Thema: Deutsche Städte und Landschaften  (Gelesen 56252 mal)

Marla

« Antwort #45 am: 17. August 2017, 17:54 »
An die ganzen Bodensee-Experten hier :) Ich hab selber auch gute Freunde, die vor einigen Jahren nach Konstanz gezogen sind, und werde sie auch diesen Sommer wieder besuchen. Was ist aus eurer Sicht ein gutes Ziel in der Nähe, das man von Konstanz gut erreichen kann und zwar - jetzt kommt die Herausforderung - ohne Auto, also mit Bahn oder Schiff!? Bisher kenne ich nur die Insel Mainau und Meersburg.
Inzwischen habe ich meine Bodensee-Tour hinter mir und war von der Region mal wieder begeistert, auch wenn das Wetter dieses Mal nicht ganz so perfekt war wie die Jahre davor. Hier kommt mein Bericht (die Schweizer verzeihen mir hoffentlich, dass ich alles unter dieser Überschrift laufen lasse):

Schaffhausen: Sympathischer Ort mit hübscher Altstadt, ein paar Sehenswürdigkeiten und schöner Lage am Rhein, hat mir gut gefallen. Also noch mal vielen Dank für den Tipp, kama aina :) Das eigentliche Highlight ist aber natürlich der Rheinfall bei Neuhausen, der von der Jugendherberge super mit dem Bus in 10 Minuten zu erreichen war. Ich hatte gar nicht so große Erwartungen und wurde deswegen sehr positiv überrascht. Es ist nicht Iguazu, aber besser als alles, was ich sonst an Wasserfällen auf der Welt gesehen habe. Man kann ihn sich von allen Seiten anschauen. Die beste Aussicht hat man vom Schloss Laufen aus, sowohl von oben als auch vom Fuße, wo man die Wassermassen von oben bestaunen kann. Ich hab insgesamt fast 3 Stunden dort zugebracht, ganz viele Bilder gemacht und die Zeit sehr genossen, vor allem als gegen Mittag die Sonne rauskam und es richtig heiß wurde. Also meine Empfehlung, insbesondere wenn man eh in der Ecke (Schweiz oder BaWü) ist: Unbedingt hinfahren :)

Winterthur: Ich weiß nicht, was mich geritten hat, aber da ich noch nicht dort war, es auf dem Weg lag und mir mal eine meiner Schweizer Reisebekanntschaften erzählt hatte, dass das ein nette Stadt sei, hatte ich das als meine nächste Station rausgesucht. Schon beim Einchecken hab ich an der erstaunten Reaktion des Hostel-Betreibers gemerkt, dass das anscheinend keine besonders gute Idee war. Sonst übernachten da wohl überwiegend Leute, weil es günstiger als Zürich ist und man gut zum Flughafen kommt. Die Stadt war total ausgestorben, und ich hab leider nichts für mich interessantes gefunden, außer vielleicht dem ehemaligen Industrieviertel, in dem mein Hostel lag. Trotzdem sicher eine angenehme Stadt zum Leben, aber eben überhaupt nicht touristisch.

Radolfzell: Hier habe ich einen spontanen Stopp eingelegt, da ich mit Winterthur schneller durch war als gedacht. Ein niedliches Städtchen in toller Lage am Bodensee, aber mir etwas zu überlaufen. Meine Konstanzer Freunde meinten, dass das nicht immer so sei. Aber ich war an einem Samstagmittag dort, und es war auch noch Markt (ich hab nichts für Märkte übrig, für andere Leute wäre das sicher ein Plus). Daher war ein ziemliches Gedränge in der Altstadt. Der Altstadtkern ist sehr klein, so dass man in 1-2 Stunden inkl. was Essen plus Spaziergang am Wasser locker durch ist.

Affenfelsen Salem: Zusammen mit meinen Freunden habe ich eine Rundtour mit Bus und 2 mal Fähre gemacht, hin über Dingelsdorf und Uhldingen-Mühlhoffen, zurück über Meersburg. Der Weg alleine war daher schon toll. Aber auch das Ziel hat Spaß gemacht, wobei mich die vielen Störche, die man gut aus der Nähe beobachten und fotografieren konnte, fast noch mehr beeindruckt haben als die Affen. Als wir in Uhldingen waren, hatten wir leider gerade Regen, sonst hätten wir uns auch noch die Pfahlbauten mitgenommen. Das holen wir dann nächstes Jahr nach.

