Thema: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!  (Gelesen 20511 mal)

Jenny_far_away

« Antwort #30 am: 22. Dezember 2013, 23:29 »
uff, jetzt bin auch ich zu Hause und das seit nun mehr 10 Tagen und es ist genauso gekommen, wie ich vermutet hatte. Ich fühle mich total verloren, Weihnachten verstärkt das Gefühl auch noch einmal mehr. Ich kann mit dieser "Konsumgesellschaft" irgendwie nicht mehr viel anfangen, auch wenn ich mir selber noch Vietnam aus einen warmen Wintermantel bestellt habe und das nicht, weil ich ihn brauche, sondern weil ich was neues wollte  :D Trotzdem fällt es schwer. Wer brauch denn bitte diesen ganzen Kram, der auf den Weihnachtsmärkten verkauft wird, ich könnte davon laufen. Ende der Woche war ich mit meiner Schwester (mein Zwilling) zusammen Geschenke kaufen und danach war ich noch im Supermarkt. Am Ende des Tages hatte meine Schwester zwar alle Geschenke für Freunde und Familie und zu Essen hatten wir auch wieder im Kühlschrank, aber ich war fertig mit der Welt, wollte mich nur noch verkriechen und habe im Auto die Tränen unterdrücken müssen. Ein komisches Gefühl, sich im eigenen Land so fremd und fehl am Platz zu fühlen.

Hinzu kommt, dass ich zur Zeit wieder bei meinen Eltern wohne und damit auch etwas weiter weg, bzw. eine teure Bahnfahrt entfernt zu meinen Freunden in Aachen. Daher vermisse ich diese immer noch genauso, wie auf der Reise auch  >:(

Im Januar fange ich an mich für nen Job zu bewerben, erstmal EU weit. Vielleicht wird es dann etwas besser.  :-\

Ansonsten habe ich mich entschieden, wo ich dieses Jahr Urlaub mache, Bhutan  ;D Wollte da schon während meiner Weltreise hin, aber das war nicht im Budget drin. Wenn ich dann aber erstmal nen Job habe, dann habe ich auch das nötige Kleingeld hehe. Zwei Bücher für mein Kindle habe ich jedenfalls schon mal erstanden. Es heißt also wieder träumen, von der nächsten Reise  :D

Ob das jetzt immer so weiter gehen wird???
0

Neugierig

« Antwort #31 am: 21. Januar 2014, 13:11 »
Mir hat ein Tipp damals sehr geholfen:
NACH DER REISE IST VOR DE REISE ;)

Setz das um und Du wirst sehen das Dein Herz sich schnell beruhigt, weil es merkt das es auf eine nächste Reise geht und Neue Abenteuer warten.... und dann bist Du auch wieder bereit im HIER und JETZT zu leben und zu geniessen was Du hast... während Du es hast und lebst ;)
1

Radlerin

« Antwort #32 am: 15. April 2014, 14:45 »
Ich hab auch Probleme mit dem wieder ankommen.
Wobei ich gar nicht mal so das grosse Fernweh habe im Moment, sondern einfach mal gern zuhause ankommen möchte.
Ich hab nach drei Tagen gleich wieder angefangen zu arbeiten, dann noch eine Dienstreise und dann überhaupt keine Eingewöhnungszeit, gleich am ersten Tag kam mein Chef mit sachen, die erledigt werden müssen, und so geht das seitdem munter weiter. Keine Zeit mal Luft zu holen. Und dabei war ich sowas von tiefenentspannt, dass ich mich zwischendurch mal fragen musste, ob das wirklich alles schon wieder weg ist.

Wahrscheinlich ist das auch eine der Ursachen: dass man so entspannt wird, dass man jeden Tag was Schönes erlebt und genug Zeit für sich selbst hat.
Das fehlt mir total und wenn es nur mal wäre, in Ruhe die Bude aufräumen oder Freunde treffen oder ausschlafen.... irgendwie ist der Tag so schnell vorbei.

