Thema: Sprechen die hier kein englisch???  (Gelesen 7398 mal)

Geli

« am: 20. Juni 2011, 16:29 »
Bin jetzt seit knapp 4 Monaten in Suedamerika unterwegs und aerger mich momentan immer mehr ueber die Leute, die auch schon ewig hier sind und trotzdem kein Wort spanisch sprechen. Ich bin jetzt wirklich kein Sprachtalent und mein spanisch is auch nur fuers reisen ausreichend, ich kann also keine tiefgreifenden Gespraeche fuehren schmeiss auch staendig Zeiten und Endungen durcheinander. Aber ich geb mir die groesste Muehe und die Einheimischen (Busfahrer, Tourguides, Marktfrauen...) sind von meinem grusseligen spanisch immer ganz begeistert.
Warum faehrt man in ein Land ohne die Sprache zu lernen??? Klar gibt es Sprachen bei denen man ueber ein "Hallo" und "Danke" nicht rauskommen wird weil sie einfach zu schwer sind (aber spanisch gehoert da ja wohl nicht dazu) und mir is auch klar dass wenn man nur 3-6 Wochen "normalen" Urlaub in einem Land macht, dass man dann keine 2 Wochen in nen Sprachkurs gehen wird.
Aber diese Selbsverstaendlichkeit mit der manche Leute nur englisch sprechen geht mir irgendwie auf den Keks. Es is doch schon allein ne Sache der Hoefflichkeit, dass man wenigstens versucht die Landessprache zu lernen.
Oder seh ich des jetzt irgendwie falsch.

In diesem Sinne, schoene Gruesse aus La Paz
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farmerjohn1

« Antwort #1 am: 20. Juni 2011, 16:48 »
Ich weiss nicht mehr sicher, ob das heutzutage wirklich mehr as ein Privatvergnuegen ist, Fremdsprachen zu lernen ... klar, fuer einen selbst kann eineneue Sprache immer den Zugangzu einer 'neuen' Gedanken- und Empfindungswelt eroeffnen. Wenn Du gerade in Bolivien bist, weißt du doch sicher, dass es unzaehlige Eingeborenensprachen und -dialekte gibt, und je nachdem, mit wem Du Spanisch sprichst, koenntest du sogar den einen oder anderen damit beleidigen,weil es sich um die Sprache der ehemaligen Kolonialmacht handelt... Und wenn du dann als kutivierter Mensch,  der versteht, dass es eine Frage der Hoeflichkeit ist, darauf eingehst und wirklich fuer jedes Dorf, das du auf der Welt betrittst,  eine neue Sprache lernst - dann bist du, sofern du nicht zu den 2% der genial intelligenten Menschheit zaehlst, sehr schnell ueberfordert und mittendrin in engstirnigster Kleinkraemerei der lokalen Sprach- und Stammespolitik, abgesehen davon, dass es auch unter wirtschaftlichem Aspekt ein Wahnsinn waere und in einem normalen Arbeitsalltag kaum zu schaffen...
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Stecki

« Antwort #2 am: 20. Juni 2011, 17:12 »
Selbstverständlich gebe ich mir auch Mühe in jedem Land ein paar Grundbegriffe zu lernen und für Südamerika pauke ich auch spanisch. Ich finde aber Leute, welche seit Jahren in einem fremden Land arbeiten und kaum ein Wort der Landessprache beherrschen viel schlimmer ( ich arbeite täglich mit solchen Leuten zusammen). Und wer mit Touristen Geld verdienen will muss halt auch ein wenig Englisch lernen. Im Grundsatz hast Du aber schon recht.
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Sebastian81

« Antwort #3 am: 20. Juni 2011, 17:12 »
Hmm, irgendwie versteh ich dein Problem nicht.
Wenn man zwei Wochen irgendwo im Urlaub ist, ist es logisch, dass man die Sprach nicht lernt, oder?
Und da dies den Reisestandard darstellt, ist es normal, dass sich Ausländer mit Englisch, zwei Brocken in der Landessprache und Händen / Füßen durch die Gegend schlagen. Sicher, höflicher ist es die Landessprache zu versuchen, aber da die Leute ja kaum wissen wie lange man unterwegs ist, wird sich wohl niemand vor den Kopf gestoßen fühlen, wenn man das nicht tut.

Und auch wenn es nicht die Absicht sein sollte die bereisten Länder zu erziehen, vielleicht ist es gar nicht so verkehrt, wenn die Menschen mitbekommen, dass die Welt Englisch spricht und es bringt einige (junge) Menschen dazu Englisch zu lernen. Das kann in einer zunehmend globaliserten Welt nur Vorteile bringen.

Daher ist meine Meinung, dass es die Pflicht ist höflich zu sein und sich dessen bewusst zu sein, dass man selbst derjenige ist, der sich nicht ausdrücken kann und der in den meisten Fällen was von den anderen möchte. Wer dann noch die Kür erfüllen kann / will (Ich habe z.B. auch vor einen zweiwöchigen Spanischkurs in BA zu machen), der kann sich nur mehr Freu(n)de machen.

