Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Gefühlswelt => Thema gestartet von: stef1980 am 12. Oktober 2013, 10:23

Titel: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: stef1980 am 12. Oktober 2013, 10:23
…hätte mir das jemand vorher sagen können…

Ich hab ne tolle neue Wohnung und einen neuen Job (nicht der Traumjob, aber macht erstmal Spaß) und eigentlich ist alles prima… so rein äußerlich betrachtet zumindest…

…aber innerlich….

…irgendwie schwierig!! Ich bin zwar froh family und Freunde wieder zu haben, aber irgendnwie bin ich doch alleine.

Ich kann meine Reiseerfahrungen mit keinem wirklich teilen und habe das Gefühl keiner versteht mich so wirklich… und schon garnicht versteht irgendjemand warum ich nicht wirklich ankommen kann und am liebsten schonwieder weg möchte…

…nicht gut!! Obwohl ja eigentlich alles gut ist!! Nur für mich nicht!

Geht das Vorbei???
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: icybite am 12. Oktober 2013, 15:36
Ich bin jetzt 3 Monate zurück... Es schwankt extrem...Manchmal froh, manchmal traurig... Ich glaube so würden sich auch die Wechseljahre anfühlen...

Eins bleibt - das Fernweh!
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: laax am 12. Oktober 2013, 17:11
Nach 3 Monaten in der Heimat habe auch ich wieder das Weite gesucht und arbeite zur Zeit in Canada.
Irgendwie bleibt für mich festzuhalten - Woanders scheint das Gras immer grüner...
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: weltentdecker am 12. Oktober 2013, 17:35
Ich hab ne tolle neue Wohnung und einen neuen Job (nicht der Traumjob, aber macht erstmal Spaß) und eigentlich ist alles prima… so rein äußerlich betrachtet zumindest…

Hi Stef,
mir geht's irgendwie auch so wie dir... direkt wieder eine tolle Wohnung gefunden, neuer Job, der zwar auch nicht der Traumjob ist aber mit besserer work-life balance als vorher... aber was mir einfach so fehlt, ist die FREIHEIT unterwegs zu sein. Jeden Tag selbst entscheiden zu können, auf was man gerade Lust ist. Hier bekommt man alles nur von anderen diktiert, hat so viele Verpflichtungen... hinzu kommt jetzt das herbstliche dunkle Wetter, da könnt ich auch direkt wieder Reißaus nehmen. Im Sommer war's ja noch ganz nett hier, aber jetzt...
Woanders arbeiten, würde mir aber wahrscheinlich auch nichts bringen. Dann hat man ja auch keine Freiheit. Aber immer nur unterwegs sein, geht ja auch nicht. Irgendwie muss ja mal wieder Kohle ran...

Ich kann meine Reiseerfahrungen mit keinem wirklich teilen und habe das Gefühl keiner versteht mich so wirklich… und schon garnicht versteht irgendjemand warum ich nicht wirklich ankommen kann und am liebsten schonwieder weg möchte…

Ich bin zwar mit meinem Freund gereist, habe also schon jemanden, der alles mit mir erlebt hat, was sehr viel wert ist!! Aber mit meinen Freundinnen oder auch Kollegen geht es mir wie dir. Da hab ich auch immer das Gefühl, keiner versteht mich und viele können auch nicht nachvollziehen, warum man sich verändert hat und manche Sachen nun anders sieht.

Also ich fühle und leide mit dir, habe aber auch keine Lösung..  :-\

Da hilft nur: die nächste Reise planen! Urlaub für Mai nächstes Jahr steht fest und bis dahin immer mal wieder ein Wochenend-Trip, um dem Alltag zu entfliehen!
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: stef1980 am 13. Oktober 2013, 11:57
danke für die beitraäge....
naja schön zu wissen das man nicht alleine ist!
auch wenns ein schwacher trost ist!
ja nächste reise planenn ist vielleicht eine möglichkeit...
mal sehen, muss wohl einfach geduldig sein und meinen weg finden damit umzugehen :-( :-)
lg stef
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Pachacookie am 14. Oktober 2013, 05:53
Du kannst doch in D auch ganz viel machen :-)
Schnall dein Rucksack um, geh zum Bahnhof und steig in den nächstbesten Zug ein.
Mal schaun , wos hingeht :-)
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Jenny_far_away am 14. Oktober 2013, 07:51
Oh man, genau davor habe ich auch wahnsinnige Angst.
Ich habe gerade letzte Woche mein Flugticket nach Hause gebucht und habe noch 2 Monate. Heute bin ich genau ein Jahr unterwegs und wirklich vorstellen kann ich es mir nicht wieder nach Hause zu gehen und dort zu arbeiten. Ich hoffe, dass ich einen Job finden kann der mich reisen lässt oder mich für eine längere Zeit ins Ausland schickt.

Ich hatte das gleiche Problem wie ihr, als ich vor 10 Jahren von meinem Austauschjahr aus den USA wiedergekommen bin. Man konnte sich einfach mit niemandem austauschen. Damals kam noch dazu, dass man mit 17 Jahren und einem Jahr im Ausland irgendwie viel Erwachsener als der Rest der Klasse war und man sich wie im Kindergarten gefühlt hat. Das wird zwar jetzt nicht mehr so sein, aber ich merke jetzt schon, dass mich die Probleme anderer manchmal riesig aufregen. Da geht es häufig um so Kleinigkeiten und triviale Dinge, dass man den Leuten am liebsten sagen würde, dass sie mal klar kommen sollen.

Ich kann übrigens berichten, dass ich mich nach zwei Jahren damals wieder wohl gefühlt habe in Deutschland. Das Fernweh ist aber immer geblieben und ich drehe durch, wenn ich zu lange an einem Ort bleibe. Meine 7 Jahre Studium waren extrem hart und ich bin fast jedes Jahr für 3-4 Wochen bei Vorlesungsstart in die Ferne geflüchtet. Als ich das Studium beendet habe gings dann sofort auf Weltreise.

Das gute ist bei mir, dass fast niemand damit rechnet, dass ich daheim bleibe und sich niemand wundern wird, dass ich vielleicht nach ein paar Monaten schon wieder abhaue. Nur verstehen, das werden die wenigsten. Meine Freunde leben eben in einer ganz anderen Welt, verheiratet, Kinder, Eigenheim.
Mein Dad spart übrigens jetzt schon für ein Flugticket und Urlaub für wenn ich wieder weg bin  :D

Lg und ich hoffe es wird besser!!
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: farang84 am 14. Oktober 2013, 14:35
Also ich finde es geht nicht vorbei!
Wenn man einmal so eine Reise gemacht hat kommt man Zuhause einfach nicht mehr richtig rein.
Ich bin gedanklich oft irgendwo anders auf der Welt, plane Reisen (die ich dann nicht mache) und denke mir Finanzkonzepte aus, damit ich wieder länger weg kann.

Fernweh ist halt einfach furchtbar!!!

Aber es wird ein bisschen besser finde ich, sobald man eine tolle neue Reise vor Augen hat.

Nicole
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Fixfeierhoelzje1980 am 15. Oktober 2013, 16:35
Hallo Stef!
Kann definitiv nur zustimmen: DU bist nicht ALLEIN!
Bin am 18.06. nach einem Jahr Weltreise zurückgekommen und habe seit dem einfach FERNWEH.
Ähnlich wie bei Dir: guter Job, schöne Wohnung, meine Freunde...Aber- so richtig angekommen bin ich nicht.
Dass ich eigentlich schon wieder weg will- das kann keiner so ganz verstehen..
Aber Frage ist ja tatsächlich: man muss von was leben, wenn man nicht gerade ein reiner Lebenskünstler ist und auf reisen sein, FREIHEIT genießen, jeden Tag seine eigenen Entscheidungen treffen, keine Zwänge, Verpflichtungen haben- außer der, sich selbst glücklich zu machen...
Sehnsucht nach anderer Luft, anderen Leuten, anderen Farben..
ABER: kann das die Realität sein? Auf Dauer? Dass ist das, was ich mir schon die ganze Zeit sage: wenn man ehrlich ist, muss man früher oder später etwas "für sein Geld" tun, um sich eben weitere Reisen gönnen zu können und ich denke auch an einen Deutschen, den ich in Miri getroffen hat, der sagte: "Als ich in Neuseeland dann ein Jahr arbeitete, war das dort auch "anders"..Immer, wenn man einen Alltag hat, ist es ANDERS, als auf reisen. Und lässt man sich irgendwo nieder- wo auch immer- wird man früher oder später einen Alltag haben. Und wo dieser Alltag für einen selbst am Besten ist- tja: das kann nur jeder für sich selbst beantworten..
ABER: auch ich habe für meinen Lichtstreif am Horizont meine Flüge für nächsten Mai schon gebucht  :D
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Jens am 16. Oktober 2013, 08:06
Ich hatte die Schnauze wirklich voll, als ich die letzte Nacht in einem versifften Hotelzimmer in Aman verbrachte und freute mich wirklich auf zu Hause!!! Zu Hause war es auch wirklich schön, bis ich in der dritten Nacht aufwachte und mir sagte "Ich muss wieder weg!!!"

Ein paar Tage später, beantragte ich das nächste Sabbatjahr (obwohl ich noch in meinem war). Mein Chef war nicht begeistert, aber das ist mir ja Wurst!!

Habe dann eine Multivisionsshow erstellt und träume immer wieder, wenn ich sie halten kann. Dann bin ich bei den www.globetrotter.org und treffe dort auf Treffen andere Reisende, mit denen ich mich unterhalten kann. Die kennen das und haben das selbe Problem mit den "Erzählen". Oder schau mal auf ein Weltreisestammtisch vorbei, da triffst du uns ja auch persönlich an!!! Im November werde ich mal wieder was organisieren!!
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: weltentdecker am 16. Oktober 2013, 09:09
Habe dann eine Multivisionsshow erstellt und träume immer wieder, wenn ich sie halten kann. Dann bin ich bei den www.globetrotter.org und treffe dort auf Treffen andere Reisende, mit denen ich mich unterhalten kann. Die kennen das und haben das selbe Problem mit den "Erzählen". Oder schau mal auf ein Weltreisestammtisch vorbei, da triffst du uns ja auch persönlich an!!! Im November werde ich mal wieder was organisieren!!

