Zur Frage Sicherheit (in Thailand) kann ich Folgendes beitragen:
Generell bin ich ein sehr vorsichtiger Individualreisender.
Ich trage wenig Bargeld mit mir herum und verteile meine "Geldquellen" auf verschiedene Stellen am ganzen Körper (egal, in welches Land ich reise).
Notfallmäßig habe ich immer 500 Euro (oder Dollar) in bar in meinem Bündchen vom Slip oder wassersicher verpackt im Bündchen meiner Badehose.
Eine Bankkarte in einer Geheimtasche (selber in die Hose genäht) und eine Kreditkarte in der Geheimtasche (auch selber eingenäht) meiner Jacke.
Dann eine offene Geldbörse mit wertlosem Geld (alte deutsche Reichsmark, algerische Dinar) und wenig gültigem Bargeld für den Tagesbedarf und eine versteckte kleine Geldbörse mit etwas mehr an gültigen Reisedevisen (meist so um die 200 Euro).
Bei 2 Überfällen (in Russland und Portugal) genügte es, meine offene Reisebörse herauszurücken. Die 700 deutschen Reichsmark konnte ich in Portugal gut verschmerzen und in Russland waren es 2.000 algerische Dinar).
Ansonsten binde ich meine offene Geldbörse immer gut am Gürtel fest, damit eventuelle Diebe der Meinung sind, mir würde an der Geldbörse viel liegen.
Gegen unerwünschte nächtliche Besucher in meinen Zimmern half immer ein Keil unter der Tür oder ein Seil vom Türknauf an die Heizung o.ä,. (wenn die Tür nach außen aufgeht). Manchmal habe ich auch einen Faden gespannt, an dessen Ende ich einen Becher mit Besteck auf eine Kommode stellte, so dass eventuelle nächtliche Besucher einen akustischen Alarm auslösen.
In Mehrbettzimmern mit eigenem Spind sorgten meist Metallbügel oder Teller, die ich schräg von innen gegen die Tür stellte für etwas Lärm, falls jemand den Schrank in der Nacht öffnen sollte.
Wertvolle Dokumente scanne ich ein und sende sie mir an meine Mailadresse und verwahre Kopien einlaminiert in meiner Reiseapotheke. Die Originale wohnen gut versteckt in meinem Zimmer oder in einem Safe. Wenn man längere Zeit an einem Ort weilt, lohnt sich auch die Anmietung eines Schließfaches in einer Bank oder man deponiert die Dokumente bei einem Freund.
Generell zeige ich meinen "Wohlstand" nicht. Das heißt, ich benutze öffentlich ein Gammelhandy und habe niemals große Scheine in meiner offenen Geldbörse. Geldabhebungen mit meinen Karten tätige ich immer nur am Tag in großen Banken.
Während meiner Fahrten bleiben Rucksack und Seitentasche immer in meinem Blickfeld. Wenn möglich liegen sie neben mir oder ich auf ihnen und auch wenn es bescheuert aussieht, nehme ich immer alles mit auf Klo.
Insgesamt mag das alles ein wenig viel klingen, aber diese Verhaltensweisen sind mir in Fleisch und Blut übergegangen, so dass ich in über 35 Jahren Individualreisengeschichte keine gravierenden Verluste oder Ereignisse zu berichten habe.
Am schlimmsten waren die Erpressungen durch Polizisten in Osteuropa, die meistens von mir 50 oder 100 algerische Dinar erhielten (0,002 Cent) und der Raubüberfall um Mitternacht auf dem Busbahnhof in Lissabon (Beute 700 Reichsmark = 50 Pfennig).
Offene Überfälle sind in Thailand relativ selten.
Eher wird versucht, Touristen zu übervorteilen, wobei man selbst dann noch meist billiger davonkommt, als zu Hause. Wenn einem ein Taxifahrer für eine 45 Minutenfahrt 300 statt 100 Baht abknöpft, entsteht kein wirklicher Schaden. Im Gegenteil, ich schämte mich meist, wenn ich dann den Preis noch "korrigieren" sollte.
In meinen letzten 3 Monaten in Thailand (November 2012 - Februar 2013) hörte ich ab und zu von Betrügereien, jedoch waren es fast immer Touristen, die in Bars "den großen Max" markierten und dann total breit auf der Straße oder im Hotelzimmer ausgenommen wurden.
Beischlafdiebstähle mit Hilfe von KO-Tropfen durch Ladyboys sollten auch niemanden ernsthaft überraschen. Auch hier waren die Opfer zumeist Touristen, die nicht aus Versehen ins "Milieu" geraten sind.
Normalerweise sind die Thais sehr respektvolle und freundliche Menschen, die niemandem wirklich etwas antun.
Westliche Touristen jedoch sollten alles, was sie über Freundschaft und Liebe wissen, in Thailand vergessen. Beziehungen haben dort andere Voraussetzungen und wesentlich mehr Versorgungscharakter, als in Europa. So wird meistens erwartet, dass der wohlhabendere zahlt und nicht nur den Partner, sondern auch Freunde und Familie absichert. Jede/r Thai, der/die einen Farang als Partner hat, erwartet von der Partnerschaft in erster Linie die Versorgung der Familie.
Mit unseren Vorstellungen von Liebe und Freundschaft deckt sich das nur in seltensten Fällen.