Thema: Wieder ankommen ist sooooo schwer!!!!  (Gelesen 20513 mal)

eucaloa

« Antwort #45 am: 14. April 2015, 14:43 »
Ich glaube nicht, dass die Anderen und ich meinen. Vielmehr das Konsumdenken ansich! Ich kaufe mir auch qualitative Sachen, die etwas teurer sind aber dafür auch länger halten. Aber warum soll ich mir jedes Jahr ein neues Handy und ähnliches, wenn das Alte noch super ist und funktioniert? Ich denke eher darum geht es.

Ich glaube auch, dass die meisten hier das Konsumdenken kritisieren und sich nicht als allgemein "erleuchteter" darstellen, aber manchmal schwingt in einigen Beiträgen sowas mit. Da kommt es schon mal zu abwertenden Aussagen über: Massentourismus, Pauschalurlaub, Besitz, Konsum, die "anderen" (in D/A/CH meckern alle, wissen nicht worauf es wirklich im Leben ankommt), etc.

Ich entscheide mich in vielen Fällen auch mal gegen etwas Neues, manchmal kaufe ich aber auch etwas, das ich nicht unbedingt brauche, sondern weil ich es kann und weil es mir in dem Moment Freude macht. Genauso ist es mit dem Neuwagen, den brauchte ich nicht, ich wollte ihn aber :)
Die Möglichkeit zum Konsum ist ein Privileg unserer Gesellschaft (und selbst bei uns sind viele davon ausgeschlossen). In armen Gesellschaften wo eine hohe Lebensfreude herrscht (z.B. Kuba), streben die Menschen u.a. nach einer Sache: Mehr Konsum. Das ist wohl leider menschlich. Wenn man es schafft, sich etwas davon zu befreien, ist das super! Wir Backpacker bleiben immer Konsumenten und Touristen. :)

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Einmalrundum

« Antwort #46 am: 14. April 2015, 16:38 »
Es ist einfach nicht viel zu kaufen und zu wollen wenn man auf Reisen ist. Das Gepack ist schwehr und da wil man ja nur das notigste rumtragen. Ausserdem hat man auf so einer Reise eine fantastische zeit und ist verwohnt mit Freiheit und tollen Erlebnissen. Ist man zuruck ist das Leben viel langweiliger und mann muss sich wieder um jeden Scheiss kummern. Die Wohnung wil geputzt sein, Kleider muss mans elbst waschen un auch Kochen muss man wider. Das aller nervigsten ist dann noch die Arbeit, welche naturlich unglaublich Spannend ist, aber im verg;eich zu einer Weltreise trotzdem langweilig und Sien schluckt Mo-Fr so um die 9 stunden pro tag. Da bleibt fur die freude nicht mehr viel ubrig und dann muss man halt mal etwas schohnes kaufen dammit man sich uber etwas freuen kann:-) Oder man plant eine neue Reise.....
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crazy_culture

« Antwort #47 am: 21. Mai 2015, 20:28 »
Wir mussten unsere Reise leider abbrechen und den Rückflug umbuchen und 6 Wochen vorverlegen. Die Entscheidung dazu fiel innerhalb weniger Tage und wir konnten und irgendwie gar nicht so richtig emotional von der Reise verabschieden. Man gewöhnt sich schon schnell wieder ein zu Hause, aber so richtig wohl fühlen tu ich mich noch nicht. Ich hab Fernweh, Sehnsucht, würde so gerne wieder losziehen. Ich hab schon Lotto gespielt um ein Finanzierungskonzept zu haben, hat aber leider nicht funktioniert.  ::)
Ich habe gelernt Dinge mehr wertzuschätzen, Trinkwasser zum Beispiel, aber ich stelle andere Dinge in Frage, Besitztümer zum Beispiel. Die sind für mich jetzt mehr Belastung als Statussymbol.
Die Jobsuche läuft nochh recht zäh, aber die Motivation in die Alltags-Tretmühle zurückzukehren ist irgendwie ziemlich begrenzt. Gibt es überhaupt ein "back-to-normal" nach so einem einschneidenden Erlebnis wie einer Langzeitreise?
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tanileha

« Antwort #48 am: 22. Mai 2015, 14:19 »
Liebe Forumler 

Ich denke, es kommt sicherlich ganz auf die Person drauf an. Ich war ja auch fast 2 Jahre weg inkl. Sprachaufenthalt/Arbeiten in Kanada und der Reise. Vorher war mein Leben in Ordnung, nichts aussergewöhnliches. Bis auf die Tatsache, dass ich weg MUSSTE…meine Mami starb im 2008 und ich hätte keine Sekunde länger zu Hause bleiben können. Deswegen war dies die beste Entscheidung meines Lebens!

