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Weltreisen und Langzeitreisen => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: karoshi am 06. April 2018, 12:59

Titel: Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: karoshi am 06. April 2018, 12:59
Gerade habe ich gelesen, dass die philippinische Regierung plant, die Insel Boracay wegen der Umweltbelastung für 6 Monate für den Tourismus zu schließen.
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/philippinen-boracay-soll-fuer-touristen-geschlossen-werden-a-1201504.html

Sicher eine extreme Maßnahme, aber die negativen Folgen des Tourismus für das Ökosystem gerade von kleineren Inseln sind nicht von der Hand zu weisen. Wie geht Ihr damit um? Versucht Ihr, aktiv Müll zu vermeiden? Macht Ihr Eure Entscheidung, einen Ort zu besuchen, vom Umgang mit Müll abhängig? Sprecht Ihr die Leute vor Ort aktiv auf solche Themen an? Oder blendet Ihr möglichst aus, dass Ihr Teil des Problems seid?

Lasst mal hören.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 06. April 2018, 14:10
Ein schwieriges Thema, mit dem ich mich natürlich auch zunehmend konfrontiert sehe. Ich selbst versuche inzwischen zumindest, touristische Hotspots eher zu meiden, um die dortigen unerträglich gewordenen Touristenmassen nicht noch weiter zu vermehren (z.B. Venedig oder Dubrovnik). Und oft ist es in weniger gut besuchten Orten auch sehr schön (und die dortigen Hotel- und Gaststättenbetreiber freuen sich noch über Besucher).

Außerdem kommen für mich derzeit keine Kreuzfahrten in Frage, weil diese Riesendampfer sowohl echte Dreckschleudern zu sein scheinen, und weil sie oft gleich große Touristenfluten auf einen Schwung in eine Stadt "auskippen", wo die Leute dann die Straßen und Gassen verstopfen, ohne großartig Geld für die einheimische Wirtschaft zu hinterlassen (weil: gegessen und übernachtet wird auf dem Schiff).
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 06. April 2018, 14:24
Was Echidna hier schreibt hätte genausogut auch ich schreiben können. Deshalb: volle Zustimmung, ich machs genauso.

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Svenja am 06. April 2018, 15:00
Für die anstehende Langzeitreise wollen wir einen Steripen mitnehmen, um Wasser aufbereiten zu können und Müll von Plastikflaschen zu vermeiden. Bisher habe ich versucht meine Edelstahlflasche an größeren Kanistern oder öffentlichen Trinkwasserstationen aufzufüllen, nur klappte das nicht immer.
Auch habe ich für Einkäufe immer einen Beutel dabei und kann so (meist) auf Plastiktüten verzichten, eigenes Besteck spart Einmalbesteck bei Streetfood, kein Stohhalm,... Alles jedoch nichts weltbewegendes, darum freue ich mich sehr über weitere Anregungen!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: karoshi am 06. April 2018, 16:47
Ich denke, der Bereich "Trinkwasser" ist derjenige, wo man am leichtesten mit geringem Aufwand eine Menge erreichen kann. Auch wenn es noch so verlockend ist, einfach am Straßenrand eine Einwegflasche zu kaufen: Wenn man mal die Berge von leeren Plastikflaschen gesehen hat, die in Hinterhöfen gesammelt, auf wilden Müllkippen abgeladen oder einfach ins Wasser geworfen werden, dann ist eigentlich klar, dass das nicht so weiter gehen kann.

Also: wo immer möglich, keine Flaschen kaufen, sondern vorhandene Flaschen auffüllen!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sulawesi am 06. April 2018, 22:25
Wasserfalschen bringen auch in dritte Welt Ländern den Sammlern gute Geld, daher sind diese ein weit geringeres Problem als Plastiktüten.

Müll kommt von westlichen Touristen eh so gut wie keiner - es sind schon die Einheimischen die alles von oben bis unten zu müllen. Ein Touri läuft eher ne Viertelstunde durch die Gegend nach einen Mülleimer, da hätte ein Einheimischer nur Verständnis für. Die pfeffern alles in die Landschaft.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 07. April 2018, 09:03
Versucht Ihr, aktiv Müll zu vermeiden?
Ich versuche beim Einkaufen Plastiktüten zu vermeiden und kaufe wenn ich länger Vorort bin Wasserkanister statt kleine Flaschen, ggf. nütze ich Auffüllmöglichkeiten. Versuche dann in abgelegenen Gegenden weniger zu verbrauchen, im Sinne von, lieber keine Chipstüte oder Cola-Dose, sondern lokales Zeug und große Wasserflasche. Damit hat es sich aber schon.

Macht Ihr Eure Entscheidung, einen Ort zu besuchen, vom Umgang mit Müll abhängig?
Nein, bisher nicht

Sprecht Ihr die Leute vor Ort aktiv auf solche Themen an?
Nein.

Oder blendet Ihr möglichst aus, dass Ihr Teil des Problems seid?
Bin mir dessen schon bewusst, vor allem wenn man auf Inseln die Müllhalden und Reste davon sieht, aber ja, es wird ausgeblendet.

Grundsätzlich verursachen viele Touristen in abgelegenen Orten sehr viel Müll, also zum Beispiel auf Inseln, abgesehen von frischen Fisch und ggf. Früchten und Kokosnüssen wird alles per Boot angeschifft und alles was nicht bei der Wiederverwertung Geld bringt bleibt dann auch auf der Insel, bzw. wird dort verbrannt. Ansonsten sehe ich es wie Suwalesi, im Umgang mit Abfall finde ich (westliche) Touristen verantwortungsvoller als Einheimische. Habe das bei meinem letzten Insel-Thailandurlaub wieder beobachtet, wie Einheimische von jung bis alt ihre eigene Insel vermüllen. Während Touristen (ich auch) noch den Müll vom Strand aufsammeln. Ich habe auch noch nie einen (westlichen) Touristen gesehen, der einfach seine Wasserflaschen aus dem Busfenster wirft oder ins Gebüsch.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Svenja am 07. April 2018, 11:52
Den von Vombatus und Sulawesi beschriebenen Umgang mit Müll von Einheimischen habe ich auch beobachtet, besonders bei Menschen mit wenig Bildung. Trotzdem würde ich dir Sulawesi wiedersprechen, dass von Touris so gut wie kein Müll kommt. Nur weil ich meinen Müll in den Mülleimer schmeiße ist er nicht weg. In vielen Ländern wird auch der Müll aus Mülleimern verbrannt oder irgendwo in die Landschaft gekippt, da es kein umweltfreundliches Entsorgungssystem gibt. Und auch Deutschland weiß nichtmehr wohin mit all dem Plastikmüll, den China früher noch aufgekauft hat.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: beretravels am 07. April 2018, 12:39
Ganz großes Thema!

Kho Phiphi in Thailand soll ja auch für einige Monate gesperrt werden, um die Korallen zu schonen. Hängt ja auch teilweise damit zusammen. Ich finde das an sich gut, allerdings ist das natürlich sehr ärgerlich, wenn man seinen Jahresurlaub genau dann dort verbringen will.

Zum Thema Müll ist es ja meist so: je ärmer und je schlechter die Bildung, desto schlechter der Umgang mit dem Müll. Und meist hat man aufgrund der Sprachbarriere kaum eine Chance Einheimische darauf anzusprechen oder ihnen dazu etwas zu erklären. Besonders schlimm fand ich es zb in Bagan, aber ich kann mich auch an meine Vietnamreise erinnern, als ich ganz schnell wieder aus dem Meer raus bin, als ich plötzlich von einem Müllteppich überholt wurde (War bei Mui Ne). Generell finde ich die Sammelaktionen super, auch wenn häufig Einheimische aktiv dagegen arbeiten.

Wir versuchen auf unserer Reise so viel Müll wie möglich zu vermeiden, kommen aber um Plastikflaschen häufig nicht rum. Klar, Bier und Cola lieber aus der Flasche als aus der Dose oder der Plastikflasche. Aber bei Wasser ist es meist etwas schwieriger, so lange man nichts zum auffüllen hat. Wenn wir irgendwo länger als 3 Tage sind holen wir meist Kanister. Und die Gasflaschen stelle ich immer neben den Mülleimer, damit die Glassammler nicht den Müll durchwühlen müssen und von weitem sehen, dass es was zu holen gibt. Dann funktioniert das Recycling auch in Entwicklungsländern. Und wir verwenden nach Möglichkeit einen Beutel zum einkaufen, zwischendrin sind Plastiktüten für Wäsche und Schuhe aber von Nöten.

Eine paradoxe Erfahrung haben wir in Südafrika gemacht. Wir waren im Township Motherwell bei Port Elizabeth und haben uns da mit einem einheimischen Künstler getroffen. Der hat uns unter anderem seine upcycling Projekte gezeigt. U.a. gibt er Kindern 1 Rand, wenn sie ihm eine Plastikflasche voller Plastiktüten bringen. Am gleichen Tag schmeißt er dann aber auf einer Wiese im Township seine eigene Flasche über die Schulter... so 30 Minuten nachdem er predigte, wie wichtig es doch sei, den Müll weg zu bekommen.... also ist die Message nur halb angekommen: upcycling und Müll sammeln ist im Trend und gilt noch als "alternativ" weshalb sich damit Geld verdienen lässt. Aber der Sinn dahinter bleibt dem einfachen Geist verborgen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: beretravels am 07. April 2018, 13:13
Für die anstehende Langzeitreise wollen wir einen Steripen mitnehmen, um Wasser aufbereiten zu können und Müll von Plastikflaschen zu vermeiden. Bisher habe ich versucht meine Edelstahlflasche an größeren Kanistern oder öffentlichen Trinkwasserstationen aufzufüllen, nur klappte das nicht immer.
Auch habe ich für Einkäufe immer einen Beutel dabei und kann so (meist) auf Plastiktüten verzichten, eigenes Besteck spart Einmalbesteck bei Streetfood, kein Stohhalm,... Alles jedoch nichts weltbewegendes, darum freue ich mich sehr über weitere Anregungen!

Die Idee find ich cool. Aber wie machst du das dann zb mit gechlortem Wasser (aus der Leitung). Der Steripen  arbeitet mit UV-Strahlung, oder? Reicht das aus, um zb. Auch Mehrzeller zu töten? Ich rede jetzt nicht von kurzzeitiger Benutzung wie zb auf einer Wanderung oder so, sondern vom dauerhaften Gebrauch. Wäre auf jeden Fall eine wirklich smarte Alternative zum Plastikflaschenwasser.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Steffi365 am 07. April 2018, 13:54
Seit unserer Reise haben wir einen ziemlichen Mülltick. Unterwegs haben wir die Plastiktüten immer abgelehnt, haben meist an Essensständen mit Wegwerfgeschirr nichts bestellt, auch wenn es teilweise nicht so einfach war eine Alternative zu finden.

Bei vielen ist es Bequemlichkeit   oder sie denken einfach nicht so weit. Diese Aussage beziehe ich auf alle. Ich sehe da keinen Unterschied, in Hamburg bin ich Einheimischer in einer Tourihochburg für Städtereisen. Und diese Stadt empfinde in inzwischen einfach nur noch als dreckig.

Ein super Beispiel für Bequemlichkeit ist zb. 7Elven in Taiwan und in Thailand. In Taiwan wurde man gefragt ob man die Tüte will, man musst bewusst ja sagen. In Thailand wird es einfach eingetütet, man muss bewusst von sich aus nein sagen. Das machen jedoch nicht viele.

Viele Angewohnheiten haben wir auch wieder mit nach Deutschland gebracht, Essen oder Coffee to Go gibt's nicht mehr, auch wenn es verlockend ist. Früher gab's das so ziemlich jeden Tag. Und inzwischen Frage ich mich auch ob Deutschland sauberer ist. Ich glaube nein, man sieht es bei uns in den Städten nur weniger, da es jeden Tag weggeräumt wird. Allein die Stadtreinigung Hamburg hat dieses Jahr enorm aufgestockt, laut Zeitung 450 neue Stellen. Und warum das ganze? Weil es vielen einfach egal ist, der Müll wird dort fallen gelassen wo man gerade ist. Ob man das auf den Bildungsstand beziehen kann? Ich glaube schon, nur gibt es halt überall (auch hier) genug Leute ohne die ausreichende Bildung.
Letztens waren wir in der Sächsischen Schweiz wandern. unglaublich was auch da an Müll liegt. Vom Bonbon Papier, über Tüten bis zu Getränkedosen.
Habt ihr euch mal die Autobahnen bei uns angeschaut, was da an Müll liegt? Hier werfen die Leute das Zeug, genau wie in Asien oder Südamerika einfach aus dem Fenster.

Meide ich Reiseziele? Nein, das Problem ist überall, dann dürfte ich nirgends hin.

Ja ich spreche Leute darauf an, wenn sie Sachen einfach fallen lassen, soweit keine Sprachbarriere vorhanden ist.

Sehe ich mich als Teil des Problems? Ich denke wir tragen alle dazu bei. Jedoch kann jeder von uns seinen Fußabdruck mit schon kleinen Sachen klein halten.

Ich sehe in der Thematik kein spezielles Reiseproblem. Egal ob im Alltag oder Unterwegs, egal ob in Europa oder Asien, der beste Müll ist der, der nicht entsteht.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sulawesi am 07. April 2018, 18:53
Und auch Deutschland weiß nichtmehr wohin mit all dem Plastikmüll, den China früher noch aufgekauft hat.

Das weiß Deutschland sehr wohl. Nennt sich thermische Verwertung und da ist Plastikmüll richtig was wert. Überhaupt kein Problem. Nur hat China früher halt mehr gezahlt.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: farmerjohn1 am 08. April 2018, 08:11
Abgesehen davon, dass die Einheimischen oft keine groesseren Umwelt-Schoner sind als die Touristen (manchmal sogar im Gegenteil), und abgesehen davon dass auch die mal flaechendeckend dazu gebracht werden muessen  selbst nach Moeglichkeit entsprechend zu handeln:  das Problem - auch das Umweltproblem - sind ja die grossen Massen auf geringem Platz. Wenn einmal in der Woche fuenf Leute mit einem Pack-Maultier einen 5km langen Urwaldpfad entlang laufen und dabei ihren Muell mit nach Hause nehmen, ist das alles wunderbar, auch wenn mal an einen Baum uriniert wird.
Sind es jeden Tag 50 Leute mit 10 Maultieren, koennen Pflanzen nicht nachwachsen, Tiere wandern ab, Boden- und Wasserwerte veraendern sich und das Zumuellen wird schwerer kontrollierbar.

Ich fordere (und tue das auch was mein Verhalten betrifft):
1. Diversifizierung der Tourismusdestinationen: lieber viele kleine als wenig grosse Massen-Destinationen, die dann zwangsverwaltet oder gar an anderer Stelle kopiert werden muessen, waehrend die kleineren Destinationen mit dem Bed&Breakfast-Betrieb an Auslastungsmangel und an fuer 5*Hotels konzipierten Auflagen eingehen.
2. drakonische Geld- und Arbeitsleistungs-Abgaben an die Gemeinschaft fuer jeden Muell-In-Die-Landschaft-Bringer/Liegenlasser... Egal ob Einheimischer oder Touri, egal welcher Herkunft.
3. weltweite Durchsetzung und Umsetzung von Anreizen, sich landschaftsschonend zu verhalten (Pfand fuer Plastikflaschen, ueberall Muelltrennungsbehaelter, Steuerermaessigungen, Einkaufspreisermaessigungen und zinslose Kredite fuer Kauf und anschliessender Anwendung entsprechender Technik, etc.).
4. Information, Information, Information.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sebi am 08. April 2018, 08:44
Wenn es um Umweltbelastung durch Tourismus geht, sollte man neben dem Müllproblem auch das Thema Fliegen nicht vergessen. Während man zuhause ja auch Müll produzieren würde (wenn auch ggf. weniger als auf Reisen), ist der Schadstoffausstoss durch die Flüge ja sozusagen "on top". Und da kommt einiges zusammen: fliegt man einmal Economy Asien und zurück, hat man schon so ca. knapp die Hälfte der jährlichen CO2-Emissionen des Durchschnittsdeutschen verursacht. Ein Problem, das viele ausblenden (mich leider eingeschlossen).
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 08. April 2018, 10:04
OK, aber wenn man daheim bleibt, dann fährt man meistens mit dem Auto. Also ist die Belastung beim Fliegen wirklich nicht so viel grösser.
Abgesehen davon: wir alle fliegen einmal oder vielleicht zweimal im Jahr irgendwohin. Und das in einer vollgepackten Maschine.
Und was machen all die Geschäftsreisenden im Computer-Zeitalter: sie fliegen teilweise fast täglich. Ich würde mal ganz leise einwenden, dass da noch viel mehr Einsparpotential wäre.

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: beretravels am 08. April 2018, 11:37
OK, aber wenn man daheim bleibt, dann fährt man meistens mit dem Auto. Also ist die Belastung beim Fliegen wirklich nicht so viel grösser.
Abgesehen davon: wir alle fliegen einmal oder vielleicht zweimal im Jahr irgendwohin. Und das in einer vollgepackten Maschine.
Und was machen all die Geschäftsreisenden im Computer-Zeitalter: sie fliegen teilweise fast täglich. Ich würde mal ganz leise einwenden, dass da noch viel mehr Einsparpotential wäre.

Beate

Im Prinzip gebe ich dir Recht, aber es ist ja einfacher auf andere zu zeigen. Natürlich gibt's Branchen in denen unsinnig viel auf unsinnigen Routen geflogen wird (zb innerdeutsch oder teilw. Innereuropäisch) auf denen man auch gut Bahn fahren könnte. Viele Freunde von mir mit 150+ Hotelübernachtungen pro Jahr würden sich freuen, weniger zu fliegen und auch mehr von ihrem "Stammarbeitsplatz" zu erledigen. Aber wenn da einer mal nö sagt, wird er früher oder später ersetzt.

Auch wenn es durch die Luft häufig schneller geht, haben Landgrenzen immer noch ihren eigenen "Charme". Wir versuchen aktuell so wenig wie möglich zu fliegen. Manchmal lässt es sich aber leider nur mit einem viel zu großen (auch finanziellen) Aufwand verhindern, so dass man doch wieder fliegt.
Hat sich mal jemand informiert bzgl Angeboten, die man zur Reduktion des eigenen CO2-Abdrucks erkaufen kann gemacht? Ich hatte sowas mal gelesen und ohne in die Tiefe zu gehen als "Bauerfängerei" abgetan..
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Reisender215 am 08. April 2018, 11:43
Hallo,

interessant,  das Müll was mit Bildung zu tunn hat. Bzw. Der Umgang mit diesem.
Natürlich schmeißen gerade Asiaten ihren Plastik Müll rum. Ohne nachzudenken.

Nur ist der Weiße ja dann noch dümmer und ungebildeter .

Eure "dumnen" nehmen keine, Pellings,  Elektroschrot, Möbel , PKW teure Flüge,  schifffahrten,
Fleischwahn  usw. usf.
Der lebt nämlich Abseits vom Konsum Müll.... Klar.. 

Klar ist Plastik scheiße, nur ist es wohl am wenigsten von Touristen verursacht als noch von "dummen"
Gerade Wohlstand und Konsum hauen da ordentlich rein, was Umweltschäden angeht!!
Oder fahrt ihr "Schlauen" Fahrrad, wascht euch mit Wasser, nutzt kein Plastik,  esst Vegan (auch Tierzucht beinflusst Umweltschutz )
Entsorgt alles nach Vorschrift  Rauchen und kippen immer schön in Müll? Wie kommt ihr in den Urlaub?  Laufen?  Ach stimmt per Flieger.  Billig am besten?
Ach die Liste ist doch lang!!
Und es ist so einfach alles auf andere abzuwälzen.

Das ist nichts persönliches, aber so reden doch sehr sehr viele Menschen.

Das Problem ist das Recycling(im Bezug auf sichtbaren Müll)
 in solchen Ländern. Und da sind eben viele Länder hinten dran.
Weil es eben keine Sau interessiert!
Keinen Touristen (gerade die Party Leute, Welche z. B. auf Boracay nur mal sind zu 90%)
Noch dem ungebildeten und noch dem im saus und Braus lebenenen ganz schlauen.

Menschen die -wirklich nachhaltig- auf die Umwelt achten
Und auch so leben,  das ist hier und zu 90%
Wer bitte ganz genau?

Also ich nicht .



Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sebi am 08. April 2018, 12:28
OK, aber wenn man daheim bleibt, dann fährt man meistens mit dem Auto. Also ist die Belastung beim Fliegen wirklich nicht so viel grösser.
Sorry, der Vergleich hinkt... du stößt mit dem Auto im Vergleich zum Flieger nur ca. 1/3 des CO2 pro Kilometer aus, und fährst wenn du daheim bleibst natürlich auch nicht mal eben viele tausende Kilometer am Stück mit dem Auto.

Und was machen all die Geschäftsreisenden im Computer-Zeitalter: sie fliegen teilweise fast täglich. Ich würde mal ganz leise einwenden, dass da noch viel mehr Einsparpotential wäre.
Klar sind geschäftlich Vielfliegende genauso ein Problem, auch wenn sie nicht die Mehrheit der Flugreisenden stellen. Das macht aber ja die touristische Fliegerei kein bisschen weniger problematisch.

Wir Vielreisenden - ich nehme an das sind die meisten hier - haben halt definitiv keinen guten ökologischen Footprint. Das ist eben eine Schattenseite von Tourismus und Globalisierung, der man sich bewusst sein muss.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 08. April 2018, 14:16

Hat sich mal jemand informiert bzgl Angeboten, die man zur Reduktion des eigenen CO2-Abdrucks erkaufen kann gemacht? Ich hatte sowas mal gelesen und ohne in die Tiefe zu gehen als "Bauerfängerei" abgetan..


Ich habe das auch nur als "Geldmacherei" der Airlines gesehen. Denn man bezahlt für etwas, was man ja gar nicht reduzieren kann. Und wohin das Geld dann wohl geht????? Das sollte man wahrscheinlich lieber nicht fragen.

Beate


PS: auch wenn ich mir jetzt hier wahrscheinlich einige Feinde machen:
Dieser thread erscheint mir nach dem Motto "am deutschen Wesen soll die ganze Welt genesen".
Was sind wir doch für Gutmenschen, wir achten sogar auf den Abfall in der Dritten Welt und wollen den Menschen dort erzählen, wie sie zu leben haben.

Beate

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 08. April 2018, 14:40
So wie ich das verstanden habe geht es nicht um die allgemeine Umweltbelastung durch z.B.  Luftverschmutzung oder sonstiger Sauerein im eigenen Vorgarten, sondern speziell um die Umweltprobleme in Reiseländern (weltweit), welche durch Touristen/Tourismus (auch durch einheimische Touristen) verursacht werden. Und natürlich wie wir Reisenden/Touristen damit umgehen.
Also sollten wir wieder zum ursprünglichen Thema und Karoshis Fragen hierzu zurückkehren.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: beretravels am 08. April 2018, 17:28

PS: auch wenn ich mir jetzt hier wahrscheinlich einige Feinde machen:
Dieser thread erscheint mir nach dem Motto "am deutschen Wesen soll die ganze Welt genesen".
Was sind wir doch für Gutmenschen, wir achten sogar auf den Abfall in der Dritten Welt und wollen den Menschen dort erzählen, wie sie zu leben haben.


Sehe ich nicht so. Ich denke, wir sollten alle etwas darauf achten und jedes bisschen hilft. Ich meine damit, dass die Menschen in Entwicklungsländern ihren Müll beseitigen können oder besser damit umgehen können um damit für ihre Zukunft etwas zu tun. Im Endeffekt könnte es mir in D doch relativ gleich sein, wie man in Myanmar mit dem Müll umgeht. Ich feiere einfach nur jeden, der seinen Müll in einen Kübel wirft oder sich sonst irgendwie damit befasst.

Dazu gibt's eine tolle Initiative: Plogging! Falls jemand von euch regelmäßig joggen geht. Schaut mal auf youtube! Ich kann das hier leider nicht verlinken.

Aber es ging ja eigentlich um Müllvermeidung auf Reisen, wie Vombatus sagt.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: farmerjohn1 am 08. April 2018, 21:08
Liebe Beate, manche Dinge sind deshalb richtig weil sie vernuenftig und fuer einen zum zivilisierten Leben notwendigen Massenwohlstand notwendig sind - nicht weil die da und da herkommen. Es ist zwar ein Nachteil, wenn das den groessten Schwachkoepfen zu unbegruendeten Ueberlegenheitsgefuehlen verhilft - aber dass viele davon auch in Deutschland entstanden und am besten umgesetzt sind, sollte auch wieder nicht dazu fuehren, dass man sie zum Schaden aller Menschen ueberall tabuisiert und nicht umsetzt - das nuetzt naemlich keinem ausser denen die wirklich die Welt kaputt machen wollen.

Natuerlich interessieren wir uns fuer den Abfall in der Dritten Welt! Ohne den technischen fortschritt, den Europaeer in die Welt gebracht haben, haetten die Leute dort ja fast nur biologischen Muell in natuerlich absorbierbaren Mengen. Ausserdem betrifft es uns auch ganz direkt, wenn kein Regenwald mehr in den Tropen ist und  Buergerkrieg und Unterdrueckung, sodass die Leute aus ihrer Heimat vertrieben werden: die Welt ist ein Taschentuch, ey! Deshalb kann es heute keinem mehr egal sein, was auf der anderen Seite der Erde los ist. Und ja es ist wahr: letzteres kann man nur erkennen, wenn man auch mal irgendwohin fliegt oder faehrt - aber nicht wenn man immer nur mit Hacke und Buschmesser  in der Hand in der eigenen Region von Feld zu Feld laeuft.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Styles78 am 09. April 2018, 16:28

Interessante Frage...ich glaube eine Frage jeder hier auch jeder anders beantwortet...es gibt nämlich auch in Deutschland genug Idioten die ihren Müll in den Bergen oder Wäldern entsorgen.
Solche Menschen werde im Urlaub genau das Gleiche machen.
Man sollte sich bewusst machen, dass sogar der Müll den wir zu Hause machen ins Ausland oft nach China und SOA exportiert wird. Besonders Plastik ist hier sehr beliebt...kann man sich denken das die Chinesen bzw. die in der SOA Region verarbeitenden Unternehmen...keine hohen Umweltstandards haben und ihre heimische Umwelt stark zusetzen.
Also heißt es schon zu Hause Müll vermeiden für saubere Urlaubsländer bzw. eine sauberere Welt.

Grundsätzlich geht man mit der Vermeidung des Mülls vor wie zu Hause.
Bedeutet für mich konkret, Vermeidung von jeglichen Plastikverpackungen..wenn's nicht anders geht dann aber in den Müll damit. Für Einkäufe 1-2 Jutetaschen dabei haben etc..

So wenig wie möglich Fliegen oder Kreuzfahrtschiffe benutzen um voran zu kommen, auch mal kleinere Strecken laufen und nicht den Bus nehmen.
Strecken bis 20km kann man gemütlich in einem Tag zu Fuß machen und sich noch Zeit lassen um was zu essen oder sich evtl. was tolles unterwegs anzusehen und man tut für seine Gesundheit was...
Gibt sicher noch anderes was sinnvoll ist mir fällt gerade nix mehr ein :-)

Und darüber hinwegsehend das jedes Land einen eigenen Standard hat was die Müllvermeidung bzw. Müllbeseitigung angeht.
Bleibt eine Sache universell korrekt und alles andere ist FALSCH! Müll gehört einem recyceldem System zugeführt es hat nichts in der Natur verloren!!!! Bumsausnikolaus!
Und mich als Süddeutscher tangiert es sehr wohl ob jemand in im Atlantik, Pazifik oder am Bodensee seinen Müll versenkt den das darf ich dann Jahre später als Mikroplastik zu mir nehmen...bzw. noch wichtiger, so die Natur zerstört wird.

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: serenity am 10. April 2018, 20:56
Wieso eigentlich nur Müll in der dritten Welt? In Asien???

Ich komme gerade (mal wieder) aus Australien und Neuseeland zurück, also alles andere als dritte Welt und gerade Neuseeland wird ja von vielen als gelobtes Land mit intakter Natur betrachtet!

Aber dort wird in jedem Supermarkt ALLES an der Kasse in Plastiktüten verpackt! Weil die Leute dort unglaublich viel Wasser und Softdrinks kaufen, wird alles doppelt und dreifach in Plastiktüten gesteckt. Da gehen Leute mit 20 Tüten aus dem Laden.
Jedes Mal, wenn ich mit meinem Taschen an der Kasse stand, gab es einen mittleren Aufstand, weil meine Taschen nicht in die Plastiktütenhalter gepasst haben und meine Bereitschaft, meinen Einkauf selbst in den Taschen zu verstauen, von den Kassierer/innen nicht wirklich gut gefunden wurden.

Mülltrennung - Fehlanzeige! Berge von Plastikflaschen werden einfach irgendwie entsorgt. Pfandsysteme gibt es dort so gut wie nicht.

In Südostasien haben die Menschen jahrhundertelang ihr Essen in Bananenblätter gewickelt, die sie später weg geworfen haben. Leider machen sie das heute mit Plastiktüten oft genauso.
Aber in Australien/Neuseeland und anderen "entwickelten" Ländern hat man diese Ausrede nicht - trotzdem nimmt dort so gut wie niemand eine Einkaufstasche mit in den Supermarkt. Und selbstverständlich fährt man zum Einkaufen in einem möglichst großen SUV! Und dreht die Klimaanlage voll auf - auch wenn man gar nicht daheim ist. Oder lässt alle Lampen an.

In fast jedem Hotel waren immer alle Lampen an, wenn man ins Zimmer eincheckte - wenn man sie nicht aktiv ausmacht, bleiben sie einfach an.

Wir sind wirklich sehr viel unterwegs - etwa 4 Monate jedes Jahr - und bemühen uns, daheim und unterwegs so wenig wie möglich Müll zu produzieren und verantwortungsbewusst zu reisen. Aber manchmal ist man einfach platt, was die Locals für eine Einstellung haben!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 11. April 2018, 09:17

So wenig wie möglich Fliegen oder Kreuzfahrtschiffe benutzen um voran zu kommen, auch mal kleinere Strecken laufen und nicht den Bus nehmen.

Wenn man gern reist, fällt es halt nicht immer leicht, aufs Fliegen zu verzichten, weil man sonst kaum den eigenen Kontinent verlassen kann. Kreuzfahrtschiffe hingegen habe ich völlig aus meinen Reiseplanungen ausgeschlossen (wobei mich das Reisekonzept Kreuzfahrt sowieso nicht sonderlich anspricht).
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 11. April 2018, 11:35
Wenn wir hier über das offensichtliche Vermüllen der Umwelt reden, i.e. Plastiktüten etc., lässt sich nicht leugnen, dass gerade (aber nicht nur) in der dritten Welt ein Umdenken notwendig ist. Als positives Beispiel Rwanda, offiziell dürfen Plastiktüten nicht einmal eingeführt werden geschweige denn ausgegeben. Das führt zwangsläufig dazu, dass sich die Menschen mit dem Thema auseinander setzen. Auch kann ich nicht nachvollziehen, warum nicht jedes einzelne Land Pfand für Plastikflaschen einführt, das ist eine win-win, selbst wirtschaftlich.
Klar, dass diese Probleme auf einer touristischen Insel wie Boracay sehr deutlich sichtbar werden. Es gibt aber wahrscheinlich unzählige Inselchen und Fleckchen auf dieser Welt, die ähnlich vermüllt sind, nur interessiert es niemanden.
Es scheint so, dass viele Leute das Thema sehr selektiv betrachten, so wie es gerade am besten zum eigenen Style passt.
Dieses offensichtliche Vermüllen ist hässlich anzusehen und natürlich absolut schädlich für die Umwelt und das gesamte Ökosystem. Wie auch schon weiter oben geschrieben, es lässt sich immer leicht mit dem Finger auf den einfachen Inder zeigen, der die Plastikflasche vom Eselskarren schmeißt, weil er nicht weiß wohin damit, sich der Folgen seines Verhaltens nicht bewusst ist und sowie ganz andere Sorgen im Leben hat.
Nehmen wir mal nicht die Plastiktüte sondern den CO2 Ausstoß als böse Komponente (gibt ja noch unzählige weitere Evils) sieht die Sache schon wieder anders aus. Sekundäre Quelle atomsfair (übrigens, so denke ich, ein sehr seriöser CO2-Kompensator): USA CO2 Ausstoß pro Kopf p.a.: 20 Tonnen, Deutschland: 10.5 Tonnen, der gemeine Chinese mit seinen Kohlekraftwerken, Schwerindustrie etc:  3.6 Tonnen. (Daten schön älter, aber Trend wahrscheinlich immer noch aktuell) „Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WGBU) geht in seinen Berechnungen zur Erreichung des globalen 2°C-Zieles (Limitierung des Temperaturanstieges bis 2050 auf max. 2°C) von zwei unterschiedlichen Szenarien aus. Demnach liegt das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen zwischen 1,8t und 2,7t CO2. atmosfair geht langfristig von ca. 2.300 kg CO2 aus. (vgl. WBGU Sondergutachten 2009).“ Quelle: atmosfair. Einmal Flug Karibik return liegt pro Kopf allein schon bei  4.000 kg.
Viele Zahlen, für mich als Fachfremder auch nicht ganz transparent oder nachvollziehbar, aber der Punkt ist, sollte man den Zahlen glauben, machen wir alle die Umwelt so hart kaputt, und nur die Wenigsten, inkl. mir, tun wirklich nachhaltig etwas dagegen.
Genauso wie es für uns nicht nachvollziehbar ist, dass der Inder die Plastikflasche vor seiner eigenen Hütte in den Busch schmeißt, so fragt dieser sich wahrscheinlich warum der (umweltbewusste) Hippie mit seiner Jute-Hose um die halbe Welt fliegt um Yoga zu machen um dann schön ordentlich seine Plastikflasche in den Mülleimer zu schmeißen, dessen Inhalt einen Tag später hinter seiner Hütte abgeladen wird. 
Schwieriges Thema! Eine nachhaltige Lösung erfordert ein Umdenken auf allen Ebenen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Svenja am 13. April 2018, 12:35
Hi beretravels,
ich habe mir viele Erfahrungsberichte zum Steripen durchgelesen und Leute berichten davon, wie sie monatelang durch Indien, Laos, Guatemala, Bolivien,... gereist sind und mit dem Steripen aufbereitetes Leitungswasser getunken haben. Der Steripen tötet wohl alle Mikroorganismen, Keimen, Bakterien und Protozoen ab, also die häufigsten Gründe für Durchfall o,ä. auf Reisen. Aber der Steripen filtert nicht! Salze, Chemie, Sand,... bleiben im Wasser, darum einigt er sich wohl am besten um sauberes Wasser keimfrei zu machen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Moehli am 13. April 2018, 16:58
OK, aber wenn man daheim bleibt, dann fährt man meistens mit dem Auto. Also ist die Belastung beim Fliegen wirklich nicht so viel grösser.

Das ist für mich eine etwas zu einfache Sichtweise.
Ein Jahr Autofahren (Mittelklassewagen, 12.000 km): ca. 2.000 kg CO2
Flug FRA-BKK (Hin und zurück): ca. 6.000 kg CO2

Selbst wenn du im Urlaub also mit dem Auto nach Portugal und zurück fährst und 6.000 km hinter dich bringst, dann ist das gerade mal 1/6 von der Flugreise! Da würde ich schon sagen, dass die Belastung beim Fliegen deutlich höher ist.

Was mich aber bzgl. Müll beim Reisen tatsächlich am meisten nervt, sind die vielen Plastiktüten, die in vielen Ländern wie selbstverständlich in rauen Mengen im Supermarkt ausgegeben werden. Vorbildlich ist hier Sansibar, dort sind (wie in Ruanda) Plastiktüten verboten.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 17. April 2018, 16:16
Sehr interessantes Thema, das mich auch immer mehr beschäftigt.
Ich denke, jeder noch so kleine Beitrag hilft - zu oft wird leider von Leuten als Ausrede verwendet, dass das doch eh nichts bringe, wenn nicht alle mitmachen etc.

Jede Plastikflasche und -tasche, die ich kaufen "muss" tut mir innerlich weh und ich muss an die Müllberge denken. Wenn nur wenigstens jeder zweite dieses Bewusstsein hätte... ::) Damit will ich aber nicht sagen, dass ich selbst schon ausreichend mache. Aber ich versuche es zumindest. Nichts, was nicht schon genannt wurde...

Interessieren würden mich noch mehr Erfahrungen zum Steripen und welches Modell ihr habt?
Ich liebäugle derzeit mit dem Steripen Ultra, der natürlich sehr teuer ist, aber durch die Aufladefunktion und das geringe Gewicht reizvoll ist.

Außerdem werde ich mir jetzt endlich einen Edelstahl-Strohhalm kaufen und den standardmäßig in meiner Handtasche haben. Gerade Strohhalme sind sooo negativ für Meerestiere und Vögel!! Und hier fehlt im Gegensatz zu Plastiktaschen auch hier in Europa noch komplett das Bewusstsein dafür. Hab gerade vor ein paar Tagen einer Dänin einen Strohhalm ausgeredet, der echt nicht nötig gewesen wäre. Baby steps. Aber besser als nichts!

Außerdem bin ich quasi-Vegetarierin. "Quasi", weil es einfacher ist als komplett, weil man gerade beim Reisen manchmal nicht um zumindest Hähnchen oder Fisch rum kommt ;) Habe mal irgendwo gelesen, dass der Fleischkonsum schädlicher für die Umwelt ist, als das Fliegen? Nur so als Anregung für alle Vielreisenden hier - DAS wäre mal eine einfache Möglichkeit, eure Fliegerei wieder etwas wett zu machen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 17. April 2018, 17:01
Und was machen all die Geschäftsreisenden im Computer-Zeitalter: sie fliegen teilweise fast täglich. Ich würde mal ganz leise einwenden, dass da noch viel mehr Einsparpotential wäre.

Es wäre interessant zu lesen, wie viel Prozent des Flugverkehrs auf Geschäftsreisen entfallen (und wie viel Prozent auf Tourismus).

Was mich manchmal ärgert: dass einem manchmal gerade diejenigen Leute einreden wollen, man solle doch lieber zuhause bleiben, die selber beruflich oder halbberuflich ständig um die Welt jetten.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: karoshi am 17. April 2018, 20:54
Was mich aber bzgl. Müll beim Reisen tatsächlich am meisten nervt, sind die vielen Plastiktüten, die in vielen Ländern wie selbstverständlich in rauen Mengen im Supermarkt ausgegeben werden.

Ich weiß jetzt nicht, wie das in den typischen Urlaubsländern ist, aber für Deutschland habe ich mal irgendwo gelesen, welcher Anteil des gesamten Plastikmülls auf Tüten entfällt: 3%(!!). Der bei weitem größte Anteil sind Lebensmittel-Umverpackungen wie Becher, Schalen oder Folienverpackungen (z.B. Bonbontüten, in denen dann u.U. jedes Bonbon noch mal einzeln verpackt ist). Schaut einfach mal zu Hause in Euren Mülleimer...

Natürlich ist es leichter, sich in der Diskussion über die Plastiktüten zu verbeißen, weil sie so offensichtlich unnötig sind. Bloß bringt es leider vergleichsweise wenig. (Was nicht heißen soll, dass ein Verzicht keinen Sinn macht.) Man muss an die Umverpackungen ran.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Stecki am 18. April 2018, 09:15
Ich weiß jetzt nicht, wie das in den typischen Urlaubsländern ist, aber für Deutschland habe ich mal irgendwo gelesen, welcher Anteil des gesamten Plastikmülls auf Tüten entfällt: 3%(!!).

Also ich finde das viel, wenn man bedenkt dass dies schon mal 3% sind, die locker zu vermeiden wären. In der Schweiz kostet in vielen Supermarktketten die kleine Tüte seit etwa zwei Jahren 5 Rappen pro Stück. Seither ist der Verbrauch um 84% (!!!) Prozent zurück gegangen: https://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/standard/Verbrauch-von-RaschelSaeckli-ging-um-84-Prozent-zurueck/story/16111216
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 18. April 2018, 11:20
Schwierig. Natürlich ist es einerseits nicht viel, andererseits stimme ich auch Stecki zu - 3% weniger sind auch was. Anderer Plastikmüll ist halt viel schwieriger zu vermeiden, ich denke darum fällt der Fokus auf die Plastiktüten. Oder hat jemand hier noch einfache Ideen, was noch leicht vermieden werden könnte? Egal ob das nun 1% oder 20% ausmachen würde? :)
Also auch abgesehen von Wasserflaschen (Steripen, Filtermöglichkeiten) und Strohhalmen (Edelstahl/Bambus-Variante). Wenn ich nämlich an den restlichen Müll bei uns zuhause denke, dann sind das Verpackungen. Da würde nicht mehr viel zum Essen übrig bleiben, wenn ich diese ganz vermeiden wollen würde.. ::) Klar, wenn im Supermarkt teilweise die Paprikas einzeln abgepackt sind, nehm ich die daneben, die offen da liegen. Plastiktüten für Obst und Gemüse verwende ich auch schon lange nicht mehr...
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sulawesi am 19. April 2018, 19:37
Also ich finde das viel, wenn man bedenkt dass dies schon mal 3% sind, die locker zu vermeiden wären. In der Schweiz kostet in vielen Supermarktketten die kleine Tüte seit etwa zwei Jahren 5 Rappen pro Stück. Seither ist der Verbrauch um 84% (!!!) Prozent zurück gegangen: https://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/standard/Verbrauch-von-RaschelSaeckli-ging-um-84-Prozent-zurueck/story/16111216

In Deutschland kosten die schon Geld so lange ich mich erinnern kann. Ist eines der Länder mit dem niedrigsten Verbrauch an Plastiktüten.

Im übrigen ist Plastik nix schlechtes - bringt ordentlich Power in der thermischen Verwertung. Nur in der dritten Welt (und defakto dritte Welt ala USA) wird es zum Problem ohne Müllverbrennung und funktionierende Müllabfuhr.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Stecki am 25. April 2018, 13:41
Die Meldung ist zwar schon etwas älter, aber auch Taiwan hat bekannt gegeben bis 2030 sämtliche Plastiktüten, Strohhalme und Utensilien zum Einmalgebrauch zu verbieten. Sogar schon in den nächsten Jahren werden den Geschäften Gebühren für die Abgabe von Plastik auferlegt.

https://www.globalcitizen.org/en/content/taiwan-ban-on-plastic-bags-straws-utensils-contain/
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 25. April 2018, 13:44
Wie sieht es eigentlich mit den Plastik-Getränkeflaschen aus? Mir scheint, dass es davon mindestens genauso viele gibt wie Plastiktüten... Es gibt ja kaum noch Flaschen aus Glas für nichtalkoholische Getränke....
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 25. April 2018, 13:49
Das Thema Plastikflaschen wurde in dem Thread ja schon einige Male angesprochen. Zuhause kann man's ja einfach vermeiden, unterwegs geht's schwieriger wenn man Wasser braucht. Daher hab ich mir jetzt den Steripen Ultra gekauft. Auch bei hohen Kosten - wenigstens tu ich damit was für die Umwelt.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Stecki am 25. April 2018, 13:50
Wie sieht es eigentlich mit den Plastik-Getränkeflaschen aus? Mir scheint, dass es davon mindestens genauso viele gibt wie Plastiktüten... Es gibt ja kaum noch Flaschen aus Glas für nichtalkoholische Getränke....

Zumindest in der Schweiz ist die Rücklaufquote (auch ohne Pfand!) diesbezüglich sehr hoch: https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-50084.html

Rein subjektiv finde ich dass Flaschen ein weitaus kleineres Problem sind als Tüten, Becher, Strohhalme, Teller, Styrophorverpackungen etc.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 25. April 2018, 14:48
Rein subjektiv finde ich dass Flaschen ein weitaus kleineres Problem sind als Tüten, Becher, Strohhalme, Teller, Styrophorverpackungen etc.

Mein subjektiver Eindruck war eher gegenteilig: nämlich, dass unendlich viele Plastikflaschen im Müll landen... aber wie gesagt: das ist natürlich nur subjektiv gesehen, deswegen hab ich es angemerkt.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 23. Oktober 2018, 14:22
Rein subjektiv finde ich dass Flaschen ein weitaus kleineres Problem sind als Tüten, Becher, Strohhalme, Teller, Styrophorverpackungen etc.

Mein subjektiver Eindruck war eher gegenteilig: nämlich, dass unendlich viele Plastikflaschen im Müll landen... aber wie gesagt: das ist natürlich nur subjektiv gesehen, deswegen hab ich es angemerkt.

Liegt auch daran, dass die Plastikflaschen ein größeres Volumen haben als beispielsweise Strohhalme oder Stäbchen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 23. Oktober 2018, 14:26
Da der CO2-Footprint bei Flugreisen gerne erwähnt wird, ganz interessant die Werte eigener Reisen nachzulesen.
So weit möglich, wähle ich Flugzeuge die sparsam unterwegs sind, wie der A350.
https://www.atmosfair.de/de/kompensieren/flug?gclid=EAIaIQobChMI3bCb-cac3gIVg-AYCh2QZQMZEAAYASAAEgIx4vD_BwE

Für mich sind aber die Kreuzfahrtschiffe das wesentlich größere Problem.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 24. Oktober 2018, 09:22
Um mal meine 5 Pfennig beizutragen:

Wir hatten auf unserer Weltreise viel Zeit, uns mit den Themen Klimawandel, Produktionsbedingungen von Kleidung und Lebensmitteln, Wasserverbrauch etc. auseinanderzusetzen. Zu vielen Themen hatten wir auch ne Menge bitterer Beispiele vor Ort...

Es hat uns ziemlich erschüttert zu erkennen, wie groß unser Anteil an all diesen Problemen ist und insbesondere das Thema CO2-Bilanz hat uns sehr beschäftigt. Tatsächlich noch ein bisschen mehr, als der unfassbare Plastikmüll, in dem unser Planet so langsam zu ersticken droht.

Wir haben also all unsere Flüge über Atmosfair kompensiert (und natürlich ist uns klar, dass damit das CO2 nicht aus der Welt ist, aber ich halte Atmosfair tatsächlich für ein grandioses Angebot und nicht für "Geldmacherei").

Wir sind im Frühjahr 2015 per Flugzeug nach Europa zurückgekehrt und seitdem einfach nicht mehr geflogen. Nirgendwo hin. Auch dienstlich nicht. Wir fahren Bahn und Urlaub machen wir eben in einem Radius, der mit der Bahn erreichbar ist. Wir "sparen" für unsere (hoffentlich) 2. Weltreise in ein paar Jahren.

Es ist nicht so leicht, die oft spöttischen Bemerkungen dazu zu überhören, die leider auch häufig von denjenigen kommen, die bereits Erdenbewohner in die Welt gesetzt haben, die noch min. 50 Jahre länger als ich auf diesem Planeten leben wollen und die pro Jahr gern mehrere "Kurztrips" per Flugzeug sowie min. 1 Fernreise unternehmen.

Zu Weihnachten fahren wir z.B. mit dem Zug nach Spanien, auch das wird gern belächelt, wenn ich auf Nachfrage erläutere "Warum um Himmels Willen wir denn nicht fliegen". Mein Mann ist regelmäßig auf Dienstreise (mit dem Zug) und wird wie eine Art Kuriosum dabei behandelt :)

Natürlich ist uns klar, dass die Landwirtschaft ein riesiges Problem ist und die Autoindustrie ebenfalls, und ja, mankann auch prima mit dem Finger auf die Kreuzfahrer zeigen, aber wenn wir weiter nur immer die Schuld den anderen zuschieben, wird sich nichts verändern.