Und dein nächster Vortrag am 22.10. ist auch schon vorgemerkt!  ;D
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Lea am 17. Oktober 2013, 14:19
@jens: was ist das für eine Multivisionsshow und wo zeigst du die? Würde mich mal interessieren!

@stef1980: ich kann dich gut verstehen...zwar (noch) nicht aus eigener Erfahrung, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schwer es ist, nach so einer Reise zu Hause wieder Fuß zu fassen. Ich hab das schon bei "normalen" Urlauben. Ich seh mich noch am letzten Abend unserer Australienreise in Sydney am Hafen stehen, mit den Tränen kämpfend, weil ich nicht nach Hause wollte... ;) Zu Hause war ich dann ca. 2-3 Tage ganz geflasht von unserer Wohnung (wieder so viel Platz! Ein eigenes Bad! Ein bequemes Bett!  ;D) - und als dieser erste "Schock" abgeklungen war, wollte ich am liebsten schnell wieder zurück...und das war nach "nur" 6 Wochen!
Wie muß es dann erst sein, wenn man mehrere Monate oder ein ganzes Jahr weg war!

Mir hilft es in solchen Situationen immer, die Fotos nochmal anzuschauen. Irgendwie hilft das, die ganzen Eindrücke zu verarbeiten, und ich glaube, je besser alles verarbeitet ist, umso leichter kann man sich auf das Leben hier wieder einlassen. Außerdem macht es einfach Spaß und versetzt einen nochmal zurück in die Reise....vielleicht kannst du dir ja ein Fotobuch zusammenstellen? Oder ein paar schöne Fotos vergrößern und in deiner Wohnung aufhängen? Oder nochmal im Reisetagebuch was nachtragen/ lesen?
Und natürlich schon im Kopf die nächste Reise planen!  ;) Ich wünsche dir, dass du den Rückkehrer-Blues schnell überstanden hast und noch eine gute Eingewöhnungszeit zu Hause!
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: thrones_of_blood am 18. Oktober 2013, 10:56
Ich bin im August von einer 2 monatigen Asienreise zurückgekehrt und schon nach so einer kurzen Zeit habe ich sehr Mühe zurückzukehren!

Mir hilft es im Moment, Chinesisch zu lernen (habe in Taiwan damit angefangen). Es führt mich zurück in die "asiatische Welt" und lässt sie mich zumindest ein wenig von zuhause aus entdecken! Ausserdem bereitet es mich gewissermassen auf zukünftige Reisen vor! => Ich werde bestimmt nach Taiwan zurückkehren!

Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: piretj am 21. Oktober 2013, 22:24
Hallo,

Ich bin Ende July von meiner 11,5 monatigen Reise zurück gekehrt.
Job hab' ich mir schon von unterwegs aus gesichert bei meinem alten Arbeitgeber und 10 Tage nach meiner Rückkehr auch gleich wieder voll eingestiegen. Zeit um wirklich anzukommen hatte ich also kaum. Ich bin nun zwar schon seit fast genau 3 Monaten wieder "zu Hause", wirklich angekommen bin ich aber nicht wirklich.

Hinzu kommt bei mir noch, dass ich meine große Liebe unterwegs kennen gelernt habe. Besonders die ersten Wochen waren hier echt schwer für mich...Inzwischen ist die Beziehung, wegen der doch extremen Distanz, gescheitert - besser geht's mir dadurch aber auch nicht...

Das Fernweh und die Sehnsucht sind einfach allgegenwärtig, Ablenkung durch Job hin oder her...

Momentan hilft es mir ziemlich, Musik, die ich unterwegs oft gehört habe, zu hören. Mit fast jedem Song verbinde ich einen bestimmten Moment meiner Reise, den ich dabei nochmal durchleben kann - und sei es nur die Tatsache, dass ich in BKK ne Treppe runter gelaufen bin:D

Nunja, so far...

Liebe Grüße,
Benny
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: EvaFAB am 30. Oktober 2013, 19:23
Hallo zusammen,

es ist wirklich komisch, ich bin schon 1,5 Jahre wieder in Deutschland, nachdem ich 7 Monate in NZ verbracht habe, aber ich bin immer noch nicht angekommen. Man fühlt sich wirklich ein bisschen einsam danach, weil die Leute hier (ich meine Freunde und Familie) einen nicht wirklich verstehen. Auf Reisen trifft man irgendwie auch mehr Gleichgesinnte....Man fühlte sich so mutig und hat so viele tolle Sachen erlebt. Ja, ich denke es sind die Gefühle, die man auf Reisen hat und die hier in Deutschland schnell verschwinden....

Ich träume nun von einer Weltreise, aber dafür brauch ich erstmal Geld. ;-).

Liebe Grüße
Eva
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Jens am 31. Oktober 2013, 06:51
Hallo Eva,

Willkommen im Club! Schau doch mal unter dem Board "Termine (http://weltreise-info.de/forum/index.php?board=41.0)" rein, ob bei dir in der Gegend sich ein paar Leute ab und an mal treffen. Ansonst sind wir für dich hier da!!!

Und denke immer dran, nach der Reise ist vor der Reise  ;)
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: EvaFAB am 01. November 2013, 21:13
Danke Jens,

ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben. Bisschen spät, aber lieber spät als nie ;-)...
Es ist gut zu wissen, dass man nicht alleine mit diesen Gedanken ist....
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: FliegenOhneFallschirm am 19. November 2013, 11:17
Hallo,

wir werden (mein Freund und ich) auch im Februar wiederkommen. Ich habe sehr gemischte Gefühle was Deutschland angeht: freue mich -klar- auf Familie und Freunde, habe aber auch Bedenken, keine Wurzeln mehr schlagen zu können. Ich kann mir gut vorstellen, dass es mir zurück in Deutschland genauso gehen wird, wie hier beschrieben.

Wir wollen allerdings schauen, ob wir uns ein Grundstück kaufen, um dort Landwirtschaft zu betreiben und dort auf lange Sicht zu Selbstversorgern in allen Belangen werden können. In der freien Zeit auf der Reise lesen wir über Landwirtschaft und planen dieses Projekt und ich hoffe einfach, dass das einem Schwung für den Start in Deutschland gibt. Man ist dann ja auch viel an der frischen Luft, das macht ja auch glücklich. Da kommt momentan sogar manchmal sowas wie Vorfreude auf  :o Achja und ich plane auch noch den ein oder anderen Trip, um liebgewonnene  Menschen  in allen Herren Länder zu besuchen. Auch ein großer Vorteil von den Reisen: international Freundschaften. ;)

Landwirtschaft ist bestimmt nicht die Lösung für jeden, für uns vielleicht (wird sich rausstellen) ggf das Richtige und ein Ausdruck, dass wir uns grundlegend verändert haben. "Du hast studiert und jetzt wirste Bauer????" "Jap."

In dem Sinne: ein Hoch auf die Diversität der Menschen :)
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: stali am 19. November 2013, 14:23
Landwirtschaft ist bestimmt nicht die Lösung für jeden, für uns vielleicht (wird sich rausstellen) ggf das Richtige und ein Ausdruck, dass wir uns grundlegend verändert haben.

Ich glaube, dass es genau darum geht: Gründlich darüber nachdenken (vor der Heimkehr), was man machen möchte, dadurch einen Plan haben und diesen auch versuchen umzusetzen/zu leben.

Das Schwierige ist dann, diesen Plan auch aktiv umzusetzen und sich nicht in die Passivität drücken zu lassen.
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Ruebli am 24. November 2013, 18:37
Mich würde mal interessieren, ob das wirklich ALLEN so geht?

Mir nämlich gar nicht. Gut, mein Leben hat sich komplett verändert, da ich mich (während der Reise) von meinem Freund getrennt habe und nun nach 8 Jahren wieder mal alleine durchs Leben schreite. Ich habe meine Reise wirklich sehr sehr sehr genossen, aber schon nach ein paar Tagen daheim hab ich mich wieder gefühlt wie vorher - mal abgesehen vom neuen Beziehungsstatus. Nun bin ich gleich lange daheim wie ich weg war, und ich möchte nicht nochmal gehen, ehrlich.

Die Reise war wirklich wunderschön, aber mein Sozialleben mit Freunden und Familie gefällt mir irgendwie tatsächlich besser, gibt mir mehr, auch wenn ich hier halt arbeiten muss und das Wetter übel ist. Es ist auch nicht so, dass ich die Reise irgendwie verkackt hab oder ich Angst gehabt habe, nein, überhaupt nicht, ich liebe einfach mein Leben hier :)
Fernweh hab ich eigentlich gar keins mehr. Ich flieg trotzdem im Februar ein paar Tage nach Kuba.
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: dirtsA am 24. November 2013, 19:03
Wie lustig, ich hab grad heute an diesen Thread gedacht und wollte was Ähnliches schreiben!! :D

Gut, vielleicht bin ich mit einem Monat auch einfach erst zu kurz zu Hause? Stecke aber schon mitten im Alltag, war ja im September auch schon mal für ein Monat daheim, also die erste Wiedersehensfreude etc. ist schon damals abgeflaut. Ich kam zurück aus Indonesien, mitten rein in den Umzug und 1,5 Wochen später Start in der Arbeit! Das einzige, was ich vermisse, ist meinen "Freund" (siehe anderer Thread von mir ;) ). Sonst fühle ich mir hier superwohl!! Mein Leben ist komplett ausgefüllt und es macht mir Spaß, hier im Alltag zu sein. Die Arbeit nehm ich viel lockerer seit ich zurück bin und lass mich nicht mehr so schnell stressen. Das trieste, graue, kalte Wetter draußen macht mir grad gaaaar nichts. Hab doch eine Heizung, ein warmes Zimmer, ein super gemütliches Bett und eine heiße Dusche, wenn ich will! :) Freunde und Familie sehe ich wieder öfter, einen Sprachkurs habe ich begonnen... Im Fitness-Studio bin ich angemeldet und geh 3mal die Woche hin.

