Thema: Weltreise und Armut  (Gelesen 12256 mal)

pawl

« Antwort #30 am: 23. Januar 2014, 18:50 »
Zitat
In dem Punkt sind wir uns hier in dem Forum sicher alle einig Cheesy Ich wollte auch nicht sagen das man als Tourist die Welt retten kann.

Jetzt mal überspitzt: Genau einfach wegschauen... Kann eh nichts machen. :-)

Zitat
Ich würde aber "Luxus-Tourismus" nicht verdammen, eher Bilig-Massentourismus Wink

Letztlich total egal, wenn wir mal anfangen würde uns damit zu beschäftigen warum Menschen verhungern und arm sind.

Zitat
Malediven

Perfektes beispiel dafür dass Tourismus nicht zur allgemeinen Wohlstand führt, führen wird und führen kann!

Zitat
Indien

Perfektes beispiel dafür, dass man dem Problem auch nicht aus dem Weg gehen kann.

Zitat
Unterversorgt ist nicht gleichzusetzen mit vom Hungertod bedroht. Unterversorgte findet man auch auf jeder Modenschau!

Gemeiner geht es eigentlich nicht  8) Oder glaubst du Menschen in Indien leiden freiwillig an "Mangelernährung"? Die gesellschaftlichen Gründe für Models mal ausgeklammert....

Nochmal ein bezug auf das genannte Buch "Warum verhungern täglich .." bzw. die ersten Sätze im Vorwort (ich hoffe das geht OK?)


  
Zitat
Jeder weiß, dass täglich Tausende an Hunger sterben, keiner findet das gut. Nur was folgt daraus, dass man das nicht gut findet?

Wenn man sich mit dem täglichen Verhungern von Menschen nicht abfinden will, muss man der Sache einmal auf den Grund gehen und sich ernsthaft fragen, warum es immerzu und immer mehr Armut auf der Welt gibt. Nur wenn man Grund richtig bestimmt hat, kann man daran arbeiten, die Ursache abzuschaffen.

Wen es also wirklich stört, muss folgendes Rätsel lösen: Alles was man zum Leben nötigt wird in den Industrieländern im Überfluss hergestellt. Zugleich gibt es auch dort immer mehr Armut. Wie kann das sein?

Irgendwie immer einseitig sich immer auf ein Buch zu beziehen. Ich glaube auch nicht, dass der Author die Wahrheit "gefressen" hat. Aber das ganze ist wirklich gut bzw. einfach geschrieben was für mich wichtig ist. :-)


Gruß

ps: Über Fliegen und Umweltbelastung brauch man sich in einer Welt in der sich jeder Fliegen "leisten" kann keine Gedanken machen.
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paulinchen

« Antwort #31 am: 23. Januar 2014, 23:43 »
Es gibt genügend Beispiele, dass ein "abgeschirmter" Luxus-Tourismus dem Wohlstand in einem Land viel besser bekommt (z.B. Malediven, Botswana oder Bhutan), als Horden von Backpackern, die sich über die z.T. staatlich subventionierten billigen Transportmittel in einem Land wie Indien freuen, auch wenn letztere mehr von der Armut im Land mitbekommen.
Nur um es richtig zu stellen, damit es nicht falsch rüberkommt.
Botswana ist ganz normal zu bereisen, preiswerter als Australien, wo sich so viele backpacker tummeln.
Es gibt Luxuslodges dort, meistens schwierig und nur per Tour/Flug zu erreichen, aber genau so billige campsites und bezahlbare andere Unterkünfte. Fahrzeuge können in der Region problemlos die Grenzen passieren, Lebenshaltung etwas preiswerter als hier und Supermärkte mit ganz normalen Menschen fast überall.
Bitte nicht vermischen mit  einem Inselstaat Malediven mit Hotelinseln und Bhutan als spezielles Reiseziel.
Botswana geht wie z.B. Portugal.... ;)

lg
paulinchen
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waveland

« Antwort #32 am: 24. Januar 2014, 10:32 »
Ja, ich weiss. Aber überwiegend ist in Botswana schon eher der hochpreisigere Tourismus zuhause, im Gegensatz z.B. zu Kenia. Ich wollte gerade drei ziemlich unterschiedliche Beispiele bringen. Vielleicht passen die Malediven auch gar nicht für meine Hypothese, ich denke aber nicht, dass es ohne Tourismus den Menschen dort besser gehen würde.
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Eidechsenkönigin

