Thema: Wandern in Neuseeland - eine Einführung  (Gelesen 11301 mal)

ORANGPHILOSOPHICUS

« am: 13. März 2013, 01:28 »
Wandern in Neuseeland



… ist einfach grandios! Es gibt dabei aber grundlegende Unterschiede zu anderen Gegenden der Welt. Am besten bekannt wird das Wandern aus Mitteleuropa sein. Unzählige miteinander verknüpfte Wege und Pfade, angenehme Zugänglichkeit, ein gutes Hüttensystem,  leichtes Gepäck und eine kultivierte Landschaft sind nur einige markante Merkmale. Neuseeland ist hingegen in vielen Bereichen deutlich anders. Gründe die mir so aufgefallen sind:

  • Naturräumliche Eigenheiten (Höhenstufung der Landschaft liegen viel niedriger, große Dynamik zeigt sich in den äußerst jungen und brüchigen Gebirgen, Erdbeben, Vulkanismus, etc.)
  • relativ kurze Besiedelungsgeschichte (abgesehen von den Maori mit ihren uralten Pfaden)
  • viel geringere Bevölkerungsdichte
  • Rechtslage (sehr große Nationalparks und forest parks als sog. „public land“ und andererseits ein strikteres Privatrecht auf Land.
  • stärkste und vermutlich konsequenteste staatliche Naturschutzorganisation weltweit


WANDERTYPEN
Die Neuseeländer unterscheiden zwischen verschiedenen Typen des Fußmarsches bzw. der Wege:
  • Walking Track - gut ausgebaut und markiert, einfach zu gehen
  • Tramping Track – wenig ausgebaut, aber markiert. schwierig
  • Route – nicht ausgebaut, Orientierungskenntnisse notwendig da nicht markiert, nur für erfahrene Wanderer
(detailliert hier: Track Categories)

In der folgenden Beschreibung wird es eher etwas zu Lasten von mehrtägigen und anspruchsvolleren Touren gehen, da ich da einfach mehr Erfahrung habe und man dazu schwieriger Infos bekommt als zu Tagestouren, die in fast allen Broschüren beschrieben sind. Also keine Sorge wenn ihr kleine Wanderungen vor habt müsst ihr keine Flüsse queren ;) Je abgelegener und schwieriger desto häufiger sprechen die Kiwis von „backcountry“ wandern, auch allgemein als „tramping“ bezeichnet.


HÜTTEN
Das aus den Alpen bekannte Hüttensystem gibt es in NZ nicht. Die Distanzen zwischen den Hütten sind meist etwas größer, die Hütten kleiner, die Höhenlage niedriger und oft ist niemand sonst dort anzutreffen. (Vergleichsfotos: Stüdlhütte/AUT vs. Chaffey Hut/NZ :D) Es gibt die unterschiedlich ausgestatteten Hütten des DoC (über 900) und diverse Privathütten (zb. New Zealand Alpine Club, etc.). Diese sind alle kostenpflichtig. Die Ausstattung variiert von sehr rudimentären Schlafstellen bis hin zu großen Schlafsäle, mit Küchen mit Kochgelegenheiten und Toiletten mit Spülung (Einen Kaiserschmarrn, ein Schnitzel oder ein Bier wird man aber auch dort nirgends serviert bekommen ;) )
Wenn man öfters vor hat in DoC Hütten zu nächtigen, empfiehlt sich ein Annual Pass. Damit ist die Nutzung mittelfristig extrem günstig (ab zehn Nächtigungen hat sich der Pass schon amortisiert).  
(detailliert hier: Hut Categories)


CAMPING
Public Land: In Nationalparks und Forestparks ist das freie Campen - also von Wanderern nur mit Zelt – grundsätzlich gestattet. Es sind lediglich Mindestabstände zu gewissen Infrastrukturen einzuhalten (zB zu einem Great Walk 500m). Außerdem ist die Nähe zu Hütten die man nicht bezahlt hat zu meiden. Abgesehen vom freien Campen gibt es auch noch günstige DoC-Campingplätze mit einer gewissen Grundausstattung. (detailliert hier: Freedom Camping )

Privatland: Das Campen ist nur mit Erlaubnis des Landbesitzers gestattet. IdR handelt es sich dabei um farmland. Meiner Erfahurung nach ist bei entsprechendem Benehmen aber auch das kein Problem. Ich wurde mehrfach schon „erwischt“ und erst einmal dazu aufgefordert, demnächt doch bitteschön weiter zu ziehen, die Schafe kommen bald. ;)
Eine gewisse Sorgfalt bei der Auswahl des Zeltplatzes sollte man (in Rücksichtnahme auf die Flora/Fauna sowie der Störung anderer Wanderer) in beiden Fällen walten lassen!


