Thema: Mit dem Zug durch Europa  (Gelesen 11309 mal)

Railjeter

« Antwort #30 am: 05. August 2020, 16:52 »
In der Zeit des Lockdowns habe ich mich mit Bahnreisen (Bahn+Bus+Fähre) durch Europa beschäftigt.
Bedingt durch die geänderten Fahrpläne bei grenzüberschreitenden Zügen war das nicht ganz so einfach.
Aber letztendlich konnte ich doch meine Rundreise fertigstellen.
Meine Route führt durch die Slowakei-Polen-Litauen-Lettland-Estland-Russland-Finnland-Schweden-Deutschland-Tschechien wieder nach Wien. Leider ist auch diese Reise derzeit Corona-bedingt nur teilweise möglich.
Finnland erlaubt Österreichern derzeit keine Einreise und Russland und Schweden fallen noch aus.
Die Fahrt via Russland bzw. Oblast St. Petersburg ist derzeit mit dem neuen E-Visa leider auch noch nicht möglich (sollte nun spätestens 2021 auch für die Bahn verfügbar sein)
So hoffe ich, dass ich diese Rundreise für 2021 planen kann. Einige Teilstrecken sind mir bereits von Bahnreisen bekannt.
Eine für heuer geplante Fernreise verschiebe ich auf 2022 und hoffe, dass dann auch Japan wieder möglich sein wird.
Bin gespannt welche Airlines dann noch verfügbar sein werden und vor allem welche Preise auf uns zukommen werden?
Ob es dann noch Tickets um 685 Euro für die Strecke Wien-Hongkong - Tokio-Wien geben wird?
Bei den Tickets für die Bahnen erwarte ich keine wesentlichen Änderungen. Allerdings könnten auch die Fähren teurer werden.

Hier mein derzeitiger Reiseplan ...

dirtsA

« Antwort #31 am: 05. August 2020, 18:44 »
Coole Route! Ich persönlich würde wohl mehr Zeit in den Städten einplanen, mir scheint du wirst so mehr Zeit in Zügen und Fahrt zum/vom Bhf in die Stadt verbringen, als dass du die Länder/Städte wirklich kennenlernst. Also mir wäre es wohl zu häufig im Zug mit zu kurzer Unterbrechung. Aber da hat jeder andere Vorlieben und du findest ja Bahnfahren an sich schon schön, oder? Für mich ist es halt (so wie im übrigen alle Verkehrsmittel) nur Mittel zum Zweck ;)
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Railjeter

« Antwort #32 am: 06. August 2020, 07:54 »
Das Motto der Reise lautet: "Der Weg ist das Ziel" ;)
Etliche Städte kenne ich bereits von anderen Reisen, so dass für mich ein Tag ausreicht.
Das sind Bratislava, Kosice, Krakau, Warschau, Riga, Tallinn, Narva, St. Petersburg, Helsinki, Turku, Stockholm, Malmö, Berlin und Prag. Die restlichen Städte sind überschaubar, da reichen sogar einige Stunden.
Aber klar würde man sonst mehrere Tage einplanen.
In St. Petersburg und Umgebung waren es bei einer Reise 5 Tage und somit dieses Mal ein Tag.
Ist dann auch eine Frage der Zeit, es sind immerhin jetzt schon 4 Wochen.
Nicht alle Züge, Busse, Fähren sind tagtäglich unterwegs. Auch das muss man beim Planen berücksichtigen.
Die Bahnhöfe und Quartiere sind nie mehr als einen Kilometer entfernt und zu Fuß erreichbar.
Und die Bahnhöfe sind alle im Zentrum. Da gibt es wenig Zeitverlust und ist keinesfalls mit Flügen zu vergleichen.
Beim Bahnfahren lernt man jedenfalls ein Land besser kennen als im Flugzeug. ;)
Für uns sind Bahnreisen mehr als nur ein Mittel zum Zweck. Und da sind wir nicht alleine. So ist beispielsweise der Canadian von Toronto nach Vancouver (4500 km 4 Tage/Nächte) in der Saison ausgebucht.

