Thema: Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?  (Gelesen 32647 mal)

echidna

« Antwort #60 am: 19. November 2018, 15:00 »

Die Donauuferbahn wird in der Saison noch für Touristenausflüge genützt und nein, mann muss deshalb nicht mit dem Auto die Wachau belagern, denn man kann sehr bequem mit umweltfreundlichen Öffi-Bussen von Ort zu Ort fahren. Ausgangspunkt ist Krems und Krems kann man wiederum per Bahn von Wien und St. Pölten erreichen.
Man muss einfach nur wollen, dann geht sehr vieles!
Sicher, ich will es ja sowieso (weil ich gar kein Autofahrer bin). Aber warum die Donauuferbahn eingestellt worden ist, kann ich nicht nachvollziehen. In Deutschland geht man da auch bei touristisch interessanten Bahnlinien eher den gegenteiligen Weg (es werden bereits stillgelegte Bahnen wieder reaktiviert). Bahnen sind meiner Ansicht nach meistens attraktiver als Busse, und sie werden auch stärker in Anspruch genommen.

Ein anderes Thema wäre die Ybbstalbahn, die meines Wissens auch eingestellt worden ist. Ich finde, dass mit solchen Stilllegungen ein falsches Signal gesendet wird. Statt sie einzustellen, sollte man sie doch besser renovieren und für einen modernen Taktverkehr fit machen. Dann würden auch die Leute damit fahren, und so mancher würde sich überlegen, das Auto zuhause stehen zu lassen.
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Vombatus

« Antwort #61 am: 19. November 2018, 16:06 »
Könnte mir vorstellen, dass das Thema „Umwelt-(Massen)Tourismus-Österreich“ eher im Bereich Wintertourismus liegt … ? Wie schauts denn aus bei den anwesenden Wintersportlern und dem Reiseziel Alpen? ... Dazu auch nochmal Karoshis Anfangsfrage lesen.
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echidna

« Antwort #62 am: 19. November 2018, 16:29 »
Was den Wintersport betrifft, habe ich überhaupt keine Ambitionen dazu. Skifahren hat mich noch nie interessiert, und dem Rummel des Massen-Skibetriebs kann ich schon gleich zweimal nichts abgewinnen. Daher denke ich, dass ich zumindest bei diesem Thema keinen Beitrag beisteuere, da ich dem Wintertourismus fern bleibe. Allenfalls mal eine Winterwanderung kann mir gefallen, bei der ich hoffentlich nur wenige Ressourcen verbrauche.
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Wolfskin

« Antwort #63 am: 20. November 2018, 09:59 »
Gerade habe ich gelesen, dass die philippinische Regierung plant, die Insel Boracay wegen der Umweltbelastung für 6 Monate für den Tourismus zu schließen.
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/philippinen-boracay-soll-fuer-touristen-geschlossen-werden-a-1201504.html

Sicher eine extreme Maßnahme, aber die negativen Folgen des Tourismus für das Ökosystem gerade von kleineren Inseln sind nicht von der Hand zu weisen. Wie geht Ihr damit um? Versucht Ihr, aktiv Müll zu vermeiden? Macht Ihr Eure Entscheidung, einen Ort zu besuchen, vom Umgang mit Müll abhängig? Sprecht Ihr die Leute vor Ort aktiv auf solche Themen an? Oder blendet Ihr möglichst aus, dass Ihr Teil des Problems seid?

Lasst mal hören.

Der "Great Pacific Garbage Patch" dehnt sich immer weiter aus und manche Insel verkommt im Müll.
Diese Regionen meide ich, aber man kann nicht mehr ausschließen, dass man auf Plastikmüllstrände trifft.
So auch im Oman, wo herrliche Sandstrände am Indischen Ozean durch die Strömung mit Plastik aus Indien und SOA beglückt werden. Und die einheimische Bevölkerung schaut nur zu, weil nicht ihr Müll.
Aber auf unseren Bergen ist es leider auch nicht mehr anders!
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Vombatus

« Antwort #64 am: 20. November 2018, 10:58 »
@ Wolfskin ... und jetzt die Antworten? ...

