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Weltreisen und Langzeitreisen => Reiseberichte => Thema gestartet von: WSAlexander am 06. April 2017, 20:57

Titel: Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 20:57
Hallo Wüstenfreunde,

letzten November bin ich von einer besonderen Wüstenreise zurückgekehrt. :)  Ich hatte die Gelegenheit in Niger die traditionelle Salzkarawane durch die Ténéré und das Air Gebirge zu begleiten.

Bereiste Gebiete bzw. Städte:
Niamey, Agadez, Bilma, Fachi, Air/Timia und ein paar kleinere Ortschaften.

Sicherheit:
Nach einigen Sicherheitsbedenken aufgrund der Entführung (https://www.wuestenschiff.de/phpbb/sicherheitslage-niger-t53116.html?hilit=sicherheitslage#p175889) eines Entwicklungshelfers entschloss ich mich diese einmalige Gelegenheit nicht verstreichen zu lassen und trat die Reise unter Inanspruchnahme von Militärbegleitung an. Ein weiterer Teilnehmer, der mich auf der Karawane begleiten wollte, konnte sich nicht rechtzeitig entscheiden.

Bei Niger handelt es sich, wie das Auswärtige Amt schon schreibt, um ein Land mit hohem Sicherheitsrisiko. Besonders im Westen in der Nähe zu den Grenzen von Mali (AQIM) und im Süden zu Nigeria (Boko Haram). Diese Gegenden würde ich als No Go Zone betrachten.

Der von mir bereiste Osten ist terrorismusmässig nicht relevant. Flüchtlingsströme auf der Strecke Agadez - libysche Grenze gibt es nicht mehr, seit die Regierung in Niger keine Flüchtlingskonvois mehr zulässt. Dies birgt allerdings für Reisende ein neues Risiko, da die zahlreichen Schlepper nun ihr Business aufgeben mussten. Aus Libyen kommen zahlreiche weiße Pkw auf der Piste nach Agadez, von denen man nicht wirklich weiss, wer in diesen Fahrzeugen sitzt. Auf dem Weg von Agadez nach Bilma begleitete uns ein starkes Militärkonvoi und bei einem Brunnen auf der Strecke meinte einer, man sollte sich nicht zu weit entfernen. Es könnte sein, dass man dann plötzlich verschwindet. Das Tragen von Tuaregkleidung wurde aus traditionellen und Sicherheitsgründen angeraten. Wenn man sich unter Tuaregs aufhält ist das Tragen des Tagelmoust eh obligatorisch.

(https://www.wuestenschiff.de/alex_niger_2016/konvoy.jpg)

Während der Salzkarawane selbst gab es keine Militärbegleitung.

https://www.youtube.com/watch?v=Miszp1BuEbU

Erst bei der Ankunft in Timia wurde ich wieder von zwei Militärs mit AK 47 auf Schritt und Tritt bewacht. An einem Abend machten der Chief of Security und sein Stellvertreter mir ihre Aufwartung. Sie versicherten mir, dass es keinen Grund zur Sorge gäbe und alles nur reine Vorsichtsmaßnahme wäre. Der Chef meinte: take it easy and enjoy life

Mit dem Militär gab es zu keiner Zeit Unannehmlichkeiten oder Probleme. Alle waren freundlich und das gegenseitige Verhältnis absolut locker und aufgeschlossen.

Grüsse
Alexander
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:00
Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air

Es ist schon erstaunlich, auf welchem Wege sich manchmal Wünsche erfüllen. Am letzten Tag meiner Algerienreise (https://www.wuestenschiff.de/phpbb/zuruck-aus-algerien-t52724.html) letztes Jahr kam ich mit einer Agentur ins Gespräch. Seit vielen Jahren träume ich von einer Reise mit einer Karawane. Nein, keine Kameltour, wie sie Touristen angeboten wird. Eine richtige Kamelkarawane, wie diese, die auf ihrer Handelsroute die Wüste Nigers durchzieht.

Während meiner Zeit in Ägypten lernte ich einen Mann aus Siwa kennen, der gelegentlich eine Karawane für besondere Freunde veranstaltete. Sie führte von Siwa über Libyen nach Tunesien. Aus bekannten Gründen und mangels meiner Möglichkeit nach Ägypten einzureisen zerschlug sich diese Möglichkeit.

Als ich im Gespräch mit der Agentur nun von "meiner" Karawane erzählte meinte sie ganz trocken: "Da lässt sich bestimmt etwas arrangieren. Ich kenne den Karawanenführer der Salzkarawane…"

Einige Monate später bekam ich die Mitteilung, dass wir da "Go" hätten und ich konnte mit der Planung beginnen.
Zwei Wochen vor dem Abflug schien die Reise vor dem vorzeitigen Aus. Ein Überfall auf ein Hochsicherheitsgefängnis bei Niamey und die Entführung eines Amerikaners (https://www.wuestenschiff.de/phpbb/sicherheitslage-niger-t53116.html?hilit=niger%20sicherheitslage#p175962) verschärften die Sicherheitslage im Land. Meine Entscheidung stand aber fest. Der Flug nach Niamey ist gebucht.
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:02
Kurz nach Mitternacht komme ich am Aéroport International Diori Hamani in Niamey. Ein Fahrer des Terminus Hotels steht schon am Ausgang mit einem kunstvoll gemalten Namensschild bereit. Auf dem Weg zum Fahrzeug bietet mir ein Geldwechsler einen Kurs von 400 CFA für einen Euro. Weit unter dem üblicherweise erzielbaren Wechselkurs. Das Angebot erhöht sich auf 450 CFA, aber selbst dieser Kurs ist nicht akzeptabel.

Eigentlich bin ich zu müde, um mich mit Wechselkursen zu beschäftigen und ich bin froh, als mein Rucksack verstaut im Kofferraum liegt und wir uns durch die Nacht auf den Weg zum Hotel machen.

Kurz nach dem Airport fällt mir ein großes Plakat mit dem Konterfei unserer Bundeskanzlerin auf. In Kürze wird sie in Niger erwartet. Die Menschen in Niger stecken große Hoffnungen in den Besuch von Angela Merkel.

Ich checke kurz ein. Die lokale Agentur hat bereits alles vorbereitet. Ich bekomme den Schlüssel, werde zu meinem Zimmer begleitet, der Thermostat des Kühlschranks wir auf Maximum gedreht und ich lege mich, ohne meinen Rucksack auszupacken aufs Bett, um einige Stunden Schlaf aufzuholen. Ich hatte einen Tag Aufenthalt in Niamey bevor es per Flieger weiter nach Agadez geht.