Ich kann auch sagen, dass ich mich extrem verändert habe. Genau gleich wie bereits viele geschrieben haben, kam auch ich dann zurück und fand am Anfang dieser ganze Wahnsinn was wer unbedingt haben muss völliger Quatsch. Diese Einstellung hat sich bis heute nicht geändert. Ich bin sehr froh über meine seelischen Veränderungen, sie haben mich definitiv weitergebracht. Alle sagen auch, dass ich ausgeglichener und auch freundlicher sei (ja war da beim Tot von Mami in einer ziemlich schlechten Verfassung, anyway). Obwohl eigentlich erzähle ich da jetzt auch Mist, kommt mir gerade in den Sinn: Als ich nach 6 Monaten arbeiten und endlich wieder gross Geld verdienen mein neues Auto gekauft habe?? Musste das sein? Anscheinend. Wollte nur noch ein super Leben zu Hause führen. Jetzt da ich wieder reisen möchte finde ich das völligen Blödsinn!!!!

Ich hab mich dann einfach wieder in’s neue Leben reingeschickt sprich, auch ich hatte knappe 1.5 Wochen später bereits einen supertollen neuen Job, 5 Monate später fand ich meine schnuckel-Wohnung, in der ich immer noch bin.

Ich habe mich bereits auf der Reise ein paar Wochen vor Ende riesig auf meine Freunde und Familie gefreut, es war wirklich Zeit, „nach Hause“ zu kommen. Und so blieb es eigentlich eine ganze Weile. Habe dann auch gleich 6 Monate später meine jetzige 3.5-jährige Ausbildung zur diplomierten Yogalehrerin begonnen, mit welcher ich jetzt endlich fertig bin.

In diesen 4 Jahren zu Hause sein habe ich nicht mehr sooo gross an eine neue Reise gedacht. Einfach auch aus zwei grossen Gründen: meine Yogaausbildung hat sämtliche Ferien wie auch mein gesamtes sparmögliches Geld weggeschnappt. Ja und ich denke aus diesem Grunde kam mir gar nie etwas anderes in den Sinn, als hier zu sein und diese Ausbildung abzuschliessen.

Aber jetzt kommts: vor 3 Wochen hatte ich nun den Abschluss und keine zwei Tage später hatten wir Lohn und ich merkte, dass ich doch sehr viel auf die Seite legen kann, da ich die Ausbildung nicht mehr bezahlen muss. Zweiter Gedanke: ENDLICH KANN ICH FÜR EINE NEUE, WEITERE 1-1.5-JÄHRIGE WELTREISE ANFANGEN ZU SPAREN! Wie krass ist das denn? ICH WILL WEG, UND DAS SO SCHNELL WIE MÖGLICH! Natürlich erst in 2-3 Jahren, da diese Reise viel Geld kosten wird (inkl. Steuern alle bezahlen, Rückkehrbudget, Krankenkasse etc.).

Das heisst, auch ich bin nun soweit, dass ich nur noch die Reise im Kopf habe und nichts mehr anderes. Ist das normal? Anscheinend ja! Aber ich kann ja jetzt auch nicht nur noch davon reden und dafür leben? Halo? Hab ja schliesslich ein gutes Leben hier zu Hause (ein gutes, wenn auch für mich langweiliges). Gute Freunde, etwas Familie. Aber trotzdem…etwas fehlt…und ich weiss was fehlt: das Reisen! Fernweh hat mich auch wieder richtig gepackt und ich freue mich auf mein neues Abenteuer, jedoch nicht auf mein langweiliges Dasein bis dahin!