Ich finde, wir haben einfach kein Anrecht darauf, mal eben für ein WE nach Barcelona oder London oder zum Christmas Shopping nach New York zu fliegen. Und auch den zweiwöchigen Urlaub in Thailand finde ich reflexionsbedürftig: Gibt meine CO2-Bilanz das her? Oder muss ich noch ein paar Jahre sparsam sein, bevor so ein Flug wieder drin ist?

Es gibt ne Menge kluger Leute auf der Welt, die einem das ausrechnen, wie viel CO2 man selbst pro Jahr in die Atmosphäre jagen kann, ohne damit anderen die Lebensgrundlage zu entziehen. Man kann ja einfach mal versuchen, mit diesem Budget auszukommen.

Das wird wahrscheinlich in diesem Forum (das ich über die Maßen schätze) nicht gut ankommen, aber ich finde, gerade wir Reisebegeisterte muten dem Planeten und den Menschen, die schon heute unter dem Klimawandel leiden, mit unserem Lebensstil viel zu viel zu.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 24. Oktober 2018, 09:42
Das wird wahrscheinlich in diesem Forum (das ich über die Maßen schätze) nicht gut ankommen, aber ich finde, gerade wir Reisebegeisterte muten dem Planeten und den Menschen, die schon heute unter dem Klimawandel leiden, mit unserem Lebensstil viel zu viel zu.

Zumindest bei mir kommt der Beitrag sehr positiv an und stimme auch voll zu!
Bin auch viel privat und beruflich mit der Bahn unterwegs.
Und in Wien fahre ich öffentlich oder gehe zu Fuß. Da darf ich mir dann wieder mal einen Flug gönnen. :)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 24. Oktober 2018, 09:55
Bin auch viel privat und beruflich mit der Bahn unterwegs.
Und in Wien fahre ich öffentlich oder gehe zu Fuß. Da darf ich mir dann wieder mal einen Flug gönnen. :)
Ich fahre auch sehr viel mit der Bahn, und ein Auto besitze ich nicht. Innerhalb Deutschlands lege ich die meisten Strecken mit dem Zug zurück, und auch einige ausländische Reiseziele erreiche ich mit der Bahn, z.B. in Österreich oder der Schweiz. Ich bin auch schon bis Südschweden und Kopenhagen mit dem Zug gefahren.

Was weiter entfernte Auslandsreisen betrifft, sehe ich das größte Problem darin, dass sich bislang anscheinend immer noch kein echtes länderübergreifendes Ticketsystem etabliert hat. Ein Fahrscheinkauf nach London oder Madrid ist immer noch etwas kompliziert und auch nicht ganz preiswert. Ein Freund von mir hat erst vor wenigen Wochen eine Bahnfahrt nach Manchester gemacht, und es war wohl relativ aufwändig gewesen, die passenden Tickets mit bezahlbaren Tarifen zu bekommen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: shanti am 24. Oktober 2018, 10:02
Super Beitrag Claudia. Volle Zustimmung.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 24. Oktober 2018, 10:13
Was weiter entfernte Auslandsreisen betrifft, sehe ich das größte Problem darin, dass sich bislang anscheinend immer noch kein echtes länderübergreifendes Ticketsystem etabliert hat. Ein Fahrscheinkauf nach London oder Madrid ist immer noch etwas kompliziert und auch nicht ganz preiswert. Ein Freund von mir hat erst vor wenigen Wochen eine Bahnfahrt nach Manchester gemacht, und es war wohl relativ aufwändig gewesen, die passenden Tickets mit bezahlbaren Tarifen zu bekommen.
Bin begeisterter Bahnfahrer und bin schon kreuz und quer durch Europa gefahren. So auch bis Narvik, Palermo, Danzig, ...
Und heuer waren wir mit der Bahn durch Schottland unterwegs. Da gab es sogar sehr günstige Spartickets, die man aber am besten 1-2 Monate im Voraus online bucht. Interrail ist auch eine Option. Gibt es inzwischen für alle Altersgruppen.
Aber auch in anderen Ländern wie mit dem Canadian von Edmonton nach Vancouver. Kann man auch online buchen und gibt auch da günstige Tickets. Hatte bisher noch kein echtes Problem mit länderübergreifenden Tickets. Wenn es nicht die lokalen Bahngesellschaften schaffen, dann gibt es immer noch Provider die das anbieten. Solche Fälle gibt es tatsächlich, zb wenn man mit der Bahn von Belfast nach Dublin fahren möchte. :)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Yoss am 24. Oktober 2018, 12:13
Um mal meine 5 Pfennig beizutragen:

Vielen Dank für die tollen 5 Pfennig, Claudia! Ich bin wirklich sehr froh, diese kritischen und so wahren Worte in einem Reiseforum zu lesen, und hoffe sehr, dass sich das viele zu Herzen nehmen. Ich habe meine Flugreisen privat wie dienstlich inzwischen komplett eingestellt - auch in einem eingeschränkten Aktionsradius lässt sich so viel Schönes erleben.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 24. Oktober 2018, 12:20
auch in einem eingeschränkten Aktionsradius lässt sich so viel Schönes erleben.

Wobei es auf Reisen andererseits nicht immer nur um das relativ einfach zu erreichende Ziel geht, "etwas Schönes zu erleben". Etwas Schönes kann ich auch in Oberbayern erleben, wo ich wohne. Aber es gibt beispielsweise auch andere Gründe und Motivationen, um auf Reisen zu gehen: andere Länder, Kulturen, Landschaftsformen, Naturräume etc. kennenlernen, in eine andere Sprache eintauchen, etc. Und wenn man sich beispielsweise für die Anden als Natur- und Kulturraum und geografische Besonderheit interessiert, werde ich das in meiner Heimat nur unzureichend erleben können, auch wenn vordergründig die Alpen an der einen oder anderen Stelle ähnlich aussehen.

Wobei ich durchaus soweit möglich wie erwähnt die Option "Bahnfahren" bevorzuge und auch häufig im Raum Europa verreise, kommen halt doch immer mal wieder Flugreisen vor.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Chri am 24. Oktober 2018, 12:48
Etwas ab vom Thema, selbst am Strand liegen kann schon die Umwelt belasten:
https://www.woz.ch/-907f (https://www.woz.ch/-907f)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 24. Oktober 2018, 12:56
Man könnte die Frage stellen, ob nicht letztlich jede Art von Tourismus umweltbelastend ist, auch der Urlaub zuhause bzw. in der eigenen Region. Denn man stelle sich vor, alle Deutschen würden nur noch die deutschen Feriengebiete stürmen: dann würde es am Alpenrand, im Schwarzwald, an der Ostsee und auf Sylt bald ziemlich voll werden. Wegfallen würde natürlich der Energieverbrauch und die Umweltbelastung der Langstreckenanreisen.

Aber bei genauer Betrachtung müsste man vielleicht überlegen, wie die Zukunft des Urlaubs generell aussehen könnte, wenn wir immer mehr Menschen werden...
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Yoss am 24. Oktober 2018, 13:44
auch in einem eingeschränkten Aktionsradius lässt sich so viel Schönes erleben.

Wobei es auf Reisen andererseits nicht immer nur um das relativ einfach zu erreichende Ziel geht, "etwas Schönes zu erleben". Etwas Schönes kann ich auch in Oberbayern erleben, wo ich wohne. Aber es gibt beispielsweise auch andere Gründe und Motivationen, um auf Reisen zu gehen: andere Länder, Kulturen, Landschaftsformen, Naturräume etc. kennenlernen, in eine andere Sprache eintauchen, etc. Und wenn man sich beispielsweise für die Anden als Natur- und Kulturraum und geografische Besonderheit interessiert, werde ich das in meiner Heimat nur unzureichend erleben können, auch wenn vordergründig die Alpen an der einen oder anderen Stelle ähnlich aussehen.

Du hast natürlich Recht, es kann ganz unterschiedliche Gründe für Reisen geben, und sicherlich ist nicht alles davon in Europa umsetzbar. Das habe ich vielleicht zu platt ausgedrückt. Doch so nachvollziehbar deine genannten Motivationen sind - ich denke, man darf, nein, sollte sich die Frage stellen, ob man sich all diese Wünsche wirklich erfüllen muss. Und bei dieser Frage nicht an die eigenen finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten denken, die ja oftmals über Reisen entscheiden, sondern an das große Ganze. Dass ich auch zu Hause meinen Fußabdruck hinterlasse, will ich überhaupt nicht in Abrede stellen, doch die Belastung durch Flugreisen ist eben doch noch mal eine andere - und, wie ich denke, mit am leichtesten zu vermeiden.

Da greift halt der unpopuläre Gedanke des Verzichts. Ohne den geht es nicht, und deswegen hat mich dieser Satz hier so erfreut:

Ich finde, wir haben einfach kein Anrecht darauf, mal eben für ein WE nach Barcelona oder London oder zum Christmas Shopping nach New York zu fliegen. Und auch den zweiwöchigen Urlaub in Thailand finde ich reflexionsbedürftig: Gibt meine CO2-Bilanz das her?
Ganz klar: Ich finde ebenfalls, dass wir darauf kein Anrecht haben.

Aber bei genauer Betrachtung müsste man vielleicht überlegen, wie die Zukunft des Urlaubs generell aussehen könnte, wenn wir immer mehr Menschen werden...
Das ist in der Tat eine spannende Frage. Zumal die Menschen eben nicht nur immer mehr werden, sondern immer mehr auch über zunehmende Möglichkeiten verfügen. Und Nachholbedarf haben, was Reisen angeht.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 24. Oktober 2018, 14:09
Das ist in der Tat eine spannende Frage. Zumal die Menschen eben nicht nur immer mehr werden, sondern immer mehr auch über zunehmende Möglichkeiten verfügen. Und Nachholbedarf haben, was Reisen angeht.
Es gibt ja auch die Ansicht, dass es generell am besten wäre, möglichst viele Urlauber an wenigen Orten zusammenzubringen, damit sie dann anderswo weniger stören. Diese Orte wären dann quasi extra dafür gemacht, um große Urlaubermengen unterzubringen (wie z.B. Center Parcs, Vergnügungsparks, große Bade- und Freizeit-Ressorts,...). Wenn diese Urlaubsorte dann in relativer Nähe zu den Wohnorten der Urlauber liegen würden, dann würde auch wenig Reiseverkehr generiert werden.

Die Frage wäre halt: würden wir so eine Art von Urlaub wollen? Wäre das eine wünschenswerte Perspektive auf zukünftige Ferienwelten?

Oder man bringt die Masse der Menschen dazu, im Urlaub nicht mehr reisen zu wollen bzw. zu können. Wenn Reisen keinen Prestigegewinn mehr bringt, bleiben vielleicht viele Menschen in Zukunft zuhause und bestellen stattdessen ihren Garten oder sitzen auf dem Balkon? Ich befürchte fast, dass nur eine weitgehende Urlaubs-Enthaltsamkeit großer Teile der Bevölkerung wirklich Entspannung bringen könnte, denn auch wenn beispielsweise alle Süddeutschen nur noch in die Alpen oder an nahegelegene Baggerseen fahren würden, dann wäre es dort auch nicht mehr lang idyllisch ruhig, und es käme zu Umweltschäden und einem Bauboom.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Moehli am 31. Oktober 2018, 15:00
Um mal meine 5 Pfennig beizutragen:
...
Das wird wahrscheinlich in diesem Forum (das ich über die Maßen schätze) nicht gut ankommen, aber ich finde, gerade wir Reisebegeisterte muten dem Planeten und den Menschen, die schon heute unter dem Klimawandel leiden, mit unserem Lebensstil viel zu viel zu.

Vielen Dank für den super Beitrag!
Ich finde es toll, dass du konsequent bist, denn das sind leider die wenigsten, und ganz besonders in einem Reiseforum nicht. Ich finde es in diesem Thread zum Teil sehr schade wie kurzsichtig manche Dinge gesehen werden, ganz im Sinne von "Umweltschutz, ja, super Sache..., aber wenn es mich in irgendeiner Weise einschränkt, dann doch lieber nicht..."
Daher: Toller Beitrag von dir, da kann sich jeder, auch ich, eine Scheibe davon abschneiden!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 31. Oktober 2018, 15:30
Ich finde es toll, dass du konsequent bist, denn das sind leider die wenigsten, und ganz besonders in einem Reiseforum nicht.
Vielleicht magst du mal schreiben, welche Art von konsequentem Verhalten du von den Usern eines Reiseforums fordern würdest?

Tipps wie "auf die Bahn umsteigen" funktionieren derzeit nur dann, wenn sie nur von vergleichsweise wenigen zusätzlichen Reisenden beherzigt werden, denn die meisten Bahnstrecken sind jetzt schon sehr gut ausgelastet. Würde wirklich die Mehrzahl der Reisenden in Europa die Bahn benutzen, auch für Reisen nach Spanien, Großbritannien, Skandinavien etc, dann würden die Kapazitätsgrenzen rasch erreicht sein. Als Folge wäre es wohl nötig, diese Verbindungen massiv auszubauen: neue Strecken, Mehrgleisigkeit, Schnellstrecken, umsteigefreie Verbindungen, mehr und längere Züge. Das dürfte einige Jahre dauern und wird wohl auch nicht ohne Eingriffe in Natur und Umwelt möglich sein.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Moehli am 31. Oktober 2018, 15:42
Naja, wirklich konsequent wäre es, zu Fuß oder mit dem Rad zu reisen.

Und natürlich weniger zu reisen: Wochenendtrips mit dem Flugzeug müssen wirklich nicht sein. Man könnte zum Beispiel statt einer 3-tägigen Dublinreise einfach seinen dreiwöchigen Jahresurlaub in Irland verbringen.
 
Es gibt meistens auch spannende Ziele in der näheren Umgebung, die man noch nie besucht hat.

Konsequent kann auch aber sein, dass man zumindest über Atmosfair seine Flugmeilen ausgleicht.

Deine beschriebenen Veränderungen bzgl. Bahnreisen sind aber vermutlich dennoch weniger umweltbelastend als tausende Kurzstreckenflüge, die täglich durch Europa kreuzen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 31. Oktober 2018, 16:05
Es gibt meistens auch spannende Ziele in der näheren Umgebung, die man noch nie besucht hat.
Naja, wer ist "man"?

Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich meine nähere und mittel- bis weitnahe Umgebung seit Jahren ziemlich gründlich besucht habe, und dabei fast immer mit dem Zug fahre. Mein Interesse beginnt bei den Städten und Landschaften knapp ausserhalb von München und reicht über die Sehenswürdigkeiten Bayerns und des angrenzenden Österreich und Baden-Württemberg bis nach Thüringen, Sachsen, Hessen und so weiter. Somit denke ich, dass ich deinen Anforderungen diesbezüglich schon ganz gut genüge. Dreitägige Irland-Trips mit dem Flugzeug habe ich nie gemacht. Es ist also nicht so, dass dieses Forum voller "Sinnlos-übers-Wochenende-um-die-Welt-Flieger" ist.

Bei meinen vielen Bahnfahrten mache ich aber eine immer wiederkehrende Beobachtung: die Züge sind voll, zeitweise überfüllt.
Die erwähnte Bahn-Infrastruktur muss daher erst weiter ausgebaut werden, denn im derzeitigen Zustand könnte insbesondere der internationale Bahnverkehr keine großen Nachfragesteigerungen verkraften. Es spricht sicher nichts dagegen, das zügig anzugehen, aber dazu müssen wahrscheinlich z.T. erst Kooperationen zwischen den beteiligten Ländern geschaffen werden, um Züge zukünftig auch häufiger grenzüberschreitend durchbinden zu können.

Generell befürchte ich allerdings, dass man den durch Tourismus entstehenden Schäden nur mit umfassendem Reiseverzicht entgegenwirken könnte. Wobei wie erwähnt die Menschen vermutlich im Urlaub auch dann nicht in ihrer Wohnung bleiben würden, sondern in großer Anzahl in die nähere Umgebung aufbrechen würden. Auch das würde nicht ohne Umweltschäden bleiben. Die Alpen zum Beispiel ächzen jetzt schon unter der touristischen Belastung und den immer weiter um sich greifenden Ausbauten von Straßen, Wanderwegen, Seilbahnen etc. Auf einigen beliebten Bergwanderwegen und Gipfeln drängeln sich die Leute jetzt schon fast wie in einer Fußgängerzone.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Svenja am 18. November 2018, 22:05
Eine aktuelle Entwicklung in Schweden:

https://www.klimareporter.de/verkehr/auf-der-schiene-oder-gar-nicht?fbclid=IwAR3unOztsUa1_gjnh39zolf1v-lNdc5kYdgZnNBSQZpMd-oO7RtkkJ4YdgE
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 19. November 2018, 10:40
Eine aktuelle Entwicklung in Schweden:

https://www.klimareporter.de/verkehr/auf-der-schiene-oder-gar-nicht?fbclid=IwAR3unOztsUa1_gjnh39zolf1v-lNdc5kYdgZnNBSQZpMd-oO7RtkkJ4YdgE

Nicht nur in Schweden!  Die Schweiz und Österreich liegen bei den gefahrenen Bahnkilometern auf den ersten 2 Plätzen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 19. November 2018, 12:15
Die Schweiz und Österreich liegen bei den gefahrenen Bahnkilometern auf den ersten 2 Plätzen.
Wobei es leider ausgerechnet in Österreich anscheinend Tendenzen gibt, kleinere Bahnstrecken stillzulegen. Ich denke da nur an die sogenannte Donauuferbahn, die in die berühmte und touristisch interessante Wachau führt. Sie ist größtenteils stillgelegt worden und wird nur noch auf einem Teilstück im Sommer von einigen wenigen Touristenzügen befahren. Somit werden Touristen fast gezwungen, mit dem Auto dorthin zu fahren.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 19. November 2018, 14:41
Die Schweiz und Österreich liegen bei den gefahrenen Bahnkilometern auf den ersten 2 Plätzen.
Wobei es leider ausgerechnet in Österreich anscheinend Tendenzen gibt, kleinere Bahnstrecken stillzulegen. Ich denke da nur an die sogenannte Donauuferbahn, die in die berühmte und touristisch interessante Wachau führt. Sie ist größtenteils stillgelegt worden und wird nur noch auf einem Teilstück im Sommer von einigen wenigen Touristenzügen befahren. Somit werden Touristen fast gezwungen, mit dem Auto dorthin zu fahren.
Sicher werden auch bei uns einige für den Pendlerverkehr unrentable und renovierungsbedürftige Bahnen eingestellt.
Aber viele Nebenbahnen werden auch erneuert und revitalisiert.
So wird beispielsweise derzeit die Semmeringbahn (Weltkulturerbe) völlig renoviert, obwohl bereits am Semmering Basis Tunnel gebaut wird, der eine andere Strecke fährt.

Die Donauuferbahn wird in der Saison noch für Touristenausflüge genützt und nein, mann muss deshalb nicht mit dem Auto die Wachau belagern, denn man kann sehr bequem mit umweltfreundlichen Öffi-Bussen von Ort zu Ort fahren. Ausgangspunkt ist Krems und Krems kann man wiederum per Bahn von Wien und St. Pölten erreichen.
Man muss einfach nur wollen, dann geht sehr vieles!
Wir fahren öfters von Wien mit der Bahn nach Krems, dann wandern wird durch die Weingärten nach Dürnstein und mit dem Bus retour nach Krems. Alternativ auch mit dem Schiff.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 19. November 2018, 15:00

Die Donauuferbahn wird in der Saison noch für Touristenausflüge genützt und nein, mann muss deshalb nicht mit dem Auto die Wachau belagern, denn man kann sehr bequem mit umweltfreundlichen Öffi-Bussen von Ort zu Ort fahren. Ausgangspunkt ist Krems und Krems kann man wiederum per Bahn von Wien und St. Pölten erreichen.
Man muss einfach nur wollen, dann geht sehr vieles!
Sicher, ich will es ja sowieso (weil ich gar kein Autofahrer bin). Aber warum die Donauuferbahn eingestellt worden ist, kann ich nicht nachvollziehen. In Deutschland geht man da auch bei touristisch interessanten Bahnlinien eher den gegenteiligen Weg (es werden bereits stillgelegte Bahnen wieder reaktiviert). Bahnen sind meiner Ansicht nach meistens attraktiver als Busse, und sie werden auch stärker in Anspruch genommen.

Ein anderes Thema wäre die Ybbstalbahn, die meines Wissens auch eingestellt worden ist. Ich finde, dass mit solchen Stilllegungen ein falsches Signal gesendet wird. Statt sie einzustellen, sollte man sie doch besser renovieren und für einen modernen Taktverkehr fit machen. Dann würden auch die Leute damit fahren, und so mancher würde sich überlegen, das Auto zuhause stehen zu lassen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 19. November 2018, 16:06
Könnte mir vorstellen, dass das Thema „Umwelt-(Massen)Tourismus-Österreich“ eher im Bereich Wintertourismus liegt … ? Wie schauts denn aus bei den anwesenden Wintersportlern und dem Reiseziel Alpen? ... Dazu auch nochmal Karoshis Anfangsfrage lesen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 19. November 2018, 16:29
Was den Wintersport betrifft, habe ich überhaupt keine Ambitionen dazu. Skifahren hat mich noch nie interessiert, und dem Rummel des Massen-Skibetriebs kann ich schon gleich zweimal nichts abgewinnen. Daher denke ich, dass ich zumindest bei diesem Thema keinen Beitrag beisteuere, da ich dem Wintertourismus fern bleibe. Allenfalls mal eine Winterwanderung kann mir gefallen, bei der ich hoffentlich nur wenige Ressourcen verbrauche.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 20. November 2018, 09:59
Gerade habe ich gelesen, dass die philippinische Regierung plant, die Insel Boracay wegen der Umweltbelastung für 6 Monate für den Tourismus zu schließen.
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/philippinen-boracay-soll-fuer-touristen-geschlossen-werden-a-1201504.html

Sicher eine extreme Maßnahme, aber die negativen Folgen des Tourismus für das Ökosystem gerade von kleineren Inseln sind nicht von der Hand zu weisen. Wie geht Ihr damit um? Versucht Ihr, aktiv Müll zu vermeiden? Macht Ihr Eure Entscheidung, einen Ort zu besuchen, vom Umgang mit Müll abhängig? Sprecht Ihr die Leute vor Ort aktiv auf solche Themen an? Oder blendet Ihr möglichst aus, dass Ihr Teil des Problems seid?

Lasst mal hören.

Der "Great Pacific Garbage Patch" dehnt sich immer weiter aus und manche Insel verkommt im Müll.
Diese Regionen meide ich, aber man kann nicht mehr ausschließen, dass man auf Plastikmüllstrände trifft.
So auch im Oman, wo herrliche Sandstrände am Indischen Ozean durch die Strömung mit Plastik aus Indien und SOA beglückt werden. Und die einheimische Bevölkerung schaut nur zu, weil nicht ihr Müll.
Aber auf unseren Bergen ist es leider auch nicht mehr anders!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 20. November 2018, 10:58
@ Wolfskin ... und jetzt die Antworten? ...

Wie geht Ihr damit um?
Versucht Ihr, aktiv Müll zu vermeiden?
Macht Ihr Eure Entscheidung, einen Ort zu besuchen, vom Umgang mit Müll abhängig?
Sprecht Ihr die Leute vor Ort aktiv auf solche Themen an?
Oder blendet Ihr möglichst aus, dass Ihr Teil des Problems seid?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 20. November 2018, 11:43
Wie geht Ihr damit um?
Wir meiden vermüllte Regionen, sofern vorher absehbar (zB Indien)
Versucht Ihr, aktiv Müll zu vermeiden?
JA
Macht Ihr Eure Entscheidung, einen Ort zu besuchen, vom Umgang mit Müll abhängig?
NEIN
Sprecht Ihr die Leute vor Ort aktiv auf solche Themen an?
NEIN
Oder blendet Ihr möglichst aus, dass Ihr Teil des Problems seid?
Da wir Müll vermeiden, sind wir nicht Teil des Problems.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 20. November 2018, 13:00

So auch im Oman, wo herrliche Sandstrände am Indischen Ozean durch die Strömung mit Plastik aus Indien und SOA beglückt werden. Und die einheimische Bevölkerung schaut nur zu, weil nicht ihr Müll.


Leider im Oman nicht nur am Strand. Zwei Begebenheiten, die wir letztes mal erlebt haben:

Vater, Mutter, Kind (ca. 3 Jahre). Kind spielt mit leerer Plastikflasche, schlägt sie sich immer auf dem Bauch, macht ja Spass. Vater nimmt ihm wütend die Plastikflasche weg und wirft sie nebenan ins Gebüsch.

Camping in einem leeren Flussbett. 100 m neben uns macht ein Pärchen ein Picknick. Danach wurden alle Reste, incl. Plastikgeschirr, in einen Sack gepackt. Ich wollte mich schon gerade freuen, da fahren die beiden doch tatsächlich weg und lassen den Sack dort stehen.

Derartige Erlebnisse hattet Ihr bestimmt alle und weltweit. Die Menschen haben einfach noch nicht begriffen, was dieser Müll anrichtet. Aber irgendwie ist es doch auch verständlich: Jahrtausende lang wurde der Müll einfach verbrannt (auch bei unseren Eltern oder Grosseltern noch). Und das war auch OK, denn es war ja "natürlicher" Müll. Wie sollen die Menschen, vor allem in Ländern mit nicht so gutem Bildungsstandard jetzt verstehen, dass Plastik was anderes ist? Ihr braucht doch nur einmal in Deutschland in den Vierteln der "nicht so gebildeten Unterschicht" schauen, da ist es doch genauso.

Beate


Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 20. November 2018, 13:35
Ein Freund war 2017 nochmals im Oman und entsetzt, wie sich in 5 Jahren alles zum Negativen wandelte.

Wir waren heuer im Jänner in Buenos Aires, Tigre, Montevideo und Colonia del Sacramento, also eine Städtetour am Rio de la Plata. Und es ist uns sehr positiv aufgefallen, wie sauber die Städte waren, überall Mülltonnen zur Mülltrennung und alles sehr gepflegt. Egal ob Straßen, Wege, Parkanlagen oder die Uferpromenaden entlang des Rio del la Plata.
Auch die Sicherheit und Freundlichkeit betreffend, waren wir sehr positiv überrascht.

Und wenn ich mich in Wien umschaue, manchmal erschreckend wie viel Dreck es gibt. Insbesondere die Touristen hinterlassen viel Müll.

Ganz schlimm sind die vielen Zigarettenstummel, die dort entsorgt werden, wo der Tschick ausgeraucht ist.
Bahnsteige, Fußgängerzone, Kanaldeckel, Brunnen, Denkmäler, ...
Es sind im Jahr Tonnen, die von Zeit zu Zeit entsorgt werden.
Dabei sind die Tschickstummel eine besondere Umweltbelastung.
Bei Regen werden Nikotin und Chemikalien ausgewaschen und gelangen so in den Wasserkreislauf.
https://www.biorama.eu/zigarettenstummel-zigarettenfilter-biologisch-abbaubar-plastik-umwelt/
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Svenja am 20. November 2018, 21:51
Oder blendet Ihr möglichst aus, dass Ihr Teil des Problems seid?
Da wir Müll vermeiden, sind wir nicht Teil des Problems.

Ich glaube, wir alle sind Teil des Problems. Müll vermeiden ist einfacher gesagt als getan, schon im Alltag in Deutschland. Auf Reisen ist es nicht unbedingt einfacher: Essen im Supermarkt mit Umverpackungen, beim Snack auf der Straße das Plastikbesteck, ein Strohhalm obwohl man sagte bitte ohne, eine Flasche Wasser/Limo, Mikroplastik durch Reifenabrieb, leere Shampooflasche, PFC der Kleidung, Mikroplastik in Duschgel/Shampoo/Zahnpasta, Damenhygieneartikel,... Ich könnte ewig weiter Dinge aufzählen. In der Heimat machen wir diesen Müll natürlich auch, jedoch bedeutet das nicht, dass wir nicht auch im Ausland ein Teil des Müll-Problems sind. Und neben dem Müll sind auch Flugreisen ein Thema, bei dem die meisten von uns der Umwelt keinen Gefallen tun.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 21. November 2018, 08:17
Ich glaube, wir alle sind Teil des Problems. Müll vermeiden ist einfacher gesagt als getan, schon im Alltag in Deutschland. Auf Reisen ist es nicht unbedingt einfacher: Essen im Supermarkt mit Umverpackungen, beim Snack auf der Straße das Plastikbesteck, ein Strohhalm obwohl man sagte bitte ohne, eine Flasche Wasser/Limo, Mikroplastik durch Reifenabrieb, leere Shampooflasche, PFC der Kleidung, Mikroplastik in Duschgel/Shampoo/Zahnpasta, Damenhygieneartikel,... Ich könnte ewig weiter Dinge aufzählen. In der Heimat machen wir diesen Müll natürlich auch, jedoch bedeutet das nicht, dass wir nicht auch im Ausland ein Teil des Müll-Problems sind. Und neben dem Müll sind auch Flugreisen ein Thema, bei dem die meisten von uns der Umwelt keinen Gefallen tun.
Da ich bei unseren Reisen dabei bin, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir unterwegs wenig Müll verursachen. :)
Natürlich, der Abrieb der Schuhsohle, da wir auch viel wandern. Aber handelt es sich dabei um Müll?
https://de.wikipedia.org/wiki/Abfall
So sind wir beispielsweise nicht mit Shampooflaschen unterwegs, kaufen auch nichts in Supermärkten und lassen uns nicht mit Plastiksäcken beglücken. Sind auch nicht mit "Coffee To Go" unterwegs, sondern konsumieren im Kaffeehaus mit Tasse ohne Strohhalm. Ach ja, wie immer die bösen Flugreisen! Am besten man fährt mit einem VW Diesel nach Venedig und besteigt dort eines der sauberen Kreuzfahrtschiffe. Wir fahren jedenfalls viel mit der Bahn!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 21. November 2018, 14:43
Ich denke Teil des Problems ist auch, dass manche Leute denken, dass sie nicht Teil des Problems sind, während sie sich auf dem Flug nach Buenos Aires n leckeren Tomatensaft aus einem Tetrapack in ihr Plastikbecherchen füllen lassen und dann mit der 1g Pfeffertüte üppig nachwürzen.
Ich würde leider von mir behaupten, dass ich Teil des Problems bin. Man kann immer versuchen den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, dafür gibt es ja verschiedenste Möglichkeiten. Aber den Vergleich mit dem ahnungslosen Inder, der den ganzen Tag zu fuß unterwegs ist und ne Plastikflasche in den verdorrten Strauch am Wegesrand wirft, werde ich immer verlieren.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: santiago am 21. November 2018, 14:56
Ich glaube, wir alle sind Teil des Problems. Müll vermeiden ist einfacher gesagt als getan, schon im Alltag in Deutschland. Auf Reisen ist es nicht unbedingt einfacher: Essen im Supermarkt mit Umverpackungen, beim Snack auf der Straße das Plastikbesteck, ein Strohhalm obwohl man sagte bitte ohne, eine Flasche Wasser/Limo, Mikroplastik durch Reifenabrieb, leere Shampooflasche, PFC der Kleidung, Mikroplastik in Duschgel/Shampoo/Zahnpasta, Damenhygieneartikel,... Ich könnte ewig weiter Dinge aufzählen. In der Heimat machen wir diesen Müll natürlich auch, jedoch bedeutet das nicht, dass wir nicht auch im Ausland ein Teil des Müll-Problems sind. Und neben dem Müll sind auch Flugreisen ein Thema, bei dem die meisten von uns der Umwelt keinen Gefallen tun.
Da ich bei unseren Reisen dabei bin, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir unterwegs wenig Müll verursachen. :)
Natürlich, der Abrieb der Schuhsohle, da wir auch viel wandern. Aber handelt es sich dabei um Müll?
https://de.wikipedia.org/wiki/Abfall
So sind wir beispielsweise nicht mit Shampooflaschen unterwegs, kaufen auch nichts in Supermärkten und lassen uns nicht mit Plastiksäcken beglücken. Sind auch nicht mit "Coffee To Go" unterwegs, sondern konsumieren im Kaffeehaus mit Tasse ohne Strohhalm. Ach ja, wie immer die bösen Flugreisen! Am besten man fährt mit einem VW Diesel nach Venedig und besteigt dort eines der sauberen Kreuzfahrtschiffe. Wir fahren jedenfalls viel mit der Bahn!

Gerade auf Reisen ist es wirklich nochmal schwieriger, Müll zu vermeiden. Seien es Wasserflaschen, ein Kaffee hier, ein Getränk da. Und Müll trennen geht dann auch kaum. Zumindest ich werfe leere Plastikflaschen auf Reisen einfach in den Müll, anstatt Stunden später auf einen Pastikcontainer zu hoffen :(

Aber ja, ich glaube, dass alleine die Bewusstseinsbildung der erste, und schwierigste Schritt an dem ganzen ist. Und Europa zeigt gerade, dass da erste Schritte gemacht werden. Sei es der erste Schritt der Europäischen Kommission, der Verzicht auf Plastiksackerl von Supermärkten und weiteren großen Handelsketten, die Diskussion hier ;-), usw.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 21. November 2018, 15:59
,.......der Verzicht auf Plastiksackerl von Supermärkten und weiteren großen Handelsketten,

Und genau hier bin ich neugierig, wie es weitergeht:
Bisher werden diese Plastiktüten von den meisten Kunden dann später als Abfall-Säckchen verwendet. Denn zumindest bei uns in der Umgebung muss man den Rest-Müll in einem Plastiksack entsorgen. Wenn es jetzt diese Plastiktüten vom Supermarkt nicht mehr gibt, sollen wir dann extra Plastiktüten für den Müll kaufen??? Das ist doch pervers......................

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 21. November 2018, 17:02
Bisher werden diese Plastiktüten von den meisten Kunden dann später als Abfall-Säckchen verwendet.


Halte ich für eine gewagte These
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 22. November 2018, 09:03
Ich denke Teil des Problems ist auch, dass manche Leute denken, dass sie nicht Teil des Problems sind, während sie sich auf dem Flug nach Buenos Aires n leckeren Tomatensaft aus einem Tetrapack in ihr Plastikbecherchen füllen lassen und dann mit der 1g Pfeffertüte üppig nachwürzen.
Ich denke, dass Leute die meinen, besser zu wissen was andere machen, sogenannte Weisenheimer sind.
Wie wäre es einfach selbst mal die gestellten Fragen zu beantworten?
Und nein, wir konsumieren keinen Tomatensaft aus dem Tetra Pak(!), aber klar bei fast 14 Stunden Flug trinkt man einige Becher stilles Wasser, die aus einer 1,5 Liter Flasche eingeschenkt werden. Und 1g Pfeffertüten verursachen weniger Umweltbelastung als einige Zigarettenstummel. Abgesehen davon recyceln viele Airlines die Becher, Tetra Paks, ... und nicht wie manche Autotouristen, die ihre Abfälle aus dem fahrenden Auto werfen!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 22. November 2018, 09:12
Bisher werden diese Plastiktüten von den meisten Kunden dann später als Abfall-Säckchen verwendet.
Halte ich für eine gewagte These

Ist keineswegs eine gewagte These sondern Realität. Man muss nur mal einen Blick in Mülltonnen werfen.
Allerdings gibt es in österreichischen Supermärkten schon seit einiger Zeit keine Plastiksäcke mehr sondern Papiersäcke, die genau so stabil sind, leichter zu befüllen sind und sich bestens für den Restmüll eigenen.

Deutschland ist bekanntlich Müllmeister mit dem höchsten Pro-Kopf-Müll in der EU.
Und wir nützen immer öfter diese Möglichkeiten ... http://www.zerowasteaustria.at/verpackungsfrei-einkaufen-in-wien.html
Wie auch Restaurants, die auf das Vernichten von Lebensmittel verzichten.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 22. November 2018, 09:17
Gerade auf Reisen ist es wirklich nochmal schwieriger, Müll zu vermeiden. Seien es Wasserflaschen, ein Kaffee hier, ein Getränk da. Und Müll trennen geht dann auch kaum. Zumindest ich werfe leere Plastikflaschen auf Reisen einfach in den Müll, anstatt Stunden später auf einen Pastikcontainer zu hoffen :(

Aber ja, ich glaube, dass alleine die Bewusstseinsbildung der erste, und schwierigste Schritt an dem ganzen ist. Und Europa zeigt gerade, dass da erste Schritte gemacht werden. Sei es der erste Schritt der Europäischen Kommission, der Verzicht auf Plastiksackerl von Supermärkten und weiteren großen Handelsketten, die Diskussion hier ;-), usw.
Wie schon erwähnt, teile ich diese Meinung nicht. Es ist auf Reisen idR keineswegs schwieriger. Hängt natürlich auch von der besuchten Destination ab. Und das angesprochene Plastiksackerl ist in unseren Supermärkten schon Geschichte. Es gibt seit einiger Zeit nur noch die wesentlich praktischeren Papiersäcke.

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 22. November 2018, 09:42

Allerdings gibt es in österreichischen Supermärkten schon seit einiger Zeit keine Plastiksäcke mehr sondern Papiersäcke, die genau so stabil sind, leichter zu befüllen sind und sich bestens für den Restmüll eigenen.


Das wusste ich noch gar nicht, finde ich aber eine sehr gute Idee. Aber auf solche Ideen kommt man in Deutschland bestimmt nicht, dafür ist die Industrie bei uns zu mächtig.

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 22. November 2018, 09:45
Das wusste ich noch gar nicht, finde ich aber eine sehr gute Idee. Aber auf solche Ideen kommt man in Deutschland bestimmt nicht, dafür ist die Industrie bei uns zu mächtig.
Bei uns hängt das von der Supermarktkette ab. Eine von mir häufig genutzte Ladenkette bietet ebenfalls nur noch Papiertüten an. Es scheint aber keine landesweit gültige Regelung zu geben.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: GschamsterDiener am 22. November 2018, 10:35

Allerdings gibt es in österreichischen Supermärkten schon seit einiger Zeit keine Plastiksäcke mehr sondern Papiersäcke, die genau so stabil sind, leichter zu befüllen sind und sich bestens für den Restmüll eigenen.


Das wusste ich noch gar nicht, finde ich aber eine sehr gute Idee. Aber auf solche Ideen kommt man in Deutschland bestimmt nicht, dafür ist die Industrie bei uns zu mächtig.

Beate

Deutschland ist doch bei Recycling im Vergleich ziemlich weit. In welchem anderen Land in Europa gibt es Pfand auf Dosen und Plastikflaschen? Bei meinem Aldi gibt es seit einiger Zeit keine Plastik- und Papier-, sondern nur mehr Mehrwegtüten. Bitte nicht alles nur schwarz sehen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 22. November 2018, 10:59
Hast Recht, beim Recyclen ist Deutschland vorne dran.
Aber kannst Du Dir vorstellen, welchen shitstorm ich hier auslösen würde, wenn ich schreiben würde: kein Problem bei uns, wird doch alles recycled ;D ;D

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: santiago am 22. November 2018, 11:03
Austrian Airlines hat übrigens damit begonnen, die Plastikbecher separat einzusammeln und entsprechend zu entsorgen. Bei meinem letzten Flug gabs daher so eine Durchsage wie "Bitte den restlichen Müll nicht in die Plastikbecher geben, da diese separat eingesammelt und entsorgt werden."

Ein Tropfen auf den heißen Stein, aber wie gesagt auch ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

@Wolfskin: Dass sich Papiersackerl für den Restmüll eignen halte ich für eine ebenso gewagte These  :P
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 22. November 2018, 11:17
Ich denke Teil des Problems ist auch, dass manche Leute denken, dass sie nicht Teil des Problems sind, während sie sich auf dem Flug nach Buenos Aires n leckeren Tomatensaft aus einem Tetrapack in ihr Plastikbecherchen füllen lassen und dann mit der 1g Pfeffertüte üppig nachwürzen.
Ich denke, dass Leute die meinen, besser zu wissen was andere machen, sogenannte Weisenheimer sind.
Wie wäre es einfach selbst mal die gestellten Fragen zu beantworten?
Und nein, wir konsumieren keinen Tomatensaft aus dem Tetra Pak(!), aber klar bei fast 14 Stunden Flug trinkt man einige Becher stilles Wasser, die aus einer 1,5 Liter Flasche eingeschenkt werden. Und 1g Pfeffertüten verursachen weniger Umweltbelastung als einige Zigarettenstummel. Abgesehen davon recyceln viele Airlines die Becher, Tetra Paks, ... und nicht wie manche Autotouristen, die ihre Abfälle aus dem fahrenden Auto werfen!

Ich glaube du hast nur einen von zwei Punkten meiner Message verstanden.
Auch wenn du es vielleicht nicht wahrhaben willst, der Flug nach Buenos Aires ist ökologisch gesehen das Hauptproblem. Jeder Passagier, ob er nun Tomatensaft trinkt oder nicht, ist massiv Teil des Problems. Wie gesagt, ich zähle mich selbst dazu.
Der zweite, meiner Meinung nach ungewichtigere Punkt, ist, und da magst du eine krasse Ausnahme sein, dass viele Menschen auf Reisen wahrscheinlich mehr Müll verursachen als zu Hause. Das hat ganz praktische Gründe. Das ist aber auch nur eine These
Noch 2 kleine Anmerkungen bzw. Fragen:
1) Wo denkst du endet der Plastikbecher auf dem Flug von Frankfurt nach Luanda?
2) Mag sein, dass Kreuzfahrten die Umwelt mehr belasten als Flüge (keine Ahnung). Auch mögen Zigarettenstummel schädlicher sein als Pfeffertütchen. Und, man weiss es nicht, vielleicht landet mehr Müll von Airlines in der Recyclingtonne als Müll, der von Autofahrern verursacht wird. Nur um ein paar deiner Beispiele (Fakten???) zu nennen.
Vielleicht hat Idi Amin mehr Menschen auf dem Gewissen als Joseph Koni?
Get my Point?


Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 22. November 2018, 11:33
Bisher werden diese Plastiktüten von den meisten Kunden dann später als Abfall-Säckchen verwendet.
Halte ich für eine gewagte These

Ist keineswegs eine gewagte These sondern Realität. Man muss nur mal einen Blick in Mülltonnen werfen.

Ich finde eine solche Aussage ohne Beleg einfach eine gewagte These. Ich denke nämlich, dass es nicht so ist. Dein Beleg, einen Blick in die Mülltonnen zu werfen finde ich nicht nur merkwürdig sondern ist auch ungenügend. Es sei denn du hast sie gezählt (was ich weder hoffe noch denke).
So, um jetzt wieder einen positiven Spin hier reinzubringen: Bei mir in der Region gibt es beim Rewe seit kurzem kleine, wieder verwendbare Netze für Obst und Gemüse. Finde ich gut!

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: GschamsterDiener am 22. November 2018, 14:53
Hast Recht, beim Recyclen ist Deutschland vorne dran.
Aber kannst Du Dir vorstellen, welchen shitstorm ich hier auslösen würde, wenn ich schreiben würde: kein Problem bei uns, wird doch alles recycled ;D ;D

Beate

Recycling ist ja nur eine Facette. In Deutschland gibt es leider das Problem mit der unzuverlässigen, dafür überteuerten Bahn, wodurch unnötig viele Strecken mit dem Auto, dem Fernbus oder mit dem Flugzeug zurückgelegt werden (müssen).
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 22. November 2018, 15:05
In Deutschland gibt es leider das Problem mit der unzuverlässigen, dafür überteuerten Bahn, wodurch unnötig viele Strecken mit dem Auto, dem Fernbus oder mit dem Flugzeug zurückgelegt werden (müssen).
Wobei die meisten Züge (zumindest die Fernzüge) trotz der Unzuverlässigkeiten mehr als gut ausgelastet sind. Ich denke, dass sie bei der derzeitigen Ausbaustufe des Bahnnetzes kaum noch größere Fahrgastzuwächse verkraften könnten. Sollten also erfolgreich deutlich mehr Leute als bisher zum Bahnfahren motiviert werden, dann müsste definitiv neben höherer Zuverlässigkeit auch stark in die Infrastruktur investiert werden. Höhere Taktdichte und längere Züge (was z.T. auch längere Bahnsteige bedeuten würde) wären unumgänglich.

Ideal wäre natürlich ein Bahnsystem, wie ich es damals in Japan erlebt habe. Auf den Hauptstrecken fuhren z.T. so viele Shinkansen wie anderswo U-Bahnzüge. Man brauchte gar keinen Fahrplan, denn es fuhr sowieso alle paar Minuten ein Zug.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 23. November 2018, 09:04
Deutschland ist doch bei Recycling im Vergleich ziemlich weit. In welchem anderen Land in Europa gibt es Pfand auf Dosen und Plastikflaschen?
Gibt einige Länder die das schon lange anbieten, beispielsweise Schweden
https://de.wikipedia.org/wiki/Einwegpfand
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 23. November 2018, 09:18
Ich glaube du hast nur einen von zwei Punkten meiner Message verstanden.
Auch wenn du es vielleicht nicht wahrhaben willst, der Flug nach Buenos Aires ist ökologisch gesehen das Hauptproblem.
Der zweite, meiner Meinung nach ungewichtigere Punkt, ist, und da magst du eine krasse Ausnahme sein, dass viele Menschen auf Reisen wahrscheinlich mehr Müll verursachen als zu Hause. Das hat ganz praktische Gründe. Das ist aber auch nur eine These
Noch 2 kleine Anmerkungen bzw. Fragen:
1) Wo denkst du endet der Plastikbecher auf dem Flug von Frankfurt nach Luanda?
Vielleicht hat Idi Amin mehr Menschen auf dem Gewissen als Joseph Koni?
Dein Problem scheint zu sein, dass du die Eingangsfrage nicht verstanden hast.
Die Frage handelte um Müll, den man bei Reisen verursacht. Und ich habe dazu meine persönlichen Erfahrungen genannt.

