Thema: VPN sinnvoll?  (Gelesen 11029 mal)

cuccamerica

« Antwort #15 am: 28. Juni 2011, 23:19 »
VPN würde wieder Sinn machen, wenn man in einem öffentlichen WLAN seine E-Mails (unverschlüsselt) mit Outlook, Thunderbird, etc. versendet und/oder empfängt.
Gibt es noch Anbieter, die per POP3/IMAP/SMPT noch Plaintext zulassen bzw. nicht als Standard TLS oder Verbindung über https machen? Sprich das kann dir nur passieren, wenn du ausdrücklich "unverschlüsselt" anklickst.
Keine Ahnung. Aber ich fand es wichtig, dies zu erwähnen. Kann ja schließlich sein, dass jemand vor 1000 Jahren den Account eingerichtet hat und TLS/SSL (noch) kein Standard war. ;-)

Einige Anbieter (z.B. Googlemail) bietet zum Beispiel eine veschlüsselte (SSL) Verbindung an.
Auch hier die Frage, ob das nicht bereits bei so ziemlich allen Standard ist? Ich weiß beim GMX Webinterface werde ich auch immer auf eine SSL-Verschlüsselte Verbindung weitergeleitet und kann nur auf ausdrücklichen Wunsch (Link "Ohne SSL verbinden") das Webinterface über eine unverschlüsselte Verbindung aufmachen.
Umso besser! :-)

VPN macht dann auch Sinn, wenn man bestimmte Dienste (z.B. hulu.com) in Deutschland nicht nutzen kann. Wenn man eine "amerikanische" VPN Verbindung hat, kann man sich auf dieser Seite einloggen und US-Serien (legal) anschauen.
Naja, ob das jetzt das Argument ist... das kannste über diverse Proxydienste auch haben aber das wird dann hier OT.
Nicht DAS ausschlagende Argument, aber die Information könnte für den ein oder anderen Interessant sein. :-)

Allgemein halte ich die Gefahr im Internetcafe für größer, dass da via Keylogger die Passwörter mitgeschrieben werden. Und ob es unterwegs unbedingt klug ist mit dem eigenen Laptop in einem offenen WLAN in China seine Bankgeschäfte online zu erledigen, statt seiner Homebase eine Mail zukommen zu lassen "hey, überweist mal bitte Betrag x auf Konto y", wage ich mal zu bezweifeln. Ich persönlich halte den Aufwand für Leihen (und die meisten Computernutzer sind genau das) sich mittels VPN zu sichern, sehr viel größer, als den Sicherheitsgewinn.
Aber das kann doch egal sein, ob und wie ich mit einem Notebook in China Bankgeschäfte tätige?! Die Verbindung ist doch mit SSL verschlüsselt?!
In der Tat wird VPN für den Leihen eher nicht in Frage kommen. Da gebe ich Dir Recht!

cuccamerica

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tetsi

« Antwort #16 am: 28. Juni 2011, 23:57 »
Naja, auch SSL angreifbar und das in einem Netz, welches du nicht kennst und wo du keine Ahnung hast, wer da noch so rumwuselt leichter, als in deinem heimischen WLAN, was sozusagen direkt mit deinem Provider verbunden ist - aber das müssen wir jetzt hier nicht auswalzen. Der sicherste Weg ist in meinen Augen, diverse Dinge wie Bankgeschäfte von der Homebase erledigen zu lassen und das nicht selbst in einem Netz zu machen, was ich nicht kenne und wo ich auch noch TANs mitschleppen muss.

Was einige hier und auch ich sagen wollen: Es gibt Dinge, die sind leichter anzuwenden und bringen viel mehr Sicherheitsgewinn für den Laien, als eine VPN-Verbindung. Sollte man eventuell mal ein eigenes Thema für aufmachen, so es das denn nicht schon gibt - hab jetzt nicht weiter gesucht.
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dommel24

« Antwort #17 am: 01. Oktober 2011, 08:54 »
Also wir sind gerade in China und ich bereue, dass wir uns keinen vpn Zugang zugelegt haben.

Nicht aufrufbar sind hier zum Beispiel facebook, youtube und wordpress. Gut koennte man drauf verzichten, ist aber trotzdem ein gutes Argument. Vor allem, da wir auch manchmal Probleme haben andere Seiten zu oeffnen und auch einige Seiten auf wikipedia gesperrt sind.

Auch waere vpn sinnvoll, da einige Hostels, nicht nur in China, ueberhaupt keine Verschluesselung (wpa) benutzen.

Wie von cuccamerica beschrieben, kann man mit einer vpn Verbindung, die einen amerikanischen Server nutzt auf amerikanische Dienste zugreifen. So kann man zum Beispiel amerikanische Serien schauen, die in Amerika kostenlos angeboten werden in anderen Laendern aber gesperrt sind.
 

