Thema: Umweltbelastung durch Tourismus: wie geht Ihr damit um?  (Gelesen 32636 mal)

karoshi

« Antwort #30 am: 17. April 2018, 20:54 »
Was mich aber bzgl. Müll beim Reisen tatsächlich am meisten nervt, sind die vielen Plastiktüten, die in vielen Ländern wie selbstverständlich in rauen Mengen im Supermarkt ausgegeben werden.

Ich weiß jetzt nicht, wie das in den typischen Urlaubsländern ist, aber für Deutschland habe ich mal irgendwo gelesen, welcher Anteil des gesamten Plastikmülls auf Tüten entfällt: 3%(!!). Der bei weitem größte Anteil sind Lebensmittel-Umverpackungen wie Becher, Schalen oder Folienverpackungen (z.B. Bonbontüten, in denen dann u.U. jedes Bonbon noch mal einzeln verpackt ist). Schaut einfach mal zu Hause in Euren Mülleimer...

Natürlich ist es leichter, sich in der Diskussion über die Plastiktüten zu verbeißen, weil sie so offensichtlich unnötig sind. Bloß bringt es leider vergleichsweise wenig. (Was nicht heißen soll, dass ein Verzicht keinen Sinn macht.) Man muss an die Umverpackungen ran.
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Stecki

« Antwort #31 am: 18. April 2018, 09:15 »
Ich weiß jetzt nicht, wie das in den typischen Urlaubsländern ist, aber für Deutschland habe ich mal irgendwo gelesen, welcher Anteil des gesamten Plastikmülls auf Tüten entfällt: 3%(!!).

Also ich finde das viel, wenn man bedenkt dass dies schon mal 3% sind, die locker zu vermeiden wären. In der Schweiz kostet in vielen Supermarktketten die kleine Tüte seit etwa zwei Jahren 5 Rappen pro Stück. Seither ist der Verbrauch um 84% (!!!) Prozent zurück gegangen: https://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/standard/Verbrauch-von-RaschelSaeckli-ging-um-84-Prozent-zurueck/story/16111216
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dirtsA

« Antwort #32 am: 18. April 2018, 11:20 »
Schwierig. Natürlich ist es einerseits nicht viel, andererseits stimme ich auch Stecki zu - 3% weniger sind auch was. Anderer Plastikmüll ist halt viel schwieriger zu vermeiden, ich denke darum fällt der Fokus auf die Plastiktüten. Oder hat jemand hier noch einfache Ideen, was noch leicht vermieden werden könnte? Egal ob das nun 1% oder 20% ausmachen würde? :)
Also auch abgesehen von Wasserflaschen (Steripen, Filtermöglichkeiten) und Strohhalmen (Edelstahl/Bambus-Variante). Wenn ich nämlich an den restlichen Müll bei uns zuhause denke, dann sind das Verpackungen. Da würde nicht mehr viel zum Essen übrig bleiben, wenn ich diese ganz vermeiden wollen würde.. ::) Klar, wenn im Supermarkt teilweise die Paprikas einzeln abgepackt sind, nehm ich die daneben, die offen da liegen. Plastiktüten für Obst und Gemüse verwende ich auch schon lange nicht mehr...
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Sulawesi

« Antwort #33 am: 19. April 2018, 19:37 »
Also ich finde das viel, wenn man bedenkt dass dies schon mal 3% sind, die locker zu vermeiden wären. In der Schweiz kostet in vielen Supermarktketten die kleine Tüte seit etwa zwei Jahren 5 Rappen pro Stück. Seither ist der Verbrauch um 84% (!!!) Prozent zurück gegangen: https://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/standard/Verbrauch-von-RaschelSaeckli-ging-um-84-Prozent-zurueck/story/16111216

In Deutschland kosten die schon Geld so lange ich mich erinnern kann. Ist eines der Länder mit dem niedrigsten Verbrauch an Plastiktüten.

