Hab das beginnenden Osterwochenende spontan nach guten Wetterlücken abgesucht, weil ich eine kleine Tour machen wollte. Ich bin in Frankreich fündig geworden und so ging es in die
Champagne, nach Reims, Verdun und Metz.
In den kleinen Orten
Hautvillers und
Verzenay kam der Charm der
Champagner-Region trotz kahler Reben sehr gut rüber! Leichte Sonne und ein dramatisches Wolkenbild haben sich mit den kahlen Reben zu tollen Fotomotive ergänzt!
In
Hautvillers wurde der Champagner "entdeckt" und hat so seinen Siegeszug durch die Welt angetreten. Das Örtchen besticht durch seine schöne Lage am Weinhang und hat ein sehr schönes Kloster wo auch Dom Perignon begraben liegt. Der Flair der kleinen Gassen und die angebotenen Champagner Tastings haben mir sogar gemundet, obwohl Champagner so gar nicht mein Getränk ist!
Verzenay ist eigentlich ähnlich wie Hautvillers in schöner Hanglange gebaut, nur dass hier ehr die Windmühle und der Leuchtturm als Augenöffner dienen!
Reims ist eine sehenswerte Stadt! Bis auf St. Remi ist alles sehr gut zu Fuß zu erreichen und es ergibt sich ein schönes Stadtbild! Allen voran überzeugt natürlich die prächtige Kathedrale von Reims und ihre Anliegerbauten. Die Märkt und netten Straßenzüge und Plätze runden das Bild schön ab. Die etwas außerhalb liegenden Champagner-Veredeler sind allerdings auch schon durch die Architektur sehenswert. Hier benötigt man aber auch nicht mehr als paar Stunden, wenn man nicht zu tief in die Materie einsteigen will und z. B. Museen besuchen, die Türme und das Dach der Kathedrale besteigen, eine Führung durch das Palais nebenan oder eine Champagner-Keller-Tour machen will. Das alles würde den Zeitaufwand natürlich auf 1-2 Tage erweitern, welche man aber sicherlich gut dort rum bekommt.
Verdun! Der Begriff des 1. Weltkrieges. Ich habe von der Stadt selber gar nicht soviel erwartet und wollte mich ehr auf die Schlachtfelder beschränken, war dann aber doch sehr begeistert von der kleinen Stadt und würde jedem empfehlen neben den Schlachtfeldern auch die Stadt selber anzusehen. Es lohnt sich. Tolle Plätze und eine sehr sehr schön Uferpromenade mit Prunkbauten und Kriegsdenkmälern. Die Kirchen sind auch noch sehr schön und die französische Küche schmeckt in der Sonne an der Uferpromenade nochmal besser! Auch lohnt ein Besuch in den Katakomben der Stadtbefestigung. Neben der sehr sehenswerten Stadt kommen aber die meisten Touristen dorthin um sich mit dem Schrecken des 1. Weltkrieges zu beschäftigen! In Verdun selber sieht man am alten Gemäuer selber auch noch sehr gut die Mörser- und MG-Schäde beider Weltkriege. Sehr eindrucksvoll ist der Aufgang unmittelbar an der Kathedrale wo man regelrecht sehen und fühlen kann, wie der Häuserkampf hier getobt hat. In den Hügeln um Verdun herum gibt es gefühlt unendlich viele Kriegsschauplätze die man sich anschauen kann. Ich hab mir das
Fort Vaux und das
Beinhaus von Douaumont rausgesucht. Das Fort ist sehr beeindruckend und wenn man sich in die Kraterlöcher setzt hört man kaum ein Geräusch und man spürt regelrecht die hunderttausenden von Toten die dieser Irrsinn verursacht hat. Die pure Gewalt des Krieges erkennt man besonders gut an einer abgesprengten Stahlkuppel auf der Oberseite des Forts. Man fragt sich wie sowas überhaupt in Einzelteile brechen kann.
Das Beinhaus mit anliegendem Gräberfeld ist sehr imposant.
Wenn man durch die Gegend fährt sieht man eigentlich permanent die Wunden und er Natur. Zwar stehen mittlerweile Bäume und Sträucher drüber, aber die Schützengräben kann man nach wie vor überall sehen. Wenn man sich alles ansehen will, kann man hier sicherlich auch mehrere Tage verbringen.
Zum Abschluss der kleinen Tour durch Frankreich ging es in die schöne Stadt
Metz!
Zu Fuß kann man sich sehr gut alles erlaufen und obwohl man denkt das die Stadt klein ist merkt man nach paar Stunden dann doch was man getan hat. Die Lage am Fluss ist sehr schön und die Bausubstanz ist wieder sehr schön hergestellt. Es gibt schöne Kirchen und Kathedralen, Stadtmauerreste, Tore, Plätze und Prunkbauten. Metz ist je nach Intensität gut in einem Halbtagesausflug oder Ganztagesausflug zu besichtigen. Besonders gut gefallen hat mir die Kathedrale. Habe selten so eine imposante Raumwirkung in einer Kathedrale gespürt wie dort, obwohl sie sicherlich nicht eine der Größten ist. Auch ein kleines Highlight was das Essen am Place Saint Louis. Die Kulisse könnte mit ein weniger Säuberung wie ein Platz im tiefen Mittelalter dienen.
Alles in allem war ich wieder äußerst zufrieden mit der Rundreise und meine Vorgehalten gegen Frankreich schwinden auch immer mehr!