AUSWAHL EINER WANDERUNG
Es ist für Jede/n was dabei! Neuseeland ist ein Wanderparadies! Wenn man sich folgende Fragen ehrlich selbst beantworet, wird man schnell eine geeignete Wanderung finden:
  • Was kann ich?
  • Wie viel Zeit habe ich?
  • Welche Ausrüstung habe ich?
  • Was will ich sehen/erleben?
und darauf dich gezielt nach geeigneten Tracks in der gewünschten Region zu erkundigen und daraufhin entscheiden…
  • Welche Wanderung mache ich?



INFORMATIONSBESCHAFFUNG
Das Department of Conservation (DoC) betreibt eine Vielzahl von Zweigstellen über ganz NZ verteilt. Diese sind persönlich oder online eine gute Anlaufstelle um aktuelle Infos über den Zustand der Wege (weggespülte Brücken und Wege sind keine Seltenheit), oder das Wetter zu erhalten sowie zu allen möglichen Infomaterial zu kommen.
Für wenig begangene Route (diese werden ja nicht gepflegt) finden sich ab und zu Mappen mit Erfahrungsberichten von Wanderern, die vor kurzem darauf unterwegs gewesen sind. Solche Infos sind wirklich sehr hilfreich!
Ansonsten möchte ich noch darauf hinweisen, dass sich die Leute beim DoC meist Mühe geben euch bestmöglich zu informieren. Aber voll darauf vertrauen kann man nie. Dazu ist einfach alles zu dynamisch hier und die personellen Kapazitäten des DoC viel zu gering. Und ja…. manchmal hat auch der/die Mitarbeiterin einfach keine Ahnung ;)

TRACKINFOS: gute Allgemeinbeschreibung von den bekanntesten Wanderregionen, Auswahl nach Schwierigkeitsgrad möglich, leider etwas unübersichtlich aufgrund der großen Menge
WANDERKARTEN: für ganz NZ incl. Tracks und Hütten! Sehr gut um eine regionale Übersicht zu erhalten)
WETTER: bei mountain&parks kann man einzelne nationalparks auswählen


SICHERHEIT
Aufgrund der Möglichkeiten, die einem Neuseeland bietet, ist bei der eigenen Sicherheit einiges zu beachten. Immer wieder verletzen sich Wanderer auf abgelegenen Routen, oder verlieren die Orientierung und verlaufen sich schlicht. Solche Situationen enden leider häufig fatal… aber, man kann versuchen sie zu vermeiden:
  • Passende Ausrüstung / Verpflegung
  • Wetter beachten
  • Nicht alleine losziehen
  • Andere Personen informieren
  • Personal Locator Beacon (also GPS gestützte Lokalisierungsgeräte im Notfall – kann man Wochenweise mieten)
  • know your limits!!!
MEHR DAZU

Bei backcountry Touren kommt es häufig vor, dass man auch Flüsse queren muss. Hier eine kleine Einführung, wie man das angehen sollte: FLUSSQUERUNG


Ich hoffe das ist ein guter Überblick und hilfreiche für manche unter euch! Kann euch nur raten, nehmt euch die Zeit in Neuseeland, pfeift auf das Jet Boating, Bungee Jumping oder Sky Diving und gebt dem Land zu Fuß eine Chance!

Wandern in Neuseeland bereichert!
(oder macht einem zumindest nicht finanziell ärmer ;) )

[Kein Anspruch auf Vollständigkeit, Korrektheit und Objektivität - daher möchte ich dazu motivieren, mich zu korrigieren bzw. zu ergänzen]
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Vada

« Antwort #1 am: 13. März 2013, 06:52 »
suppperr!! :D

Denkst du dass man da im Hostel Leute findet, um sich zu einer Wandergruppe zusammenzuschliessen für einen Great walk? Oder könnte ich solch einen alleine gehen? Die einfacheren gehen ja unter Tramping Track (also markiert), sehe ich das richtig?