(https://www.wuestenschiff.de/alex_niger_2016/IMG_2050.jpg)(https://www.wuestenschiff.de/alex_niger_2016/IMG_2050_1.jpg)
(https://www.wuestenschiff.de/alex_niger_2016/IMG_2050_2.jpg)(https://www.wuestenschiff.de/alex_niger_2016/IMG_2050_3.jpg)

Ursprünglich hatte ich den Transfer von Niamey nach Agadez auf dem Landweg geplant. Der Weg hätte mich allerdings durch die Ortschaft geführt, in welcher der amerikanische Entwicklungshelfer zwei Wochen vorher entführt wurde.
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:04
Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich von einem Muezzin, bellenden Hunden oder gackernden Hühnern geweckt werde. Doch nichts dergleichen geschah. Da war ein anderes, alles durchdringendes Geräusch. Es wird Zeit aufzustehen und dem Störenfried auf den Grund zu gehen.

Auf dem Weg zum Frühstück entdecke ich den Grund, der für meinen Schlafabbruch verantwortlich ist. Ein Pfau macht Jagd auf seine Weibchen.

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Auf dem Weg durch den Hotelgarten lauern Monster am Wegrand.

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Nach dem Frühstück geht es auf Entdeckungstour. Mein Guide, der mir Niamey zeigen sollte ist nicht aufgetaucht, also mache ich mich selbst auf den Weg in Richtung Stadtmitte.

Ich verlasse das durch Mauern, Zäune und Militärstacheldraht gesicherte Hotelgelände. Die Zufahrt zum Hotel wird noch durch ein Eisentor gesichert, das durch Soldaten mit AK 47 bewacht wird.

Ich biege nach rechts ab.
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:06
Vor einer Bäckerei steht dieser Mercedes mit einem Aufkleber meines Heimatfussballclubs :) Ich versuche, leider erfolglos den Eigentümer des Fahrzeugs ausfindig zu machen. Vermutlich wurde der Daimler schon mit dem Aufkleber nach Niger exportiert.

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In den Straßen wird Gegrilltes angeboten. Teilweise wird richtig schmackhaft gewürztes Fleisch angeboten. Man sollte sich mit Fleisch allerdings etwas auskennen. Häufig wird auch Suppenfleisch gegrillt und das eignet sich überhaupt nicht für diese Art von Zubereitung  :) Es erspart aber den Dentalkaugummi. Die Kaumuskulatur wird mit Sicherheit ausreichend beansprucht   8)

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Weiter geht es an der Botschaft Ägyptens vorbei.

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 Und plötzlich sehe ich ihn zum ersten Mal. Den drittgrößten Fluss Afrikas: den Niger

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:09
Auf dem Weg zum Niger komme ich an diesem Schild vorbei. Hier kämpft die Association Nigérienne pour la Défense des Droits de l'Homme für die Menschenrechte.

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Panorama: zum Vergrößern auf das Bild klicken.

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Fischer in einer Piroge auf dem Niger versuchen ihr Glück.

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Selbst bei starkem Verkehr kann man ohne Probleme auf die andere Seite der Brücke wechseln. Teilweise halten die Fahrzeuglenker an und winken einen rüber. Für Afrika wohl eine Ausnahme  ;)

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In das Museum schaffe ich es leider nicht mehr. Ich hätte zu gerne den Abre du Ténéré gesehen. Ich behalte mir den Besuch für das nächste Mal vor.

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Es ist Waschtag am Niger. Die Wäsche wird am Fluß gewaschen und am Straßenrand zum Trocknen aufgereiht.

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Ein schönes und großes Exemplar einer Piroge. Ein Traum ist es immer noch, mit so einem Boot den Niger entlangzuschippern.

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Fleisch wird am Straßenrand zum Verkauf angeboten. Irgendwie wundert es mich, dass das Fleisch keine Fliegen anzieht.

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Eigentlich gibt es keinen Grund für diesen Stau. Irgendjemand hat auf die Straße ein Schild aufgestellt, dass jetzt gleich ein Bus kommen würde. Busse scheinen absolute Vorfahrt zu haben.  ;)

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Badetag am Niger:

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Zurück im Hotel liegt in meinem Fach die Genehmigung, dass ich mich im Land frei bewegen darf. Zusätzlich hinterließ mein Kontakt das Flugticket nach Agadez.

Geld habe ich auch gewechselt. Jetzt steht der großen Reise nichts mehr im Weg  8)

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:12
Auf nach Agadez

Der Flughafentransfer des Hotels bringt mich wieder zurück zum Flughafen. Mit mir warten noch 23 Fluggäste auf den Flug nach Agadez.

In Niamey werden die Boardkarten noch manuell ausgestellt  :)

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Pünktlich hebt die Fokker 50 der Palestinian Airline nach Agadez ab.
 
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Im Passagierraum fällt mir ein Plakat mit der Aufschrift "FLIGHT CREW CHECK LIST FOR IN - FLIGHT CHEMICAL/BIOLOGICAL WAEPONS" auf dem die Crew instruiert wird, wie sie sich im Falle eines Angriffs mit chemischen oder biologischen Waffen zu verhalten hat. Anweisungen gibt es für folgende Szenarien: Die Waffe befindet sich im Flugzeug und wurde aktiviert, noch nicht aktiviert oder die Waffe befindet sich im Cargo Bereich.  ::) Interessant für welche Situationen es alles Vorschriften gibt.

Die Aussenbereiche Niameys aus der Luft.

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Anflug auf Agadez.

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Am Flughafen steht mein Fahrer schon bereit, der mich zum Hotel Paix d'Agadez kutschiert.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:13
In Agadez angekommen halte ich mich nicht lange im Hotel raus. Ich möchte sehen, wie sich die Wüstenstadt in den letzten 30 Jahren seit meinem ersten Besuch verändert hat.

Zunächst steht das Haus des berühmten deutschen Forschers Heinrich Barth (https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Barth) auf dem Programm.

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Barth war der erste Deutsche, der Agadez besuchte und auch dort zeitweise wohnte. Zu diesem Zeitpunkt war die einst prachtvolle Handelsstadt dem Verfall preisgegeben. Wohnten einst in Agadez 50.000 Menschen, waren es zu Barths Zeiten nur noch 7.000. Heute wohnen in der Stadt ca. 118.000 Menschen.

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Noch heute stehen in Barths Haus alte Kisten und Utensilien, die er auf seinen Reisen benutzte.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:15
Es geht weiter durch die Gassen von Agadez. Viel hat sich in den letzten Jahren nicht verändert. Agadez ist immer noch eine geschäftige Handelsstadt. Der Hauptunterschied im Vergleich zu vergangenen Jahren: es gibt keine Touristen.

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Kinder verkleiden sich und feiern ein Fest.

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Die berühmte Mosche von Agadez. Deren Besichtigung hebe ich mir für später auf.

