Ein Gastbeitrag von Jens Lüdicke
Löwen, Elefanten, Wale, das Kap der guten Hoffnung, gute Weine & Essen, Backpacker, Outdoor Adventures, Strände, surfen, Tauchen, Berge, wandern. Eine Welt in einem Land — das hört man oft in Südafrika. Südafrika ist ein großes Land mit verschiedenen Landschaften und extremen Unterschieden, und das nicht nur bei der Bevölkerung.
Wer hat noch nicht vom Kruger Park oder Garden Route gehört? Es gibt aber noch ein wenig mehr! Ich würde die Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in die Rubriken Wildlife, Natur, Beach, Johannesburg und Kapregion aufteilen. Eine gute Mischung aus Allen ergibt eine abwechslungsreiche und interessante Zeit in Südafrika.
Neben dem Kruger Park gibt noch viele kleinere staatliche und private Gameparks. Bei den Parks gibt es natürlich auch große preisliche Unterschiede, besonders bei den Privaten. Die bieten meistens sehr viel Luxus und haben dann auf ihren eingezäunten Ländereien auch die Big Five. Der Vorteil ist, dass man dort schnell die Tiere sieht, da die Ranger wissen, wo die Tiere sind (Peilsender). Die staatlichen Gameparks sind riesig, bezahlbar, aber auch nicht luxuriös. Des weiteren benötigt man selber ein Fahrzeug, um durch den Park zu fahren und dabei sucht man die Tiere selbst! Dies bedeutet dann auch, dass man die Big Five nicht unbedingt sehr schnell sieht.
Das Western Cape ist das beliebteste Reiseziel in Südafrika. Dies liegt daran, dass in und um Kapstadt der Tourismus am verbreitesten ist. Der Tafelberg zieht die Menschen magisch an. Besonders ältere Reisende beginnen hier die Garden Route und kommen über Stellenbosch wieder zurück. Kapstadt ist aber auch für die jungen Leute sehr interessant. In der Long Street geht es jede Nacht in den zahlreichen Pubs ab und wer etwas mehr Geld ausgeben möchte, fährt nach Hout Bay. Eine Tagestour ist es, mit dem Mietwagen zum Kap der guten Hoffnung zu fahren, oder morgens den Tafelberg zu erklimmen und am Nachmittag auf den Signalhill zum Sundowner zu gehen. Die Garden Route erstreckt sich an der Südküste zwischen Heidelberg bis zum Tsitsikamma Wald und der Mündung des Storms River im Eastern Cape. Auf der Route können viele Aktivitäten, z.B. Abseiling, Bungeejumping, Walewachting oder Sharkdiving unternommen werden. Die Landschaften sind atemberaubend und die kleinen Städtchen laden zum Verweilen ein. Wer dann in Jeffres Bay angekommen ist, findet sich im Surferparadies wieder. Zurück nach Kapstadt fährt man am Besten über Outshorn und die Winelands. Dort bekommt man nicht nur ein leckeres Straußensteak, sondern auch einen guten Tropfen dazu.
Mpumalanga bedeutet soviel wie "Ort der aufgehende Sonne". Es liegt zwischen Gauteng im Westen, Swasiland im Osten und grenzt dann noch an Mosambik. Mpumalanga liegt größtenteils auf dem savannenartigen Hochplateau des Middleveld, steigt Richtung Nordosten steil an und fällt dann an einer Abbruchkante steil wieder ab. Bei Sabie beginnt die Panorama Route. Diese bietet sämtliche atemberaubenden Szenerien wie God's Window, Bourke's Luck Potholes und den Blyde River Canyon (drittgrößter der Welt). Kurz hinter der Panorama Route befindet sich dann der Kruger NP.
Die Provinz KwaZulu-Natal reicht von den Drakensbergen im Westen bis zu den Stränden nahe der Grenze zu Mosambik. Aus diesem Grund bietet KwaZulu-Natal eine subtropische Küste, im Osten eine Savannenlandschaft und im Westen die hohen Drakensberge, wo jeder zum Hiker werden will. Für mich das Highlight war die Wanderung auf "The Top of the Amphitheater". Das Amphitheater ist ein Dreitausender mit einer Abbruchkante von 1000m, von der man einen wundervollen Blick hat.
Um Durban herum gibt es die besten Surfplätze mit wunderschönen Stränden. Leider ist Durban keine sehr schöne Stadt. Sie besteht aus Betonhochhäusern aus den 70ern, und dazu ist sie auch nicht besonders sicher. Ein wirklich sehenswerter Game Park ist das Hluhluwe Game Reserve. Hier findet man auch die Big Five und im Park gibt es dazu sehr viele Nashörner.