Ich bin zwar erfahrener Wanderer, aber ohne Alpinausbildung. Also ich wanderte immer mit Routenbeschreibung und Wanderkarte auf max. 2800m. Ich hab hab nur einmal ne Gletschtertour gemacht, aber natürlich unter Führung und das würde ich nicht mehr machen, war schon recht heavy...

Hütten kenne ich nur aus den Bergen, dort ist natürlich alles vorhanden. Aber ich hab schon nachgelesen, dass das in NZ nicht so ist und man alles mitnimmt. Das sollte kein Problem sein. Ich mach mir nur Sorgen ums verlaufen. Als Bergfan bin ich natürlich besonders an dem Tongariro interessiert :).


Liebe Grüsse + nochmals besten Dank für deinen Bericht
Vada


PS: ich freu mich ja sooooooo auf Neuseeland ..*seufz*  :) . Arbeite mich dann wenn ich Zeit habe durch die Links
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ORANGPHILOSOPHICUS

« Antwort #2 am: 13. März 2013, 08:42 »
suppperr!! :D

Denkst du dass man da im Hostel Leute findet, um sich zu einer Wandergruppe zusammenzuschliessen für einen Great walk? Oder könnte ich solch einen alleine gehen? Die einfacheren gehen ja unter Tramping Track (also markiert), sehe ich das richtig?

Ich bin zwar erfahrener Wanderer, aber ohne Alpinausbildung. Also ich wanderte immer mit Routenbeschreibung und Wanderkarte auf max. 2800m. Ich hab hab nur einmal ne Gletschtertour gemacht, aber natürlich unter Führung und das würde ich nicht mehr machen, war schon recht heavy...

Hütten kenne ich nur aus den Bergen, dort ist natürlich alles vorhanden. Aber ich hab schon nachgelesen, dass das in NZ nicht so ist und man alles mitnimmt. Das sollte kein Problem sein. Ich mach mir nur Sorgen ums verlaufen. Als Bergfan bin ich natürlich besonders an dem Tongariro interessiert :).

@tramping: ja, auch die meisten great walks sind tramping tracks. würde aber sagen, dass sie dabei sicherlich an der unteren schwirigkeitsstufe von "tramping" angesiedelt sind. und great walks kannst du definitiv auch alleine gehen. "alleine" wirst du dort sowieso nicht sein ;) vor allem bei great walks, die man in beide richtungen begehen darf, bekommt man mit, wieviele leute da täglich drüber laufen.  bei den tracks, die man in vorausreservieren muss, wird auch täglich kontrolliert ob man in der hütte ankommt (du hast so ein ticket dass du dann in der hütte/campingplatz vorweisen musst.
aber ja, tlw sind halt die tagestouren recht lang und man macht auch einiges an höhenmeter. trotzdem sind die pfade soooo ausgetreten, dass man wie auf einer alpinen autobahn dahinzischen kann.
"trampen" kann an der oberern kante der schwierigkeitsskale auch anders aussehen! also so, dass zwar alle paar hundert meter eine markierung is, aber dazwischen nur felsschutt oder gebüsch ist.

@great walks: noch eine ergänzung zu den great walks.... ich komme ja von meiner ausbildung her aus dem bereich und möchte daher auch in aller deutlichkeit sagen: die great walks und deren popularität haben damit zu tun, dass man von seiten der DoC die Leute "kontrolliert" eine großartige wildniserfahrung bieten will. und das ist ganz extrem in neuseeland der fall. man promotet die track dermaßen, dass man genau das erreicht, was man erreichen will. und das hat seine gründe!
aus sicht des DoC/umweltschutzes ist das insgessamt ein großartiger erfolg. so gut wie jeder tourist macht eine dieser wanderungen. dh. es findet eine kontrollierte konzentrierung der besucher auf einen weg statt und "schützt" bzw entlastet so andere gebiete. Man schützt auch wanderer, die keine erfahrung haben oder sich so überschätzen würdne.
daher meine ich, die great walks sind ein sehr repräsentatives abbild des naturlichen schatzes neuseelands und für fast jeden ein super erlebnis!