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Wie mag Agadez von der Spitze dieses Turms aus aussehen? Ich klettere auf den Turm. Der Schweißstil der Treppen läßt mich zunächst zurückschrecken. Aber die Stabilität ist ausreichend.

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Der Blick von dort oben ist atemberaubend ;)

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Panorama: Zum Vergrößern auf die Bilder klicken.

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Der Hauptwasserturm von Agadez.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:17
Das Maison du Boulanger  oder das Haus des Bäckers wurde um 1917 von einem senegalesischen Bäcker erbaut und besticht durch seine wunderschöne in Lehm gehaltene Architektur.

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Das Haus erlangte auch Berühmtheit in Bernardo Bertoluccis Film "Himmel über der Wüste" (Sheltering Sky)

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Das Gebälk des Hauses wird von Fledermäusen bewohnt.

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Das Haus ist für Touristen freizugänglich. Für den Eintritt muss man allerdings etwas in die Tasche greifen ;)

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Von der Terrasse aus hat man einen schönen Ausblick auf die Dächer von Agadez.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:20
Der Sultanspalast. Das Sultanat reicht bis zum Air. Früher hatte der Regent große Machtbefugnisse und spielte eine wichtige Rolle im Transsaharahandel. Heute hat der Sultan nur noch representatie Aufgaben. Trotzdem erweisen ihm die Menschen Achtung und Erfurcht und drücken dies durch eine entsprechende Haltung und Verhalten aus.

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Nach meiner Rückkehr von der Karawanentour werde ich Gelegenheit für eine Audienz beim Sultan haben.

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Wer von den alten Saharafahrern kennt es nicht das Hotel de l'Air?  :)  Es war Anlaufstelle für viele Traveller. Vor 30 Jahren habe ich meinen VW Bus an den Besitzer verkauft. Lange ist es her. Heute ist das Hotel kaum noch frequentiert. Es existiert aber noch.

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Ob in deutsch, englisch oder anderen Sprachen. Die Tuareg bieten immer noch ihre handgefertigten Souveniers an. Es kommt aber kaum einer vorbei, der sie ihnen abkauft. Die Zeiten der Touristenströme sind vorbei. Sie versiegten endgültig vor zwei Jahren aufgrund der Tuaregrevolution.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:22
Inside the Mosque

Die Freitagsmoschee ist das Wahrzeichen der nigerischen Wüstenstadt. Sie soll ca. 600 Jahre alt sein und zählt, zusammen mit der Altstadt von Agadez zum UNESCO-Weltkulturerbe. Erbaut wurde die Mosche von dem Marabout Abu Zakarya aus dem Fessan. Ich möchte mir die Moschee genauer ansehen. Vor allem von innen...

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Es besteht die Möglichkeit die 99 Stufen des Minaretts hinaufzusteigen und Agadez von der Spitze des Turmes anzusehen. Hinfaufsteigen ist wohl etwas zuviel gesagt. Teilweise kann man sich nur kriechend fortbewegen.

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Entweder waren die Menschen im 16. Jahrhundert sehr klein, oder es gab architektonisch keine andere Möglichkeit, die Gänge größer zu bauen. Teilweise bewegt man sich im völligen Dunkel vorwärts.

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Während ich mich im Dunkel versuche mit Hilfe meiner Sinne im Turm zu orientieren, spüre ich, wie etwas an mir vorbeifliegt. Fledermäuse! Ein ganzer Schwarm wird durch meine Anwesenheit hochgeschreckt. Mir fällt meine Tollwutimpfung ein...

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Von der Spitze des Turms hat man einen schönen Ausblick auf den Sultanspalast...

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...und auf den Rest von Agadez.

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Panorama: zum Vergrößern auf das Bild klicken.

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Der Friedhof der Sultansfamilie. Hier liegen Generationen begraben.

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Na warte. Ich freß dich gleich  8)

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Der Gebetsraum des Sultans...

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...und für die restlichen Gläubigen.

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Hier können auch Frauen beten. Die Gebetsräume sind allerdings von denen der Männern getrennt.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:24
Die Bewohner von Agadez verstehen es auch ihre Freizeit sportlich zu gestalten, wie hier mit Ringen oder Fußball.

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Das Leben spielt sich aber in den Souks und Märkten ab. Hier gibt es fast alles zu kaufen.

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Unzählige Nähmaschinen nähen um die Wette.

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Der Duft von Kräutern und Gewürzen strömt durch die engen Gassen des Souks.

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Frisches Gemüse und...

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...Jamswurzeln werden feilgeboten.

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Aber auch Fleisch steht auf dem Einkaufszettel.

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Das Fleisch wird nicht ganz so hygienisch verarbeitet, wie in unseren Metzgereien.

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Auch die Fliegen versuchen ihren Anteil abzubekommen.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:27
Heute ist Viehmarkt in Agadez. Die Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen und kämpfe mich durch die staubigen Straßen.

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Der Handel von Vieh ist reine Männersache.  8)  Hier treffen sich die Herren der Schöpfung und diskutieren, tauschen Neuigkeiten aus und kaufen und verkaufen Tiere.

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Hier wird alles gehandelt was entweder vier Beine oder Flügel hat: Ziegen, Kamele, Rind, Esel, Geflügel...

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Esel mit Motorradkette :)

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Ach ja, Datteln, Nüsse und Kichererbsen werden auch verkauft. Und es gibt auch einige Salzstücke aus den Salinen Bilmas.

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Und wer einen neuen gefälschten Pass braucht ist hier absolut richtig.   ::)

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Tuaregs scheinen immer gut drauf zu sein. Sie haben einen ansteckenden Humor.

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Longhorns stehen gut im Futter und werden einen guten Preis erzielen.

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Die Art und Weise, wie Tiere transportiert werden ist nicht ganz artgerecht. Es wird etwas eng auf den billigen Plätzen.   ;D

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Wer seinen Fotoapparat bei den Tuareg zückt, hat schon verloren.   :D  Man muss fotografieren. Ob man will oder nicht. Das Bild wird danach begutachtet und herzhaft über das Ergebnis diskutiert und gelacht.  :)

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:29
Eine weitere Einnahmequelle bietet das traditionelle Schmiedehandwerk der Tuareg. Zusammen mit Genähtem, Geflechtetem oder Perlenschmuck findet man abwechslungsreiches Accessoire für verschiedene Anlässe. Hauptsächlich soll die Ware an Touristen verkauft werden. Derzeit gibt es aber keine Touristen in Agadez.   :'(

Hier wird zunächst übriges Material vom Bau erhitzt und grob zurecht geschmiedet. Aus den größeren Eisenteilen entstehen vor allem Messer oder Schwerter.

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Bei Silber, Bronze oder Kupfer ist dann schon etwas mehr Feinmotorik gefragt. Da werden auch schon mal Füße und Zehen eingesetzt.