CO₂ Umweltbelastung, Idi Amin und Joseph Kony(!) oder Flüge nach Luanda sind andere Themen, die nichts mit meinen Reisen zu tun haben.
Aber, da wir schon seit Jahren auf ein Auto verzichten und den Öffentlichen Verkehr nützen, kann ich guten Gewissens manchmal Flüge buchen. FRA-EZE-FRA (23000 km) in der Economy verursachen rund 4,5t p.P, wobei der Flieger auch ohne mich fliegen würde. Wesentlich schlechter sind die Werte mit Economy Premium oder gar Business oder First.
Und wenn ein SUV im Jahr 23000 km unterwegs ist, dann sind es immerhin 10,2t
Aber wie gesagt, die Frage ging um "Müll" und die erwähnten 5g Pfeffertütchen sind sicherlich das kleinste Übel.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 23. November 2018, 09:23
Ich finde eine solche Aussage ohne Beleg einfach eine gewagte These. Ich denke nämlich, dass es nicht so ist. Dein Beleg, einen Blick in die Mülltonnen zu werfen finde ich nicht nur merkwürdig sondern ist auch ungenügend. Es sei denn du hast sie gezählt (was ich weder hoffe noch denke).
So, um jetzt wieder einen positiven Spin hier reinzubringen: Bei mir in der Region gibt es beim Rewe seit kurzem kleine, wieder verwendbare Netze für Obst und Gemüse. Finde ich gut!
Kann schon sein, dass es in anderen Umgebungen anders ist, in unserer Wohnanlage ist es jedenfalls so!
Und nein, ich muss hier auch nichts belegen oder nachweisen oder gar zählen.
Ein Blick beim Entsorgen in den Müllcontainer zeigt es ganz offensichtlich! Aber vielleicht fehlt dir der Überblick oder lässt entsorgen?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 23. November 2018, 09:33
Austrian Airlines hat übrigens damit begonnen, die Plastikbecher separat einzusammeln und entsprechend zu entsorgen. Bei meinem letzten Flug gabs daher so eine Durchsage wie "Bitte den restlichen Müll nicht in die Plastikbecher geben, da diese separat eingesammelt und entsorgt werden."
Ein Tropfen auf den heißen Stein, aber wie gesagt auch ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
@Wolfskin: Dass sich Papiersackerl für den Restmüll eignen halte ich für eine ebenso gewagte These  :P
Ob es ein Tropfen am heißen Stein ist? Es sind letztendlich jährlich Tonnen, die so einer Wiederverwertung zugeführt werden können. Auch bei der Lufthansa werden die Becher getrennt eingesammelt.
Also ein "Papiersackerl" wird sich nicht eignen, aber eine Papiertragetasche eignet sich bestens. Passt jedenfalls gut in unseren Mülleimer. Natürlich verwenden wir überwiegend eine eigene Einkaufstasche!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 23. November 2018, 09:54
Ich glaube du hast nur einen von zwei Punkten meiner Message verstanden.
Auch wenn du es vielleicht nicht wahrhaben willst, der Flug nach Buenos Aires ist ökologisch gesehen das Hauptproblem.
Der zweite, meiner Meinung nach ungewichtigere Punkt, ist, und da magst du eine krasse Ausnahme sein, dass viele Menschen auf Reisen wahrscheinlich mehr Müll verursachen als zu Hause. Das hat ganz praktische Gründe. Das ist aber auch nur eine These
Noch 2 kleine Anmerkungen bzw. Fragen:
1) Wo denkst du endet der Plastikbecher auf dem Flug von Frankfurt nach Luanda?
Vielleicht hat Idi Amin mehr Menschen auf dem Gewissen als Joseph Koni?
Dein Problem scheint zu sein, dass du die Eingangsfrage nicht verstanden hast.
Die Frage handelte um Müll, den man bei Reisen verursacht. Und ich habe dazu meine persönlichen Erfahrungen genannt.

CO₂ Umweltbelastung, Idi Amin und Joseph Kony(!) oder Flüge nach Luanda sind andere Themen, die nichts mit meinen Reisen zu tun haben.
Aber, da wir schon seit Jahren auf ein Auto verzichten und den Öffentlichen Verkehr nützen, kann ich guten Gewissens manchmal Flüge buchen. FRA-EZE-FRA (23000 km) in der Economy verursachen rund 4,5t p.P, wobei der Flieger auch ohne mich fliegen würde. Wesentlich schlechter sind die Werte mit Economy Premium oder gar Business oder First.
Und wenn ein SUV im Jahr 23000 km unterwegs ist, dann sind es immerhin 10,2t
Aber wie gesagt, die Frage ging um "Müll" und die erwähnten 5g Pfeffertütchen sind sicherlich das kleinste Übel.

Ich habe die Eingangsfrage durchaus verstanden. Allerdings ist dies eine dynamische Diskussion mit über 80 Posts. Ein Blick in vorherige Posts zeigt, dass  das Thema Umweltverschmutzung sich auch in diesem Thread nicht rein auf den offensichtlichen Müll beschränkt, mit Recht, denke ich.
So, und nun meine Punkte noch einmal eine Stufe einfacher:
Idi Amin und Joseph Kony haben in der Tat nichts mit deinen Reisen zu tun, zeigt mir aber auch, dass du meinen Punkt nicht verstanden hast: Der Vergleich eines Übels mit einem anderen macht das „bessere“ nicht gut!
CO2 Belastung hat durchaus etwas mit deinem Reisen zu tun, aber ich gebe den Punkt auf, zwecklos.
Flug nach Luanda, auch hier war ich vielleicht nicht klar genug: Was bringt es, wenn eine Airline vorbildlich den Müll trennt, dann nach der Landung mit besten Intentionen der lokalen Abfallentsorgung mit einem freundlichen Lächeln übergibt, die diesen Müll dann hinter der nächsten Ecke verbrennt? Ist sicherlich ein guter erster Schritt der Airline, aber hat dann oft nicht den gewünschten Effekt.
Und wieder ein netter Vergleich mit dem SUV, den du nicht hast und den ein anderer 23000km fährt.
Ich finde es ja gut, dass du (teilweise) ein Bewusstsein für die Umwelt hast und anscheinend wirklich gute Intentionen hast. Das bedeutet aber nicht, dass man Ausblenden sollte, dass man Teil des Problems ist. Um bei deinen Rechnungen zu bleiben: Wenn du nur 1mal im Jahr mit deiner Partnerin/Partner (falls vorhanden, hier nur rein rechnerisch) nach EZE fliegst bist du genau so „schlimm“ wie ein Pärchen, dass nicht fliegt und dafür den ganzen Tag im SUV durch die Gegend fährt.
Aber jetzt gerne wieder zum Thema Müll, damit kennst du dich ja glaube ich besser aus (bitte nicht zweideutig verstehen ;-))
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 23. November 2018, 09:58
Ich finde eine solche Aussage ohne Beleg einfach eine gewagte These. Ich denke nämlich, dass es nicht so ist. Dein Beleg, einen Blick in die Mülltonnen zu werfen finde ich nicht nur merkwürdig sondern ist auch ungenügend. Es sei denn du hast sie gezählt (was ich weder hoffe noch denke).
So, um jetzt wieder einen positiven Spin hier reinzubringen: Bei mir in der Region gibt es beim Rewe seit kurzem kleine, wieder verwendbare Netze für Obst und Gemüse. Finde ich gut!
Kann schon sein, dass es in anderen Umgebungen anders ist, in unserer Wohnanlage ist es jedenfalls so!
Und nein, ich muss hier auch nichts belegen oder nachweisen oder gar zählen.
Ein Blick beim Entsorgen in den Müllcontainer zeigt es ganz offensichtlich! Aber vielleicht fehlt dir der Überblick oder lässt entsorgen?

Du musst natürlich nichts belegen. Wenn man etwas als „Realität“ einstuft dann hilft es aber, vor allem wenn es dazu andere Meinungen gibt.
Ja, ich lasse die Müllcontainer bzw. deren Inhalt in der Tat entsorgen, an sich ja nichts Ungewöhnliches.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 23. November 2018, 12:14
Das bedeutet aber nicht, dass man Ausblenden sollte, dass man Teil des Problems ist.

Dann lass mich das mal ganz brutal ausdrücken:
Da wir alle "Teil des Problems" sind, bleibt doch nur, dieses Problem zu entsorgen........
Also werden wir alle gemeinsam Harakiri begehen.
Nur wer kümmert sich dann um unsere liegengebliebenen Reste? Die verfaulen und verpesten die Luft, also auch wieder nicht so gut.

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 23. November 2018, 12:35
Dann lass mich das mal ganz brutal ausdrücken:
Da wir alle "Teil des Problems" sind, bleibt doch nur, dieses Problem zu entsorgen........
Ich denke halt, dass es nicht so einfach ist, eine wirklich umfassende und nachhaltige Lösung zu finden. Wenn nur einzelne auf die Bahn umsteigen oder konsequent nur noch Urlaub im Nachbarort machen, dann ist das für den Einzelnen umsetzbar und praktikabel, löst aber nicht das Problem des Massentourismus. Wenn andererseits sehr viele Menschen so einer Tendenz folgen würden, dann würde sich das Phänomen des Massentourismus letztlich auch nur an andere Orte und in andere Verkehrsmittel verlagern, die das ihrerseits ebenso wenig verkraften würden.

Die Frage wäre: müsste die einzige konsequente Lösung darin bestehen, den Menschen mehrheitlich das Phänomen Urlaubsreise zu verbieten oder es so unattraktiv machen, dass es weniger Menschen als bisher machen wollen? Oder welche Alternativen würden Euch einfallen?

Vor kurzem habe ich den Vorschlag eines Tourismusforschers gelesen, der z.B. empfohlen hat, Berlinreisen mit einer Gebühr von beispielsweise 20 Euro pro Aufenthalt zu steuern. Denn Berlin ächzt wohl auch inzwischen unter der zu großen Touristenflut. Was haltet Ihr von der Idee, beliebte Reiseziele so stark zu verteuern oder Unterkünfte zu verknappen, sodass weniger Menschen sich auf die Reise begeben?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 23. November 2018, 14:08
Diese Idee klingt erst mal ganz gut. Aber das würde dann auch die sowieso schon bestehende Ungerechtigkeit in der Welt noch verschärfen. Dann könnte ein normaler Arbeiter als Alleinverdiener  und 3 oder 4 Kindern halt nicht einmal mehr eine Woche nach Mallorca mit der der Familie. Während Gutverdiener nach wie vor in der Welt herumreisen und die Welt vermüllen.

Und die Nachfrage wird ja schon lange über den Preis geregelt, zumindest teilweise. Wenn Du mal verfolgst, die z.B. die Hotelpreise in den Hotspots der USA (SF, alle Nationalparks) angestiegen sind, dann kommst Du ins Weinen. Und trotzdem werden diese Preise immer noch bezahlt. Wo ist die Grenze? Vielleicht bei 1000 Dollar/Nacht??? Wer weiss!

Beate


Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 23. November 2018, 14:39
Vielleicht könnte man nach und nach insofern ein Umdenken erreichen, dass Reisen nicht mehr zwecks Prestigesteigerung und Ansehensverbesserung durchgeführt werden. Der vorhin erwähnte Tourismusforscher behauptete in dem Interview, dass viele Leute hauptsächlich deswegen verreisen, um später damit eine Aufwertung ihres sozialen Status erleben zu können. Dass da etwas dran ist, sieht man schon daran, wie viele Touristen massenweise Selfies am Reiseziel machen, um diese dann zu Beweiszwecken an das soziale Umfeld zu verschicken.

Würde dieser Motivationsgrund wegfallen, dann würden vermutlich deutlich weniger Menschen als bisher verreisen. Wahrscheinlich dürfte die Anzahl der Touristen, die ernsthaft an einem Reiseziel interessiert sind und gezielt deswegen dorthin reisen, deutlich geringer sein als die Gesamtzahl der Touristen.

Generell wäre mal interessant, die Hauptmotivationsgründe für touristische Reisen aufzuschlüsseln und ggf. für einige davon auch heimische bzw. weniger umweltbelastende Alternativen zu schaffen. Den Menschen, die beispielsweise verreisen, um einen Badeurlaub im Warmen zu verbringen, könnte man beispielsweise zumindest teilweise durch die Schaffung großer Thermenanlagen mit angeschlossenen Ressorts eine Alternative bieten. Die Frage ist halt andererseits, ob solche Anlagen nicht ihrerseits wieder zum Flächenverbrauch in Deutschland beitragen, der auch immer weiter zunimmt.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: karoshi am 23. November 2018, 16:33
Den Menschen, die beispielsweise verreisen, um einen Badeurlaub im Warmen zu verbringen, könnte man beispielsweise zumindest teilweise durch die Schaffung großer Thermenanlagen mit angeschlossenen Ressorts eine Alternative bieten. Die Frage ist halt andererseits, ob solche Anlagen nicht ihrerseits wieder zum Flächenverbrauch in Deutschland beitragen, der auch immer weiter zunimmt.
Solche Anlagen gibt es ja seit vielen Jahren, und sie haben durchaus ihr Publikum. Ich glaube aber nicht, dass das mengenmäßig so viel ausmacht im Vergleich zu den Hotelburgen am Mittelmeer, die man dank Billigflieger leider auch noch in Summe günstiger haben kann.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Yoss am 25. November 2018, 22:57
Die Frage wäre: müsste die einzige konsequente Lösung darin bestehen, den Menschen mehrheitlich das Phänomen Urlaubsreise zu verbieten oder es so unattraktiv machen, dass es weniger Menschen als bisher machen wollen? Oder welche Alternativen würden Euch einfallen?

Vor kurzem habe ich den Vorschlag eines Tourismusforschers gelesen, der z.B. empfohlen hat, Berlinreisen mit einer Gebühr von beispielsweise 20 Euro pro Aufenthalt zu steuern. Denn Berlin ächzt wohl auch inzwischen unter der zu großen Touristenflut. Was haltet Ihr von der Idee, beliebte Reiseziele so stark zu verteuern oder Unterkünfte zu verknappen, sodass weniger Menschen sich auf die Reise begeben?

Ich muss sagen, mich schrecken schon allein die Berichte über stark überlaufene Orte so ab, dass ich dort nicht hinfahre. Beispiel Barcelona oder Venedig. Kenne ich beides nicht, würde ich beides gerne sehen, aber zum einen stelle ich es mir in der Tat selbst nicht sehr attraktiv vor, mich inmitten von Touristenmassen durch die Stadt zu bewegen, und zum anderen will ich den Einwohnern, die eh schon unter den Besuchermengen ächzen, mich nicht auch noch zumuten. Insofern funktioniert das bei mir ganz ohne finanziellen Druck.

Grundsätzlich denke ich aber schon, dass Geld vieles regulieren kann und sollte. Neben dem ganzen Plastikmüll sehe ich nach wie vor den enormen Flugverkehr als das größte Übel. Und dass es soweit gekommen ist, liegt doch u.a. an den Spottpreisen, zu denen man zumindest Kurzstrecken, mitunter aber vielleicht auch um die Welt fliegen kann. Es ist doch grotesk, dass ich für den Preis einer Taxifahrt innerhalb einer Großstadt auch nach Madrid fliegen kann. Das entspricht nicht im Geringsten der Leistung, die mir da erbracht wird. Das Bewusstsein dafür, was eine Leistung (oder auch ein Lebensmittel) wirklich wert ist, ist dem Gros der Gesellschaft völlig abhanden gekommen. Hauptsache, alles ist billig. Hauptsache, ich kann das Maximum aus meinem Geldbeutel rausholen. Was das für Folgen hat, ist mir egal. Oder zumindest schließe ich beim Gedanken daran die Augen und verdränge es ganz schnell. Oder beruhige mich damit, dass andere ja noch viel mehr Emissionen verursachen.

Einen Bewusstseinswandel können ein paar Einzelne, die sich nach Kräften bemühen, nicht herbeiführen. Die breite Masse ist träge und kommt erst dann in Bewegung, wenn sie persönlich, also z.B. finanziell, betroffen ist. Und das wird nur auf politischer Ebene geschehen. Wie kann es z.B. sein, dass Kerosin immer noch nicht besteuert wird? Unsere Gesetzgebung ist einfach völlig umweltfeindlich. Aber dafür wirtschaftshörig.

Natürlich ist Reisen was Tolles, es trägt zur Völkerverständigung bei und erweitert den Horizont. Das will ich auch gar nicht missen. Trotzdem finde ich, dass es wieder etwas Besonderes werden sollte, was sich eben nicht jeder ständig leistet. 
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 26. November 2018, 09:08
Hallo Yoss,
und genau zu dieser Schnäppchen-Mentalität trägt ein Forum wie dieses hier, einen ziemliche Teil bei. Schau doch mal z.B. das hier an:
https://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=15165.msg106951#new

Da ist billig immer noch nicht billig genug.

Beate
 
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: MasterM am 26. November 2018, 10:06
Ich finde diese Diskussion ermuedent. Wir sind uns doch alle im Klaren, dass wir der Umwelt keinen Gefallen tun. Und das gilt fuer jeden Flug, ob von Berlin nach Frankfurt oder von Aethiopien nach Brasilien.

Jetzt aber auf einen Threat zu verweisen, wo um Spartipps gebeten wird, ist weder zielfuehrend noch hilfreich in anderer Art und Weise.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es hier jemanden in diesem Forum gibt, der eine weisse Weste in Bezug auf Umweltschaeden, Ausbeutung von 3. Welt-Laendern oder Animal cruelty hat. Ich oute mich vorsichtshalber schonmal als schuldig in 3-facher Ausfuehrung.

Vielleicht sollte man sich eher darauf besinnen, was man selbst in der Hand hat, statt anmassend zu agieren. Um es mal in Esotherik-Sprech zu verfassen: Be the change you want to see in others. Das waere doch mal ein Anfang.

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 26. November 2018, 10:28
Ich würde weiterhin zu bedenken geben, dass auch ein einfaches Zuhausebleiben nicht unbedingt bedeuten muss, dass man sich nicht mehr an klimaschädlichem Verhalten beteiligt. Denn auch die Produkte, die viele Menschen tagtäglich einkaufen, werden aufwändig kreuz und quer über den Globus geschifft und geflogen. Daher befürchte ich, dass Menschen bei eingeschränktem Urlaubsverhalten zum Teil ihr Verhalten zu noch mehr Konsum umändern würden. Mir ist am Wochenende wieder aufgefallen, welch großes Attraktionspotential Einkaufszentren auf viele Menschen haben, und wie viele z. T. sinnlos wirkende Produkte und Waren in großen Mengen angeboten und gekauft werden.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 26. November 2018, 12:26
Echidna, genau! Das ist auch meine Meinung.

Master M: ich habe auf den Beitrag von Yoss reagiert, der meinte, mit Geld könne man alles regulieren und sich "beschwerte", dass Fliegen inzwischen so billig geworden sei und wortwörtlich schrieb: Hauptsache, alles ist billig.

Da konnte ich mir einfach nicht verkneifen zu schreiben, dass wir hier ja zu diesem "Hauptsache, alles ist billig" auch unseren Beitrag leisten.

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 26. November 2018, 15:44
Hallo Yoss,
und genau zu dieser Schnäppchen-Mentalität trägt ein Forum wie dieses hier, einen ziemliche Teil bei. Schau doch mal z.B. das hier an: https://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=15165.msg106951#new
Ziemlich unpassender Kommentar und wer im Glashaus sitzt ...
Beim zitierten Thread geht's um einen günstigen Flug auf einer Weltreise! So what?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 26. November 2018, 16:40
Nun ja.................
ist das hier ein Forum, in dem man seine Meinung schreiben darf, oder muss man die mainline beachten?

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Steffi365 am 26. November 2018, 19:27
Zur Eingangsfrage habe ich meinen Senf ja schon zum Besten gegeben.

Zum aktuell leicht abschweifenden Thema hier ein sehr passender Artikel:
https://www.travelbook.de/news/besucherzahl-fuer-weltberuehmte-dracheninsel-wird-begrenzt

Luxus Reiseziel oder einfach notwendig um die Insel zu schützen?
Ich für meinen Teil denke inzwischen das eine Regulierung bei gewissen Sachen notwendig ist.

Eine Regulierung über den Preis finde ich okay, wenn der Betrag zum Großteil dem Umweltschutz und der benötigten Infrastruktur (faire Bezahlung von Guides, Sanitäreinrichtungen, Museen, Infozentren, Sicherheitsvorkehrungen, Wanderwege usw.) zu gute kommt.
Mondpreise erachte aber auch ich für nicht sinnvoll. Eine Regulierung über eine begrenzte Ticketzahl wäre eine Idee (zb. im Losverfahren) auch eine Maßnahme.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 27. November 2018, 09:07
Ich finde einen limitierten Zugang mit Registrierung sinnvoll, so wie beim Bowron Lake Circuit, wo pro Tag nur eine kleine Gruppe zugelassen ist.
https://www.faszination-kanada.com/blog/reisen/der-bowron-lake-canoe-circuit-eine-der-schoensten-kanustrecken-der-welt/
 
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 27. November 2018, 09:51
Eine Regulierung der verfügbaren Hotelzimmer und eine Beschränkung von Airbnb fände ich persönlich ebenfalls sinnvoll. Spätestens wenn in beliebten Touristendestinationen die Einheimischen aus ihren Häusern vertrieben werden, weil sie stattdessen für Touristenwohnungen luxussaniert werden, sollte man die Notbremse ziehen. Ein Stadtzentrum, das nur noch den Touristen dient und kein normales Leben der Einheimischen mehr beinhaltet, würde mich ehrlich gesagt auch als Reisender nicht mehr interessieren.

Ich muss sagen, dass ich auch diesem Grund auch derzeit kein Airbnb nutze, um dieser Entwicklung nicht weiter Vorschub zu leisten.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: santiago am 27. November 2018, 09:55
Eine Regulierung der verfügbaren Hotelzimmer und eine Beschränkung von Airbnb fände ich persönlich ebenfalls sinnvoll. Spätestens wenn in beliebten Touristendestinationen die Einheimischen aus ihren Häusern vertrieben werden, weil sie stattdessen für Touristenwohnungen luxussaniert werden, sollte man die Notbremse ziehen. Ein Stadtzentrum, das nur noch den Touristen dient und kein normales Leben der Einheimischen mehr beinhaltet, würde mich ehrlich gesagt auch als Reisender nicht mehr interessieren.

Ich muss sagen, dass ich auch diesem Grund auch derzeit kein Airbnb nutze, um dieser Entwicklung nicht weiter Vorschub zu leisten.

Ich finde dieser Artikel fasst das sehr gut zusammen, "kritisch buchen" ist das Zauberwort: https://www.bravebird.de/blog/kritisch-buchen-worauf-man-bei-airbnb-achten-sollte/
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Marla am 28. November 2018, 19:49
Den Artikel finde ich auch sehr gut. Ich muss sagen, dass ich bis vor einigen Jahren auch bedenkenlos AirBnB genutzt habe, aber jetzt etwas mehr aufpasse. Trotzdem fände ich es total falsch, AirBnB komplett zu verdammen. Wie auch in dem Artikel erwähnt, schneiden Hotels in puncto Nachhaltigkeit eigentlich immer schlechter ab.

Aktuell sitze ich übrigens in einer kleinen Cabana in Rabat/Marokko, die ich über AirBnB gemietet habe. Das würde ich jederzeit wieder so machen, denn sie ist auf dem Grundstück einer französisch-marokkanischen Familie, die damit ein Zubrot verdient, etwas außerhalb der Altstadt (trägt also nicht zu den steigenden Wohnungspreisen dort bei, wobei Rabat ohnehin keine überlaufene Touristenstadt ist) und so klein, dass sie gerade für eine Person reicht, also nicht als reguläre Wohnung genutzt könnte (gibt z.B. auch keine Kochgelegenheit). Geputzt wird am Ende, d.h. es werden nicht unnötig Putzmittel verbraucht, Handtücher gewaschen etc. Ich finde es wirklich wichtig, das differenziert zu betrachten.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Marla am 28. November 2018, 20:11
Vor kurzem habe ich den Vorschlag eines Tourismusforschers gelesen, der z.B. empfohlen hat, Berlinreisen mit einer Gebühr von beispielsweise 20 Euro pro Aufenthalt zu steuern. Denn Berlin ächzt wohl auch inzwischen unter der zu großen Touristenflut. Was haltet Ihr von der Idee, beliebte Reiseziele so stark zu verteuern oder Unterkünfte zu verknappen, sodass weniger Menschen sich auf die Reise begeben?
Weißt du noch den Namen des Touristmusforschers bzw. genaueres darüber? Ich finde dazu nichts, und natürlich interessiert mich das als Berlinerin :)

Denn ich bin nicht der Meinung, dass Berlin unter einer zu großen Touristenflut ächzt. Da fallen mir mehrere andere europäische Großstädte ein, auf die das eher zutreffen würde. Klar gibt es immer Leute, und gerade Berliner :), die sich gerne beschweren. Aber Berlin profitiert doch auch ziemlich von dem Tourismus, und das meine ich nicht nur finanziell. So sieht das übrigens auch die Mehrheit der Berliner, siehe https://about.visitberlin.de/umfrage-unter-berlinern.

Ich sehe natürlich schon das Problem der Wohnungsnot aufgrund von Ferienwohnungen. Aber um die Auswüchse von AirBnB & Co. zu bekämpfen, gibt es ja schon seit einigen Jahren das Zweckentfremdungsgesetz in Berlin, was gerade noch mal verschärft wurde und auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung ist. Persönlich kannte ich davor Leute, die durch die Vermietung mehrere Wohnung über AirBnB sich ein ordentliches Zusatzeinkommen verschafft haben. Aber jetzt traut sich das keiner mehr von denen.

Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass eine 20-EUR-Pauschale etwas an den Touristenzahlen ändern würde. Eine City Tax gibt es doch bereits in Berlin und vielen anderen deutschen Städten, wenn auch in niedrigerer Höhe. Ein paar Euro mehr würden die meisten Touristen sicher nicht abhalten zu kommen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 29. November 2018, 07:49
und eine Beschränkung von Airbnb fände ich persönlich ebenfalls sinnvoll.
Ich muss sagen, dass ich auch diesem Grund auch derzeit kein Airbnb nutze, um dieser Entwicklung nicht weiter Vorschub zu leisten.
Finde ich auch und wäre nur ultima ratio. Gerade in Städten, wo es ausreichend Beherbergungsbetriebe gibt, muss AirBnB nicht sein. Natürlich für die Vermieter lukrativ, wenn sie in einer Woche mehr kassieren als für ein Monat Miete. Und dann vlt noch ein Teil davon ohne Abgaben.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 29. November 2018, 08:51
Weißt du noch den Namen des Touristmusforschers bzw. genaueres darüber? Ich finde dazu nichts, und natürlich interessiert mich das als Berlinerin :)
Ich hatte das in einem Interview im Berliner Tagesspiegel gelesen. Ich habe es gerade noch einmal nachgeschaut: der vermeintliche Tourismusforscher ist eigentlich Tourismusmanager, er heißt Stephen Hodes.
https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/sonntag/tourismusmanager-warnt-vor-overtourism-in-zehn-jahren-sind-unsere-staedte-komplett-zerstoert/23647312.html

Ich persönlich finde ja, dass eine Stadt von der Größe Berlins die Touristen problemlos aushalten kann, und dass es doch auch positiv zu werten ist, wenn eine Stadt viele Touristen anzieht. Vor allem hat Berlin ja wirklich für viele unterschiedliche Menschen etwas zu bieten, ob Party, Kunst und Kultur, Geschichte, Architektur, kulturelle Vielfalt, etc. Mir hat Berlin immer gefallen, und ich gehöre ebenfalls zu den bösen Städtetouristen, die gern in die Berliner Museen und Theater gehen.

Im übrigen: auch meine Heimatstadt München wird gern und reichlich von Touristen besucht. Ehrlich gesagt: mich persönlich haben sie nie gestört, und eigentlich freue ich mich darüber, wenn sich Besucher für meine Stadt interessieren.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 29. November 2018, 08:54
Finde ich auch und wäre nur ultima ratio. Gerade in Städten, wo es ausreichend Beherbergungsbetriebe gibt, muss AirBnB nicht sein.
Wahrscheinlich wäre es gut, zwischen Metropolen mit ausreichend Hotels und Pensionen und Kleinstädten bzw. ländlichen Regionen zu unterscheiden. In Metropolen sind die Airbnb-Entwicklungen wahrscheinlich zerstörerischer als im ländlichen Raum, wo man den Einheimischen weniger stark den Wohnraum streitig macht.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 29. November 2018, 10:09
Wäre es nicht besser von staatlicher Seite aus mehr Wohnungen zu bauen, mehr Anreize für sozialen Wohnungsbau zu schaffen. Mehr Förderung von z.B. Genossenschaften? Mehr Land für Wohnungsbau statt Gewerbegebiete (oder Flughäfen) bereit zu stellen. Bauen und Besitzen wieder billiger zu machen, mit weniger Vorschriften und Vorgaben. Wäre das nicht hilfreicher mehr Wohnungsraum zu schaffen als Wohnungsvermieter vorzuschreiben wie sie mit seinem Besitz umzugehen haben? Heute schreiben wir vor an wenn er vermieten darf, morgen schreibt dir jemand vor, in welches Land du reisen darfst oder welches Produkt du kaufen musst. Das Problem ist nicht AirBnB, die vermitteln nur Angebot und Nachfrage. Das Problem ist doch eher, das (vor allem in Ballungszentren) bezahlbarer Wohnrauem fehlt. Was Mieter einer Wohnung machen/dürfen müssen sie mit dem Vermieter (Eigentümer) vereinbaren.

Und weg von heimischen Problemen. Finde die Flugpreise auch pervers im Verhältnis mi den Nahe- und Fernverkehrspreisen in Europa. Aber natürlich profitiere ich davon, würde der Flug das 2- bis 3-fache Kosten würde ich es mir sehr überlegen ob ich mir das leiste. Dann sind wir aber wieder beim Thema oben. Die „reichen“ können sich immer eine Wohnung leisten und auch teuer in den Urlaub fliegen. Die anderen müssen zuhaue bleiben und in zu kleinen oder dezentralen Wohnungen/Löchern wohnen.

Zum Tourismus. Alles hat seinen Preis. Leider. Und für mich ist die Freiheit, die Wahl, die Möglichkeit sich einen Langstreckenflug leisten zu können, so die Welt etwas besser kennen zu lernen, raus zu kommen, anderes sehen und zu erleben und vielleicht sogar seinen Horizont erweitern zu können viel wichtiger, besser und zukunftsweisender als die Nachteile durch Flugverkehr.

Und ja. Der Reisende/Tourismus zerstört, was er sucht, indem er es findet. Ich schätze, dass ich in Deutschland im selben Zeitraum mehr Strom und Wasser verbrauche, als wenn ich in Thailand auf einer Insel sitze. Wenn dann aber tausende eingeflogen werden bleibt am Schluss nichts mehr übrig von der Insel. Und da muss jeder für sich selbst entscheiden was er tun möchte. Wo und wie er sein Geld investiert. Wie er sich verhält in Sachen Konsum.

Lenkende Maßnahmen durch extra Gebühren sind sicher hilfreich. Auch wenn eher Lokal. Im großen und ganzen wird sich dadurch aber an Massentourismus und deren Probleme nichts ändern. Wer will, kann oder darf wem Vorschreiben was er zu tun hat, wohin er reisen soll? Am Ende müssen die Zielländer/Touristenorte (Die dortige Regierungen) Lösungen entwickeln um verantwortungsvollen Tourismus zu entwickeln, so, dass auch möglichst viele ein Stück vom Kuchen abbekommen, also alle profitieren, nicht nur große internationale Konzerne.

Im „Westen“ … zumindest, Mittel-/ Nordeuropa haben viele inzwischen eine andere Sicht auf Umweltprobleme durch Tourismus als in anderen Ländern/Gebieten. Vor 40 Jahren haben wir auch noch mehr Dreck in der Welt verteilt. Inzwischen ist das Problem Globaler. Wir können nur hoffen, dass die anderen Länder, deren Bevölkerung nicht die selben Fehler machen wie wir damals und jetzt schneller, besser lernen damit umzugehen.

Bitte nicht den ganzen Text kopieren/zitieren. Wenn ihr auf einen speziellen Punkt eingehen wollte, reicht es auch nur den zu wiederholen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 29. November 2018, 10:33
Natürlich hast Du vollkommen Recht mit allem, was Du hier mit "wäre es nicht besser.........."beschreibst. Nur ist halt leider der verfügbare Boden nicht endlos. Und wenn keine Flächen für Industrie ausgewiesen werden, dann gibts halt auch keine Arbeitsplätze. Alles hat seine zwei Seiten.


"""als Wohnungsvermieter vorzuschreiben wie sie mit seinem Besitz umzugehen haben?"""

Hier kommt allerdings noch ein anderer Aspekt ins Spiel, der leider heutzutage ganz gerne vergessen wird. Und zwar der Satz "Eigentum verpflichtet". Es verpflichtet gegenüber der Gesellschaft. Leider ist davon nicht mehr viel übrig geblieben.

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 29. November 2018, 11:20
ja, da hast du recht.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 29. November 2018, 15:24
Wäre es nicht besser von staatlicher Seite aus mehr Wohnungen zu bauen, mehr Anreize für sozialen Wohnungsbau zu schaffen. Mehr Förderung von z.B. Genossenschaften? Mehr Land für Wohnungsbau statt Gewerbegebiete (oder Flughäfen) bereit zu stellen. Bauen und Besitzen wieder billiger zu machen, mit weniger Vorschriften und Vorgaben. Wäre das nicht hilfreicher mehr Wohnungsraum zu schaffen als Wohnungsvermieter vorzuschreiben wie sie mit seinem Besitz umzugehen haben? Heute schreiben wir vor an wenn er vermieten darf, morgen schreibt dir jemand vor, in welches Land du reisen darfst oder welches Produkt du kaufen musst. Das Problem ist nicht AirBnB, die vermitteln nur Angebot und Nachfrage. Das Problem ist doch eher, das (vor allem in Ballungszentren) bezahlbarer Wohnrauem fehlt. Was Mieter einer Wohnung machen/dürfen müssen sie mit dem Vermieter (Eigentümer) vereinbaren.
Nein, das wäre es nicht, weil schon genug Grünflächen verbaut wurden und wird und es genug Wohnraum gibt, der nicht genützt wird oder werden kann.
In Wien gibt es einen Leerstand von rund 35000 Wohnungen und rund 5000 Wohnungen (Tendenz steigend) für touristische Zwecke (AirBnB, Booking.com, ...). Davon viele Spekulationsobjekte!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Lowed19466 am 07. Januar 2019, 12:28
 Alles jedoch nichts weltbewegendes, darum freue ich mich sehr über weitere Anregungen!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 07. Januar 2019, 12:53
Alles jedoch nichts weltbewegendes, darum freue ich mich sehr über weitere Anregungen!
Was wäre denn weltbewegend? Vielleicht magst du deine weltbewegenden Argumente schon mal beisteuern?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: GschamsterDiener am 07. Januar 2019, 13:24
Alles jedoch nichts weltbewegendes, darum freue ich mich sehr über weitere Anregungen!
Was wäre denn weltbewegend? Vielleicht magst du deine weltbewegenden Argumente schon mal beisteuern?

Das ist doch Spam. Nicht darauf reagieren...
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 07. Januar 2019, 13:30
Stimmt. Ich glaube nicht, dass er sich 8 Seiten Beiträge durchgelesen hat, um sich dann anzumelden und so etwas zu posten.

Wenn jemand nach der Anmeldung so einen (seinen ersten) Beitrag schreibt würde ich mich erstmal an "don't feed the troll" orientieren und abwarten ob oder bis etwas aussagekräftigeres kommt. Ansonsten ist es die Mühe nicht wert auf so einen sinnlosen Kommentar einzugehen. Meist kommen noch ein paar unnötige Beiträge wie diese und dann irgendwann ein Werbelink. Spätestens dann wird der User gesperrt oder gelöscht. Darum bitte nicht durch Beiträge wie diese provozieren lassen, im Zweifel die Moderatoren benachrichtigen, ansonsten ignorieren damit der Thread nicht gestört wird.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dusduck am 02. April 2019, 12:58
Mir ist in den Medien in letzter Zeit ein paar mal der #flygskam untergekommen. Damit bezeichnen die Schweden ihre Scham zu fliegen, weil es ja bekanntlich nicht gut ist für das Klima.
https://www.deutschlandfunk.de/klimaschutz-in-schweden-die-scham-fliegt-mit.697.de.html?dram:article_id=433784
Mal abgesehen davon, dass ich nicht alles was in den sozialen Medien so diskutiert wird als relevant empfinde  ::), habe ich mich hier schon ein wenig ertappt gefühlt,  :o wo ich doch wie so viele in diesem Forum schon ein paar Mal häufiger die (Langstrecken)Jets der Welt von innen gesehen habe.
Ich tröste mich dann oft damit, dass ich (eigentlich) keine Wochenendflugreisen mache und fast auschließlich ÖPNV fahre, aber halt auch gerne für 12 Tage mal nach BKK/SIN/CPT... in letzter Zeit ist es mir allerdings von einer Randgruppenmeinung in der Vergangenheit, aktuell doch öfter mal begegnet in Gesprächen, dass meine Leidenschaft für ferne Reisen inzwischen eher kritisch gesehen wird.
Geht Euch das auch so oder bewege ich mich in besonders umwelt- und sendungsbewussten Kreisen?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 02. April 2019, 13:27
in letzter Zeit ist es mir allerdings von einer Randgruppenmeinung in der Vergangenheit, aktuell doch öfter mal begegnet in Gesprächen, dass meine Leidenschaft für ferne Reisen inzwischen eher kritisch gesehen wird.
Geht Euch das auch so oder bewege ich mich in besonders umwelt- und sendungsbewussten Kreisen?
In persönlichen Gesprächen bin ich noch nicht für meine Reisen kritisiert worden; im Internet aber natürlich schon. Es ist aber sowieso so, dass ich meine Reisen nicht allzu sehr propagiere. Meistens erfahren nur diejenigen Leute davon, die es wissen müssen (Familie, enge Freunde, Arbeitskollegen). Ansonsten erzähle ich nicht viel über meine Reisen, weswegen ich auch nicht kritisiert werde.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass allein wegen des zunehmend negativen Images von Fernreisen diese in den nächsten Jahren weniger werden dürften, denn einige Reisende haben vermutlich das bislang positive Image des Reisens als wichtigen Motivationsgrund erlebt. Fällt dieses Image negativer aus als bisher, dann werden sich vermutlich einige Leute vom Reisen abwenden.

Ich selbst bin weniger an der Meinung anderer Menschen orientiert, und ich reise nicht wegen des Images, sondern weil ich gern reise und weil ich neugierig auf andere Länder und Kulturen bin. Solange es mir nicht verboten wird, werde ich wohl auch weiterhin in irgendeiner Form reisen. Notfalls erzähle ich es eben niemandem mehr.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dusduck am 02. April 2019, 13:49

Ich selbst bin weniger an der Meinung anderer Menschen orientiert, und ich reise nicht wegen des Images, sondern weil ich gern reise und weil ich neugierig auf andere Länder und Kulturen bin. Solange es mir nicht verboten wird, werde ich wohl auch weiterhin in irgendeiner Form reisen. Notfalls erzähle ich es eben niemandem mehr.

Geht mir genauso. Ich bin viel zu neugierig, als dass ich das lassen würde. Und bewundern lasse ich mich für meine Reisen eher in sehr kleinem Kreis :P ;)
Ein Aspekt, der auch nicht unwesentlich ist: Naturschutzgebiete in fernen (armen) Ländern können oft auch nur funktionieren, wenn es Touristen gibt, die dort auch hinfahren und Geld dafür zahlen. Wenn sich niemand mehr für bedrohte Tiere/Korallenriffe/Landschaften etc interessiert, wird es von den lokalen Menschen in Entwicklungsländern nicht deshalb geschützt, weil wir in Europa uns das so vorstellen. Wer damit vor Ort ein Enkommen erzielen kann, der hat auch ein Eigeninteresse am Naturschutz.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 02. April 2019, 13:52
Das ist sicher auch ein Aspekt. In etlichen Fällen rettet wohl nur das touristische Interesse an Nationalparks und Naturregionen deren Unversehrtheit. Allzu häufig gäbe es wohl auch industrielle Interessen an den Gebieten, denen man nur allzu gern nachgeben würde, wenn man damit keine Touristen verlieren würde.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: alexlenz am 02. April 2019, 20:47
Ich pflanze für jede Flugreise einen Baum in meinen Garten.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Svenja am 03. April 2019, 00:23
Zitat
Ich selbst bin weniger an der Meinung anderer Menschen orientiert
Bei der Kritik am Fliegen geht es nicht darum, sich an der Meinung anderer Menschen zu orientieren, sondern um die Klima- und Umweltschäden durchs Fliegen. Die sind leider vorhanden, egal ob die Meinung der anderen für die Fliegenden relevant ist oder nicht.
Wir haben bei unseren letzten Reisen einen Klimaschutzbeitrag über atmosfair geleistet. Das gleicht die konkreten Klimaschäden zwar nicht aus, unterstützt aber den Klimaschutz. Trotzdem ist nicht/weniger fliegen die bessere Lösung. Wird jedoch schwer gemacht. Eine Busfahrt von Hannover nach Krakau kostet 55€, mit dem Flieger wäre das günstiger.

Zitat
In etlichen Fällen rettet wohl nur das touristische Interesse an Nationalparks und Naturregionen deren Unversehrtheit.
Ja, für gewisse Nationalparks und Regionen stimmt das wohl. Nur ist die Frage, für wen oder was Regenwälder etc. sonst zerstört werden (Palmöl, Hölzer, Fleisch bzw. Tiernahrung, Frachtschiffe,...). Der Konsum in den westlichen Ländern (und damit der potentiellen Touristen) hängt oft mit der Zerstörung von Natur hier und anderswo zusammen.
Manchmal zerstört der Tourismus auch direkt die Natur (z.B. unvorsichtiges Tauchen, Skifahren) https://www.dw.com/de/die-schattenseiten-des-tourismus/a-45143568


Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 03. April 2019, 09:37
Bei der Kritik am Fliegen geht es nicht darum, sich an der Meinung anderer Menschen zu orientieren, sondern um die Klima- und Umweltschäden durchs Fliegen. Die sind leider vorhanden, egal ob die Meinung der anderen für die Fliegenden relevant ist oder nicht.
Das ist schon klar. Ich hatte den Beitrag aber so verstanden, dass es um eine geänderte Meinung anderer Menschen zum Thema Reisen geht, und ob und in wieweit wir das ebenfalls wahrnehmen. Somit ging es meinem Empfinden nach speziell an dieser Stelle um diesen Aspekt. Ich finde, es spricht nichts dagegen, auch Rand- und Nebenaspekte zu disktutieren, ohne stets erneut auf Hauptaspekte hinweisen zu müssen.

Anmerkung: nur weil man einen Aspekt nicht ständig erneut betont, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass einem dieser Aspekt nicht bewusst oder nicht wichtig ist. Im übrigen denke ich, dass ich im Vergleich sowieso relativ wenig fliege und proportional viel mit der Bahn unterwegs bin. In den Jahren 2006 bis 2013 bin ich sogar überhaupt nicht geflogen, und erst seit dieser Zeit mache ich wieder Flugreisen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 05. April 2019, 10:31
Ein Aspekt, der auch nicht unwesentlich ist: Naturschutzgebiete in fernen (armen) Ländern können oft auch nur funktionieren, wenn es Touristen gibt, die dort auch hinfahren und Geld dafür zahlen. Wenn sich niemand mehr für bedrohte Tiere/Korallenriffe/Landschaften etc interessiert, wird es von den lokalen Menschen in Entwicklungsländern nicht deshalb geschützt, weil wir in Europa uns das so vorstellen. Wer damit vor Ort ein Einkommen erzielen kann, der hat auch ein Eigeninteresse am Naturschutz.
Da gibt es auch in Afrika einige sinnvolle Projekte um bedrohte Tiere und Wälder zu schützen.
Ich halte allerdings nichts von den diversen Organisationen die Flug-CO²-Kompensation anbieten.
Die vielen Kleinprojekte sind meistens nur Alibi Aktionen, die nicht wirklich die Probleme lösen.

Bin aber dafür, dass man die CO²-Belastung im Ticketpreis aufschlägt und dann eine Organisation (UNO?) sich um ganzheitliche Projekte kümmert. Die Fliegerei trägt bekanntlich "nur" rund 2,8% zum Problem bei!
Ich werde mich jedenfalls nicht von Reisen per Flugzeug abbringen lassen. Verzichte aber auf ein Auto, gehe viel zu Fuß und fahre mit Öffis. Desweiteren achte ich sehr auf unnötigen Energieverbrauch und bin damit auch erfolgreich.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 05. April 2019, 10:57
Verzichte aber auf ein Auto, gehe viel zu Fuß und fahre mit Öffis. Desweiteren achte ich sehr auf unnötigen Energieverbrauch und bin damit auch erfolgreich.
So mache ich das auch.

Bei der Fliegerei wäre auch interessant, wie viel Prozent des Flugverkehrs eigentlich auf reinen Tourismus entfallen, wenn man mal alle Reisen aus anderen Gründen abzieht (Geschäftsreisen, Verwandten- und Freundesbesuche, Bildungsreisen, Kongresse etc.)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 05. April 2019, 11:43

Die vielen Kleinprojekte sind meistens nur Alibi Aktionen, die nicht wirklich die Probleme lösen.


Darf ich um eine kurze Erläuterung dieser "Tatsache" bitten?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 05. April 2019, 13:02
Darf ich um eine kurze Erläuterung dieser "Tatsache" bitten?
http://www.oeko-fair.de/clever-konsumieren/wohnen-arbeiten/klimafreundlich-im-haushalt/service29/klimaneutral-durch-kompensation/klimaneutral-durch-kompensation2
https://de.wikipedia.org/wiki/Klimakompensation
https://www.deutschlandfunk.de/fragwuerdige-kompensationsprojekte-in-china.697.de.html?dram:article_id=78704

https://www.atmosfair.de/de/klimaschutzprojekte/pilotprojekte/
Viele Kleinprojekte in Entwicklungsländern, deren  CO²-Anteil sowieso gering ist.
Meines Erachten sind das eher Entwicklungshilfeprojekte, die natürlich nicht schlecht sind, aber wenig zur globalen Lösung beitragen. Einfach mal die diversen Projekte im Detail nachlesen ...

Hier wird nicht mit "Kanonen auf Spatzen" geschossen sondern mit "Spatzen auf Kanonen" ???
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 05. April 2019, 14:40
Die „Argumentation“ hat mich noch nicht wirklich überzeugt.
Ob eine zentrale Koordination durch zb die UNO besser ist weiß ich nicht. Die Ticketpreise durch eine Zwangsabgabe zu erhöhen wäre begrüssenswert, ist denke ich aber schwierig, der Aufschrei der verwöhnten Touris dürfte sehr laut sein.
Es ist schon klar, dass eine freiwillige CO2 Abgabe nicht die ultimative Lösung ist. Es ist aber ein Anfang, und wenn es nur dazu beiträgt das Problem ins Bewusstsein der Reisenden zu rufen.
Ich fange jetzt nicht wieder damit an, dass Vielflieger logischerweise die Hauptsünder der CO2 Belastung, welche durchs Fliegen verursacht wird, sind. Die Diskussion hatten wir bereits. Viele verstehen diese Logik, andere wiederum nicht.
Übrigens, ob du erfolgreich mit deiner Strategie bist kannst du ja grob ausrechnen. Dann einmal mit dem durchschnittlichen CO2 Ausstoß pro Kopf vergleichen, und du hast das Ergebnis.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 05. April 2019, 14:55
Ich fange jetzt nicht wieder damit an, dass Vielflieger logischerweise die Hauptsünder der CO2 Belastung, welche durchs Fliegen verursacht wird, sind.
Hatten wir eigentlich schon eine genaue Definition festgelegt, ab wann man ein Vielflieger ist? Ich habe gerade mal im Internet nach einer Definition gesucht, aber den Begriff scheint bislang jeder unterschiedlich auszulegen. Es gibt Leute, die kommen auf Dutzende bis 100 Flüge pro Jahr, und andere sehen schon jemanden mit 2-3 Flügen pro Jahr als Vielflieger.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 05. April 2019, 15:08
Ich glaube da gibt es keine genaue Definition. Vielleicht kann man sich darauf verständigen, dass je mehr (Kilometer) jemand fliegt, desto größer ist sein/ihr CO2 Fußabdruck, der durchs Fliegen verursacht wird?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 05. April 2019, 15:17
Ich glaube da gibt es keine genaue Definition. Vielleicht kann man sich darauf verständigen, dass je mehr (Kilometer) jemand fliegt, desto größer ist sein/ihr CO2 Fußabdruck, der durchs Fliegen verursacht wird?
Sicher, aber daraus lässt sich immer noch keine Grenze ableiten, ab der man zum Vielflieger wird, oder?