Sich in China selber einen vpn Zugang anzulegen ist nicht so einfach, da viele Seiten von Abietern blockiert sind.
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Bella

« Antwort #18 am: 01. November 2011, 19:38 »
Also wir sind gerade in China und ich bereue, dass wir uns keinen vpn Zugang zugelegt haben.

Bin gerade im Iran und kann das nur bestätigen. In Ländern, in denen zensiert wird, macht es einfach Sinn, einen VPN Client zu haben. Im Übrigen kann man hier noch nicht mal die Seite des Spiegel aufrufen...
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Flynn

« Antwort #19 am: 02. November 2011, 10:03 »
Na also ob du so einfach mit einem 0815-VPN rauskommst wage ich zu bezweifeln. Wenn schon die Webseiten der VPN-Anbieter gesperrt sind darfst du drei Mal raten wohin deine IP-Pakete an deren Gateways gehen...genau ins Datennirvana. VPN kann ziemlich einfach blockiert werden und dann zahlst du für etwas, dass am Ende unnutzbar ist.

Es gibt durchaus Wege um Wikipedia & Co aufzurufen in China die weit weniger kompliziert sind. In Vietnam ist facebook gesperrt aber 80% des Landes hat dort trotzdem einen Account ;)
Jeder verbindet sich einfach auf spezielle - noch nicht gelistete - Facebook-Server. Damals wars irgendwie www0.en.facebook.com oder so (weiß den genauen Namen jetzt nicht mehr). Jeder Vietnamese konnte dir das zeigen und im internetCafe siehst du hunderte Fenster mit Facebook :)
In China ists wohl restriktiver, aber trotzdem können sie nicht das gesamte Internet bzw. alle Verbindungen blockieren. Das Internet ist ein riesiges Netz und auch wenn der direkte Weg zum Ziel verbaut ist, gibt es tausende andere Wege.

Schaut Euch doch mal folgendes Projekt an: http://info.picidae.net/en/
Das ist garantiert durch die Verteilung und Technik (hört sich verrückt an - funktioniert aber wunderbar!) eine nette Sache. Wer wirklich so dringend Wikipedia & Co für die Zeit in China braucht, der kann sich es so kostenlos und einfach ansehen. Jeder kann mit minimalen Kenntnissen auch seinen eigenen Picidae-Server (in Form eines simplen PHP Scriptes) auf seinem Webserver betreiben.

Etwas Kreativität und schon ist die Sache gelöst ;)
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dommel24

« Antwort #20 am: 03. November 2011, 13:57 »
Na also ob du so einfach mit einem 0815-VPN rauskommst wage ich zu bezweifeln. Wenn schon die Webseiten der VPN-Anbieter gesperrt sind darfst du drei Mal raten wohin deine IP-Pakete an deren Gateways gehen...genau ins Datennirvana. VPN kann ziemlich einfach blockiert werden und dann zahlst du für etwas, dass am Ende unnutzbar ist.

Wir haben es schließlich geschafft uns einen vpn Zugang in China zuzulegen, da einige Anbieter Ihre Seiten unter verschiedenen Adressen spiegeln. Seitdem hat der Internetzugang über vpn in China reibungslos funktioniert. Die könnten das natürlich blocken, würden damit aber  wohl viele Geschäftsleute verärgern und daher sind die vpn Verbindungen aus China ohne Probleme möglich. Haben einen Einjahresvertrag bei strongVPN abgeschlossen. Kostet 85 $ im Jahr und es ist sogar Datenverkehr über utorrent möglich  ;)
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Flynn

« Antwort #21 am: 04. November 2011, 10:15 »
Es ist wie immer das alte Spiel vom Hase und dem Igel...
Wird eine Firma zu bekannt oder zu unliebsam dann wars das - von heut auf morgen kann das Geld also ohne Leistung weg sein. Dessen muss man sich eben bewusst sein.

Ich wäre daher vorsichtig mit der Behauptung "VPN funktioniert immer in China", denn ich kenne genug Gegenbeispiele - auch und gerade von ausländischen Firmen. Wir haben am Fraunhofer das ein oder andere Projekt aus der Wirtschaft in diesem Bereich betreut. Chinesische Firmen haben eh - mit oder ohne VPN - Schnittstellen über die staatliche Stellen Daten abgreifen/modifizieren können. Mal ganz davon abgesehen, dass staatliche Stellen auch sog. "Honeypot-Firmen" aufziehen um unliebsame Blogger zu finden. Die kaufen sich genau so einen Zugang, jedoch steckt hinter so einer Firma dann ein paar staatlichen Stellen und auf einmal landet der Blogger im Knast. Anmesty International und der CCC hat da einige Infos zu bieten :
Für Reisende eher weniger relevant - es sei denn man schreibt kritische Beiträge auf bekannte Blogs oder ist Journalist.

Alternativen zu haben, die eben nicht so einfach wie VPNs gesperrt werden können, ist daher nie falsch...
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