@leute finden: liege gerade im hostel, neben mir ist eine pinnwand... und da sind zwei gesuche für die nächste zeit den routeburn zu gehen. also das mit den great walks sollte funktionierne.. auch wenn man ev da keinen platz mehr in der hütte bekommt. zum campingplatz sollte es mit 5-7 tagen vorlauf auch klappen. geh ev auch in mehrere hostels um die pinnwände zu durchsuchen. ansonsten kannst du noch auf couchsurfing checken.

@2800m: was in europa auf 2800m findet, kann man generalisiert für neuseeland sagen, dass man das selbe auf ca 1500-2000m findet. wie gesagt, die höhenstufung ist viel niedriger angelegt + die zugänglichkeit viel schwieriger. also nicht vergleichen mit dem, was man wo anders erlebt hat. Vor ort durchfragen bze selbst herantasten ist sicherlich cleverer.
eine spezielle ausbildung brauchst du in den meisten fällen nicht. einge gewisst trittsicherheit und schwindelfreiheit sind aber schon gut. wenn du scho öfters alpin unterwegs warst müsstest du das meistern können. man gewöhnt sich ja daran. aber wie schon beschrieben, für die great walks brauchst du das nicht! das sind eher laufstege (auf denen viele wanderer gerne ihre teuren gamschen präsentieren (obwohl die vollkommen fehl am platz sind :D :D :D ) ;)

@verlaufen: wenn du einen great walk machst (im deinem falle den tongarino), dann ist es äußerst unwahrscheinlich sich zu verlaufen. da sind soviele leute unterwegs, der weg idR so gut beschaffen und die markierungen so gut, dass es schon sehr unwahrscheinlich ist. verlaufen kommt eher auf wirklichen tramping tracks bzw. routen vor, wenn das wetter auch noch dementsprechend schlecht ist. deswegen immer alle sicherheitsregeln im kopf behalten, nichts riskieren und ruhig bleiben. dann klappt das schon.

beste grüße
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Vada

« Antwort #3 am: 13. März 2013, 11:04 »
Vielen Dank für die Infos, die sind äusserst hilfreich. DANKE DANKE DANKE. Somit kann ich beruhigt einen Great Walk im voraus buchen. Und ansonsten kann ich mich gut anschliessen, das mit der Pinwand an Hostels wusste ich nicht.

Bei meinen Wanderungen laufe ich so zwischen 5-8 Stunden, bin aber gerne gemütlich unterwegs.

btw war noch nie in einem HOstel, kenne nur Berghütten mit Mehrbett, aber noch diesen Monat wird sich das ändern  ;)
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Vada

« Antwort #4 am: 12. Juli 2013, 09:26 »
Hi ho

auf der Internetseite der Great Walks ist beim Tongariro angegeben dass es auch im Sommer Schnee haben kann. Echt? Würde diesen schon gern machen, aber nicht mit Eispickel, Steigesen & Co.
Da man ja frühzeitig die Huts buchen sollte, hab ich mich mal umgesehen.


LG
Vada


edit: das erklärt vermutlich die BEschreibung?

@2800m: was in europa auf 2800m findet, kann man generalisiert für neuseeland sagen, dass man das selbe auf ca 1500-2000m findet. wie gesagt, die höhenstufung ist viel niedriger angelegt + die zugänglichkeit viel schwieriger. also nicht vergleichen mit dem, was man wo anders erlebt hat. Vor ort durchfragen bze selbst herantasten ist sicherlich cleverer.
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ORANGPHILOSOPHICUS

« Antwort #5 am: 12. Juli 2013, 10:06 »
auf der Internetseite der Great Walks ist beim Tongariro angegeben dass es auch im Sommer Schnee haben kann. Echt? Würde diesen schon gern machen, aber nicht mit Eispickel, Steigesen & Co.

klar kann man schnee haben, ist ja immerhin an die 2000 m hoch, ziemlich weit im süden und hat hohen niederschlag. das macht das ganze ein wenig rutschiger.