Im übrigen ist Plastik nix schlechtes - bringt ordentlich Power in der thermischen Verwertung. Nur in der dritten Welt (und defakto dritte Welt ala USA) wird es zum Problem ohne Müllverbrennung und funktionierende Müllabfuhr.
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Stecki

« Antwort #34 am: 25. April 2018, 13:41 »
Die Meldung ist zwar schon etwas älter, aber auch Taiwan hat bekannt gegeben bis 2030 sämtliche Plastiktüten, Strohhalme und Utensilien zum Einmalgebrauch zu verbieten. Sogar schon in den nächsten Jahren werden den Geschäften Gebühren für die Abgabe von Plastik auferlegt.

https://www.globalcitizen.org/en/content/taiwan-ban-on-plastic-bags-straws-utensils-contain/
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echidna

« Antwort #35 am: 25. April 2018, 13:44 »
Wie sieht es eigentlich mit den Plastik-Getränkeflaschen aus? Mir scheint, dass es davon mindestens genauso viele gibt wie Plastiktüten... Es gibt ja kaum noch Flaschen aus Glas für nichtalkoholische Getränke....
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dirtsA

« Antwort #36 am: 25. April 2018, 13:49 »
Das Thema Plastikflaschen wurde in dem Thread ja schon einige Male angesprochen. Zuhause kann man's ja einfach vermeiden, unterwegs geht's schwieriger wenn man Wasser braucht. Daher hab ich mir jetzt den Steripen Ultra gekauft. Auch bei hohen Kosten - wenigstens tu ich damit was für die Umwelt.
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Stecki

« Antwort #37 am: 25. April 2018, 13:50 »
Wie sieht es eigentlich mit den Plastik-Getränkeflaschen aus? Mir scheint, dass es davon mindestens genauso viele gibt wie Plastiktüten... Es gibt ja kaum noch Flaschen aus Glas für nichtalkoholische Getränke....

Zumindest in der Schweiz ist die Rücklaufquote (auch ohne Pfand!) diesbezüglich sehr hoch: https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-50084.html

Rein subjektiv finde ich dass Flaschen ein weitaus kleineres Problem sind als Tüten, Becher, Strohhalme, Teller, Styrophorverpackungen etc.
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echidna

« Antwort #38 am: 25. April 2018, 14:48 »
Rein subjektiv finde ich dass Flaschen ein weitaus kleineres Problem sind als Tüten, Becher, Strohhalme, Teller, Styrophorverpackungen etc.

Mein subjektiver Eindruck war eher gegenteilig: nämlich, dass unendlich viele Plastikflaschen im Müll landen... aber wie gesagt: das ist natürlich nur subjektiv gesehen, deswegen hab ich es angemerkt.
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Wolfskin

« Antwort #39 am: 23. Oktober 2018, 14:22 »
Rein subjektiv finde ich dass Flaschen ein weitaus kleineres Problem sind als Tüten, Becher, Strohhalme, Teller, Styrophorverpackungen etc.

Mein subjektiver Eindruck war eher gegenteilig: nämlich, dass unendlich viele Plastikflaschen im Müll landen... aber wie gesagt: das ist natürlich nur subjektiv gesehen, deswegen hab ich es angemerkt.

Liegt auch daran, dass die Plastikflaschen ein größeres Volumen haben als beispielsweise Strohhalme oder Stäbchen.
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Wolfskin

« Antwort #40 am: 23. Oktober 2018, 14:26 »
Da der CO2-Footprint bei Flugreisen gerne erwähnt wird, ganz interessant die Werte eigener Reisen nachzulesen.
So weit möglich, wähle ich Flugzeuge die sparsam unterwegs sind, wie der A350.
https://www.atmosfair.de/de/kompensieren/flug?gclid=EAIaIQobChMI3bCb-cac3gIVg-AYCh2QZQMZEAAYASAAEgIx4vD_BwE

Für mich sind aber die Kreuzfahrtschiffe das wesentlich größere Problem.
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Claudia-to-go

« Antwort #41 am: 24. Oktober 2018, 09:22 »
Um mal meine 5 Pfennig beizutragen:

Wir hatten auf unserer Weltreise viel Zeit, uns mit den Themen Klimawandel, Produktionsbedingungen von Kleidung und Lebensmitteln, Wasserverbrauch etc. auseinanderzusetzen. Zu vielen Themen hatten wir auch ne Menge bitterer Beispiele vor Ort...

Es hat uns ziemlich erschüttert zu erkennen, wie groß unser Anteil an all diesen Problemen ist und insbesondere das Thema CO2-Bilanz hat uns sehr beschäftigt. Tatsächlich noch ein bisschen mehr, als der unfassbare Plastikmüll, in dem unser Planet so langsam zu ersticken droht.

Wir haben also all unsere Flüge über Atmosfair kompensiert (und natürlich ist uns klar, dass damit das CO2 nicht aus der Welt ist, aber ich halte Atmosfair tatsächlich für ein grandioses Angebot und nicht für "Geldmacherei").

