Ich finde das mit Buenos Aires auch - zu fad und wird uebermaessig gehypt. Mir gefaellt es auch ueberhaupt nicht, schon gar nicht die Arroganz der Einheimischen. Was ich aber wohl daran finde: es ist so als wenn sich Teile von Paris, Wien und Madrid in Uebersee zufaellig getroffen und im Stile von Hamburg an der Elbe niedergelassen haetten; dazu der Tango-Mythos, erstklassiges Rindfleisch und guter Rotwein - diese Gemengelage ist schon speziell und kommt anderswo so nicht vor.
Zu California: das hat vor allem ein fuer Menschen sehr angenehmes Klima, das hoechstens mit dem Mittelmeer, der Kap-Region und Suedaustralien vergleichbar ist: selten zu kalt, selten zu heiss, nicht zu feucht, Berge und Meer, meist angenehme Luftdruckverhaeltnisse. Los Angeles ist halt Hollywood-gepraegt und schwankt damit meist zwischen 'total ordinaer' und 'neureicher Protzerei' hin und her.
Ansonsten ist da ausser dern Oscar-Verleihungen sonst noch viel Mythos - die ganzen Nachkommen der Typen aus den Wildwest-Stories um Eisenbahnbau, Siedler und Indianer, die Blumenkinder auf der Route 66, der grosse Stausee, Wuestenbewaesserungsprojekte, Steuerparadiese fuer Gluecksspielfreaks, das 'andere Amerika', das nicht mit puritanischer Ostkuestenstrenge und kultureller Selbstkasteiung inkl. Referenz auf die griechisch-roemische Antike das Mutterland England und die ganze 'Welt-Kultur des weissen Mannes' ueberfluegelte, in vielen Bereichen sogar erfolgreich - sondern jenes Amerika, das die pastellfarbenen grossen und kleinen Traeumen durchschnittlicher 'Jedermaenner' und 'Jederfrauen' gewissermassen zur Staatsraison erklaert wissen wollte. Das ist glaube ich das 'ohhhh, awwww, Californiaaa' was viele 'bekraehen'.
Die Niagara-Faelle kommen zu schlecht weg finde ich. Mir ist es zwar auch so gegangen - man erwartet eine ganze Nationalparklandschaft, die von Wasserfaellen nur so gepraegt ist - und dann bsteht das Ganze nur aus so'n paar Quadrartmeter abgesackten Flussufers und im Wesentlichen aus zwei ueberlaufenden Abrisskanten, das Elektrizitaetswerk laesst auch nicht gerade an den 'letzten Mohikaner' denken, und alles wirkt klein vor dem weiten Horizont in der flachen Landschaft. Aber es ist selbst in trockenen Jahreszeiten schon eine gewaltige Menge Wasser die da runterkommt, und die Maid-of-the-Mist sind ganz schoen stabile Barkassen mit grossen Motoren, und kommen trotzdem sehr schnell nicht mehr gegen die Naturgewalt an. Auch die Wolke aus Tropefchen-Nebel, die man noch vom CN-Tower in Toronto sehen kann (etwa 100km Entfernung), hat es bei naeherer Betrachtung durchaus in sich - das ist fast so als wenn man im Anflug auf Hamburg eine Wassertropfenwolke ueber Bremen sehen koennte. Sind schon gewaltige Dimensionen.