Thema: Salar de Uyuni: welche Tour?  (Gelesen 33559 mal)

twoontour

« am: 02. Oktober 2007, 14:50 »
Hallo!

Wer von euch war schon mal auf einer Tour durch die Salar de Uyuni?

Von wo nach wo, wie lange, mit wem, was hats gekostet und vor allem WIE WARS?
Ist besser eine Rundreise ab/bis San Pedro de Atacama oder gibts auch gute One-Way-Touren von Potosi aus?

Wir haben bis jetzt geplant von Lima aus nach Machu Pichu, dann via Titcasee nach Bolivien bis nach La Paz, dann nach Potosi und von da aus mit einer Tour (so 3-5 Tage) nach San Pedro de Atacama, dann an der chilenischen und peruanischen Küste wieder rauf bis nach Lima.

Wir haben gelesen, dass Colque-Tours wohl ein guter Anbieter ist, anscheinend machen die aber Rundreisen ab/bis San Pedro de Atacama.

Danke im voraus für eure Tips!


Grüessli
twoontour

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karoshi

« Antwort #1 am: 02. Oktober 2007, 15:47 »
Hallöle,

die Tour habe ich zweimal gemacht, ist landschaftlich einfach der Oberhammer! :o

Es gibt Oneway-Touren von Uyuni nach San Pedro, außerdem zwischen Tupiza und Uyuni. Von Potosi aus gibt es keine Touren, auch wenn das von den Reisebüros behauptet wird: man wird dann halt in einen Linienbus nach Uyuni gesetzt und startet von da.

Die "klassische" Tour ab Uyuni ist eine viertägige Rundfahrt, die sich an den ersten drei Tagen grob in Richtung Süden bewegt, erst über den Salar und dann an den verschiedenen Lagunas und sonstigem Gestein, Getier und Geblubber vorbei. Gegen Mittag des dritten Tages ist man am südlichsten Punkt, an der Grenze nach Chile, wo viele Leute die Tour verlassen und sich mit einem Minibus runter nach San Pedro bringen lassen. Im Prinzip ist der dritte Tag auch so fast ein voller Tag, denn man startet schon gegen 4 Uhr an der Laguna Colorada, um bei Sonnenaufgang an den Geysiren zu sein. Wer die Tour oneway macht, statt als Rundreise, bezahlt das Gleiche (ca. US$70-80), allerdings ist der Transfer von der Grenze nach San Pedro schon im Preis inbegriffen. Ankunft in San Pedro ist gegen 3 Uhr am Nachmittag. Verpassen tut man bei dieser Variante eigentlich nur die lange Fahrt zurück, sowie den Einsenbahnfriedhof bei Uyuni, den man aber auch bequem von Uyuni aus per Spaziergang sehen kann (nicht alleine gehen).

Es gibt keinen Veranstalter, den man uneingeschränkt empfehlen kann. Es hängt viel vom einzelnen Fahrer und dem Zustand des Fahrzeugs ab. Am besten kommen in der öffentlichen Meinung Colque und Tonito weg. Letztere haben ein eigenes, neues Refugio am Südrand des Salar gebaut, wo man recht bequem übernachten und in der Nähe auch noch ein paar Mumien sehen kann. Die anderen Veranstalter fahren am 1. Tag noch weiter und übernachten in einem kleinen Dorf, very basic. Dafür müssen sich die Leute von Tonito am zweiten Tag arg sputen, damit sie noch eine Chance haben, bei Tageslicht die Laguna Colorada zu sehen. Denkt dran: das Highlight des 2. Tages wartet am Ende, und wenn es dann schon dunkel ist, war's das. Am dritten Tag wird nämlich noch vor Sonnenaufgang aufgebrochen. Wer zum Sonnenuntergang an die Laguna geht, muss warme Sachen mitnehmen: sofort nachdem die Sonne weg ist, wird es schlagartig eiskalt.

Colque operiert übrigens sowohl von San Pedro de Atacama als auch von Uyuni aus. Diese Gesellschaft betreibt auch die Busse von der chilenischen Grenze nach San Pedro. Im Büro von Colque in San Pedro kann man bolivianisches Geld gegen Pesos tauschen (relativ fairer Kurs). Als ich das letzte Mal da war, gab es in San Pedro keine Bank. Inzwischen soll es einen Geldautomaten geben, das ist aber aus meiner Sicht noch ein unbestätigtes Gerücht.