Wir sind im Frühjahr 2015 per Flugzeug nach Europa zurückgekehrt und seitdem einfach nicht mehr geflogen. Nirgendwo hin. Auch dienstlich nicht. Wir fahren Bahn und Urlaub machen wir eben in einem Radius, der mit der Bahn erreichbar ist. Wir "sparen" für unsere (hoffentlich) 2. Weltreise in ein paar Jahren.

Es ist nicht so leicht, die oft spöttischen Bemerkungen dazu zu überhören, die leider auch häufig von denjenigen kommen, die bereits Erdenbewohner in die Welt gesetzt haben, die noch min. 50 Jahre länger als ich auf diesem Planeten leben wollen und die pro Jahr gern mehrere "Kurztrips" per Flugzeug sowie min. 1 Fernreise unternehmen.

Zu Weihnachten fahren wir z.B. mit dem Zug nach Spanien, auch das wird gern belächelt, wenn ich auf Nachfrage erläutere "Warum um Himmels Willen wir denn nicht fliegen". Mein Mann ist regelmäßig auf Dienstreise (mit dem Zug) und wird wie eine Art Kuriosum dabei behandelt :)

Natürlich ist uns klar, dass die Landwirtschaft ein riesiges Problem ist und die Autoindustrie ebenfalls, und ja, mankann auch prima mit dem Finger auf die Kreuzfahrer zeigen, aber wenn wir weiter nur immer die Schuld den anderen zuschieben, wird sich nichts verändern.

Ich finde, wir haben einfach kein Anrecht darauf, mal eben für ein WE nach Barcelona oder London oder zum Christmas Shopping nach New York zu fliegen. Und auch den zweiwöchigen Urlaub in Thailand finde ich reflexionsbedürftig: Gibt meine CO2-Bilanz das her? Oder muss ich noch ein paar Jahre sparsam sein, bevor so ein Flug wieder drin ist?

Es gibt ne Menge kluger Leute auf der Welt, die einem das ausrechnen, wie viel CO2 man selbst pro Jahr in die Atmosphäre jagen kann, ohne damit anderen die Lebensgrundlage zu entziehen. Man kann ja einfach mal versuchen, mit diesem Budget auszukommen.

Das wird wahrscheinlich in diesem Forum (das ich über die Maßen schätze) nicht gut ankommen, aber ich finde, gerade wir Reisebegeisterte muten dem Planeten und den Menschen, die schon heute unter dem Klimawandel leiden, mit unserem Lebensstil viel zu viel zu.
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Wolfskin

« Antwort #42 am: 24. Oktober 2018, 09:42 »
Das wird wahrscheinlich in diesem Forum (das ich über die Maßen schätze) nicht gut ankommen, aber ich finde, gerade wir Reisebegeisterte muten dem Planeten und den Menschen, die schon heute unter dem Klimawandel leiden, mit unserem Lebensstil viel zu viel zu.

Zumindest bei mir kommt der Beitrag sehr positiv an und stimme auch voll zu!
Bin auch viel privat und beruflich mit der Bahn unterwegs.
Und in Wien fahre ich öffentlich oder gehe zu Fuß. Da darf ich mir dann wieder mal einen Flug gönnen. :)
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echidna

« Antwort #43 am: 24. Oktober 2018, 09:55 »
Bin auch viel privat und beruflich mit der Bahn unterwegs.
Und in Wien fahre ich öffentlich oder gehe zu Fuß. Da darf ich mir dann wieder mal einen Flug gönnen. :)
Ich fahre auch sehr viel mit der Bahn, und ein Auto besitze ich nicht. Innerhalb Deutschlands lege ich die meisten Strecken mit dem Zug zurück, und auch einige ausländische Reiseziele erreiche ich mit der Bahn, z.B. in Österreich oder der Schweiz. Ich bin auch schon bis Südschweden und Kopenhagen mit dem Zug gefahren.

Was weiter entfernte Auslandsreisen betrifft, sehe ich das größte Problem darin, dass sich bislang anscheinend immer noch kein echtes länderübergreifendes Ticketsystem etabliert hat. Ein Fahrscheinkauf nach London oder Madrid ist immer noch etwas kompliziert und auch nicht ganz preiswert. Ein Freund von mir hat erst vor wenigen Wochen eine Bahnfahrt nach Manchester gemacht, und es war wohl relativ aufwändig gewesen, die passenden Tickets mit bezahlbaren Tarifen zu bekommen.
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shanti

« Antwort #44 am: 24. Oktober 2018, 10:02 »
Super Beitrag Claudia. Volle Zustimmung.
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