Und wie gesagt, es gibt ja diverse Gründe fürs Fliegen, und ich frage ich, ob die "High Frequent Traveller" (oder wie man sie nennen möchte) nicht doch eher weniger unter den Touristen zu finden sein dürften?

Jemand aus dem Bekanntenkreis hat zum Beispiel eine Fernbeziehung nach Finnland und fliegt alle paar Wochen nach Helsinki. Der bekommt sicher im Jahr wesentlich mehr Meilen zusammen als ich. Im Gegensatz zu mir hat er aber sozusagen einen "triftigen Grund". Sind seine Flugaktivitäten also eher gerechtfertigt als meine, die sich meistens auf ein bis zwei Flüge (Hin und Zurück) pro Jahr beschränken?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 05. April 2019, 15:33
Bin mir noch nicht ganz sicher was eine genaue Definition von Vielflieger in dem Zusammenhang bezwecken soll.
Ich stimme dir zu, die Gründe fürs Fliegen sind sehr unterschiedlich.
Ein Arzt ohne Grenzen, der in der Welt unterwegs ist, hat sehr wahrscheinlich ein reineres Gewissen als ich das habe, zu recht. Ich versuche eben meines durch CO2 Abgaben ein wenig zu beruhigen, klappt nur bedingt.
Was auch immer die Gründe sind, ich finde es wichtig sich seiner Verantwortung bewusst zu sein. Wie man damit umgeht sei jedem selbst überlassen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 05. April 2019, 15:36
Bin mir noch nicht ganz sicher was eine genaue Definition von Vielflieger in dem Zusammenhang bezwecken soll.
Naja, ohne eine solche Eingrenzung weiß ich nicht so recht, wie man wirklich sinnvoll darüber diskutieren soll, wenn man nicht genau weiß, ob wie und wieviel Fliegen unter welchen Umständen und zu welchen Zwecken gerechtfertigt ist oder nicht.

Zumindest mir geht es so. Kann sein, dass andere das anders sehen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 05. April 2019, 16:04
Vielleicht kann man sich darauf verständigen, dass je mehr (Kilometer) jemand fliegt, desto größer ist sein/ihr CO2 Fußabdruck, der durchs Fliegen verursacht wird?
Glaube ich nicht, denn jemand der häufig Kurzstrecke/Mittelstrecke fliegt, verursacht durch viele Startvorgänge bzw überfüllten Luftraum wesentlich mehr CO² als wenn ich beispielsweise nach Whitehorse fliege. Und natürlich kommt es auf den Flugzeugtyp und die Klasse an. Jemand der B+F fliegt verbraucht wesentlich mehr als ich in C. Aber das kann man alles sehr einfach bei Atmosfair nachvollziehen.

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 05. April 2019, 16:07
Das sind lauter Aspekte, die man meines Erachtens in der Diskussion berücksichtigen müsste, um irgendwann zu sinnvollen Aussagen zu kommen. Wer fliegt wann, warum, wie viel, über welche Distanzen, in welchen Maschinentypen, und wie verbringt er sein sonstiges Leben, etc.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 05. April 2019, 16:18
Die „Argumentation“ hat mich noch nicht wirklich überzeugt.
Ob eine zentrale Koordination durch zb die UNO besser ist weiß ich nicht.

Übrigens, ob du erfolgreich mit deiner Strategie bist kannst du ja grob ausrechnen. Dann einmal mit dem durchschnittlichen CO2 Ausstoß pro Kopf vergleichen, und du hast das Ergebnis.

Da gibt es den schönen Spruch: "Viele Köche verderben den Brei" ;) Und inzwischen gibt es schon zu viele Organisationen, die das anbieten und dann viele kleine Projekte anstoßen. Vielleicht auch ein gutes Geschäft?
Tja, ich kenne die diversen CO²-Rechner und auch manche Schwächen, so auch die Berechnung bei Kreuzfahrtschiffen.
Wichtig ist mir, dass ich auch viel mit der Bahn unterwegs bin, obwohl es auch Kurzflüge geben würde.
zB von Wien nach Prag oder Wien nach Warschau und selbstverständlich auch Wien nach München.

Letztens sind österreichische Politiker mit dem Flugzeug (Linie) nach Prag zu einer Veranstaltung geflogen.
Es gibt Wien - Prag inzwischen einen guten Taktfahrplan und in 4 Stunden ist das Ziel erreicht (von Stadtmitte zu Stadtmitte). Rechnet man die Anreise/Abreise zu den Flughäfen dazu und das Einchecken, dann ist letztendlich der Zeitgewinn minimal. Das sind die Leute, die über Umweltbelastung plappern. Aber wenigstens ist unser "grüner" Bundespräsident mit der Bahn von Wien nach Katovice zur Klimaschutzkonferenz gefahren.

Ich werde mir jedenfalls meine 2-3 Flugreisen im Jahr nicht schlechtreden lassen :)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 05. April 2019, 16:25
Wichtig ist mir, dass ich auch viel mit der Bahn unterwegs bin, obwohl es auch Kurzflüge geben würde.
zB von Wien nach Prag oder Wien nach Warschau und selbstverständlich auch Wien nach München.
Ich reise auch alle Strecken mit der Bahn, die mit der Bahn in vertretbarem Aufwand erreicht werden können, also innerhalb des gesamten deutschsprachigen Raums und in die benachbarten Länder: Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Tschechien, Ungarn, Frankreich etc. Daher würde ich sagen, dass ich mich weniger zu den Vielfliegern, sondern zu den Vielbahnfahrern zählen würde.

Trotzdem mache ich hin und wieder auch eine Flugreise, etwa 2 bis maximal 3 Flüge pro Jahr.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Svenja am 05. April 2019, 17:20
Bin aber dafür, dass man die CO²-Belastung im Ticketpreis aufschlägt und dann eine Organisation (UNO?) sich um ganzheitliche Projekte kümmert. Die Fliegerei trägt bekanntlich "nur" rund 2,8% zum Problem bei!
Fliegen trägt zwar "nur" 2-3% zum CO2 Ausstoß bei, aber der Beitrag zum Klimawandel liegt bei über 5%. Doch selbst wenn wir bei den 2-3% CO2 bleiben: Diese werden von einem kleinen Teil der Weltbevöllkerung verursacht, da der Großteil der Menschen noch nie ein Flugzeug von innen gesehen hat. In 2017 sind nur etwa 3% der Weltbevölkerung geflogen und haben damit 2-3% des Weltweiten CO2 Ausstoßes zu verantworten. Das Verhältnis zeigt, wie schädlich Fliegen ist und das es ein Glück ist, dass so wenige Menschen es tun.
https://www.dw.com/de/der-klimawandel-und-das-fliegen/a-42094220
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 05. April 2019, 18:44
Ist zwar auch mit kleinen Abstrichen zu betrachten, aber ... https://www.klimaschutz-portal.aero/klimakiller-nr-1/

Also, 2017 waren rund 4 Milliarden Menschen mit Flugzeugen unterwegs.
Derzeit leben rund 7,6 Milliarden Menschen auf unserem Planeten.
Wenn dann nur etwa 3% davon fliegen sind das rund 228 Millionen. Das ergibt pro Fluggast 17,5 Flüge.
Da bin ich mit meinen 6-8 Flügen kaum nennenswert. 8)
Im übrigen setzt diese Branche 534 Milliarden US-$ um und beschäftigt ziemlich viele Leute.
Die CO² Werte sind seit Jahren stabil, da die Flugzeuge immer umweltfreundlicher unterwegs sind.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 05. April 2019, 19:06
Bitte nocheinmal nachrechnen!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 05. April 2019, 19:45
Oder editieren ;)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Svenja am 06. April 2019, 01:22
Die Seite Klimaschutz-portal.aero wird vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft betrieben, so als Hintergrundinfo.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 06. April 2019, 07:02
Und? Steht im Impressum und Fakten sind Fakten. Klar stellt die Luftfahrt ihre Meinung positiv da, so wie NABU & Co das Gegenteil machen und teils mit falschen Zahlen agieren.
Man sollte endlich dort einsparen, wo die größten Potentiale sind. Beispielsweise Autos!
Und dafür sind die vielen CO²-Kleinprojekte nicht geeignet, aber immerhin sinnvolle Entwicklungshilfe. ;)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: stali am 06. April 2019, 10:55
Du kannst deine Integrität besser stärken, wenn du CO2 nach der chem. Summenformel nicht dauernd falsch schreiben würdest.  ;)

edit: Für mich ist dieses Thema seit Jahren tot-geredet.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 06. April 2019, 11:12
edit: Für mich ist dieses Thema seit Jahren tot-geredet.
Du meinst sicherlich totgeredet, oder? Für mich jedenfalls nicht!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: stali am 06. April 2019, 22:15
nein, ich meine tot und totgeredet.

dann schreibst halt noch ein bissel drüber, who cares.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Jens01 am 28. Mai 2019, 10:37
Ich kann meinen Vorrednern/innen nur zustimmen.
Als eine Person, die sich sowieso innerhalb von Menschenmassen sehr unwohl fühlt, bin ich seit jeher ein Freund von kleinen Städtchen und Zeltplätzen. Dort kommt man meiner Meinung nach viel mehr zur "Ruhe" als an den Touristen-Hotspot's.
Allerdings bin ich auch nicht frei von Sünden. In Rom, Paris und Venedig war ich auch schon. Neben der Schönheit dieser Städte habe ich allerdings Angst innerhalb der Massen gehabt..... Auch bin ich oft mit dem Auto auf Reisen gegangen.
Doch das will ich ändern. Mehr Zug, weniger Auto, weniger Flugzeug, gerne mal das Fahrrad. Back to the roots, sozusagen.

Auf ein Kreuzfahrtschiff kriegen mich aktuell keine 10 Pferde. Dreckschleudern, mit 4000 Leuten auf 350m Länge mehrere Tage und die Abgase inhalieren, nein Danke.

Umweltfreundlichkeit wird leider trotz der derzeitigen Situation nicht groß geschrieben.... Obwohl ich mit der kommenden Generation in der Frage Hoffnung habe, dass ein Umdenken stattfindet.

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 28. Mai 2019, 10:49

Auf ein Kreuzfahrtschiff kriegen mich aktuell keine 10 Pferde. Dreckschleudern, mit 4000 Leuten auf 350m Länge mehrere Tage und die Abgase inhalieren, nein Danke.
Kreuzfahrten kommen für mich nicht nur wegen der Umweltbelastung nicht in Frage. Es handelt sich dabei um die Reiseart, die mir am wenigsten zusagt, weil es sich dabei anscheinend um eine Art schwimmenden mobilen All-Inclusive-Urlaub handelt, den ich auch in stationären Hotels nicht machen würde. Außerdem würde ich mich auf so einem mit Touristen vollgestopften Schiff auf die Dauer eingesperrt fühlen.

Was Touristen-Hotspots betrifft, bin ich ebenfalls kein allzu großer Fan davon. Zum Glück sind meine persönlichen Interessen nicht ganz massenkompatibel, sodass es mich ganz automatisch auch häufig in weniger besuchte Städte und Regionen verschlägt, die für den Durchschnittstouristen mangels spektakulärer Sehenswürdigkeiten nie wirklich interessant sein werden.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Jens01 am 28. Mai 2019, 11:45
Zitat
Es handelt sich dabei um die Reiseart, die mir am wenigsten zusagt, weil es sich dabei anscheinend um eine Art schwimmenden mobilen All-Inclusive-Urlaub handelt, den ich auch in stationären Hotels nicht machen würde. Außerdem würde ich mich auf so einem mit Touristen vollgestopften Schiff auf die Dauer eingesperrt fühlen.

Das geht mir genauso.

Dabei geht der Trend ja weg vom Pauschalurlaub hin zur All-inclusive Kreuzfahrt. 8) ;)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 29. Mai 2019, 14:14
Irgendwie finde ich die Debatte hier recht exemplarisch dafür, wie sie gesammtgesellschaftlich geführt wird. Vor "Lasst und doch hier mal drauf rumdenken, wie viel wir dem Planeten (und nachkommenden Generationen) mit unserer Art zu leben schaden und ob man da was anders machen könnte" über "Ja, ich mache mir schon Sorgen, dass meine Kinder und Kindeskinder das mal ausbaden müssen und versuche das soundso auszugleichen" nach "Naja, aber trägt das Fliegen und Reisen denn wirklich so viel zum Klimawandel bei und nicht [random] viel, viel mehr?" sowie "Das muss man im Gesamtzusammenhang sehen, wenn ich sonst nur Fahrrad fahre, machen meine 3 Flugreisen pro Jahr gar nix aus", "Hier, mein Nachbar/Onkel/Bekannter fliegt viel mehr als ich, daher isses total okay, was ich so mache" bis hin zu "Ich lasse mir das nicht verbieten?/Soll Fliegen etwa nur den Reichen erlaubt sein?".

Zum Glück gibts am Ende dann wieder Konsens, weil die Kreuzfahrer sind ja alle viel schlimmer als wir.

Ich frage mich manchmal, ob es auf Universums-Ebene auch so eine Art Darwin-Award gibt und ob er irgendwann an die Bewohner der Erde verliehen wird, weil wir uns auf die dümmste denkbare Art selbst aus dem gesamt-galaktischen Genpool entfernt haben, indem wir unseren Planeten unbewohnbar gemacht haben, damit ein kleiner Teil von uns für 150 EUR von Frankfurt nach New York fliegen konnte.

Aber um die Diskussion doch nochmal fortzusetzen: Wie wäre es mit einem Kontingent an Flugstunden pro Industrielandbewohner und Jahr? Wärt ihr bereit, z.B. fünf bis acht Jahre auf Flugreisen zu verzichten um euer Kontingent dann (CO2-kompensiert) bei einer Weltreise zu verballern? Und falls ja, unter welchen Umständen wärt ihr dazu bereit?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 29. Mai 2019, 15:03
Wärt ihr bereit, z.B. fünf bis acht Jahre auf Flugreisen zu verzichten um euer Kontingent dann (CO2-kompensiert) bei einer Weltreise zu verballern? Und falls ja, unter welchen Umständen wärt ihr dazu bereit?

Nö, ich würde mir die fehlenden Kontingente dazukaufen!  ;D ;D
Und siehst Du, HIER liegt das Problem: Jeder, der etwas Geld hat, kauft sich die Kontingente, und anderen, die halt weniger reich sind, müssen daheim bleiben.
Findest Du das richtig???

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: santiago am 29. Mai 2019, 15:06
Aber um die Diskussion doch nochmal fortzusetzen: Wie wäre es mit einem Kontingent an Flugstunden pro Industrielandbewohner und Jahr? Wärt ihr bereit, z.B. fünf bis acht Jahre auf Flugreisen zu verzichten um euer Kontingent dann (CO2-kompensiert) bei einer Weltreise zu verballern? Und falls ja, unter welchen Umständen wärt ihr dazu bereit?

Kurz zu deinen Absätzen über die Diskussion: Ich glaube, dass es da politische Lösungen braucht, und dann die Bevölkerung nachziehen wird/muss.

Und zu deinem Experiment:
Ich wäre bereit, auf Flugreisen eher zu verzichten, gäbe es vernünftige Alternativen. Etwa eine richtig schnelle Bahn, die uns dafür quer durch Europa führt. Das ist aktuell ja überhaupt nicht der Fall. Gerade beim Bahnverkehr gibt es kaum europäische Lösungen, ja nicht mal länderübergreifende. Und ein 14 Stunden Nachtzug für einen Strecke, die mit dem Flugzeug in einer Stunde möglich ist, ist eben nicht wirklich eine Alternative.

Eine EU-Studie zum Thema Missing links in railway transport: https://ec.europa.eu/regional_policy/sources/docgener/studies/pdf/cb_rail_connections_en.pdf

Vor allem nicht (und da baller ich das meiste CO2 raus) auf Geschäftsreisen. Ein Zug von Wien nach Brüssel braucht eben viel zu lang. Würde dieser nur zB 5 Stunden brauchen, könnte man anfangen zu überlegen, umzusteigen. Da kann man ja dann auch sehr gut arbeiten währenddessen. Dagegen ist ein 15 Stunden Zug nach Brüssel mit 35mal Umsteigen keine Alternative zur Zeit (für ein 3 stündiges Meeting in Brüssel). (Nein, ich bin nicht in der Politik tätig)

Um die Diskussion weiter zu führen: Wenn man mal anfangen würde Co2 und Kerosin zu besteuern, würde das in die richtige Richtung gehen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 29. Mai 2019, 15:17
Ich wäre bereit, auf Flugreisen eher zu verzichten, gäbe es vernünftige Alternativen.
Ich denke, ich reise sowieso schon überdurchschnittlich mit der Bahn. Ich würde mich zu den ausgesprochenen Vielfahrern der Bahn rechnen. Aber wie du schon schreibst: sobald es um länderübergreifende Strecken geht, gibt es derzeit zu wenige und zu langsame Verbindungen. Dazu kommt dann noch ein Tarifwirrwarr, weil die verschiedenen Bahngesellschaften da noch unzureichend kooperieren.

Bei internationalen Bahnverbindungen, die derzeit bereits gut ausgebaut sind, nutze ich diese auch, beispielsweise auf Strecken wie München - Wien oder nach Amsterdam oder Brüssel. Auch nach Kopenhagen bin ich schon mit dem Zug/Fährschiff gefahren, allerdings ist die Kapazität da derzeit noch recht gering (wenige und kurze Züge über die Vogelfluglinie).
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 29. Mai 2019, 15:35
Zitat

Nö, ich würde mir die fehlenden Kontingente dazukaufen!  ;D ;D
Und siehst Du, HIER liegt das Problem: Jeder, der etwas Geld hat, kauft sich die Kontingente, und anderen, die halt weniger reich sind, müssen daheim bleiben.
Findest Du das richtig???

Beate

Wo liest du die Option des Zukaufens in meinem Szenario?  ;)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 29. Mai 2019, 15:44
Natürlich hast Du das nicht geschrieben. Aber hast Du es im tatsächlichen Leben schon mal erlebt, dass es bei irgendwelchen Kontingenten keine Zukaufsmöglichkeit gibt?

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 29. Mai 2019, 16:04
@santiago und @echidna:

Ich halte eure Vorbehalte bezüglich der Bahnverbindungen nur bedingt für nachvollziehbar resp. übertragbar auf die Gesamtsituation: Von Hamburg nach München kann man in knapp 6 Stunden mit dem ICE fahren, dennoch fliegen sehr viele Menschen diese Strecke. Why? Und welcher dieser Gründe wiegt schwer genug, um damit den CO2-Ausstoß zu rechtfertigen?

Vergangenen Winter bin ich z.B. mit dem Zug von Hamburg nach Malaga gefahren, mit wunderbaren Zwischenstopps in Marseille, Barcelona und Madrid. Es war leicht zu planen und hat mich knapp 250 EUR (Interrail-Ticket) gekostet. Viele in meinem Umfeld wussten nicht einmal (mich bis dahin eingeschlossen), dass es Interrail-Tickets für Ü26-jährige gibt? (Für Interrail gibt es dann übrigens auch eine klasse App, die die Zugfindung super-einfach macht).

Und da liegt ein bisschen auch die Krux: Vielen ist es ganz selbstverständlich, dass man fliegt, es wird oft gar nicht mehr überlegt, ob es auch andere Wege geben könnte, an den Zielort zu gelangen.

Mit einem Kontingent (oder ja, vielleicht auch mit einer Besteuerung, die die realen Kosten des Fluges abbildet), würde jeder kritisch überlegen müssen, wofür er seine Flugstunden einsetzt. Und auch dein Chef, Santiago, würde sich zwei mal überlegen, ob es wirklich zwingend nötig ist, dass du physisch in dieser Konferenz sitzt, oder ob man nicht ne Runde VR-Brillen spendiert und euch das Meeting in einem virtuellen Konferenzraum abhalten lässt.

Und ja, da kommt dann die Politik ins Spiel, die hierfür die Richtlinien setzen muss, damit es nicht attraktiver ist, zig Tonnen CO2 rauszublasen, statt mit dem Zug zu fahren, da stimme ich zu.

Tatsächlich schwierig sind die familienbezogenen Reisen, also Paare in einer Fernbeziehung oder Familienbesuche. Wobei, innerhalb der Familie könnte man sich absprechen: Mal nehmen die einen ihr Kontingent, mal die anderen, damit man sich treffen kann. Für Liebespaare in Fernbeziehung hab ich noch keine Idee :-)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 29. Mai 2019, 16:12
Natürlich hast Du das nicht geschrieben. Aber hast Du es im tatsächlichen Leben schon mal erlebt, dass es bei irgendwelchen Kontingenten keine Zukaufsmöglichkeit gibt?

Beate

Was würde es für dich bedeuten, wenn du keine Kontingente dazukaufen könntest? Wärst du bereit, dein Kontingent aufzusparen und falls ja, unter welchen Unständen wärst du dazu bereit?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 29. Mai 2019, 16:37
@santiago und @echidna:

Ich halte eure Vorbehalte bezüglich der Bahnverbindungen nur bedingt für nachvollziehbar resp. übertragbar auf die Gesamtsituation: Von Hamburg nach München kann man in knapp 6 Stunden mit dem ICE fahren, dennoch fliegen sehr viele Menschen diese Strecke.
Vorbehalte bezüglich der Bahnverbindungen von mir? Wo hast du denn diese gelesen?

Ich hatte geschrieben, dass Verbindungen ins Ausland zum Teil noch zu schlecht ausgebaut sind bzw. zu geringe Kapazitäten angeboten werden, um die Fahrgäste aufnehmen zu können, die derzeit noch die Strecken mit dem Flugzeug zurücklegen. Das sind in dem Sinn keine Vorbehalte, sondern Gedanken darüber, was sich in der Hinsicht ändern muss:
nämlich bessere Verbindungen, mehr Züge, längere Züge, weniger Umsteigeverbindungen und mehr durchgehende ZÜge. Besser ausgebaute Strecken, die höhere Geschwindigkeiten zulassen.

Damit meine ich nicht München - Hamburg oder München - Berlin, die natürlich schon recht gut entwickelt sind. Ich meine eher Verbindungen wie München - Zürich, die derzeit sowieso gar nicht bedient wird, und auch zuvor nur von mageren drei oder vier Zugpaaren pro Tag befahren wurde. Von Verbindungen in Richtung Spanien oder Griechenland ganz zu schweigen. Und wenn auch nur ein Bruchteil der derzeitigen Flugpassagiere auf die derzeitig angebotenen Bahnverbindungen umsteigen würde, würden die Verbindungen wegen Überlastung rasch zusammenbrechen.

Die innerdeutschen Zugverbindungen brechen übrigens sowieso schon oft aus allen Nähten. Kämen da noch die bisher in Flugzeugen oder in den Autos sitzenden Leute hinzu, würde beim derzeitigen Angebot bald nichts mehr gehen. Da müsste also ein massiver Strecken- und Kapazitätsausbau rasch umgesetzt werden (viel mehr und längere Züge, viergleisige Trassen auf den Hauptstrecken, Beschleunigung der derzeit noch vorhandenen Langsamfahrstellen, und so weiter).
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: santiago am 29. Mai 2019, 20:32
...

Die von mir verlinkte Studie zeigt sehr gut die großen Probleme der grenzüberschreitenden Verbindungen auf. So haben sich die pan-europäischen Verbindungen (mehr als 2 Länder) in den letzten Jahren verringert, usw.

Mir gehts ja weniger um die Verbindungen in einem Land. Aber selbst da sind wir in Österreich nicht ganz so weit. In den Westen alles wunderbar, in 2 Stunden Wien-Salzburg. In den Süden ein stundenlanges Drama.

Ich erwarte mir da hald ein viel größeres Commitment der Politik, wenns ihnen wirklich ernst ist. Und echidna spricht einen wichtigen Punkt an, die fehlende Kapazität (und Infrastruktur).

Wir fahren im Sommerurlaub (wenn auch in Österreich) mit dem Zug :-)

Und, nach Brüssel zu Meetings zu fliegen, bestimmt die Europäische Kommission oder das Parlament als Auftraggeber, weniger mein Chef. Wenns nach mir geht könnten die sehr hohen Kosten dafür schon längst in eine modernes Videokonferenz-System investiert werden!

Bis dahin träum ich weiter von Hochgeschwindigkeitszügen quer durch Europa...
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 29. Mai 2019, 23:01
Ja, so ne Art Shinkansen kreuz und quer durch Europa - das wäre super.

Ich verstehe euren Wunsch nach einem gut ausgebauten und schnellen Streckennetz und teile ihn auch. Dennoch bleibt für mich die Frage, an welcher Stelle der Verweis auf die defizitäre Infrastruktur dankbar vorgebrachte Ausreden sind (und damit meine ich jetzt nicht explizit euch beide, sondern den Durchschnitts-Einwohner einer Industrienation.

Das Angebot richtet sich ja auch immer nach der Nachfrage.

Vielleicht könnte man ja erst einmal anfangen, mit dem mäßig ausgebauten Netz zu arbeiten? Aber das tun wir ja oft nicht, sondern steigen ins Flugzeug.

Ich bin sehr gespannt, was sich in den nächsten Jahren hierzu entwickeln wird, gesellschaftlich, aber auch politisch.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sebi am 30. Mai 2019, 07:13
Kurz zu deinen Absätzen über die Diskussion: Ich glaube, dass es da politische Lösungen braucht, und dann die Bevölkerung nachziehen wird/muss.

Sehe und sage ich auch immer so.

Gleichzeitig beschleicht mich immer mehr die Erkenntnis, dass das auch nur ein vorgeschobener Grund ist, selber nichts zu ändern. Erstmal müssen die Anderen (in diesem Fall die Politik) was tun, dann mache ich (die Bevölkerung) bestimmt auch was.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 30. Mai 2019, 07:29
Hier ein Link zu einem Video von Host Lünings Unterblog. Ca. 12 Minuten lang. Was denkt ihr über seine Theorie?

Diese hat nicht speziell mit Tourismus/Umwelt zu tun, sondern eher mit Transport außerhalb großer Städte, aber evtl. auch Verbindungen von Kurzstreckenflügen und somit europaweiter Verbindungen.

Nach seiner Meinung wird der ÖPV mittel-/langfristig außerhalb urbaner Zentren durch selbstfahrende, e-Mobile ersetzt werden.

Diese werden preiswerter (keine Bahn Infrastruktur, Personal, Betriebsmittel nötig, bessere Auslastung) und individueller (keine festen Fahrpläne, keine Stops/Umsteigen, leichte Zieländerungen, flexible Nutzung) sein. Im Moment sicher noch Zukunftsmusik. Dennoch, was ist eure Meinung dazu? Das soll aber bitte keine Diskussion pro/contra Elektromobilität werden.

https://m.youtube.com/watch?v=jtQpLQrRdM8
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 30. Mai 2019, 10:14
Kurz zu deinen Absätzen über die Diskussion: Ich glaube, dass es da politische Lösungen braucht, und dann die Bevölkerung nachziehen wird/muss.

Sehe und sage ich auch immer so.

Gleichzeitig beschleicht mich immer mehr die Erkenntnis, dass das auch nur ein vorgeschobener Grund ist, selber nichts zu ändern. Erstmal müssen die Anderen (in diesem Fall die Politik) was tun, dann mache ich (die Bevölkerung) bestimmt auch was.

Dieses Gefühl teile ich. In der Politik wird es dann wiederum gern zwischen den Ressorts bzw. Ministerien hin und her geschoben. Gleichzeitig fühlt man sich bescheuert, wenn man selbst auf etwas verzichtet, alle anderen das aber nicht tun, oder auch noch dafür ausgelacht werden.

Ein Freund von mir besteht z.B. darauf, Dienstreisen nur mit dem Zug zu machen. Sein Chef fährt SUV und fliegt dienstlich und privat sehr viel und schafft es nicht, sich nicht vor versammelter Runde über den vermeintlichen Öko-Trottel lustig zu machen, der morgens um 4:00 in die Bahn eingestiegen ist.

Das motiviert natürlich alle anderen total, mal zu überlegen ob man auch ohne Flugzeug von Berlin nach Frankfurt kommen könnte.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 30. Mai 2019, 10:14
Natürlich hast Du das nicht geschrieben. Aber hast Du es im tatsächlichen Leben schon mal erlebt, dass es bei irgendwelchen Kontingenten keine Zukaufsmöglichkeit gibt?

Beate

Was würde es für dich bedeuten, wenn du keine Kontingente dazukaufen könntest? Wärst du bereit, dein Kontingent aufzusparen und falls ja, unter welchen Unständen wärst du dazu bereit?

Ich würde es nur solange aufsparen, bis ich damit zu meinem Wunschziel komme. Leider liegen meine Wunschziele halt nicht in Europa.  ;D

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 30. Mai 2019, 10:18
Ganz abgesehen davon bin ich der Meinung, bei den Touristen hat man am schwächsten Glied der Kette angesetzt.
Warum wir nicht z.B. die Landwirtschaft verpflichtet, den Irrsinn abzustellen, dass Spargelfelder mit dreifacher Plastikfolie abgedeckt werden, dass das gemähte Grase in 50 m lange Plastikfolie eingewickelt wird, dass die Gülle einfach so in die Luft (auf die Wiesen) geblasen wird. ETC.
Oder warum werden die Frachtschiffe nicht verpflichtet, sauberes Diesel zu fahren. Denn die Frachtschiffe sind die grössten Luftverschmutzer, NICHT die Kreuzfahrtschiffe (wieder hat man da das schwächste Glied, Tourismus, in den Vordergrund geschoben).
Oder was ist mit den vielen Industrien, die leicht was machen könnten, aber nicht tun. Weshalb? Weil niemand Druck ausübt.

Und erst, wenn alle diese Punkte angegangen werden, DANN bin ich auch bereit, meinen Teil dazu beizutragen.

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 30. Mai 2019, 11:01
Ach, ich habe ja noch das Wichtigste vergessen :
Währt Ihr bereit, auf Euere ständige Nutzung der Smart-Phones zu verzichten?
Ich habe erst jetzt einen Report gelesen, dass die weltweite Nutzung der Smartphones mehr Energie verbraucht als der weltweite Flugzeugverkehr.
Nicht Euer spezielles Smartphone. Aber habt Ihr mal dran gedacht, dass alle die Trillarden Daten irgendwo verarbeitet werden müssen? Und das geschieht in supergrossen Rechenzentren. Und die stehen natürlich dort, wo die Energie billig ist, also wo nicht auf Umwelt geachtet wird.

Wenn sich hier was ändert, dann verzichte ich auch auf die eine oder andere Flugreise. Aber nachdem ich kein Smartphone habe, nehme ich mir das Recht, die damit gesparte Energie in Flüge umzusetzen.

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Derevaja am 30. Mai 2019, 11:05
Ich bin der Meinung, dass eine CO2 Steuer sinnvoll ist, um Investitionen in nachhaltigere Konzepte in der Energie, Industrie, Wohnen, Landwirtschaft und eben auch beim Verkehr zu finanzieren und entsprechende Anreize für Unternehmen und Konsumenten zu setzen. Unternehmen, die zB an der Börse gehandelt werden, sollten für klimafreundliche, bzw. klimafeindliche Unternehmenspolitik belohnt, bzw. abgestraft werden. Bspw. entsprechende Anpassung des Aktienpreises. Dadurch sind die Unternehmen und die Investoren an einer klimafreundlichen Unternehmenspolitik interessiert. Stichwort Shareholder Value.

Genauso sollte es auch beim Reisen funktionieren. Wenn man um die halbe Welt fliegen möchte um in Thailand für 10 Tage am Strand zu liegen, anstatt irgendwo in Europa, dann finde ich, dass man für den zusätzlichen CO2 Ausstoss auch bezahlen sollte. Gleiches System für Kurzstreckenflüge, Kreuzfahrt, Fleischverzehr, PS im Auto, usw.

Luxus wird für uns immer günstiger auf Kosten der ‚Gesundheit‘ der Erde, der Haltungsbedingungen für Tiere, und am Ende auch für die Menschen, die in Niedriglohnländern teilweise unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten, und zukünftigen Generation, die dann mit den Konsequenzen umgehen müssen. Deshalb bin ich dafür, dass man solchen Luxus auch entsprechend extra bezahlen muss und dieses Extra entsprechend in Nachhaltigkeit investiert werden sollte.

Natürlich bin ich der Meinung, dass Reisen bildet, den Horizont erweitert und die Menschen teilweise auch für die verschiedenen Probleme und Umstände auf der Welt aufmerksam macht, und bestenfalls zu besseren ‚Weltbürgern‘ macht.

Warum muss aber die erste Reise, teilweise der erste Auslandsaufenthalt, zB gleich in Australien oder Thailand sein? Die Leute waren noch nicht südlicher als am Gardasee oder haben von den europäischen Grossstädten vielleicht noch London gesehen, und sind aber der Meinung, dass Australien DAS Reiseland ist. Dann jetten sie mit zwei Zwischenstopps 24h Stunden nach Australien und sind dann genervt, dass sie nur Deutsche treffen.

Wenn man solche Flüge höher besteuern würde, dann gäbe es weniger solcher Flüge und eine Reise um die halbe Welt wäre wieder etwas worauf man sparen und sich lange freuen kann, und nicht der Standard-Jahresurlaub.

Genauso könnte man Vielflieger für die vielen Meilen eher bestrafen und zukünftige Flüge höher besteuern, anstatt sie mit Lounge-Eintritt und Prestige zu belohnen. Ein früherer Kollege von mir ist für fünf Tage nach Hawai geflogen um seinen Status bei einem Airline-Verbund upzugraden. Hier im Forum habe ich neulich gelesen, dass jemand für ein langes Wochenende nach Ruanda geflogen ist. Das ist für mich schon am oberen Ende der Skala der Perversion.

Um so etwas umzusetzen braucht es natürlich auch ein Umdenken. Heute kann man sich mit Vielfliegermeilen, viel PS, viel Grillfleisch und möglichst exotischen Urlauben sehr gut profilieren. Die Realisation, dass so ein Lebensstil eigentlich ein Mittelfinger an die Umwelt, unsere Mitmenschen und zukünftige Generationen darstellt, wird aber noch ein bisschen auf sich warten lassen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Jef Costello am 30. Mai 2019, 12:33
Zitat
Wenn man solche Flüge höher besteuern würde, dann gäbe es weniger solcher Flüge und eine Reise um die halbe Welt wäre wieder etwas worauf man sparen und sich lange freuen kann, und nicht der Standard-Jahresurlaub.

Bei solchen Aussagen freut man sich ja Richtung auf die Zukunft. Im Niedriglohnland und hoch besteuerten Deutschland gibt es für viele Menschen nichts zu sparen. Die einzigen, die keine Einschränkungen zu befürchten haben, sind die Mitglieder der oberen Mittelschicht. Aber bei der Steuerfanatik in diesem Land würde ich mich wundern, wenn das bald kommt. Zum Glück bleibt dann aber noch der Weg über London.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 30. Mai 2019, 21:30
Gleiches System für Kurzstreckenflüge, Kreuzfahrt, Fleischverzehr, PS im Auto, usw.


Und was ist mit den Smart-Phones?


Deshalb bin ich dafür, dass man solchen Luxus auch entsprechend extra bezahlen muss und dieses Extra entsprechend in Nachhaltigkeit investiert werden sollte.

Auch ein Smart-Phone ist ein energieintensiver Luxus, der dann auch besteuert gehört.


Heute kann man sich mit Vielfliegermeilen, viel PS, viel Grillfleisch und möglichst exotischen Urlauben sehr gut profilieren.

Und wieder hast Du das Smart-Phone vergessen  ::)


Wie ich sehe, blendet Ihr alle aus, dass Ihr mit Eurem Smart-Phone mindestens genausoviel zur Verschlechterung des Weltklimas beitragt als die ach so verteufelten Vielflieger.

Und noch ein Punkt: Habt Ihr Euch mal schlaugemacht, wie viele "Seltene Erden" für die Smart-Phones geschürft werden müssen und unter welchen unmenschlichen Bedingungen?

Aber klar, die ach so umweltbewussten Poster hier blenden dieses Thema geschickt aus. Denn es betrifft sie ja selbst, da müssten sie ja selbst auf irgendwas verzichten (das Smart-Phone).

Sorry, aber dafür fehlt mir irgendwie das Verständnis.

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 30. Mai 2019, 23:59
Ich finde den Themenkomplex Handyproduktion, Energieverbrauch durch hohe Datenmengen und seltene Erden durchaus diskussionswürdig, aber das war ja nicht das Thema, weshalb dein mehrfacher Verweis darauf für mich ein bisschen wie "Whataboutism" wirkt (@Beate).

Die Haltung "Ich ändere erst etwas, wenn X,Y und Z vorher etwas geändert haben" wird schwierig, wenn alle sie einnehmen - dann geht in dieser Hinsicht nie etwas voran fürchte ich.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 31. Mai 2019, 00:08
Zitat

Bei solchen Aussagen freut man sich ja Richtung auf die Zukunft. Im Niedriglohnland und hoch besteuerten Deutschland gibt es für viele Menschen nichts zu sparen. Die einzigen, die keine Einschränkungen zu befürchten haben, sind die Mitglieder der oberen Mittelschicht. Aber bei der Steuerfanatik in diesem Land würde ich mich wundern, wenn das bald kommt. Zum Glück bleibt dann aber noch der Weg über London.

Es gibt ja bereits in anderen Ländern gute Beispiele dafür, wie man eine CO2 Steuer sozial verträglich gestalten kann, bzw. wie man die Einnahmen daraus an jene zurückpielt, deren CO2-Abdruck gering ist.

Aber wenn du damit nicht einverstanden bist, @Jef Costello, könntest du dir denn für dich andere Wege vorstellen, deinen persönlichen Beitrag zur Reduzierung der Umweltschäden durch deinen Lebensstil/Reisestil (falls dieser nach objektiven Gesichtspunkten umweltschädlich ist) zu leisten? z.B. mit einem Kontingent an Flugstunden pro Jahr?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 31. Mai 2019, 08:03
Vielleicht könnte man ja erst einmal anfangen, mit dem mäßig ausgebauten Netz zu arbeiten? Aber das tun wir ja oft nicht, sondern steigen ins Flugzeug.
Da stellt sich mir die Frage: wer ist "wir"? Ich steige nur dann ins Flugzeug, wenn es keine adäquate Bahnverbindung gibt. Dasselbe gilt für Autofahrten. Ich würde mich also schon mal nicht zu diesem "wir" zählen. Ich bin wie gesagt ein ausgesprochener Vielbahnfahrer.

Im übrigen bin ich mir nicht sicher, ob die angebotenen Kapazitäten sich tatsächlich immer an der Nachfrage orientieren. Ich habe häufig den Eindruck, dass Kapazitäten auch dann nicht erweitert oder ausgebaut werden, wenn sich die Leute in den Bahnen bereits stapeln. Da würden mir zahlreiche Beispiele aus dem Regionalverkehr einfallen, allein hier in der Umgebung von München.

Generell würde ich mir persönlich ein zumindest europaweites Netz an Hochgeschwindigkeitszügen wünschen, die miteinander vernetzt sind und nicht an den Ländergrenzen enden, was natürlich auch ein einheitlicheres Tarifsystem erfordern müsste.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 31. Mai 2019, 08:08
Aber klar, die ach so umweltbewussten Poster hier blenden dieses Thema geschickt aus.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich zu diesen "ach so umweltbewussten Postern" gehöre, aber mir ist das Thema Smartphone weder egal noch habe ich es bisher ignoriert. Ich habe nur deswegen hier bislang nichts dazu geschrieben, weil es in diesem Thread explizit um die Auswirkungen des Tourismus geht. Bei diesem Thema ist das Smartphone kein Hauptaspekt, auch wenn es natürlich auch auf Reisen zunehmend an Bedeutung gewinnt (als Routenplaner, für spontane Hotelbuchungen, als mobiler Ticketautomat, etc.)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 31. Mai 2019, 12:34
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich zu diesen "ach so umweltbewussten Postern" gehöre, aber mir ist das Thema Smartphone weder egal noch habe ich es bisher ignoriert. Ich habe nur deswegen hier bislang nichts dazu geschrieben, weil es in diesem Thread explizit um die Auswirkungen des Tourismus geht. Bei diesem Thema ist das Smartphone kein Hauptaspekt, auch wenn es natürlich auch auf Reisen zunehmend an Bedeutung gewinnt (als Routenplaner, für spontane Hotelbuchungen, als mobiler Ticketautomat, etc.)
Ich  bin mir da schon sicher, leide aber nicht an Smartphone Phobie ;)
Auch ich nütze das Smartphone so, wie im Zitat beschrieben. Abgesehen davon nütze ich es so lange, bis es den Geist aufgibt (das letzte nach 4 Jahren).  Ich telefoniere, SMSe, suche unterwegs, buche, storniere, bestimme meine GPS-Position, steuere Haustechnik (um Energie zu sparen), überwache und höre gelegentlich Musik (insbesondere wenn ich mit Öffis unterwegs bin).
Wo auch immer man unterwegs ist, trifft man auf Smartphones, egal ob Touristen oder Einheimische und egal welche Nation. Der Anteil an Smartphone Recycling ist hoch, so dass auch die seltenen Erden wiederverwertet werden.
Was wäre die Alternative um hier posten zu können? Notebooks aus Kieselsteinen?
Das Thema wird völlig überbewertet!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Jens01 am 03. Juni 2019, 11:57
Zitat
Gerade beim Bahnverkehr gibt es kaum europäische Lösungen, ja nicht mal länderübergreifende. Und ein 14 Stunden Nachtzug für einen Strecke, die mit dem Flugzeug in einer Stunde möglich ist, ist eben nicht wirklich eine Alternative.


Die Frage ist doch eher.... natürlich vorrangig auf Privatreisen, ob es wirklich nötig ist eine Strecke von vlt. 1500 km innerhalb von 1 1/2 h zu schaffen? Muss es im Urlaub immer schnell gehen oder ist manchmal einfach der Weg das Ziel. Man möchte schließlich im Urlaub entspannen und entschleunigen. Dort verstehe ich mitunter den Drang des immer Schnell dasein nicht wirklich.

Für Geschäftsreisen ist innerdeutsch die Bahn wirklich eine Alternative. Im EU-Inland oder EU-Ausland gibt es allerdings zum Flugzeug kaum eine Alternative....

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 04. Juni 2019, 09:14
Muss es im Urlaub immer schnell gehen oder ist manchmal einfach der Weg das Ziel. Man möchte schließlich im Urlaub entspannen und entschleunigen. Dort verstehe ich mitunter den Drang des immer Schnell dasein nicht wirklich.
Vielleicht liegt es daran, dass die Reisenden häufig gern möglichst viel Zeit am Reiseziel verbringen wollen, was natürlich eher gelingt, wenn man nicht tagelang Zeit für die Hin- und Rückreise benötigt, die ja dann auch wiederum stressig sein kann. Sehr lange Zugfahrten können auch anstrengend sein - anstrengender als ein zweistündiger Flug. Somit denke ich, dass das von dir erwähnte "entspannen" dann doch besser gelingt, wenn die An- und Rückreise nicht tagelang dauert. Das kann ich schon nachvollziehen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Nocktem am 04. Juni 2019, 17:49
ich hab spaßeshalber gerade mal geschaut frankfurt nach madrid mit dem zug ....
man wäre theoretisch 1 tag und 1 stunde unterwegs ....  mit einem aufenthalt in paris von 8 stunden und einigen malen umsteigen.... mit dem flugzeug sinds 2 h 45 min ....

anderes bsp: frankfurt oslo.... mit dem flugzeug sinds 1h 55 min
mit dem zug ... fast genau 1 tag (23h 51 min) einige male (5 mal) umsteigen und nirgends n großartigen aufenthalt

das werfe ich dazu ein...

mein fazit, ja fliegen ist klimaschädlich ABER kohlekraftwerke etc sind viel schlimmer gleiches gillt für die co2 bilanz von den großen kreuzfahrtschiffen... darüber sollte man mal nachdenken...
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 04. Juni 2019, 18:37
Das ist dein Fazit?
Da du sehr wahrscheinlich nicht auf einem Kohlekraftwerk in den Urlaub fährst ist der Vergleich doch vollkommen unnütz.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Nocktem am 04. Juni 2019, 18:49
Das ist dein Fazit?
Da du sehr wahrscheinlich nicht auf einem Kohlekraftwerk in den Urlaub fährst ist der Vergleich doch vollkommen unnütz.

mit dem auto fahr ich jedenfalls nicht in den urlaub ... ich hab nicht mal nen führerschein und auch nicht vor ihn zu machen...

und was is an dem vergleich unnütz?? woher kommt denn der strom für die bahn?? klär mich da mal bitte auf??
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 04. Juni 2019, 19:11
Genau kann ich es dir nicht sagen, lässt sich aber sicherlich recherchieren. Würde aber vermuten, dass der Anteil aus Kohle relativ gering ist im Vergleich zu anderen Quellen. Wie dem auch sei, du willst doch nicht anzweifeln, dass Fliegen unökologischer ist als Bahnfahren. Dein Fazit suggeriert aber eben das.
Des Weiteren finde ich es merkwürdig sein Verhalten zu rechtfertigen in dem man ein Übel mit einem anderen vergleicht.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: karoshi am 04. Juni 2019, 19:37
mein fazit, ja fliegen ist klimaschädlich ABER kohlekraftwerke etc sind viel schlimmer
Du willst jetzt aber nicht ernsthaft den CO2-Ausstoß eines Kohlekraftwerks mit dem eines Flugzeugs vergleichen, oder? Klar stößt das Kraftwerk absolut gesehen mehr Schadstoffe aus. Aber solange der dort produzierte Strom nicht ausschließlich der Beförderung von einigen hundert Passagieren dient, sondern beispielsweise der Energieversorgung einer ganzen Großstadt, ist die Aussage zwar richtig, aber sinnfrei.

Wenn Du schon vergleichen willst, dann die CO2-Bilanz der einzelnen Reise. Da würde die Bahn selbst dann besser abschneiden, wenn sie komplett mit Kohlestrom (oder gleich mit Kohle, das gab es ja auch schon mal) fahren würde. So weit ich weiß, fährt sie aber inzwischen mit 100% Ökostrom.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Nocktem am 04. Juni 2019, 19:57
Des Weiteren finde ich es merkwürdig sein Verhalten zu rechtfertigen in dem man ein Übel mit einem anderen vergleicht.

ja ich muss vergleichen wenn ich nicht zuhause bleiben möchte... oder wie willst du sonst reisen wandern, radfahren etc mal nicht mitgerechnet

Du willst jetzt aber nicht ernsthaft den CO2-Ausstoß eines Kohlekraftwerks mit dem eines Flugzeugs vergleichen, oder? Klar stößt das Kraftwerk absolut gesehen mehr Schadstoffe aus. Aber solange der dort produzierte Strom nicht ausschließlich der Beförderung von einigen hundert Passagieren dient, sondern beispielsweise der Energieversorgung einer ganzen Großstadt, ist die Aussage zwar richtig, aber sinnfrei.