In Free State liegt der Golden Gate Highlands Nationalpark. Von KwaZulu-Natal ist es nicht weit, und die Golden Gate Highlands sind wirklich sehenswert.
Der Südafrikaner ist ein sehr netter Mensch, leider kommt man mit ihm nur sehr schwer in näheren Kontakt. Das hat einen Grund, nämlich die Gewalt in Südafrika. Die meisten wohnen in ihrem Haus, das mit hohen Mauern und Stacheldraht zur Außenwelt abgeschottet ist. Daher kennen die Meisten noch nicht einmal ihre Nachbarn. In die Townships sollte ein Tourist niemals alleine gehen, daher gibt es auch keinen Kontakt zu dieser Personengruppe. Man erkennt sofort die Unterschiede zwischen den Leuten die einen guten Job und sicheres Einkommen haben und denen die nichts haben. Hier liegt auch das Problem, die Schere ist soweit auseinander und somit entsteht die Gewalt. Niemand sollte diese beschönigen, denn in Südafrika gibt es die höchste Mordrate in der Welt und die wäre bestimmt noch höher, wenn alle Straftaten überhaupt angezeigt würden. Einen öffentlichen Nahverkehr gibt es so gut wie nicht. Der überwiedgende Personenverkehr wird mit den Minibussen abgedeckt, jedoch ist das System für einen Außenstehenden nicht erkenntlich. Des weitern gibt es täglich Unfälle mit Toten. In der Nacht sollte man nie laufen und immer nur ein "registriertes Taxi" nehmen, um sicher heim zu kommen.
Das Klima in Südafrika ist das ganze Jahr hindurch mild. Die Temperaturen schwanken zwischen 0 und 15 Grad in kalten bis milden Wintern (April bis September) und 20 bis 40 Grad in warmen bis heißen Sommern (Oktober bis März). Der südafrikanische Winter ist meistens sehr Trocken, und daher sind die Monate Juli bis September gut um Tierbeobachtungen zu machen. Dann befinden sie die Tiere in der Nähe von Wasserlöchern, und das Gras ist nicht so hoch. In den Bergen kann es auch Nachts frieren!
Tipp: Während der Oster- und Sommerferien (bei uns Weihnachtsferien) haben die Südafrikaner (Zwangs-)Urlaub. Dies bedeutet, dass in dieser Zeit nicht nur Hotels und B&B, sondern auch die Backpacker sehr ausgebucht sind. Eine Reservierung erleichtert das Reisen in dieser Zeit.
Grobe Abschätzung pro Person (Ansprüche und Reisestil variieren): 40€.
Die Südafrikaner sprechen von einem gut verständliches bis sehr unverständliches Englisch. Die schwarzen Südafrikaner sprechen als Muttersprache eher noch eine der vielen Landesprachen wie z.B. Xhosha, und haben dadurch eine schlechte englische Aussprache. Weiße Südafrikaner sprechen zwischen UK und Aussie Englisch, genauer kann ich es nicht beschreiben.
Am einfachsten bereist man das Land mit einem Mietwagen. Ein 4x4 ist nicht notwendig, die Straßen sind in den Städten gut ausgebaut. Autobahnen gibt es nur um die Städte Johannesburg, Durban, Pietermatzburg Port Elisabeth und Kapstadt herum. Ansonsten gibt es Landstraßen die größtenteils asphaltiert sind. Auf Nebenstraßen gibt es befestigte Erdstraßen. Nicht asphaltierte Pässe wie z.B. Sani Pass können nur mit einem 4x4 befahren werden.
Es gibt drei große Busgesellschaften mit Überlandbussen: Intercape, Translux und Greyhound. Diese Gesellschaften fahren von Busbahnhöfen ab und verbinden die Städte. Ein Backpackerbus, der von Hostel zu Hostel fährt, gibt es auch, dieser heißt BazBus.
In Südafrika gibt es eine Reihe von Billigairlines, die die großen Städte verbinden. Die Südafrikaner nutzen dies auch eher als Busse oder die paar Züge, da das Land einfach zu groß ist. Aus diesem Grund sind die Flüge Freitag Nachmittags und Montag Morgens oft ausgebucht.
Bürger der meisten europäischen Staaten –inklusive Deutschland, Österreich und der Schweiz– benötigen für einen rein touristischen Aufenthalt bis zu 3 Monaten kein Visum.
Der wichtigste Flughafen ist Johannesburg, einige Verbindungen gehen auch nach/von Kapstadt.