Wie geht Ihr damit um?
Versucht Ihr, aktiv Müll zu vermeiden?
Macht Ihr Eure Entscheidung, einen Ort zu besuchen, vom Umgang mit Müll abhängig?
Sprecht Ihr die Leute vor Ort aktiv auf solche Themen an?
Oder blendet Ihr möglichst aus, dass Ihr Teil des Problems seid?
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Wolfskin

« Antwort #65 am: 20. November 2018, 11:43 »
Wie geht Ihr damit um?
Wir meiden vermüllte Regionen, sofern vorher absehbar (zB Indien)
Versucht Ihr, aktiv Müll zu vermeiden?
JA
Macht Ihr Eure Entscheidung, einen Ort zu besuchen, vom Umgang mit Müll abhängig?
NEIN
Sprecht Ihr die Leute vor Ort aktiv auf solche Themen an?
NEIN
Oder blendet Ihr möglichst aus, dass Ihr Teil des Problems seid?
Da wir Müll vermeiden, sind wir nicht Teil des Problems.
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Beate

« Antwort #66 am: 20. November 2018, 13:00 »

So auch im Oman, wo herrliche Sandstrände am Indischen Ozean durch die Strömung mit Plastik aus Indien und SOA beglückt werden. Und die einheimische Bevölkerung schaut nur zu, weil nicht ihr Müll.


Leider im Oman nicht nur am Strand. Zwei Begebenheiten, die wir letztes mal erlebt haben:

Vater, Mutter, Kind (ca. 3 Jahre). Kind spielt mit leerer Plastikflasche, schlägt sie sich immer auf dem Bauch, macht ja Spass. Vater nimmt ihm wütend die Plastikflasche weg und wirft sie nebenan ins Gebüsch.

Camping in einem leeren Flussbett. 100 m neben uns macht ein Pärchen ein Picknick. Danach wurden alle Reste, incl. Plastikgeschirr, in einen Sack gepackt. Ich wollte mich schon gerade freuen, da fahren die beiden doch tatsächlich weg und lassen den Sack dort stehen.

Derartige Erlebnisse hattet Ihr bestimmt alle und weltweit. Die Menschen haben einfach noch nicht begriffen, was dieser Müll anrichtet. Aber irgendwie ist es doch auch verständlich: Jahrtausende lang wurde der Müll einfach verbrannt (auch bei unseren Eltern oder Grosseltern noch). Und das war auch OK, denn es war ja "natürlicher" Müll. Wie sollen die Menschen, vor allem in Ländern mit nicht so gutem Bildungsstandard jetzt verstehen, dass Plastik was anderes ist? Ihr braucht doch nur einmal in Deutschland in den Vierteln der "nicht so gebildeten Unterschicht" schauen, da ist es doch genauso.

Beate


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Wolfskin

« Antwort #67 am: 20. November 2018, 13:35 »
Ein Freund war 2017 nochmals im Oman und entsetzt, wie sich in 5 Jahren alles zum Negativen wandelte.

Wir waren heuer im Jänner in Buenos Aires, Tigre, Montevideo und Colonia del Sacramento, also eine Städtetour am Rio de la Plata. Und es ist uns sehr positiv aufgefallen, wie sauber die Städte waren, überall Mülltonnen zur Mülltrennung und alles sehr gepflegt. Egal ob Straßen, Wege, Parkanlagen oder die Uferpromenaden entlang des Rio del la Plata.
Auch die Sicherheit und Freundlichkeit betreffend, waren wir sehr positiv überrascht.

Und wenn ich mich in Wien umschaue, manchmal erschreckend wie viel Dreck es gibt. Insbesondere die Touristen hinterlassen viel Müll.

Ganz schlimm sind die vielen Zigarettenstummel, die dort entsorgt werden, wo der Tschick ausgeraucht ist.
Bahnsteige, Fußgängerzone, Kanaldeckel, Brunnen, Denkmäler, ...
Es sind im Jahr Tonnen, die von Zeit zu Zeit entsorgt werden.
Dabei sind die Tschickstummel eine besondere Umweltbelastung.
Bei Regen werden Nikotin und Chemikalien ausgewaschen und gelangen so in den Wasserkreislauf.
https://www.biorama.eu/zigarettenstummel-zigarettenfilter-biologisch-abbaubar-plastik-umwelt/
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Svenja

« Antwort #68 am: 20. November 2018, 21:51 »
Oder blendet Ihr möglichst aus, dass Ihr Teil des Problems seid?
Da wir Müll vermeiden, sind wir nicht Teil des Problems.