Alternativ kann man aber die Rundreise in Tallinn abkürzen und mit der Fähre nach Helsinki in rund 2 Stunden übersetzen.
Mir geht es bei der Strecke via St. Petersburg primär um die Bahnfahrt mit dem Allegro nach Helsinki.
https://www.visitfinland.com/de/mystay/product/allegro-fast-and-comfortable-train-from-helsinki-to-st-petersburg/32233/



dirtsA

« Antwort #33 am: 06. August 2020, 08:25 »
Alles klar, dann sind das natürlich andere Voraussetzungen. Ich würde in dem Fall ja lieber eine Route machen, wo ich noch (fast) keine Städte kenne und viel Neues sehe. Aber wie gesagt: Zug als Mittel zum Zweck ;)
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echidna

« Antwort #34 am: 06. August 2020, 09:22 »
Ich selbst fahre auch sehr gern mit der Bahn und zum Teil ist für mich die Bahnfahrt schon ein wichtiger Bestandteil der Reise, zumindest, wenn die Bahnlinien halbwegs interessant sind. Insofern kann ich es schon nachvollziehen, wenn man solche Bahnreisen plant und durchführt.

Leider habe ich mich bisher mit meinen Bahnreisen auf Deutschland, Österreich, die Schweiz und zum Teil die unmittelbaren Nachbarländer Deutschlands beschränkt. Aber schon das hat mir immer viel Spaß gemacht.
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Marla

« Antwort #35 am: 10. Oktober 2020, 16:29 »
Hier meine Erfahrungen der letzten Zugreise durch Österreich, Norditalien und die Schweiz:

Corona-bedingt bin ich 1. Klasse gefahren, weil ich volle Bahnabteile möglichst vermeiden wollte. Das ist mir auch durchgehend gelungen. Nur bei der Alpenüberquerung von Österreich nach Italien ist mir aufgefallen, dass die 2. Klasse tatsächlich noch leerer war :) Pech gehabt.

In den letzten Jahren habe ich schon mehrere Zugreisen in diesen Ländern gemacht, und auch dieses Mal hat wieder alles super geklappt, auch was die Pünktlichkeit der Züge angeht. Besonders mag ich den einfachen Ticketkauf online bei der ÖBB und bei Trenitalia, deren Webseiten ich sehr benutzerfreundlich finde. Nur mit der SBB hatte ich dann am Ende etwas Probleme. Von Italien rüber wollte ich ein Ticket über die SBB online buchen und bin auch bis zum Bezahlen mit Kreditkarte gekommen. Erst ganz am Ende, nach der Authentifizierung, ist die Seite abgeschmiert. Echt ärgerlich. Bei der letzten Tour zurück nach Deutschland musste ich dann auch wieder zum Schalter, da ich das Ticket zwar online hätte kaufen können, aber es hätte ausdrucken müssen, was unterwegs ja nicht so einfach ist. Über die Deutsche Bahn wäre es allerdings auch nicht gegangen (da ich eine BahnCard 100 habe und auch gerne den Rabatt in der Schweiz mitnehmen wollte).

Keine Ahnung, ob es auch an mir lag?! Bei der ÖBB und bei Trenitalia konnte ich auch problemlos mit Paypal zahlen, was mir am liebsten ist, aber bei der SBB geht das glaube ich nicht, oder ich habe was übersehen.
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echidna

« Antwort #36 am: 12. Oktober 2020, 13:15 »
Corona-bedingt bin ich 1. Klasse gefahren, weil ich volle Bahnabteile möglichst vermeiden wollte. Das ist mir auch durchgehend gelungen. Nur bei der Alpenüberquerung von Österreich nach Italien ist mir aufgefallen, dass die 2. Klasse tatsächlich noch leerer war :) Pech gehabt.
OT: in einigen deutschen Zugtypen ist das übrigens auch oft so, was daran liegt, dass es nur vergleichsweise wenige 1.Klasse-Plätze gibt, und die aber stark nachgefragt sind. Ich habe mich sogar in Einzelfällen schon mit 1.Klasseticket in die 2. Klasse gesetzt, um mehr Ruhe zu haben.
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Railjeter

« Antwort #37 am: 14. Oktober 2020, 09:08 »
OT: in einigen deutschen Zugtypen ist das übrigens auch oft so, was daran liegt, dass es nur vergleichsweise wenige 1.Klasse-Plätze gibt, und die aber stark nachgefragt sind. Ich habe mich sogar in Einzelfällen schon mit 1.Klasseticket in die 2. Klasse gesetzt, um mehr Ruhe zu haben.
In AT kann man für RJ/RJX (Railjets) wie bei Airlines Sitzplätze reservieren. So buche ich nur dann 1. Klasse, wenn noch Einzelsitze im Großraumwagen frei sind. Für IC und EC gibt es diese Möglichkeit leider nicht.
Nehme mal an, dass man auch im ICE so buchen kann.