aber steht bei der info auch was von eispickel und steigeisen?

für den circut würd ich  im sommer nie und nimmer eine solche ausrüstung mitnehmen. ich hatte im herbst am gipfel auch schnee und eis. aber absolut nichts gefährliches (wenn man mit hirn geht). rutschen wirst du auch im sommer beim rauf und runtergehn, da alles lose ist.
von ngauruhoe runter bin ich in 10 min gelaufen im geröll. das geht mit schnee sicher auch super! rauf muss man sich halt 1 1/2 oder 2 h ein bisschen quälen. (2 schritte vor, 1 schritt zurück) :)

auch im winter würde ich das zeug nicht mitnehmen! ein trekkingstock sollte zur not reichen! aber, eigenverantwortung zählt!!!!! 
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Speedy

« Antwort #6 am: 13. Juli 2013, 02:37 »
Ich wollte im neuseeländischen Sommer den Tongariro Northern Circuit laufen und musste ihn dann leider für die geplanten 3 Tage komplett absagen: Schneefallgrenze auf 1800m, Windgeschwindigkeiten bis 100 km/h und heftige Gewitter... und das Ganze für 2-3 Tage. Da wurde keiner auf die Wanderstrecke gelassen, und das war auch gut so. Eispickel braucht man da im Sommer ganz sicher nicht. Denn wenn wirklich schlechtes Wetter vorausgesagt ist, sollte man die Wanderung ganz einfach verschieben. Auch im Sommer gab es schon Todesfälle am Tongariro...
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ORANGPHILOSOPHICUS

« Antwort #7 am: 22. Juli 2013, 00:41 »
Ich wollte im neuseeländischen Sommer den Tongariro Northern Circuit laufen und musste ihn dann leider für die geplanten 3 Tage komplett absagen: Schneefallgrenze auf 1800m, Windgeschwindigkeiten bis 100 km/h und heftige Gewitter... und das Ganze für 2-3 Tage. Da wurde keiner auf die Wanderstrecke gelassen, und das war auch gut so. Eispickel braucht man da im Sommer ganz sicher nicht. Denn wenn wirklich schlechtes Wetter vorausgesagt ist, sollte man die Wanderung ganz einfach verschieben. Auch im Sommer gab es schon Todesfälle am Tongariro...


verschieben ist meist das beste das ihr machen könnt. am tongariro hab ich 3 tage abgewartet. bin los, wie es oben noch gestürmt hat und hatte tagsdrauf kaiserwetter (wettervorhersgen sind recht gut in der gegend!)
als tourist geht man halt meist wegen der schönen aussicht. daher sollte man sich immer die flexibilität behalten auf besseres wetter warten zu können. tongariro mit nebel oder extrem starken wind ist dann fast sinnlos, da man nichts von den vorzügen dieser landschaft genießen kann. ... könnte man sich ja gleich auf den heimtrainer setzen wenn man sich einfach körperlich betätigen will ;)

neuseeland kann ziemlich hart sein. das macht auch den reiz aus vom trampen dort.
gefährliche situationen entstehen halt wenn man sich und die umgebung falsch einschätz. die popularität des tongariro crossings / circuts zieht eben viel zu viele "spaziergänger" an, die dort oben egtl nichts verloren haben sollten.  abere ja,.. klar kann auch erfahrenen und gut ausgerüsteten wanderern was passieren.

vor kurzem ist in österreich in den bergen einer mit crooks am schnee ausgerutscht und 40 m gestürzt.  und ähnliches hab ich auch am tongariro/half dome/milford track/angells landing/grand canyon/tigersprungschlucht/.... beobachtet. was soll man dazu noch sagen.