Wenn Du schon vergleichen willst, dann die CO2-Bilanz der einzelnen Reise. Da würde die Bahn selbst dann besser abschneiden, wenn sie komplett mit Kohlestrom (oder gleich mit Kohle, das gab es ja auch schon mal) fahren würde. So weit ich weiß, fährt sie aber inzwischen mit 100% Ökostrom.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrom#Stromversorgung  und da musst du nur klicken was die 4 unterschiedlichen typen bedeuten ....

des weiteren regt https://www.faz.net/aktuell/wissen/klima/klimabilanz-der-bahn-noch-eine-unbequeme-wahrheit-1488587-p3.html   auch zum denken an ...
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: GschamsterDiener am 04. Juni 2019, 20:18
des weiteren regt https://www.faz.net/aktuell/wissen/klima/klimabilanz-der-bahn-noch-eine-unbequeme-wahrheit-1488587-p3.html   auch zum denken an ...

1. Der Artikel ist 12 Jahre alt.
2. Es wird die Bahn mit dem Auto verglichen, nicht mit dem Flugzeug.
3. Die Bahn schneidet trotz aller Herumrechnerei besser ab als das Auto, das wiederum nur mit groben Faustregeln quantifiziert wird.
4. Die FAZ ist leider auch heute dafür bekannt, Kampagnen zu fahren gegen alles, was die deutsche Automobilindustrie gefährden könnte - siehe alle Tesla-Artikel der letzten Jahre.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Nocktem am 04. Juni 2019, 20:26
ich hab das flugzeug nicht schöngeredet nur das was jeder als tolle alternative darstellt sollte man wenn schon denn schon auch kritisch beäugen... in dem fall eben den zug....
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sebi am 04. Juni 2019, 22:44
Es ist doch unbestritten, dass auf Langstrecken das Flugzeug quasi alternativlos ist (da geht es eher darum zu hinterfragen ob eine Reise überhaupt notwendig ist).

Aber auf der Kurz- und teilweise Mittelstrecke stellt der Zug eine klimagünstige Alternative dar, das ist ebenso Konsens. Wenn wir mal anfangen würden, diese Alternative häufiger zu nutzen, wäre ja schon echt viel gewonnen. Und damit kann auch jeder (zuhause und als Tourist) morgen anfangen, ohne erstmal über Kohlekraftwerke oder 24h-Bahnverbindungen zu diskutieren.

Tut er/sie aber nicht. In der Realität steigt die Passagierzahl auf Kurzstreckenflügen meines Wissens deutlich an...
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 05. Juni 2019, 08:48
Und damit kann auch jeder (zuhause und als Tourist) morgen anfangen, ohne erstmal über Kohlekraftwerke oder 24h-Bahnverbindungen zu diskutieren.
Und da muss ich mich leider wiederholen und schreiben: die Kapazitäten würden leider ziemlich rasch deutlich zu knapp werden, wenn wesentlich mehr Reisende anfangen würden, auf die Bahn umzusteigen. Schon allein die grenzüberschreitenden TGV-Züge Richtung Paris sind meiner Erfahrung nach meistens brechend voll. Jetzt schon... Und meiner Erfahrung nach lassen sich leider die Anbieter nur zögerlich davon überzeugen, zukünftig mehr Züge und Sitzplätze anzubieten.

Im übrigen (habe ich auch schon mehrfach geschrieben): Ich fahre bereits die meisten Verbindungen mit der Bahn, man muss mir also nicht vorhalten, dass ich nur diskutieren und nicht umsteigen würde.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sebi am 05. Juni 2019, 09:08
Bitte fühl dich nicht angegriffen... ich habe dir nichts vorgehalten, sondern nur von der Allgemeinheit gesprochen.

Zum Inhalt: Klar gibt es volle Züge. Aus meinem persönlichen Umfeld ist mir aber kein Fall bekannt, wo mal jemand gesagt hätte: "Mist, die Züge nach Düsseldorf sind schon wieder alle ausgebucht, bleibt mir nur das Flugzeug". Das wäre doch super wenn wir da mal hinkämen. Ist heute aber eher andersherum.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 05. Juni 2019, 10:24
Erstmal wäre eine Entzerrung der Arbeitszeiten sinnvoll, heißt komplette Neuausrichtung der Arbeitswelt. Gleitzeiten, Homeoffice, usw. ? Die Passagiere müssen sich besser verteilen. Auch die Schul-/Ferienzeiten müssen flexibel umgestaltet werden, damit nicht alle zur gleichen Zeit unterwegs sind, bzw. Urlaub machen müssen. Und warum sind Züge teuer als Flüge? Wie sieht es mit der Wirtschaftlichkeit der „Bahn“ aus? Kennt jemand aktuelle Zahlen?

Ist das Schienennetz nicht jetzt schon total überlastet? Zu viele Züge auf zu wenig Schienen geht nicht. Ich kenne auch krass überfüllte Züge, vor allem bei Stoßzeiten, Pendlerverkehr, Am Wochenende in die Berge … etc. Zu den Stoßzeiten bekommt man aber auch nicht mehr Züge aufs Gleis. Ausserhalb dieser Zeiten sind Züge teilweise zu 2/3 leer. Ich saß schon mal alleine in einem Überlandbus. Mehr als 7 Mitfahrer waren während der ganzen Fahrt nicht an Bord. Wirtschaftlich kann das nicht sein oder? Und wer zahlt das? Ist das umweltfreundlich?

Mehr Gleise lassen sich nicht einfach in die Landschaft klatschen (kurzfristig sowieso nicht). Mehr Gleise bedeutet weniger Grünflächen, Zerschneidung der Umwelt. Lärmbelästigung (= Bürgerproteste). Mehr Infrastruktur, mehr Bahnhöfe etc, bedeutet mehr Energie zum Bau, Betrieb und Instandhaltung. Auch hier wären die Bahnhöfe und Ferienzeiten ausserhalb der Stoß- und Ferienzeiten leer … aber beleuchtet.

Was passiert nachts wenn keine Sonne scheint? Was passiert wenn kein Wind weht? Wo kommt der Strom für die Züge her? Kohle und Atomstrom laufen zur Grundlastsicherung ständig weiter. Egal wieviel Wind und Sonnenenergie erzeugt wird. Es ist wirtschaftlicher Überkapazitäten ins Ausland zu liefern (und dafür zu zahlen, damit es überhaupt abgenommen wird). Nimmt die Bahn nicht auch Geld, um den überflüßigen Strom zu Sonnen- und Windkraftzeiten in Weichenheizungen zu leiten (auch im Sommer), damit das Netzt nicht zusammenbricht? Und dann die Frage mit dem Stromnetz. Alle wollen Strom, keiner will die Stromleitungen. Und gegen potenzielle Wähler macht kaum ein Politiker etwas.

https://www.energy-charts.de/power_de.htm

Warum fehlt mir in der öffentlichen Diskussion die Frage der Speichertechnologie? Sollte man nicht erstmal eine vernünftige Strom-Grundsicherung / Speicherung entwickeln? Habt ihr da mehr Informationen? Batterien? Brennstoffzellen? …?

Und was ist in der nahen Zukunft. Angenommen in 15-20 Jahren gibt es individuelle, selbstfahrende e-Mobile. Preiswerter, flexibler und schneller als Zugverkehr. Was passiert wenn weniger Leute mit der Bahn fahren werden? Die Güter werden auch mehr und mehr zurück auf die Straße kommen und in geschlossenen Konvois Selbstfahrend ihre Ziele finden ohne herum-rangiert zu werden. Was ist euer Meinung?

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 05. Juni 2019, 11:07
Erstmal wäre eine Entzerrung der Arbeitszeiten sinnvoll, heißt komplette Neuausrichtung der Arbeitswelt. Gleitzeiten, Homeoffice, usw. ? Die Passagiere müssen sich besser verteilen.
Das ist übrigens eine Forderung, die ich schon seit langem stellen würde, auch an mein eigenes Berufsleben. Seit Jahren versuche ich, zumindest eine Teilzeitregelung zu erreichen, um nicht mehr länger wie alle anderen auf die Wochenenden und Feiertage angewiesen zu sein, wenn sich alle Welt gleichzeitig auf die Straßen und in die Bahnen drängelt. Ich hätte auch überhaupt nichts gegen verschobene Arbeitszeiten und würde gern am Wochenende arbeiten, wenn ich dafür an zwei Wochentagen frei hätte. Aber bislang geht gar nichts, weil mein Arbeitgeber hier viel zu starre und unverrückbare Regelungen hat.

Das Problem mit der Umweltschädigung durch neue Bodenverkehrsmittel sehe ich übrigens auch. Wenn man fordert, dass viel mehr Menschen zukünftig mit der Bahn fahren sollen, muss man auch in Kauf nehmen, dass die Bahnstrecken ausgebaut und dass neue Linien gebaut werden. Das wiederum zerschneidet Landschaften und Naturräume, sofern man nicht alles weitgehend unterirdisch anlegt. Das dürfte nicht ohne Proteste und Widerstand abgehen. Wenn ich nur höre, dass beispielsweise die vor wenigen Jahren ertüchtige Bahnlinie Ebersberg - Wasserburg im Umland von München derzeit mit den Anrainern der Strecke um die Elektrifizierung kämpft, weil einige Anwohner Angst vor Elektrosmog haben, dann kann man sich ausmalen, wie schwierig ein umfassender Ausbau des Bahnnetzes sein wird. Denn da dürften sich fast überall "besorgte Bürger" finden, die keine Bahnlinie in der Nähe ihres Ortes haben wollen. "Not in my backyard" (NIMBY) ist das Schlagwort für diese Protestkultur.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 05. Juni 2019, 14:35
ich hab spaßeshalber gerade mal geschaut frankfurt nach madrid mit dem zug ....
man wäre theoretisch 1 tag und 1 stunde unterwegs ....  mit einem aufenthalt in paris von 8 stunden und einigen malen umsteigen.... mit dem flugzeug sinds 2 h 45 min ....

anderes bsp: frankfurt oslo.... mit dem flugzeug sinds 1h 55 min
mit dem zug ... fast genau 1 tag (23h 51 min) einige male (5 mal) umsteigen und nirgends n großartigen aufenthalt



Witzig, wie da offensichtlich die Wahrnehmung auseinandergeht: Ich finde 1 Tag überhaupt nicht lang, um mich mehre tausend Kilometer weit zu bewegen :-D

Wisst ihr, das Gefühl von Einschränkung kann ich schon nachvollziehen, aber wiegt das denn tatsächlich schwerer, als der notwendige Beitrag, den auch der Tourismussektor wird leisten müssen, damit wir unsere Klimaziele einhalten und den Planeten bewohnbar erhalten können?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 05. Juni 2019, 21:50
Ganz passend zu unserer Diskussion:

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2019-05/flugverzicht-klimapolitik-emissionen-verantwortung-privileg
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 06. Juni 2019, 09:01
Würdet Ihr eigentlich so weit gehen, generelle Reisebeschränkungen für jedermann fordern zu wollen? Dass beispielsweise jeder nur noch eine bestimmte Kilometeranzahl pro Jahr zurücklegen darf? Es sei denn, er hat eine Ausnahmegenehmigung (die beispielsweise aus beruflichen oder triftigen familiiären Gründen erteilt werden kann)? Letztlich müsste es ja eigentlich auf sowas hinauslaufen, denn jede Art von Reise schädigt in irgendeiner Weise die Umwelt. Auch Fußgänger und Radfahrer kommen nicht ans Ziel, ohne Spuren zu hinterlassen, sobald sie in größeren Massen aufbrechen. Auch der Aufenthalt am Reiseziel beeinträchtigt ja die dortige Umwelt, unabhängig von der Anreisetechnik.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 06. Juni 2019, 09:08
Dass beispielsweise jeder nur noch eine bestimmte Kilometeranzahl pro Jahr zurücklegen darf?

Damit wären wir ja wieder bei den weiter oben erwähnten "Kontingenten".  ;D

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 06. Juni 2019, 09:10

Damit wären wir ja wieder bei den weiter oben erwähnten "Kontingenten".  ;D

Aber auf alle Verkehrsmittel bezogen, da ja auch alle anderen Reiseverkehrsmittel nicht klima- oder umweltneutral sind. Dasselbe mit den Aufenthalten am jeweiligen Reiseziel.

Ich stelle mir halt die Frage: würden wir so eine Beschränkung wollen, akzeptieren oder sogar selbst fordern?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: BeenAroundTheWorld am 06. Juni 2019, 09:44
Würdet Ihr eigentlich so weit gehen, generelle Reisebeschränkungen für jedermann fordern zu wollen? Dass beispielsweise jeder nur noch eine bestimmte Kilometeranzahl pro Jahr zurücklegen darf? Es sei denn, er hat eine Ausnahmegenehmigung (die beispielsweise aus beruflichen oder triftigen familiiären Gründen erteilt werden kann)? Letztlich müsste es ja eigentlich auf sowas hinauslaufen, denn jede Art von Reise schädigt in irgendeiner Weise die Umwelt. Auch Fußgänger und Radfahrer kommen nicht ans Ziel, ohne Spuren zu hinterlassen, sobald sie in größeren Massen aufbrechen. Auch der Aufenthalt am Reiseziel beeinträchtigt ja die dortige Umwelt, unabhängig von der Anreisetechnik.

Eine solche Beschränkung wäre (überspitzt) der Untergang der Menschheit. Nicht nur würde sie gegen all das, wofür Generationen gekämpft haben, e.g. Freiheit, Selbstbestimmung etc. verstoßen. Sie würde, denke ich, auch den Zusammenbruch der Weltwirtschaft bedeuten. Der Tourismus ist ein wichtiger Bestandteil der Weltwirtschaft (hat jemand Statistiken?) und zieht einen riesigen Rattenschwanz hinter sich her. Auch wäre eine Ausnahmeregelung bürokratisch nicht durchführbar. Welche Instanz sollte denn überhaupt so eine Beschränkung bestimmen? Müsste ja weltweit gelten, glaube nicht das die UN daran interessiert wäre.
Verbote finde ich immer schwierig. Ich habe offensichtlich auch keine Lösung. Es kann aber meiner Meinung nur durch Anreize (auch negative Anreize), gezielte politische und wirtschaftliche Maßnahmen (z.B. CO2 Steuern, i.e. Verknappung Nachfrage), Innovation und Bewusstseinsschärfung erreicht werden. Mir ist bewusst, dass das Thema CO2 Steuern etc. ein heikles Thema ist. Würde das bedeuten, dass nur noch "reiche" Reisen können? Wenn denn die Steuern dann für konkrete Maßnahmen spezifisch für die Umwelt eingesetzt werden, dann kann man eben nicht mehr für €29 nach Malle fliegen, wäre ok für mich.   
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 06. Juni 2019, 09:54

Eine solche Beschränkung wäre (überspitzt) der Untergang der Menschheit. Nicht nur würde sie gegen all das, wofür Generationen gekämpft haben, e.g. Freiheit, Selbstbestimmung etc. verstoßen. Sie würde, denke ich, auch den Zusammenbruch der Weltwirtschaft bedeuten. Der Tourismus ist ein wichtiger Bestandteil der Weltwirtschaft (hat jemand Statistiken?) und zieht einen riesigen Rattenschwanz hinter sich her.
Das sehe ich ehrlich gesagt genauso. Derartig restriktive Reisebeschränkungen sind mir derzeit eigentlich nur aus Nordkorea bekannt, und ich persönlich täte mir sehr schwer, mich an solche Restriktionen halten zu müssen, da ich Bewegungs- und Reisefreiheit für ein sehr wichtiges Gut in unserer modernen Gesellschaft halte.

Trotzdem gibt es natürlich diesen Spagat, dass keine Reisetechnik frei von Umwelteinflüssen und -schädigungen ist, und je mehr Menschen diese Freiheit in Anspruch nehmen wollen, umso mehr müssen wir uns als Menschheit überlegen, wie und mit welchen Techniken wir in Zukunft reisen wollen bzw. können. Anstatt das Reisen zu beschränken, sollte man wahrscheinlich vorrangig neue Transporttechniken entwickeln, die einen geringeren "Impact" auf die Umwelt haben werden.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Jens01 am 06. Juni 2019, 09:59
Würdet Ihr eigentlich so weit gehen, generelle Reisebeschränkungen für jedermann fordern zu wollen? Dass beispielsweise jeder nur noch eine bestimmte Kilometeranzahl pro Jahr zurücklegen darf? Es sei denn, er hat eine Ausnahmegenehmigung (die beispielsweise aus beruflichen oder triftigen familiiären Gründen erteilt werden kann)?

Keine generelle Reisebeschränkungen für jedermann oder eine bestimmte Kilometerzahl pro Jahr. Das würde dem sozialen Aspekt einer Gesellschaft widersprechen.

Ich persönlich wäre dafür jedes Verkehrsmittel gleich zu besteuern. Warum ist Diesel weniger besteuert als das Zugticket? Oder warum zahlen Fluggesellschaften keinerlei Steuer auf Treibstoff und Tickets? Also quasi zum Selbstkostenpreis + Marge?? Somit ist die Bahn immer teurer, weil sie als einziges Verkehrsmittel voll besteuert wird.

Beschränkte Kilometer pro Person pro Jahr wäre kontraproduktiv.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 06. Juni 2019, 12:10
Würdet Ihr eigentlich so weit gehen, generelle Reisebeschränkungen für jedermann fordern zu wollen? Dass beispielsweise jeder nur noch eine bestimmte Kilometeranzahl pro Jahr zurücklegen darf? Es sei denn, er hat eine Ausnahmegenehmigung (die beispielsweise aus beruflichen oder triftigen familiiären Gründen erteilt werden kann)?

Ich habe ein paar Bücher gelesen, die sich am Ende des Tages mit genau dieser Frage auseinandersetzen: Kann eine (weitestgehend) freiheitliche Welt in einem auf Wachstum ausgelegten Wirtschaftssytem am Ende des Tages der Klimakatastrophe noch entgehen? Oder wird es immer jemanden oder Gruppen geben, die ihre persönliche (Reise-, Komsum-, sonstwas) Freiheit höher stellen, als die Rechte derer, auf deren Kosten unser System funktioniert (ärmere Länder, künftige Generationen). In einem Artikel habe ich vor ein paar Tagen die spannende These gelesen, dass diejenigen, die gerade sehr stark gegen Fridays-For-Future, Extinction Rebellion und ähnliches angehen, vielleicht schon viel besser verstanden haben, was die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens für uns alle bedeuten wird - nämlich deutliche Einschränkungen unseres aktuellen Lebens- und Konsumstils. Schafft es die Gesellschaft, diese Einschränkungen fair/sozial gerecht auf die Gesellschaft zu verteilen?

Ich finde all das sehr spannende Fragen, habe aber da auch keine endgültigen Antworten drauf. Ich persönlich hätte kein Problem mit "Kontingenten", oder "Reisebeschränkungen", wenn damit dazu beigeragen würde, dass der Planet auch noch für die Kinder meiner Freunde bewohnbar bleibt. Ich fliege (mit einer Ausnahme) seit Frühjahr 2016 nicht mehr und spare mir (in meiner Vorstellung) damit eine Art Kontingent für die nächste große Reise auf.

Trotzdem habe ich tolle Reisen in den letzten Jahren gemacht, mich also dadurch nicht eingeschränkt gefühlt. Aber wie ich vorher schon schrieb, scheint da die Wahrnehmung sehr unterschiedlich zu sein. Andere empfinden es schon als Beschränkung, wenn sie eine Zugfahrt von 24 Studen auf sich nehmen müssen, um ihr Urlaubsziel zu erreichen. Genauso fänden es sicher viele unbefriedigend "nur" mit dem Fahrrad den Ostseeküstenradweg zu befahren.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 06. Juni 2019, 12:24

Ich finde all das sehr spannende Fragen, habe aber da auch keine endgültigen Antworten drauf. Ich persönlich hätte kein Problem mit "Kontingenten", oder "Reisebeschränkungen", wenn damit dazu beigeragen würde, dass der Planet auch noch für die Kinder meiner Freunde bewohnbar bleibt.
Da wäre meine erste Überlegung, wie man diese Kontingente zuteilen würde. Werden Geschäftsreisende oder Personen mit einer Fernbeziehung oder Familienbezug zu einem anderen Land bevorzugt, oder würden die Kontingente für alle gleichermaßen bemessen werden? Was ist mit den Leuten, die sowieso kein Interesse und keinen Bedarf an Reisen haben? Einige meiner Kollegen reisen beispielsweise so gut wie nie. Werden diese nicht in Anspruch genommenen Kontingente irgendwie verrechnet?

Eine weitere Überlegung wäre, was denn dann die große Mehrheit der Menschen zukünftig im Urlaub tun würde, wenn sie nicht mehr reisen würden, und ob diese anderen Aktivitäten wirklich immer deutlich umweltschonender wären?

Oder wäre dann die nächste Konsequenz, den Leuten Urlaubstage zu kürzen, damit sie nicht auf "dumme Gedanken" kommen?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 06. Juni 2019, 12:46

Da wäre meine erste Überlegung, wie man diese Kontingente zuteilen würde. Werden Geschäftsreisende oder Personen mit einer Fernbeziehung oder Familienbezug zu einem anderen Land bevorzugt, oder würden die Kontingente für alle gleichermaßen bemessen werden? Was ist mit den Leuten, die sowieso kein Interesse und keinen Bedarf an Reisen haben? Einige meiner Kollegen reisen beispielsweise so gut wie nie. Werden diese nicht in Anspruch genommenen Kontingente irgendwie verrechnet?

Das wäre sicher die große Herausforderung, hier zu einer guten Verteilung zu kommen. Ich persönlich könnte mir einige Sonderkontingente vorstellen, bei Geschäftsreisen allerding nur gegen Auflagen. Ich schrieb ja schonmal, dass ich das Thema emotionale Reisen, also um Familie, Freunde oder Partner zu treffen, noch schwerer zu lösen finde, als die "fürs Wochenende nach Madrid/Malle/Paris"-Flieger.
 

Eine weitere Überlegung wäre, was denn dann die große Mehrheit der Menschen zukünftig im Urlaub tun würde, wenn sie nicht mehr reisen würden, und ob diese anderen Aktivitäten wirklich immer deutlich umweltschonender wären?

Deinen Gedanken "nicht mehr reisen" verstehe ich noch nicht. Ich kann doch mit Zug/Fahrrad/Segelboot/zu Fuß immer noch verreisen. Wie meinst du das genau?

Oder wäre dann die nächste Konsequenz, den Leuten Urlaubstage zu kürzen, damit sie nicht auf "dumme Gedanken" kommen?

Nein, ich denke, das wäre nicht nötig, bzw. sehe da bislang keinen Anhaltspunkt für. Wieso glaubst du, könnte das die letzte Konsequenz sein?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 06. Juni 2019, 12:53
Deinen Gedanken "nicht mehr reisen" verstehe ich noch nicht. Ich kann doch mit Zug/Fahrrad/Segelboot/zu Fuß immer noch verreisen. Wie meinst du das genau?
Naja, wie schon erwähnt würde so ein Konzept auf die Dauer nur umsetzbar sein, wenn beispielsweise der Bahnverkehr massiv ausgebaut wird, was ja auch nicht ohne Eingriffe in die Natur und Umwelt machbar ist. Insofern wäre es zu überlegen, auch alle anderen Verkehrsmittel in die Kontingentierung mit einzubeziehen, und nicht nur einseitig den Flugverkehr. Wie erwähnt platzen jetzt schon viele Bahnverbindungen aus allen Nähten, und der Auslandsverkehr könnte derzeit keine großen Reisendenzuwächse verkraften. Da müssten sicher die Strecken deutlich ausgebaut werden, zum Teil aus einem Gleis zwei Gleise, oder aus einer zweigleisigen Strecke in einigen Fällen viergleisige Trassen entstehen, um deutlich mehr Züge fahren lassen zu können. Das aber wiederum zerschneidet Landschaften und in einigen Fällen auch Naturschutzgebiete. Dazu kommt der erhöhte Strombedarf für die neuen Bahnverbindungen, man braucht also wahrscheinlich auch neue Kraftwerke.

Zu Fuß und zu Fahrrad kann man natürlich unbegrenzt zulassen, dürfte aber von den meisten urlaubenden Arbeitnehmern vorerst noch nicht als adäquater Ersatz betrachtet werden.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 06. Juni 2019, 16:12
Ich lese in letzter Zeit oft von Klimakrise, Klimakatastrophe und andere Angst- und Panikmache.

Bis jetzt trat keines der Horrorszenarien der Panikmacher von vor 20 Jahren ein oder? Wenn man "Global greening" googelt heißt es, dass die Wüsten auf dem Rückzug sind und die Welt grüner wird (Dank CO2). Die Armut geht zurück. Die westliche Welt wird immer Umweltbewusster und nachhaltiger (gleichzeitig leider immer Konsumgeiler und verschwenderischer). Dennoch ist in Deutschland die Luft, das Wasser und die Böden nicht mehr den Belastungen ausgesetzt wie vor 40 Jahren. Als ich klein war wurden gerade erst Katalysatoren eingeführt, was glaubt ihr wie das damals stank. Da war noch nichts mit Mülltrennung und Recycling. Sicher kennt ihr noch viel mehr Beispiele wie sich die Situation verbessert hat.

Was natürlich nicht heißt, dass alles gut ist. Wir beuten und versauen die Umwelt immer noch in einem total unvorstellbaren Ausmaß. Und gerade deswegen würde ich mir wünschen, das Augenmerk auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu setzten anstatt in den Gesang der Angst- und Paniknews einzustimmen.

Verkürzt und zugespitzt:
Die Auenwälder werden abgeholzt, Sümpfe entwässert, Flüße begradigt und ausgebaggert. Das gewonnene Land wird Bauland und beim nächsten Starkregen plärren alle "böser Klimawandel" weil die Neubausiedlung überflutet wird. Tropenwälder werden gerodet um riesige Sojamonokulturen anzubauen, damit das als Futtermittel nach Europa kommt, während hier statt Futtermais, Raps angebaut wird damit wir "grünen" Biosprit tanken können.

Tatsächlich sterben jetzt schon täglich ... wie viele Menschen an Hunger und Krankheiten durch mangelnder Hygiene und fehlender medizinischer Grundversorgung? Wieviele starben in den letzten 20 Jahren in den Kriegen im nahen Osten, wieviele sterben jetzt im Jemen? Und jetzt macht man sich Gedanken wie oft wir im Urlaub fliegen? Ob man diktatorische Kontingente verteilt, während dem Großteil der Welt dieses Klimathema am Arsch vorbei geht. Was glaubt ihr, wie sich der Flugverkehr in China entwickeln wird? Insgesamt stimmt die Verhältnismäßigkeit zwischen hysterie- und mediengemachten Klimawahn und tatsächlichen Problemen nicht.

Schaut euch mal das an.
Factfulness: Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist
Ausschnitt: "Es wird alles immer schlimmer, eine schreckliche Nachricht jagt die andere: Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer. Es gibt immer mehr Kriege, Gewaltverbrechen, Naturkatastrophen. Viele Menschen tragen solche beängstigenden Bilder im Kopf. Doch sie liegen damit grundfalsch. Unser Gehirn verführt uns zu einer dramatisierenden Weltsicht, die mitnichten der Realität entspricht, wie der geniale Statistiker und Wissenschaftler Hans Rosling erklärt."

So ... das waren meine 5 Minuten. :)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 06. Juni 2019, 16:47
Ich war bisher selten so sehr mit Dir einig wie jetzt  :-*

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 06. Juni 2019, 17:02
Vielleicht kann man im Gegenzug auch ein paar positive Aspekte des Tourismus und des Reisens zur Diskussion bringen?

Soweit ich weiß, wird so manches Naturschutzgebiet nur deswegen geschützt, weil es touristisches Potenzial hat. Kämen keine Touristen mehr, dann hätte so manche Regierung wohl weniger Skrupel, hier den Boden auszubeuten oder Industrieanlagen hinzustellen.

Dazu kommt, dass Tourismus nun mal auch ein Arbeitgeber und Devisenbringer sein kann, der so mancher ansonsten armen Region eine höhere Lebensqualität beschert. Außerdem werden manche ansonsten vor dem Aussterben stehenden Handwerkskünste und Traditionen überwiegend wegen des Tourismus nach wie vor noch gepflegt.

Ich denke, man kann ruhig kontrovers diskutieren, aber man sollte positive und negative Aspekte gleichermaßen betrachten.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 06. Juni 2019, 22:14
Ich verstehe die Kernaussage deines Posts nicht, @Vombatus.

Die Diskussion ging zuletzt nicht um eine verzerrte Wahrnehmung von mehr Kriegen, Naturkatastrophen oder gefühlte Zunahme von Gewaltverbrechen. Ich persönlich mache mir einfach sehr große Sorgen darüber, ob und wie wir eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur um mehr als 1,5 C noch abwenden können und ob z.B. eine Beschränkung der Flugreisen dazu beitragen könnte.

Dass eine Erwärmung um mehr als das dramatische Folgen für den Planeten haben wird, ist in meinen Augen keine Panikmache, sondern die Einschätzungen von sehr vielen weltweit anerkannten Wissenschaftlern.

Was haben nun deine Verweise auf bereits heute sterbende Menschen aufgrund von mangelnder Hygiene o.ä. damit zu tun?

Du wählst Worte wie "diktatorisch", "hysterisch" und "mediengemacht" - warum? Hast du dich an dem von mir verwendeten Begriff Klimakatastrophe gestört? Dann wäre es mir lieber gewesen, du hättest mich nett darauf hingewiesen.

Es war (in meiner Wahrnehmung) ein harmloser Meinungsaustausch, in einer Gruppe von Leuten, die sehr viel fliegen. Ich habe eure Meinungen als bereichernd empfunden, nach dem Lesen deines Posts, Vombatus, fühle ich mich jetzt ziemlich an die Wand gebrüllt und wünschte mir fast, ich hätte meine Meinung einfach für mich behalten.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 07. Juni 2019, 07:22
Liebe Claudia, dann muss ich mich erstmal bei dir und allen anderen die deiner Meinung sind entschuldigen, mein Beitrag hat und sollte nicht speziell gegen dich oder einen anderen im Verlauf des Threads sein. Es tut mir leid, dass du dich von mir angegriffen fühlst. Das war nicht meine Absicht. Und ich bitte alle darum hier im Forum immer offen sein Meinung zu äußern.

Meine Kernaussagen sollten sein, dass es nicht so schlimm ist wie es scheint. Dass es auch ganz sicher nicht so schlimm werden wird wie befürchtet. Dass es andere Probleme gibt die jetzt schon wichtiger sind.

Und die Themen, menschgemachte CO2 Klimaerwärmung, 1,5 Grad, wissenschaftliche Schätzungen etc. würden jetzt nur eine Klimadebatte auslösen und den Thread hier sprengen. Das war nicht mein Ziel. Darum dieses Thema gerne im Off Topic-Bereich.

Weiter mit dem Thema Umweltbelastung durch Tourismus.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 07. Juni 2019, 17:22
Friedenspfeife, Vombatus?  :)

Vielleicht hab ich deinen Beitrag ja auch heftiger wahrgenommen, als du ihn gemeint hast. Ist ja immer nicht so einfach, so ohne Tonfall und Mimik des Gegenübers.

In deinen Kernaussagen kann ich dir leider dennoch nicht zustimmen. Ich bin überzeugt, dass es mindestens so schlimm um das Klima steht, wie es scheint, bzw. wie die Wissenschaft es uns schon seit vielen Jahren klarzumachen versucht (und es nun endlich in der öffentlichen Debatte angekommen ist), dass es nur dann nicht so schlimm wie befürchtet wird, wenn wir schnellstmöglich gegensteuern und die 1,5 °C nicht überschreiten. Und dass sehr viele 'anderen wichtigen Probleme' (ökologische, soziale, medizinische oder geopolitische) durch die Auswirkungen des Klimawandels noch deutlich verschäft werden.

Aber jetzt bin ich dann auch endlich still in Sachen Klimadebatte  :)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Nocktem am 07. Juni 2019, 19:01
Ich lese in letzter Zeit oft von Klimakrise, Klimakatastrophe und andere Angst- und Panikmache.

Bis jetzt trat keines der Horrorszenarien der Panikmacher von vor 20 Jahren ein oder? Wenn man "Global greening" googelt heißt es, dass die Wüsten auf dem Rückzug sind und die Welt grüner wird (Dank CO2). Die Armut geht zurück. Die westliche Welt wird immer Umweltbewusster und nachhaltiger (gleichzeitig leider immer Konsumgeiler und verschwenderischer). Dennoch ist in Deutschland die Luft, das Wasser und die Böden nicht mehr den Belastungen ausgesetzt wie vor 40 Jahren. Als ich klein war wurden gerade erst Katalysatoren eingeführt, was glaubt ihr wie das damals stank. Da war noch nichts mit Mülltrennung und Recycling. Sicher kennt ihr noch viel mehr Beispiele wie sich die Situation verbessert hat.

eine sache hast du aber noch nicht bedacht ... vor 40 jahren waren "nur" 4,5 millarden leute auf dem planeten ... mehr leute = mehr dreck bzw. mehr umweltverschmutzung ... in den 50er jahren warens z.b. "nur" 2,5 millarden...
und wegzureden ist das nicht, das sind nachzulesende fakten ;)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sebi am 07. Juni 2019, 21:03
Meine Kernaussagen sollten sein, dass es nicht so schlimm ist wie es scheint. Dass es auch ganz sicher nicht so schlimm werden wird wie befürchtet. Dass es andere Probleme gibt die jetzt schon wichtiger sind.

Dazu möchte ich Marc-Uwe Kling zitieren:
"Ja, wir könnten jetzt was gegen den Klimawandel tun, aber wenn wir dann in 50 Jahren feststellen würden, dass sich alle Wissenschaftler doch vertan haben und es gar keine Klimaerwärmung gibt, dann hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass man selbst in den Städten die Luft wieder atmen kann, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen noch stinken und dass wir nicht mehr abhängig sind von Diktatoren und deren Ölvorkommen. Da würden wir uns schon ärgern."
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Jef Costello am 07. Juni 2019, 21:47
Wenn man es die Politik  mit dem Klimaschutz ernst meint, könnte man auch  völlig ernsthaft mal eine Diskussion über Haustiere starten. Es gibt rund 25 Millionen Hunde und Katzen alleine in Deutschland, die pro Stück um die 2 Tonnen CO2 verbrauchen. Damit sind sie so schädlich wie ein SUV, der im Jahr 10.000 Kilometer fährt. Sie verbrauchen damit auch mehr, als viele Menschen der Erde. Das gleiche ja auch bei Nutztieren wie Kühen. Den Aufschrei möchte ich sehen, wenn dann der Bello im Jahr 80€ CO2 Steuer kostet. Wenn jemand 2 Katzen besitzt verbraucht er 4.400kg CO2, ich mit meinem Flug nach New York 3,96 Tonnen. Warum sollte ich also jetzt 160€ zahlen und der Besitzer des Klimakillers Katze, der nebenbei noch heimische Vögel- und Kleintierpopulationen massakriert, nicht?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: farmerjohn1 am 09. Juni 2019, 11:33
Ich denke, dass Umweltschutz (von mir aus auch als Grundlage von Klimaschutz) dringender, konkreter noetig ist und leichter ueberpruefbar als Klimaschutz. Zudem weiss jeder, der auch nur ein 2 qm grosses Blumenbeet hat, dass der Natur eine gar nicht so ganz geringe Faehigkeit zur Selbst-Regeneration innewohnt - die nur eben auf die unmittelbaren Beduerfnisse des Zivilisationsmenschen kaum Rueckischt nimmt. Zum Umweltschutz gibt es mittlerweile zahlreiche Technologien, die nicht nur Geld kosten sondern mit denen sich auch Geld verdienen laesst -  jedenfalls dann wenn man in Gefilden lebt, wo Otto Normalverbraucher einen zivilisierten Arbeitsplatz hat, von dem auch ein gewisser (und nicht nur repraesentativer bzw. ironischer) Wirkungsgrad ausgeht - und wo auch ausreichende Besuchermengen die teuren Investitionen in entsprechende Aesthetik und umweltfreundliche Geraetschaften und Praktiken rechtertigen.

Tourismus koennte durchaus dazu beitragen, dass dies global und flaechendeckend moeglich wird, und es ist kaum zu verbergen, dass Korruption und Kriminalitaet ein grosser Teil der Ursachen dafuer sind, dass dies wenn ueberhaupt nur sehr selten der Fall ist.

Allerdings liegt ein mindestens genauso grosser Teil der Ursachen beim Geschmack und Reiseverhalten der Touristen/ Reisenden selbst.
Bitte nicht falsch verstehen: ich nehme niemandem uebel, der sagt: 'Ich habe einen anstrengenden Berufsalltag und muss mich im Urlaub entspannen - das geht nur in abgesicherten Bereichen (sehr geordnete Destinationen, Pauschalhotels, Kreuzfahrten,...).' Aber wenn jemand schon die Moeglichkeit hat, die Welt in Ruhe kennenzulernen - geht aber dann nur gerne dort hin wo der 'Herdentrieb' und /oder uebernommene Bildnisse hinfuehren - das finde ich nicht richtig.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 11. Juni 2019, 09:10
Bitte nicht falsch verstehen: ich nehme niemandem uebel, der sagt: 'Ich habe einen anstrengenden Berufsalltag und muss mich im Urlaub entspannen - das geht nur in abgesicherten Bereichen (sehr geordnete Destinationen, Pauschalhotels, Kreuzfahrten,...).' Aber wenn jemand schon die Moeglichkeit hat, die Welt in Ruhe kennenzulernen - geht aber dann nur gerne dort hin wo der 'Herdentrieb' und /oder uebernommene Bildnisse hinfuehren - das finde ich nicht richtig.
Ich denke, dass wir hier in diesem Forum sowieso überwiegend keine Pauschaltouristen sind, die sich gern auf Kreuzfahrten oder in große, abgeschottete Touristenresorts begeben.

Übrigens habe ich mal wo gelesen, dass angeblich der abgeschottete Pauschaltourismus der weniger umweltschädliche Tourismus wäre, weil er sich räumlich auf die abgegrenzten Resorts und Urlaubsorte beschränkt und das restliche Land bzw. die restliche Insel "in Ruhe lässt".
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: farmerjohn1 am 11. Juni 2019, 21:34
Oh ja, Echidna, das glaube ich gerne. Wenn jeden Tag 100 Leute mit 1 bepackten Maultieren pro 5-er-Gruppe denselben Dschungelpfad entlanglaufen und ihren Abfall am Wegrand entsorgen, ist das schaedlicher fuer die Umgebung des Weges  als ein Kreuzfahrtschiff mit 3000 Passagieren und kontrollierter Oekobilanz  im offenen Meer  - und wenn (dem Motortreibsoff sei's vermutlich gedankt) doch nicht ganz, kann man es sich sicher so zurechtrechnen. ;D

Aber ernsthaft: ich denke nicht, dass es eine andere Loesungsmoeglichkeit gibt als den Einsatz umweltfreundlicher Technologien fuer Transport- und Aufenthaltseinrichtungen, die Vermeidung von zu vielen Leuten am selben Platz, einigermassen ordentliche Verwaltungen und zivilisierte Reisende, die ihren Abfall nicht herumwerfen.

Und ich bezweifle, dass man zu Hause in 'Balkonien', 'Gartengrasiensien', 'Dorfmuseumssteinmaurien' und 'Talsperren-Wanderwegien' einen geringeren oekologischen Fussabdruck hat als auf weiter Reise; der Unterschied ist schlimmstenfalls der Flug.

Touristen koennen auch folgendermassen  zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Ich denke da jetzt mal an das was aus Eigeninteresse der Besuchten sehr schnell aufhoert, wenn eine Gegend staendig von grossen Zahlen Fremder besucht, durchsteift, fotografiert, veroeffentlicht und beurteilt wird:grossflaechige Brandrodungen, Strassenverkehr und Strassenbau als Materialschlacht, Muellhalden in schoener Landschaft, stinkende Fluesse, offensichtliche Ressourcenvergeudung und Vernachlaessigung, usw.usf.

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 12. Juni 2019, 08:23

Und ich bezweifle, dass man zu Hause in 'Balkonien', 'Gartengrasiensien', 'Dorfmuseumssteinmaurien' und 'Talsperren-Wanderwegien' einen geringeren oekologischen Fussabdruck hat als auf weiter Reise; der Unterschied ist schlimmstenfalls der Flug.
Das denke ich ehrlich gesagt auch. Würden beispielsweise die meisten Münchner zukünftig ihren Urlaub in der Region verbringen, dann würde das vermutlich vorwiegend bedeuten, dass sie massenweise zum Starnberger- und Ammersee oder in die bayrischen Alpen fahren würden, wo es dann auch ziemlich bald vorbei wäre mit der Ruhe. Und wer weiß, ob das gesparte Geld dann nicht in andere Hobbys gesteckt würde, weil sich dann viele plötzlich ein Boot oder teure Wanderausrüstungen kaufen würden. So ein Wanderweg ist meines Erachtens auch nur schön, solange nicht Tausende jeden Tag auf ihm laufen oder klettern.

Oder die nicht mehr in Urlaub Fahrenden würden - wie beispielsweise einige meiner Kollegen - dann eben ihr Urlaubsgeld in vermehrte Online-Bestellungen stecken. Dann lässt man sich eben irgendwelchen Kram um die halbe Welt schicken, der womöglich auch nicht gerade unter umweltschonenden Bedingungen irgendwo in China oder sonstwo produziert wurde.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Nocktem am 18. Juni 2019, 17:29
https://www.focus.de/finanzen/deutsche-bahn-mit-dem-gutschein-bei-der-naechsten-fahrt-sparen_id_10804516.html öko bei der bahn ... lächerlich ...
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Jens01 am 20. Juni 2019, 08:43
https://www.focus.de/finanzen/deutsche-bahn-mit-dem-gutschein-bei-der-naechsten-fahrt-sparen_id_10804516.html öko bei der bahn ... lächerlich ...

Ich bin dort immer noch der Meinung, dass hier seit Jahren in der Politik gepennt wurde. Ja, die Bahn kann nicht versichern, dass aller Strom, den sie benutzt, aus regenerativen Energien kommt. Dazu müsste man allerdings alle Kohlekraftwerke abschalten. Ob wir so weit schon sind mag ich zu bezweifeln. Aber positiv ist, dass beim Reisen die Bahn Vorzug genießt. Jahrelange wurde sie geschröpft, jetzt kostet es halt etwas mehr sie wieder auf Vordermann zu bringen. Instandhalten und Entwickeln heißt leider auch Investieren.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 21. Juni 2019, 12:34
Hier wurde ja jetzt viel darüber diskutiert, wie man zum Urlaubsort kommt, ob Bahn nun machbar ist oder nicht, Fliegen wirklich so schlecht ist bzw es Alternativen gibt etc.

Aber was mich jetzt mal interessieren würde: Wenn ihr nun mit Flugzeug, Bahn, Auto oder sonst wie an eurem Reiseziel angekommen seid: Was macht ihr vor Ort um euren Impact zu minimieren? Gibts Leute hier, die sagen, sie nehmen aus Prinzip kein Mietauto sondern reisen wenigstens dann öffentlich? Wie seht ihr das von Reisenden verursachte Müllproblem? Häufig kann man ja zB nicht große Packungen von irgendwas kaufen (sei es nur Shampoo oder so), wie zuhause, muss also öfter mehr Plastik einkaufen. Wie viele von euch verwenden Wasserfilter oder Steripen? etc.

Wir sind uns bewusst, dass wir mit unserer Weltreise und den vielen Flügen einen großen negativen Einfluss auf die Umwelt hatten. Zumindest sind wir aber mit Steripen gereist und haben somit keinerlei Wasserflaschen gekauft (bis er uns gestohlen wurde). Die eine oder andere Flasche Coca Cola aber natürlich schon, wo man zuhause ja auch eine 2L Flasche für ein paar Wochen kaufen könnte - auf Reisen außer mit Camper eher nicht machbar... Ganz klar für uns, dass wir auch immer Stofftaschen zum Einkauf mitnehmen - allerdings habe ich das wirklich bei fast keinen anderen Reisenden gesehen. Viele sehe ich auch immer mit diesen mini Shampoo Flaschen, die man halt als Handgepäck mitnehmen kann. Ich persönlich zahle lieber extra und nehme größere Packungen mit (bzw am Anfang noch Shampoo Bars etc), die dann wenigstens ein paar Monate halten. Wie sieht es bei den Damen aus mit Tampons, Binden? Wie viele von euch verwenden einen Mooncup oder ähliches?

Das sind jetzt natürlich Sachen, die daheim genauso wichtig wären, wie unterwegs. Aber eben daheim zum Teil viel einfacher, wenn ich mir die 5kg Packung Reis holen kann, die 1L Duschgel oder Seifen ohne Verpackung etc.
Dazu kommt, dass in Europa recht gut recycelt wird, je nach Land. Die letzten Jahre vor der Reise hatte ich in Holland gewohnt und solange man da etwas aufpasst und seinen Müll entsprechend trennt, wird fast alles Plastik recycelt oder umweltneutral verbrannt. Ich denke nicht, dass das im Großteil unserer Reiseziele der Fall ist... Daher wäre der Müll-Aspekt unterwegs wohl um einiges wichtiger, als zuhause - auch wenn wie gesagt schwieriger...

Was meint ihr dazu?

Was mir hier noch aufgefallen ist. Ich denke jeder, der hier etwas beigetragen hat, ist sich der Probleme bewusst und macht aktiv etwas dagegen. Ich finde es daher schade, dass man sich hier teilweise so attakiert bzw. eine Stimmung a la "ich mache dies und das, also bin ich viel besser als du, was du machst hat doch bei Weitem nicht so viel Impact" herrschte. Wir müssen umweltschonendes Reisen und Zero Waste nicht alle zu 100% perfekt machen. Wenn jeder irgendwie was in seinem Rahmen beitragen würde, würde die Welt schon deutlich besser aussehen... Es muss nicht jeder komplett mit dem Fliegen aufhören oder auf seine Chips verzichten, die es nur in Plastik gibt. Für manche mag es einfach sein, ab jetzt nur noch Bahn zu fahren. Für manche einfacher, Vegetarier zu werden. Etc.

Meine Meinung :)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Nocktem am 21. Juni 2019, 18:37
zu meiner person kann ich nur sagen das ich immer meinen kleinen rucksack nehme wenn ich unterwegs bin und plastik tüten generell vermeide, auserdem habe und will ich keinen führerschein, sprich ich miete mir kein gefährt vor ort und nutze die öffentlichen verkehrsmittel oder mache alles perpedes.

wenn irgendwo seife oder andere dinge ausliegen, werden die angefangenen dinge mitgenommen und im verlauf der reise verbraucht, sprich offene seife welche eigentlich im hotel im müll verschwindet wegen der hygiene wird weiter verwendet.

um mal bsp zu nennen.

mache ich aber immer schon so....
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 21. Juni 2019, 19:20
Toll, was Ihr alle macht.
Nur vermisse ich nach wie vor, dass irgendjemand schreibt, er verzichtet auf die Nutzung von Handy oder laptop, weil das für einige mehr Kraftwerke sorgt. Oder habe ich da irgendwo was übersehen????

DAS ist mein Beitrag: Ich benutze kein smartphone, genau aus diesen Gründen. Und ich bin der Meinung, damit trage ich genausoviel zur Schonung des Weltklimas bei wie diejenigen, die zu Fuss nach Amerika laufen.

