Thema: Nachtbus Kolumbien  (Gelesen 9415 mal)

sandburg

« am: 04. Oktober 2012, 00:31 »
Hallo,
ich bin gerade in Tananga und will mit dem Bus nach San Gil fahren. Bisher habe ich auf meiner Reise durch Zentralamerika i.d.R. auf Nachtbusfahrten verzichtet. Da die Fahrzeit mit 12Std jedoch ziemlich ordentlich ist ueberlege ich doch einen Nachtbus zunehmen. Sind die Nachtbusse in Kolumbien mittlerweile sicher? Muss man das Ticket vorbuchen oder kann ich einfach ne Stunde vorher in Santa Marta aufschlagen? Habe hier bisher sehr wiederspruechliche Auskuenfte dazu bekommen.
Danke,
Sandburg
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tortugita

« Antwort #1 am: 04. Oktober 2012, 06:11 »
hallo sandburg
ich habe im juli den nachtbus von santa marta nach san gil genommen. wir hatten keine probleme, kolumbien ist ja allgemein viel sicherer als sein ruf. ich habe den bus an einem sonntag genommen und am nachmittag übers hostel gebucht. der erste bus war allerdings schon voll, aber eine stunde später fuhr dann noch einer. dies war allerdings auch noch nach einem verlängerten wochenende und mir wurde auch gesagt, es sei kein problem, die busse seien normalerweise nicht voll. wenn du bereit bist evt. eine stunde zu warten, sollte es wohl kein problem sein einfach an den terminal zu fahren.
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Stecki

« Antwort #2 am: 04. Oktober 2012, 08:41 »
Ich habe mal den Nachtbus von Medellin nach Cartagena genommen, den empfand ich als ziemlich sicher. Allerdings wurde mir von allen möglichen Leuten dringendst davon abgeraten die Busse zwischen Kolumbien und Venezuela zu benützen.
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Xenia

« Antwort #3 am: 04. Oktober 2012, 11:29 »
Bin dauernd in Nachtbussen rumgefahren, auch in Kolumbien und Venezuela. Gab nie irgendwelche Probleme. Hauptsache ist, dass man nicht grad mitten in der Nacht irgendwo im Nirgendwo aussteigen muss.
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karoshi

« Antwort #4 am: 04. Oktober 2012, 12:26 »
Nach meinem Kenntnisstand hat sich die Sicherheitslage in den letzten Monaten vor allem im Süden (in Grenznähe zu Ecuador) wieder verschlechtert. Dort verübt die FARC auch regelmäßig Anschläge auf die Infrastruktur, vor allem die Ölindustrie. Und da sich die Jungs irgendwie finanzieren müssen, kommen dort wohl auch Überfälle vor.

Von dieser Gegend bist Du allerdings einigermaßen weit entfernt, also würde ich am ehesten auf den Rat der Einheimischen hören. Wenn die das OK finden, dann ist es wahrscheinlich auch OK.
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hawk86

« Antwort #5 am: 04. Oktober 2012, 12:33 »
Auf der von dir angegebenen Strecke gelten die Nachtbusse, wie in fast allen Teilen Kolumbien, als sicher. Im Süden Richtung Ecuador wurde mir im April diesen Jahres von dem Hostelbesitzer abgeraten einen Nachtbus, wg. der oben genannten Problematik, zu nehmen.
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sandburg

« Antwort #6 am: 04. Oktober 2012, 16:24 »
Vielen Dank fuer die zahlreichen Antworten. Das beruhigt mich doch sehr.
Zum Thema Busse zur Grenze von Ecuador: da kann ich Karoshi nur bestaetigen. Ich habe mich gestern mit einem Traveller unterhalten der aus Ecuador gekommen ist. Die Nachtbusse werden von der Polizei gestoppt und duerfen nur im Konvoi unter Polizeischutz fahren. Das haelt die FARC jedoch nicht davon ab die Busse trotzdem zu ueberfallen. Und was dann passiert wenn man sich zwischen den FARC und der Polizei befindet moechte ich mir lieber nicht vorstellen. 
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tetsi

