Hallo Pawl,
ich finde euer Blog auch sehr gelungen und lesen gerne eure Beiträge.
Was du zum Thema Armut schreibst macht mir einerseits Mut, dass man, trotzdem man mit der Armut schlecht zurecht kommt, dennoch eine schöne Reise haben kann und gleichzeitig vergrößert es meine Sorge, wenn ich deine Anekdoten dazu lese, dass ich nicht damit klar kommen werde.
Ich tue mich in Deutschland schon unheimlich schwer, versuche zu helfen, so gut ich kann und weiß, dass ich auf meiner Reise noch viel mehr Not sehen werde.
Ich habe kürzlich mehrere etablierte Kinderhilfsorganisationen angeschrieben mit der Frage, wie ich mit bettelnden Kindern umgehen soll und ob man wirklich generell sagen kann, dass man ihnen kein Geld geben soll bzw. ihnen nichts abkaufen soll. Das Ergebnis war, dass mir die meisten Organisationen schrieben, dass sie mir im Grunde auch keinen Rat geben können. Dass sie nicht generell sagen können, ob ein Kind, dem ich etwas abkaufe deswegen wirklich nicht zur Schule geschickt wird, oder ob das nicht passiert weil die Eltern es (z.B. für Mädchen) einfach generell ablehnen und es also keinen Einfluss auf ihre Entscheidung hat, was ich tue. Ich bin also ratloser als vorher.
Ich werde daher versuchen, über Einheimische vor Ort einen Rat zu bekommen (ich glaube ihr habt in einem post mal geschrieben, dass der Schiffskapitän auf einer Tour einmal explizit davon abgeraten hatte, den Kindern am Ort etwas abzukaufen) und sonst mein Gefühl entscheiden lassen. Karoshi hat glaube ich auch mal geraten, sich ein Tageslimit für Spenden zu setzen, das werde ich versuchen zu beherzigen. Und natürlich werde ich versuchen, vor Ort Projekte zu unterstützen und mein Patenkind finanziere ich auch während der Reise weiter.
Ich wünsche euch, dass auch ihr eure Reise weiterhin genießen könnt.