Irgendwie hat mein Tag grad zu wenig Stunden, um wirklich alles zu machen, das ich gerne machen möchte. Klar, muss ich arbeiten. Aber das stört mich nicht so... So hab ich auch wieder mal richtig Geld und kann mir tolle neue Sachen leisten, mal wieder richtig Shoppen gehen etc.

Fernweh hab ich momentan auch keins. Komisch eigentlich, als ich noch unterwegs war, habe ich schon an die nächste Reise gedacht. Jetzt ist mir das eigentlich egal. Ich überlege grad, ob ich im Januar oder Februar mal wieder einen ersten Wochenend-Trip plane, aber irgenwie fehlt mir da grad auch die wirkliche Motivation dazu, was ich so von mir gar nicht kenne ;) Vor meiner Reise hatte ich immer 2-3 solcher Trips in Aussicht und eine lange Liste für danach.

Also Ruebli... es geht nicht nur dir so! War auch grad froh zu hören, dass ich nicht die einzige bin  ;D ;D
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Janyla am 25. November 2013, 09:31
Mich würde mal interessieren, ob das wirklich ALLEN so geht?

Mir nämlich gar nicht. Gut, mein Leben hat sich komplett verändert, da ich mich (während der Reise) von meinem Freund getrennt habe und nun nach 8 Jahren wieder mal alleine durchs Leben schreite. Ich habe meine Reise wirklich sehr sehr sehr genossen, aber schon nach ein paar Tagen daheim hab ich mich wieder gefühlt wie vorher - mal abgesehen vom neuen Beziehungsstatus. Nun bin ich gleich lange daheim wie ich weg war, und ich möchte nicht nochmal gehen, ehrlich.

Die Reise war wirklich wunderschön, aber mein Sozialleben mit Freunden und Familie gefällt mir irgendwie tatsächlich besser, gibt mir mehr, auch wenn ich hier halt arbeiten muss und das Wetter übel ist. Es ist auch nicht so, dass ich die Reise irgendwie verkackt hab oder ich Angst gehabt habe, nein, überhaupt nicht, ich liebe einfach mein Leben hier :)
Fernweh hab ich eigentlich gar keins mehr. Ich flieg trotzdem im Februar ein paar Tage nach Kuba.

Ich denke mir wird es genauso gehen! Ich hab noch 2, 5 Monate vor mir, und auf die freu och mich auch, aber ich freu mich auh wieder aif mein leben zuhause!
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: stali am 25. November 2013, 14:06
Die Reise war wirklich wunderschön, aber mein Sozialleben mit Freunden und Familie gefällt mir irgendwie tatsächlich besser, gibt mir mehr, auch wenn ich hier halt arbeiten muss und das Wetter übel ist. Es ist auch nicht so, dass ich die Reise irgendwie verkackt hab oder ich Angst gehabt habe, nein, überhaupt nicht, ich liebe einfach mein Leben hier :)
Fernweh hab ich eigentlich gar keins mehr. Ich flieg trotzdem im Februar ein paar Tage nach Kuba.

Ja, diesen Absatz kann ich unterschreiben. Für mich ist es immer amüsant, wenn ich gefragt werden, wenn ich denn zu meinem nächsten Tripp aufbreche, da ja alle Rucksacktouris nach ihrer Rückkehr zu planen beginnen würden - Da muss ich dann immer wegen den oben genannten Gründen ablehnen. Und weil dem manchmal keinen Glauben geschenkt wird, sag ich dann einfach: "In 10 Jahren vll wieder einmal..." :D
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Lea am 28. November 2013, 07:44
Ist doch aber normal, dass man nach einer so langen Reise auch das Leben z.H. wieder schätzt und genießt! Ich kann mir auch gut vorstellen, dass beides gleichzeitig da ist: Fernweh und Lust auf eine neue Reise, aber auch Zufriedenheit mit dem "normalen" Leben!
dirtsA, du warst ja auch sehr lange weg, 20 Monate, wenn ich mich richtig erinnere? Ich kann mir gut vorstellen, wie toll es dann ist, wieder eine eigene Wohnung zu haben, die Freunde und Familie in der Nähe, einfach ein festes Zuhause...
Entweder kommt dann doch irgendwann nochmal die Reiselust auf, oder auch nicht...beides ist ja in Ordnung; und selbst, wenn es für einige hier die letzte (längere) Reise war, hätte man mehr von der Welt gesehen, als die meisten anderen Menschen und das Reisen voll ausgekostet!
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: dirtsA am 30. November 2013, 19:52
Ja, vor meiner Reise war ich eigentlich auch sehr zufrieden in meinem Leben...und hatte gleichzeitig Fernweh. Glaube also auch, dass beides zusammen geht! :)

Allerdings wenn man hier so ein paar Threads liest, kommt man sich schon fast "abnormal" vor, wenn man nach der Reise nicht gleich die nächste plant und sich nicht "total verloren" oder so in unserer westlichen Welt fühlt ;) Aber bin ja froh, dass es noch ein paar anderen so zu gehen scheint, dass man sich daheim wirklich wohl fühlt wieder.

Ja genau, sogar 21 Monate wenn man die spontane Ergänzung im Oktober noch einrechnet ;) War wohl auch wirklich lange genug, um mein Fernweh einzubremsen! Mal schauen, wie lange es hält. Glaub ja schon, dass mein Fernweh irgendwann wieder kommen wird und dass das wahrscheinlich auch nicht in zuuuu ferner Zukunft sein wird. Allerdings find ich es schon erstaunlich, wie viele Leute hier echt Probleme haben, mit dem normalen Leben daheim wieder zurecht zu kommen - und das meistens nicht mal aus erstem Grund wegen anhaltendem Fernweh... Sondern wegen den Kontrasten, der westlichen Konsumgesellschaft etc. etc. Ich weiß unsere Konsumgesellschaft halt zu schätzen, würd ich sagen ;)
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Traveler78 am 16. Dezember 2013, 12:47
Ich bin nach der Rückkehr immer wieder gelangweilt und auch etwas niedergeschlagen.

Es ist eben so, dass man sich nach der Rückkehr mit einem, im Gegensatz zu einer Reise auf der man viel sieht und erlebt, eher unspektakulären Alltag auseinandersetzen muss.
Man geht raus in die Welt und trifft Menschen aus allerlei Ländern, erforscht neue Orte und findet sich ständig in der aufregenden Kennenlernphase von Land und Leuten wieder und kommt dann zurück in eine Welt in der man im Grunde schon alles kennt und gesehen hat und muss lange suchen bis man etwas ähnlich aufregendes findet.

Das ist blöd, aber irgendwie gehört das auch dazu.
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: LeniLustig am 17. Dezember 2013, 11:47
Hey,

also wir fliegen in zwei Tagen, nach 7 Monaten heim, und am 2.1 fang ich auch schon zu arbeiten an. Ich hab zwar das Geld für die Reise selbst verdient und jedes Wochenende2 Jahre vor der Reise, die ganze Nacht durch gearbeitet, aber wenn ich jetzt heim komm, fängt das ganz normale Spießerleben an.

Ich war mir vor meiner Abreise immer sicher, was ich machen will, aber im Moment bin ich mir nicht so sicher..udn während der Reise hab ich mir nciht wirklich Gedanken darum gemacht..aber jetzt komm ich heim und es is mal ziemlich fix, dass ich die nächsten 5 Jahre in meinen beruflichen Erfolg investieren muss.

Und irgendwie hab ich schon das Bedürfnis, so einen "Erfolg" zu haben und mal eine eigene Wohnung zu haben, also keine Mietwohnung - also halt richtig irgendwo zu bleiben. Ich hab mich ja immer sehr wohl zuhause gefühlt. Aber auf der anderen Seite machts mir halt voll Angst - weil jetzt fängts halt an. Das "Arbeits-Leben".

Nix mehr mit Urlaub wann ich Lust hab - hab ja vorher studiert - sondern nur mehr 5 Wochen pro Jahr. Und die nächsten Jahre muss ich sowieso neben dem Arbeiten die ganze Zeit lernen - das wird echt super - haha.

Also hab schon ziemlich Angst und bin sicher, dass ich bald wieder weg will - aber wer weiß - vielleicht ists ja nicht so. Außerdem würd ja weggehen nicht in meine schöne Planung passen und ich liebe Pläne =)


Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt wie lang ich brauche anzukommen. Aber wenns anders gegangen wäre, hätte ich erst 2 Monate später zum richtigen Arbeiten angefangen und vorher einfach nur so gejobbt.


Die Spannung steigt - wies mir zuhause gehen wird.

Es ist auf jeden Fall hilfreich und interessant eure unterschiedlichen Erfahrungen hier zu lesen.

glg Leni
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Weltkorse am 18. Dezember 2013, 01:21
Meine Frau hat ein Kalenderblatt abgerissen, für sie geht es weiter wie zuvor. Ich kann das nicht. 13 Monate Freiheit, Nordamerika, Südamerika, Südostasien, Korsika, zwischendurch immer mal wieder zuhause, aber Freiheit, grenzenlos... Jetzt greifen die Zwänge, ich muss funktionieren, aber ohne Lust, obwohl die Rahmenbedingungen stimmen. Ich  bin 54, wie lange Zeit habe ich noch... Fernweh, Rucksack, Zelt, wandern, cruisen, Hostel, die vielen netten Menschen, wann werde ich das wieder leben können? Ich überlege mir Konzepte, was ist real? Mir scheint das Leben hier oft banal: Politik, Streit, Wahl usw., nein, Interesse habe ich dafür nicht mehr. But, the show must go on... Meine Kollegen interessieren sich nicht, keiner hat gefragt, iwe es geht! Sie leben halt im gewohnten Alltag, der nicht mehr meiner ist...
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: NRW am 18. Dezember 2013, 12:34
Meine Freundin und Ich haben noch 9 Monate, trotzdem machen wir uns auch jetzt schon manchmal Gedanken was danach kommt...