Ja und klar, viele Kollegen haben nicht mal gefragt, wie's war, mache natürlich schon, das Interesse war gemischt. Aber selbst wenn manche an den Abenteuergeschichten interessiert sind oder an praktischen Tipps, dass man sich innerlich verändert hat, das merke ich erst so nach und nach und das wollen die meisten garnicht hören.
Am liebsten hätte ich erstmal nochmal frei, Urlaub zuhause, mich richtig einleben. Und dann in Ruhe die nächste Reise planen.
 ;)
0

dirtsA

« Antwort #33 am: 12. Oktober 2014, 15:57 »
Ich hole diesen Thread mal wieder aus der Versenkung...

Habe gerade meine eignen Posts von vor fast einem Jahr gelesen...... und habe die Schreiberin dieser Posts total beneidet!  ;D :'( Nach meiner Rückkehr ging es mir ja sehr gut. Alles wieder spannend und neu, viel viel zu tun, neue Kunden in der Arbeit, Wohnung einrichten, Freunde wieder sehen etc. Alles war gut und ich hatte nicht mal Fernweh!

Jetzt, ein Jahr später, sieht es ganz anders aus. Nichts ist mehr neu, alles langweilt nur noch, Jahresurlaub ist (so gut wie) verbraucht, ich will weeeeeeeg! :(

Es ist wohl auch einfach nicht mein Jahr: Beruflich wurde mir etwas versprochen, was dann nicht passiert ist. Ich habe eine langweilige Position als Start in Kauf genommen, um dann zu meiner Traumposition zu kommen, die es nun nicht gibt. Ich habe 7 Monate lang auf meine Reisebekanntschaft gewartet (war noch unterwegs), das Wiedersehen war toll und wir haben jetzt eine Fernbeziehung, in der wir uns alle 3 Wochen sehen. Viel zu wenig, und irgendwie zerbricht alles immer mehr dadurch. Die Aussicht, bald näher zu wohnen, ist arbeitstechnisch verpufft. In meinem engen Familienkreis gibt es gerade große gesundheitliche Probleme. Und ich kann mich irgendwie zu gar nichts mehr motivieren! Mein Freundeskreis hier ist immer noch nicht groß und ich habe Probleme, mich allein zu etwas aufzuraffen. Momentan kann ich aufgrund meiner familiären Situation und aufgrund meiner Job-Unsicherheit ab 2015 auch rein gar nichts planen und hänge irgendwie in der Luft.

Kommt das jemand bekannt vor? Bin ich die einzige, bei der die Freude über ein normales Leben so lange angehalten hat und nun alles auf einmal einbricht?

LG
0

Weltkorse

« Antwort #34 am: 14. Oktober 2014, 01:05 »
Es ist nicht dasselbe...
14 Monate on Tour, zurück vor rund 14 Monaten, aber immer noch nicht angekommen. Das Fernweh bleibt, obwohl ich seither 7 Tage in Österreich zum Skilaufen, knapp 3 Wochen im SW der USA und 6 Wochen auf Korsika war, nein, das freie Reisen ist anders als Urlaub. Und ich habe das glückliche Privileg, viel wegfahren zu können. Dennnoch: Ich will mich wieder in das lange Reiseabenteuer stürzen: Die Freiheit des Reisens, die Freiheit, Leute kennenzulernen, die Freiheit, in Muße zu genießen, die Freiheit, Erkenntnisse zu gewinnen und anderes mehr will ich wieder erleben. Meine Freunde und Kollegen verstehen das nicht. Wie lange dauert das noch? Jetzt plane ich im Frühjahr knapp 3 Wochen Südostasien und im Sommer 6 Wochen Südamerika, aber es ist nicht dasselbe...
Grüße in die weite Welt...Weltkorse
0

Yike

« Antwort #35 am: 12. April 2015, 13:36 »
Seit einer Woche wieder daheim. Doch nach diesen verrückten 11 Monaten rund um die Welt, habe ich das Gefühl, daheim ist unterwegs. Mir fehlen die ganzen neuen Momente. Die Fragen, wo werde ich morgen schlafen, wieviel Wasser darfst du trinken, um nicht vor dem nächsten Busstopp pinkeln zu müssen, wieviele Bananen soll ich heute kaufen, wer wird das nächste Land so prägen, dass ich dieses Land mit diesem Gesicht verbinden werde...?

