Wenn wir hier über das offensichtliche Vermüllen der Umwelt reden, i.e. Plastiktüten etc., lässt sich nicht leugnen, dass gerade (aber nicht nur) in der dritten Welt ein Umdenken notwendig ist. Als positives Beispiel Rwanda, offiziell dürfen Plastiktüten nicht einmal eingeführt werden geschweige denn ausgegeben. Das führt zwangsläufig dazu, dass sich die Menschen mit dem Thema auseinander setzen. Auch kann ich nicht nachvollziehen, warum nicht jedes einzelne Land Pfand für Plastikflaschen einführt, das ist eine win-win, selbst wirtschaftlich.
Klar, dass diese Probleme auf einer touristischen Insel wie Boracay sehr deutlich sichtbar werden. Es gibt aber wahrscheinlich unzählige Inselchen und Fleckchen auf dieser Welt, die ähnlich vermüllt sind, nur interessiert es niemanden.
Es scheint so, dass viele Leute das Thema sehr selektiv betrachten, so wie es gerade am besten zum eigenen Style passt.
Dieses offensichtliche Vermüllen ist hässlich anzusehen und natürlich absolut schädlich für die Umwelt und das gesamte Ökosystem. Wie auch schon weiter oben geschrieben, es lässt sich immer leicht mit dem Finger auf den einfachen Inder zeigen, der die Plastikflasche vom Eselskarren schmeißt, weil er nicht weiß wohin damit, sich der Folgen seines Verhaltens nicht bewusst ist und sowie ganz andere Sorgen im Leben hat.
Nehmen wir mal nicht die Plastiktüte sondern den CO2 Ausstoß als böse Komponente (gibt ja noch unzählige weitere Evils) sieht die Sache schon wieder anders aus. Sekundäre Quelle atomsfair (übrigens, so denke ich, ein sehr seriöser CO2-Kompensator): USA CO2 Ausstoß pro Kopf p.a.: 20 Tonnen, Deutschland: 10.5 Tonnen, der gemeine Chinese mit seinen Kohlekraftwerken, Schwerindustrie etc: 3.6 Tonnen. (Daten schön älter, aber Trend wahrscheinlich immer noch aktuell) „Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WGBU) geht in seinen Berechnungen zur Erreichung des globalen 2°C-Zieles (Limitierung des Temperaturanstieges bis 2050 auf max. 2°C) von zwei unterschiedlichen Szenarien aus. Demnach liegt das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen zwischen 1,8t und 2,7t CO2. atmosfair geht langfristig von ca. 2.300 kg CO2 aus. (vgl. WBGU Sondergutachten 2009).“ Quelle: atmosfair. Einmal Flug Karibik return liegt pro Kopf allein schon bei 4.000 kg.
Viele Zahlen, für mich als Fachfremder auch nicht ganz transparent oder nachvollziehbar, aber der Punkt ist, sollte man den Zahlen glauben, machen wir alle die Umwelt so hart kaputt, und nur die Wenigsten, inkl. mir, tun wirklich nachhaltig etwas dagegen.
Genauso wie es für uns nicht nachvollziehbar ist, dass der Inder die Plastikflasche vor seiner eigenen Hütte in den Busch schmeißt, so fragt dieser sich wahrscheinlich warum der (umweltbewusste) Hippie mit seiner Jute-Hose um die halbe Welt fliegt um Yoga zu machen um dann schön ordentlich seine Plastikflasche in den Mülleimer zu schmeißen, dessen Inhalt einen Tag später hinter seiner Hütte abgeladen wird.
Schwieriges Thema! Eine nachhaltige Lösung erfordert ein Umdenken auf allen Ebenen.