Langeweile, Routine, Alltagssorgen, nervige Mitmenschen - wir wissen auch schon jetzt, was viele hier mit den Problemen nach einer Reise meinen und ja, wir haben auch Angst davor dass uns diese Sachen nach der Reise mehr stören werden als vorher.

Aber auf der anderen Seite, schätzen wir uns mehr als glücklich diese Reise überhaupt machen zu können. Muss es denn immer noch mehr und noch besser sein?

Das "echte Leben" macht nun einmal auf Reisen eine Pause, Geld müssen die meisten von uns ja dann doch wieder verdienen.

Ich denke, dass wir es in Deutschland ganz gut haben, auch dort kann man sich verwirklichen, indem man bei der Jobwahl ein bisschen in sich hinein horcht, und aktiv Interessen (Sportverein, Hobby, etc.) nachgeht.

Wir haben in den letzten Monaten mehrere "Extrem-Langzeitreisende" getroffen, teilweise bis 5 Jahre unterwegs, zwischendurch gejobbt z.b. in Australien und Neuseeland und dann gings immer weiter. Die Leute machten nicht unbedingt einen glücklicheren Eindruck und gaben selbst zu, dass nach 1-2 Jahren Reisen alles zur Routine wurde und man doch mit der Zeit sehr abstumpft...

Wir werden nach 12 Monaten zurück gehen, wieder in Deutschland Fuß fassen und evtl. in ein paar Jahren noch einmal los...mal schauen was kommt

Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Weltkorse am 19. Dezember 2013, 00:16
Ich war von Juni 2012 bis August 2013 unterwegs, allerdings zwischen den Kontinenten auch immer wieder für einige Zeit zu Hause. Aber jederzeit war ich frei, konnte planen und erleben und vieles erleben. Die Kontakte, die Menschen, denen ich lang und kurz begegnete, sie werden immer in meinem Herz sein... Ich habe Fernweh, aber derzeit gibt es zwar Ideen, aber keine Lösung, das Fernweh zu befriedigen (im Sinne einer langen Reise). Ich bin noch nicht angekommen, es ist nicht wie zuvor. Meine Kollegen leben ihren Alltag, leben ihn wie immer, ich bin wieder da, so als ob ich nie weg war. Aber ich war weg und im Geiste habe ich tägliche Blitzgewitter im Kopf: In vielen Situationen kommen jene Assoziationen, die diese Gedankenströme auslösen...Peru, Kanada, Chile, Argentinien, Uruguay, Brasilien, Costa Rica, USA und die Länder Südostasiens, überall gab es Highlights-Natur, Wanderungen, Entfernungen, Menschen, Meer, Berge... . Bilder, Bilder, Bilder... Doch keiner hat Interesse hat diesen Gefühlen, verstanden fühle ich mich nicht. Erst jetzt weiß ich, dass ich zwar viel gesehen habe, aber noch mehr noch nicht gesehen habe. Ich habe Hunger... Fernweh, Fernweh.
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Jenny_far_away am 22. Dezember 2013, 23:29
uff, jetzt bin auch ich zu Hause und das seit nun mehr 10 Tagen und es ist genauso gekommen, wie ich vermutet hatte. Ich fühle mich total verloren, Weihnachten verstärkt das Gefühl auch noch einmal mehr. Ich kann mit dieser "Konsumgesellschaft" irgendwie nicht mehr viel anfangen, auch wenn ich mir selber noch Vietnam aus einen warmen Wintermantel bestellt habe und das nicht, weil ich ihn brauche, sondern weil ich was neues wollte  :D Trotzdem fällt es schwer. Wer brauch denn bitte diesen ganzen Kram, der auf den Weihnachtsmärkten verkauft wird, ich könnte davon laufen. Ende der Woche war ich mit meiner Schwester (mein Zwilling) zusammen Geschenke kaufen und danach war ich noch im Supermarkt. Am Ende des Tages hatte meine Schwester zwar alle Geschenke für Freunde und Familie und zu Essen hatten wir auch wieder im Kühlschrank, aber ich war fertig mit der Welt, wollte mich nur noch verkriechen und habe im Auto die Tränen unterdrücken müssen. Ein komisches Gefühl, sich im eigenen Land so fremd und fehl am Platz zu fühlen.

Hinzu kommt, dass ich zur Zeit wieder bei meinen Eltern wohne und damit auch etwas weiter weg, bzw. eine teure Bahnfahrt entfernt zu meinen Freunden in Aachen. Daher vermisse ich diese immer noch genauso, wie auf der Reise auch  >:(

Im Januar fange ich an mich für nen Job zu bewerben, erstmal EU weit. Vielleicht wird es dann etwas besser.  :-\

Ansonsten habe ich mich entschieden, wo ich dieses Jahr Urlaub mache, Bhutan  ;D Wollte da schon während meiner Weltreise hin, aber das war nicht im Budget drin. Wenn ich dann aber erstmal nen Job habe, dann habe ich auch das nötige Kleingeld hehe. Zwei Bücher für mein Kindle habe ich jedenfalls schon mal erstanden. Es heißt also wieder träumen, von der nächsten Reise  :D

Ob das jetzt immer so weiter gehen wird???
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Neugierig am 21. Januar 2014, 13:11
Mir hat ein Tipp damals sehr geholfen:
NACH DER REISE IST VOR DE REISE ;)

Setz das um und Du wirst sehen das Dein Herz sich schnell beruhigt, weil es merkt das es auf eine nächste Reise geht und Neue Abenteuer warten.... und dann bist Du auch wieder bereit im HIER und JETZT zu leben und zu geniessen was Du hast... während Du es hast und lebst ;)
Titel: Re: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Radlerin am 15. April 2014, 14:45
Ich hab auch Probleme mit dem wieder ankommen.
Wobei ich gar nicht mal so das grosse Fernweh habe im Moment, sondern einfach mal gern zuhause ankommen möchte.
Ich hab nach drei Tagen gleich wieder angefangen zu arbeiten, dann noch eine Dienstreise und dann überhaupt keine Eingewöhnungszeit, gleich am ersten Tag kam mein Chef mit sachen, die erledigt werden müssen, und so geht das seitdem munter weiter. Keine Zeit mal Luft zu holen. Und dabei war ich sowas von tiefenentspannt, dass ich mich zwischendurch mal fragen musste, ob das wirklich alles schon wieder weg ist.

Wahrscheinlich ist das auch eine der Ursachen: dass man so entspannt wird, dass man jeden Tag was Schönes erlebt und genug Zeit für sich selbst hat.
Das fehlt mir total und wenn es nur mal wäre, in Ruhe die Bude aufräumen oder Freunde treffen oder ausschlafen.... irgendwie ist der Tag so schnell vorbei.

Ja und klar, viele Kollegen haben nicht mal gefragt, wie's war, mache natürlich schon, das Interesse war gemischt. Aber selbst wenn manche an den Abenteuergeschichten interessiert sind oder an praktischen Tipps, dass man sich innerlich verändert hat, das merke ich erst so nach und nach und das wollen die meisten garnicht hören.
Am liebsten hätte ich erstmal nochmal frei, Urlaub zuhause, mich richtig einleben. Und dann in Ruhe die nächste Reise planen.
 ;)
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: dirtsA am 12. Oktober 2014, 15:57
Ich hole diesen Thread mal wieder aus der Versenkung...

Habe gerade meine eignen Posts von vor fast einem Jahr gelesen...... und habe die Schreiberin dieser Posts total beneidet!  ;D :'( Nach meiner Rückkehr ging es mir ja sehr gut. Alles wieder spannend und neu, viel viel zu tun, neue Kunden in der Arbeit, Wohnung einrichten, Freunde wieder sehen etc. Alles war gut und ich hatte nicht mal Fernweh!

Jetzt, ein Jahr später, sieht es ganz anders aus. Nichts ist mehr neu, alles langweilt nur noch, Jahresurlaub ist (so gut wie) verbraucht, ich will weeeeeeeg! :(

Es ist wohl auch einfach nicht mein Jahr: Beruflich wurde mir etwas versprochen, was dann nicht passiert ist. Ich habe eine langweilige Position als Start in Kauf genommen, um dann zu meiner Traumposition zu kommen, die es nun nicht gibt. Ich habe 7 Monate lang auf meine Reisebekanntschaft gewartet (war noch unterwegs), das Wiedersehen war toll und wir haben jetzt eine Fernbeziehung, in der wir uns alle 3 Wochen sehen. Viel zu wenig, und irgendwie zerbricht alles immer mehr dadurch. Die Aussicht, bald näher zu wohnen, ist arbeitstechnisch verpufft. In meinem engen Familienkreis gibt es gerade große gesundheitliche Probleme. Und ich kann mich irgendwie zu gar nichts mehr motivieren! Mein Freundeskreis hier ist immer noch nicht groß und ich habe Probleme, mich allein zu etwas aufzuraffen. Momentan kann ich aufgrund meiner familiären Situation und aufgrund meiner Job-Unsicherheit ab 2015 auch rein gar nichts planen und hänge irgendwie in der Luft.

Kommt das jemand bekannt vor? Bin ich die einzige, bei der die Freude über ein normales Leben so lange angehalten hat und nun alles auf einmal einbricht?