« Antwort #7 am: 10. Oktober 2012, 22:25 »
Ich bin im April mit Nachtbus von Santa Marta nach Medellin gefahren. Das einzige Problem was wir hatten war ein technisches und das dann glücklicher Weise erst am Vormittag :)
Ich habe bisher nur eine Backpackerin getroffen, deren Nachtbus überfallen wurde im Norden. Das war die Strecke von Cartagena nach Medellin, sonst von keinem gehört, dass er Probleme hatte. Im Süden würd ich Nachtbusse aber wirklich lassen. Die Strecken sind da auch nicht so lang, das man unbedingt mit Nachbus fahren müsste.
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sandburg

« Antwort #8 am: 19. Oktober 2012, 03:33 »
So also ich bin mit dem Nachtbus von Santa Marta nach San Gil gefahren, bis auf die Temperatur im Bus und einen leicht verrueckten Fahrer war alles supi.  :) Habe auch von Anderen gehoert das sie keinerlei Probleme hatten.
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sgropper

« Antwort #9 am: 19. Oktober 2012, 10:01 »
Hi,

als wir in Kolumbien waren, haben wir die Einheimischen gefragt. Frag 2-3, und bilde dir dann deine Meinung. Damit fährst du glaube ich ganz gut.
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GPS

« Antwort #10 am: 20. Oktober 2012, 00:04 »
Hi,

im Süden musst du es dir überlgen momentan mit dem Nachtbus zu fahren, habe allerdings auch schon von Überfällen am hellichten Tage (Strecke Kali-Popayan) gehört.
Ticket (wenn nicht gerade verlängertes Wochende oder Ferien) unbedingt direkt am Terminal kaufen. In Kolumbien muss man um den Ticketpreis handeln!! Waren fast immer 1/4 oder 1/3 biliger, als der Verkaufspreis in den Hostels oder der "offizielle" Kaufpreis (2 Personen, bedeutete gute Verhandlungsposition; oder wenn der Bus kurz vor der Abreise steht und sie ihn noch voll kriegen wollen).

GPS
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dirtsA

« Antwort #11 am: 22. Oktober 2012, 15:44 »
Ich habe Nachtbusse immer vermieden, wenn es ging. Mehr auch aus Landschafts-Gründen, als unbedingt aus Sicherheit.
Genau von Santa Marta nach Bucaramanga (und dann weiter nach San Gil) habe ich auch einen Nachtbus genommen - weil es (im Juni zumindest) gar keinen Bus gibt, der die Strecke bei Tag fährt! Da hab ich mir dann gedacht "na da musst du wohl durch..."

Hab mich aber nie unsicher gefühlt. Im Süden hab ich auch viel von möglichen Anschlägen gehört, mich aber (außer in Pasto) nie unsicher gefühlt. Hab etwas teurere Busse genommen, die direkt von A nach B gefahren sind.

Wenn mir eines negativ vom Nachtbus in Erinnerung ist, dann, dass es mit Abstand der KÄLTESTE Bus war, in dem ich je saß! Ich hatte alles mögliche an und hab die ganze Nacht nur gezittert und war dann schrecklich verkühlt. Rollende Eisboxen!!
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terra.filia

« Antwort #12 am: 18. Februar 2013, 02:24 »
Aktuelles Thema:

Vor 4 Tagen bin ich mit dem Nachtbus von San Gil nach Santa Marta gefahren. War überhaupt kein Problem. Ich bin auch der Meinung, da viele Familien und letztlich die ganze Bevölkerung mit den Nachtbussen fahren, sind sie grundsätzlich recht sicher. Für Ecuador gilt das gleiche.

Gestern bin ich mit dem Bus von Cartagena nach Bogota gefahren. Also auch viele Stunden über Nacht. So gegen 20.00 hat der Busfahrer auf der Strasse Pasagiere aufgelesen. Einige Minuten später auf der Landstrasse hatte er eine Waffe am Hals und musste stoppen, damit die Banditen aus den Büschen rennen und einsteigen konnten. Es wurde dann nur um Geld und Wertgegenstände gebeten. Was anderes (wie meine Schuhtüte) haben sie höchstens versehentlich mitgenommen. Der ganze Überfall war sehr dilletantisch, ich hatte auch Zeit meine Kreditkarte zu retten und hätte das theoretisch auch noch mit bissel Geld und Handy machen können. Andere Leute konnten auch teilweise ihren Schmuck und I-phones verstecken...Naja....es wurde zwar viel rumgeschriehen aber eigentlich ging alles ganz geordnet und schnell von statten, es wurde auch niemand verletzt. Wir haben dann am nächsten Terminal eine Anzeige gemacht, aber ob das was bringt sei dahinngestellt.

