Grüß' Dich Chris,
ich habe mir eben Deine Webseiten angeschaut - übrigens: sehr cooler Blog - bin gespannt auf die Berichte vor Ort. Wird sicher eine sehr schöne Tour.
Eine Frage habe ich mir jedoch gestellt:
Warum suchst Du für dieses Abenteuer schon vorab eine ständige Begleitung? Zugegeben: Zu zweit reist es sich manchmal einfacher - Arbeitsteilung vor Ort, Zimmerkosten/2, man kommt sich nicht so "allein" vor und kann (bis zu Jahren) später immer wieder in Erinnerung schwelgen.
Andererseits lernt man viel mehr Leute kennen (gerade Einheimische) wenn man alleine unterwegs ist. Man muss zwar ab und zu auch über seinen Schatten springen und selbst auf die Fremden zugehen, aber es lohnt sich meistens.Außerdem behältst Du das Heft der Entscheidung in Deiner Hand kannst Boston abkürzen oder Miami verlängern je nach Gusto...
Aber gut -
Es ist bei so einem Unternehmen extrem wichtig eine Freundschaft als Basis zu haben, die auf gegenseitigem Respekt, Rücksichtsnahme und Toleranz aufgebaut ist. D.h. falls der eine oder die andere mal ein/en paar Tag/e Abstand braucht, sollte dies toleriert werden. Kommt sicher vor, dass jeder zeitweilig mal was Eigenes unternimmt und man sich später wieder trifft. Mitgehangen, Mitgefangen.
Frage Dich (und Sie) welche Erwartungen ihr jeweils an den anderen stellt: Nichts wäre frustrierender als im Nachhinein lediglich als "Wachhund" oder "Bodyguard" den Reisebegleiter mimen zu müssen, nur weil sich Fräulein alleine nicht die große weite Welt hinaus traut (alles schon erlebt
). Falsche Erwartungen - große Enttäuschungen. Hoffentlich hast Du auch diesen Punkt mir ihr besprochen....
Frage Sie, welche Reiseerfahrung Sie bereits gemacht hat- Und welche Vorstellungen sie vom Reisestil her hat. Ist sie "straßentauglich"? Geh' mit ihr campen!
Fazit: Kläre die Beziehung mit ihr bis VOR der Abfahrt und lerne sie erstmal richtig kennen - ich meine einfach, ein lockeres Sommerwochenende in Budapest reicht nicht aus um sich ein Urteil zu machen. Bis März 2012 habt ihr jetzt Zeit Nägel mit Köpfen zu machen.
Ich bin mit einem Spezi aus der Schulzeit 2x jeweils länger gereist und es war immer top - allerdings kannten wir uns mit allen Stärken und Schwächen durch und durch. Wir haben uns gut ergänzt.
Bez. Sozialer Beziehungen in Deinen Zielländern:
Die regionalen Wertevorstellungen differieren sehr stark:Wenn ich mir Eure Reiseroute ansehe so werdet ihr "kulturell" im amerikanischen Raum mit zumeist eher geselligen Menschen zu tun haben (Brasilien, Peru, Dom.Rep.,US).
In Lateinamerika sind ein paar Floskeln Spanisch und/oder Portugiesisch essentiel, um nicht mit allen anderen Gringo-Touris in einen Topf geworfen zu werden (Gringo= Anglosaxe,Laut,Kaugummi,Bascap,Shorts,aha...yeah,dumm und Geld). Wenn ich mir jedoch Deine Verwandlungskünste auf der Webseite ansehe, dürftest Du alle Qualitäten haben, um dem KLischee zu entgehen. Als Reisender wirst Du in Lateinamerika tagtäglich mit dem "einfachen" Volk zu tun haben - Die lokale Upperclass gibt sich nicht mit Dir ab, und sieht in Dir nicht mehr als einen abgebrannten Vagabunden. Aber egal: Denn ALs Europäer giltst Du bereits als Reich, egal ob als Backpacker oder Investmentbanker. Bedenke dies, wenn Du da ein Techtelmechtel am Start haben solltest. Wozu man natürlich die gleichen Qualitäten mitbringen sollte wie hierzulande...
Die Mädels würden Dich daher sicher gerne als ihren Lover länger behalten - sei Dir einfach über diese Rahmenparameter im Klaren - Worauf Du Dich einläßt, ist Deine Sache. Auf meiner Reise habe ich meinen Aufenthalt in Buenos Aires verlängert, bin aber letztendlich doch weitergereist...
In den USA sind die Verhältnisse je nach Subkultur und regionalem Kontext sehr verschieden. Aber ich meine, wenn Du in Cambridge auf eine Studentenparty gehst oder Springbreak in Florida erlebst, sollte das unter Spass laufen und keinerlei Kopfzerbrechen bereiten.
Im Asiatischen Raum werden sich gesellige Kontakte mit Einheimischen eher in Grenzen halten - da sind einerseits die kulturellen Unterschiede einfach sehr groß aber auch die westlichen Reisenden sind in der Mehrheit lieber unter sich. (Ausnahme vlt. in verwestlichten Großstädten Shanghai, Hong Kong, da triffst Du auch Einheimische, die Englisch können ggf. im Ausland studiert haben etc.) Wenn Du nicht jemanden gesellschaftlich kennst, der Dich vorstellt usw. so werden sich soziale Kontakte i.d.R. nur durch eine "Geschäftsbeziehung" anbahnen (ja, auch Paysex in allen Varianten - so ist es gemeint). Noch was: Du wirst sicher nicht gegen Deinen Willen Zwangsverheiratet in einem Stammesritual
Hoffentlich konnte ich Dir ein paar Denkanstöße und Anregungen geben - freue mich auf eine Nachricht - schaue auch gerne mal auf meine Webseite von meiner -eben abgeschlossenen- Weltreise:
www.farawayfarer.comBeste Grüße nach Berlin,
Maggus