Ich glaube, wir alle sind Teil des Problems. Müll vermeiden ist einfacher gesagt als getan, schon im Alltag in Deutschland. Auf Reisen ist es nicht unbedingt einfacher: Essen im Supermarkt mit Umverpackungen, beim Snack auf der Straße das Plastikbesteck, ein Strohhalm obwohl man sagte bitte ohne, eine Flasche Wasser/Limo, Mikroplastik durch Reifenabrieb, leere Shampooflasche, PFC der Kleidung, Mikroplastik in Duschgel/Shampoo/Zahnpasta, Damenhygieneartikel,... Ich könnte ewig weiter Dinge aufzählen. In der Heimat machen wir diesen Müll natürlich auch, jedoch bedeutet das nicht, dass wir nicht auch im Ausland ein Teil des Müll-Problems sind. Und neben dem Müll sind auch Flugreisen ein Thema, bei dem die meisten von uns der Umwelt keinen Gefallen tun.
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Wolfskin

« Antwort #69 am: 21. November 2018, 08:17 »
Ich glaube, wir alle sind Teil des Problems. Müll vermeiden ist einfacher gesagt als getan, schon im Alltag in Deutschland. Auf Reisen ist es nicht unbedingt einfacher: Essen im Supermarkt mit Umverpackungen, beim Snack auf der Straße das Plastikbesteck, ein Strohhalm obwohl man sagte bitte ohne, eine Flasche Wasser/Limo, Mikroplastik durch Reifenabrieb, leere Shampooflasche, PFC der Kleidung, Mikroplastik in Duschgel/Shampoo/Zahnpasta, Damenhygieneartikel,... Ich könnte ewig weiter Dinge aufzählen. In der Heimat machen wir diesen Müll natürlich auch, jedoch bedeutet das nicht, dass wir nicht auch im Ausland ein Teil des Müll-Problems sind. Und neben dem Müll sind auch Flugreisen ein Thema, bei dem die meisten von uns der Umwelt keinen Gefallen tun.
Da ich bei unseren Reisen dabei bin, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir unterwegs wenig Müll verursachen. :)
Natürlich, der Abrieb der Schuhsohle, da wir auch viel wandern. Aber handelt es sich dabei um Müll?
https://de.wikipedia.org/wiki/Abfall
So sind wir beispielsweise nicht mit Shampooflaschen unterwegs, kaufen auch nichts in Supermärkten und lassen uns nicht mit Plastiksäcken beglücken. Sind auch nicht mit "Coffee To Go" unterwegs, sondern konsumieren im Kaffeehaus mit Tasse ohne Strohhalm. Ach ja, wie immer die bösen Flugreisen! Am besten man fährt mit einem VW Diesel nach Venedig und besteigt dort eines der sauberen Kreuzfahrtschiffe. Wir fahren jedenfalls viel mit der Bahn!
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BeenAroundTheWorld

« Antwort #70 am: 21. November 2018, 14:43 »
Ich denke Teil des Problems ist auch, dass manche Leute denken, dass sie nicht Teil des Problems sind, während sie sich auf dem Flug nach Buenos Aires n leckeren Tomatensaft aus einem Tetrapack in ihr Plastikbecherchen füllen lassen und dann mit der 1g Pfeffertüte üppig nachwürzen.
Ich würde leider von mir behaupten, dass ich Teil des Problems bin. Man kann immer versuchen den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, dafür gibt es ja verschiedenste Möglichkeiten. Aber den Vergleich mit dem ahnungslosen Inder, der den ganzen Tag zu fuß unterwegs ist und ne Plastikflasche in den verdorrten Strauch am Wegesrand wirft, werde ich immer verlieren.
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santiago