Und wenn ich so zurückdenke war ich sicherlich nicht unbedingt unglücklich in den letzten vier Jahren aber so wirklich richtig glücklich war ich auch nicht: 0815-Job, 0815-Wohnung, tagein-tagaus dasselbe, Ausgang mit Freunden, ab und zu Familie treffen, Kurztrips da sonst kein Erspartes…ihr wisst was ich meine...eigentlich schlimm, so zu denken:-(

Mir geht’s also nicht anders als den meisten…

Bei mir kommt vielleicht noch dazu, dass ich Schütze bin (da glaube ich fest dran, kenne ein paar Schützen und die sind alle so) ;-) Wir sind schnell gelangweilt, wollen immer etwas Neues, Stillstand ist schrecklich für uns, Abenteuer, interessante Jobs, Menschen kennenlernen, Neues entdecken und erleben! Dies ist schon fast wie ein „reissen“, es zieht mich…in jeder Hinsicht…Job find ich natürlich nach 3 Jahren sowas von langweilig…Wohnung ja ok, aber Jahrelang dieselben Möbel, langweilig…bäh!!! Und wenn ich so denke könnte ich mich Ohrfeigen! Andere haben NICHTS von dem! Die wären froh sie hätten so einen guten und auch gutbezahlten Job und so eine süsse doch relativ günstige Wohnung. Die eigenen Gedanken. Buddha sagte mal (ja sorry da kommt der Yogi in mir durch hahaha): Wir sind, was wir denken. Alles was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken machen wir die Welt.

Weise Worte, wahre Worte…

Und bin mir deswegen auch nie sicher, was ich eigentlich beruflich machen will. Bis 65 auf dem langweiligen Bürostuhl sitzen? Ist ja ein guter Job. Genügt mir aber nicht…befriedigt mich seelisch nicht…und solche „Ideen“ haben definitiv erst wegen der Reise angefangen…oder zumindest die Achtsamkeit darauf…vorher wusste ich, dass irgend etwas fehlt, wusste aber nicht was. Jetzt weiss ich, dass ich eben seelisch so nicht ausgefüllt bin.

Ah und betreffend Freunde von VOR der Reise: auch ich habe mit einigen keinen Kontakt mehr. Es passt einfach nicht mehr. Ganz andere Ansichten. Eben, ich habe mich verändert, und das nicht zu klein, das merke ich selber (bin ja auch älter geworden, hahaha, weiser, hahaha)? ,-) Ich möchte auch nicht mehr alles annehmen, wie es ist. Dafür ist mein Leben zu kurz.

So, Schlusswort: die meisten werden wohl ähnlich denken und das wird sich ein Leben lang nicht ändern. Wir müssen reisen. Wir müssen weg. Aber wir MÜSSEN halt auch etwas glücklicher in unserem „normalen“ Leben ankommen…können ja dann wieder gehen

Liebe Grüsse aus der Schweiz und ein schönes, verlängertes Pfingstweekend! Geht raus, geniesst das Wetter, trefft euch mit tollen Menschen und denkt an eure nächste Reise!
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ulmi

« Antwort #49 am: 23. Mai 2015, 10:20 »
Hallo tanileha und Forum

Wow, welch offene Worte. Da hast Du Dir mal einiges von der Seele schreiben können.

Ich muss sagen, in Vielem erkenne ich mich wieder.
Das ist immer so ein hin und her, zwischen "normalem Leben" mit "normalem Job" und "ich will mein Leben anders gestalten, es nicht an mir vorbeirauschen sehen"
Und mit "anders" ist nicht zwingenderweise Reisen gemeint, sondern vielleicht auch andere berufliche Tätigkeit, eine sinnvollere... mehr Zeit, für wichtigere Dinge im Leben, als arbeiten.

Ich persönlich habe gerade meinen Job gekündigt, studiere noch ein bisschen weiter (um noch "etwas Sinnvolles" zu machen und weil ich wieder Lust auf Lernen habe).
Fernstudium, so kann ich mir die Zeit einteilen und nebenbei über das Leben und wie es künftig aussehen könnte nachdenken. Und die Fühler ausstrecken, kucken was da kommt und viell. das ein oder andere ausprobieren.

Und ja, es ist absoluter Luxus, dass wir uns solche Gedanken überhaupt machen können bzw. einigermaßen frei über die Zukunft entscheiden können (im Vergleich zu den meisten Menschen dieser Welt). Aber wir sind auch nur Menschen und machen uns unsere Gedanken, was das Leben bringen soll. Vielleicht finden andere es verwerflich so "luxuriös" zu denken, aber schlimm finden oder uns schlecht fühlen sollten wir uns dabei nicht.