Beate
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Nocktem am 21. Juni 2019, 22:56
Handy... hab ich keines... finde es nervig immer und überall erreichbar zu sein, festnetz reicht mir, aber das hängt in meinen augen nicht mehr mit dem thema urlaub / tourismus zusammen, daher finde ich meinen kommentar, obwohl er stimmt, hier irgendwie fehl am platz....
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 22. Juni 2019, 08:19
Handy... hab ich keines... finde es nervig immer und überall erreichbar zu sein
Nun, ein Smartphone kann bekanntlich mehr als nur telefonieren und ist für mich heutzutage ein nützliches Werkzeug auf Reisen. Wecker, Wetterbericht, Google Maps, Standort lokalisieren, Musik hören, SMS, Mails, Informationen einholen, Buchen oder Reservieren. Ich bin auch nicht permanent online sondern im Anlassfall und telefonieren nur im Ausnahmefall. 

Und was die Umweltbelastung betrifft, ist Plastikmüll sicher ein größeres Problem als die recyclebaren Smartphones.
Damit sichern insbesondere in Afrika viele Menschen ihren Lebensunterhalt.

Zum eigentlichen Thema "Umweltbelastung durch Tourismus" fällt mir gerade das aktuelle Thema "Müll am Mount-Everest" ein. Hier hinterlassen einige hundert Bergsteiger in wenigen Wochen Tonnen an Abfall.
https://www.naturfreunde.at/berichte/reportagen/umweltthemen/muell-am-mount-everest/


 
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: farmerjohn1 am 22. Juni 2019, 09:08
Toll, was Ihr alle macht.
Nur vermisse ich nach wie vor, dass irgendjemand schreibt, er verzichtet auf die Nutzung von Handy oder laptop, weil das für einige mehr Kraftwerke sorgt. Oder habe ich da irgendwo was übersehen????

DAS ist mein Beitrag: Ich benutze kein smartphone, genau aus diesen Gründen. Und ich bin der Meinung, damit trage ich genausoviel zur Schonung des Weltklimas bei wie diejenigen, die zu Fuss nach Amerika laufen.

Beate


Liebe Beate, ich habe keine Zahlen zur Hand, aber ich vermute, dass du dich da irrst. Meine Haupt-Reisezeit fiel in eine Epoche vor Internet. Ich war zwar nie ueber 3 Monate auf Langzeitreise, hatte aber immer Zeiten, in denen ich oefter ein paar Ferien-Wochen, selten auch Monate, unterwegs war. Das war zw. 1986 und 1995, und dann nochmal zw. 1998 und 2001 und noch ein drittes Mal zw. 2006 und 2010.
Sicher: frueher waren weniger Menschen unterwegs und absolut gesehen waren die dadurch verursachten Umweltbelastungen insgesamt vermutlich tatsaechlich geringer.
Aber: erstens war der 'Oekologische Fussabdruck' pro Kopf bei geringeren Konsumstandards wesentlich hoeher. Und zweitens ist fuer mich aus der Reise-Erfahrung heraus eines  evident: die Belastungen (u.a. auch Umwelt- und Klimabelastung), die durch fehlende und ungenaue Informationsmoeglichkeiten, also durch informationstechnologische Rueckstaendigkeit entstanden (z.B. Wartezeiten, Mehrfachwege und -fahrten, Versaeumnisse, geringere Dichte der Reise, etc.), sind wesentlich hoeher als aller durch diesen Technologiezweig verursachte Muell aller Zeiten zusammen, zumal man ja die Geraete groesstenteils recyclen kann.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Svenja am 22. Juni 2019, 09:47
Toll, was Ihr alle macht.
Nur vermisse ich nach wie vor, dass irgendjemand schreibt, er verzichtet auf die Nutzung von Handy oder laptop, weil das für einige mehr Kraftwerke sorgt. Oder habe ich da irgendwo was übersehen????

DAS ist mein Beitrag: Ich benutze kein smartphone, genau aus diesen Gründen. Und ich bin der Meinung, damit trage ich genausoviel zur Schonung des Weltklimas bei wie diejenigen, die zu Fuss nach Amerika laufen.

Beate

Auf der folgenden Seite findest du ein paar Grafiken der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Der Fernseher schneidet deutlich schlechter ab als das Smartphone. Laptop schneidet ebenfalls schlechter ab (mit irgendeinem Gerät musst du in diesem Forum aktiv sein).
Auch steht dort die tägliche Nutzung des Smartphones entspricht etwa 3,2 km mit dem Auto. Also ein Jahr Smartphone entspricht 1200km mit dem Auto (nicht dem Campingwagen).
Fürs Klima wäre es also besser ein Smartphone zu haben (das auch den Fernseher und den PC ersetzen kann) als jährlicher Urlaub in Übersee mit dem Camper.

https://www.watson.ch/digital/wissen/372731931-so-stark-belasten-handy-computer-oder-fernseher-die-umwelt-wirklich
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 22. Juni 2019, 10:00
Auf der folgenden Seite findest du ein paar Grafiken der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Der Fernseher schneidet deutlich schlechter ab als das Smartphone. Laptop schneidet ebenfalls schlechter ab (mit irgendeinem Gerät musst du in diesem Forum aktiv sein).
Auch steht dort die tägliche Nutzung des Smartphones entspricht etwa 3,2 km mit dem Auto. Also ein Jahr Smartphone entspricht 1200km mit dem Auto (nicht dem Campingwagen).
Fürs Klima wäre es also besser ein Smartphone zu haben (das auch den Fernseher und den PC ersetzen kann) als jährlicher Urlaub in Übersee mit dem Camper.

d'accord! Insbesondere auch die Campmobile und Motorhomes sind eine besondere Belastung.

War auch schon mal mit dem kleinen Pickup im Yukon und Alaska unterwegs. Die brauchen 25 Liter Benzin auf 100 km und somit eine erhebliche Belastung. Und dann auch die Kreuzfahrtschiffe, die schwimmenden Plattenbauten und Entertainment-Tempeln, die mit Schweröl unterwegs sind und auch in den Häfen den Dreck rauspusten.
Hauptanteil (40%) des Energiebedarfs ist nicht der Antrieb sondern Infrastruktur und Entertainment. Und von den in den letzten 2 Jahren 16 neuen Kreuzfahrtschiffen sind immer 14 mit Schweröl unterwegs.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 22. Juni 2019, 10:13
Du willst jetzt aber nicht ernsthaft den CO2-Ausstoß eines Kohlekraftwerks mit dem eines Flugzeugs vergleichen, oder? Klar stößt das Kraftwerk absolut gesehen mehr Schadstoffe aus. Aber solange der dort produzierte Strom nicht ausschließlich der Beförderung von einigen hundert Passagieren dient, sondern beispielsweise der Energieversorgung einer ganzen Großstadt, ist die Aussage zwar richtig, aber sinnfrei.

Wenn Du schon vergleichen willst, dann die CO2-Bilanz der einzelnen Reise. Da würde die Bahn selbst dann besser abschneiden, wenn sie komplett mit Kohlestrom (oder gleich mit Kohle, das gab es ja auch schon mal) fahren würde. So weit ich weiß, fährt sie aber inzwischen mit 100% Ökostrom.

In der Schweiz, Österreich, Norwegen und Schweden fahren die Bahnen großteils mit Ökostrom. 100% aber nicht, denn es gibt immer noch Nebenbahnen die nicht elektrifiziert sind. In Österreich betreiben die ÖBB eigene Wasserkraftwerke und weiters ist in Planung.

In Österreich wird die Bahn weiter ausgebaut und die Nutzung ist nach der Schweiz die zweitgrößte in Europa.
Deutschland hat das Thema verschlafen und enormen Nachholbedarf. Aber hier werden eindeutig Straßen forciert.
In einem Bericht hier gelesen, dass neue Bahntrassen die Umwelt belasten würden, Landschaften durchschnitten, neue Bahnhöfe notwendig, etc. Das hat mich doch sehr amüsiert. Als wäre es bei neuen Autobahnen anders. Klar, da sind es keine Bahnhöfe, dafür Raststätten und Tankstellen. Also die Bahn ist klar die umweltfreundlichere Variante und ich nütze sie sowohl regional als auch international. So beispielsweise von Wien nach Prag im 2-Stunden-Takt und rund 4 Stunden entspannter Reise, von Zentrum zu Zentrum. Da lohnt sich ein Flug meines Erachten gar nicht mehr.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 22. Juni 2019, 10:29
Ich finde es schon "befremdlich", dass Ihr alles, was nach Eurer Meinung umweltschädlich ist, auf andere abschiebt und Euch selbst die für Euch bequemste Art der Umweltschonung aussucht.
Klar, ich finde es toll, wenn die Jugend sich um die Umwelt Gedanken macht, das ist zumindest mal ein Anfang. Aber immer mit den Fingern auf andere deuten (Flugzeuge, Kreuzfahrtschiffe, Wohnmobile etc.)? Damit macht Ihr es Euch zu leicht. Schaut doch mal auf Euch. Gerade die Jugend hat doch den grössten Konsum, sei es Kleidung, Reisen, exotisches Essen das einmal quer um die Welt geschifft wurde, Smartphones, etc.etc. Also fangt mal an, bei Euch selbst zu sparen, bevor Ihr anderen das Reisen verbieten wollt.

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 22. Juni 2019, 14:18
Ich finde es schon "befremdlich", dass Ihr alles, was nach Eurer Meinung umweltschädlich ist, auf andere abschiebt und Euch selbst die für Euch bequemste Art der Umweltschonung aussucht. Klar, ich finde es toll, wenn die Jugend sich um die Umwelt Gedanken macht, das ist zumindest mal ein Anfang. Aber immer mit den Fingern auf andere deuten (Flugzeuge, Kreuzfahrtschiffe, Wohnmobile etc.)? Damit macht Ihr es Euch zu leicht. Schaut doch mal auf Euch. Gerade die Jugend hat doch den grössten Konsum, sei es Kleidung, Reisen, exotisches Essen das einmal quer um die Welt geschifft wurde, Smartphones, etc.etc. Also fangt mal an, bei Euch selbst zu sparen, bevor Ihr anderen das Reisen verbieten wollt.
Ich finde es eher befremdend, wenn hier ständig das Smartphone an den Pranger gestellt wird, obwohl nachweislich nur Peanuts was die Umweltproblematik betrifft und dieses auch argumentiert und belegt wurde.
Nicht zu vergessen, dass man damit auch kleine Videokonferenzen (ohne sinnlose Anreise) und vor allem auch viel Papier einsparen kann. Früher war ich noch mit viel Papier unterwegs, heute sind sogar die Tickets als PDF am Smartphone.

Wer sucht sich die bequemste Art aus? Bequem ist es immer nur auf das Smartphone zu verweisen.
Ebenso die anderen Argumente wie exotisches Essen oder T-Shirts, etc.
Wenn ich Bambussprossen esse, verursacht es nicht mehr Umweltbelastung als ein Kilo Rindfleisch das  mit dem LKW quer durchs Land transportiert wird. Viel mehr als das T-Shirt per Container aus Asien stört mich, dass man in Bayern Schotter zum Waschen nach Italien karrt und somit die Inntal-Autobahn unnötig belastet. Nur weil es billiger ist und die Gesetze weniger restriktiv! Es gibt also viele Dummheiten, die die Umwelt mehr belasten als ein Smartphone. Im übrigen ist das Smartphone auch für Menschen in anderen Ländern und Kontinenten DIE Möglichkeit zur Kommunikation, Weiterbildung und ein wenig Fortschritt zu konsumieren. Die können alle nicht ständig auf Achse sein und durch die Welt kutschieren.

Ich bin auch seit Jahrzehnten unterwegs, also die Generation die ohne I-Net aufgewachsen ist. Nütze aber gerne diese Möglichkeiten und die Vorteile habe ich auch schon in einem anderen Beitrag erwähnt.
Für mich sind alle Verkehrsmittel gut, die mich von A nach B befördern.
Einzig Kreuzfahrtschiffe sind für mich tabu, weil diese enorme Umweltverschmutzer sind. Und wie schon erwähnt, nicht der Antrieb ist das Problem. Aber sicher auch exotisches Essen und das Entertainment.
Fahre aber auch gerne mit Postschiffen und Fährschiffen, die primär Transport von Menschen, Fahrzeugen und Gütern.
Insbesondere auch mit Hurtigruten die norwegische Küste entlang, die nicht mit Schweröl sondern Schiffsdiesel unterwegs sind. Aber auch Fähren von Tasmanien nach Melbourne, als Alternative zum Flugzeug. Oder in Kanada die Inside Passage von Port Hary nach Prince Rupert.

Also am besten mal selbst nachdenken und nicht ständig andere wegen der Smartphones kritisieren.
 
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 22. Juni 2019, 15:02
Nur mal zum Nachlesen:
https://www.swr.de/natuerlich/stromfresser-internet-wie-viel-energie-braucht-das-netz/-/id=100810/did=14939750/nid=100810/17wfi2i/index.html

Der Artikel ist schon von 2017. Du kannst Dir also vorstellen, dass inzwischen noch 1 oder 2 Kraftwerke dazugekommen sind.


Ich finde es einfach nicht richtig, sich nur einen Punkt herauszupicken (Reisen) aus einem so komplexen Zusammenhang wie die Umweltverschmutzung. Klar, das hier ist ein Reiseforum, trotzdem sollte man ein solches Problem schon in grösserem Zusammenhang sehen.
Was würde denn passieren, wenn wir alle nicht mehr reisen: OK, dann fliegen nicht mehr wir um die Welt, sondern dafür umso mehr Lebensmittel (Europa kann sich nicht aus sich selbst ernähren) und umso mehr andere Güter (Kleidung z.B.). Und wenn Ihr z.B. im Winter verreist, dann braucht Ihr auch daheim im kalten Deutschland keine Heizung, das müsste dann gegengerechnet werden.

Dazu kommen all die vielen Punkte die im Argen liegen: z.B. werden Plastiktüten verboten, aber die Spargelfelder werden mit 3-facher Folie abgedeckt, nur damit der Spargel 2 Wochen früher zum Ernten ist. Und die Bauern wickeln das Heu/Gras in 25meter-lange Plastikfolie, pro Ballen!

Solche Punkte könnte man hunderte aufzählen. Das Smartphone war eben nur einer davon, gerade weil es die Jugend am meisten betrifft.

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 22. Juni 2019, 15:19
Lustig, dass ich mit meinem Beitrag ein anderes Thema anregen wollte, aber die Diskussion trotzdem nur auf die alten Bahnen zurück läuft ;)

Was ich nochmal hervorheben wollte:

Zitat
Was mir hier noch aufgefallen ist. Ich denke jeder, der hier etwas beigetragen hat, ist sich der Probleme bewusst und macht aktiv etwas dagegen. Ich finde es daher schade, dass man sich hier teilweise so attakiert bzw. eine Stimmung a la "ich mache dies und das, also bin ich viel besser als du, was du machst hat doch bei Weitem nicht so viel Impact" herrschte. Wir müssen umweltschonendes Reisen und Zero Waste nicht alle zu 100% perfekt machen. Wenn jeder irgendwie was in seinem Rahmen beitragen würde, würde die Welt schon deutlich besser aussehen... Es muss nicht jeder komplett mit dem Fliegen aufhören oder auf seine Chips verzichten, die es nur in Plastik gibt. Für manche mag es einfach sein, ab jetzt nur noch Bahn zu fahren. Für manche einfacher, Vegetarier zu werden. Etc.

 ::)

Nur zu sagen: bis der Rest der Welt nicht auf Smartphones verzichtet, mache ich nix, finde ich aber schon etwas ignorant. Man kann ja in mehreren kleineren Bereichen was machen. Man muss ja nicht gleich auf die jährliche große Fernreise verzichten - das werden aus diesem Forum sowieso die wenigsten tun.

Ich sage ja auch nicht: "Ich bin Vegetarier, was anderes mache ich nicht mehr. Hört mal auf mit dem Fleischfressen."  ;D
Das würde mir zu sehr generalisieren. Man kann ja lokales Fleisch essen. Genauso kann man sein altes Smartphone erst austauschen, wenn es wirklich nicht mehr geht, anstatt jährlich und es zum Recycling bringen. Wenn wir alle kleine Schritte unternehmen, reicht das. Das Problem ist, dass viele Menschen leider fast keine oder keine Schritte unternehmen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 22. Juni 2019, 15:36
Zitat
Nur mal zum Nachlesen:
https://www.swr.de/natuerlich/stromfresser-internet-wie-viel-energie-braucht-das-netz/-/id=100810/did=14939750/nid=100810/17wfi2i/index.html

Schon schockierend, aber in dem Artikel geht es doch gar nicht ums Smartphone, sondern ums Internet. Also gesammelt um alle Geräte, die ins Internet "wollen". Dann dürftest du deinen Laptop oder Computer, den der verwendest um hier ins Forum zu gehen, auch nicht mehr dafür nützen.

Ich weiß, es gibt auch andere Artikel, habe selbst etwas nachgelesen dazu, weil es mich interessiert hat. Aber meistens gehts eher generell um den erhöhten Internet-Konsum und nicht ums Smartphone. Wenns ums Smartphone geht in solchen Artikeln, dann eher um den schnellen Verschleiß und dass viele Leute die Smartphones nicht recyclen. Aber das hatte ich ja in meinem Artikel vorher schon erwähnt, wie hier vorzugehen wäre.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Svenja am 24. Juni 2019, 08:24
Ich glaube Beate, da werden wir nie auf einen Nenner kommen. Wenn ich lese, dass 40.000 Menschen nach Aachen zum Klimaprotest kommen, freue ich mich sehr über die von dir kritisierte Jugend. Immer mehr vor allem junge Menschen ernähren sich vegetarisch/vegan aus Umweltgründen. Es tut sich was, die Jugend bewegt sich und hoffentlich noch mehr.

Doch zurück zum eigentlichen Thema und Astrids Frage.
Müllvermeidung fällt uns auf Reisen deutlich schwerer als daheim. Einige Produkte von Zuhause (Mooncup, Oriculi, Edelstahlflaschen, Edelstahl Rasierhobel) sind auf reisen mit dabei. Deocreme und festes Shampoo haben wir auf Vorrat mitgenommen und nutzen dies seit 2 Monaten. 1-2 Monate wird's noch reichen, dann müssen wir leider auf lokale Produkte in Plastikverpackung umsteigen. Zuhause ernähren wir uns mit deutlich weniger tierischen Produkten, als auf der Reise. Käse, Eier und Milch scheinen oft unvermeidbar und Essen bietet eben auch einen Einblick in die Kultur. Also auch die Ernährung ist umweltschädlicher als daheim (mal schauen wie lang es vegetarisch klappt). Auch Kleidung wird zuhause oft Fairtrade oder gebraucht gekauft/getauscht, auf Reisen klappt das nicht.
Speziell fürs Reisen haben wir den Steripen, Brotdosen, Besteck angeschafft. Dient der Müllvermeidung, klappt aber nur bedingt, wenn z.B. das Brot im Supermarkt in Frischhaltefolie eingewickelt ist.
Lange Rede kurzer Sinn: Umweltbewusstes Reisen fällt uns wahnsinnig schwer! Für weitere Anregungen sind wir dankbar :-)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 24. Juni 2019, 08:39
Dann les mal, was ich oben geschrieben habe:
"Klar, ich finde es toll, wenn die Jugend sich um die Umwelt Gedanken macht, das ist zumindest mal ein Anfang.""

Also nicht von wegen die Jugend kritisieren.
Nur kommt halt meistens ausser Protest nichts raus. Sobald es ans eigene "Eingemachte" geht, macht auch die Jugend einen Rückzieher.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 24. Juni 2019, 09:59
Das hat mich doch sehr amüsiert.
Konstruktiver diskutieren lässt sich übrigens, wenn man sich nicht demonstrativ über die Beiträge anderer User amüsiert, sondern sachlich auf die Beiträge und Argumente eingeht.

Im übrigen hatte ich das Thema nicht erwähnt, um den Ausbau neuer Bahnstrecken schlechtzureden (ich bin ein leidenschaftlicher Bahnfahrer, aber deine Beiträge lesen sich ein wenig so, als ob ich etwas gegen das Verkehrsmittel Bahn hätte). Ich hatte Argumente gebracht, die von vielen Leuten dann natürlich ebenso wieder vorgebracht werden, wenn es darum geht, auch gegen den Ausbau der Bahn zu wettern. Das heißt nicht, dass ich persönlich gegen den Ausbau der Bahnlinien wäre, im Gegenteil: als sehr regelmäßiger Bahnnutzer würde ich es sehr begrüßen. Demonstratives Amüsement ist also vielleicht weniger angebracht als vermutet.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 24. Juni 2019, 12:14
Konstruktiver diskutieren lässt sich übrigens, wenn man sich nicht demonstrativ über die Beiträge anderer User amüsiert, sondern sachlich auf die Beiträge und Argumente eingeht.

Wie wäre es so zu zitieren, dass die Zusammenhänge noch erkennbar sind?
Und nein, ich lasse mich sicherlich nicht bevormunden und schreibe es auf meine Art, so wie ich es sehe!
Abgesehen davon habe mich auf einen ganz anderen Beitrag bezogen!
Vielleicht wäre es eher angebracht, meine Beiträge richtig lesen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 24. Juni 2019, 12:28
Wie bescheuert ist der Scheuer zu meinen, Österreich verklagen zu müssen, weil man nun in Tirol zu bestimmten Zeiten den Durchzugsverkehr auf Landesstraßen und durch Dörfer verbietet und die Autos auf die Autobahn umleitet.
Ich unterstütze jedenfalls das Recht meiner Mitbürger im Tiroler Inntal und Brenner, zumindest zu bestimmten Zeiten, ein normales Leben ohne Abgase und Lärmbelästigung führen zu können!

Ein Verkehrsminister, der Lobbyist der Autokonzere ist, ist meines Erachten fehl am Platz!
Deutschland ist bekanntlich noch immer säumig, die geschlossenen Verträge bezüglich Bahntransit von Holland über Deutschland durch die Schweiz und Österreich nach Italien zu realisieren!
Holland und die Schweiz haben ihre Hausaufgaben vorbildlich gelöst und viel Geld investiert.
Auch in Österreich wird am Ausbau der Transitstrecke nach Italien investiert und gebaut.

https://orf.at/stories/3127862/

Das sind die eigentlichen Problem und nicht die Jugend, Smartphones oder andere Peanuts.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 24. Juni 2019, 12:46
"Und nein, ich lasse mich sicherlich nicht bevormunden und schreibe es auf meine Art, so wie ich es sehe!"
So wie ich es auch tue (und wahrscheinlich auch die meisten hier im Forum). Wir schreiben eben gemäß unserer persönlichen Meinungen, Erfahrungen und Ansichten.

Ansonsten stimme ich voll und ganz zu, dass der Bahnausbau voranschreiten muss, und beispielsweise endlich auch die Verbindungen ins Ausland deutlich verbessert werden müssen. Ich sehe aber eben hier immer wieder massiven Wiederstand gegen solche Ausbaupläne, und schon das Spannen einer Oberleitung kann zu Anwohnerprotesten führen. Inhaltlich sehe ich übrigens ehrlich gesagt gar nicht so viele Unterschiede zwischen unseren Ansichten. Sogar ähnliche Reiseziele scheinen wir gern anzusteuern (wie z.B. Skandinavien)....
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sebi am 24. Juni 2019, 16:35
Immer die selben Diskussionen. Ist jetzt Auto schlimmer fürs Klima oder Handy? Oder doch das Flugzeug? Und was ist mit Fleisch? Und überhaupt der Müll in Asien!

Die haben alle einen sehr negativen Imapct, da sind wir uns einig. Ob jetzt A mehr als B usw. ist doch total egal. Alle sind valide Ansatzpunkte.

Es ist doch fair enough dass einer lieber auf Fleisch verzichtet, und es dem anderen leichter fällt das Flugzeug durch Bahn zu ersetzen. Solange man IRGENDETWAS davon tut ist man schon besser als die Masse, die lieber weiter diskutiert was jetzt wichtiger oder richtiger zu tun ist, statt anzufangen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 24. Juni 2019, 16:45

Es ist doch fair enough dass einer lieber auf Fleisch verzichtet, und es dem anderen leichter fällt das Flugzeug durch Bahn zu ersetzen. Solange man IRGENDETWAS davon tut ist man schon besser als die Masse, die lieber weiter diskutiert was jetzt wichtiger oder richtiger zu tun ist, statt anzufangen.
Ich finde es auch gut, wenn jeder eben mit IRGENDEINER Maßnahme anfängt, die einem vielleicht selbst zunächst weniger weh tut, Hauptsache, man beteiligt sich auf seine Weise daran, die Umwelt zu entlasten. Neulich bin ich auch in einem anderen Forum quasi beschimpft worden, weil ich nicht aufs Reisen verzichten möchte, und es hieß, solange ich nicht darauf verzichten würde, wäre jede andere Einsparungsmaßnahme quasi überflüssig bzw. "ungültig". Außerdem wurde von einem Forumsmitglied darauf Wert gelegt, dass die Maßnahme "weh tun" müsse. Ich frage mich aber, ob eine Maßnahme wirklich mehr bringt, wenn sie mir besonders weh tut?

In meinem Fall ist es halt so, dass ich beispielsweise fast völlig aufs Autofahren verzichte und ziemlich wenig konsumiere, sondern vieles leihe statt es zu kaufen. Das wurde mir aber als wertlos um die Ohren gehauen mit dem Hinweis, solange ich nicht schmerzhaft aufs Reisen verzichten würde, bräuchte ich gar nicht erst anfangen...
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sebi am 24. Juni 2019, 16:50
Das Schema "erst muss X passieren, sonst macht Y doch gar keinen Sinn" ist ein äußerst beliebtes Argument in Klimadiskussionen, mit dem man prima vor sich selbst rechtfertigen kann warum man noch nichts tut.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 25. Juni 2019, 08:48
Solange man IRGENDETWAS davon tut ist man schon besser als die Masse, die lieber weiter diskutiert was jetzt wichtiger oder richtiger zu tun ist, statt anzufangen.
Sind aber alles nur Alibihandlungen. Die Probleme sind nicht bottom up sondern top-down zu lösen.
Also zuerst mal die wirklich großen Brocken, die für 80% der Umweltverschmutzung verantwortlich sind.
So auch das Abholzen und Abbrennen der Urwälder in Brasilien, Indonesien und Afrika.
Und hier kann jeder beitragen, indem man beispielsweise keine Rattanmöbel kauft und auf Palmöl Produkte verzichtet.
Gerade gestern gelesen: EIN Kohlekraftwerk verursacht mehr Umweltschäden als die gesamte Flotte der Lufthansa-Group (LH, AUA, SWISS, Eurowings, ...). Und hier sollten schnell weltweit Maßnahmen ergriffen werden.
Aber was ist die Realität: Australien baut gerade einen neuen Kohlehafen und forciert den Abbau um mit Asien gute Geschäfte zu machen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 25. Juni 2019, 09:03
Und hier kann jeder beitragen, indem man beispielsweise keine Rattanmöbel kauft und auf Palmöl Produkte verzichtet.
Das sind so Dinge, die ich damit gemeint hatte, als ich schrieb, dass ich nur wenig konsumiere (kaufe). Das bezieht sich auf Möbel, auf Elektrogeräte, Kleidung, etc. Klar brauche ich das eine oder andere davon, aber manches leihe ich statt es zu kaufen, oder ich nutze die Gegenstände sehr lange (so lange, bis sie definitiv nicht mehr nutzbar sind). Wie erwähnt: ich habe Arbeitskollegen, die zwar scheinbar vorbildlich im Urlaub zuhause bleiben, aber die freie Zeit und ihr Geld dann eben dafür nutzen, jede Menge Krempel online zu bestellen, den sie nach eigener Aussage oft am Ende gar nicht brauchen.

Derzeit starren alle auf den Flugverkehr wie das Kaninchen auf die Schlange, aber ich denke, dass es da noch viele andere Möglichkeiten gibt, das Klima und die Umwelt zu schützen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dusduck am 27. Juni 2019, 15:28
Ja auch wenn der eine oder andere da jetzt keinen Spaß versteht, dieses Video vom Bohemian Browser Ballet zum Thema Flugscham passt da gerade wie Faust auf Auge: ;D

https://www.youtube.com/watch?v=mydbeoSLUWI

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 27. Juni 2019, 17:24
Das ist gut  ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Nocktem am 27. Juni 2019, 19:52
naja immer mit guten vorbild voran : https://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-beim-g20-in-japan-luftwaffe-fliegt-mit-zwei-airbussen-a-1274497.html
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 27. Juni 2019, 21:49
Den größten Impact auf den Klimawandel hätte übrigens etwas, worüber so gut wie nie gesprochen wird...
https://www.theguardian.com/environment/2017/jul/12/want-to-fight-climate-change-have-fewer-children (https://www.theguardian.com/environment/2017/jul/12/want-to-fight-climate-change-have-fewer-children)

Gut, Overpopulation ist schon hier und da Thema, aber der Fokus rückt dann doch meistens auf andere Dinge.

Gibts hier jemanden, der sich aufgrunddessen für keine bzw weniger Kinder entschieden hat oder entscheiden würde?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 27. Juni 2019, 21:51
naja immer mit guten vorbild voran : https://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-beim-g20-in-japan-luftwaffe-fliegt-mit-zwei-airbussen-a-1274497.html

Warum diese Meetings nicht schon LANGE per Videokonferenz abgehalten werden, ist für mich sowieso komplett unverständlich.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 28. Juni 2019, 09:59
Also, mir fehlen hier teilweise echt die Worte.

Viele hier finden es eine Zumutung, wenn die Frage aufkommt, ob sie sich vorstellen könnten, nur noch ein Mal im Jahr mit einem Flugzeug in den Urlaub zu starten, aber die Bundeskanzlerin (die privat ja in der Regel im Urlaub in der Uckermark wandern geht) soll jetzt mit gutem Beispiel vorangehen, und Treffen, bei denen es u.a. um die Verhinderung einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen USA und Iran geht, bitte per Telefonkonferenz abhalten?

Das ist doch einfach nur noch absurd.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: karoshi am 28. Juni 2019, 10:23
Das ist doch einfach nur noch absurd.

Ja, die Diskussion ist inzwischen in weiten Teilen absurd geworden. Bis zu einem gewissen Grad habe ich das akzeptiert, ich mag das Absurde eigentlich sehr. Bei vielen Beiträgen erschließt sich mir zwar der Zusammenhang zum ursprünglichen Thema nicht unmittelbar. Aber solange weiter auch konstruktive Beiträge kommen, verfolge ich das mit einer Mischung aus Interesse und Erheiterung. Es ergibt ja irgendwie auch ein größeres Stimmungsbild, selbst wenn wir uns hier im Weltreiseforum in einer ziemlich klar abgegrenzten sozialen Blase befinden.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Nocktem am 28. Juni 2019, 17:35
zu meinem geposteten link, österreichs cheff fliegt linie ....
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 28. Juni 2019, 22:34
Ich muss sagen, dass ich mit meinem Beitrag zu Merkel vielleicht etwas schnell und generalisierend geantwortet habe.

Aber @Claudia: arbeitest du in einem Büro-Job mit internationalen Kollegen? Ich frage nur, weil ich das in meinem letzten Job hatte und wir ein sehr gutes Videokonferenz-System hatten und ich nicht weiß, ob es dir bewusst ist, was es da inzwischen für super Sachen gibt. Mein Chef saß in Hamburg, aber es wirkte wie am selben Tisch, wie im gleichen Raum.
Daher sind 90% aller Geschäftsreisen m.A. nach heutzutage überflüssig. Außer Handshake-Foto und Bussi Bussi geht wirklich alles und ein Top Techniker-Team sollte das easy hinbekommen, wenn das schon bei meiner normalen Firma so gut ging.
Wenn wir schon von absurd sprechen: der Höhepunkt der Absurdität ist für mich dann bei den Klimakonferenzen erreicht, wo auch jeder hinfliegt. Ähmmm...what!??!

Und ja, ich finde schon, dass Politiker da mit gutem Beispiel voran gehen sollten, da auf sie alle Augen gerichtet sind. Eine Mutter bleibt auch bei der roten Ampel stehen, damit sie den Kids mit gutem Beispiel voran geht.

Der Unterschied zu einer Urlaubsreise per Flug? Hier geht's allein um Gespräche. Das geht ganz einfach auch per Telefon. Jedoch finde ich auch, das es gut ist, sich bei wichtigen Meetings in die Augen schauen zu können - daher hatte ich auch nie eine Telco vorgeschlagen, sondern eine Videokonferenz. Ein großer Unterschied.
Eine Urlaubsreise ist doch so viel mehr als nur Gespräche mit Locals oder anderen Touristen, die man vielleicht irgendwie per Video organisieren könnte ;) Hier geht's doch um das Erleben, darum dass ich im Restaurant ein lecker Thai Curry probieren kann, darum, dass ich sehe wie andere Großstädte im Vergleich zu Wien so funktionieren, etc etc.

Trotzdem verstehe ich, dass evtl manche wichtige Meetings (zumindest in der Übergangsphase) noch "live an einem Ort" stattfinden sollten. Aber dann doch bitte, bitte per Linienflug und nicht gleich mit 2 (!??!?!?) Flügen nur für 1 Person.

Klar ist ein Urlaub objektiv gesehen nicht so wichtig wie ein politisches Treffen. Aber geht es nur um Wichtigkeit, nicht auch um Einfachkeit? Also, dass es eben unglaublich einfach wäre, diese Treffen über Video zu machen. So unglaublich einfach, dass ich mir - Marketingagentur oder Politik-Meeting - nur noch an den Kopf greife, wenn jemand heutzutage noch meint, dass Geschäftsreisen die nichts handwerkliches o.Ä. beinhalten, notwendig wären. Das ist für mich dann absurd.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 29. Juni 2019, 14:29
Mal was zum Nachdenken:

Hier in diesem thread wimmelt es nur so von Vorschlägen, wie man die Umwelt schützen könnte, wenn man weniger fliegt.
Und gleichzeitig werden in einem anderen thread einem Fragestellter, der nach Zielen für eine kurze Reise von ein paar Tagen fragt, Flüge nach Russland, Asien, Südamerika geraten. Und das zum Teil von denselbem Usern, die hier in diesem thread solche "Gutmenschen" sind und jeden Flug verdammen.

Merkt Ihr diese Ungereimtheit eigentlich nicht?

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 29. Juni 2019, 14:56
Das ist doch Unsinn, siehe meine Antwort im anderen Thread. Es geht dort um 24 Tage, jedenfalls bei dem Zeitraum im November, für den ICH Asien vorgeschlagen hatte. Nicht ein paar läppische Tage. Mehr als 24 Tage wird in diesem Forum niemand als normalen Urlaub zur Verfügung haben bzw kann man sich da eh schon glücklich schätzen.

Über den kurzen Zeitraum im Okt und Russland lässt sich diskutieren. Aber vielleicht wird ja dein Gardasee Vorschlag angenommen :)

Ich denke, dass man jetzt auch nicht erwarten kann, dass hier alle von heute auf morgen ihr Verhalten ändern. V.a. nicht in einem Reiseforum.

Ihr wart doch auch heuer in Chile, war das jetzt die letzte long distance Reise und ihr bleibt jetzt nur noch in Europa per Bahn? Kann ich mir auch nicht vorstellen, oder?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: GschamsterDiener am 29. Juni 2019, 15:51
Mal was zum Nachdenken:

Hier in diesem thread wimmelt es nur so von Vorschlägen, wie man die Umwelt schützen könnte, wenn man weniger fliegt.
Und gleichzeitig werden in einem anderen thread einem Fragestellter, der nach Zielen für eine kurze Reise von ein paar Tagen fragt, Flüge nach Russland, Asien, Südamerika geraten. Und das zum Teil von denselbem Usern, die hier in diesem thread solche "Gutmenschen" sind und jeden Flug verdammen.

Merkt Ihr diese Ungereimtheit eigentlich nicht?

In einem Reiseforum werden Reisetipps gegeben. Was es nicht alles gibt...
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 29. Juni 2019, 16:12

Ihr wart doch auch heuer in Chile, war das jetzt die letzte long distance Reise und ihr bleibt jetzt nur noch in Europa per Bahn? Kann ich mir auch nicht vorstellen, oder?

Nein, bestimmt nicht. Ich gehöre auch hier nicht zu den "Gutmenschen", die jeden Flug verfluchen. Ich habe ja schon öfter hier geschrieben, dass ich diese ganze Diskussion hier für unnütz empfinde. Denn durch diese Diskussion wird sich gar nichts ändern. Jede derart grosse Änderung kann nur von oben nach unten durchgesetzt werden, d.h. durch höhere Steuern.

Beate

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 29. Juni 2019, 17:08
Wenn du sie unnütz findest, brauchst du ja nichts mehr beitragen wenn du nicht willst. Ich finde die Diskussion allgemein recht interressant. Nur die gegenseitigen Vorwürfe nerven mich, wie schon gesagt.

Ich verfluche halt Geschäftsreisen, aus o.g. Gründen. Bist du hier anderer Meinung?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 29. Juni 2019, 19:21

Ich verfluche halt Geschäftsreisen, aus o.g. Gründen. Bist du hier anderer Meinung?

Nein, da bin ich ganz Deiner Meinung.

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 01. Juli 2019, 09:02
zu meinem geposteten link, österreichs cheff fliegt linie ....

Und wer soll das sein?
Unser Bundespräsident ist auf alle Fälle mit der BAHN zum Klimagipfel nach Katovice angereist.
So wie er auch alle Staatsbesuche in die Nachbarländer mit der Bahn bereist.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 01. Juli 2019, 09:11
Derzeit starren alle auf den Flugverkehr wie das Kaninchen auf die Schlange, aber ich denke, dass es da noch viele andere Möglichkeiten gibt, das Klima und die Umwelt zu schützen.
So ist es und manche empören sich insbesondere wegen des Fliegens anstatt sich mit den restlichen 90% zu beschäftigen.
Aber das wäre dann doch wesentlich komplexer :D Bin aber dafür, dass auch Kerosin besteuert wird.
Und vor allem auch die "Schwerölbomber" der Kreuzfahrtgesellschaften.

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 01. Juli 2019, 09:18
Mal was zum Nachdenken:
Hier in diesem thread wimmelt es nur so von Vorschlägen, wie man die Umwelt schützen könnte, wenn man weniger fliegt.
Und gleichzeitig werden in einem anderen thread einem Fragestellter, der nach Zielen für eine kurze Reise von ein paar Tagen fragt, Flüge nach Russland, Asien, Südamerika geraten. Und das zum Teil von denselbem Usern, die hier in diesem thread solche "Gutmenschen" sind und jeden Flug verdammen.
Merkt Ihr diese Ungereimtheit eigentlich nicht?
Was ist eigentlich der Unterschied ob jemand 6 Wochen oder 2 Wochen mit dem Flieger verreist?
Nicht jeder hat 6 Wochen Zeit um den Flugpreis ausreichend zu kompensieren. Aber sicherlich gibt es keinen Unterschied was die Umweltverträglichkeit betrifft. Im Gegenteil, ich bin sicher, dass der 6-Wochen-Reisende insgesamt mehr Umweltbelastung (Mist) produziert, weil man in vielen Ländern unterwegs gar nicht die Möglichkeit hat um richtig zu entsorgen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 01. Juli 2019, 09:19
Und das zum Teil von denselbem Usern, die hier in diesem thread solche "Gutmenschen" sind und jeden Flug verdammen.

Beate, ich finde deine Art dich hier auszutauschen als unangenehm. Ich finde keinen einzigen post, in dem ein Diskussionsteilnehmer jeden Flug verdammt. Dies ist also eine Generalisierung deinerseits.

Zudem bezeichnest du unspezifisch Diskussionsteilnehmer als Gutmenschen. Dies ist im allgemeinen Sprachgebrauch eine Beleidigung, bestenfalls eine Verunglimpfung. Da du niemanden explizit ansprichst, sprichst du damit jeden an und damit auch mich. Ich bitte dich also, weitere Beleidigungen und/oder Verunglimpfungen zu unterlassen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 01. Juli 2019, 09:26
Derzeit starren alle auf den Flugverkehr wie das Kaninchen auf die Schlange, aber ich denke, dass es da noch viele andere Möglichkeiten gibt, das Klima und die Umwelt zu schützen.
So ist es und manche empören sich insbesondere wegen des Fliegens anstatt sich mit den restlichen 90% zu beschäftigen.
Aber das wäre dann doch wesentlich komplexer :D Bin aber dafür, dass auch Kerosin besteuert wird.
Und vor allem auch die "Schwerölbomber" der Kreuzfahrtgesellschaften.

Wolfskin, du schreibst zwar unspezifisch von "manchen", aber da auch ich zu den deutlichen Folgen des Fliegens für das Klima hingewiesen habe, fühle ich mich mal angesprochen:

Woraus schließt du, dass ich mich mit den restlichen 90 % nicht beschäftige? Ich thematisiere das Fliegen hier schwerpunktmäßig, weil es sich um ein Reiseforum und nicht um ein Landwirtschaftsforum oder ein Straßenverkehrsforum handelt. Dies finde ich daher absolut legitim, bzw. würde es sogar als off-topic-Diskussion betrachten, würde jemand z.B. das Thema Landwirtschaft in den Vordergrund stellen.

Zudem ist vom Flugverkehr zwischenzeitlich bekannt, dass seine klimaschädliche Wirkung weit über den alleinigen Effekt des CO2-Ausstoßes hinausgeht, diesen Fakt sehe ich als zusätzliche Legitimation, den Bereich Fliegen hier besonders herauszustellen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 01. Juli 2019, 09:51
Ich muss sagen, dass ich mit meinem Beitrag zu Merkel vielleicht etwas schnell und generalisierend geantwortet habe.


@Astrid, der differenzierten Variante deines post kann ich mich in weiten Teilen anschließen. Tatsächlich geht es meiner Wahrnehmung nach bei Geschäftsreisen oft nicht darum, sich unbedingt physisch begegnen zu müssen, sondern viele betrachten es nach wie vor als eine Art berufliches Statussymbol (zuminest nehme ich das oft in meinem Umfeld so wahr).

Ich denke auch, dass sehr viele der Geschäftsmeetings per Videokonferenz (das mit der TelKo war ein Verschreiber meinerseits) abgehalten werden könnten, oder z.B. mit VR-Geräten. Ich hoffe, dass es hier bald deutliche Weiterentwicklungen gibt. Irgendwo hab ich die Tage gelesen, dass die EU künftig vermehrt auf Videokonferenzen setzen möchte, das finde ich absolut begrüßenswert!

Dennoch würde ich persönlich mir von den politisch relevantesten Treffen als letztes wünschen, dass sie auf Video-Konferenzen umsteigen. Ich habe zwar vom Thema Diplomatie keine Ahnung, könnte mir aber vorstellen, dass viel auch informell z.B. beim Abendessen besprochen wird.  Wenn die Themen große Relevanz haben (wie z.B. Iran-USA-Konflikt) finde ich persönlich physische Treffen legitim.

Warum die Bundeskanzlerin mit zwei Flugzeugen gereist ist, weiß ich nicht und kann nur mutmaßen: Sie hat ja immer viele Unterhändler und auch Pressevertreter dabei, aber im schlimmsten Fall hat sie den zweiten Flieger mitgenommen, weil es derzeit ständig Probleme mit den Flugzeugen der Bundesregierung gibt?

Abschließend möchte ich nochmal betonen, dass ich es dennoch als absurd empfinde, wenn gefordert wird, dass zu wichtigen Staatstreffen auf das Fliegen verzichtet wird und man gleichzeitig nicht bereit ist, mindestens mal für einen Urlaub nicht ins Flugzeug zu steigen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 01. Juli 2019, 12:50


Beate, ich finde deine Art dich hier auszutauschen als unangenehm.

Das ist aber dann Dein Problem. Und ich habe hier NIEMAND beleidigt. Also, welche Laus ist Dir über die Leber gelaufen?

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 01. Juli 2019, 13:29


Beate, ich finde deine Art dich hier auszutauschen als unangenehm.

Das ist aber dann Dein Problem. Und ich habe hier NIEMAND beleidigt. Also, welche Laus ist Dir über die Leber gelaufen?

@Beate, wie ich bereits schrieb, ist die Bezeichnung "Gutmensch" im allgemeinen Sprachgebrauch eine Beleidigung, mindestens jedoch eine Verunglimpfung. Du kannst es gern selbst einmal googlen.

Hier ein paar Beispiele:

https://www.nzz.ch/panorama/alltagsgeschichten/warum-ein-gutmensch-kein-guter-mensch-ist-1.18676154

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/darmstadt-gutmensch-ist-unwort-des-jahres-2015/12819156.html

https://www.bento.de/politik/afd-sprache-wo-das-wort-gutmensch-herkommt-afd-woerterbuch-a-00000000-0003-0001-0000-000002559971

Ich möchte so nicht bezeichnet werden, daher bat ich dich, dies im Austausch hier zu unterlassen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Beate am 01. Juli 2019, 13:42
Danke, aber ich brauche Deine Belehrungen nicht. Das ist ein Forum, und da darf jeder seine Meinung schreiben, auch ich, nicht nur Du.

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: iuw am 01. Juli 2019, 16:41
Man kann seine Meinung auch ohne abschätzige Wortwahl äussern...
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Wolfskin am 02. Juli 2019, 07:43
Hier scheint das Thema Wortwahl mehr Interesse zu generieren als die Umweltbelastung.
Daher meinerseits keine Antwort, denn sie könnte u.U. auch etwas unfreundlich ausfallen.
Mir ist es jedenfalls kein Anliegen, in einem Reiseforum anderen vorzuschlagen den Urlaub daheim zu verbringen!
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 02. Juli 2019, 08:54
Vielleicht ein guter Zeitpunkt wieder etwas mehr zur Ursprungsfrage zurückzukehren?

(...) Sicher eine extreme Maßnahme, aber die negativen Folgen des Tourismus für das Ökosystem gerade von kleineren Inseln sind nicht von der Hand zu weisen.
Wie geht Ihr damit um?
Versucht Ihr, aktiv Müll zu vermeiden?
Macht Ihr Eure Entscheidung, einen Ort zu besuchen, vom Umgang mit Müll abhängig?
Sprecht Ihr die Leute vor Ort aktiv auf solche Themen an? Oder blendet Ihr möglichst aus, dass Ihr Teil des Problems seid?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dusduck am 02. Juli 2019, 14:38
Zitat
Vielleicht ein guter Zeitpunkt wieder etwas mehr zur Ursprungsfrage zurückzukehren?
Gute Idee!

Ich bin über diesen Blog Eintrag gestolpert, das finde ich doch an einigen Stellen krass
https://www.reisedepeschen.de/nachhaltig-und-guenstig-reisen/

Übernachtungen in Gewächshäusern, parkenden Bussen, Tankstellentoiletten sowie Selbstgemachte Deo und Miswakstäbchen...
Da bin ich raus... ???

Bin ich nur bequem oder verwöhnt oder macht hier jemand sowas in der Art?

Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: stali am 02. Juli 2019, 18:23
Bin ich nur bequem oder verwöhnt oder macht hier jemand sowas in der Art?

Sich kalte Asche in die Achselhöhle schmieren? Nein, mach ich nicht  ;D
Ich mein, welcher Weltreisende hat nicht schon mal an einem Busbahnhof oder notbehelfs in einer 2 m2 großen Strandhütte am Boden übernachtet? Das halte ich zwischendurch schon aus, aber auf Dauer wär mir das zu extrem.
Und dumpstern tue ich aus dem Grund nicht mehr, weil ich draufgekommen bin, dass ärmer Bevölkerungsschichten es ohnehin machen und auch dringender benötigen -> somit ist meinem Anliegen gegen die Lebensmittelverschwendung ohnehin schon genüge getan. Zumindest in meiner Heimatstadt ist das so.

