Bei jeder Entscheidung gibt es immer Gewinner und Verlierer.
Ich bin gerade in Indien und habe das Abrutschen von 78 zu 70 wahrgenommen. Aber mir wäre nie der Gedanke gekommen, mich deswegen aufzuregen. Erstens kann ich den Kursverlust eh nicht beeinflussen, die Krise ist halt Tatsache, und zweitens bin ich froh, aus einem Land zu sein, das so reich ist, dass es sich ein Durchschnittsbürger wie ich leisten kann, trotz Krise nach ein paar Jahren Berufstätigkeit auf Weltreise zu gehen. Das ist ein unglaublicher Luxus.
Im letzten Jahr habe ich wiederum von einem (auf 10-Jahres-Basis betrachtet) schwachen Yen profitiert. Die aktuell niedrigen Ölpreise führen wiederum zu niedrigeren Kosten bei Flugtickets. Alles ist relativ und gleicht sich mal mehr mal weniger aus. Andere Nationen werden abwerten und die Kurse sich wieder einrenken - oder auch nicht. Die Wirtschaft wird vielleicht angekurbelt und man bekommt wieder leichter einen Job oder eine Gehaltserhöhung. Etc.
Wie du dich gegen Kursverluste absichern kannst? Du kannst dir ja die benötigte Währung im Voraus zu einem bestimmten Kurs zulegen, dann ist das Budget gesichert. Dann aber nicht jammern, wenn der Euro zwischenzeitlich an Wert gewinnt.
Und ich verstehe auch nicht, wieso gerade die aktuellen Maßnahmen so schlecht für Sparer wären, denn man versucht damit die Wirtschaft anzuheizen. Wenn das gelingt, steigt die Inflation und damit automatisch die Sparzinsen. Natürlich, wenn man quasi in Fremdwährung anlegen möchte (also Euro außerhalb des EUR-Raumes ausgeben möchte), kann man diesen Vorteil nicht lukrieren, aber die EZB ist eher an denen interessiert, die Euro im Euroraum ausgeben wollen (= Anheizen der Wirtschaft) als in Asien.