Jedenfalls finde ich den Buddha-Spruch sehr treffend und ich habe für mich schon ein bisschen ins Auge gefasst, dass es viell. auch an meiner Einstellung/Gefühlslage zu dem Ganzen hapert bzw. das (Einstellung/Gefühlslage) seinen Teil zum "nicht zufrieden/gestresst/ was auch immer sein" beiträgt und ich viell. in "unserem mitteleuropäischen Alltag" versuchen sollte, mich mehr wohlzufühlen (tu ich ja grundsätzlich schon, nicht das man das falsch versteht). Schließlich habe ich zweieinhalb Jahre in SA gesehen, wie man glücklich durchs Leben gehen kann, die Dinge einfach nicht so schwer und ernst zu nehmen.

Mittlerweile bin ich übrigens auch in der Schweiz, Fribourg, gelandet, nachdem ich meine Freundin, die von hier kommt, in Chile kennengelernt hatte. (Du erinnerst Dich, 2009/2010, als ich meinen Blog vor der Südamerikareise gestartet habe, hatten wir mal Konkakt, kann das sein, dass Du damals gerade in Kanada warst?)

Grüßle vom ulmi

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Rasluka

« Antwort #50 am: 09. Juni 2015, 22:19 »
Ja, es ist echt beschissen, wenn man realisiert, dass man wieder zurück ist. Ich hatte ganz vergessen, wie langweilig der Alltag sein kann! Jetzt nachdem so langsam die Routine einkehrt, wird es immer schwieriger, nicht traurig zu werden, dass die schöne Zeit jetzt vorbei ist. Zu allem Übel konnte mir mein Freund nicht eher sagen, dass er keinen Bock darauf hat, irgendwelche Probleme konstruktiv zu bearbeiten, sondern erst jetzt nach der Rückkehr. Sehr nett. Bin grad etwas frustriert, ich glaube, die nächste Zeit wird echt hart, bis man da mal wieder im Alltag drinsteckt....
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mywittow

« Antwort #51 am: 24. Juni 2015, 12:29 »
Hey,
ich sehe das genau so ....Hier lebt man in seinen Hamsterrad 9to17 Uhr....
Es ist schwer wenn man weiß was es sonst noch gibt....
Stellt euch vor Ihr seid Hauskatzen die Ihre Umwelt nicht kennen.
Sie fühlen sich im Haus wohl ...bekommen Ihr essen. Das ist Ihre Welt...
Lässt man die Katze nun Raus ...so gibt es eine neue Welt für Sie und die möchte Sie garantier nicht missen.
Genau so gehts uns Menschen auch. Reisen bedeutet Freiheit...Man lernt die Welt kennen.
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MissMojo

« Antwort #52 am: 26. Juni 2015, 22:50 »
Das Hamsterrad ist doch aber eigentlich nur im Kopf. Man kann so viel tolles unternehmen und sollte sich, nur weil man einen festen Job hat, doch nicht davon abbringen lassen das Leben zu genießen.

Sagt die, die gerade Angst davor hat in 3 Wochen nach Hause zu fliegen :D
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Minam

« Antwort #53 am: 08. Juli 2015, 20:08 »
Da bekommt man ja fast ein bisschen Angst wenn man eure Beiräge so liest. Ich hab mir grad auch eine Weltreise in den Kopf gesetzt. Bin vor 6 Monaten von meinem Auslandssemester in Kalifornien zurück gekommen und halts hier kaum aus. Schon als ich noch da war wusste ich, dass ich wieder weg muss. Da ich nur noch meine Bachelorarbeit schreiben musste, hab ich mich um einen Masterplatz in Barcelona gekümmert. Das geht jetzt im September los und ich zerbrech mir jetzt schon wieder den Kopf wohin ich danach gehen soll. Da kam mir die Weltreise in den Sinn.
Meine Familie denkt ich bin irre.
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Jessy83

« Antwort #54 am: 08. Juli 2015, 20:34 »

Meine Familie denkt ich bin irre.

Wir sind ja auch ein bisschen irre  ;D
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Jens

« Antwort #55 am: 12. Juli 2015, 17:51 »

Meine Familie denkt ich bin irre.