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Filigraner Schmuck oder andere Gegenstände werden fein herausgearbeitet.

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Für besonders aufwändige Gegenstände nimmt man schon mal alte Literatur als Vorlage.

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Habt ihr schon Schmuck für die Geliebte als Weihnachtsgeschenk? Nein? Dann ab nach Agadez.  :)

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Dieses kleine Messer mit verzierter Klinge gefällt mir. Ich verhandle und erziele einen für mich akzeptablen Preis  8) Und der Schmiedemeister legt sogar noch ein handgeschmiedetes Lesezeichen und einen Brieföffner drauf.

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Armreife, Brieföffner, Lesezeichen und anderes Kleinzeug.

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Kleine Behälter aus Kalkstein.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:32
Die Nigeriner ernähren sich natürlich nicht nur von Fleisch ;) Seit einem Jahr gibt es eine Schule, auf deren Lehrplan u.a. Landwirtschaft steht.

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Fischzucht dient hier nur der Ernährung des Verwalters ;) Irgend jemand hatte uns erzählt, dass in diesem Becken Fische gezüchtet werden. Wir machen uns auf die Suche, beobachten das Wasser, sehen aber keinen Fisch. Nach einer halben Stunde der ergebnislosen Suche kommt der Verwalter vorbei und wirft Fischfutter ins Wasser. Doch nichts rührt sich im Wasser. Ich möchte nicht wissen, was der Verwalter hier jeden Tag füttert.   :D

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In dem Garten wächst Henna, die Frucht, aus der für Frauen, die Farbe hergestellt wird, mit der sie sich kunstvolle Malereien auf die Haut zaubern.

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Aus diesem Brunnen werden die Felder bewässert. Brunnentiefe ca. 12 Meter.

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Das Gebiet ist in Parzellen aufgeteilt. In jeder Parzelle werden die verschiedenen Schritte der Landwirtschaft gelehrt und praktisch geübt. Anpflanzung, Düngen, Kompostierung, Umweltschutz...

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Die Schule wird durch eine nigriner aus Agadez und seiner schweizer Frau geleitet.

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Baumwolle wird hier auch angepflanzt. Eigentlich könnte das Land von Textilimporten zumindest teilweise unabhängig werden.

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Das war der vorläufig letzte Tag in Agadez. Morgen breche ich auf nach Bilma, um die Salzkarawane zu treffen :)

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:33
Am nächsten Morgen holen Omar, mein Begleiter und Moma, der Fahrer mich im Hotel ab. Endlich geht es nach Bilma, wo ich mich mit der Salzkarawane treffe.

Zunächst müssen wir zu Militärgarnison, wo wir uns mit der Militäreskorte treffen. Es gibt nur ein Problem. In Agadez wird die Strasse, die nach Arlit führt neu gebaut. Die Straße sieht schon ganz gut aus und man hat sie auch sauber mit Randsteinen eingefaßt. Anscheinend wurden einige Randsteine zuviel eingebaut, denn es gibt jetzt keine Möglichkeit von der einen Straßenseite auf die andere zu fahren. Also fahren wir einen größeren Umweg zum Treffpunkt in der Kaserne.

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Relativ schnell velassen wir Agadez in Richtung Osten. Zunächst fahren wir durch Buschlandschaft. Im Busch leben teilweise Tuaregfamilien mit ihren Ziegenherden. Teilweise herrscht unter den Buschbewohnern große Armut.

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Ein Zwiebeltransporter en panne.

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Die ersten Hütten, die als Wohnung und Vorratspeicher dienen.

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Die erste Pause. Wir werden viele Pausen machen müssen, denn der Toyota hat ein Problem mit der Kühlung  und überhitzt. Wir müssen alle 30 Minuten anhalten, den Kühler abkühlen, Wasser nachfüllen...

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Da Militär sieht es gelassen. Ich habe den Eindruck, sie sind ganz froh über die Abwechslung.

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Auf dieser Piste wurden die Flüchtlingsströme nach Libyen geschleust. Die nigrische Regierung hat die Flüchtlingstransporte verboten. Seit dem ist die Piste weniger frequentiert.

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Die Pause wird zum Beten oder Ausruhen genutzt.

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Aus Libyen kommen uns nicht nur LKWs entgegen. Auffällig viele weiße Fahrzeuge mit nur einer Person besetzt fahren in Richtung Agadez.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:36
Etwas östlich von Agadez stoßen wir auf diesen "Außenposten". Hier wird gehandelt, geschmuggelt und Informationen ausgetauscht.

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Für das leibliche Wohl wird auch überall gesorgt auf die typische Art und Weise. ;)

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Der Grillmeister läßt mich sein Fleisch testen. Es ist scharf gewürzt und schmeckt super!  8)

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Haupthandelsware ist Holzkohle. Es kommt überall zum Einsatz: beim Grillen, der mobile Teekocher wird damit angefeuert...

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Nach der kurzen Pause geht es weiter in Richtung Bilma.

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Jemand hat seinen Wasserkanister verloren. Er war in einen Sack eingewickelt, damit das Wasser vom Fahrtwind gekühlt wird.

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Das Binden des Tagelmoust habe ich langsam ganz gut drauf. Mein Erscheinungsbild wird immer authentischer, wäre da nicht die weiße Hautfarbe ;-)

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Der Tag neigt sich dem Ende zu und es dauert etwas, bis wir einen Lagerplatz abseitz der Hauptpiste finden. Mittlerweile stehen millionen Sterne am Himmel und der Militärchef rätselt, wo Osten liegt. Omar will mich testen und fragt, in welche Richtung wir morgen fahren müssen. Ich orientiere mich kurz an den Sternbildern und zeige danach nach Osten. Omar meint, ich liege falsch und er zeigt nach Norden und meint, dass dort Osten liegt. Ich aktiviere mein GPS und zeige den Jungs, dass ich nicht ganz so falsch lag. ;) Omar meinte nur: keine Angst, der Karawanenführer braucht kein GPS.  8) 

Nun, da jeder nun weiß, dass ich ein GPS Gerät dabei habe erhalte ich alle 30 Minuten die Frage: wie weit nach Bilma? Wie weit nach Agadez? Weißt du auch, wie weit es nach Dirkou ist? Ich bin geduldig, freue mich aber trotzdem, wenn wir in Bilma eintreffen werden. ;)

Nachts läuft immer ein Soldat Streife um unser Lager. Man weiß ja nie... Ich schlafe auf jeden Fall wie ein Murmeltier.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:40
Gestern Abend fuhren wir noch weit in die Nach hinein, sodaß wir nicht genau sehen konnten, wo wir gelandet waren. Am Morgen wurde es klar. Wir hatten in der Nähe der Piste übernachtet, aber...