So, ich hoffe das hilft Euch weiter.

LG, Karoshi
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twoontour

« Antwort #2 am: 11. Oktober 2007, 13:18 »
Hallo Karoshi!

Danke für deine Tips und Erzählungen. Das tönt klasse!


Liebe Grüsse
twoontour
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wwwalker

« Antwort #3 am: 14. Januar 2008, 16:39 »
Servus Zusammen,

ich wollte nur kurz das Geruecht ueber Geldautomaten in San Pedro bestaetigen. Es gibt sogar gleich zwei. Allerdings ist die Nutzung nur eingeschraenkt zu empfehlen, da aufgrund recht haeufiger Stromausfaelle die Funktionalitaet etwas eingeschraenkt ist.

Viel Spass,
wwwalker.
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ED

« Antwort #4 am: 02. April 2008, 15:29 »
hallo leute,

werden die touren durch die salar de uyuni ganzjährig gefahren oder gibt es pausen in bestimmten monaten wegen der regenzeit?
lg ed
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karoshi

« Antwort #5 am: 02. April 2008, 16:14 »
Hallo ED,

im Prinzip ganzjährig. Aber je nach Wasserstand auf dem Salar werden bestimmte Punkte dann nicht angefahren. Die Jeeps fahren normalerweise noch bei ganz flachem Wasser, ansonsten gehts halt nur mal am Rand etwas auf den eigentlichen Salar. Hin und wieder findet sich auch einer, dem das schnelle Geld wichtiger ist als sein Auto und der deshalb trotz Wasser reinfährt. Wenn Du Dir im Winter bei gestreuten Straßen Sorgen wegen Rost machst, kannst Du Dir vielleicht vorstellen, was eine konzentrierte Salzlauge mit dem Unterboden macht.

Das visuelle Erlebnis ist natürlich auch ein anderes. Während in der Trockenzeit ist es eine gleißend weiße Fläche, wenn Wasser draufsteht ist es praktisch ein Spiegel mit 100km Durchmesser (keine Wellen). Beides sieht unglaublich aus.

LG, Karoshi
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riesiries

« Antwort #6 am: 22. Oktober 2008, 10:35 »
Hallo zusammen!
Wollte nochmal wwwalkers Statement unterstreichen. Geldautomaten in San Pedro gibt es zwar mittlerweile zwei an der Zahl, allerdings sind sie nur mit Vorsicht zu genießen. Wirklich Verlass ist auf sie nicht, da sie nur unregelmäßig nachgefüllt werden. Also lieber etwas Bargeld mit nach San Pedro nehmen.
Bezüglich der Uyuni-Tour seh ich das ähnlich wie karoshi - es hängt sehr viel vom einzelnen Fahrer ab! Bezüglich Colque haben wir allerdings sehr viel negatives zu Ohren bekommen. Kann ich allerdings nicht bestätigen, da wir mit Cordelliera unterwegs waren. Kann ich nur weiterempfehlen. War den Umständen entsprechend alles super ;-).

Johannes
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Espinho

« Antwort #7 am: 27. November 2008, 09:22 »
Hallo

Gibts auch 1 oder 2 Tagestouren von Uyuni aus? Und würde sich das überhaupt lohnen?

Gruss
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karoshi

« Antwort #8 am: 27. November 2008, 09:38 »
Soweit ich weiß, gibt es die. Habe ich aber selbst nie gemacht.
Die 1-Tagestouren fahren auf den Salar und dann wieder zurück nach Uyuni. Was die anderen am 2. Tag machen, weiß ich nicht.

Das Problem wird sein, ob es für die kurzen Touren genug Nachfrage gibt. Die meisten Leute machen halt doch die 3-4 Tage. Und da die An- und Abreise nach Uyuni auch relativ mühsam ist, würde ich sagen, es lohnt sich eigentlich weniger. Uyuni selbst ist auch nicht wirklich schön.