echidna

« Antwort #38 am: 14. Oktober 2020, 10:15 »
Nehme mal an, dass man auch im ICE so buchen kann.
Ja, im ICE kann man das auch. Die Einzelplätze in der 1. Klasse sind natürlich angenehm, denn da hat man den größten Abstand zu den anderen Fahrgästen.
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Marla

« Antwort #39 am: 07. August 2021, 17:49 »
Die Hinfahrt, also Berlin --> Breslau hatte ich im Reisezentrum gekauft, weil ich als BC100-Inhaber an meine RAILPLUS-Rabatt kommen wollte und das online bei der DB nicht geht. Im Nachhinein hatte ich aber gelesen, dass es auch bei grenzüberschreitenden Fahrten günstiger sein soll, direkt bei der polnischen Bahn zu buchen. Das hab ich dann aber nicht mehr überprüft.
Ich sollte echt mal besser auf mich hören. Dieses Mal hatte ich wieder die Hinfahrt nach Polen bei der DB gekauft. Dabei ist es bei der polnischen Bahn deutlich günstiger. Aber ich versuch mir das dann für die nächsten Bahnreisen ins Ausland zu merken :)

Die Tickets vor Ort habe ich alle am Schalter gekauft einen Tag vorher. Ich bin immer backpackermäßig unterwegs und entscheide vor Ort, wie lange ich bleibe. Das mit dem Schalterkauf war OK. Ich musste zwar häufig recht lange warten. Andererseits konnten die immer super Englisch, so dass es ganz einfach war.
Ich glaub, in meinem Kopf hat es auch einen ordentlichen Digitalisierungsschub gegeben in den letzten 2 Jahren :D Ich kauf jetzt die meisten Tickets online bei
https://www.intercity.pl/de/
Und wenn es nicht geht, nervt es mich total am Schalter zu stehen. Irgendwie brech ich mir auch immer einen ab bei den polnischen Namen (aktuell: Gdansk Wrzeszcz...). Deswegen versuche ich das weitestgehend zu vermeiden, was auch bisher echt gut geklappt hat.
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Railjeter

« Antwort #40 am: 16. August 2021, 14:17 »
Irgendwie brech ich mir auch immer einen ab bei den polnischen Namen (aktuell: Gdansk Wrzeszcz...). Deswegen versuche ich das weitestgehend zu vermeiden, was auch bisher echt gut geklappt hat.
Ich habe dort auch schon öfters online gebucht und es ist tatsächlich günstiger.
Eine der besten Buchungsseiten ist aber die von der CD in Tschechien.
https://www.cd.cz/default.htm

Vor einige Jahren habe ich mir noch ein Ticket im ÖBB-Center am Westbahnhof gekauft.
Und damit alles klar ist, habe ich meinen Wunsch klar und deutlich auf einer A4 Seite vorgelegt.
Also es ging von Wien nach Wroclaw (Breslau)
Die offensichtlich noch unerfahrene Mitarbeiterin wurde etwas nervös, hat es aber geschafft das Ticket und Reservierung zu erstellen.
Und dann zeigte sie mir das Ticket und was stand da: Wien nach Warszawa.
Zugegebenermaßen doch sehr ähnlich mit Wroclaw. ;D
Wurde dann storniert und neu erstellt und sie hat sichtlich was gelernt und sich auch nett entschuldigt.   

Marla

« Antwort #41 am: 16. August 2021, 14:54 »
Haha, sowas kann passieren. Ich war dagegen, als ich in Berlin mein Ticket nach Bialystok gekauft hatte, positiv überrascht, dass die Dame am Schalter überhaupt nicht nachfragen musste.

Danke für den Tipp mit Tschechien. Dorthin fahre ich bestimmt in den nächsten Jahren auch noch mal. Die polnische Seite war ganz OK, springt aber zwischendurch immer mal wieder von Englisch nach Polnisch. Wenn man die Geduld hat, kommt man allerdings bis zum Schluss durch mit Englisch.