Am Schluss noch kurz zu der Bahnfahrerei, weil hier ja Bedenken geäußert wurden :) Bei mir hat alles super geklappt, ich hatte keine Verspätung. OK, es wäre noch cooler gewesen, wenn es nicht sowohl auf der Hinfahrt nach Schaffhausen als auch von Winterthur nach Konstanz Schienenersatzverkehr gegeben hätte, ich also jeweils zwei Mal umsteigen musste ... aber die SEV-Haltestellen waren super ausgeschildert und daher war es eigentlich auch kein Problem.
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Kama aina

« Antwort #46 am: 18. August 2017, 09:19 »
Ja sehr cool! Freut mich, dass dir die Tipps zugesprochen haben.
Ich finde eh, dass die Region dort unten sehr viel zu bieten hat.

Wart ihr auch auf dem Felsen in den Rheinfällen?
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echidna

« Antwort #47 am: 18. August 2017, 10:28 »
Schaffhausen und den Rheinfall finde ich auch gut, bin schon ein paarmal dort gewesen. Skurril sehenswert finde ich in der Gegend übrigens auch die deutsche Exklave Büsingen, die komplett von Schweizer Gebiet umgeben ist, aber zum Landkreis Konstanz gehört. Es gibt zwar nicht viel zu sehen, aber ich fand es witzig, mitten in der Schweiz ein deutsches Dorf anzutreffen mit deutschen Ortsschildern.

Außerdem gibt es noch die deutsche Beinahe-Exklave bei Jestetten, die tief in die Schweiz hinein ragt und verkehrstechnisch besser an die Schweiz als an Deutschland angebunden ist. In Jestetten gibt es nur einen SBB-Bahnhof...
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Kama aina

« Antwort #48 am: 18. August 2017, 10:39 »
Ja diese Konstrukte finde ich auch immer sehr lustig! Am Besten finde ich da das Konstrukt in den Orten Baarle-Nassau und Baarle-Hertog. Da wechselt sich quasi niederländisches und belgisches Territorium in Meterabständen ab! :-)
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Stecki

« Antwort #49 am: 18. August 2017, 11:51 »
Kleiner Tipp zum Rheinfall: Auf der einen Seite freie Parkplätze, aber 5 CHF Eintritt, auf der anderen Seite umgekehrt.
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Marla

« Antwort #50 am: 18. August 2017, 13:51 »
Kleiner Tipp zum Rheinfall: Auf der einen Seite freie Parkplätze, aber 5 CHF Eintritt, auf der anderen Seite umgekehrt.
Das mit den Parkplätzen war für mich ja kein Thema, aber für Leute mit Auto ist das gut zu wissen. Wegen der 5 CHF Eintritt für das Schloss Laufen hatte ich auch erst überlegt, ob das sein muss. Aber ich bin sowas von froh, dass ich die investiert habe, weil der Blick von dort aus doch noch viel viel besser als von den anderen Seiten ist. Wie gesagt, zum einen von oben der Panorama-Blick, zum anderen ganz unten auf der Plattform, wo man fast das Gefühl hat, dass die Wassermassen auf einen niederstürzen. Sehr beeindruckend. Mit enthalten ist übrigens auch die Ausstellung im Schloss, aber die fand ich furchtbar albern und kitschig.

Wart ihr auch auf dem Felsen in den Rheinfällen?
Nee, da kommt man ja nur mit dem Boot hin und ich hatte nicht das Gefühl, dass ich das auch noch brauche. Weil es so ein schöner Sommertag war, war es überall recht voll. Aber auf dem Felsen haben sich die Leute gefühlt gestapelt, das war mir too much. Warst du denn dort, und wenn ja, hab ich was verpasst? :)
Und eins noch - sorry für meine Pingeligkeit - es ist nur ein Fall... wie bei den Osterninseln  ;D

Skurril sehenswert finde ich in der Gegend übrigens auch die deutsche Exklave Büsingen, die komplett von Schweizer Gebiet umgeben ist, aber zum Landkreis Konstanz gehört. Es gibt zwar nicht viel zu sehen, aber ich fand es witzig, mitten in der Schweiz ein deutsches Dorf anzutreffen mit deutschen Ortsschildern.