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...nicht weit entfernt von den ersten Dünen.

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Endlich richtige Wüste :)

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Zwangsweise legen wir unseren Halb-Stunden-Halt ein, um den Kühler des Toyotas zu kühlen. Eigentlich sollte er sich ja selbst kühlen...

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Wir nutzen die Pause für ein Fotoshooting in den Dünen :) Unsere Begleitmanschaft mit ihren AK 47. Den Stahlhelm und die Splitterweste trägt immer derjenige, der gerade Dienst am Manschinengewehr hat.

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Meine Haut ist noch etwas zu weiß und bildet einen guten Kontrast zu den Jungs ;)

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Omar. Er sollte mich eigentlich auf der Karawane begleiten, musste aber kurzfristig umdisponieren. Mit interessanten Konsequenten, wie ich später sehen sollte.

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Nicht alles Fahrzeuge haben es aus der Wüste wieder rausgeschafft. Einige blieben liegen, wurden ausgeschlachtet und werden wohl noch einige hundert Jahre dort liegen, bis Sand und Wind es geschafft haben, das Blech in Staub zu zerlegen.

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Die Soldaten machen es sich im Sand bequem. Wir haben Zeit, denn wir wollen nicht vor Sonnenuntergang in Dirkou eintreffen.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:44
Die Spuren im Sand sind Zeugen aus einer Zeit, als die Wüste noch unter Wasser lag. Kleine Kegelmuscheln findet man in noch sehr gutem Zustand, obwohl sie schon viele Millionen Jahre hier herumliegen. Von den rotbraunen Röhren vermute ich, dass es sich um Pseudofulgurite handelt, also Röhren, die von den früheren Meeresbewohnern gegraben wurden.

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Gegen Mittag treffen wir bei dieser Oase ein. Genau der richtige Ort, um ein Mittagsschläfchen zu machen und den Toyota auskühlen zu lassen.

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Während Omar eine leckere Pasta zaubert und zeigt, dass man Spaghetti auch ohne große Mengen Wasser kochen kann erkunde ich die Umgebung.

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Bis hierhin und nicht weiter, dachte sich der Fahrer dieses Fahrzeugs, dessen Marke mir nicht erschließt.

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Ein Brunnen mit köstlich, kühlem Wasser. Die Soldaten waschen sich, um anschließend zu beten. Sie raten mir mich nicht so weit zu entfernen. Es ist die einzige Wasserstelle weit und breit und es könnte die Gefahr bestehen, dass man plötzlich verschwindet. Mir ist nicht klar, wie ich diese Warnung einschätzen soll und bin lieber etwas vorsichtiger.

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Reifenflicken ala l'Afrique :) Polizei und TÜV in Deutschland hätten ihre Freude. Man nehme Nadel und Strick anstatt Gummiflicken und Vulkanisierflüssigkeit  8)

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Die kleine Oase ist wie ein Paradies. Nach der würzigen Pasta legen wir uns in den Schatten und dösen etwas vor uns hin. Wir haben Zeit und befinden uns nicht auf der Flucht. ;)

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:47
Gegen Sonnenuntergang kommen wir in Dirkou an. Militär aus Agadez trifft Militär aus Dirkou. Ich werde aufgefordert meinen Tagelmust nun so anzulegen, dass man mich nicht mehr erkennen kann. Mein Begleiter meint, wir sollten vermeiden, dass "unnötige" Fragen gestellt werden. Wir sitzen etwa 30 Minuten im Toyota, bis unser Militärkonvoi zur Weiterfahrt nach Bilma ansetzt.

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Mittlerweile ist die Nacht hereingebrochen. Ich werde jetzt häufiger gefragt, was mein GPS bezüglich der Entfernung nach Bilma anzeigt. Als wir in Bilma eintreffen sind die Randsteine schon hochgeklappt. Unser Ziel ein Lehrer, bei dem wir etwas Essen und übernachten werden. Um 4:00 Uhr soll ich zur Karawane stoßen.

Der Schlafsack ist schnell zusammengepackt und noch vollkommen schlaftrunken steigen wir in den Toyota. Wir werden erst eine Stunde durch Bilma irren, bevor wir jemanden sehen, der im Dunkeln mit einer Taschenlampe Lichtzeichen gibt. Die Karawane!

Wir laden meinen Rucksack und bottled water aus. 42 Flaschen Wasser und mein Gepäck werden von zwei jungen Tuareg auf verschiedene Kamele verteilt. Ich werde Sidi vorgestellt, der Karawanenführer oder Madougou, wie die Touareg ihn nennen. Er genießt großes Ansehen und man zollt ihm Respekt, denn er ist der Mann, der diese Karawane mit fast 300 Kamelen und 17 Begleitern sicher nach Timia führen muss.

Sidi ist zwei Jahre jünger wie ich, sieht aber älter aus. Ich werde von ihm aufs herzlichste begrüßt. Schnell werde ich von den Unterführern der Karawane umringt. Wir begrüßen uns. Nur: ich verstehe sie nicht und sie verstehen mich nicht. Es spricht kaum einer ein paar Worte französisch. Karawanensprache ist Tamasheq. :) Nun, da mich mein Begleiter auf dieser Karawane nicht begleiten wird, sehe ich mit Spannung den nächsten knapp zwei Wochen entgegen.

Auch von den anderen Tuareg werde ich herzlich begrüßt. Da ich in arabischen Ländern häufig Probleme mit meinem Namen habe, halte ich es kurz und gebe meinen Namen mit "Alex" an. Ah, Akelex. Nein, Alex. Ah, Akelex. Nun gut, dann gehe ich eben als Akelex der Deutsche in die Annalen der Karawanengeschichte ein.  :)

Die Karawane besteht aus mehreren kleinen Karawanen, die sich in Bilma zu einer großen Karawane für die Ténéré Durchquerung treffen. Der Zeitpunkt des Abmarschs hängt u.a. vom Mond ab. Da der Madougou sich teilweise nach den Sternen orientiert wird vermieden, bei Vollmond zu marschieren, da dieser die schwachen Sterne überstrahlen würde. Das wichtigest Sternbild, das Sidi zur Orientierung dient, sind die Plejaden, die Cat Ahad oder Töchter der Nacht. Vor der Abreise werden traditionell die Geister befragt und wenn sie nichts dagegen haben, dann kann sich die Karawane in Bewegung setzen.

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Zum Sonnenaufgang beginnt das große Abenteuer. Ich bekomme ein Kamel zugewiesen, dessen Höhe einschließlich Gepäck etwas 2,20 beträgt. Man war offensichtlich der Meinung, dass meine Körpergröße direkt proportional mit der Höhe des Kamels sein muß.   ::)  Irgendwann werde ich auf dem Tier auch Reiten müssen. Wie komme ich dort hoch? Die Karawane wird nicht anhalten. Wir werden den ganzen Tag und einen Teil der Nacht laufen bzw. reiten. Noch sehe ich mich mit diesem Problem nicht konfrontiert und verdränge es, bis es akkut wird.