Sehe es im Reisekontext eher als Gedankenvorlage für improvisiertes Handeln, wenns grad nicht anders geht.

Allerdings: Eigene Seife oder Zahnpasta herstellen wär mal eine Idee und mir einen Testlauf wert.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 03. Juli 2019, 10:20
Glaubt ihr, dass Reisende (vor allem jene, die nicht nur in einer All-Inclusive-Anlage bleiben) einen anderen Blick auf die Umweltverschmutzung in den jeweiligen Ländern haben?

Zum Beispiel der täglich angeschwemmte Kunststoffmüll an den Traumstränden, nicht endende Palmöl-, Gummibaum oder Sojaplantagen. Wilde Müllkippen mit teils riesigen Felder von Tütenfetzen in der Landschaft. Etc.

Ohne Wertung warum und welche Vor- und Nachteile damit verknüpft sind. Ist einem (euch) durch seine persönliche Erfahrung beim Reisen die Auswirkungen der Umweltverschmutzung/Ausbeutung auf die Natur mehr im Bewusstsein, als wenn man (ihr) Berichte darüber in Medien liest/hört/sieht?

Anders gefragt, kann das Reisen (der persönliche Eindruck Vorort) helfen, (s)eine umweltbewußtere Wahrnehmung/Einstellung zu schärfen? Oder denkt man (ihr) am Ende doch irgendwie, „Schlimm, furchtbar, aber …  aus den Augen, aus dem Sinn"?

Ich weiß natürlich nicht, wie ich darüber denken würde, wenn ich das auf Reisen nicht persönlich erlebt/gesehen hätte, denke aber, dass es schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat (wie die Themen unten) und meine Wahrnehmung und Verhalten geändert hat.

Selbstverständlich passiert selbes (Umweltverschmutzung, Ressourcenverschwendung, ...) auch im eigenen Land, ich möchte das Thema aber auf das Reisen beschränken.


Off-Topic, aber auch hier ähnliche Themen über persönliches Verhalten/Wahrnehmung beim Reisen.
Weltreise und Armut
https://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=9894
Armut - Wie geht ihr auf Reisen damit um?
https://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=4986
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: karoshi am 03. Juli 2019, 11:32
Ist einem (euch) durch seine persönliche Erfahrung beim Reisen die Auswirkungen der Umweltverschmutzung/Ausbeutung auf die Natur mehr im Bewusstsein, als wenn man (ihr) Berichte darüber in Medien liest/hört/sieht?

Oh ja. Wenn man auf Borneo mal die bis zum Horizont reichenden Palmölplantagen aus der Luft gesehen hat, wird einem die Bedeutung der Wörter "Abholzung des Regenwalds" erst wirklich bewusst. Wobei dieses Problem ja nicht durch den Tourismus entsteht, sondern durch die Konsumgewohnheiten in unseren Heimatländern.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Svenja am 03. Juli 2019, 12:11
Zitat
Anders gefragt, kann das Reisen (der persönliche Eindruck Vorort) helfen, (s)eine umweltbewußtere Wahrnehmung/Einstellung zu schärfen?
Ich finde diese Diskussion hat sehr deutlich gemacht, dass das Verständnis, die Einstellung und Bereitschaft zur Verhaltensänderung in Bezug auf Umweltbelastung hier im Forum sehr verschieden sind. Darum wäre meine Antwort, es kann zur Schärfung beitragen, muss aber nicht.
Ich kenne Leute, die viel Reisen und denen die Umwelt herzlich egal ist. Anderseits kenne ich auch Menschen die nicht viel Reisen und versuchen die Umwelt durch ihr Leben möglichst wenig zu belasten.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dusduck am 04. Juli 2019, 10:54

Oh ja. Wenn man auf Borneo mal die bis zum Horizont reichenden Palmölplantagen aus der Luft gesehen hat, wird einem die Bedeutung der Wörter "Abholzung des Regenwalds" erst wirklich bewusst. Wobei dieses Problem ja nicht durch den Tourismus entsteht, sondern durch die Konsumgewohnheiten in unseren Heimatländern.

Kann ich nur bestätigen geht mir genauso. Diese Erkenntnis im Freundes -und Bekanntenkreis weiterzugeben, ist mir bisher nicht gelungen. Trotzdem Wenn ich jemanden besuche und dort eine Bangkirai Terasse sehe, kann ich es nicht lassen das anzusprechen. Bei Produkten aus Palmöl ist das leider schwieriger
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 05. Juli 2019, 12:49
Liebe alle,

ich möchte euch wirklich nicht nerven (!) und ich bitte im Voraus um Entschuldigung, wenn sich durch meinen Beitrag doch jemand angegriffen fühlen sollte. Meine Motivation ist nicht, euch zu ärgern, zu belehren, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen oder euch völlig unnötig in Unruhe zu versetzen, sondern rein meine große, große Sorge um unseren wunderschönen Planeten, den wir alle so gern bereisen. Und deshalb an euch zu appelieren, mitzuhelfen, ihn zu bewahren, mit großen und kleinen (politischen, aber auch mit Konsum- und Reise-) Entscheidungen.

Wer sich daher ein Bild machen möchte um die Dramatik der Situation, dem möchte ich das heute Journal von gestern Abend ans Herz legen: https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal

Gleich der erste Beitrag befasst sich mit den aktuellen und sehr dramatischen Erkenntnissen zum Klimawandel.

Liebe Admins, wenn ihr der Ansicht seid, dass der Beitrag an dieser Stelle unpassend ist, oder ihr befürchtet, dass er die Gemüter zu sehr wieder hochkochen lässt, so habe ich natürlich Verständnis, wenn ihr ihn löscht.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Yoss am 05. Juli 2019, 13:12
Vielen Dank fürs Teilen des Links und deine eindringlichen Worte, Claudia!

Ich teile deine Sorge zu 100% und finde es wichtig, immer und immer wieder darauf aufmerksam zu machen, weil der Mensch von Natur aus wohl dazu neigt, es sich immer schnell wieder in seiner Verdrängungsblase bequem zu machen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 22. Juli 2019, 12:43

Viele hier finden es eine Zumutung, wenn die Frage aufkommt, ob sie sich vorstellen könnten, nur noch ein Mal im Jahr mit einem Flugzeug in den Urlaub zu starten,
Wobei ich zum einen im Zeitraum zwischen 2004 und etwa 2013 keine einzige Flugreise gemacht habe, und seitdem durchschnittlich auch nicht mehr als eine (höchstens zwei) Flugreise(n) pro Jahr mache und nach wie vor sehr gern mit der Bahn unterwegs bin. Schon allein deswegen, weil mir Kurzflüge bis 1000 km zu stressig sind und ich im Zweifelsfall immer schon lieber mit dem Zug gefahren bin.

Andererseits bin ich mir auch nicht sicher, ob jede Reise, die aufs Flugzeug verzichtet, wirklich immer umweltverträglicher ist. Wir sind gerade in Skandinavien gewesen und haben auf manchen Straßen eine geradezu unendliche Karawane von Wohnmobilen erlebt, die sich zum großen Teil von Deutschland, Österreich, der Schweiz, ja sogar aus Spanien, bis nach Nordnorwegen bewegt. Klar pusten die kein Kerosin in die höheren Luftschichten, aber ob diese Reiseform wirklich so viel umweltverträglicher ist? Was meint Ihr?

Übrigens habe ich gerade einen Artikel in der Süddeutschen gelesen, in dem es heißt: "Unser Urlaub muss wieder werden wie die Schulferien", und es wird quasi mehr oder weniger als allgemeine Forderung formuliert, dass wir uns alle im Urlaub nur noch zuhause und am Baggersee langweilen sollen, was für uns alle angeblich am Besten wäre. Sowas ärgert mich dann auch, denn wir Menschen empfinden nun mal unterschiedlich, und nicht für jeden ist ein langweiliger Baggersee-Urlaub die beste Option. Meiner Ansicht nach gehen solche Beiträge dann zu weit, denn es gibt ja doch genügend Zwischenstufen und unterschiedliche Optionen, die zwischen dem Maledivenurlaub einerseits, und dem Baggersee-Urlaub andererseits liegen. Abgesehen scheinen viele beim Thema Urlaub doch fast zwangsläufig an Bade- und Strandurlaub zu denken, obwohl es ja noch viele andere Motivationsgründe gibt, um andere Städte oder Länder bereisen zu wollen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 23. Juli 2019, 11:34
Und ja, die Wohnmobilisten sind inzwischen ein Umweltproblem. Insbesondere auch in Kanada, wo Karawanen stop & go durch die Nationalparks stauen.
Genau, so haben wir es in Kanada auch mal erlebt. Die Wohnmobile waren in derart großér Zahl unterwegs, dass auf den klassischen Touristenstrecken kaum noch ein normales Vorwärtskommen möglich war, weil die Wohnmobile sich kolonnenweise gestaut hatten. Und auch in Norwegen war es so, sobald man auf einer der Hauptmagistralen unterwegs war.

So wie du handhabe es übrigens auch: ich besitze kein Auto und bin im Alltag nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Außerdem konsumiere ich wenig und tendiere dazu, zu leihen oder zu mieten, statt alles zu kaufen.

Im übrigen bin ich mir nicht sicher, ob es zufriedenstellend wäre, wenn plötzlich die meisten Leute ihren Urlaub am heimischen Baggersee verbringen würden, denn dann würde sich dort vermutlich auch bald die Idylle verflüchtigen.

Edit:
die ansonsten von mir geschätzte Süddeutsche Zeitung überschlägt sich derzeit geradezu mit Beiträgen gegen Flugreisen. Die neuesten Überschriften lauten: "Warum es uns so schwer fällt, aufs Fliegen zu verzichten" und "Fliegen Sie noch?".

Gleichzeitig stelle ich im Bekanntenkreis erste Trends zu Radeltouren im Urlaub in unmittelbarer Nähe zur Heimatregion fest, über die dann mit einer Attitüde "Wir tun ja was fürs Klima, und es ist sooo schön in der Heimat" ausgiebig geredet wird. Dabei schwingt meinem Eindruck nach eine Unterstellung mit, dass die anderen Leute die schöne Heimat noch nie selbst erkundet hätten, weil sie ja angeblich bislang nur Fernreisen gemacht hätten. So als ob es nicht möglich gewesen wäre, abwechselnd die Heimat und andere Länder kennenzulernen....
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 23. Juli 2019, 14:59


So wie du handhabe es übrigens auch: ich besitze kein Auto und bin im Alltag nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Außerdem konsumiere ich wenig und tendiere dazu, zu leihen oder zu mieten, statt alles zu kaufen.

Umso bitterer dann, dass man all das mit einem einzigen Flug zunichte machen kann. Siehe die bereits von dir zitierte Süddeutsche von heute:

https://www.sueddeutsche.de/wissen/klima-fliegen-co2-grafik-1.4534651


Edit:
die ansonsten von mir geschätzte Süddeutsche Zeitung überschlägt sich derzeit geradezu mit Beiträgen gegen Flugreisen. Die neuesten Überschriften lauten: "Warum es uns so schwer fällt, aufs Fliegen zu verzichten" und "Fliegen Sie noch?".


Und das gibt dir gar nicht zu denken? Also, ich meine, dass du dich bisher gut mit dem arrangieren konntest, was in der SZ stand?

Ich bin sehr dankbar für die konsequente Berichterstattung und wünsche mir, dass in den Medien noch klarer über die vorhandenen Erkenntnisse und Prognosen zum Klimawandel und seinen Folgen berichtet wird. Wir brauchen ein klares Bild von dem, was da auf uns zukommt, damit wir uns gemeinsam entscheiden können, ob wir den Planeten bewohnbar halten möchten, oder nicht.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 23. Juli 2019, 15:07
Und das gibt dir gar nicht zu denken? Also, ich meine, dass du dich bisher gut mit dem arrangieren konntest, was in der SZ stand?
Du meinst, meine im Durchschnitt recht wenigen Flugreisen muss ich mir dennoch durch Selbstgeisselungen nachträglich noch "verdienen", und es gibt dennoch keine Absolution? Was für Verhaltensformen erwartest du also konkret? Bleibt nur noch der erwähnte Baggersee, an dem ich mich dem Klima zuliebe mit Zehntausend anderen um einen Liegeplatz streiten werden muss, obwohl ich Badeurlaub noch nie leiden konnte?

Wie lautet also die einzig wahre Verhaltensweise deiner Ansicht nach? Gibt es weiterhin noch Rechtfertigungen für Flugverkehr, oder sollte dieser weitgehend eingestellt werden? Wer darf noch fliegen? Ist bodengebundener Tourismus wirklich die Lösung, selbst wenn die großen Reisemassen darauf umsteigen? Oder sollte Tourismus weitgehend unterbunden werden? Wie würde man dann verhindern, dass die Menschen im Urlaub ohne Urlaubsreisen nicht auf andere klimaschädliche Aktivitäten umsteigen?

Was ich damit sagen will: das Kritisieren des Istzustandes ist halt nur die eine Seite der Medaille, aber ich habe noch nicht allzu viel über funktionierende Lösungsansätze gelesen, denn der erwähnte Urlaub am Baggersee funktioniert auch dann nur zufriedenstellend, solange es eben noch nicht von der großen Masse praktiziert wird.

Im übrigen wirkt dein "Und das gibt dir gar nicht zu denken" auf mich wie ein einziger großer Vorwurf, so als ob ich wie ein besinnungsloser Reiseberserker unentwegt um die Welt geflogen wäre. Dass ich meine Flugreisen immer schon recht niedrig dosiert habe und außergewöhnlich viel mit der Bahn fahre, scheint überhaupt keine Rolle zu spielen? Schon bemerkt, dass ich hier ziemlich viel im Thema "Deutsche Landschaften und Städte" schreibe? Ist das immer noch zu viel Reiserei? Warum kriege jetzt ausgerechnet ich hier die Vorwürfe um die Ohren gehauen, der sowieso schon sehr viel innerhalb des eigenen Landes reist? Einmal geflogen, für immer schuldig und nie wieder gutzumachen? Und wie kommst du drauf, dass ich nicht drüber nachdenke?

Müsste bei genauer Betrachtung der gemachten Vorwürfe nicht konsequenterweise dieses Forum entweder eingestellt oder zu "die schönsten Radtouren und Baggerseen in der Umgebung" umbenannt werden?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 23. Juli 2019, 15:54
Und das gibt dir gar nicht zu denken? Also, ich meine, dass du dich bisher gut mit dem arrangieren konntest, was in der SZ stand?
Du meinst, meine im Durchschnitt recht wenigen Flugreisen muss ich mir dennoch durch Selbstgeisselungen nachträglich noch "verdienen", und es gibt dennoch keine Absolution? Was für Verhaltensformen erwartest du also konkret? Bleibt nur noch der erwähnte Baggersee, an dem ich mich dem Klima zuliebe mit Zehntausend anderen um einen Liegeplatz streiten werden muss, obwohl ich Badeurlaub noch nie leiden konnte?

Wie lautet also die einzig wahre Verhaltensweise deiner Ansicht nach? Gibt es weiterhin noch Rechtfertigungen für Flugverkehr, oder sollte dieser weitgehend eingestellt werden? Wer darf noch fliegen? Ist bodengebundener Tourismus wirklich die Lösung, selbst wenn die großen Reisemassen darauf umsteigen? Oder sollte Tourismus weitgehend unterbunden werden? Wie würde man dann verhindern, dass die Menschen im Urlaub ohne Urlaubsreisen nicht auf andere klimaschädliche Aktivitäten umsteigen?

Was ich damit sagen will: das Kritisieren des Istzustandes ist halt nur die eine Seite der Medaille, aber ich habe noch nicht allzu viel über funktionierende Lösungsansätze gelesen, denn der erwähnte Urlaub am Baggersee funktioniert auch dann nur zufriedenstellend, solange es eben noch nicht von der großen Masse praktiziert wird.

Im übrigen wirkt dein "Und das gibt dir gar nicht zu denken" auf mich wie ein einziger großer Vorwurf, so als ob ich wie ein besinnungsloser Reiseberserker unentwegt um die Welt geflogen wäre. Dass ich meine Flugreisen immer schon recht niedrig dosiert habe und außergewöhnlich viel mit der Bahn fahre, scheint überhaupt keine Rolle zu spielen? Schon bemerkt, dass ich hier ziemlich viel im Thema "Deutsche Landschaften und Städte" schreibe? Ist das immer noch zu viel Reiserei? Warum kriege jetzt ausgerechnet ich hier die Vorwürfe um die Ohren gehauen, der sowieso schon sehr viel innerhalb des eigenen Landes reist? Einmal geflogen, für immer schuldig und nie wieder gutzumachen? Und wie kommst du drauf, dass ich nicht drüber nachdenke?

Müsste bei genauer Betrachtung der gemachten Vorwürfe nicht konsequenterweise dieses Forum entweder eingestellt oder zu "die schönsten Radtouren und Baggerseen in der Umgebung" umbenannt werden?

Vielleicht liegt es wirklich an dieser Form der Kommunikation, weil du meine Stimmlage nicht hören kannst und meinen Gesichtsausdruck nicht sehen. Es war als interessierte Frage gemeint. Ich kann dir versichern, dass ich das keinesfalls als Vorwurf meinte. Und ich habe dich auch an keiner Stelle in meinen bisherigen Beiträgen persönlich kritisiert oder dir etwas "um die Ohren gehauen". Wo liest du all das?

Ich stehe ein bisschen vor einem scheinbar unauflösbarem Dilemma: Egal was ich schreibe (und ich kann dir versichern, ich überlege sehr lange und ändere meine Beiträge ab, weil ich versuche zu vermeiden, dass sich jemand angegriffen fühlt), irgendjemand fühlt sich immer angegriffen und bombardiert mich dann mit den heftigsten Erwiederungen zu Dingen, die ich nie gesagt habe, die aber der- oder diejenige irgendwie reininterpretiert.

Also wäre wahrscheinlich die beste Lösung, dass ich gar nichts mehr sage/schreibe. Gleichzeitig bin ich mir aber sicher, dass hier so viele Menschen sind, die unseren wunderschönen Planeten lieben und wunderbare Menschen in anderen Ländern getroffen haben, die sehr viel schlechter auf den Klimawandel vorbereitet sind, als wir in Deutschland. Deswegen schreibe ich hier immer noch.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 23. Juli 2019, 16:01

Es den Medien ist nichts zu dumm, um die Leserquote zu steigern.
Kürzlich las ich, dass die gesamte Flotte der Lufthansa-Group(!) die Umwelt nicht mehr belastet als ein großes Kohlekraftwerk! Das Thema hätte für mich Priorität! Aber Australien investiert gerade in den Ausbau ihrer Kohleabbau und einem neuen Kohlehafen in der Nähe des Barrier Reefs.

Ich schrieb ja bereits an anderer Stelle, dass ich es wenig zielführend finde, den Schwarzen Peter immer hin-und-her zu schieben, immer mit dem Finger auf andere Klimasünder zu zeigen und darauf zu warten, dass jemand den Anfang macht. Klar, das können wir natürlich so machen, aber ich erwarte, dass sich alle über die Konsequenzen, die eine Nicht-Reduzierung unserer CO2-Emmissionen und ein Nicht-Erreichen der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad hat, im Klaren sind.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 23. Juli 2019, 16:02
die aber der- oder diejenige irgendwie reininterpretiert.
Wie soll ich denn also die Sätze "Und das gibt dir gar nicht zu denken? Also, ich meine, dass du dich bisher gut mit dem arrangieren konntest, was in der SZ stand?" korrekt interpretieren? Wie gesagt, ich mache mir sehr wohl viele Gedanken. Ich reise wie erwähnt schon viele Jahre lang sehr viel mit Zügen und erkunde ausgiebig meine nähere und weitere Heimat, und weder besitze noch nutze ich beispielsweise im Alltag ein Auto. Daher würde mich interessieren, wie ich diese Sätze verstehen darf bzw. sollte, und wieso diese Sätze anscheinend explizit an mich gerichtet waren, obwohl ich meinem Eindruck nach hier in diesem Forum eher zu den Wenig-Fliegern gehöre?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 23. Juli 2019, 16:07


Müsste bei genauer Betrachtung der gemachten Vorwürfe nicht konsequenterweise dieses Forum entweder eingestellt oder zu "die schönsten Radtouren und Baggerseen in der Umgebung" umbenannt werden?

Nein. Zum einen gibt es hier hunderte Threads, die sich mit dem Thema Reisen befassen in denen der jeweilige CO2-Ausstoss keinerlei Rolle spielt oder thematisiert wird. Aber in diesem thread geht es explizit um die Umweltbelastung durch Tourismus, ich finde es daher legitim, dass ich auf die Umweltbelastung durch Fliegen hinweise.

Noch dazu gibt es viele Möglichkeiten Urlaub zu machen/zu reisen, ohne in ein Flugzeug zu steigen, nicht nur den heimischen Baggersee. Ich finde es mehr als undifferenziert, dass immer wieder unterstellt wird, dass es nur die Wahl zwischen Flugreisen und Baggersee-ums-Eck gibt.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 23. Juli 2019, 16:10
Ich finde es mehr als undifferenziert, dass immer wieder unterstellt wird, dass es nur die Wahl zwischen Flugreisen und Baggersee-ums-Eck gibt.
Umso wichtiger, hier die Alternativen aufzuzeigen, die auch von großen Touristenströmen ohne Beeinträchtigung der Umwelt in Betracht gezogen werden können. Genau darum geht es mir doch: real umsetzbare Alternativen aufzuzeigen, die auch die großen Touristenströme aufnehmen können. Da würde ich mir eine Ideensammlung wünschen. Einverstanden?

Abgesehen davon reisen die meisten Touristen nach wie vor mit dem eigenen Auto in Urlaub, soweit ich weiß. Aber das dürfte doch letztlich auch nicht die gewünschte Lösung sein, auch wenn diese Urlauber auf Flugreisen verzichten, oder?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 23. Juli 2019, 16:11

Wie soll ich denn also die Sätze "Und das gibt dir gar nicht zu denken? Also, ich meine, dass du dich bisher gut mit dem arrangieren konntest, was in der SZ stand?" korrekt interpretieren?
Na, als das, was es ist: eine Frage. Wie würdest du denn auf so eine Nachfrage reagieren, wenn wir uns an einem Tisch gegenübersitzen würden?

Ich hab dich das gefragt, weil du berichtet hast, dass du sonst die SZ sehr schätzt, es derzeit aber als ein "Überschlagen" wahrnimmst, wir viel die SZ über das Fliegen berichtet (es also nicht sehr schätzt, dass so viel berichtet wird).
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 23. Juli 2019, 16:13

Ich hab dich das gefragt, weil du berichtet hast, dass du sonst die SZ sehr schätzt, es derzeit aber als ein "Überschlagen" wahrnimmst, wir viel die SZ über das Fliegen berichtet (es also nicht sehr schätzt, dass so viel berichtet wird).
Das liegt daran, dass ich diese Artikel ehrlich gesagt eher wie eine Modeerscheinung wahrnehme, die sich halt auch nicht fundiert mit dem Thema auseinandersetzen, sondern nur ein vordergründiges "fliegt halt nicht mehr, dann ist alles in Ordnung" suggerieren und ansonsten hauptsächlich ein schlechtes Gewissen erzeugen, ohne konkrete Ideen zu liefern, wie es besser laufen könnte.

Wie gesagt, jetzt alle Reisenden auf dem Landweg loszuschicken dürfte sich auch nicht als optimale Lösung entpuppen. So einfach ist es halt dann doch nicht, aber die Artikel tun meines Erachtens so, als ob es so einfach sein könnte.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 23. Juli 2019, 16:21

Das liegt daran, dass ich diese Artikel ehrlich gesagt eher wie eine Modeerscheinung wahrnehme, die sich halt auch nicht fundiert mit dem Thema auseinandersetzen, sondern nur ein vordergründiges "fliegt halt nicht mehr, dann ist alles in Ordnung" suggerieren. Zumindest ich nehme viele dieser Artikel so wahr.

Ich sehe es nicht als Modeerscheinung, sondern hoffe, dass die Fridays4Future Bewegung es endlich geschafft hat, dass in den klassischen Qualitätsmedien über das berichtet wird, was Wissenschaftler seit 30 Jahren versuchen uns klar zu machen: Dass wir den Planeten gerade an die Wand fahren, wenn wir nicht ganz schnell gegensteuern.

Und in dem besagten Artikel lese ich nichts von "Fliegt nicht mehr, dann ist alles in Ordnung" sondern ich lese, eine nüchterne Bilanz die zeigt, dass ich mit keiner anderen individuellen Entscheidung einen so großen Einfluss auf meine persönliche CO2-Bilanz nehmen kann, wie mit dem Verzicht auf eine Flugreise.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 23. Juli 2019, 16:30

Und in dem besagten Artikel lese ich nichts von "Fliegt nicht mehr, dann ist alles in Ordnung" sondern ich lese, eine nüchterne Bilanz die zeigt, dass ich mit keiner anderen individuellen Entscheidung einen so großen Einfluss auf meine persönliche CO2-Bilanz nehmen kann, wie mit dem Verzicht auf eine Flugreise.
Was ich ja sowieso schon sehr häufig tue, weil ich wie erwähnt sehr viel mit der Bahn verreise.

Darf ich mal interessehalber fragen, wie dein persönliches Reiseverhalten ist? Reist du sehr wenig? Bist du auch leidenschaftliche Bahnfahrerin, so wie ich? Oder bevorzugst du Fernfahrten mit dem Fahrrad? Wie machst du das konkret?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 23. Juli 2019, 16:31
Zitat
Und in dem besagten Artikel lese ich nichts von "Fliegt nicht mehr, dann ist alles in Ordnung" sondern ich lese, eine nüchterne Bilanz die zeigt, dass ich mit keiner anderen individuellen Entscheidung einen so großen Einfluss auf meine persönliche CO2-Bilanz nehmen kann, wie mit dem Verzicht auf eine Flugreise.
Ich habe den Artikel nicht gelesen oder zur Hand - aber... ganz richtig ist das so nicht.
Den größten Impact hätten wir, wenn wir (gesamtheitlich auf die Welt betrachtet) weniger Kinder bekommen würden.
Alle aktuellen Lösungsansätze scheitern daran, dass wir zu viele sind.

(Sorry, dass ich eingehakt habe. Aber ich hatte das in einem früheren Posting von mir schon erwähnt und irgendwie ist das untergegangen oder es wurde ignoriert. Weiß ich nicht :) )
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 23. Juli 2019, 16:33
Den größten Impact auf den Klimawandel hätte übrigens etwas, worüber so gut wie nie gesprochen wird...
https://www.theguardian.com/environment/2017/jul/12/want-to-fight-climate-change-have-fewer-children (https://www.theguardian.com/environment/2017/jul/12/want-to-fight-climate-change-have-fewer-children)

Gut, Overpopulation ist schon hier und da Thema, aber der Fokus rückt dann doch meistens auf andere Dinge.

Gibts hier jemanden, der sich aufgrunddessen für keine bzw weniger Kinder entschieden hat oder entscheiden würde?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 23. Juli 2019, 16:33
Alle aktuellen Lösungsansätze scheitern daran, dass wir zu viele sind.
Das sehe ich ehrlich gesagt auch so. Denn letztlich tun wir vielen Menschen uns wahrscheinlich generell schwer, umweltverträglich zu leben, schon allein aufgrund der riesigen Anzahl der Individuen, die alle ihre Bedürfnisse haben.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 23. Juli 2019, 16:35
Zitat
Und in dem besagten Artikel lese ich nichts von "Fliegt nicht mehr, dann ist alles in Ordnung" sondern ich lese, eine nüchterne Bilanz die zeigt, dass ich mit keiner anderen individuellen Entscheidung einen so großen Einfluss auf meine persönliche CO2-Bilanz nehmen kann, wie mit dem Verzicht auf eine Flugreise.
Ich habe den Artikel nicht gelesen oder zur Hand - aber... ganz richtig ist das so nicht.
Den größten Impact hätten wir, wenn wir (gesamtheitlich auf die Welt betrachtet) weniger Kinder bekommen würden.
Alle aktuellen Lösungsansätze scheitern daran, dass wir zu viele sind.

(Sorry, dass ich eingehakt habe. Aber ich hatte das in einem früheren Posting von mir schon erwähnt und irgendwie ist das untergegangen oder es wurde ignoriert. Weiß ich nicht :) )

Ich hab dein posting damals gelesen, Astrid, aber ich hab mich ehrlich gesagt nicht getraut, darauf zu antworten, weil das Kinder-Thema mit noch viel mehr Emotionen aufgeladen ist, als das Reisen- oder Flug-Thema.

Aber ja, das ist meines Wissens nach korrekt. Die größte individuelle Einsparung, die ich machen kann, ist, keine Kinder zu bekommen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 23. Juli 2019, 16:40
Aber wie Claudia vorher erwähnt hat, finde ich es auch schade, dass hier im Forum oft der Schwarze Peter hin- und her geschoben wird. So vonwegen... solange es noch Kohlekraftwerke gibt, ändere ich nichts an meinem Verhalten. Solange die Jugend Smartphones nützt, werde ich weiterhin so viel fliegen wie ich möchte etc.
 -- Hatte ich auch schon mal geschrieben, aber nochmal: es muss nicht jeder auf alles verzichten. Wenn wir alle irgendwelche Abstriche machen, würde das wohl reichen. Leider machen aber aktuell bei Weitem nicht alle irgendwelche Abstriche. Und da helfen solche Menschen wie Greta und Aktionen wie Fridays4Future, um das Thema mehr in die Öffentlichkeit zu rücken und etwas mehr zu bewegen. Ich kann die negativen Aussagen in Bezug auf Greta echt nicht verstehen und finde es schade, dass man sich nicht freuen kann, dass es jemand Junges gibt, die sich so engagiert und einsetzt. Klar können wir uns nicht alle dauernd 30 Stunden in den Zug setzen. Darum geht es aber doch auch gar nicht... ::)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 23. Juli 2019, 16:44
Zitat
Ich hab dein posting damals gelesen, Astrid, aber ich hab mich ehrlich gesagt nicht getraut, darauf zu antworten, weil das Kinder-Thema mit noch viel mehr Emotionen aufgeladen ist, als das Reisen- oder Flug-Thema.

Aber ja, das ist meines Wissens nach korrekt. Die größte individuelle Einsparung, die ich machen kann, ist, keine Kinder zu bekommen.
Ist ja auch irgendwie verständlich... aber andererseits: was bringt es einem, die gewünschten 2 Kinder zu bekommen, wenn man sie in eine so ungewisse Zukunft schickt? Hmm, weiß auch nicht, hab das ja für mich selbst auch noch nicht ganz entschieden.
Ich kann mir auch vorstellen, dass die Medien das Thema deshalb meiden... weil sonst ein gewaltiger Shitstorm ausgelöst werden könnte ::)

Ich persönlich finde es auch schwierig, meine Flugreisen zu reduzieren, weil ich einfach so gerne noch viel mehr von der Welt sehen will. Bei Wochenend-Reisen und Flügen innerhalb Europas liegt es bei mir leider einfach an den wenigen Urlaubstagen, die ich meistens hatte. Wenn man jetzt nicht an 25-30 UT gebunden wäre, würde es viel einfacher fallen hier und da einen Zug für 10h zu nehmen anstatt einen Flug für 1h.
Stichwort: 4-Tage Woche... Und da glaube ich mich auch an einen Artikel zu erinnern, der meinte, die 4-Tage Woche wäre eine Lösung der Klimaprobleme. Hab jetzt aber weder Artikel noch Begründung mehr ausreichend im Kopf.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 23. Juli 2019, 17:02

Darf ich mal interessehalber fragen, wie dein persönliches Reiseverhalten ist? Reist du sehr wenig? Bist du auch leidenschaftliche Bahnfahrerin, so wie ich? Oder bevorzugst du Fernfahrten mit dem Fahrrad? Wie machst du das konkret?

Klar darfst du, auch wenn ich ein bisschen Sorge hab, darauf ehrlich zu antworten, weil man oft verlangt, dass jemand der Kritik übt, selbst ein quasi fehlerloses Leben führen muss. Wenn die Person das nicht tut, wird rasch Bigotterie o.ä. unterstellt.

Als Kind und Jugendliche bin ich nie verreist, wir waren einmal als Familie in Südfrankreich mit dem Auto, ansonsten gab es nur Ferienlager zwei Ortschaften weiter. Ich bin mit 19 das erste Mal geflogen, das war 1997 :) Mit Mitte bis Ende zwanzig habe ich viele Flugreisen innerhalb Europas gemacht (so ca. 1 pro Jahr), auch mit Billigfliegern und hab keinen Gedanken an die Umwelt oder so verschwendet.

2007 war ich drei Monate in Australien. In den Jahren vor der Weltreise (also so 2010-2015)  sind wir viel mit dem Fahrrad oder mit dem Zug, auch mal mit dem Auto innerhalb Deutschlands und Europas verreist, weil es sich irgendwie so ergeben hat.

2015 bin ich dann auf meine Weltreise aufgebrochen. Erst nur mit dem Zug, später kamen viele Flüge dazu. Auf der Reise habe ich irre viel über das Thema Klimawandel gelesen, weil es uns in jedem Land begegnet ist (ausbleibender Regen, abgeschmolzene Gletscher, ausgetrocknete Seen, abgestorbene Korallen in übersäuerten Meeren). Weil ich mir nicht zu helfen wusste und die Reise aber auch nicht beenden wollte, habe ich meine Flüge nachträglich bei Atmosfair kompensiert.

Im Frühjahr 2016 sind wir das letzte Mal geflogen. Seitdem mache ich alles mit dem Zug, auch die (zum Glück wenigen) Dienstreisen. Wir waren mit einem Hausboot auf der Havel, sind den Ostseeküsten-Radweg gefahren, mit dem Zug nach Andalusien und zurück, diesen Herbst gehts mit dem Zug nach Italien.

In 2021 werde ich zwei Sabbatjahre antreten und das erste Jahr werden wir in Europa bleiben und nicht fliegen. Was wir im zweiten Jahr machen, wissen wir noch nicht. Ich möchte wahnsinnig gern zurück nach Thailand, derzeit diskutieren wir, ob wir mit dem Zug fahren könnten. Aber wir möchten auch nach Hawaii. Vielleicht machen wir es uns leicht, kompensieren unsere Flüge und reden sie uns mit dem in den Jahren eingespartem CO2 schön? Vielleicht fahren wir mit dem Zug bis Thailand?

Ich kann dazu noch nichts sagen. Es wird sicher auch sehr damit zusammenhängen, ob sich bis 2021 etwas getan hat in Sachen Klimaschutz oder ob wir uns mehrheitlich dafür entschieden haben, 5 oder 6 Grad Erwärmung zu akzeptieren.

Das war jetzt die sehr offene und sehr ehrliche Antwort.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 23. Juli 2019, 17:14
Ich möchte wahnsinnig gern zurück nach Thailand, derzeit diskutieren wir, ob wir mit dem Zug fahren könnten.

Machbar ist es wohl schon, wenn man genügend Zeit mitbringt. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es sinnvolle Auslandsverbindungen zwischen Thailand und beispielsweise China gibt, wo man vermutlich zunächst ankommen würde. Bis China kann man natürlich mit der Bahn fahren. Soweit ich weiß gibt es Kurswägen der Transsib, die bis China fahren. Unklar ist mir nur, ob es Bahnverbindungen zwischen China und Thailand (durch Laos oder Vietnam) gibt. Ggf. muss man wohl zwischendurch auf Fernbusse umsteigen.

Hier könnte ich mir übrigens beispielsweise durchaus vorstellen, dass man mit internationalen Kooperationen ansetzen könnte, einen eurasischen Eisenbahn-Personenverkehr zu etablieren, der es zukünftig einfacher möglich machen könnte, Eisenbahn-Fernreisen zwischen Europa und Asien zu absolvieren. Wäre die vollständige Transsib-Trasse als Hochgeschwindigkeitstrasse ausgebaut, könnte die Strecke wohl in zwei bis drei Tagen befahren werden und würde somit in realistische Zeitdimensionen rücken, die man durchaus auch als Tourist in Erwägung ziehen könnte. Den Chinesen würde ich durchaus zutrauen, dass die so eine HG-Lösung in einigen Jahren oder Jahrzehnten bauen bzw. durchsetzen könnten.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: dirtsA am 23. Juli 2019, 18:12
Finde ich cool, dass du 1. so ehrlich antwortest und 2. das seit 2016 so konsequent durchziehst. Respekt!

Zwecks 2012: Wenn ihr ohnehin noch 1 komplettes ungeplantes Jahr habt, würde ich mir wirklich so eine Reise mit der Transsib überlegen. Nicht nur aus Klima-Gründen, sondern weil das für mich sowieso toll klingt und ich das auch mal machen will ;D Wenn ihr so gen Osten reist, kommt ihr auf jeden Fall von China nach Vietnam per Zug und dann halt wie echidna schon sagt, eher per Bus weiter nach Thailand. Fände ich persönlich eine coole Reise! 1 Monat Transsib, 1-2 Monate China,... bleibt noch immer ausreichend Zeit für Thailand :) Natürlich weiß ich nicht, was du davon evtl. schon mal gemacht bzw gesehen hahst.

OT, aber mich würde interessieren, was ich denn für das 1 Jahr in Europa so plant. Kannst mir gerne auch eine PN dazu schicken, wenn du magst :)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 24. Juli 2019, 08:44
Ich fand die Idee schon immer reizvoll, auch weiter entfernte Ziele auf dem Landweg zu erreichen. Solche Reisen kenne ich aus meiner Jugend sowieso noch gut, weil es damals noch ziemlich unüblich war, mit dem Flugzeug zu reisen. Ich bin schon kreuz und quer durch Europa gereist mit Bahn, Bus und Fähre, bis nach Portugal, Irland, Istanbul und Finnland. Leider gibt es keinen Linienschiffsverkehr nach Amerika mehr, denn sowas würde ich sehr gern mal machen (allerdings nicht auf einem Kreuzfahrtschiff).
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 25. Juli 2019, 09:26
Übrigens muss ich sagen, dass es auch eine starke "Bringschuld" auf Seiten der Deutschen Bahn gibt, denn was ich derzeit in den letzten Wochen an Störungen und Zugausfällen erlebt habe, bringt sogar einen begeisterten Bahnfahrer wie mich zur Verzweiflung. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es in Deutschland kaum noch einen Fernzug gibt, der es ohne Störungen oder erhebliche Verspätungen bis an sein Ziel schafft.

Am Sonntag Vormittag wollten wir mit einem ICE fahren, der schon kurz nach der Abfahrt in München erste Störungen, gefolgt von einer zeitintensiven Streckenumleitung hatte. Am Sonntag Abend wollte ich die Rückfahrt antreten, doch der erheblich verspätete ICE nach München wurde am Bahnhof in Stuttgart mehrfach auf unterschiedliche Gleise verlegt, ohne darauf deutlich hinzuweisen. Man hat die Gleisverlegung nur gemerkt, weil der Zug plötzlich von der Anzeige verschwunden war, und als erfahrener DB-Reisender weiß man schon, dass das auf eine Gleisverlegung hindeuten kann (oder auf Zugausfall).
Gestern wollte ich von München nach Augsburg fahren. Alle Züge hatten mehr oder weniger große Verspätung. Der ICE hatte 30 Minuten Verspätung. Der Regionalzug hatte nur 10 Minuten Verspätung, dafür fuhr einer der Zugteile nicht wie planmäßig vorgesehen nach Dinkelscherben, sondern nach Nördlingen (warum auch immer...). Auf der Rückfahrt von Augsburg nach München habe ich einen 140 Minuten verspäteten ICE benutzt, der mal wieder heimlich von einem Gleis auf ein anderes verlegt wurde, was nur von einem Bruchteil der Wartenden bemerkt wurde. So kam es, dass die meisten Leute auf Gleis 6 auf den Zug warteten, als er auf Gleis 4 einfuhr.

Hier müsste wirklich MASSIV an der Zuverlässigkeit der Bahn gearbeitet werden, sonst lassen sich ganz bestimmt nicht viele weitere Fahrgäste für die Bahn gewinnen.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 26. Juli 2019, 08:17


Zwecks 2012: Wenn ihr ohnehin noch 1 komplettes ungeplantes Jahr habt, würde ich mir wirklich so eine Reise mit der Transsib überlegen. Nicht nur aus Klima-Gründen, sondern weil das für mich sowieso toll klingt und ich das auch mal machen will ;D Wenn ihr so gen Osten reist, kommt ihr auf jeden Fall von China nach Vietnam per Zug und dann halt wie echidna schon sagt, eher per Bus weiter nach Thailand. Fände ich persönlich eine coole Reise! 1 Monat Transsib, 1-2 Monate China,... bleibt noch immer ausreichend Zeit für Thailand :) Natürlich weiß ich nicht, was du davon evtl. schon mal gemacht bzw gesehen hahst.


Tatsächlich sind wir genau diese Route beim ersten Mal gefahren: Mit dem Zug nach Schweden, von dort mit dem Schiff nach Russland und mit der Transsib weiter bis Ulan Baator. Trotzdem Danke für die Anregung, wie gesagt, wir denken noch drüber nach.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 26. Juli 2019, 08:46
Da hier schon einige Male geschrieben wurde, dass vermutet wird, dass einige Medien mit ihrer intensivierten Berichterstattung zum Klimawandel derzeit eine Art Hype aufgreifen, oder ein Sommerloch füllen und das Problem damit sozusagen künstlich großschreiben (ich hoffe, euch damit korrekt wiedergegeben zu haben), möchte ich heute versuchen, diese Zweifler mit einem direkten Statement einer unserer ältesten und international renommiertesten Wissenschaftseinrichtungen von der Dramatik der Situation zu überzeugen:

https://www.leopoldina.org/publikationen/detailansicht/publication/klimaziele-2030-wege-zu-einer-nachhaltigen-reduktion-der-co2-emissionen-2019/

Der link führt zu der Seite, auf der die gesamte Stellungnahme zur Verfügung steht.


Die Zeit hat die Stellungnahme der Leopoldina hier zusammengefasst:

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2019-07/leopoldina-nationale-wissenschaftsakademie-klimaschutz-bundesregierung-energiepolitik
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 26. Juli 2019, 09:41
Da hier schon einige Male geschrieben wurde, dass vermutet wird, dass einige Medien mit ihrer intensivierten Berichterstattung zum Klimawandel derzeit eine Art Hype aufgreifen,
Wobei ich mit dem Hype weniger das Thema Klimawandel an sich gemeint hatte, sondern den neuen Trend, plötzlich Urlaub in der Heimat besonders schick zu finden, nach dem Motto "Zuhause ist es doch am schönsten". Dabei geht es mir bei Reisen in der Regel ja gar nicht darum, irgendwohin fahren zu wollen, wo es schöner ist. Sondern meine Reisemotivation wird von meiner Neugier und meinem Wissensdurst nach anderen Ländern, Sprachen, Kulturen und Landschaftsformationen gespeist.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: karoshi am 26. Juli 2019, 10:01
...dass vermutet wird, dass einige Medien mit ihrer intensivierten Berichterstattung zum Klimawandel derzeit eine Art Hype aufgreifen...
Das ist aus meiner Sicht so. Allerdings ist dieser Hype lange überfällig gewesen und wird auch gebraucht, damit sich mal was bewegt. Es erinnert mich an das Waldsterben in den 80ern. Da haben auch alle Medien lang und breit drüber berichtet, und erst danach wurden überall Filteranlagen in Kraftwerke und Verbrennungsöfen eingebaut. Der Wald ist dann erst mal doch nicht gestorben, was aber nicht heißt, dass der Hype überflüssig war. Sondern wahrscheinlich gibt es den Wald gerade wegen des damaligen Hypes noch.

...und das Problem damit sozusagen künstlich großschreiben...
Kann man das überhaupt künstlich großschreiben? Ein größeres Probem haben wir doch eigentlich nicht.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 26. Juli 2019, 12:04
... Ein größeres Probem haben wir doch eigentlich nicht.

Ich muss hier mal den Gegenpart übernehmen. Nachhaltigen weltweiten  Umweltschutz kann man nur erreichen, wenn alle mit am Start sind und alle in der Lage sind etwas zu tun.

Darum sind für mich Bekämpfung von Armut, Hunger, Krankheiten, Kindersterblichkeit wichtiger. Frieden. Zudem Bildung, Bildung, Bildung. Und Zugang zu Energie und Informationen.

Dafür empfehle ich die Milleniumsziele der UN. Die wichtigsten, dringendsten Ziele, dort geht es nicht in erster Linie um Umwelt- oder Klimaschutz.

Nur dort wo „relativer Wohlstand“, gesicherte medizinische Versorgung und Perspektive durch Bildung und Arbeit herrscht, kann man sich für Umweltschutz einsetzen.

Es nützt nichts wenn Deutschland Klima-Panik schiebt, während die Mehrheit aller anderen Länder andere, wichtigere Probleme haben. Wer Hunger hat, wer keinen Zugang zu medizinische Versorgung hat, wer kein Einkommen hat interessiert sich nicht für Umweltschutz. Dessen Lebensversicherung sind möglichst viele Kinder und das Recht des Stärkeren.

Waldsterben in den 80ern. Ja, sauerer Regen durch Schwefel in der Luft. Wurde durch Filter und neuer Technik reduziert. CO2 hingegen ist Pflanzennahrung. Und in der Erdgeschichte gab es schon viel mehr davon in der Luft, ohne dem Leben zu schaden. Alles was jetzt in Öl und Kohle gebunden ist, war im, bzw. vor und nach dem Karbonzeitalter in der Atmosphäre und hat zu einer Explosion der Artenvielfalt geführt.

Europa war seit dem Mittelalter nicht so grün und baumreich wie heute. Oft wird heute Waldsterben gerufen, tatsächlich betrifft das aber nur die Fichtenmonokulturen, die als ersten umstürzen und zudem vom Borkenkäfer befallen sind. Den anderen Bäumen geht es gut. Dann liest man überall von Missernten aufgrund von Düren und Trockenheit, das der Weizen aber auf einen zu trockenen und nicht geeigneten Sandboden gepflanzt wurde, der für das Getreide nicht geeignete ist liest man nicht. Warum?

Zum Beispiel die Hungeresteine. Wenn ich die Geschichte der Hungersteine (14., 15., 16., 17. Jahrhundert) ansehe, fällt mir schwer zu Glauben, dass die damaligen Ereignisse durch den AKW entstanden sind. Wenn es heute 6 Wochen nicht regnet ist das garantiert der Klimawandel. Eine nie erlebte Dürre.

Hinzu kommt meiner Meinung nach, keine ausgewogen Berichterstattung in den Medien über die Rolle des CO2. Die Rolle des Spurengases im Verhältnis zu anderen klimasensitiven Gasen wie zum Beispiel dem Wasserdampf wird nicht berichtet.

Warum steigt der CO2, warum steigt nicht die Temperatur. Warum hieß es zuerst Klimaerwärmung, dann Klimapause, jetzt Klimawandel? Weil die globale Temperatur seit 2016/17 nicht mehr zunimmt.