AlpenCheGuevara

« Antwort #4 am: 20. Juni 2011, 17:28 »
dass leute die nur kurz urlaub machen, die sprache nicht lernen, ist für mich klar.
wenn jemand im ausland lebt und die landessprache nicht lernt, dann hab ich dafür auch kein verständis. und ich kenne auch einige davon.

wie stecki lern auch ich spanisch für südamerika. bis jetzt ists überhaupt nicht viel, aber ich mach dann auch noch zum start 3 wochen intensiv einzelunterricht.
meiner meinung nach ist es ein großer benefit einer solchen reise, wenn man eine sprache lernt (wenn möglich - und südamerika ist prädestiniert dafür) ;-)

lg
stefan
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tetsi

« Antwort #5 am: 20. Juni 2011, 20:53 »
Ich spreche auch nur zwei Sprachen (Deutsch, Englisch) auf einem Niveau, in dem ich echte Unterhaltungen führen kann und sicher kann man irgendwie eventuell erwarten, dass Menschen, die vom Tourismus leben auch drei Brocken Englisch sprechen. Was ich persönlich aber extrem unhöflich finde (ja auch von Touristen, die nur zwei Wochen unterwegs sind) ist, wenn die mit einer Selbstverständlichkeit Einheimische auf Englisch ansprechen und dann auch noch rummotzen, wenn diese keine Lust haben.

Ich finde es gehört sich einfach in der jeweiligen Landessprache fragen zu können, ob derjenige Englisch spricht - damit bin ich sogar in Frankreich echt gut durchgekommen - da hat sich selten jemand geweigert mit mir, sogut es eben ging Englisch zu sprechen oder zu versuchen meine drei Worte Französisch zu deuten - im Gegensatz zu vielen Berichten, wo man immer hört "keiner wird mit dir in Frankreich Englisch sprechen".

Auch ich bin viel eher bereit jemandem auf Englisch weiterzuhelfen, wenn derjenige mich vorher fragt, ob ich denn Englisch sprechen mag und nicht einfach losblubbert.
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tinibini

« Antwort #6 am: 20. Juni 2011, 21:01 »
Ich denke da müssen sich BEIDE Seiten bemühen! Klar ist es seltsam, wenn jemand monatelang spanischsprachige Länder bereist und über ein Hola nicht hinausgekommen ist. Andererseits finde ich es auch unverständlich, wenn man in Mexico (das ja nicht soooo weit von den USA entfernt ist...) in ein Hostel kommt und KEINER der Angestellten auch nur ein Wort Englisch spricht. Hatten die denn erwartet, dass nur mexikanische Gäste kommen würden?!

Ich hab´ aber auch schöne Sachen gesehen: Der Backpacker, der sich in Guatemala mit der alten Straßenverkäuferin hingesetzt hat und ihr die englischen Vokabeln für "Schokoladenkuchen" und "Bananenbrot" beigebracht hat. Oder (im gleichen Ort in Guate) der kleine Junge der Popcorn verkauft hat und dann aber so viel Spaß hatte, uns ein paar spanische Vokabeln beizubringen, dass er das Popcornverkaufen mal kurz vergessen hat.
Wenn man nur offen auf einander zu geht, muss man nicht unbedingt einen Sprachkurs gemacht haben, dann klappt es schon irgendwie mit der Verständigung!
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Geli

« Antwort #7 am: 20. Juni 2011, 23:43 »
Hmm, irgendwie versteh ich dein Problem nicht.
Wenn man zwei Wochen irgendwo im Urlaub ist, ist es logisch, dass man die Sprach nicht lernt, oder?

Das ist mir auch klar, dass man fuer 2 Wochen oder so nicht unbedingt die Landessprache lern. Aber ich versteh es halt nicht wie man monatelang in einem Land reisen kann ohne die Sprache lernen zu wollen!?

Ich finde aber Leute, welche seit Jahren in einem fremden Land arbeiten und kaum ein Wort der Landessprache beherrschen viel schlimmer
Stimmt, das is ne Sache, die geht finde ich gar nicht.

Und wer mit Touristen Geld verdienen will muss halt auch ein wenig Englisch lernen.