Wir sind ja auch ein bisschen irre  ;D

Das sind wir alle hier!! Hochgradig!!  ;D
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White Fox

« Antwort #56 am: 12. Juli 2015, 21:16 »
Da bekommt man ja fast ein bisschen Angst wenn man eure Beiräge so liest. Ich hab mir grad auch eine Weltreise in den Kopf gesetzt. Bin vor 6 Monaten von meinem Auslandssemester in Kalifornien zurück gekommen und halts hier kaum aus. Schon als ich noch da war wusste ich, dass ich wieder weg muss. Da ich nur noch meine Bachelorarbeit schreiben musste, hab ich mich um einen Masterplatz in Barcelona gekümmert. Das geht jetzt im September los und ich zerbrech mir jetzt schon wieder den Kopf wohin ich danach gehen soll. Da kam mir die Weltreise in den Sinn.
Meine Familie denkt ich bin irre.

Ja ja, einmal von Virus infiziert kommt man nicht mehr los  ;D
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dirtsA

« Antwort #57 am: 02. Februar 2016, 13:00 »
Oh Mann... mir ging es damals am Anfang ja eigentlich besser und ich fand wieder ankommen gar nicht so schlimm. Je länger ich jetzt zuhause bin (nun 2 1/4 Jahre), desto grösser wird die innere Unruhe wieder.

Dennoch muss ich dem Satz hier zustimmen:

Zitat
Das Hamsterrad ist doch aber eigentlich nur im Kopf. Man kann so viel tolles unternehmen und sollte sich, nur weil man einen festen Job hat, doch nicht davon abbringen lassen das Leben zu genießen.

Normalerweise hat man in Westeuropa min. 25 Urlaubstage, das ist doch schon mal was und sehr viel im internationalen Vergleich. Oft sind es sogar 30 oder mehr - das sind ganze 6 Wochen Urlaub. Da lässt sich schon einiges machen! Auch an Wochenenden und mit Feiertagen / Brückentagen gibt es immer wieder viele Möglichkeiten. Oft kennt man das eigene Land bei Weitem nicht so gut, wie die Länder, die man bereist hat... allerdings gäbe es hier auch sooo viel zu sehen. Australier beneiden uns, weil man in 2-3 Stunden oft schon in einem anderen Land ist oder mal schnell einen City Trip übers Wochenende machen kann.

Worauf ich hinaus will: Wir sollten uns das eigentlich auch mal bewusst machen und die Vorzüge von Westeuropa geniessen. Das versuche ich auch selbst, mir vor Augen zu halten, aber irgendwie ist man eben einfach "gierig nach mehr".... ::) ::)

In 1.5 Wochen geht's für ein Wochenende nach Lissabon, 2 Wochen danach ein Ausflug in einen Nationalpark hier in Holland und 1 Woche darauf nach Madrid. Wieder 3 Wochen später nach Maastricht... Eigentlich sollte ich echt nicht klagen... Eigentlich ;)
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Jessy83

« Antwort #58 am: 03. Februar 2016, 07:56 »
Hey Ihr  :)
Das passende Thema zur momentanen Gefühlslage...
Dirtsa: War grad echt geplättet, dass du schon so lange wieder zurück bist, hätte ich nicht so eingeschätzt! Willst du denn wieder länger los?
Was Ihr alle so schreibt, stimmt ja schon: Uns geht es hier in aller Regel ziemlich gut, wir könnten uns glücklich schätzen mit dem was wir haben. Und ja, es gibt sicherlich viele, die uns um das beneiden, was wir haben.
Ich bin jetzt seit nicht mal ganz einem halben Jahr wieder in Deutschland. Zur Zeit mache ich meinen alten Studentenjob Vollzeit als Servivekraft in einer Spielothek und arbeite ausschließlich Nachtschichten, damit etwas dabei rum kommt, wohne in einem kleinen WG-Zimmer und überlege mir, was ich eigentlich so von meinem Leben will  ;). Aktuell habe ich ein eigentlich recht gutes Jobangebot bekommen von eben dieser Spielothek als interne Psychologin (habe Psychologie studiert) zu arbeiten im Bereich Suchtprävention. Theoretisch ein super bezahlter Job mit Dienstwagen und allem drum und dran. Gleichzeitg habe ich mich aber auch für die an das Psychologiediplom anschließende Weiterbildung zum Psychotherapeuten beworben und könnte die auch im Laufe des Jahres sicher anfangen (18 Monate sogenannte Praktikumszeit mit Mini-gehalt von 500 Euronen).
Beim Abwägen der verschiedenen Möglichkeiten ertappe ich mich aber wieder dabei, dass ich heimlich versuche, die nächste Möglichkeit zum Verreisen zu finden und dementsprechend zu wählen und zu planen. Mein Umfeld versteht das zum großen Teil nicht..ich sei ja gerade erst 2 Jahre weg gewesen und solle doch jetzt mal zufrieden sein, dass alles so gut geklappt hat nach dem Zurückkommen und ich jetzt auch Alternativen habe usw usw. Und ja! Genau wie viele der Vorschreiber hier haben diese Leute ja auch recht, ich kann zufrieden sein.
 