LG, Karoshi
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marius

« Antwort #9 am: 09. Mai 2010, 22:25 »
@Karoshi / @all
Wir werden sehr wahrscheinlich auch nach Uyuni (Bolivien) reisen. Von dort aus soll es am besten sein eine Tour zum Salzsee und den Lagunen zu machen? Sehr interessant ist für uns die oneway Variante nach San Pedro de Atacama. Wie teuer ist die Tour ca.? Wir haben genug Zeit - Tour kann auch mehr als eine Woche gehen ;)

Was ist das Beste. Reservation vor Ort in Uyuni? Welche Tour Gesellschaft?

Vielen Dank bereits im voraus für deine super Ratschläge!

Gruss aus Mexiko

marius
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Susu

« Antwort #10 am: 09. Mai 2010, 23:09 »
Wir haben vor kurzem eine Rundtour gemacht (3 Tage/2 Nächte). Ich fand, das reicht vollkommen aus um Salzsee und die vielen verschiedenen Lagunen zu sehen. Mehr Tage hätte ich nicht gewollt. Die Entfernungen, die zurückgelegt werden, sind ganz schön lang und eigentlich alles wird auf Schotter gefahren, ganz schön anstrengend auf Dauer.

Ich würde mir den Anbieter vor Ort in Uyuni suchen. Da reiht sich wirklich einer neben den anderen und einfach vergleichen: Was machen die Autos/der Anbieter für einen Eindruck usw?
Wollt ihr eine Köchin dabei haben oder kocht der Fahrer selbst?
Wo schlaft ihr (Salzhotel...; die Unterkunft im Nationalpark Avaroa an der Grenze zu Chile ist WIRKLICH sehr basic, am besten Schlafsack dabei haben)
Und für mich die allerwichtigste Frage: Mit wem teile ich mir das Auto?

Wir saßen auf unserer Tour mit vier Anfang-20-Jährigen im Auto, die eigentlich nur saufen wollten und denen ich nach den drei Tagen am liebsten den Hals umgedreht hätte. Bei den Mitfahrern kann man wie auf jeder geführten Tour Glück oder Pech haben...
Aber wenn ihr irgendwie die Chance habt, dann sucht euch die Leute selbst aus mit denen ihr die Tour macht, vorher selbst aus (z.B. im Hostel).

Viele Grüße, Susan

Skraal

« Antwort #11 am: 14. Mai 2010, 20:18 »
Ich habe die 3 Tage/2 Nächte Rundtour letztes Jahr mit Quechua Connection gemacht. Neben dem ſehr coolen Fahrer „José“ bieten die einen Teil der Strecke (halbe bis ganze Stunde) mit dem Fahrrad an.
Der Jeep fährt vorneweg und Du kannſt ein bißchen radeln. Da wirkt dann auch mal die Stille des Ortes.
Fahrräder vorher beim Aufladen aber unbedingt ausprobieren, wir hatten ein ziemlich ſchrottiges dabei.
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marius

« Antwort #12 am: 22. Mai 2010, 03:34 »
Danke euch für die Tipps :) Ich Berichte euch dann für was wir uns entschieden haben.
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La Serena

« Antwort #13 am: 02. März 2011, 02:18 »
Hallo,

wahrscheinlich hast du die Tour schon längst gemacht, aber ich schreibe trotzdem ein paar Tipps. Vielleicht nützt es ja jemandem etwas.

Leider erhält man durch die gängigen Reiseführer und die Touristeninformation in Uyuni vor Ort keine brauchbaren Informationen. Verständlicherweise, da die Unternehmen oftmals "Eintagsfliegen" sind und genauso schnell wieder verschwinden, wie sie erschienen sind.

Ich habe vor ein paar Wochen mit meinem Freund eine Tour bei "Tito Tours" gemacht. Leider muss ich vehement davon abraten, die Tour bei diesem Veranstalter zu machen. Ich nehme nicht persönlich, dass die Unterkünfte mies waren, ich in schmutzigen Laken mit Menstruationsblut schlafen musste (eigenen Schlafsack unbedingt mitnehmen!) oder dass sie nicht genug Essen für alle Teilnehmer eingeplant hatten. Kann schon mal passieren. Unverzeihlich war der Zustand des Jeeps: der schwache Motor konnte kleinere Steigungen nicht bewältigen, der Allradantrieb funktionierte nicht (absolut notwendig während der Regenzeit) und während voller Fahrt öffnete sich die Frontklappe ... der Fahrer konnte absolut nichts sehen und aufgrund des schmierigen Untergrunds auch nicht sofort bremsen. Wir hatten einfach Glück, dass die Strecke an dieser Stelle keine Kurven oder Abhänge hatte.