Während die Karawane sich nun in Bewegung setzt ruft Sidi ein lautes "Allahu akbar" und betet eine Sure des Korans. Göttlicher Beistand ist notwendig bei einer Reise durch die Wüste. Nach dem Gebet läd mich Sidi ein neben ihm zu laufen. Es dauert etwas, bis ein Gepräch in Gang kommt. Selbst mit meinem rudimentären Französisch komme ich nicht weiter, denn dass einzige, was ich dem Tuareg entlocken kann ist ein "C'est bon". Also versuchen wir es mit den Händen, danach setzen wir noch die Füße mit ein und wenn es gar nicht mehr weiterging fingen wir an, Bilder in den Sand zu malen. Es begann uns beiden richtig Spass zu machen.   ;)

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Ich hatte mir vorgenommen soviel wie möglich zu laufen. Das Tagespensum bestand aus 50 Kilometern, die an einem Tag auf 60 Kilometer anstiegen. Die Strecke legten wir in 16 - 18 Stunden zurück. Gegessen und gekocht wird während dem Laufen. Es gibt keine Pause. Die Karawane hält nicht an. Würde die Karawane eine Pause einlegen, müsste Gepäck und Ladung den Kamelen abgenommen werden und sie würden sich anschließend weigern weiterzulaufen. Die Karawane würde viel Zeit verlieren, was zusätzliches Wasser und Lebensmittel erfordern würde, das auf zusätzliche Kamele geladen werden müsste. Alles in allem also ein Rattenschwanz, der immer länger werden würde, je länger die Pause wäre. Mensch und Tier werden maximal gefordert.

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Ach ja, ich vergaß. Es gibt Pausen. Etwa zwei Minuten für die Gebete der gläubigen Moslems.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:49
Während ich meine ersten Karawanenerfahrungen und Eindrücke mache, rennen plötzlich einige junge Tuaregs, bewaffnet mit Äxten und Körben nach rechts weg und entfernen sich von der Karawane. Ich schaue Sidi verdutzt an. Er grinst und meint, ich soll den Jungs folgen.

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Wir passieren eine Gegend, in der Salzschollen verdeckt vom Sand aus dem Boden ragen. Teilweise hängen schöne Kristalle an den Schollen. Die Jungs hacken sie mit den Äxten aus dem Boden. Damit werden sie sich später auf den Märkten ein zusätzliches Taschengeld verdienen.

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Die Karawane ist mittlerweile schon weitergezogen und wir müssen sie wieder einholen. Noch ist es früh am Morgen und ich bin noch fit. ;-) Daher holen wir die Karawane schnell wieder ein.

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Die Kamele sind schwer beladen. Zuerst werden zwei Ledersäcke mit Datteln, die mit Stricken verbunden sind links und rechts vom Höcker abgelegt. Darauf oder seitlich werden mit Seilen Salzkegel oder -pfannen festgebunden. Zusätzlich tragen die Kamele ihre eigene Verpflegung: Bündel von Alemos Gras.

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Die Speerspitze der Karawane :-) Links, Sidi, der Madougou und seine beiden Begleiter Sabrilla und Kadir. Beide haben sich sehr rührend um mich gekümmert. Sabrilla hat mir beigebracht, wie ich während dem Laufen auf ein Kamel steige, ohne mir dabei die Knochen zu brechen und Kadir hat dafür gesorgt, dass ich nicht verhungere ;-)

Es ist wohl schon gegen 10:00 Uhr. Es gibt das zweite Frühstück. Heute gibt es Hirse, die bereits am Abend gestampf und am Morgen zubereitet wurde. Der Hirse werden Datteln beigemischt. Es schmeckt ziemlich farblos, aber es ist eine der Kalorienbomben, die uns die Energie für den Tag liefert. Eigentlich hatte ich mein eigenes Kraftfutter mitgebracht. Peronin, Proteinrigel und Proteingels. Aber ich habe gar keine Chance Nein zu sagen.  :)  Jeder bekommt einen Holzlöffel in die Hand gedrückt und dann macht der Hirsetopf die Runde.

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Ich hoffe nur, dass sich meine kulinarische Experiminetierfreudigkeit nicht auf den Magen schläft. Zum Abschluss einer jeder Malzeit wird Tee gekocht. Dazu wird Holzkohle mit etwas trockenem Alemos Gras in einem kleinen Drahtkorb angezündet und eine kleine Kanne mit Tee darauf gestellt.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:51
Die ersten Zeilen aus Werner Gartungs Buch: Durchgekommen

Zitat
Scheitern der ersten Karawane
Sandsturm. Vorgestern letzte, steinharte Brotreste hinuntergewürgt. Die Augen entzündet, Hals und Gaumen wie ein Reibeisen, der Magen ein großes Loch. Leer auch der Kopf, aufgegeben die Hoffnung. Nur noch stummes Erleiden.
Das Wasser geht zur Neige. Jetzt am vierten Tag wird unsere Situation bedrohlich, aber wir merken es nicht - und dadurch steigt die Gefahr noch mehr...

Schon die ersten Sätze des Buches fesselten mich und ich war noch mehr davon überzeugt, dass meine Entscheidung, an der Karawane teilzunehmen die richtige ist. Ich hatte allerdings nicht vor so zu enden, wie dieses Kabinenteil eines Lkws. Ich wußte allerdings, dass es hart werden wird, sehr hart...

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Ich bewundere die Kamele. Ich bekomme Hochachtung vor diesen genügsamen Tieren. Sie laufen 16, 18 Stunden ohne Pause, ohne zu trinken mit ihrem Gewicht auf dem Rücken. Manchmal müssen sie noch das Gewicht ihres "Herrn" tragen. Sie gehen immer den gleichen Schritt, immer die gleiche Bewegung, wie in Trance. Bei jeder Karawane erreichen ein oder zwei Kamele nicht ihr Ziel...

Wie verlockend es für die Kamele sein muss, wenn vor ihnen ein anderes Tier mit Alemos Gras läuft. Auch wenn das Gras hart und trocken ist. Kamele sind sehr genügsam und essen fast alles, was sich wiederkauen läßt.

Natürlich naschen sie gerne beim Vordertier. Aber das würde die Nahrungsversorgung der Tuareg allerdings durcheinander bringe.

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Um das Kamel am Naschen zu hindern, stecken sie einfach ein paar Grashalme zwischen die Oberlippen der Naschkatze. Die Tiere können die Grashalme nicht entfernen. Und wenn sie versuchen, sich am Grasbündel des vor ihm laufenden Tieres zu bedienen, stechen die Grashalme zwischen den Oberlippen.