LG
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Weltkorse am 14. Oktober 2014, 01:05
Es ist nicht dasselbe...
14 Monate on Tour, zurück vor rund 14 Monaten, aber immer noch nicht angekommen. Das Fernweh bleibt, obwohl ich seither 7 Tage in Österreich zum Skilaufen, knapp 3 Wochen im SW der USA und 6 Wochen auf Korsika war, nein, das freie Reisen ist anders als Urlaub. Und ich habe das glückliche Privileg, viel wegfahren zu können. Dennnoch: Ich will mich wieder in das lange Reiseabenteuer stürzen: Die Freiheit des Reisens, die Freiheit, Leute kennenzulernen, die Freiheit, in Muße zu genießen, die Freiheit, Erkenntnisse zu gewinnen und anderes mehr will ich wieder erleben. Meine Freunde und Kollegen verstehen das nicht. Wie lange dauert das noch? Jetzt plane ich im Frühjahr knapp 3 Wochen Südostasien und im Sommer 6 Wochen Südamerika, aber es ist nicht dasselbe...
Grüße in die weite Welt...Weltkorse
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Yike am 12. April 2015, 13:36
Seit einer Woche wieder daheim. Doch nach diesen verrückten 11 Monaten rund um die Welt, habe ich das Gefühl, daheim ist unterwegs. Mir fehlen die ganzen neuen Momente. Die Fragen, wo werde ich morgen schlafen, wieviel Wasser darfst du trinken, um nicht vor dem nächsten Busstopp pinkeln zu müssen, wieviele Bananen soll ich heute kaufen, wer wird das nächste Land so prägen, dass ich dieses Land mit diesem Gesicht verbinden werde...?

Ich will nur noch weg. Die Monotonie geht mir auf den Senkel. :(
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Felix89 am 13. April 2015, 03:10
Ich werd wohl noch nicht so bald nach Hause gehn. Hab bestimmt noch ein halbes Jahr vor mir und bin seit gut 10 Monaten unterwegs. Doch das Thema beschäftigt mich seit einigen Wochen immer mehr. Einerseits hab ich das Gefühl es wäre schön, wieder mit Freunden und Familie zusammen zu sein doch ich hab auch grossen Respekt vor der Rückkehr. Gestern hab ich mir Interstellar auf meinem Lappy angeschaut und hab mich ein bisschen in der Rolle des Astronauten gefühlt der weit, weit weg von seinem Planeten ist und für den die Zeit quasi stehen bleibt während seine Familie weiterlebt und ihn vergisst...  :-\
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: karoshi am 13. April 2015, 13:46
Wenn Du zurück bist, wirst Du feststellen, dass die Zeit nicht bei Dir stehen geblieben ist, sondern bei den anderen. Fast alles wird genauso sein wie vor der Abreise, und Du wirst Dich fragen, ob Du überhaupt Weg warst.
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Jens am 13. April 2015, 14:36
Ich finde es immer wieder schön Menschen zu treffen, die auch mal länger weg waren. meine Freunde können mich nicht verstehen und sind eher gelangweilt, wenn ich mehr als 5 Minuten erzähle. Bei Facebook habe ich ein paar Reisende getroffen, die jetzt eine Art Stammtisch in Ffm machen, da gehe ich hin und es ist lustig. Dann gehe ich noch sehr gerne zur DZG, das ist ein Globetrotter Verein, der deutschlandweit Treffen organisiert. Sie sahen selber, dass sie der "Hafen fürs Fernweh" sind. Mit alle denen überbrückte ich die Zeit bis zur nächsten Reise.... in 3,5 Wochen gehts dann wieder los!
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: gracy am 13. April 2015, 15:10
Bei mir ists eher umgekehrt. Also nicht, dass nach einer Rückkehr die Leute mich nicht verstehen, sondern ich verstehe nicht, warum hier alle so hohe Ansprüche haben und nie zufrieden sind, warum sie so viele Sachen kaufen (die sie nicht brauchen), warum die Häuser so groß sind und wieso sich viele von ihren Verpflichtungen lähmen lassen und manche sich lieber einen Neuwagen anschaffen statt ein Jahr unterwegs zu sein...  ::)

Naja, andererseits ist es ja auch ganz gut, dass nicht alle reisen wollen. Gewisse Orte wären ja sonst noch voller  ;)
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Jens am 13. April 2015, 16:19
Bei mir ists eher umgekehrt. Also nicht, dass nach einer Rückkehr die Leute mich nicht verstehen, sondern ich verstehe nicht, warum hier alle so hohe Ansprüche haben und nie zufrieden sind, warum sie so viele Sachen kaufen (die sie nicht brauchen), warum die Häuser so groß sind und wieso sich viele von ihren Verpflichtungen lähmen lassen und manche sich lieber einen Neuwagen anschaffen statt ein Jahr unterwegs zu sein...  ::)

Das ist auch ein ganz großer Punkt, warum ich mit 80% meiner Freunde kaum noch kontakt habe! Dafür habe ich andere Freunde dazu gefunden, die so ticken wie ich!
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: ulmi am 13. April 2015, 17:24
Zitat
Bei mir ists eher umgekehrt. Also nicht, dass nach einer Rückkehr die Leute mich nicht verstehen, sondern ich verstehe nicht, warum hier alle so hohe Ansprüche haben und nie zufrieden sind, warum sie so viele Sachen kaufen (die sie nicht brauchen), warum die Häuser so groß sind und wieso sich viele von ihren Verpflichtungen lähmen lassen und manche sich lieber einen Neuwagen anschaffen statt ein Jahr unterwegs zu sein...

Das trifft's genau, Gracy.

Aber auch, dass einige Leute mich in vielen Dingen nicht verstehen (wie z.B., dass ich wieder meinen Job gekündigt habe und nochmal bisschen studiere und mehr Zeit in meine Webseite über Südamerika und meine Reise dorthin investieren werde...und mehr Zeit in das Leben natürlich auch), ist wohl eine typische Situation.

Grüßle vom ulmi
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Yike am 14. April 2015, 10:46
Wenn Du zurück bist, wirst Du feststellen, dass die Zeit nicht bei Dir stehen geblieben ist, sondern bei den anderen. Fast alles wird genauso sein wie vor der Abreise, und Du wirst Dich fragen, ob Du überhaupt Weg warst.

Einerseits stimmt es, dass man sich selber weiterentwickelt hat, doch nach 2 Tagen sagte mir meine Mutter, es komme ihr vor, als sei ich nie weggewesen.

Aber schon erschreckend, wie die anderen den selben Lebenstil beibehalten haben. Kaufen, zeigen, haben wollen, statt bescheidener zu sein. Mehr Sein täte so manchem mal ganz gut. Ich habe keine Reise, ich bin auf Reise.
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: eucaloa am 14. April 2015, 11:05
"sondern ich verstehe nicht, warum hier alle so hohe Ansprüche haben und nie zufrieden sind, warum sie so viele Sachen kaufen (die sie nicht brauchen), warum die Häuser so groß sind und wieso sich viele von ihren Verpflichtungen lähmen lassen und manche sich lieber einen Neuwagen anschaffen statt ein Jahr unterwegs zu sein... "

Mit solchen Aussagen muss man als Weltreisender sehr vorsichtig sein, da man schnell arrogant rüberkommt oder so als ob man die Weisheit mit Löffeln gefressen hat weil man ja nun diese Life-changing-Erfahrung gemacht hat. 

Meine beste Freundin hat grad ein Haus gekauft und ein Baby bekommen, wär grad nix für mich, aber ich maße mir nicht an meine Ansichten und meinen Lebensstil als "besser, weiser, etc." zu bezeichnen. Vielleicht ist aber genau dies Lebensmodell ein paar Jahren nach der Weltreise auch das Ziel einiger Forumsmitglieder? Kann gut sein, das macht sie nicht zu schlechteren Weltreisenden. Übrigens habe ich mir letztes Jahr nach meiner Reise und für den neuen Job ein Auto gekauft, einen Neuwagen.
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Jens am 14. April 2015, 14:22

.... aber ich maße mir nicht an meine Ansichten und meinen Lebensstil als "besser, weiser, etc." zu bezeichnen.

Ich glaube nicht, dass die Anderen und ich meinen. Vielmehr das Konsumdenken ansich! Ich kaufe mir auch qualitative Sachen, die etwas teurer sind aber dafür auch länger halten. Aber warum soll ich mir jedes Jahr ein neues Handy und ähnliches, wenn das Alte noch super ist und funktioniert? Ich denke eher darum geht es.

Wenn du ein neues Auto brauchtest für deinen Job ist es doch nicht schlimm einen Neuwagen zu kaufen!

Mit solchen Aussagen muss man als Weltreisender sehr vorsichtig sein, da man schnell als arrogant rüberkommt oder so als ob man die Weisheit mit Löffeln gefressen hat weil man ja nun diese Life-changing-Erfahrung gemacht hat. 

Damit hast du nicht unrecht, denn das Reisen ist ja auch ein gewisser Lifestyle!

.. ein Haus gekauft und ein Baby bekommen, ..... . Vielleicht ist aber genau dies Lebensmodell ein paar Jahren nach der Weltreise auch das Ziel einiger Forumsmitglieder?

Ich denke, dass das bei 80-90 % der Mitglieder hier der Fall sein wird! Aber ganz ehrlich finde ich das auch erstrebenswert! Allerdings glaube ich auch, dass diejenigen die mal gereist sind eine andere Einstellung zu gewissen Lebenssituationen haben und sich dann auch wieder zu den Anderen unterscheiden.
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: eucaloa am 14. April 2015, 14:43
Ich glaube nicht, dass die Anderen und ich meinen. Vielmehr das Konsumdenken ansich! Ich kaufe mir auch qualitative Sachen, die etwas teurer sind aber dafür auch länger halten. Aber warum soll ich mir jedes Jahr ein neues Handy und ähnliches, wenn das Alte noch super ist und funktioniert? Ich denke eher darum geht es.

Ich glaube auch, dass die meisten hier das Konsumdenken kritisieren und sich nicht als allgemein "erleuchteter" darstellen, aber manchmal schwingt in einigen Beiträgen sowas mit. Da kommt es schon mal zu abwertenden Aussagen über: Massentourismus, Pauschalurlaub, Besitz, Konsum, die "anderen" (in D/A/CH meckern alle, wissen nicht worauf es wirklich im Leben ankommt), etc.