« Antwort #33 am: 25. Januar 2014, 16:20 »
Etwas GEGEN Armut und FÜR Menschen in Entwicklungsländern tun, kann man bereits hier, indem man Kleidung, Schokolade, Kaffee und andere Wohlstandsprodukte NICHT billig, billiger am billigsten einkauft. Ich möchte hier keine Klamottenlabel nennen, aber jedem hier wird sicherlich klar sein, welche Ketten ich i.a. so meine.
Bereits hier kann man ein klares Statement setzen und auf Fairtrade, Bio und Co. achten.
LG
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paulinchen

« Antwort #34 am: 26. Januar 2014, 00:01 »
Bereits hier kann man ein klares Statement setzen und auf Fairtrade, Bio und Co. achten.
Ich gebe dir grundsätzlich Recht, aber erkläre mir das mal am Beispiel Kleidung.
Bin gespannt auf deine Praxistips...

lg
paulinchen
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Eidechsenkönigin

« Antwort #35 am: 26. Januar 2014, 19:17 »
Bereits hier kann man ein klares Statement setzen und auf Fairtrade, Bio und Co. achten.
Ich gebe dir grundsätzlich Recht, aber erkläre mir das mal am Beispiel Kleidung.
Bin gespannt auf deine Praxistips...

lg
paulinchen

Also in größeren Städten etablieren sich immer mehr kleine Klamottenläden, die sich darauf spezialisiert haben, Kleidung aus Biobaumwolle anzubieten, aus fairem Handel oder in Deutschland/Österreich/Schweiz produziert. Dafür wurden eben keine Arbeiter aus Vietnam, Indien und Co. ausgebeutet, höchst krankheitserregende Farben als Färbemittel oder Baumwolle mit erheblichen Pestizidrückständen benutzt, die wiederum die Gesundheit der Arbeiter belasten und letztendlich auch Dich, wenn Du diese Kleidungsstücke trägst.
Das ganze nennt sich dann: ökologische Mode. Diese gibt es mit diversen Bio-Siegeln. Das Ganze findet man natürlich auch im Internet.
VG
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Janyla

« Antwort #36 am: 27. Januar 2014, 07:02 »
Bereits hier kann man ein klares Statement setzen und auf Fairtrade, Bio und Co. achten.
Ich gebe dir grundsätzlich Recht, aber erkläre mir das mal am Beispiel Kleidung.
Bin gespannt auf deine Praxistips...

lg
paulinchen

Dazu gibt es immernoch die Möglichkeit Flohmarkt und second hand.

Also in größeren Städten etablieren sich immer mehr kleine Klamottenläden, die sich darauf spezialisiert haben, Kleidung aus Biobaumwolle anzubieten, aus fairem Handel oder in Deutschland/Österreich/Schweiz produziert. Dafür wurden eben keine Arbeiter aus Vietnam, Indien und Co. ausgebeutet, höchst krankheitserregende Farben als Färbemittel oder Baumwolle mit erheblichen Pestizidrückständen benutzt, die wiederum die Gesundheit der Arbeiter belasten und letztendlich auch Dich, wenn Du diese Kleidungsstücke trägst.
Das ganze nennt sich dann: ökologische Mode. Diese gibt es mit diversen Bio-Siegeln. Das Ganze findet man natürlich auch im Internet.
VG
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Eidechsenkönigin

« Antwort #37 am: 27. Januar 2014, 15:35 »
Japp! Flohmarkt (im Internet zb. Kleiderkreisel.de etc.), second hand etc. gerade in dieser Gesellschaft wird so viel weggeschmissen.
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Stecki

« Antwort #38 am: 27. Januar 2014, 16:50 »
Bereits hier kann man ein klares Statement setzen und auf Fairtrade, Bio und Co. achten.
Ich gebe dir grundsätzlich Recht, aber erkläre mir das mal am Beispiel Kleidung.
Bin gespannt auf deine Praxistips...

Also wenn es in der Schweiz schon so eine riesige Auswahl an Bio / Fairtrade-Klamotten und anderen Sachen gibt dann wird das sicher auch in Deutschland der Fall sein.

http://www.helvetas.ch/de/
http://fairshop.helvetas.ch/?___store=default
http://www.claro.ch/
http://www.coop.ch/pb/site/viva/node/68811628/Lde/index.html
http://www.fairunterwegs.org/
http://www.maxhavelaar.ch
http://www.changemaker.ch/
http://www.fairemode.ch/
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pawl

« Antwort #39 am: 27. Januar 2014, 18:12 »
Hi,

abgesehen davon, dass es dabei nicht um Reisen geht und definitiv schonmal ein Anfang ist. Ich z.B. greife auch eher zum "fairen Produk". Aber ganz klar ist, dass Handel nie fair sein wird (was fair ist muss jeder für sich entscheiden).