Ich will nur noch weg. Die Monotonie geht mir auf den Senkel. :(

Felix89

« Antwort #36 am: 13. April 2015, 03:10 »
Ich werd wohl noch nicht so bald nach Hause gehn. Hab bestimmt noch ein halbes Jahr vor mir und bin seit gut 10 Monaten unterwegs. Doch das Thema beschäftigt mich seit einigen Wochen immer mehr. Einerseits hab ich das Gefühl es wäre schön, wieder mit Freunden und Familie zusammen zu sein doch ich hab auch grossen Respekt vor der Rückkehr. Gestern hab ich mir Interstellar auf meinem Lappy angeschaut und hab mich ein bisschen in der Rolle des Astronauten gefühlt der weit, weit weg von seinem Planeten ist und für den die Zeit quasi stehen bleibt während seine Familie weiterlebt und ihn vergisst...  :-\
0

karoshi

« Antwort #37 am: 13. April 2015, 13:46 »
Wenn Du zurück bist, wirst Du feststellen, dass die Zeit nicht bei Dir stehen geblieben ist, sondern bei den anderen. Fast alles wird genauso sein wie vor der Abreise, und Du wirst Dich fragen, ob Du überhaupt Weg warst.
2

Jens

« Antwort #38 am: 13. April 2015, 14:36 »
Ich finde es immer wieder schön Menschen zu treffen, die auch mal länger weg waren. meine Freunde können mich nicht verstehen und sind eher gelangweilt, wenn ich mehr als 5 Minuten erzähle. Bei Facebook habe ich ein paar Reisende getroffen, die jetzt eine Art Stammtisch in Ffm machen, da gehe ich hin und es ist lustig. Dann gehe ich noch sehr gerne zur DZG, das ist ein Globetrotter Verein, der deutschlandweit Treffen organisiert. Sie sahen selber, dass sie der "Hafen fürs Fernweh" sind. Mit alle denen überbrückte ich die Zeit bis zur nächsten Reise.... in 3,5 Wochen gehts dann wieder los!
0

gracy

« Antwort #39 am: 13. April 2015, 15:10 »
Bei mir ists eher umgekehrt. Also nicht, dass nach einer Rückkehr die Leute mich nicht verstehen, sondern ich verstehe nicht, warum hier alle so hohe Ansprüche haben und nie zufrieden sind, warum sie so viele Sachen kaufen (die sie nicht brauchen), warum die Häuser so groß sind und wieso sich viele von ihren Verpflichtungen lähmen lassen und manche sich lieber einen Neuwagen anschaffen statt ein Jahr unterwegs zu sein...  ::)

Naja, andererseits ist es ja auch ganz gut, dass nicht alle reisen wollen. Gewisse Orte wären ja sonst noch voller  ;)
0

Jens

« Antwort #40 am: 13. April 2015, 16:19 »
Bei mir ists eher umgekehrt. Also nicht, dass nach einer Rückkehr die Leute mich nicht verstehen, sondern ich verstehe nicht, warum hier alle so hohe Ansprüche haben und nie zufrieden sind, warum sie so viele Sachen kaufen (die sie nicht brauchen), warum die Häuser so groß sind und wieso sich viele von ihren Verpflichtungen lähmen lassen und manche sich lieber einen Neuwagen anschaffen statt ein Jahr unterwegs zu sein...  ::)

Das ist auch ein ganz großer Punkt, warum ich mit 80% meiner Freunde kaum noch kontakt habe! Dafür habe ich andere Freunde dazu gefunden, die so ticken wie ich!
0

ulmi

« Antwort #41 am: 13. April 2015, 17:24 »
Zitat
Bei mir ists eher umgekehrt. Also nicht, dass nach einer Rückkehr die Leute mich nicht verstehen, sondern ich verstehe nicht, warum hier alle so hohe Ansprüche haben und nie zufrieden sind, warum sie so viele Sachen kaufen (die sie nicht brauchen), warum die Häuser so groß sind und wieso sich viele von ihren Verpflichtungen lähmen lassen und manche sich lieber einen Neuwagen anschaffen statt ein Jahr unterwegs zu sein...

Das trifft's genau, Gracy.