Ich entscheide mich in vielen Fällen auch mal gegen etwas Neues, manchmal kaufe ich aber auch etwas, das ich nicht unbedingt brauche, sondern weil ich es kann und weil es mir in dem Moment Freude macht. Genauso ist es mit dem Neuwagen, den brauchte ich nicht, ich wollte ihn aber :)
Die Möglichkeit zum Konsum ist ein Privileg unserer Gesellschaft (und selbst bei uns sind viele davon ausgeschlossen). In armen Gesellschaften wo eine hohe Lebensfreude herrscht (z.B. Kuba), streben die Menschen u.a. nach einer Sache: Mehr Konsum. Das ist wohl leider menschlich. Wenn man es schafft, sich etwas davon zu befreien, ist das super! Wir Backpacker bleiben immer Konsumenten und Touristen. :)

Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Einmalrundum am 14. April 2015, 16:38
Es ist einfach nicht viel zu kaufen und zu wollen wenn man auf Reisen ist. Das Gepack ist schwehr und da wil man ja nur das notigste rumtragen. Ausserdem hat man auf so einer Reise eine fantastische zeit und ist verwohnt mit Freiheit und tollen Erlebnissen. Ist man zuruck ist das Leben viel langweiliger und mann muss sich wieder um jeden Scheiss kummern. Die Wohnung wil geputzt sein, Kleider muss mans elbst waschen un auch Kochen muss man wider. Das aller nervigsten ist dann noch die Arbeit, welche naturlich unglaublich Spannend ist, aber im verg;eich zu einer Weltreise trotzdem langweilig und Sien schluckt Mo-Fr so um die 9 stunden pro tag. Da bleibt fur die freude nicht mehr viel ubrig und dann muss man halt mal etwas schohnes kaufen dammit man sich uber etwas freuen kann:-) Oder man plant eine neue Reise.....
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: crazy_culture am 21. Mai 2015, 20:28
Wir mussten unsere Reise leider abbrechen und den Rückflug umbuchen und 6 Wochen vorverlegen. Die Entscheidung dazu fiel innerhalb weniger Tage und wir konnten und irgendwie gar nicht so richtig emotional von der Reise verabschieden. Man gewöhnt sich schon schnell wieder ein zu Hause, aber so richtig wohl fühlen tu ich mich noch nicht. Ich hab Fernweh, Sehnsucht, würde so gerne wieder losziehen. Ich hab schon Lotto gespielt um ein Finanzierungskonzept zu haben, hat aber leider nicht funktioniert.  ::)
Ich habe gelernt Dinge mehr wertzuschätzen, Trinkwasser zum Beispiel, aber ich stelle andere Dinge in Frage, Besitztümer zum Beispiel. Die sind für mich jetzt mehr Belastung als Statussymbol.
Die Jobsuche läuft nochh recht zäh, aber die Motivation in die Alltags-Tretmühle zurückzukehren ist irgendwie ziemlich begrenzt. Gibt es überhaupt ein "back-to-normal" nach so einem einschneidenden Erlebnis wie einer Langzeitreise?
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: tanileha am 22. Mai 2015, 14:19
Liebe Forumler 

Ich denke, es kommt sicherlich ganz auf die Person drauf an. Ich war ja auch fast 2 Jahre weg inkl. Sprachaufenthalt/Arbeiten in Kanada und der Reise. Vorher war mein Leben in Ordnung, nichts aussergewöhnliches. Bis auf die Tatsache, dass ich weg MUSSTE…meine Mami starb im 2008 und ich hätte keine Sekunde länger zu Hause bleiben können. Deswegen war dies die beste Entscheidung meines Lebens!

Ich kann auch sagen, dass ich mich extrem verändert habe. Genau gleich wie bereits viele geschrieben haben, kam auch ich dann zurück und fand am Anfang dieser ganze Wahnsinn was wer unbedingt haben muss völliger Quatsch. Diese Einstellung hat sich bis heute nicht geändert. Ich bin sehr froh über meine seelischen Veränderungen, sie haben mich definitiv weitergebracht. Alle sagen auch, dass ich ausgeglichener und auch freundlicher sei (ja war da beim Tot von Mami in einer ziemlich schlechten Verfassung, anyway). Obwohl eigentlich erzähle ich da jetzt auch Mist, kommt mir gerade in den Sinn: Als ich nach 6 Monaten arbeiten und endlich wieder gross Geld verdienen mein neues Auto gekauft habe?? Musste das sein? Anscheinend. Wollte nur noch ein super Leben zu Hause führen. Jetzt da ich wieder reisen möchte finde ich das völligen Blödsinn!!!!

Ich hab mich dann einfach wieder in’s neue Leben reingeschickt sprich, auch ich hatte knappe 1.5 Wochen später bereits einen supertollen neuen Job, 5 Monate später fand ich meine schnuckel-Wohnung, in der ich immer noch bin.

Ich habe mich bereits auf der Reise ein paar Wochen vor Ende riesig auf meine Freunde und Familie gefreut, es war wirklich Zeit, „nach Hause“ zu kommen. Und so blieb es eigentlich eine ganze Weile. Habe dann auch gleich 6 Monate später meine jetzige 3.5-jährige Ausbildung zur diplomierten Yogalehrerin begonnen, mit welcher ich jetzt endlich fertig bin.

In diesen 4 Jahren zu Hause sein habe ich nicht mehr sooo gross an eine neue Reise gedacht. Einfach auch aus zwei grossen Gründen: meine Yogaausbildung hat sämtliche Ferien wie auch mein gesamtes sparmögliches Geld weggeschnappt. Ja und ich denke aus diesem Grunde kam mir gar nie etwas anderes in den Sinn, als hier zu sein und diese Ausbildung abzuschliessen.

Aber jetzt kommts: vor 3 Wochen hatte ich nun den Abschluss und keine zwei Tage später hatten wir Lohn und ich merkte, dass ich doch sehr viel auf die Seite legen kann, da ich die Ausbildung nicht mehr bezahlen muss. Zweiter Gedanke: ENDLICH KANN ICH FÜR EINE NEUE, WEITERE 1-1.5-JÄHRIGE WELTREISE ANFANGEN ZU SPAREN! Wie krass ist das denn? ICH WILL WEG, UND DAS SO SCHNELL WIE MÖGLICH! Natürlich erst in 2-3 Jahren, da diese Reise viel Geld kosten wird (inkl. Steuern alle bezahlen, Rückkehrbudget, Krankenkasse etc.).

Das heisst, auch ich bin nun soweit, dass ich nur noch die Reise im Kopf habe und nichts mehr anderes. Ist das normal? Anscheinend ja! Aber ich kann ja jetzt auch nicht nur noch davon reden und dafür leben? Halo? Hab ja schliesslich ein gutes Leben hier zu Hause (ein gutes, wenn auch für mich langweiliges). Gute Freunde, etwas Familie. Aber trotzdem…etwas fehlt…und ich weiss was fehlt: das Reisen! Fernweh hat mich auch wieder richtig gepackt und ich freue mich auf mein neues Abenteuer, jedoch nicht auf mein langweiliges Dasein bis dahin!

Und wenn ich so zurückdenke war ich sicherlich nicht unbedingt unglücklich in den letzten vier Jahren aber so wirklich richtig glücklich war ich auch nicht: 0815-Job, 0815-Wohnung, tagein-tagaus dasselbe, Ausgang mit Freunden, ab und zu Familie treffen, Kurztrips da sonst kein Erspartes…ihr wisst was ich meine...eigentlich schlimm, so zu denken:-(

Mir geht’s also nicht anders als den meisten…

Bei mir kommt vielleicht noch dazu, dass ich Schütze bin (da glaube ich fest dran, kenne ein paar Schützen und die sind alle so) ;-) Wir sind schnell gelangweilt, wollen immer etwas Neues, Stillstand ist schrecklich für uns, Abenteuer, interessante Jobs, Menschen kennenlernen, Neues entdecken und erleben! Dies ist schon fast wie ein „reissen“, es zieht mich…in jeder Hinsicht…Job find ich natürlich nach 3 Jahren sowas von langweilig…Wohnung ja ok, aber Jahrelang dieselben Möbel, langweilig…bäh!!! Und wenn ich so denke könnte ich mich Ohrfeigen! Andere haben NICHTS von dem! Die wären froh sie hätten so einen guten und auch gutbezahlten Job und so eine süsse doch relativ günstige Wohnung. Die eigenen Gedanken. Buddha sagte mal (ja sorry da kommt der Yogi in mir durch hahaha): Wir sind, was wir denken. Alles was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken machen wir die Welt.

Weise Worte, wahre Worte…

Und bin mir deswegen auch nie sicher, was ich eigentlich beruflich machen will. Bis 65 auf dem langweiligen Bürostuhl sitzen? Ist ja ein guter Job. Genügt mir aber nicht…befriedigt mich seelisch nicht…und solche „Ideen“ haben definitiv erst wegen der Reise angefangen…oder zumindest die Achtsamkeit darauf…vorher wusste ich, dass irgend etwas fehlt, wusste aber nicht was. Jetzt weiss ich, dass ich eben seelisch so nicht ausgefüllt bin.

Ah und betreffend Freunde von VOR der Reise: auch ich habe mit einigen keinen Kontakt mehr. Es passt einfach nicht mehr. Ganz andere Ansichten. Eben, ich habe mich verändert, und das nicht zu klein, das merke ich selber (bin ja auch älter geworden, hahaha, weiser, hahaha)? ,-) Ich möchte auch nicht mehr alles annehmen, wie es ist. Dafür ist mein Leben zu kurz.

So, Schlusswort: die meisten werden wohl ähnlich denken und das wird sich ein Leben lang nicht ändern. Wir müssen reisen. Wir müssen weg. Aber wir MÜSSEN halt auch etwas glücklicher in unserem „normalen“ Leben ankommen…können ja dann wieder gehen

Liebe Grüsse aus der Schweiz und ein schönes, verlängertes Pfingstweekend! Geht raus, geniesst das Wetter, trefft euch mit tollen Menschen und denkt an eure nächste Reise!
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: ulmi am 23. Mai 2015, 10:20
Hallo tanileha und Forum

Wow, welch offene Worte. Da hast Du Dir mal einiges von der Seele schreiben können.

Ich muss sagen, in Vielem erkenne ich mich wieder.
Das ist immer so ein hin und her, zwischen "normalem Leben" mit "normalem Job" und "ich will mein Leben anders gestalten, es nicht an mir vorbeirauschen sehen"
Und mit "anders" ist nicht zwingenderweise Reisen gemeint, sondern vielleicht auch andere berufliche Tätigkeit, eine sinnvollere... mehr Zeit, für wichtigere Dinge im Leben, als arbeiten.

