Ich lese seit Ewigkeiten in diesem Forum mit (und melde mich erst jetzt nach meiner Reise an
), weshalb mir unterwegs zwar keine Wertgegenstände gestohlen wurden (danke, Karoshi, für all deine Reisetipps - hat die Schokolade eigentlich geschmeckt?
).
In Luang Prabang (Laos) ist mir aber etwas schreckliches passiert. Nachdem ich zuvor bereits in Thailand mehrfach angegrapscht wurde (ich möchte betonen, dass ich ausschließlich lange Kleidung, keine Röcke und am Strand nichtmal Bikini, sondern Badeanzug getragen habe), hat mich ein Perverser jenseits der nördlichen Bambusbrücke erwischt. Es war der absolute Horror. Der Typ - obs ein Laote war, kann ich nicht sagen, Südostasiate auf jeden Fall - ließ sich zwar vertreiben, nachdem er mich von hinten ansprang, aber die Bilder kriege ich nicht mehr aus dem Kopf und das Hostel habe ich danach eine ganze Weile nicht verlassen. Nur auf Druck eines Laoten, mit dem ich zuvor so etwas wie Freundschaft geschlossen hatte, bin ich zur Polizei - und die wolltens tatsächlich hören! In der Nähe des Nachtmarktes gibt es eine Wache, wo man Englisch spricht. Ein Beamter fuhr mit mir sogar (auf dem Moped....) zum "Tatort", sie wollten alles ganz genau wissen. Hätte nicht erwartet, dass man sich für meinen Horror interessiert. Habe denen aber auch gleich gesagt, dass ich den Täter nicht wieder erkennen würde, es ging so schnell, ich war voll auf Adrenalin und es war halt nichts optisch auffallendes an ihm....
Wie sich im Hostel herausstellte, gab es in den Tagen zuvor bereits zwei andere Attacken auf Frauen, allerdings nicht sexuell motiviert. Luang Prabang ist für Frauen nicht so sicher, wie es sich anfühlt (war dort über eine Woche, als es passierte, und fühlte mich extrem wohl! Der Überfall geschah mitten am hellichten Tag, keine 2 Minuten von der Hauptstraße entfernt, da hätten jederzeit Touristen auftauchen können)....
Ansonsten wurde - trotz totaler Paranoia meinerseits - meine Kreditkare gecrackt und in Peru 2000 Dollar abgehoben (ich war noch nie auf dem Kontinent...). Die DKB hats mir ersetzt.
Desweiteren habe ich relativ viele Zwischenfälle von anderen Reisenden gehört, passiert ist mir aber (aufgrund größter Aufmerksamkeit und teilweise auch massiven Misstrauens) nichts, was Diebstähle angeht (auch wenn ich im Nachtbus nach Pakse in Südlaos irgendwen an meinem Gepäck erwischt habe, als ich schon im Halbschlaf lag). Z.B. habe ich mir auf Ko Phi Phi (welch Flop) ein Zimmer mit Australiern geteilt, die dann beim Bezahlen feststellen mussten, dass man ihnen auf dem Boot das Portemonnaie leergeräumt hat (400 australische Dollar waren weg). Oder auf Ko Phangan lag bei uns mal ein blutüberströmter Russe am Strand, dem sie auf einer Party Drogen in den Drink gekippt hatten und der dann im Delirium ins Meer gewankt ist, wo er die Nacht auf irgendwelchen Klippen verbrachte und am nächsten Morgen an unserem Strand (der Leela Beach) an Land kam - reines Glück, sonst wäre er auf der Full Moon Party am Abend zuvor der 3. Tote gewesen (einem Touri wurde von einem Thai die Kehle durchgeschnitten, ein anderer Touri hatte eine Überdosis genommen oder bekommen, man weiß es nicht). Die Wunden mussten genährt werden, ich habe ihn in der Siam Klinik in Hat Rin nochmal wiedergetroffen, als er "nüchtern" war. Da erst erfuhr ich, wie er in diese Lage geraten ist.
Oh, eine krasse Sache fällt mir noch ein. In Hat Rin habe ich mich mit der Inhaberin von dem Restaurant Poohs Kitchen angefreundet und sie hat mir erzählt, wie viele Verbrechen von den Behörden schön unter den Tisch gekehrt werden, damit die Touris keine Angst kriegen. Von den Toten auf der Full Moon Party hörte ich auch von ihr - zu lesen gabs das bestimmt nirgends. Und ihr Mann - ein Bayer! - konnte mir auch erzählen, weshalb in meinem Bus von Bangkok nach Chumphon spätabends einfach die Gardinen geschlossen wurden, obwohl ich noch gar nicht schlafen wollte: er meinte, da wird regelmäßig einfach so und zum Spaß auf Busse GESCHOSSEN! Keine Ahnung, in welchen Ortschaften wir da gerade waren, aber er meinte, das sei bei uns wie mit Steinen von Autobahnbrücken auf Autos schmeißen. Wie krank ist das bitte? Und ich habe genervt die Gardinen wieder aufgezogen, woraufhin der Busfahrer wütend wurde und sie wieder zuzog, mir aber nicht erklärte, wieso...ich Depp habe sie dann zum Glück kein zweites Mal aufgemacht. Es geht wohl darum, dass man im beleuchteten Innenraum kein Ziel abgeben kann. Horror!
Abzocken lassen habe ich mich nur einmal, und das war pure Blödheit: wer von Chiang Mai zum Doi Suthep Tempel fahren will, sollte sich genau über die angemessenen Taxipreise informieren
In Saigon begegnete ich einer Masche, von der ich gerne wüsste, worauf sie hinauslief, vielleicht wisst ihr es? An einer bestimmten Stelle an einer riesigen Hauptstraße - vielleicht zehn Gehminuten vom Touristen-Ghetto aus - standen immer ein paar Frauen herum, die im Vorbeigehen versuchten, ein Gespräch mit einem anzufangen, mit Sprüchen wie "Nice shoes! Where did you buy it?". Es war offensichtlich, dass dann irgendwas folgen würde (einmal kam "Nice sunglasses!", obwohl ich keine trug - die Frau bemerkte ihren Fehler und lachte mit einer der anderen Frauen darüber). Kennt das jemand?
Btw. ich war 6 Monate in Südostasien und habe es insgesamt nicht gemocht, eben wegen des vielen Nepps und der Zwischenfälle (es gab noch deutlich mehr, die aber nicht in diese Kategorie pechen, da hatte ich einfach Pech). In den 1.-Welt-Ländern wie Japan, Australien etc. hingegen (nochmal knapp 4 Monate) habe ichs GELIEBT.