Ich bin gerade in Italien, und ich muss sagen, durch die neue Regelung hat sich eigentlich nicht viel geändert. Hier haben schon vorher die meisten Leute freiwillig draußen eine Maske getragen. Ich empfinde es aufgrund der aktuellen Corona-Situation (auch hier gehen die Zahlen steil nach oben) auch als sehr beruhigend. Bei Wanderungen ist es zum Beispiel so, dass die Leute ohne Maske gehen und sie kurz aufsetzen, wenn sie anderen begegnen. Nice.
Genauso habe ich es auch erlebt. Ich war gerade 5 Tage in Norditalien, und auch wenn es da noch nicht verpflichtend war, haben etwa 2/3 der Leute freiwillig drinnen wie draußen Maske getragen. Ich habe das genauso gemacht, und es hat mich nicht gestört. Zum einen waren die Temperaturen zwar angenehm warm, aber nicht heiß (um die 20 Grad). Es gab so gut wie keine Situationen, in denen ich ins Schwitzen kam, und nur dann finde ich die mascherina unangenehm (ob die hohe Akzeptanz der Masken wohl auch mit der Verniedlichungsform zu tun hat??
). Wobei ich auch einige Italiener beim Radfahren oder Joggen mit Maske gesehen habe!
Zum anderen hatte ich mir vorher Papiermasken mit Bügel besorgt, die wirklich leicht sind und mit denen man gut atmen kann. Zuhause werde ich aus Umweltgründen weiter Stoffmasken tragen, aber auf Reisen ist das ja keine Option, wenn man nicht dauernd waschen kann.
Irritiert hat es mich allerdings, als ich ein paar Kilometer nach Norden über die Grenze gefahren bin und dort viele Leute nicht mal drinnen Maske getragen haben, weil es in der Schweiz (außer in Verkehrsmitteln) nicht verpflichtend ist. Trotz der starken Steigerungsraten in letzter Zeit. Aber da wir es in Deutschland ja nicht mal landesweit einheitlich hinbekommen, ist es natürlich auch nicht verwunderlich.
Wie du schreibst, karoshi, schnellen jetzt auch die Zahlen in Italien in die Höhe. Ich glaube, eine Woche später wäre ich nicht mehr hingefahren. Aber das muss aus meiner Sicht jeder für sich selber entscheiden. Die Aussage
Hier ist aber der Egoismus der Menschen größe als die Mitmenschlichkeit. Jeder weiß das Reiserückkehrer ein enormes Risiko sind und generell von allen von Reisen ins Ausland abgeraten wird. Dennoch dies zu tun ist einfach unverantwortlich in meinen Augen, dies kann natürlich jeder anders sehen.
finde ich ganz schön hart und auch nicht sehr logisch. Anfang Oktober war schon klar, dass auch in Deutschland die Zahlen stark nach oben gehen. Warum das dann besser sein sollte, innerhalb des Landes zu bleiben, leuchtet mir nicht ein. Meine Heimatstadt ist nach meiner Abreise Risikogebiet geworden. Ich denke, jeder muss das mit sich selbst ausmachen, was für Zugeständnisse er macht. Ich hab nicht nur meine Reiseziele sondern auch meine Reiseart angepasst: Einzelzimmer statt Dorm, 1. statt 2. Klasse Bahn, Kontakt mit anderen Menschen weitestgehend vermieden. Aber das ist auch kein allgemeines Patentrezept, mir ist klar, dass andere das z.B. aus finanziellen Gründen anders machen wollen/müssen. Das einzige, was ich unter den aktuellen Umständen gar nicht nachvollziehen kann, ist Partytourismus.