Ich persönlich habe gerade meinen Job gekündigt, studiere noch ein bisschen weiter (um noch "etwas Sinnvolles" zu machen und weil ich wieder Lust auf Lernen habe).
Fernstudium, so kann ich mir die Zeit einteilen und nebenbei über das Leben und wie es künftig aussehen könnte nachdenken. Und die Fühler ausstrecken, kucken was da kommt und viell. das ein oder andere ausprobieren.

Und ja, es ist absoluter Luxus, dass wir uns solche Gedanken überhaupt machen können bzw. einigermaßen frei über die Zukunft entscheiden können (im Vergleich zu den meisten Menschen dieser Welt). Aber wir sind auch nur Menschen und machen uns unsere Gedanken, was das Leben bringen soll. Vielleicht finden andere es verwerflich so "luxuriös" zu denken, aber schlimm finden oder uns schlecht fühlen sollten wir uns dabei nicht.

Jedenfalls finde ich den Buddha-Spruch sehr treffend und ich habe für mich schon ein bisschen ins Auge gefasst, dass es viell. auch an meiner Einstellung/Gefühlslage zu dem Ganzen hapert bzw. das (Einstellung/Gefühlslage) seinen Teil zum "nicht zufrieden/gestresst/ was auch immer sein" beiträgt und ich viell. in "unserem mitteleuropäischen Alltag" versuchen sollte, mich mehr wohlzufühlen (tu ich ja grundsätzlich schon, nicht das man das falsch versteht). Schließlich habe ich zweieinhalb Jahre in SA gesehen, wie man glücklich durchs Leben gehen kann, die Dinge einfach nicht so schwer und ernst zu nehmen.

Mittlerweile bin ich übrigens auch in der Schweiz, Fribourg, gelandet, nachdem ich meine Freundin, die von hier kommt, in Chile kennengelernt hatte. (Du erinnerst Dich, 2009/2010, als ich meinen Blog vor der Südamerikareise gestartet habe, hatten wir mal Konkakt, kann das sein, dass Du damals gerade in Kanada warst?)

Grüßle vom ulmi

Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Rasluka am 09. Juni 2015, 22:19
Ja, es ist echt beschissen, wenn man realisiert, dass man wieder zurück ist. Ich hatte ganz vergessen, wie langweilig der Alltag sein kann! Jetzt nachdem so langsam die Routine einkehrt, wird es immer schwieriger, nicht traurig zu werden, dass die schöne Zeit jetzt vorbei ist. Zu allem Übel konnte mir mein Freund nicht eher sagen, dass er keinen Bock darauf hat, irgendwelche Probleme konstruktiv zu bearbeiten, sondern erst jetzt nach der Rückkehr. Sehr nett. Bin grad etwas frustriert, ich glaube, die nächste Zeit wird echt hart, bis man da mal wieder im Alltag drinsteckt....
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: mywittow am 24. Juni 2015, 12:29
Hey,
ich sehe das genau so ....Hier lebt man in seinen Hamsterrad 9to17 Uhr....
Es ist schwer wenn man weiß was es sonst noch gibt....
Stellt euch vor Ihr seid Hauskatzen die Ihre Umwelt nicht kennen.
Sie fühlen sich im Haus wohl ...bekommen Ihr essen. Das ist Ihre Welt...
Lässt man die Katze nun Raus ...so gibt es eine neue Welt für Sie und die möchte Sie garantier nicht missen.
Genau so gehts uns Menschen auch. Reisen bedeutet Freiheit...Man lernt die Welt kennen.
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: MissMojo am 26. Juni 2015, 22:50
Das Hamsterrad ist doch aber eigentlich nur im Kopf. Man kann so viel tolles unternehmen und sollte sich, nur weil man einen festen Job hat, doch nicht davon abbringen lassen das Leben zu genießen.

Sagt die, die gerade Angst davor hat in 3 Wochen nach Hause zu fliegen :D
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Minam am 08. Juli 2015, 20:08
Da bekommt man ja fast ein bisschen Angst wenn man eure Beiräge so liest. Ich hab mir grad auch eine Weltreise in den Kopf gesetzt. Bin vor 6 Monaten von meinem Auslandssemester in Kalifornien zurück gekommen und halts hier kaum aus. Schon als ich noch da war wusste ich, dass ich wieder weg muss. Da ich nur noch meine Bachelorarbeit schreiben musste, hab ich mich um einen Masterplatz in Barcelona gekümmert. Das geht jetzt im September los und ich zerbrech mir jetzt schon wieder den Kopf wohin ich danach gehen soll. Da kam mir die Weltreise in den Sinn.
Meine Familie denkt ich bin irre.
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Jessy83 am 08. Juli 2015, 20:34

Meine Familie denkt ich bin irre.

Wir sind ja auch ein bisschen irre  ;D
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Jens am 12. Juli 2015, 17:51

Meine Familie denkt ich bin irre.

Wir sind ja auch ein bisschen irre  ;D

Das sind wir alle hier!! Hochgradig!!  ;D
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: White Fox am 12. Juli 2015, 21:16
Da bekommt man ja fast ein bisschen Angst wenn man eure Beiräge so liest. Ich hab mir grad auch eine Weltreise in den Kopf gesetzt. Bin vor 6 Monaten von meinem Auslandssemester in Kalifornien zurück gekommen und halts hier kaum aus. Schon als ich noch da war wusste ich, dass ich wieder weg muss. Da ich nur noch meine Bachelorarbeit schreiben musste, hab ich mich um einen Masterplatz in Barcelona gekümmert. Das geht jetzt im September los und ich zerbrech mir jetzt schon wieder den Kopf wohin ich danach gehen soll. Da kam mir die Weltreise in den Sinn.
Meine Familie denkt ich bin irre.

Ja ja, einmal von Virus infiziert kommt man nicht mehr los  ;D
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: dirtsA am 02. Februar 2016, 13:00
Oh Mann... mir ging es damals am Anfang ja eigentlich besser und ich fand wieder ankommen gar nicht so schlimm. Je länger ich jetzt zuhause bin (nun 2 1/4 Jahre), desto grösser wird die innere Unruhe wieder.

Dennoch muss ich dem Satz hier zustimmen:

Zitat
Das Hamsterrad ist doch aber eigentlich nur im Kopf. Man kann so viel tolles unternehmen und sollte sich, nur weil man einen festen Job hat, doch nicht davon abbringen lassen das Leben zu genießen.

Normalerweise hat man in Westeuropa min. 25 Urlaubstage, das ist doch schon mal was und sehr viel im internationalen Vergleich. Oft sind es sogar 30 oder mehr - das sind ganze 6 Wochen Urlaub. Da lässt sich schon einiges machen! Auch an Wochenenden und mit Feiertagen / Brückentagen gibt es immer wieder viele Möglichkeiten. Oft kennt man das eigene Land bei Weitem nicht so gut, wie die Länder, die man bereist hat... allerdings gäbe es hier auch sooo viel zu sehen. Australier beneiden uns, weil man in 2-3 Stunden oft schon in einem anderen Land ist oder mal schnell einen City Trip übers Wochenende machen kann.

Worauf ich hinaus will: Wir sollten uns das eigentlich auch mal bewusst machen und die Vorzüge von Westeuropa geniessen. Das versuche ich auch selbst, mir vor Augen zu halten, aber irgendwie ist man eben einfach "gierig nach mehr".... ::) ::)

In 1.5 Wochen geht's für ein Wochenende nach Lissabon, 2 Wochen danach ein Ausflug in einen Nationalpark hier in Holland und 1 Woche darauf nach Madrid. Wieder 3 Wochen später nach Maastricht... Eigentlich sollte ich echt nicht klagen... Eigentlich ;)
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Jessy83 am 03. Februar 2016, 07:56
Hey Ihr  :)
Das passende Thema zur momentanen Gefühlslage...
Dirtsa: War grad echt geplättet, dass du schon so lange wieder zurück bist, hätte ich nicht so eingeschätzt! Willst du denn wieder länger los?
Was Ihr alle so schreibt, stimmt ja schon: Uns geht es hier in aller Regel ziemlich gut, wir könnten uns glücklich schätzen mit dem was wir haben. Und ja, es gibt sicherlich viele, die uns um das beneiden, was wir haben.
Ich bin jetzt seit nicht mal ganz einem halben Jahr wieder in Deutschland. Zur Zeit mache ich meinen alten Studentenjob Vollzeit als Servivekraft in einer Spielothek und arbeite ausschließlich Nachtschichten, damit etwas dabei rum kommt, wohne in einem kleinen WG-Zimmer und überlege mir, was ich eigentlich so von meinem Leben will  ;). Aktuell habe ich ein eigentlich recht gutes Jobangebot bekommen von eben dieser Spielothek als interne Psychologin (habe Psychologie studiert) zu arbeiten im Bereich Suchtprävention. Theoretisch ein super bezahlter Job mit Dienstwagen und allem drum und dran. Gleichzeitg habe ich mich aber auch für die an das Psychologiediplom anschließende Weiterbildung zum Psychotherapeuten beworben und könnte die auch im Laufe des Jahres sicher anfangen (18 Monate sogenannte Praktikumszeit mit Mini-gehalt von 500 Euronen).
Beim Abwägen der verschiedenen Möglichkeiten ertappe ich mich aber wieder dabei, dass ich heimlich versuche, die nächste Möglichkeit zum Verreisen zu finden und dementsprechend zu wählen und zu planen. Mein Umfeld versteht das zum großen Teil nicht..ich sei ja gerade erst 2 Jahre weg gewesen und solle doch jetzt mal zufrieden sein, dass alles so gut geklappt hat nach dem Zurückkommen und ich jetzt auch Alternativen habe usw usw. Und ja! Genau wie viele der Vorschreiber hier haben diese Leute ja auch recht, ich kann zufrieden sein.
 