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In vieleicht 1,5 - 2 Kilometern Entfernen spiegelt sich etwas. Es sieht aus, als würden sich die Sonnenstrahlen in den Scheiben oder dem Chrom eines Fahrzeugs spiegeln. Ich wende mich an Sidi: Voiture? Der Madougou schaut skeptisch. Als wir dem Licht näher kommen erkennen wir, dass es sich nur um ein Stück Alufolie handelt, das der Wind durch die Ténéré jagt. So kann die Wüste täuschen.

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Ich fotografiere, was das Zeug hält :-) Da ich nicht weiß, wie die Tuareg reagieren, wenn man sie fotografiert, zeige ich ihnen immer das Bild, das ich gerade geschossen habe. Jedes mal, wenn ich ein Bild zeige bricht Begeisterung aus. Wenn ich einem das Foto zeige, wollen es auch die anderen sehen. Sie verwenden dabei immer ein Wort, dass wie "kel" oder "gel" klingt. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll es etwa "gut" heißen.

Ich wusste nicht, auf was ich mich einlasse, als ich damit anfing, die Fotos zu zeigen. Nun mußte ich fotografieren, ob ich wollte oder nicht.  8) War ein Tuareg der Meinung, dass er jetzt fotografiert werden möchte oder fand einer ein gutes Motiv, dann wurde ich aufgefordert: Akelex, Foto...   :D  Mir war es nur recht, denn dadurch kam ich an einige schöne Aufnahmen.

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Eigentlich sind wir nicht mit Kamelen unterwegs, sondern mit Dromedaren (einhöckrig). Das Wort Kamel oder Chameau hat sich aber schon lange eingebürgert. Von dem her bleiben wir bei dem Kamel. ;)

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:54
Über den Erfahrungsaustausch mit Sidi verflog die Zeit. Mittlerweile hat die Sonne fast den Zenit erreicht. Die Temperaturen steigen weit über 50 Grad. Ich habe in den letzten sieben Stunden etwas 25 Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Meine Beine sind noch fit. Aber ich fühle eine tiefe Müdigkeit, wozu die Hitze noch beiträgt.

Karim, der vor allem für die Verpflegung zuständig ist, bereitet unsere tägliche -  ich nenne sie Nußsuppe - zu. In einer Schüssel gibt er gemalene Nüsse. Dazu kommt etwas, was wie Kakao schmeckt. Das ganze wird mit herrlich kühlem Wasser aus der Gerba aufgerührt. Eine weitere Kalorienbombe. Die Suppe schmeckt eigentlich kaum nach etwas. Aber ich esse sie schon alleine wegen dem kühlen Wasser.

Nach dem Nußgericht verteilt Sidi an uns immer noch einen Keks. Er besteht ebenfalls aus ganzen und gemahlenen Nüssen, zerhackten Datteln und Sand ;-) Und der Keks ist steinhart.   ::)  Man muss Wasser dazu trinken, um ihn aufzuweichen. Gelegentlich gibt es auch ein Stück Käse dazu, dessen Geruch ich nicht zu meinen bevorzugten Gerüchen zähle. Auch der Käse ist hart. Nicht ganz so hart wie der Nußkeks. Ich esse ihn schon alleine aus Respekt für meine Gastgeber.

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Um den etwas ungewöhnlichen Geschmack des Käses herunterzuspühlen gibt es die übliche Runde Chai, also den traditionellen Tee.

Jetzt bemerke ich, dass Sidi und ich die letzten sind, die ihren Weg noch zu Fuß fortsetzen. Die anderen sitzen schon alle auf ihrem Kamel und schaukeln synchron mit dem Schritt ihrer Reittiere.

Sidi fragt zum wiederholten Male, ob ich mich nicht auch auf mein Kamel setzen möchte. Er kann meine Kondition noch nicht einschätzen und fragt immer wieder nach, ob es mir gut gehe. Da mir jetzt aber die Müdigkeit auch in den Knochen steckt, werde ich mich jetzt auch ein Stück durch die Wüste tragen lassen.

Wie besteige ich nun mein Kamel? Sabrilla hilft mir dabei. Er löst das Seil des Kamels vom Vordertier und zieht den Strick leicht nach unten links, damit das Kamel die Geschwindigkeit reduziert und seinen Hals senkt. Ich muss nun mit einem Schwung meinen linken Fuß so über den Hals des Kamels werfen, sodass der Fuß sich auf der rechten Seite einhakt und das Knie sich aber noch auf der linken Seite befindet. Ich versuche mit den Händen am Gepäck Halt zu bekommen und ziehe mein zweites Bein nach. Mit diesem steige ich dann auch auf den Hals und ziehe mich auf das Kamel. Dabei muss ich mich umdrehen, damit ich dann auch in Sitzposition einnehmen kann. Die Kletterei auf dem Kamel ist nicht ganz einfach, wenn man weite Tuaregkleidung trägt. Schnell tritt man auf den Stoff und man muss aufpassen, dass man nicht wieder herunterfällt.

Etwas umständlich lande ich auf dem Kamel. Eigentlich nicht schlecht für das erste Mal. Die Tuaregs haben das Geschehen gespannt verfolgt und jubeln mir zu, als ich endlich oben sitze. ;) Durch meine Gestig gebe ich zum Ausdruck, dass der Aufstieg ganz schön schwierig war, worauf die Tuareg in ein schallendes Gelächter ausbrechen. Den Humor der Tuareg lernte ich sehr schnell kennen. Sie lachen gerne über andere, aber sie sehen es auch gerne, wenn man in der Lage ist, über sich selbst zu lachen. Damit schlägt man sehr schnell eine solide Brücke zur Kultur der Gastgeber.

Wenn ich schon meine Begleiter fotografiere, dann muss auch ich mich fotografieren lassen ;) Die Kamera wird natürlich herumgereicht, denn jeder will das Bild sehen, was wieder in lautem Lachen und Diskussionen resultiert.   :)

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Wer nun meint, dass es bequem ist, auf einem Kamel zu reiten, der täuscht sich gewaltig. Dieses Kamel hat keinen Sattel. Ich sitze unbequem auf dem Gepäck. Man kann sich nicht anlehnen und man hat kaum Halt. Den einzigen Halt bieten die Stricke, mit denen die Ladung befestigt ist.