Die meisten koennen ja auch ein bisschen englisch. Aber ich hab so viele Leute getroffen, die mit allen immer nur englisch sprechen und einfach davon ausgehen das der Gegenueber das auch versteht.
Ich lasse mir wichtige Sachen auch lieber in englisch erklaeren aber ich Frage vorher auf alle Faelle "Habla ingles?" und wenn der/diejenige eben kein englisch kann dann gehts auch in spanisch.
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Xenia

« Antwort #8 am: 22. Juni 2011, 12:07 »
Für mich ist es immer wichtig, dass wenn ich länger als paar Wochen in einem Land bin die Landessprache lerne. Ich spreche nebst Deutsch und Englisch auch Französisch, etwas Italienisch und pauke Spanisch für meine Zentral- und Südamerika Reise. Als ich in Thailand war konnte ich einige Dinge in Thai bestellen und Guten Tag und Danke sagen. Das gleiche gilt für Arabisch, und Japanisch (obwohl ich da noch nie war, aber ich hab mal nen Kurs besucht da ich seit Jahren ein Japanfan bin haha). Guten Tag und Danke lerne ich eigentlich eh immer wenn ich in ein fremdes Land gehe, auch wenn es nur für 3 Tage ist. 
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Rolo

« Antwort #9 am: 05. Juli 2011, 23:18 »
man sollte denke ich anmerken, dass das argument "fuer ein paar wochen lohnt sichs nicht die sprache zu lernen" fuer die allermeisten leute nicht zutrifft, die in suedamerika unterwegs sind; da die leute, die dort reisen, dies meist fuer einen laengeren zeitraum tun (sonst "lohnt" sich ja der flug nicht...)
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Patrick

« Antwort #10 am: 07. Juli 2011, 11:07 »
Es lohnt sich eigentlich immer eine neue Sprache zu lernen. Hierdurch eröffnen sich immer neue Chancen im Berfusleben und man ist mit der Jobsuche nicht mehr auf Deutschland beschränkt!

Das gilt natürlich auch für unsere neuen Mitbewohner... Meine Frau lebt seit 2 Jahren in Deutschland und kann besser Deutsch als manche die seit 20 Jahren hier wohnen. So etwas geht gar nicht!!

Aber wir Deutsche sind hier auch nicht besser. Es gibt genug die bereits Jahrzente in Spanien leben und kein Wort Spanisch sprechen....
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Grimmo

« Antwort #11 am: 17. Juli 2011, 16:32 »
Hallo an ale
Ich bin in 2 Wochen schon fast in Portugal und wollte mir mal langsa ein Wörterbuch besorgen, brauche nur Grundwortschatz weil es nur 4 Wochen sind aber würde trotzde gerne versuche ein wenig Portugiesisch können und wenn es nur wenige Wörter sind
Ich bräuchte mal einen Tipp welche Wörterbücher zu emfehlen sind gerne günstig :D
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TheHitcher

« Antwort #12 am: 17. Juli 2011, 17:15 »
Lade dir doch die Grundlagen aus dem Internet, mache ich auch immer ;)
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Larsinho

« Antwort #13 am: 18. Juli 2011, 05:06 »
ich tingel jetzt seit vier monaten durch südamerika und spreche so gut wie kein spanisch, was zum teil daran liegt, dass ich meist mit leuten unterwegs bin, die sehr gut spanisch sprechen. und ich bin in südamerika meist auch mit händen und füßen und ein paar brocken spanisch weitergekommen. es ist also keine überlebenswerte notwendigkeit vorhanden, die sprache zu lernen. sicherlich WÄRE es schön, sich mit einheimischen über die atompolitik japans zu unterhalten oder ähnliches, aber wenn man auch mit fast gar keinen spanischkenntnissen rum kommt - so what?

das argument, die landessprache zu lernen, und dies als einen akt der höflichkeit anzusehen, teile ich ganz und gar nicht. auch wenn man mehrere monate auf dem kontinent unterwegs ist; es ist doch letztlich jedem selbst überlassen, ob er die sprache lernen möchte oder nicht.

ich kann ja als europäer auch nicht davon ausgehen, dass manch reisender und/oder einheimische sich deutsche essgewohnheiten aneignen, nur weil ich am tisch sitze. und dazu zähle ich einfach mal, dass man beim essen keine geräusche macht, die man drei straßen weiter hören kann...

laßt es euch schmecken

larsinho
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CPT_CHAOS

« Antwort #14 am: 18. Juli 2011, 20:29 »
Also ich bin nun auch über 3 Monate in SA unterwegs, davon aber fast 2 in Brasilien. Vor der Reise hab ich mir etwas Portugiesisch angeignet, aber zus. auch noch spanisch zu lernen war dann doch zuviel. Jetzt bin ich in Bolivien und picke so manches Wort auf, aber es ist schon schwierig. Ich komm klar, und einen Sprachkurs zu machen ist mir zu aufwendig (geld und zeit). Klar ist es schön wenn man die Landessprache kann, aber auf einer Weltreise ist das schwierig... und ich erwarte auch nicht von jedem Touri in dtl dass er deutsch spricht. Muss er auch nicht. Denn in dtl. spricht jeder  2. Englisch und garantiert jeder der im Tourismus arbeitet. Sebastian hat schon recht: Englisch IST die Weltsprache. Und wenn man ein INTERNATIONALES Hostel führt und kein Wort Englisch  spricht (hier oft erlebt), das ist dann auch ein Armutszeugnis!
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