Na ja das ein lächeln alles wieder gut macht behauptet ja gar keiner, aber es hilft einem, es gibt einem Kraft und Hoffnung.
Ich frage mich ein wenig, was du eigentlich hören willst. Das keiner von uns hier zaubern kann und alles gut machen kann ist ja klar. Also versucht jeder oder zu mindestens viele zu tun, was in ihrem Rahmen liegt. Ich denke schon, dass es viel hilft, wenn man bewusster reist und nicht nur in Restaurants, Hotels, Homestays etc. geht, die in jedem Reiseführer drin stehen. Denn da kommt das Geld wirklich nur bei einer sehr kleinen Gruppe von Menschen an. Außerdem verdienen ja nicht nur die Besitzer an den Geschäften, sondern auch die Angestellten
In Kambodscha, Vietnam und Indien gibt es z.B. auch Restaurants die Straßenkindern eine neue Chance geben. Solche Projekte vor Ort zu suchen und zu unterstützen indem man dort isst, hilft den Menschen. Man wird als Einzelperson immer "nur" eine Handvoll Leuten helfen können. Aber ist es nicht das was zählt?
Und ähm, welche Produkte in 3. Weltländern werden denn wirklich mit Maschinen hergestellt? Meistens ist das Handarbeit und oft wird es von einer Dorfgemeinschaft hergestellt, wo alle von den Verdiensten etwas haben. (In Nepal, Myanmar, Kambodscha, Indonesien habe ich das oft erlebt)
Ich hatte während meiner Arbeit für die Hilfsorganisation Plan International in Sydney viele Diskussionen mit sehr vielen Menschen, ob es eigentlich etwas bringt diese Länder finanziell zu unterstützen, wo die Probleme doch oft ganz woanders liegen. Auf einen grünen Zweig kommt man da fast nie, wie auch. Wir pumpen seit etlichen Jahren Gelder nach Afrika, die meisten sehen aber keine Entwicklung, erst wenn man sich damit genauer beschäftigt und weiß, wie es vorher aussah, dann weiß man was man schon erreicht hat. Es ist nunmal ein sehr langsamer Prozess und man muss in so vielen Punkten ansetzen, Geld allein wird da nie reichen. Aber was ist die Alternativlösung?
Natürlich könnten sich sämtliche Industrieländer überlegen, es wie die USA zu machen und in Ländern, wo sie meinen, dass die Menschen gerettet werden müssen, einfallen. (ist jetzt mal übertrieben) Aber helfen würde so etwas auch nicht. Armut zu bekämpfen ist eben alles andere als leicht, aber wir als Backpacker bzw. Reisende können mit den bereits genannten Punkten der anderen Beiträge ein wenig helfen, vielleicht nicht allen und vielleicht auch eher kurzfristig, aber das ist immerhin mehr, als der Grossteil der Bevölkerung tut, oder etwa nicht.
Außerdem finde ich, dass einem auch erst durch das Reisen in diesen Ländern wirklich bewusst wird, was Armut heißen kann und was es wirklich bedeutet. Mit diesem Verständnis nach Hause zu gehen und sein Leben wie bisher zu leben, stelle ich mir schwierig vor. Ich könnte es nicht. So werden sich immer mehr Menschen dessen bewusst und überlegen aktiv, was man tun könnte und wie man helfen könnte. Ich denke, dass ist eine gute Sache.
Ich habe mich zum Beispiel komplett umentschieden, was ich beruflich machen will. Früher wollte ich immer Karriere machen, jetzt hoffe ich genügend Erfahrung sammeln zu können, um z.B. für die GIZ oder andere Organisationen, wie Ingenieure ohne Grenzen arbeiten zu können, um aktive Entwicklungshilfe zu leisten.