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Vada

« Antwort #8 am: 22. Juli 2013, 11:13 »
naja aber von wegen Flexibilität: für die Great Walks muss man ja vorausbuchen oder nichts?
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ORANGPHILOSOPHICUS

« Antwort #9 am: 22. Juli 2013, 11:44 »
naja aber von wegen Flexibilität: für die Great Walks muss man ja vorausbuchen oder nichts?

ja. entweder off season gehn (wenn man zeit hat) oder halt 500 m (auf der Karte!!!) entfernt zelteln! das müsste im tongariro gar kein problem sein, da es nicht so steil ist und es viele flache plätze gibt (= kostenlos)

und prinzipiell waren von meinen 3 highlights nur 1 great walk dabei. bin aber auch insgesamt nur 3 g w gegangen. es gibt besseres!
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Jenny_far_away

« Antwort #10 am: 23. Juli 2013, 12:06 »
Hey Vada,
also bis auf den Milford Sound kann man zumindest im März alle Great Walks Problemlos auch ohne großartig vorher zu reservieren wandern. Ich habe Milford und Kepler im November letzten Jahres gebucht und bin beide dann im März gelaufen. Für den Kepler gab es noch jede Menge Tickets. Spontan bin ich dann auch noch den Rakiura Great Walk auf Stewart Island und den wunderschönen Heaphy Track gewandert. Einfach genial. Man muss unter Umständen etwas flexibel sein, z.B. den Track dann in der entgegengesetzten Richtung laufen, wie er beschrieben ist oder ähnliches. Der Rotburn kann manchmal auch relativ voll sein, zwei Wochen vorher buchen ist da empfehlenswert. Tongariro habe ich vor drei Jahren gar nicht gebucht, bin an dem Tag, an dem ich los wollte dort aufgetaucht und hab mir die Tickets geholt  ;D Bei Rakiura und Heaphy habe ich das diesmal genauso gemacht, letzteren allerdings online gebucht.

Viel Spaß in Neuseeland!!! Ich liebe dieses Land und will unbedingt wieder zurück um noch viel viel mehr wandern zu gehen, obwohl es diesmal schon fast 500km waren haha. Aber es gibt einfach keinen besseren Weg um dieses Land zu erkunden und die Neuseeländer, die man bei den Wanderungen trifft, einfach unbeschreiblich. Von 5jährigen kleinen Jungen bis über 80jährigen Opis alles dabei und jeder mit seinem eigenem Gepäck und Essen unterwegs.

PS: Wenn du spontan buchen willst, geh über die website des DOC Centers, die Leute in den Büros haben meist keine Ahnung und sagen einfach erstmal das alles ausgebucht ist, was völliger quatsch ist.

PPS: Wenn du ein paar Bilder und Beschreibungen sehen bzw. lesen magst, kannst du gerne bei meinem Blog vorbeischauen:
www.jennyfaraway2012.blogspot.de
einfach rechts unter Länder auf Neuseeland klicken
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xzarus

« Antwort #11 am: 23. Juli 2013, 13:48 »
also bis auf den Milford Sound kann man zumindest im März alle Great Walks Problemlos auch ohne großartig vorher zu reservieren wandern. Ich habe Milford und Kepler im November letzten Jahres gebucht und bin beide dann im März gelaufen. [...] Der Rotburn kann manchmal auch relativ voll sein, zwei Wochen vorher buchen ist da empfehlenswert. Tongariro habe ich vor drei Jahren gar nicht gebucht, bin an dem Tag, an dem ich los wollte dort aufgetaucht und hab mir die Tickets geholt  ;D Bei Rakiura und Heaphy habe ich das diesmal genauso gemacht, letzteren allerdings online gebucht.

Sehr guter Thread, danke für die Infos.
Ich bin total anschlüssig wann ich buchen soll. Plane im März/April 2014 in Neuseeland zu sein (ohne RTW-Ticket )und eigentlich habe ich vorgehabt mich so nach Lust und Laune durch die Welt treiben zu lassen.
Wie soll ich mich dann Monate vorher auf vielleicht nicht nur den ersten Great Walk sondern gleich mehrere festlegen? Da müsste ich mir ja schon überlegen, wie schnell ich innerhalb Neuseelands von A nach B kommen will.
Wieviel im Voraus sollte ich denn buchen? 5 Monate finde ich krass viel!

Buchen denn die Great Walks auch Leute alleine? Also damit ich mich dann möglicherweise mit jemand anderem auf so einem Great Walk zusammentun kann? Denn wenn ich früh buche, helfen mir Hostelbekanntschaften natürlich nicht weiter, weil die entweder keinen oder einen anderen Zeitraum gebucht haben.
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Speedy

« Antwort #12 am: 23. Juli 2013, 21:25 »
Wie soll ich mich dann Monate vorher auf vielleicht nicht nur den ersten Great Walk sondern gleich mehrere festlegen? Da müsste ich mir ja schon überlegen, wie schnell ich innerhalb Neuseelands von A nach B kommen will.
Wieviel im Voraus sollte ich denn buchen? 5 Monate finde ich krass viel!

