Nochmal zurück zum Beladen der Kamele. Bevor wir die Wüstenschiffe wieder aufsatteln, vertreiben wir uns am Lagerfeuer erst einmal die nächtliche Kälte aus den Knochen. Es ist weniger die Temperatur, die uns zu schaffen macht. Wir sind bei weitem davon entfernt, was man als ausgeschlafen bezeichnen könnte.
Zum Frühstück gibt es einen steinharten Wüstenkeks. Gemalene Nüsse mit Datteln und als Sättigungsbeilage Wüstensand.
Da der Keks sich mit der normalen Kaumuskulatur kaum zerkleinern läßt, warte ich, bis der heiße Tee fertig ist.
Die Nacht war dabei, den ersten Sonnenstrahlen zu weichen, als wir uns aufmachen, unsere Kamele zu beladen. Bis auf das Brüllen, Gurgeln und Grunzen der Kamele kommt den Karawanies kaum ein Laut über die Lippen. Auch ihnen stecken die Anstrenungen und der Schlafentzug in den Knochen.
Zunächst werden diese Ledersäcke mit den Datteln auf die Kamele geladen. Einen hinten und einen vor dem Höcker. Oder links und rechts davon.
Auf diese Säcke wird ein Holzgestell gebunden, welches das Gewicht, dass darauf geladen wird besser zu verteilen. Auf diesem Kamel wird Sidi reiten. Links und rechts werden noch zwei große und evtl. noch zwei kleine Salzkegel festgezurrt. Die harten Kegel liegen auf den Dattelsäcken und scheuern nicht am Kamel.
Darüber wird dann die leichtere Ladung festgebunden. Die Kamele, die während des Tages ihren Reiter noch tragen müssen, werden etwas "bequemer" beladen, damit man nicht direkt auf dem Salz sitzt.
Kamel mit Dattelsack und daneben liegt der in Palmblättern eingewickelt der Salzkegel.
Ok, ok, ich habs ja kapiert. Du bekommst etwas weniger auf den Rücken, denn du mußt mich später noch durch die Wüste tragen.
Manche Kamele haben ihr Fell schon durchgescheuert und teilweise sieht man die aufgescheuerte Haut. Um den Schmerz zu lindern und Entzündungen zu vermeiden wird der Rücken eingepudert.
Nein, das Kamel droht mir nicht. Es hat nur die grüne Masse hochgewürgt, um es widerzukäuen. Dabei malen Ober- und Unterkiefer gegeneinander.
Das kleine Kamel hat noch Welpenschutz und muss noch keine Lasten tragen.
Soweit ich es mitbekommen habe, hat ein Tuareg das "wilde" Kamel eingefangen und hat ihm schnell sein Brandeisen eingedrückt.
Ok, die Kamele sind beladen. Dann kann es losgehen.
Zurück bleibt nur ein Haufen Kamelschei....e :mrgreen:
Hier noch ein nettes Kamelbeladungsvideo
https://www.youtube.com/watch?v=UzlC8dFhlfQSo, für heute reichts. Morgen gehts weiter