Außerdem gibt es noch die deutsche Beinahe-Exklave bei Jestetten, die tief in die Schweiz hinein ragt und verkehrstechnisch besser an die Schweiz als an Deutschland angebunden ist. In Jestetten gibt es nur einen SBB-Bahnhof...
Auch ein interessanter Tipp. Also wenn meine Freunde noch 15 Jahre in Konstanz wohnen bleiben und ich kama ainas Bodensee-Liste (s.o.) abgearbeitet haben sollte, dann fahre ich vielleicht auch noch dorthin :)
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echidna

« Antwort #51 am: 18. August 2017, 14:41 »
Auch ein interessanter Tipp. Also wenn meine Freunde noch 15 Jahre in Konstanz wohnen bleiben und ich kama ainas Bodensee-Liste (s.o.) abgearbeitet haben sollte, dann fahre ich vielleicht auch noch dorthin :)
Ja, das ist natürlich keine klassische Sehenswürdigkeit, denn zu sehen gibt es nicht viel. Aber ich muss zugeben, dass ich von ungewöhnlichen Grenzverläufen fasziniert bin (ich weiß auch nicht, warum). Ich verfolge auch im Raum Berlin gelegentlich den "Mauerweg", entlang der ehemaligen Grenze. Auch sie machte ja zum Teil merkwürdige Zickzackverläufe mit En- und Exklaven.

Auch die innerschweizer Grenzen zwischen den Kantonen verlaufen manchmal etwas eigenwillig und erzeugen Kantone mit mehreren nicht zusammenhängenden Gebieten.
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Kama aina

« Antwort #52 am: 18. August 2017, 15:23 »
Hehe! Ja du hast natürlich absolut recht mit Rheinfall und Rheinfällen! Wobei Rheinfälle recht umgangssprachlich zumindest auch in der Gegend verwendet wird (So sagte man mir). Mir hat man mal erklärt, dass es auch oft gesagt wird, weil der Fall durch den Felsen in 2 Teile gespalten ist und so halt 2 Fälle entstehen.
Aber werde mich in Zukunft dran halten, denn ich mag auch nicht die Osterinseln! ;-)

Aber zur Frage. Ja war da auch drauf und je es war voll, aber zum Glück nicht übertrieben. Fand es halt sehr geil, weil man wirklich gefühlt mitten im Wasser steht und alles neben einem runter brettert! Aber denke, dass dieses Erlebnis ähnlich dem von der Plattform am Schloss ist. Von daher wirst du da nicht viel verpasst haben.
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Stecki

« Antwort #53 am: 18. August 2017, 16:07 »
Also auch in der Schweiz habe ich noch nie gehört dass man von den Rheinfällen spricht, nur so am Rande. Immerhin mal jemand dem aufgefallen ist dass der Rheinfall nicht in Schaffhausen liegt.
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Marla

« Antwort #54 am: 19. August 2017, 11:11 »
Ja, das ist natürlich keine klassische Sehenswürdigkeit, denn zu sehen gibt es nicht viel. Aber ich muss zugeben, dass ich von ungewöhnlichen Grenzverläufen fasziniert bin (ich weiß auch nicht, warum). Ich verfolge auch im Raum Berlin gelegentlich den "Mauerweg", entlang der ehemaligen Grenze. Auch sie machte ja zum Teil merkwürdige Zickzackverläufe mit En- und Exklaven.
Ich find's toll, wenn man ungewöhnliche Vorlieben hat, aber meins ist es jetzt nicht so. Wobei den Mauerweg abzulaufen bzw. abzufahren, ist schon ein guter Tipp. Das sollte ich wahrscheinlich wirklich mal machen, nach 15 Jahren Berlin :)
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Marla

« Antwort #55 am: 19. August 2017, 11:51 »
Durch meine Konstanz-Tour hat sich noch ein weiterer Kurztrip-Plan ergeben: Ein Wochenende im Dezember im Schwarzwald mit meinen Freunden aus Konstanz.