Buchen denn die Great Walks auch Leute alleine? Also damit ich mich dann möglicherweise mit jemand anderem auf so einem Great Walk zusammentun kann? Denn wenn ich früh buche, helfen mir Hostelbekanntschaften natürlich nicht weiter, weil die entweder keinen oder einen anderen Zeitraum gebucht haben.
2-3 Wochen im Voraus buchen reicht für die meisten der Tracks (z.B. aber nicht für Milford Track) völlig aus. Verfolge doch einfach auf der DOC-Seite die Buchungen, dann kannst du jeweils sehen, wann noch wie viele Plätze frei sind.
Ich bin die Great Walks damals allein gelaufen, habe aber wenige andere gefunden, die auch allein gelaufen sind, meist eher Gruppen. Wenn du auf spontane Wanderbekanntschaften aus bist, solltest du die Tracks jeweils in der "richtigen" Richtung laufen (wie vom DOC als "Anfang" und "Ende" deklariert wurde). Denn ich bin fast alle in entgegengesetzter Richtung gelaufen, weil ich da noch mehr Übernachtungsmöglichkeiten gefunden hatte, habe aber festgestellt, dass mindestens 95% der Wanderer den Weg von Start nach Ende und nicht von Ende nach Start gehen. Dementsprechend hatte ich fast nie Wanderbegleitung, sondern mir kamen immer alle entgegen ;-) Wandertechnisch gesehen ist die Richtung bei fast allen Tracks aber echt egal.
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ORANGPHILOSOPHICUS

« Antwort #13 am: 23. Juli 2013, 22:05 »
also bis auf den Milford Sound kann man zumindest im März alle Great Walks Problemlos auch ohne großartig vorher zu reservieren wandern. Ich habe Milford und Kepler im November letzten Jahres gebucht und bin beide dann im März gelaufen. [...] Der Rotburn kann manchmal auch relativ voll sein, zwei Wochen vorher buchen ist da empfehlenswert. Tongariro habe ich vor drei Jahren gar nicht gebucht, bin an dem Tag, an dem ich los wollte dort aufgetaucht und hab mir die Tickets geholt  ;D Bei Rakiura und Heaphy habe ich das diesmal genauso gemacht, letzteren allerdings online gebucht.

Sehr guter Thread, danke für die Infos.
Ich bin total anschlüssig wann ich buchen soll. Plane im März/April 2014 in Neuseeland zu sein (ohne RTW-Ticket )und eigentlich habe ich vorgehabt mich so nach Lust und Laune durch die Welt treiben zu lassen.
Wie soll ich mich dann Monate vorher auf vielleicht nicht nur den ersten Great Walk sondern gleich mehrere festlegen? Da müsste ich mir ja schon überlegen, wie schnell ich innerhalb Neuseelands von A nach B kommen will.
Wieviel im Voraus sollte ich denn buchen? 5 Monate finde ich krass viel!

Buchen denn die Great Walks auch Leute alleine? Also damit ich mich dann möglicherweise mit jemand anderem auf so einem Great Walk zusammentun kann? Denn wenn ich früh buche, helfen mir Hostelbekanntschaften natürlich nicht weiter, weil die entweder keinen oder einen anderen Zeitraum gebucht haben.

@vorab buchen: planungsmäßig das ist durchaus ein problem, ja.
manche gehen eben spontan auch ziemlich sicher, andere sollte man schon monate vorher buchen (wenn man zeitlich nicht flexibel ist). bei mir war mitte jänner am milford noch ein platz für mitte februar, einer für anfang märz frei. dann erst wieder ab april. habe dann zugeschlagen und quasi vier wochen vorab gebucht. ich habe dann meine route so ausgerichtet, dass ich zu dem zeitpunkt dort war. am track selbst haben alle (ich glaube so ca 40 leute) früher gebucht. außer einer konnte noch ein paar tage davor einen platz bekommen. da ich nicht gern diese wucherpreise bezahle hätte ich mir bei schlechtwetter ziemlich in den arsch getreten...