Letztlich - und das ist der Grund warum man selbst im Supermarkt und Discounter "fair Trade" kaufen kann - steigern die Verkäufter Ihre Gewinn margen. Zwar bekommen die produzenten ein paar almosen mehr, aber niemals kann es dadurch einen Ausgleich geben.

Das ganze wurde in einer Arte Doku gut zusammengefasst http://future.arte.tv/de/thema/wie-fair-ist-fairtrade

Ähnliches gilt natürlich für Bio...

Wie gesagt, ist der faire Gedanke super. Aber letztlich wird damit niemals ein ausgleich stattfinden, so lange am Ende der Wertschöpfungskette (z.B. in Deutschland) die wahren Gewinne gemacht werden.

Gruß
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Stecki

« Antwort #40 am: 27. Januar 2014, 18:42 »
Natürlich gibt es wirklich faire Produkte, wie eben bei Helvetas oder Claro, nur kann sich unsereins die kaum leisten (zumindest nicht regelmässig). Fairtrademarken vom Discounter kann ich auch nicht ernst nehmen (ich meide aber Discounter generell). Bio kaufe ich zu etwa 50%, aber Fairtrade ist mir schon wichtig. Die 20 Rappen Preisunterschied bei den Bananen bedeuten für mich nichts, für den Produzenten aber schon.
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pawl

« Antwort #41 am: 27. Januar 2014, 18:54 »
Fairer vielleicht, aber von einem extrem niedrigen niveau aus.

Fair müsste doch bedeuten, dass die Bauern das selbe Einkommen wie ein Milchbauer in Europa hat. Ich weiß die leben auch nicht im sau und braus, aber ein Unterschied ist doch erkennbar...

Die 20 Rappen sind doch almosen.


Aber das ganze ist natürlich schonmal ein Anfang. Es wird ein bewusstsein geschaffen. Ob es letztlich ausreicht muss noch geklärt werden... Finde ich.
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Stecki

« Antwort #42 am: 27. Januar 2014, 18:56 »
20 Rappen mehr für ein Kilo Bananen sind in Mittelamerika sicher keine Almosen.
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Eidechsenkönigin

« Antwort #43 am: 27. Januar 2014, 19:59 »
Natürlich muss man(n) innerhalb des Fairtrade-Segments differenzieren aber natürlich (wie Stecki schon schrieb) kann man faire/ökologische Mode kaufen. Genauso ist es in der Biobranche. Ich gebe sicherlich auch nicht viel auf die konventionellen Bioprodukte mit dem Standard-Ökosiegel bei Netto, Aldi und Co. Aber an einem Demeter- oder Biolandsiegel ist mit größerer Wahrscheinlichkeit nichts verwerfliches. Welche Siegel in der Kategorie Mode am besten abschneiden, weiss ich leider nicht.

Auch ich kaufe Bananen, Schoki, Kaffee etc. nur noch fairtrade, mir tut der marginal höhere Preis nicht weh. Und lieber versuche ich wenigstens etwas zu tun, als gar nichts.

Ich weiss natürlich, dass es nicht ganz zum Thread gehört, wollte es aber dennoch wenigstens anmerken, weil es doch auch hier eine große Rolle spielt (jedenfalls für mich)
:)
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paulinchen

« Antwort #44 am: 28. Januar 2014, 00:07 »
Hi,

Textile Siegel mit Substanz gibt es kaum, Firmen wie z.B. Hess-Natur mit nachhaltigem und nachvollziehbarem Background wurden inzwischen aufgekauft ( wie so viele ) und bewegen sich weg vom Gründungsgedanken.
Billiganbieter wie primark, H&M, Zara und noch weitere aus Polen und NL, die demnächst den Markt beglücken werden, sprechen nicht für eine spürbare Wende in der Textilbranche, leider.
Würde mich freuen, wenn mehr Menschen es so sehen würden wie ihr, aber der Trend der Produktion geht etwas weg von Bangladesh, dafür Richtung ärmste asiatische Länder und Afrika.
Ich hab mal einen schönen Job gelernt, heute ist es eine Lumpenbranche, der Kunde ist auch nicht unschuldig daran.

Ich hoffe, der fairtrade-Gedanke setzt sich endlich auch in der Textilbranche durch, aber momentan sehe ich keinen wirklichen Trend.

paulinchen, die die Hoffnung nicht aufgibt :-\
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