Aber auch, dass einige Leute mich in vielen Dingen nicht verstehen (wie z.B., dass ich wieder meinen Job gekündigt habe und nochmal bisschen studiere und mehr Zeit in meine Webseite über Südamerika und meine Reise dorthin investieren werde...und mehr Zeit in das Leben natürlich auch), ist wohl eine typische Situation.

Grüßle vom ulmi
1

Yike

« Antwort #42 am: 14. April 2015, 10:46 »
Wenn Du zurück bist, wirst Du feststellen, dass die Zeit nicht bei Dir stehen geblieben ist, sondern bei den anderen. Fast alles wird genauso sein wie vor der Abreise, und Du wirst Dich fragen, ob Du überhaupt Weg warst.

Einerseits stimmt es, dass man sich selber weiterentwickelt hat, doch nach 2 Tagen sagte mir meine Mutter, es komme ihr vor, als sei ich nie weggewesen.

Aber schon erschreckend, wie die anderen den selben Lebenstil beibehalten haben. Kaufen, zeigen, haben wollen, statt bescheidener zu sein. Mehr Sein täte so manchem mal ganz gut. Ich habe keine Reise, ich bin auf Reise.

eucaloa

« Antwort #43 am: 14. April 2015, 11:05 »
"sondern ich verstehe nicht, warum hier alle so hohe Ansprüche haben und nie zufrieden sind, warum sie so viele Sachen kaufen (die sie nicht brauchen), warum die Häuser so groß sind und wieso sich viele von ihren Verpflichtungen lähmen lassen und manche sich lieber einen Neuwagen anschaffen statt ein Jahr unterwegs zu sein... "

Mit solchen Aussagen muss man als Weltreisender sehr vorsichtig sein, da man schnell arrogant rüberkommt oder so als ob man die Weisheit mit Löffeln gefressen hat weil man ja nun diese Life-changing-Erfahrung gemacht hat. 

Meine beste Freundin hat grad ein Haus gekauft und ein Baby bekommen, wär grad nix für mich, aber ich maße mir nicht an meine Ansichten und meinen Lebensstil als "besser, weiser, etc." zu bezeichnen. Vielleicht ist aber genau dies Lebensmodell ein paar Jahren nach der Weltreise auch das Ziel einiger Forumsmitglieder? Kann gut sein, das macht sie nicht zu schlechteren Weltreisenden. Übrigens habe ich mir letztes Jahr nach meiner Reise und für den neuen Job ein Auto gekauft, einen Neuwagen.
6

Jens

« Antwort #44 am: 14. April 2015, 14:22 »

.... aber ich maße mir nicht an meine Ansichten und meinen Lebensstil als "besser, weiser, etc." zu bezeichnen.

Ich glaube nicht, dass die Anderen und ich meinen. Vielmehr das Konsumdenken ansich! Ich kaufe mir auch qualitative Sachen, die etwas teurer sind aber dafür auch länger halten. Aber warum soll ich mir jedes Jahr ein neues Handy und ähnliches, wenn das Alte noch super ist und funktioniert? Ich denke eher darum geht es.

Wenn du ein neues Auto brauchtest für deinen Job ist es doch nicht schlimm einen Neuwagen zu kaufen!

Mit solchen Aussagen muss man als Weltreisender sehr vorsichtig sein, da man schnell als arrogant rüberkommt oder so als ob man die Weisheit mit Löffeln gefressen hat weil man ja nun diese Life-changing-Erfahrung gemacht hat. 

Damit hast du nicht unrecht, denn das Reisen ist ja auch ein gewisser Lifestyle!

.. ein Haus gekauft und ein Baby bekommen, ..... . Vielleicht ist aber genau dies Lebensmodell ein paar Jahren nach der Weltreise auch das Ziel einiger Forumsmitglieder?

Ich denke, dass das bei 80-90 % der Mitglieder hier der Fall sein wird! Aber ganz ehrlich finde ich das auch erstrebenswert! Allerdings glaube ich auch, dass diejenigen die mal gereist sind eine andere Einstellung zu gewissen Lebenssituationen haben und sich dann auch wieder zu den Anderen unterscheiden.
0

Tags:
 

Diese Webseite verwendet Cookies. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz
OK