Aber es ist nunmal auch so, dass sich während einer langen Reise im Kopf viel tut, das realisiert man glaube ich tatsächlich erst, wenn man eine Weile wieder hier ist. Und eine Folge dessen mag für viele eben sein, dass man mit dem "Normalen" nicht mehr zufrieden ist. Es passt einfach nicht mehr zu dem, was man möchte. Natürlich sind Kurztrips was Tolles und auch 30 Tage Urlaub im Jahr sind nicht zu verachten. Wenn es aber so ist, dass man sein Leben auf diese Highlights ausrichtet und den Rest der Zeit ungeduldig darauf wartet, bis es wieder soweit ist, dann stimmt das Gleichgewicht meiner Meinung nach nicht. Ist es denn wirklich zu viel erwartet, dass jeder Tag (oder fast jeder  ;)) im Leben ein toller ist? Und wenn wir im Alltag dieses Gefühl nicht haben, liegt es dann wirklich daran, dass wir nicht schätzen, was wir haben oder kann es nicht auch sein, dass dieses normale Leben, das Mittelmaß, einfach nicht mehr passt? Man durchlebt unterwegs extreme Gefühlslagen, sowohl gute als auch schlechte, man setzt sich damit auseinander, man kommt auf vielerlei Weise an seine Grenzen und überschreitet sie, man lernt darauf zu hören, was man gerade will und nimmt es sich, man lebt selbstbestimmt und eigenverantwortlich. Und dann plötzlich soll man wieder in den typischen Alltag passen und damit zufrieden sein?

Ich glaube, es ist gut und wichtig, wenn es nicht so ist! Man darf mehr wollen und danach streben es auch zu bekommen (egal, wie das konkret aussieht, das muss ja nicht nur aufs Reisengehen bezogen sein). Nur weil alle anderen mit etwas zufrieden sind, heißt das noch lange nicht, dass das für einen selbst auch gelten muss. Ich würde das nicht als "luxuriöses" Denken ansehen und schonmal gar nicht als etwas, wofür man ein schlechtes Gewissen haben muss.
 :)
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Reisender215

« Antwort #59 am: 04. Februar 2016, 15:48 »
Für mich gehts dann im mai heim.

War auch etwas länger unterwegs :)

Ich seh das ganz gechillt!
Klar werde ich wohl nach einer weile realisieren, was da dann eigentlich los war die letzten 3,5 jahre.

Aber hey mal ehrlich, egal wo wir hin gehen am reisen, oder selbst wenn man auswandert,
arbeiten ist bestandteil des lebens.

Das ist selbst im hinterland so. Selbst der ärmste muss was für seine kohle machen. Verbrechen begehe ich nicht , also muss ich wohl wie alle arbeiten.

Nix arbeit nix money!

Man kann sich sein leben auch so schön gestallten!

40 std die woche ist der deal? Ok mo-do á 10 std dann habe ich zumindest freitag schon mal frei.

Ich persönlich baue mir nen campervan aus .
Da freue ich mich auch schon drauf.

Wie schon gesagt gibt es auch bei uns viel zu sehen.

Ja und solange ich keine kinder habe, bin ich mitte dezember verschwunden .

Es gibt auch andere ziele im leben ;)

Wovor ich allerdings etwas angst habe bei meiner rückkehr, ist unsere typische deutsche art!

Das ganze gejammer wieder über die "tiefen" und schweren probleme im leben.
Dieser neid und diese nicht vorhandene wertschätzung.
Die intoleranz, wenn ich jemanden z.b. erzählen würde hey ich würde gar im campervan leben, für 1-2 jahre....


Das mir die gesellschaft einen aufdrücken will bzw. ich wieder dadurch in alte muster verfalle, das macht mir eher zu denken.

Aber hey auch das ist mir an sich egal, ist ja mein leben , ich suche aus was mich happy macht....


Dirtsa, man die zeit vergeht!
Das hätte ich nicht gedacht.
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