Im Verhältnis zu den anderen Gasen hat CO2 aber einen sehr sehr sehr kleinen Anteil und NUR durch die Rückkopplungsvorgängen kann es tatsächlich  zu einer Erwärmung kommen. Selbst eine Verdopplung des bestehenden CO2 in der Atmosphäre würde alleine ohne Mitwirkung von anderen Elementen nur eine Klimasensitivität von 1,2 Grad Celsius haben. Ist das soweit richtig?

Nun ist die Temperatur in den letzten 150 Jahren um ca. 0,9 Grad Celsius gestiegen. Teilweise über Jahre gar nicht (Klimapause), teilweise ist sie auch wieder gesunken 2017 und 2018. Nur ganz leicht, aber messbar. Richtig?
Warum steigt die CO2-Konzentration aber nicht die Temperatur?

Die Temperatur ist also trotz 150 Jahre Industrialisierung, Abholzung und Rodung der Wälder und jetzt über 7 Milliarden Menschen niedriger als das (Menschenlose) 15 Grad Celsius warme Klimaoptimum der Erde. Es war also schon wärmer auf der Erde und auch schon viel, viel kälter und die. Menschheit, die Natur hat das alles überlebt. Warum soll jetzt die Welt untergehen wenn es 2 Grad wärmer wird als es jetzt ist?

Wir brauchen saubere Böden, saubere Luft, sauberes Wasser, verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und Tieren. Das alles hat aber nichts mit CO2 zu tun. Gar nichts.

Wo ist die Klimakatastrophe? Lasst euch keine Angst machen, recherchiert selber nach, schaut euch die Quellen und Studien an. Glaubt nicht den Schlagzeilen, nehmt euch Stunden Zeit und fängt an selber zu recherchieren was alle Seite sagen und ihr werden sehen, das es nicht so aussieht wie es euch vorgebetet wird. Macht ein Test, sucht euch eine Aussage, die euch Angst macht, schaut euch die Quellen an. Schaut euch die Gegenmeinung an, nehmt diese Quellen und schaut was in dessen Studien stehen. Wissenschaft ist nicht schwarz-weiß. Wir verstehen noch gar nicht was Klima überhaupt ist. Wie
Wolken und Meeresströmungen, wie kosmische Strahlung Einfluss auf das Klima hat. Das sieht man auch daran, dann viele Horrorszenarien nicht eingetreten sind. Eigentlich wäre die Welt schon überflutet, das Öl aufgebraucht, Hungersnöte ausgebrochen. Recherchiert bitte selbst nach.

Es gibt duzende von Studien, die nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Irgendwie erinnert mich das an „Framing“. Was nicht sein darf wird nicht berichtet. Unten ein paar Beispiele.

Wo sind die Antworten und Lösungsvorschläge? CO2 Steuer? Soll das die Lösung sein? Deutschland und die CO2 Steuer soll die Welt retten? Interessant und eine Anreiz bitte der Letzte Link unten von Peterson. Wo sind die Antworten und Lösungen?

Klima ist ein nichtlinear chaotisches System, welches man mit Modellen nicht genau abbilden kann. Nicht linear bedeutet, es gibt KEINE Korrelation zwischen den einzelnen Faktoren. Steigendes CO2 könnte also auch zu sinkenden Temperaturen führen.

Selbst wenn Deutschland hin und her macht, ihr alle Angst und Panik habt, ... man muss begreifen, dass das alles nichts nützt. Wir können das Klima nicht ändern. Es geht ums Geld verdienen. Mit Ablasszahlungen, Steuern, Zertifikaten. Ändern wird sich nichts. Die Ökosteuer fließt zu Milliarden in die Rentenversicherung, was ist mit der Kraftstoffsteuer, den hohen Energiesteuern? Glaubt ihr ernsthaft, dass irgendwer Interesse an der Umwelt hat? Wenn die Konzerne nicht hier in D/EU produzieren, dann halt im Ausland?

Selbst wenn Deutschland von heute auf morgen weg wäre, würde das nichts an  den Emissionen ändern, zu klein wäre der Effekt. Nicht mir glauben, selbst recherchieren.

»Diese Studie bietet die Möglichkeit, die Auswirkungen von Wolken auf das Klima zu überdenken. Wenn die kosmische Strahlung zunimmt, nehmen auch die tiefen Wolken zu, und wenn die kosmische Strahlung abnimmt, kann die Klimaerwärmung durch einen gegenteiligen Regenschirmeffekt verursacht werden, es wird dann also kühler. Der durch kosmische Strahlung verursachte Regenschirmeffekt ist wichtig, wenn man an die aktuelle globale Erwärmung sowie an die Wärmeperiode des Mittelalters denkt.«
https://www.sciencedaily.com/releases/2019/07/190703121407.htm

Von dieser Studie liest man auch nichts in der Öffentlichkeit. Von der Turku University (Finnland): “During the last hundred years the temperature increased about 0.1°C because of carbon dioxide. The human contribution was about 0.01°C”.
https://arxiv.org/pdf/1907.00165.pdf
Von den selben Autoren:
https://www.researchgate.net/publication/275459515_Influence_of_Relative_Humidity_and_Clouds_on_the_Global_Mean_Surface_Temperature

Was ist damit? https://www.nasa.gov/feature/goddard/nasa-study-mass-gains-of-antarctic-ice-sheet-greater-than-losses

Untersuchungen mit Wetterballons von 1973 bis 2007 zeigten einen negativen Trend des Wasserdampfes in der höheren Atmosphäre. In den Klimamodellen wird angeblich eine gleichbleibende oder steigende (wegen Temperaturanstieg, siehe Aussage Webseite unten) Wasserdampfkonzentration angenommen. Aktuellere Daten könnte ich leider nicht finden.
 
Quelle: Paltridge, Arking, Pook, Trends in middle- and upper-level tropospheric humidity from NCEP reanalysis data; (2009) 98:351–359 DOI 10.1007/s00704-009-0117-x). Zitat:
"... Die Rückkopplung von Wasserdampf in Klimamodellen ist hauptsächlich aufgrund ihrer ungefähr konstanten relativen Luftfeuchtigkeit (d.H. Zunehmendes q) in der mittleren bis oberen Troposphäre positiv, wenn sich der Planet erwärmt. Negative Trends in q, wie sie in den NCEP-Daten zu finden sind, würden bedeuten, dass die langfristige Rückkopplung von Wasserdampf negativ ist - die Reaktion des Klimasystems auf äußere Einflüsse wie die Zunahme des atmosphärischen CO2 würde eher verringert als verstärkt."
 
Quellen Umweltbundesamt und PIK Webseite (http://www.pik-potsdam.de/~stefan/leser_antworten.html): Zitat auf beiden Webseiten das gleiche:
„… Dennoch spielt Wasserdampf auch bei der vom Menschen verursachten Erderwärmung eine Rolle, und zwar weil der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre stark von der Temperatur bestimmt wird - steigt die Temperatur, steigt auch der Wasserdampfgehalt. Damit wirkt Wasserdampf als Verstärker der globalen Erwärmung…“

Und zuletzt: Jordan Peterson kanadischer klinischer Psychologe. Seit 1997 lehrt er Psychologie an der University of Toronto, seine Hauptforschungsgebiete sind die Psychologie des religiösen und ideologischen Glaubens sowie die Verbesserung der Persönlichkeit und Leistung. Ab Minute 2 wird es interessant
https://m.youtube.com/watch?v=0LFMUCucu_g

Ich habe da auch schon Tagelang recherchiert, konnte aber keine Studie, kein falsifzierbares Experiment finden, das den Treibhauseffekt tatsächlich beweist. Das Gegenteil hingegen schon. Warum?

Wo ist die Klimakatastrophe? Ernsthaft. Wo? Wo ist die bewiesene weltweite Klimakatastrophe, die es davor seit bestehen der Welt noch nicht gab? Und warum ist der Mensch jetzt schuld?

Lasst euch keine Angst machen, das Leben, die Menschheit hat schon Eiszeiten, Seuchen, Warmzeiten, Weltkriege und schlimmeres überlebt.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: santiago am 26. Juli 2019, 12:45

....

Meine Empfehlung an dich: Nathaniel Rich - Losing Earth

Zitat
Zwei Jahre lang hat Nathaniel Rich für sein Buch recherchiert und mehr als 100 Interviews mit Experten geführt. Aus dem gesammelten Material hat er einen Polit-Umweltkrimi rekonstruiert, der sich in den Jahren 1979 und 1989 abspielt. Schon damals, zeigt Rich, schlagen Wissenschaftler Alarm. Weil sie die desaströse Beschleunigung der Erderwärmung erkannt haben und wissen, dass die Zukunft des Planeten auf dem Spiel steht, wenn man weiterhin unbeteiligt zusieht. Und er behauptet: Das alles hätte damals verhindert werden können.

Wir hätten die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius stoppen können. Und damit die Erde – wie wir sie jetzt kennen – erhalten.
Einigkeit war groß
Nie wieder in der Geschichte der internationalen Politik, so Rich, sei die Gelegenheit so günstig gewesen, ein staatenübergreifendes Bündnis gegen den Klimawandel auf die Beine zu stellen. Zwar nicht von heute auf morgen, aber immerhin innerhalb eines Jahrzehnts. Von Leugnern des Klimawandels damals noch keine Spur. Im Gegenteil: ob in der Wirtschaft, der Wissenschaft und in der Politik: überall habe Einigkeit geherrscht, dass Handlungsbedarf besteht. Sogar im Weißen Haus, wo der Republikaner George Bush Senior Sätze wie diese sagt:
Quelle: https://www.radiobremen.de/bremenzwei/rubriken/buchtipps/rich-losing-earth102.html

Sehr, sehr gute Rezension (bitte auch lesen bevor du mir antwortest): https://www.derstandard.at/story/2000101281915/losing-earth-die-erde-ist-bald-geschichte

Wenn ich deinen Beitrag jetzt richtig interpretiert habe, ist das also alles Blödsinn?

edit: Sorry, @karoshi et al., geht natürlich komplett am Topic-Thema vorbei, vielleicht kann man das auch in einen neuen Thread ins off-topic verschieben?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 26. Juli 2019, 14:51

Das alles hat aber nichts mit CO2 zu tun. Gar nichts.


Dein Ernst @Vombatus? Also, im Sinne von: Verstehe ich dich richtig? Das, was Konsens ist unter 98% der Wissenschaftler weltweit, dass der dramatisch gestiegene CO2-Gehalt in unserer Atmosphäre für die globale Erwärmung verantwortlich ist, das zweifelst du an?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 26. Juli 2019, 18:08
... Das, was Konsens ist unter 98% der Wissenschaftler weltweit, dass der dramatisch gestiegene CO2-Gehalt in unserer Atmosphäre für die globale Erwärmung verantwortlich ist, das zweifelst du an?

Es gibt keinen Konsens von 98% der Wissenschaftler welche an Klimaerwärmung durch CO2 glauben.
Jedenfalls habe ich diese Studie nicht gefunden. Es geht immer nur um die Frage ob der Mensch Einfluss hat, nicht ob das CO2 dafür verantwortlich ist. Vielleicht kannst du mir ein Link zu der Behauptung/Studie schicken?

Ich bin der Meinung, dass das von Menschen freigesetzte CO2 nicht der Hauptfaktor des Temperaturanstiegs ist. Voll mein ernst. Vor allem wenn man sich mit dessen physikalischen Eigenschaften befasst im Vergleich mit der Rückkopplung durch Wasserdampf. Stichwort Klimasensitivität. Normalen Klimawandel und sogar streckenweise Klimaerwärmung bezweifle ich nicht.

Zu der 97% Studie:

... Die Studie, die für so viel Aufsehen sorgt, wurde vergangenes Jahr von Forschern um John Cook von der australischen University of Queensland im Fachblatt "Environmental Research Letters" veröffentlicht. Sie hatten Umweltaktivisten der Internetseite "Skeptical Science" beauftragt, Tausende Klimastudien auszuwerten. Die Freiwilligen prüften, ob in den Zusammenfassungen der Arbeiten der menschengemachte (anthropogene) Klimawandel als gegeben vorausgesetzt wurde.

Zu den eigentlich entscheidenden Fragen jedoch macht die Cook-Studie keine Aussage: Wie groß ist der menschengemachte Anteil am Klimawandel? Und wie gefährlich ist der Klimawandel?

Das Ergebnis: Weniger als ein Prozent der Studien widersprachen ausdrücklich dem Einfluss des Menschen. Gut zwei Drittel hatten keine Position zu dem Thema - sie blieben außen vor. Das Resümee von Cook und seinen Kollegen: 97 Prozent legten einen menschlichen Einfluss zugrunde.

Die Studie von Cook et al. wurde auch in einer anderen Studie von David Legates et al. kritisiert. Dieser hatte die gleichen Studien unter die Lupe genommen wie Cook et al. und war zu dem Ergebnis gekommen, dass der tatsächliche Konsens in deren Abstracts nur 0,3% betragen hat.

Cook et al. beleuchteten 11.944 Studien zur globalen Erwärmung, welche von 1991 bis 2012 veröffentlicht worden waren. Sie haben diese Studien nicht gelesen oder mit deren Autoren gesprochen, sondern sie haben die Abstracts gelesen. Die Ergebnisse dieser Abstracts wurden in 7 Kategorien eingeteilt:
1. Die Menschheit verursacht die gesamte Erwärmung                                                 64
2. Die Menschheit verursacht über 50% der Erwärmung                                              922
3. Die Menschheit verursacht weniger als 50% der Erwärmung                                    2910
4. Keine Meinung oder unsicher                                                                                 7930
5. Die Menschheit verursacht einige Erwärmung, aber weit weniger als 50%                 54
6. Die Menschheit verursacht keine Erwärmung, with qualifications                              15
7. Die Menschheit verursacht keinerlei Erwärmung                                                      9
Es scheint, dass Cook et al. sich entschlossen haben, nur jene Wissenschaftler untereinander zu vergleichen, welche eine eindeutige feste Meinung haben. Falls das so ist, repräsentieren die ersten beiden Kategorien Wissenschaftler, die glauben, dass die Menschheit die gesamte Erwärmung oder den größten Teil davon verursacht (986), während jene in den Kategorien 6 und 7 glauben, dass der Mensch keine oder fast keine Erwärmung auslöst (24). Das Verhältnis beträgt etwa 97%. Aber das wichtigste Ergebnis dieser Studie lautet, dass fast 8000 Wissenschaftler keine Meinung dazu hatten oder sich dessen unsicher waren. So viel zu den 97%.

Eine andere Studie, nämlich Expert credibility in climate change [etwa: Glaubwürdigkeit der Experten beim Thema Klimawandel] (vom 9. April 2010 in PNAS) von William Anderegg et al. berichtete von einer Durchsicht von veröffentlichten oder zitierten Daten von 1372 Klimaforschern, wobei sich zeigte, dass 97% bis 98% glaubten, dass „anthropogene Treibhausgase verantwortlich waren für die ,meiste eindeutige‘ Erwärmung der mittleren globalen Temperatur während der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts“. Aber die Studie von Abnderegg deckte lediglich die 200 produktivsten Autoren zum Thema Klimawandel ab und ließ tausende andere außen vor, und selbst die Schlussfolgerung, dass die Menschen ursächlich waren für die „meiste“ Erwärmung bedeutet nicht, dass jene Wissenschaftler die globale Erwärmung als eine Krise ansehen oder dass wir Billionen Dollar ausgeben sollten für den Versuch, diese zu stoppen.“




Danke Santiago, lese ich ... brauche aber noch etwas Zeit.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 27. Juli 2019, 19:14
Lieber Vombatus,

da muss ich erstmal schlucken. Normalerweise würde ich den Austausch an dieser Stelle beenden, da ich davon überzeugt bin, dass jemand, der sich nicht von international renommierten Wissenschaftlern überzeugen lässt, sich von Klein-Claudi erst recht nicht überzeugen lassen wird.

Doch da wir bislang einen (nach meiner Wahrnehmung) guten Draht zueinander hatten, möchte ich mir für dich diese Mühe machen.

Zuallererst möchte ich auf den von dir geposteten Text eingehen. Da du dessen Ursprung leider nicht verlinkt hast, musste ich ein bisschen nachrecherchieren. Ich fand ihn auf der Webseite von EIKE - Europäisches Institut für Klima und Energie (Text hier abrufbar: https://www.eike-klima-energie.eu/2017/06/22/was-stimmt-nicht-mit-der-behauptung-97-aller-klimawissenschaftler-stimmen-hinsichtlich-agw-ueberein/?print=print )

Ich habe mir daher zuerst einmal EIKE angeschaut (https://www.eike-klima-energie.eu/) und ein bisschen gegoogelt. Schon der vierte Treffer führt mich zu einem umfangreichen Eintrag bei LobbyPedia (abzurufen unter https://lobbypedia.de/wiki/Europ%C3%A4isches_Institut_f%C3%BCr_Klima_und_Energie).

LobbyPedia wird zur Verfügung gestellt von LobbyControl, die dir wahrscheinlich schon bekannt sind. Falls nicht: LobbyControl ist eine NGO, die größten Wert auf ihre Unabhängigkeit legt und auf ihrer Webseite z.B. ausfühlich ihre Finanzierung offenlegt (abrufbar unter https://www.lobbycontrol.de/initiative/).

LobbyPedia erläutert nun umfänglich die Hintergründe von EIKE. Ich möchte hier nicht alles zitieren, unter dem o.g. Link kannst du dir ja den gesamten Eintrag anschauen, daher hier nur in Kürze (Zitate kursiv):

Das Institut kooperiert eng mit dem Committee for a Constructive Tomorrow (CFACT), einem wichtigen Koordinator der internationalen Klimaleugner. EIKE-Präsident Holger Thuß hat dessen Ableger CFACT Europe mit gegründet und ist dessen Geschäftsführer. Weiterhin arbeitet EIKE mit der Klimaleugner-Lobbyvereinigung Heartland Institute zusammen

EIKE kooperiert mit dem Heartland Institute, das Spenden der Industrie einwirbt, um damit Internetblogs und scheinbar neutrale Organisationen für die Verbreitung von Zweifeln am Klimawandel zu finanzieren.[21][22] Zu den Spendern gehört auch die Mercer-Foundation, die wiederum Großspender von Trumps Wahlkampf war.[23]

Alle Informationen sind mit Fußnoten versehen, die jeweiligen Informationsquellen sind am Ende des Eitrags verlinkt (inkl. letztem Abrufdatum).

Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass der sog. Wissenschaftliche Beirat von EIKE in weiten Teilen aus Professoren besteht, die keineswegs ausgewiesenen Klimaforscher sind sondern z.B. sind ihre Fachgebiete Bergbau und Hüttenwesen (vgl. z.B. Prof. Dr. Dieter Amedling, https://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Ameling, der u.a. im Jahr 2000 Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf sowie Vorsitzender des Stahlinstituts VDEe war oder (mein Favorit) ein Edgar Ludwig, seines Zeichens "Gärtner, Diplom-Ökologe, Hydrobiologe, Buchautor, Bad Nauheim" (vgl. oben verlinkte hp von EIKE)

Noch dazu sind viele professorale Mitglieder dieses Beirats schon seit langem im Ruhestand, dennoch schreibt EIKE, dass dieser wissenschaftliche Beirat dafür sorgt, dass "sich die Bildungsinhalte von EIKE stets an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren" (siehe oben verlinke hp von EIKE).

Lieber Vombatus,

um das hier nicht noch weiter ausufern zu lassen: All die oben genannten Informationen zeigen mir, dass es nicht noch eine weitere Stunde Arbeit rechtfertigt, dass ich nun auch noch genauso kleinteilig aufzeige, woraus abgeleitet werden kann, dass es Konsens unter Klimawissenschaftlern ist, dass die Erwärmung des Planeten auf den durch menschliche Aktivitäten verursachten, dramatischen CO2-Ausstoß der letzten Jahrzehnte zurückzuführen ist.

Falls dich die Details dazu aber doch interessieren, möchte ich dir die Webseite Klimafakten.de ( https://www.klimafakten.de/) insbesondere die Unterseite https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-es-gibt-noch-keinen-wissenschaftlichen-konsens-zum-klimawandel empfehlen. (Schau dir auch gern deren Wissenschaftlichen Beirat an.)

Oder auch das hier https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-11/klimagipfel-in-katowice-klimawandel-fakten-mythen-globale-erwaermung-wissenschaft

oder https://www.nationalgeographic.de/7-fakten-zum-klimawandel


Vombatus, du kannst mir glauben, dass ich mir wünschte, dass es kein Problem wäre, dass wir weiter riesige Mengen CO2 in die Atmosphäre blasen. Dann könnte ich nämlich z.B. prima am WE hübsche Städtetrips mit dem Flugzeug machen und zwei Fernreisen jedes Jahr noch dazu. Aber leider ist es eindeutig: Wenn dieser Planet bewohnbar bleiben soll, müssen wir so schnell wie möglich damit aufhören, CO2 zu produzieren.

Liebe Grüße
Claudia
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 27. Juli 2019, 22:30
Erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort liebe Claudia. Und für die Mühe und Zeit die du dafür investiert hast.

Natürlich kenne ich EIKE und das alles was du geschrieben hast, und was glaubst du wieviele Stunden ich schon die Quellen von Klimafakten.de nachrecherchiert hab. Die Spielen mit den selben Waffen wie EIKE. Ich halte von EIKE so wenig wie von den Klimafakten. Weil beide Schauklappen auf haben und gegeneinander, statt miteinander reden.

Es ist aber eben nicht wichtig wo und von wem Studien veröffentlicht werden (EIKE, Klimafakten, Spiegel, Zeit), sondern um die Inhalte, deren Qualität oder Ergebnisse der Studien. Und was man daraus macht.

Ob diese so oder so interpretiert werden oder Stimmen oder manipuliert sind oder von dieser oder jener Interessengruppe bezahlt werden ist auch wieder eine andere Nummer. Klimafakten.de ist auch ein Lobbyintrument wie EIKE. Ein Thinktank, der eine bestimme Agenda folgt. Dort wo Geld fließt, soll etwas gezielt beeinflusst werden. Zum Guten oder zu Schlechten. Wenn du Lust und Zeit hast recherchiere mal die Ziele und Geldgeber von den Klimafakten. 

Also Inhalte zählen, nicht wo oder von wem sie veröffentlicht werden, sonst ist das ähnlich wie bei einem argumentum ad hominem.

PS: Die andere Quelle zu den 97% sind vom Spiegel:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel-97-prozent-konsens-bei-klimaforschern-in-der-kritik-a-992213.html

Und ich bleibe dabei, bei den 97-98% „Konsens“ spielte die Frage, bzw. Bedeutung von CO2 keine Rolle.

Ja, es gibt einen Anstieg von CO2 in der Atmosphäre, unterm Strich im. Erbleichen mit den Artenreichsten Zeiten der Erdgeschichte ist der aber noch gering und hat keinen Einfluss auf die Temperatur. Auch wenn man es dir immer vorbetet und du es viellciht glaubst. Es gibt keine Korrelation. Ich kann auch nichts dafür. Kein Experiment das das beweist. OT = Interessant allgemeines zum Glashaus-, Treibhaus-, Strahleneffekt. https://www.rubikon.news/artikel/der-treibhaus-effekt

Wir können uns sicher noch weiter mit Links und deren Studien/Referenzen zuschütten
https://www.achgut.com/artikel/missbrauchte_wissenschaft_und_stille_post
http://www.petitionproject.org/
Oder Anthropogene Klimaerwärmung: 77 Nobelpreisträger sind skeptisch!
https://americanpolicy.org/2002/03/29/the-heidelberg-appeal/
Oder neulich, 90 führende italienische Wissenschaftler unterzeichnen Petition: CO2-Auswirkungen auf Klima „ungerechtfertigt übertrieben“, Katastrophenvorhersagen „nicht realistisch“: (auch in EN und DE zu finden)
http://www.opinione.it/cultura/2019/06/19/redazione_riscaldamento-globale-antropico-clima-inquinamento-uberto-crescenti-antonino-zichichi/

Und jede Seite (AGW-Skeptiker vs. AGW-Alarmisten) behauptet die andere lügt, manipuliert und ist sowieso gekauft und nicht unabhängig. Usw ... lassen wir das. Jeder muss selbst recherchieren, beim Reisen recherchieren wir ja ich die beste Route, den besten Flug, die beste Unterkunft und glauben/kaufen nicht das erste was uns angeboten wird. So sollte es hier auch sein.

Hast du dich auch in die Inhalte der Gegenseite eingearbeitet, welche Argumente sie haben? Warum, aufgrund welcher Sachlage die AGW-Skeptiker behaupten was sie behaupten? Fragst du dich nicht, warum ich nach langen Recherchen von „beiden Seiten“ oder jemand anderes zu dem Entschluss gekommen ist, das CO2 nicht das große Problem ist? Sein kann! Aus Trotz? Blödheit? Uninformiertheit? Boshaftigkeit?

Mir geht es nicht darum dich oder irgendjemanden zu überzeugen. Ich äußere meine Meinung. Ich versuche kritisch, mit offenem Ausgang, nachzurecherchieren, Dinge in Frage zu stellen, selbst die eigenen Ansichten, Meinung zu bilden, Argumente zu suchen. Andere aufzufordern es auch zu tun. Wieso, weshalb, warum. Es geht nicht darum ob ich recht habe. Ich finde, dass noch viele Fragen offen sind und Merke, dass mich viele Aussagen, Argumente nicht überzeugen. Und je länger ich suche, desto unglaubwürdiger und widersprüchlicher werden die Argumente.

Zum Beispiel nehme ich den von dir verlinken „ Die Zeit“ Artikel. „Die Erde darf sich nicht mehr als 1,5 Grad Celsius erwärmen.“ Und mache mir meine Gedanken, recherchiere etwas herum.

Wikipedia „Das Zwei-Grad-Ziel beschreibt das Ziel der internationalen Klimapolitik, die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius bis zum Jahr 2100 gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen“

Jetzt frage ich mich: warum hat man die Temperatur vor der Industrialisierung als Referenzpunkt genommen? Es gab schließlich nachweisbar schon wärmere Phasen als in der Vorindustriellen Zeit?

Kurzes googeln, Stichwort: Anfang der Industrialisierung?
„Ursprungsland der Industrialisierung ist England. Dort begann die industrielle Revolution um das Jahr 1780.“

Stichwort: Vorindustrielle Zeit, Temperaturmessung?
„... Anschliessend bestimmten die Forscher, welche Temperaturen in der vorindustriellen Zeit herrschten. ... Doch fast alle Messwerte stammen aus Europa. Aufzeichnungen in England reichen zum Beispiel ins Jahr 1659 zurück.“

Stichwort „Kleine Eiszeit“
„Die Kleine Eiszeit war eine Periode relativ kühlen Klimas von Anfang des 15. Jahrhunderts bis in das 19. Jahrhundert hinein. ... Nur während eines Kernzeitraums, vom Ende des 16. Jahrhunderts bis in das letzte Drittel des 17. Jahrhunderts, lässt sich global eine kühlere Phase ausmachen.“

Jetzt frage ich mich ganz naiv, warum wurde die Referenztemperatur für die 1,5 Grad Celsius Temperaturgrenze bevor garantiert sofort die ganze Welt untergeht am Ende einer kalten Klimaphase festgelegt. Ist es dann nicht zu erwarten dass es ohne Zutun des Menschen wärmer wird? Das es natürliche Klimaschwankungen gibt ist doch auch allseits anerkannt. Wäre es dann nicht besser sich mindestens an einen Mittelwert zu orientieren? Wer legt überhaupt fest, was die richtige Temperatur ist? Und das auch noch global und aufgrund von unzureichenden Modelle und Szenarien, die gar nicht das Klima erfassen können?

Warum nicht besser an den bereits erlebten Warmphasen orientieren in denen es wärmer war als in der Mitte des letzten Jahrhunderts? Zu den Zeiten wurde offensichtlich keine „Kippelemente“ ausgelöst. Der Menschheit ging es gut. Wärme ist für das Leben schließlich besser als Kälte.

Eine weitere Frage wäre die nach der Vergleichbarkeit der Temperaturmessung vor der Industrialisierung ( hauptsächlich in Europa und das vorwiegend in England ) im 18. Jahrhundert mit der von vor 100 Jahren und der heutigen Messtechnik, Messverfahren, Messqualität?

Und die Aussage im Zeitartikel „Der Hitzesommer 2018 ist auch durch den Klimawandel entstanden.“ weiter heißt es „dass der heiße Sommer in Deutschland nicht bloß eine Wetterschwankung war, sondern Teil der globalen Erwärmung“. Heißt das, durch natürliche Klimawandel oder die ( unbewiesene) von dem Menschen verursachte Erwärmung? Wenn das durch den Menschen verursacht wurde, wie erklärt sich dann die Geschichte der Hungersteine von vor hunderten Jahren? War daran auch der Mensch schuld? Das CO2? Das Wetter, welches gerne mit Klima verwechselt wird?


Das mit dem unbekümmert herumfliegen solltest du dir dennoch überlegen.
Ich finde schon das man auf Ressourcen-Verbrauch achten sollte. Nur weil ich der Meinung bin, dass das für Pflanzen und Leben wichtigen Spurengas CO2 kein Problem ist in Bezug auf menschgemachten Klimaerwärmung, heißt das nicht, dass ich für Umweltverschmutzung bin. Im Gegenteil. Es entstehen eine Vielzahl von Giften bei der Verbrennung von Holz, Kohle und Öl. Je weniger, desto besser. Ganz abgesehen von den geostrategischen Problemen die das Öl verursacht und dessen Umweltproblemen bei der Förderung. Das braucht kein Mensch. Also sollte jeder Energiesparen und verantwortungsvoll unterwegs sein. Jeder nach seinen Möglichkeiten, ohne Zwangsbesteuerung und Ökodiktatur von oben.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte würde ich mir wünschen, du würdest dich in die Thematik „Klimasensitivität“, „Wolken“ und „Wasserdampf“ in Bezug auf Klimaerwärmung einarbeiten, mindestens so ausführlich wie bei den EIKE Recherchen. Ein zeitintensives komplexes Thema, aber wirklich interessant.

Angst ist ein schlechter Berater, Angst macht Krank, Angst macht hilflos, mit Angst lässt sich manipulieren.

Die Menschheit wird sich an den (natürlichen) Klimawandel anpassen müssen, so wie es hunderttausende Jahre unsere Vorfahren gemacht haben, ohne Hi-Tech durch Warm- und Eiszeiten hinweg fast die ganze Welt besiedelt. In Wüsten, in Urwälder, in Steppen, in Eislandschaften ... nur mit dem, was die Natur bot. Der Mensch wäre nicht da wo wir sind, wenn er sich dem Klima nicht anpassen könnte. Blöd wird es wenn ein Asteroid reinkracht ...

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Glaube mir kein Wort, recherchiere selbst alle Pro und Contra Argumente beider Seiten und bilde dir unvoreingenommen deine eigene Meinung. Wie diese dann auch immer ausfallen wird.

Verdammt. Ja, leider kann ich mich hier auch nicht kurz fassen, obwohl, eigentlich ist das die Kurzvision ...  ;-)

Schönen Abend, lieber Gruß zurück.

EDIT. Jetzt hätte ich gar keine Zeit um Santiago zu antworten.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Jef Costello am 28. Juli 2019, 19:45
http://opr.ca.gov/facts/common-denier-arguments.html
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: iuw am 29. Juli 2019, 11:40
Zitat
Ich versuche kritisch, mit offenem Ausgang, nachzurecherchieren, Dinge in Frage zu stellen, selbst die eigenen Ansichten, Meinung zu bilden, Argumente zu suchen.

Also wenn ich deinen Links folge und dazu recherchiere, dann habe ich den Eindruck, dass deine Recherchen dann doch eher einseitig und etwas zu sehr auf die Schlagzeilen fixiert sind und dein kritisches Hinterfragen bei den eigenen Quellen plötzlich aufhört.

Zitat
Es ist aber eben nicht wichtig wo und von wem Studien veröffentlicht werden (EIKE, Klimafakten, Spiegel, Zeit), sondern um die Inhalte, deren Qualität oder Ergebnisse der Studien. Und was man daraus macht.

Ausserdem frage ich mich, wie du die Qualität der Studien denn beurteilen kannst. Bist du vom Fach (Klimaphysiker, Meteorologe, ...)? Ich bin es nicht. Und um die Qualität beurteilen zu können, finde ich es schon wichtig zu wissen, wer die Studie gemacht und veröffentlicht hat und wie sie gemacht wurde.

Nur als Beispiel:
https://climatefeedback.org/claimreview/non-peer-reviewed-manuscript-falsely-claims-natural-cloud-changes-can-explain-global-warming/
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 29. Juli 2019, 22:00
Ja, vollkommen richtig, seit ich die Studie (den Link) das erste Mal ansah, habe ich nicht weiter hinzu recherchiert, umso besser, dass du das kritisch tust. Danke für den Link. Wobei ich mir wünschen würde, dass die Themen mehr diskutiert und in den Schlagzeilen wären. Um so mehr Kritik, desto besser.

In der Wissenschaft geht es um Verifikation und Falsifikation. Hypothesen müssen in Frage gestellt und unabhängig überprüft werden. Auf allen Seiten.

Ich bin kompletter Laie, deshalb habe ich auch ständig Fragen zum Thema. Und je länger ich lese und gucke, desto mehr Fragen und auch Widersprüche finde ich. Und ja, auch da gebe ich dir Recht, Schlagzeilen fallen einem dann eher ins Auge. Durch das Medium welche eine Studie veröffentlicht kann man sicher auch auf die Qualität schlissen, darauf sollte man sich aber nicht verlassen, sondern lieber die Inhalte beurteilen, nicht die Plattform. Ich erinnere an Claas Relotius, die Hitler-Tagebücher und an „Penis schuld am Klimawandel"
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/penis-schuld-am-klimawandel-forscher-narren-fachmagazin-a-1148845.html

Es gibt nunmal auch Gegenstimmen zum AGW. Leider kommen diese nicht so oft im Mainstream vor. Wenn sich Fachwissenschaftler, Atmosphärenphysiker, Meteorologen, Geologen, Physiker zu Wort melden wird gerne diffamiert, ignoriert oder es kommt das Argument, dass die Mehrzahl der Wissenschaftler anderer Meinung ist. Nun hat die Meinungsmehrheit in der Wissenschaft aber keinen Platz. Die Mehrheit der Wissenschaftler war gegen Darwins Theorien, die Mehrheit der Wissenschaftler bezweifelte die Kontinentaldrift, die Mehrzahl zweifelte an Einsteins Theorien.

Neben den IPCC-Gate Skandalen gab es schon öfters Kritik an den Modellen und Auswahlkriterien des Weltklimarates.
Ein alter Bericht von ARD, Dauer 7 Minuten
https://www.youtube.com/watch?v=wsaPBX2xnQY

Man muss nur nach Fehler und Irrtümer des IPCC googeln. Wissenschaftler sind nicht allwissend, und deren Klimamodelle können nicht alles berechnen. Ein Artikel von Anfang es Jahres, habe mir den in der Bibliothek angesehen, im Netzt sind aber noch Auszüge zu finden
https://www.spiegel.de/plus/warum-die-vorhersagen-zur-erderwaermung-so-schwierig-sind-a-00000000-0002-0001-0000-000163037012

Zitate:
„Einst­wei­len al­ler­dings ist nur ge­wiss, dass die Mensch­heit noch ei­ni­ge Zeit auf hand­fes­te­re Kli­ma­pro­gno­sen wird war­ten müs­sen.“

„… Oft lie­fern sie dras­tisch von­ein­an­der ab­wei­chen­de Er­geb­nis­se. Die Tem­pe­ra­tu­ren in der Ark­tis zum Bei­spiel klaf­fen in den ver­schie­de­nen Mo­del­len um teil­wei­se mehr als zehn Grad aus­ein­an­der. Das lässt jede Pro­gno­se der Eis­be­de­ckung wie blo­ße Kaf­fee­satz­le­se­rei er­schei­nen.“

»Un­se­re Com­pu­ter sa­gen nicht ein­mal mit Si­cher­heit vor­aus, ob die Glet­scher in den Al­pen zu- oder ab­neh­men wer­den«

Das sind Aussagen von Wissenschaftler. Ich finde auch die obigen Aussagen und Probleme sollten offen debattiert werden. „Klima“ ist auch ein Geschäft mit dem man viel Geld verdienen kann. Wissenschaftler können auch käuflich sein. Wissenschaft ist nicht fehlerfrei. Wissenschaft entwickelt sich weiter. Und inzwischen ist Klima eine Glaubenssache geworden.

Was die Wahrheit ist kann ich nicht sagen. Ich vertraue den Messungen, Forschungen, Rekonstruktionen der Vergangenen 100.000.000 Klima-Jahren mehr als den unzureichenden Zukunftsszenarien der Modellrechnungen, die weder jetzt fehlerfrei sind, noch die rückwirkend die Vergangenheit berechnen können.

Der Meeresspiegel war schon viel höher und viel niedriger als heute. Die Temperatur war schon viel höher und niedriger als heute. Der CO2 Gehalt war schon mal höher und niedriger als heute, alles schon bevor es Menschen gab. Klima ändert sich schon immer. Je mehr Wohlstand, Bildung, Frieden herrscht, desto mehr Gesundheit, Umweltbewusstsein und Handlungsfähigkeit wird geschaffen um zukünftiger Herausforderungen mit neuen Technologien, Verhaltensweisen und Investitionen Herr zu werden. Darin sollten wir investieren. Das Klima werden wir nicht ändern können. Vielleicht unsere Ur-Ur-Enkelkinder?

Aber jeder kann und soll glauben was er will, sich seine eigene Meinung bilden. Ich mache das aktiv, und ich schließe auch nicht aus, diese eines Tage zu ändern.  :)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sebi am 31. Juli 2019, 10:46
Der Meeresspiegel war schon viel höher und viel niedriger als heute. Die Temperatur war schon viel höher und niedriger als heute. Der CO2 Gehalt war schon mal höher und niedriger als heute, alles schon bevor es Menschen gab. Klima ändert sich schon immer. Je mehr Wohlstand, Bildung, Frieden herrscht, desto mehr Gesundheit, Umweltbewusstsein und Handlungsfähigkeit wird geschaffen um zukünftiger Herausforderungen mit neuen Technologien, Verhaltensweisen und Investitionen Herr zu werden. Darin sollten wir investieren. Das Klima werden wir nicht ändern können. Vielleicht unsere Ur-Ur-Enkelkinder?

Natürlich können wir (der Mensch) das Klima ändern. Das tun wir doch gerade im großen Stil. Es geht doch in der gerade laufenden Debatte um das genaue Gegenteil, nämlich zu versuchen das Klima möglichst NICHT weiter zu ändern. Und wenn wir das Klima ändern können, dann können wir auch wieder abstellen was das Klima ändert - wenn wir denn zu Änderungen bereit sind.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Vombatus am 31. Juli 2019, 19:00
Mir ist schon klar dass ich mit meinen provokanten Ansichten nerve und Kopfschütteln hervorrufe ... trotzdem:

Sind wir dazu bereit? Angenommen es ist so wie behauptet wird, und der Mensch kann das Klima nach seinen Wünschen stoppen/ändern/beeinflussen. Nach heutiger Auffassung soll es ausreichend sein, nur das CO2 in der Atmosphäre zu verringern (zu Kontrollieren). Ist das soweit richtig?

Jetzt ist die Frage: was heißt "wir"? Alle Menschen!? vor allem die 1.-Welt-Länder als Hauptverursacher der CO2 Emissionen? Die, die sich freiwillig melden? Wie machen Alle mit?
 
In den meisten Gesellschaften spielt Wachstum eine wichtige Rolle, also mehr Geld, Konsum, Gewinn (koste es was es wolle). Die Schwellenländer sind auf Aufholjagd, und die Menschen in weniger entwickelten Ländern wollen auch einen höheren Lebensstandard. Es wird zukünftig also wahrscheinlich eine höhere Nachfrage nach Energie und Ressourcen geben? Dies spricht eher für einen Anstieg des CO2, selbst wenn wenige Länder einen "harten CO2 Kurs" fahren. Es wären also andere globale Lösungen nötig.

Wir in den 1.-Welt-Ländern werden zwar irgendwie umweltbewusster, dennoch habe ich den Eindruck, dass die Größe und Leistung der Autos mit dem Kraftstoffpreise wuchsen. (Größer, breiter, schwerer und dazu mehr Leistung). "Wir" trennen Müll, Recycleln alles mögliche, zahlen Ökosteuer, gleichzeitig erleben  wir eine Explosion von diesen "Alu-Kaffeetaps".
Aluminiumherstellung ist doch recht energieintensiv, scheint "uns" aber nicht richtig zu stören? Hinzukommen stetig andere neue "Energieverbraucher", gerade im Sommertrend 2019 in Großstädten. Elektrische Tretroller, haben die etwas mit Umweltbewusstsein zu tun? Sind die Flughafen-Passagierzahlen nicht auch neulich noch gestiegen? Und mir kommt es vor, als ob die "Lebendzyklen" mancher Geräte kürzer wird? Die Reparatur ist in der Regel nicht möglich oder teurer als ein Neukauf. Alles nichts neues, aber geändert haben "wir" nichts. Können "wir" das CO2-Reduktion mit dieser Einstellung schaffen?

Sollten wir zukünftig in Deutschland Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, würde ich mich nicht wundern, wenn diese abgebaut und in anderen Ländern mit evtl. laxeren Umweltbestimmungen weiterlaufen würden. Ist das die richtige "Menschen-Wir-Einstellung"? Wer hat über die Einstellung zu bestimmen? Sind nicht ohnehin weltweit einige neue Kohlekraftwerke geplant und im Bau? Wo ansetzen, um an den großen Schrauben zu drehen?

Egal, stellen wir uns also vor, "wir" schaffen es den CO2 Ausstoß trotz Doppelmoral, Verhaltenswahnsinn und Wachstumsdrang weltweit ab heute konstant zu halten. Zur Zeit sind "wir" um die 7-8 Milliarden Menschen, richtig?. Bis ins Jahr 2100 werden es voraussichtlich ca. 10-11 Milliarden sein. Wenn der Pro-Kopf-Ausstoß gleich bleibt, wird der Gesamtausstoß dennoch steigen. Wir bräuchten also eine deutliche Reduktion des CO2. Oder trauen wir uns an weltweite Geburtenkontrolle, Eugenik? Hoffen auf die eine oder andere Seuche, Kriege, Naturkatastrophen. Oder verringern wir die Geburtenzahlen in Entwicklungsländern besser mit mehr besserer Bildung, mehr Wohlstand und dadurch Perspektiven bieten? 

Hinzu kommt der natürliche Klimawandel (ich meine den, der schon immer da war und auch ohne Menschen vor sich hin wandelte) auch seine Einflüsse hat. Was ist, wenn dieser mal mit mal gegen die Wünsche des Menschen wirkt? Stellen wir uns vor, in der Zukunft ist Geoengineering zu Steuerung von Wetter und Klima möglich. Wer übernimmt die Verantwortung, wenn es aufgrund von chaotischen System zu "Problemen" kommt. Wer entscheidet wie dass Klima sein soll? Aber zurück zur Gegenwart. Wo wären die Lösungen?

Verstaatlichungen? Planwirtschaft? Diktatur? Und das weltweit? Neue Atomkraftwerke? Überhaupt neue Technologien? Neue Energiespeicher? Dezentralisierung der Stromversorgung? Warum spricht man nicht öfter und offener über technische Lösungen und deren Investitionen? Mehr als von Windräder und Solaranlagen hört man nicht. Warum lese ich von Verboten und Steuern, aber nicht von der nötigen Fokussierung auf Alternativen? Geld für einen neuen Eurofighter ist da, an Geld kann es nicht liegen oder?

Gibt es globale Antworten oder nur lokale CO2-Steuern?
Wie weit würdet ihr gehen? Wozu seid ihr bereit?
Was würdet ihr aufgeben? Was kann man von anderen Erwarten? Erzwingen?
Welche Antworten und Lösungen hört ihr in den Medien?
Welche global umsetzbaren Vorschläge habt ihr?
Wie lange würde die Umsetzung dessen dauern?
Was kosten? Was wäre dazu nötig?

Warum wurde bis jetzt nicht wirklich ernsthaft versucht etwas zu machen, man weiß doch seit den 80er über die "Problematik" bescheid? Weder Politik noch Wirtschaft (noch die Gesellschaft) scheinen ernsthaft an tatsächlichen Klimaschutz interessiert zu sein.

Wie war die Frage? Wir, die Menschheit. Wer sind "wir" und sind wir wirklich bereit für Änderungen, oder ist das ein Bild, welches uns vorwiegend in den Medien gezeigt wird? Worin besteht weltweit das meiste Interesse oder Bereitschaft? Bin gespannt auf eure Meinungen hierzu.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: echidna am 01. August 2019, 08:23
Und wenn wir das Klima ändern können, dann können wir auch wieder abstellen was das Klima ändert - wenn wir denn zu Änderungen bereit sind.
Wobei ich befürchte, dass es kaum möglich sein dürfte, diese Änderungen komplett abzustellen. Einfach schon deswegen, weil die Menschheit immer stärker wächst. Im Gegensatz zu den früheren Jahrhunderten vor dem Beginn der menschengemachten Klimaänderungen waren wir einfach massiv weniger Menschen auf der Erde.
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sebi am 01. August 2019, 09:05
Klar, einfach ist das nicht. Aber z.B. in Deutschland ist der Pro-Kopf-Ausstoß von CO2 seit den 90ern um etwa ein Viertel gesunken. Und wir wissen alle, dass wir noch viel mehr machen könnten wenn wir es ernsthaft angehen würden.

Auch z.B. in China wird der CO2 Peak in gar nicht allzu ferner Zukunft liegen (oder noch früher, siehe von gestern: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimaschutz-co2-emissionen-in-china-koennten-10-jahre-frueher-sinken-als-gedacht-a-1279711.html).

Sprich: Sinkt das CO2 pro Kopf, ist auch trotz Bevölkerungswachstum eine Reduktion möglich. Und das weltweite Bevölkerungswachstum verlangsamt sich ja deutlich.

Daher ist die Haltung "es ist eh alles verloren" aus meiner Sicht auch nur eine Strategie, vor sich selbst das Nichtstun zu rechtfertigen  :)
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Claudia-to-go am 01. August 2019, 11:00
Es ist nicht die Frage, ob wir das schaffen können. Die Frage lautet, ob wir es schaffen wollen. Es ist eine Entscheidung.

197 Staaten haben 2015 das Pariser Klimaabkommen unterschrieben, es gibt also eine internationale Absprache. Nun sind alle Nationen aufgefordert, ihre landesbezogenen Ziele zu erreichen und entsprechende Maßnahmen zu treffen.

Am 8. August wird der neue Zwischenbericht des IPCC (Weltklimarat) vorgestellt, am 20. September findet eine internationale Klimademonstration statt (passenderweise will das Klimakabinett der Bundesregierung an diesem Tag seine Ergebnisse vorstellen). Wir entscheiden uns dafür, diese riesige Aufgabe mitzutragen, oder wir entscheiden uns dagegen.

Jeden Freitag gehen auf der ganzen Welt zigtausende Kinder auf die Straße, weil sie eine Zukunft wollen, will jemand ihnen wirklich sagen "Sorry, aber datt lohnt nich mehr"?
Titel: Antw:Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?
Beitrag von: Sebi am 01. August 2019, 13:30
Claudia, 100% agreed.

Wir sind hier aber schon wieder vom eigentlichen spezifischeren Thema des Threads abgekommen   :)