Hallo Maud,
was meinst Du mit zu alt? Das wäre ja traurig, wenn man mit 60 keine Weltreise mehr machen könnte. Bei vielen scheitert das im Alter an Verpflichtungen oder an der Gesundheit, aber wenn das bei Dir keine Hindernisse sind, dann nur zu. Ich habe auf Reisen immer wieder ältere Leute kennen gelernt, allerdings sind es nicht sehr viele. Du musst also viel Zeit mit dem Jungvolk verbringen, sonst wird es einsam.
Mit 60 sieht eine Weltreise natürlich anders aus als mit 20. Die meisten anderen Backpacker sind jünger und schneller, aber Du bist
älter und viel besser versichert. Im übertragenen Sinn jetzt.
Was ich sagen will: wahrscheinlich wirst Du auf einer drogengesättigten Full Moon Party in Thailand weniger Spaß haben als bei der Besichtigung der Verbotenen Stadt in Peking. In einem Schlafsaal wirst Du Dir deplatziert vorkommen, in einem knuffigen kleinen Boutiqe-Hotel für ein paar Dollar mehr voraussichtlich nicht. Eine Weinprobe wird Dir wahrscheinlich mehr geben als ein 150m-Bungee-Sprung.
Ich würde deshalb nicht unbedingt Ziele ansteuern, die erfahrungsgemäß ein sehr junges Publikum anziehen. Beispiele sind der Süden von Thailand oder die australische Ostküste. Dagegen sind Gegenden mit einer reichen Kultur und/oder Natur, die nicht unbedingt auf der Gap-Year-Route zwischen England und Australien liegen, auch für Leute im gesetzteren Alter lohnende Ziele. Südamerika oder Süd-/Ostafrika wäre z.B. eine Überlegung wert, oder vielleicht Nordamerika.
Schwierig wird es auf jeden Fall mit dem Arbeiten. Du bist leider für sämtliche Work&Travel-Programme jenseits der Altersgrenze (die liegt normalerweise bei 30 Jahren). Unter diesem Umständen brauchst Du für jedes Land, in dem Du arbeiten willst, ein reguläres Arbeitsvisum, das schwer zu bekommen ist. Bist Du denn auf Einnahmen unterwegs angewiesen?
LG, Harold