Ich war zwar, als ich in der Ecke studiert habe, ein, zwei Mal dort, ist aber lange her und ich kann mich nicht mehr an Ortsnamen erinnern. Also habt ihr Empfehlungen für Orte im Schwarzwald, wo man gut unterkommen kann? Es sollte mit Bahn oder Bus erreichbar sein, kann aber auch mit mehrfach Umsteigen sein. Was uns interessiert, ist ein netter Ort, gerne mit schöner Altstadt, von wo aus man ein, zwei Touren machen kann (kann auch mit Auto sein, denn meine Freunde reisen mit Auto an). Lange Wanderungen scheiden wegen der nicht so wanderfreudigen Kinder aus, aber ein bisschen Spazierengehen wäre super.

Andere Frage, wart ihr mal im Dezember dort? Ich hab die Hoffnung, dass es vor Weihnachten noch nicht so überlaufen ist und man auch noch kurzfristig was buchen kann - oder auch früher buchen, aber dann mit kostenloser Stornierungsmöglichkeit. Denn wenn der Wetterbericht total mies ist mit 2 Tagen Dauerregen, würden wir es eher lassen.

Hab hier bisher nur sehr wenig zum Schwarzwald gefunden, aber ich hoffe, dass mir trotzdem jemand weiterhelfen kann :)
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Kama aina

« Antwort #56 am: 21. August 2017, 11:17 »
Also auch in der Schweiz habe ich noch nie gehört dass man von den Rheinfällen spricht, nur so am Rande. Immerhin mal jemand dem aufgefallen ist dass der Rheinfall nicht in Schaffhausen liegt.
Dann bin ich augenscheinlich einer Mindermeinung auf den Leim gegangen. :)


Der Schwarzwald ist bei mir auch ein großer weißer Fleck. Umso mehr würde ich mich dann über Tipps von dir freuen! :)
Hast du mal bei Booking und Co geschaut? Da kannst du ja zumindest schon mal sehen ob die gebührenfreie Stornos anbieten.
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Kama aina

« Antwort #57 am: 15. September 2017, 22:33 »
Auf dem Weg durch Mecklenburg-Vorpommern musste ich feststellen, dass das Hinterland der Ostseeküste sehr sehr schön ist. Hätte ich gar nicht so erwartet. Zum Teil leicht hügelig haben sich Wälder und Felder abgewechselt und die kleinen Dörfchen und Städtchen und die sehr schönen Küstenabschnitte lassen mich verstehen warum Touristen gerne hier hin reisen.
Erwartet hatte ich ehr das lange lange platte, oftmals Baumlose Ackerland wie an so vielen Bereichen der Nordseeküste in Schleswig-Holstein.
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Marla

« Antwort #58 am: 17. September 2017, 14:27 »
Erwartet hatte ich ehr das lange lange platte, oftmals Baumlose Ackerland wie an so vielen Bereichen der Nordseeküste in Schleswig-Holstein.
Nicht nur du :) Seit ich vor über 20 Jahren dort weggegangen bin, erzähle ich Leuten aus allen Teilen Deutschlands, dass S-H eben nicht nur komplett plattes Ackerland ist. Das ist nur das Bild, was wirklich jeder hat. Klar ist es abgesehen von der Küste nicht die spannendste Landschaft Deutschlands, aber eben auch nicht total langweilig. Besonders das Östliche Hügelland, wo ich herkomme, das ist mit den Hügeln, Seen und Wäldern recht abwechslungsreich.

Und wie du auch sagst, viele nette kleine sehenswerte Orte, von denen man sich mehrere pro Tag anschauen kann. Auto ist natürlich ein Muss, die Bahnverbindungen lassen sehr zu wünschen übrig.
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Kama aina

« Antwort #59 am: 17. Oktober 2017, 12:44 »
Falls man mal in der Gegend ist und einen Tag/halben Tag Zeit hat, dann kann man schön die Städte Haltern am See, Coesfeld und Lüdinghausen kombinieren. Alle natürlich nicht die krassesten Spots, aber sie haben doch alle was zu bieten.
In Haltern am See und Coesfeld sind die Markplätze mit dem entsprechenden Ensemble sehr hübsch und Lüdinghausen besticht durch seine Wasserschlösser und einem tollen Altstadtkern.
Ich war in der Nähe auf einem Seminar und habe so die Gunst der Stunde genutzt und mir die Umgebung was angesehen.
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