Zu meinen Reisen 2019 hatte ich schon in verschiedenen Threads was geschrieben, aber hier kommt noch ein kurzer Bericht über die Erfahrungen mit meinem bevorzugten Transportmittel, der Bahn. Das habe ich dieses Jahr ausgiebig genutzt, und meistens hat es auch super geklappt.
Positiv überrascht war ich, wie gut und zuverlässig die Züge in
Polen sind. Die Fernzüge der PKP fand ich komfortabler als unsere ICEs, und durchgehend stabiles WLAN bin ich von der DB auch nicht gewöhnt. Und auch die Regionalbahnen fand ich nicht schlechter als bei uns. Der Abstecher nach Weißrussland hat ebenfalls gut geklappt, auch wenn der Spurwechsel an der Grenze viel Geduld abverlangt und man sich denkt, in der Zeit hätte ich auch gut zu Fuß nach Brest laufen können.
Ein totaler Reinfall war dann die Fahrt mit dem
Nachtzug nach
Budapest, zumindest die Hinfahrt. Denn der Liegewagen, den ich reserviert hatte, fehlte… So haben dann meine Leidensgenossen und ich notgedrungen die Nacht im Sitzen verbracht. Da sich auch die Sitze überhaupt nicht verstellen ließen, war das richtig übel. Tolle Gemeinschaftsproduktion von der ÖBB, die den Liegewagen vergessen hat, und der DB, die mir das Ticket verkauft aber mich hinterher nicht mal ausreichend entschädigt hat. Zum Glück haben mir meine Nachtzug-erfahrenden Mitreisenden versichert, dass sowas sonst nie vorkommt. Auf dem Rückweg ging dann auch alles glatt.
Auf der Fahrt nach
Italien wurden noch mal meine Nerven etwas strapaziert, weil ausgerechnet an dem Tag Trenitalia gestreikt hat. Überraschend ist dann aber doch alles super gelaufen: Der Schienenersatzverkehr (Bus) von Villach nach Venedig war genauso schnell wie der Zug und ich hab problemlos meinen Anschlusszug erreicht. Der österreichische Busfahrer hat uns allerdings erzählt, dass so ein Streik häufiger vorkommt, darauf muss man sich also wohl einstellen.
Grundsätzlich finde ich Zugfahren in Italien recht einfach, aber manchmal hat es so seine Tücken. Der Frecciabianco z.B. ist eine Sardinenbüchse, gegen den selbst der ICE4 geräumig wirkt. Die Regionalbahnen sind mal super modern, mit bequemen Sitzen und Steckdosen, und dann wieder uralt und total laut.
Die Rückfahrt im Nachtzug lief dann wieder super. Bin zwar häufiger wach geworden in der Nacht, aber war trotzdem in der Lage am nächsten Tag normal zu arbeiten d.h. Urlaubszeitmaximierung hat perfekt funktioniert
Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja auch berichten, welche Erfahrungen ihr gemacht habt mit Zugreisen in verschiedenen europäischen Ländern. Oder auch mit Langstreckenbussen. Am meisten würde mich interessieren, ob ihr auch schon Nachtzüge ausprobiert habt und wie das war, sowie Erfahrungen mit Rail-Pässen (ich selber kenne das nur aus Japan).