@leute kennenlernen: wenn du die tage vorm start schon irgendwo in hostels/campingplätzen in der gegend herumhängst wirst du leute finden. ansonsten gehst du dann ja sowieso tagtäglich mit der selben gruppe von hütte zu hütte, hockst beim abendessen zusammen, ... da ists dann offensichtlich wer alleine unterwegs ist ;)

und wie schon erwähnt, gibt es aber viele viele andere tracks die locker mithalten können mit den great walks. UND auch nur einen bruchteil dessen kostet was beim g w draufgeht!!!
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ORANGPHILOSOPHICUS

« Antwort #14 am: 23. Juli 2013, 22:08 »
LAST MINUTE TIPS FÜR GREAT WALKS

vl mal zusammenfassend ein paar tips um auch noch kurzfristig einen great walk gehen zu können. einges wurde schon erwähnt.

ONLINE CHECK
regelmäßig die Verfügbarkeit online checken. es werden kurzfristig tickets storniert und plätze frei. wichtig ist dabei, dass ihr ggf. schnell zugreift! die können euch nämlich kurze zeit später schon wieder vor der nase weggebucht worden sein! ich glaube, man kann dann noch 48 h überlegen kostenlos stornieren.

DIREKTKONTAKT DOC
Im lokalen doc office könnt ihr auch direkt nachfragen, ob und wann es demnächst was gibt. Es müsste auch gehen, sich quasi als stand by auf eine warteliste setzen zu lassen. Weiß aber nicht, ob das offiziell gemacht wird oder einfach ein entgegenkommen nach einem netten gespräch mit einem mitarbeiter damals war. Der hat mich dann angerufen als es was gab.

GREAT WALK CAMPINGPLÄTZE
wenn man kurzfristig einen great walk buchen möchte ists prinzipiell auch gut ein zelt dabei zu haben. tickets für die campingplätze an einem great walk sind länger verfügbar als die hütten!

WETTER
sind ein paar tage schlechteren wetters vorhergesagt, dann werden auch häufig plätze frei. manche mögen halt dann nicht gehen; anderen reichts wieder, den track überhaupt gehn zu können.  

OFF TRACK CAMPEN
sind auch die campingplätze voll bleibt noch die möglichkeit mindestens 500 m vom great walk entfernt zu campieren. besteht kein ausdrückliches verbot dafür, ist das überall auf public land in neuseeland gestattet. die entfernung bezieht sich auf den luftlinienabstand! man sollte sich schon voraus gut überlegen ob und wo das überhaupt möglich ist (topographie, vegetation!). sehen aber die doc leute auch nicht so gerne. wenn das schief geht gibts so 250-500 nzd strafe.

ETAPPEN ZUSAMMENLEGEN
auf manchen great walks werden einfach manche hütten einzeln gebucht. wenn man das weiß, kann man die ja auslassen und die davor/danach buchen (sehr beliebt ist zb die luxmor hut am kepler oder die mackenzie am routeburn, die man - obwohl sie richtig schön sind - aber gut auslassen kann). eine entsprechende körperliche eignung um zwei etappen gehen zu können ist erforderlich!

TRAIL RUNNING
ist man richtig fit, schwer motiviert und die hochsommerlichen tage lang.... ;) dann kann man auch einen great walk an einem tag machen. quasi über wege mit ganz wenig gepäck (meist müsliriegel ;) ) joggen. routeburn, kepler, tongariro bieten sich zb. an.

KREATIVE LÖSUNGEN
es geht darum über eine bestimmte strecke von A nach B zu kommen ohne die bestehenden Regel zu verletzen. wenn man mutig ist, sich auskennt und vl ein bisschen denkt wie ein jurist kann man auch auf andere lösungen kommen. kreativität wird aber nicht gerne gesehen ;) ich mag das auch nicht näher ausführen, da müsst ihr eurer köpfchen selbst anstrengen. ist aber in den meisten fällen sicher nicht das empfehlenswerteste :D


edit: habe noch den direkt kontakt hinzugefügt!
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