Jedenfalls war es für fast alle Leute mit denen ich das aus dem Bus mitbekommen habe, der 1. Überfall im Bus (und die werden sicher nicht das 1. Mal in ihrem Leben Nachtbus gefahren sein....). Die meisten hatten auch fürchterliche Angst und haben geweint, weil die Banditen grundsätzlich sehr unberechenbar sein können und durchaus auch schon Menschen bei derartigen Überfällen ums Leben gekommen sind. Wenn man sich nicht widersetzt dürfte das aber nicht die Regel sein. Ob die Herrschaften von der Guerilla waren oder nur gemeine Strauchdiebe, weiss ich nicht.

Mein Fazit: Ich halte Nachtbusse jetzt hier nicht grundsätzlich für gefährlicher als anderswo, aber Fliegen kostet in Kolumbien nicht mehr und ist weitaus bequemer und eben auch sicherer (auch aufgrund des Fahrstils einiger Fahrer !!!!) Das geb ich zu bedenken. Wer trotzdem Nacht-Bus fahren mag (ist schon ganz nett ;-) der bringt am besten nur das mit, was er in so einem Fall auch verschmerzen kann. Dh. wenig Bargeld, Schmuck oder teure technische Geräte, Kreditkarte am besten irgendwo am Körper wo keiner der Diebe so schnell hinlangt (nicht ins Portemonai !!!!) und Personalausweis irgendwo in nem Safe deponieren und anstelle dessen eine Kopie mitnehmen.
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tetsi

« Antwort #13 am: 18. Februar 2013, 03:18 »
Mein Fazit: Ich halte Nachtbusse jetzt hier nicht grundsätzlich für gefährlicher als anderswo, aber Fliegen kostet in Kolumbien nicht mehr und ist weitaus bequemer und eben auch sicherer (auch aufgrund des Fahrstils einiger Fahrer !!!!) Das geb ich zu bedenken. Wer trotzdem Nacht-Bus fahren mag (ist schon ganz nett ;-) der bringt am besten nur das mit, was er in so einem Fall auch verschmerzen kann. Dh. wenig Bargeld, Schmuck oder teure technische Geräte, Kreditkarte am besten irgendwo am Körper wo keiner der Diebe so schnell hinlangt (nicht ins Portemonai !!!!) und Personalausweis irgendwo in nem Safe deponieren und anstelle dessen eine Kopie mitnehmen.

Öhm... die meisten Fahren wohl eher Nachtbus, um Strecke zu machen und nicht wieder an den Ausgangpunkt zurückzukommen. Irgendwas irgendwo im Safe einschließen fällt da eher aus und in so einem Fall hab ich im Normalfall auch mein gesamtes Gepäck irgendwo im Bus und nicht nur das Nötigste :)
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Vombatus

« Antwort #14 am: 18. Februar 2013, 10:48 »
Böse Geschichte. Hoffe, du lässt dir nicht den Spaß und die Neugierde deiner Reise verderben. Hatte auf meinen Reisen auch schon negative Erlebnisse, die mich anfangs deutlich herunter bremsten. "Am besten gleich wieder auf den Gaul aufspringen."

Unter anderem, um gerade für solche Negativerlebnisse vorbereitet zu sein, haben einige "Fake-Portemonnaies" dabei und/oder andere Verstecke (eingenähte Taschen, versteckte Geldkatzen etc.) Tipps und Tricks sind im Forum zu finden.

Reisepass und Bankkarten sollten bei "A nach B Transporten" sowieso immer am Körper sein. Das ist eine Grundregel. Wobei sich die meisten in erster Linie nicht für den RP interessieren dürften.

Mit welcher "Busgesellschaft" bist du gefahren?

Hatte in Kolumbien nie erlebt, dass "Gäste" mitgenommen wurden. Im Gegenteil. Die Mitfahrer wurden vor Abfahrt alle mit Videokameras gefilmt und es gab während der Fahrten, auch Tagsüber teilweise Kontrollen von schwer bewaffneten Soldaten.
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Tags: sicherheit 
 

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