« Antwort #71 am: 21. November 2018, 14:56 »
Ich glaube, wir alle sind Teil des Problems. Müll vermeiden ist einfacher gesagt als getan, schon im Alltag in Deutschland. Auf Reisen ist es nicht unbedingt einfacher: Essen im Supermarkt mit Umverpackungen, beim Snack auf der Straße das Plastikbesteck, ein Strohhalm obwohl man sagte bitte ohne, eine Flasche Wasser/Limo, Mikroplastik durch Reifenabrieb, leere Shampooflasche, PFC der Kleidung, Mikroplastik in Duschgel/Shampoo/Zahnpasta, Damenhygieneartikel,... Ich könnte ewig weiter Dinge aufzählen. In der Heimat machen wir diesen Müll natürlich auch, jedoch bedeutet das nicht, dass wir nicht auch im Ausland ein Teil des Müll-Problems sind. Und neben dem Müll sind auch Flugreisen ein Thema, bei dem die meisten von uns der Umwelt keinen Gefallen tun.
Da ich bei unseren Reisen dabei bin, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir unterwegs wenig Müll verursachen. :)
Natürlich, der Abrieb der Schuhsohle, da wir auch viel wandern. Aber handelt es sich dabei um Müll?
https://de.wikipedia.org/wiki/Abfall
So sind wir beispielsweise nicht mit Shampooflaschen unterwegs, kaufen auch nichts in Supermärkten und lassen uns nicht mit Plastiksäcken beglücken. Sind auch nicht mit "Coffee To Go" unterwegs, sondern konsumieren im Kaffeehaus mit Tasse ohne Strohhalm. Ach ja, wie immer die bösen Flugreisen! Am besten man fährt mit einem VW Diesel nach Venedig und besteigt dort eines der sauberen Kreuzfahrtschiffe. Wir fahren jedenfalls viel mit der Bahn!

Gerade auf Reisen ist es wirklich nochmal schwieriger, Müll zu vermeiden. Seien es Wasserflaschen, ein Kaffee hier, ein Getränk da. Und Müll trennen geht dann auch kaum. Zumindest ich werfe leere Plastikflaschen auf Reisen einfach in den Müll, anstatt Stunden später auf einen Pastikcontainer zu hoffen :(

Aber ja, ich glaube, dass alleine die Bewusstseinsbildung der erste, und schwierigste Schritt an dem ganzen ist. Und Europa zeigt gerade, dass da erste Schritte gemacht werden. Sei es der erste Schritt der Europäischen Kommission, der Verzicht auf Plastiksackerl von Supermärkten und weiteren großen Handelsketten, die Diskussion hier ;-), usw.
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Beate

« Antwort #72 am: 21. November 2018, 15:59 »
,.......der Verzicht auf Plastiksackerl von Supermärkten und weiteren großen Handelsketten,

Und genau hier bin ich neugierig, wie es weitergeht:
Bisher werden diese Plastiktüten von den meisten Kunden dann später als Abfall-Säckchen verwendet. Denn zumindest bei uns in der Umgebung muss man den Rest-Müll in einem Plastiksack entsorgen. Wenn es jetzt diese Plastiktüten vom Supermarkt nicht mehr gibt, sollen wir dann extra Plastiktüten für den Müll kaufen??? Das ist doch pervers......................

Beate
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BeenAroundTheWorld

« Antwort #73 am: 21. November 2018, 17:02 »
Bisher werden diese Plastiktüten von den meisten Kunden dann später als Abfall-Säckchen verwendet.


Halte ich für eine gewagte These
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Wolfskin

« Antwort #74 am: 22. November 2018, 09:03 »
Ich denke Teil des Problems ist auch, dass manche Leute denken, dass sie nicht Teil des Problems sind, während sie sich auf dem Flug nach Buenos Aires n leckeren Tomatensaft aus einem Tetrapack in ihr Plastikbecherchen füllen lassen und dann mit der 1g Pfeffertüte üppig nachwürzen.
Ich denke, dass Leute die meinen, besser zu wissen was andere machen, sogenannte Weisenheimer sind.
Wie wäre es einfach selbst mal die gestellten Fragen zu beantworten?
Und nein, wir konsumieren keinen Tomatensaft aus dem Tetra Pak(!), aber klar bei fast 14 Stunden Flug trinkt man einige Becher stilles Wasser, die aus einer 1,5 Liter Flasche eingeschenkt werden. Und 1g Pfeffertüten verursachen weniger Umweltbelastung als einige Zigarettenstummel. Abgesehen davon recyceln viele Airlines die Becher, Tetra Paks, ... und nicht wie manche Autotouristen, die ihre Abfälle aus dem fahrenden Auto werfen!
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