Aber es ist nunmal auch so, dass sich während einer langen Reise im Kopf viel tut, das realisiert man glaube ich tatsächlich erst, wenn man eine Weile wieder hier ist. Und eine Folge dessen mag für viele eben sein, dass man mit dem "Normalen" nicht mehr zufrieden ist. Es passt einfach nicht mehr zu dem, was man möchte. Natürlich sind Kurztrips was Tolles und auch 30 Tage Urlaub im Jahr sind nicht zu verachten. Wenn es aber so ist, dass man sein Leben auf diese Highlights ausrichtet und den Rest der Zeit ungeduldig darauf wartet, bis es wieder soweit ist, dann stimmt das Gleichgewicht meiner Meinung nach nicht. Ist es denn wirklich zu viel erwartet, dass jeder Tag (oder fast jeder  ;)) im Leben ein toller ist? Und wenn wir im Alltag dieses Gefühl nicht haben, liegt es dann wirklich daran, dass wir nicht schätzen, was wir haben oder kann es nicht auch sein, dass dieses normale Leben, das Mittelmaß, einfach nicht mehr passt? Man durchlebt unterwegs extreme Gefühlslagen, sowohl gute als auch schlechte, man setzt sich damit auseinander, man kommt auf vielerlei Weise an seine Grenzen und überschreitet sie, man lernt darauf zu hören, was man gerade will und nimmt es sich, man lebt selbstbestimmt und eigenverantwortlich. Und dann plötzlich soll man wieder in den typischen Alltag passen und damit zufrieden sein?

Ich glaube, es ist gut und wichtig, wenn es nicht so ist! Man darf mehr wollen und danach streben es auch zu bekommen (egal, wie das konkret aussieht, das muss ja nicht nur aufs Reisengehen bezogen sein). Nur weil alle anderen mit etwas zufrieden sind, heißt das noch lange nicht, dass das für einen selbst auch gelten muss. Ich würde das nicht als "luxuriöses" Denken ansehen und schonmal gar nicht als etwas, wofür man ein schlechtes Gewissen haben muss.
 :)
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Reisender215 am 04. Februar 2016, 15:48
Für mich gehts dann im mai heim.

War auch etwas länger unterwegs :)

Ich seh das ganz gechillt!
Klar werde ich wohl nach einer weile realisieren, was da dann eigentlich los war die letzten 3,5 jahre.

Aber hey mal ehrlich, egal wo wir hin gehen am reisen, oder selbst wenn man auswandert,
arbeiten ist bestandteil des lebens.

Das ist selbst im hinterland so. Selbst der ärmste muss was für seine kohle machen. Verbrechen begehe ich nicht , also muss ich wohl wie alle arbeiten.

Nix arbeit nix money!

Man kann sich sein leben auch so schön gestallten!

40 std die woche ist der deal? Ok mo-do á 10 std dann habe ich zumindest freitag schon mal frei.

Ich persönlich baue mir nen campervan aus .
Da freue ich mich auch schon drauf.

Wie schon gesagt gibt es auch bei uns viel zu sehen.

Ja und solange ich keine kinder habe, bin ich mitte dezember verschwunden .

Es gibt auch andere ziele im leben ;)

Wovor ich allerdings etwas angst habe bei meiner rückkehr, ist unsere typische deutsche art!

Das ganze gejammer wieder über die "tiefen" und schweren probleme im leben.
Dieser neid und diese nicht vorhandene wertschätzung.
Die intoleranz, wenn ich jemanden z.b. erzählen würde hey ich würde gar im campervan leben, für 1-2 jahre....


Das mir die gesellschaft einen aufdrücken will bzw. ich wieder dadurch in alte muster verfalle, das macht mir eher zu denken.

Aber hey auch das ist mir an sich egal, ist ja mein leben , ich suche aus was mich happy macht....


Dirtsa, man die zeit vergeht!
Das hätte ich nicht gedacht.
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: Ika am 04. Februar 2016, 21:35
Hallo zusammen,

auch mich überkommt immer wieder das Fernweh. Insbesondere das richtige Outdoorgefühl und die Abgeschiedenheit und Weite Australiens vermisse ich. Insgesamt bin ich aber gut wieder daheim angekommen und fühle ich mich richtig wohl hier in Deutschland.

Ich bin nun bald 3,5 Jahre wieder zurück. Das bedeutet aber nicht, dass ich still stehe. Ich reise auch hier viel. Es muss ja nicht immer weit weg sein. So habe ich während des Referendariats auch einfach mal meine Gepäckträgertaschen gepackt und mich auf's Fahrrad geschwungen, um eine viertägige Tour zu machen. Sie startete und endete vor meiner Haustür. Eins der wichtigsten Dinge, die mir meine Neuseeland-Australien-Reise schenkte, war die Fähigkeit unsere Heimat durch die Augen eines Fremden zu sehen. So kann auch ein einfacher Spaziergang durch den Ort zum Abenteuer werden und ein ganz normaler Tag besonders. Während meine Mitwanderer über die verregneten und nebeligen Wanderung fluchen, erlebe ich sie als aufregendes, besonderes Abenteuer.

In den vergangenen drei Jahren habe ich viele große und kleine Abenteuer erlebt und das, obwohl es nächsten Sommer das erste Mal wieder richtig über die deutschen Grenzen hinaus gehen wird. Abenteuer kann man auch daheim finden. Etwas neues Probieren/Lernen oder etwas selber machen (z.B. Möbel), wandelt das alltägliche Leben in etwas Aufregendes.

Und wer sagt überhaupt, dass die Reise mit dem Rückflug endet? Ich habe etwa ein Jahr gebraucht, um so richtig zu realisieren und zu verabeiten, was ich da überhaupt alles gemacht hatte und selbst jetzt ist es noch nicht vorbei: Das letzte Fotobuch ist noch lange nicht fertig!

Lieben Gruß
Ika
Titel: Antw:Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!
Beitrag von: dirtsA am 05. Februar 2016, 13:02
Zitat
Dirtsa, man die zeit vergeht!
Das hätte ich nicht gedacht.

Zitat
Dirtsa: War grad echt geplättet, dass du schon so lange wieder zurück bist, hätte ich nicht so eingeschätzt! Willst du denn wieder länger los?

 ;D ;D Na dann bin ich ja froh, dass es nicht nur mir so geht! Jaja... die Zeit fliegt. Nach krasser war für mich Anfang Januar dieses Jahr der Gedanke, dass der Start meiner Reise bereits ganze VIER Jahre zurück liegt :o

@Jessy - jaaaa ich würde sehr gerne wieder los!! Am liebsten sofort, aber mein Verstand sagt mir, dass ich lieber ein paar Jahre noch ansparen sollte (hab grad einen gut bezahlten Job) und meine grosse Anzahl an Urlaubstagen (37) geniessen ;D Das ist also momentan der Plan - in 3-4 Jahren nochmals los... und bis dahin ein paar Reisen machen, die nicht so in eine (bereits im Kopf vorhandene) Reiseroute passen würden ;)

Zitat
Beim Abwägen der verschiedenen Möglichkeiten ertappe ich mich aber wieder dabei, dass ich heimlich versuche, die nächste Möglichkeit zum Verreisen zu finden und dementsprechend zu wählen und zu planen.
;D Mir gehts genauso. Mit meinem Job nicht super happy, aber normal sind hier in Holland 25 Urlaubstage und nun habe ich 37...  ::)

Zitat
Ist es denn wirklich zu viel erwartet, dass jeder Tag (oder fast jeder  ;)) im Leben ein toller ist?
Hmmm... ist glaub ich Einstellungssache. Mit der richtigen Einstellung kann man bestimmt an jedem Tag etwas Tolles finden. Egal ob mit Reiseplänen oder ohne. Ich glaube also nicht, dass es vom Leben zu viel verlangt ist, aber vielleicht von dir selbst? Bzw. müsstest du eben an dir selbst arbeiten, damit sich das ändert...? (Meine jetzt nicht nur dich genau, sondern allgemein, geht mir ja genauso.) Dafür können wir nicht unser Umfeld oder unser Wohnland verantwortlich machen, das liegt eigentlich ganz allein in unserer Hand!

@Reisender215 - stimme dir zu, man kann auch hier sein Leben schön gestalten. Allerdings wird einem nicht immer alles ermöglicht z.B. kenne ich kein in meinem Berufsumfeld Unternehmen, das dich 40h in 4 Tagen arbeiten lässt. Hängt natürlich immer vom Berufsumfeld ab, aber ALLE Möglichkeiten hat man nun mal nicht. Aber im Prinzip hast du natürlich Recht..

Zitat
Das ganze gejammer wieder über die "tiefen" und schweren probleme im leben.
Dieser neid und diese nicht vorhandene wertschätzung.
Die intoleranz, wenn ich jemanden z.b. erzählen würde hey ich würde gar im campervan leben, für 1-2 jahre....
Ignorieren, die Leute drauf hinweisen wie gut es ihnen eigentlich geht und dass sie die ganz Zeit am Jammern sind (vielen ist das nicht bewusst, dass sie die ganze Zeit jammern und muss ihnen erst mal vor Augen gehalten werden),... und einfach dein Leben leben, wie du ja schon sagst. Auch bei Neid/n.v. Wertschätzung sollte man evtl. einfach mal offen und ehrlich ansprechen und die Person darauf hinweisen. Schlechter werden kann es ja in dem Fall nicht  ;D

Zitat
Und wer sagt überhaupt, dass die Reise mit dem Rückflug endet? Ich habe etwa ein Jahr gebraucht, um so richtig zu realisieren und zu verabeiten, was ich da überhaupt alles gemacht hatte und selbst jetzt ist es noch nicht vorbei: Das letzte Fotobuch ist noch lange nicht fertig!
Oh ja, wem sagst du das! Ich hab noch kein einziges Fotobuch von irgendwelchen Reisen fertig gebracht (seit 2007) - steht dieses Jahr als Projekt an, das alles nachzuholen, und dann nochmal schön in den ganzen alten Erinnerungen zu schwelgen  :)