Ansonsten war auch das Ende meiner Reise trotz des Bahnstreiks letzte Woche noch ganz problemlos, dank eines Schienenersatzbusses, der mich von Rzepin nach Berlin gefahren hat mit "nur" 2 Stunden Verspätung. Es wurde bereits im Zug durchgesagt, dass es diesen Ersatz gibt, und vor Ort war auch eine Ansprechpartnerin, sich darum gekümmert hat, dass alle in den richtigen Bus steigen.
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Railjeter

« Antwort #42 am: 18. August 2021, 11:21 »
Bialystok ist bekannter als man denkt und sehr schön.
Bei CD funktioniert das ganz gut mit der Sprache auf der HP, allerdings kommen Mails immer nur auch tschechisch.
Aber dank google translate auch kein Problem mehr.

Das mit den Streiks in Deutschland finde ich völlig daneben und nicht im Sinne die Öffis zu forcieren.
Man hat schon genug Kunden wegen der Pandemie verloren.
Und nun wurden neue Streiks angekündigt, die auch die Ferienreisenden mehr treffen sollen!
Das Flixbus-Management wird sich freuen und neue Routen einplanen.
Da bin ich doch sehr froh, dass wir in Österreich eine andere Streikkultur haben und meistens die Sozialpartner eine Lösung finden.

In Tschechien kann man viele Städte sehr gut mit der Bahn erreichen und es gibt auch ausreichende Frequenz.
So war auch meine Bahnfahrt Budweis-Krumau-Budweis und die weitere Bahnrundreise sehr angenehm.
Aber auch Pilsen, Olmütz, Znojmo und auch das sehenswerte Brünn lassen sich gut erreichen. Und sich auch mit Abstechern nach Österreich verbinden ;) So auch die landschaftlich reizvolle Strecke der Summerauerbahn von Linz nach Prag, an der auch Budweis liegt.

martenot

« Antwort #43 am: 18. August 2021, 15:08 »

Das mit den Streiks in Deutschland finde ich völlig daneben und nicht im Sinne die Öffis zu forcieren.
Mich stressen die Streiks auch stark momentan. Da ich in der Regel mit der Bahn unterwegs bin, kann ich nun wieder nichts planen, da man derzeit gar nicht weiß, ob zu einem vorgesehenen Zeitpunkt überhaupt Züge fahren werden. Zuvor war ich wegen der Pandemie-Beschränkungen ausgebremst, und jetzt machen mir die Streikdrohungen weitere Planungen schwer.

Eigentlich kann ich momentan höchstens zweitägige Kurztrips in Erwägung ziehen, die man notfalls auch abbrechen oder verschieben kann, wenn einem der Streik in die Quere kommt.
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pad

« Antwort #44 am: 22. August 2021, 10:52 »
Ich war diesen Sommer auch sehr viel mit dem Zug unterwegs (3 Trips à je 7-9d) und geniesse das meist sehr. Das Buchen von Tickets ist in vielen Ländern durch Apps einfacher geworden. Hab hier kürzlich gute Erfahrungen in Frankreich und Italien gemacht. Gerade Italien fand ich noch vor einigen Jahren sehr mühsam. Auch Kombinationen aus Interrail + Einzeltickets (ggf. mit gelegentlichen Fernbussen) können spannend und preiswert sein. Den Interail-Pass gibt's mittlerweile auch auf dem Handy.

Leider hat mir der Bahnstreik in Deutschland auch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wenn immer möglich, reise ich doch lieber mit dem Zug als mit Flixbus und Co. Auch wenn die Fernbusse oft deutlich günstiger sind.

Oft sind die Bahnhöfe sehr zentral und es gibt diverse recht preiswerte Hotels in unmittelbarer Umgebung, was schnelles Reisen recht einfach macht. Leider zeigen sich die Städte aber in Bahnhofsnähe oft nicht von ihrer besten Seite, was. m.E. das Reiseerlebnis etwas trübt, wenn man meist Hotels direkt am Bahnhof hat.

Ich gönne mir auch immer mal wieder Tickets der 1. Klasse, vor allem wenn ich unterwegs noch etwas arbeite. Es lohnt sich allerdings, etwas zu recherchieren, ob das auf der entsprechenden Strecke Sinn macht (Belegung, Komfort-Unterschied, Goodies ...). Manchmal sind die Preisunterschiede sehr klein (dann ist's aber in der 1. Klasse oft auch ziemlich voll).
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