Aufgrund der Regenfälle und des schlechten Zustands des Jeeps konnten wir nur die Hälfte der Orte besuchen, die uns auf der Tour versprochen wurde. Mein Freund ist Chilene und spricht fließend Spanisch. Daher konnte er dem Fahrer entlocken, dass die Agentur von vornherein weiß, welche Strecken passierbar sind und welche nicht. Die meisten Anbieter sind in Uyuni geboren und aufgewachsen und kennen die Strecke in und auswendig. Das Angebot enthält also bewusst 50% falsche Versprechungen, die man bezahlt. Ich würde daher zu einer eintätigen Tour raten. Das absolute Highlight ist der Salar de Uyuni während der Regenzeit und was an den anderen Tagen kommen kann man sich getrost sparen oder lieber bequem und vor allem SICHER während der Trockenzeit anschauen.

Tito Tours hat auf dem Rückweg am dritten Tag noch zusätzliche Fahrgäste aus San Pedro de Atacama akzeptiert, wir fuhren also 8 Stunden zu 8 Personen im Jeep. Für jede Person über 1,60 m ist das eine Tortur. Die Fahrgäste aus San Pedro wurden nicht über den obligatorischen Eintrittspreis in den Nationalpark von 150 Bolivianos informiert und hatten somit kein bolivianisches Geld dabei. Sie konnten dann Dollars zur Hälfte der Tauschrate vor Ort kaufen. Außerdem hatten jeder von Ihnen für Mittagessen bezahlt, aber Tito Tours hatte nur für 2 Personen (statt für 8) Essen eingeplant.

Der Fahrer sagte uns dann im Vertrauen, dass Tito Tours bekannt für die miserable Organisation sei, aber das erfährt man natürlich nirgendwo. Daher habe ich mir die Mühe gemacht, unsere Erfahrungen zu schildern. Vielleicht habt ihr ja mehr Glück mit einem anderen Anbieter.

Die Agentur liegt in der Avenida Ferroviaria, neben der Wäscherei, zwischen Calle Arce und Bolívar.

Wir wünschen euch mehr Glück und eine schöne Tour!

Nachtrag: Der Fahrer hat uns "Colque Tours" und "Oasis Odyssey Tours" empfohlen. Wo die sind, müsst ihr selber rausfinden Und: ohne Garantie. Vielleicht braucht man auch einfach ein bisschen mehr Glück.
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After Backpacking

« Antwort #14 am: 02. März 2011, 13:59 »
Hallo,

La Serena, Deine Erfahrungen kommen mir irgendwie bekannt vor. Auch bei mir gab es während der Tour (November 2009) so einige Misstände, es ging damit los das wir nicht abgeholt wurden (gab rein zufällig zwei Hostels mit dem gleichen Namen in Uyuni), Ok sind dann doch noch irgendwie zur Kakteeninsel in der Uyuni gekommen. Den Zugfriedhof habe ich also leider verpasst. Weiter ging es mit einem Jeep Totalschaden, also nochmal warten, und umsteigen... Abends, gab es dann für uns fünf hungrige Abenteurer auch zu wenig zu essen. Und auch die Tatsache mit den Laken kann ich bestätigen, unbedingt Schlafsack mitnehmen und es wird verdammt kalt.

Ich war mit "Colque Tours" unterwegs, kann ich also nur bedingt empfehlen. Die genannten Punkte sollen nicht darüber wegtäuschen, das diese vier Tage von Uyuni bis nach San Pedro de Atacama eine der eindrücklichsten Touren meiner Südamerikareise waren. Einfach unglaubliche Landschaften, nur zum genießen!

Eines ist bei den Uyuni Touren unabdingbar, Spanisch zu sprechen. Denn die Fahrer sind meistens doch recht jung, und mit dem Englisch hört es oftmals nach einem "How are you?" auf.

Wenn ich heute die Uyuni Tour nochmals machen würde, und das werde ich irgendwann bestimmt, dann von Tupiza aus. Dauert zwar nochmals einen Tag länger, aber man sieht wohl nochmals mehr, und die Tourn von dort aus, sollen auch besser organisiert sein.


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Tags: salar de uyuni 
 

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