfach keine besonders Lange Strecke)

nur kurz zum noch Preisniveau:

nimm Dollar oder Euro mit und tausche dies in Peso auf dem Blue-Market und Argentinien ist nur etwas teurer als Peru oder Kolumbien. Ecuador ist ein tick günstiger (geführte Touren sind hier aber auch sehr teuer). Bolivien ist preislich am günstigsten, während Brasilien genauso teuer und teilweise (im Supermarkt) teurer ist als Deutschland. Chile liegt ebenfalls über argentinischem Preisniveau.

und wie Vombatus schon schrieb, gerade Japan und Australien und Neuseeland sind vermutlich fast Doppel so teuer, wie Argentinien.  Bei Touren gerade in Argentinien hilft ein Studentenausweis.
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