Nach zwei Stunden Schaukeln auf dem Kamel steige ich wieder ab. Ok, runter komme ich schon irgendwie. Dafür sorgt schon die Schwerkraft.   ;D  Aber wie schaffe ich es von meinem 2,20 Meter hohem Sitzplatz so auf dem Boden aufzukommen, dass ich mir nicht die Knochen breche? Sabrilla macht es mir vor. Er wendet sich nach rechts und stützt sich mit dem linken Arm am Hals ab und mit dem rechten Arm, hmmmm... Ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Ich versuche es einfach. Also mit dem linken Arm auf dem Hals des Kamels und mit der rechten Hand stütze ich mich irgendwie ab und lasse mich langsam herab. Allerdings rutsche ich plötzlich ab und ich falle, ich falle und falle und man möchte nicht meinen, wie hoch 2,20 Meter sind.  :roll:  Ich komme hart auf dem Sand mit meinem Hintern auf. Als die Tuareg merken, dass mir nichts passiert ist, liegen sie fast im Sand vor lachen. Auch ich stimme in das Gelächter ein. ;)

Meine Beine, nein mein ganzer Körper ist noch total verspannt von der Reiterei und ich muss erst ein paar Schritte machen, bis sich mein Bewegungsapparat wieder synchronisiert hat.

It is Tea Time. Ich freue mich auf etwas Flüssiges mit Geschmack. Das Wasser in meiner Flasche ist mittlerweile so warm, dass man fast den Tee damit aufbrühen könnte.

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Ich laufe wieder einige Stunden. Als die Sonne sich dem Horizont nähert, steige ich wieder auf das Kamel auf. Ich bin total erschöpft. Es ist 17:30 Uhr und wir haben noch etwa dreieinhalb Stunden vor uns. Die letzten Stunden bis zum Lager sind eine Qual. Es ist ein Kampf zwischen der Hoffnung, bald das Lager zu erreichen und nicht auf dem Kamel einzuschlafen.

Gegen 21:00 Uhr kommen wir am Lager an. Ich lasse mich einfach vom Kamel herunterfallen. Im Dunkeln erkennt man eh nicht, wie weit und wohin man fällt. Hauptsache, man kommt unten unbeschädigt an.

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Die Kamele werden abgeladen. Mein Gepäck liegt irgendwo verteilt zwischen den Kamelen. Sidi führt mich zu einem Teil und deutet mir an, dass ich hier warten soll. Ich setzt mich auf den Boden und habe damit zu tun, gegen das Zufallen meiner Augen anzukämpfen. Sidi, Sabrilla, Kamir und ich richten uns einen gemeinsamen Übernachtungsplatz ein. Während ich meine Matratze ausrichte und meinen Schlafsackausbreite, bereitet Kamir das Abendessen zu. Es gibt Nudeln mit angerösteten Zwiebeln. Omar hatte mir auch noch Nudeln, Zwiebeln und Kartoffeln zurück gelassen, die ich unserer Küche beisteuere.

Eigentlich war ich schon damit beschäftigt einzuschlafen, als ich einen Teller mit Penne gereicht bekam. Danach gab es wieder Tee. Ich sehnte den Moment herbei und ich mich endlich in meinen Schlafsack kuscheln konnte. Als ich versuchte, mich am Sternenhimmel zurechtzufinden war ich schon eingeschlafen.
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 21:57
Atachi, Atachi, Atachi!!! schallt es durch unser im Tiefschlaf befindliche Nachtlager. Atachi, Atachi, Atachi wiederholt Sidi seinen Weckruf. Ich weiß nicht, was los ist, was mit mir geschieht. Ich versuche mich am Himmel zu orientieren. Wenn ich normalerweise zu dieser Jahreszeit in der Wüste aufwache, steht das Sternbild des Orion über mir. Die Sternenkonstellation steht aber noch weit im Osten. Ich schaue auf meine Uhr. Es ist 2:00 Uhr  :o  Ich hatte gerade mal 3,5 Stunden geschlafen. 3,5 Stunden nach diesem anstrengenden Tag. Das war eindeutig zu wenig.

Aber kaum hatte Sidi seinen Weckruf ausgestoßen wurde es lebendig im Lager. Schnell wurden die Feuer entfacht, auf dem das Essen für den Tag, die Hirse für das Frühstück und anschließend der Tee gekocht werden. Aus allen Ecken dröhnt das dumpfe Stampfen der Holzmörser, in denen die Hirse gestampft wird. Die Feuer sind klein, denn man sieht das Licht weit und Holz ist kostbar in der Wüste.

Mit lauten Juhuuuu und Jahuuuuu Rufen vertreiben die Tuareg den Schlaf aus ihren Knochen. Ich packe meinen Schlafsack und mein Gepäck zusammen und staple alles auf einen Haufen. Ich fülle meine Wasserflasche und setzte mich zu den anderen ans wärmende Feuer. Die Nacht war nicht kühl, aber mich fröstelt es trotzdem. Kadir reicht mir einen Holzlöffel und schon macht der Topf mit der warmen Hirse seine Runde. Danach gibt es Tee. Ich lerne diesen Tee auf dieser Reise schätzen. Er wärmt am Morgen und vertreibt den üblen Geschmack im Mund.

Nach dem Frühstück werden die Kamele zusammengetrieben. Jeder Kamelführer ist für seine kleine Herde verantwortlich. Sidi deutet mir an, mich bei meinem Gepäckhaufen hinzusetzen. Vieleicht will er vermeiden, dass ich verloren gehe. ;) Mir ist es recht, so kann ich noch etwas vor mich hindösen. Bevor es weiter durch die Ténéré geht.

Die Kamele werden im Dunkeln beladen. Jeder Handgriff sitzt. Es gibt kein Suchen. Jeder weiß, wo was liegt und auf welches Kamel es geladen werden muss. Ich bewundere diese Karawanies. Nun ist mein Haufen dran, um auf den Rücken einiger Kamele verteilt zu werden. Sidi nicht mich an der Hand und führt mich zu seinem Leitkamel. Es ist das erste Kamel der Karawane. Alle anderen Tiere werden mit einem Strick an das Vordertier gebunden. Sidi drückt mir lächelnd das Seil seines Kamels in die Hand.

Ich weiß nicht, ob ich jetzt stolz darauf sein soll, die ganze Karawane in der Hand zu halten  8)  Ich vermute, dass Sidi vermeiden wollte, dass ich im Weg stehe oder in der Dunkelheit verloren gehe. Also warte ich ab, bis die restlichen Kamel beladen werden.

So in der Dunkelheit zu warten ist natürlich langweilig. Ich warte darauf, dass es losgeht. Ich tripple so vor mich hin und mache einige Schritte vorwärts. Das Leitkamel interpretiert das wohl als den Startschuß und fängt auch zu laufen an. Die folgenden Kamele tun es ihm nach. Die Karawane setzt sich in Bewegung.   :o :o :o
Etwas unsicher bleibe ich wieder stehen und auch die Karawane zieht die Bremse. Das ging noch mal gut.   :-[

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Immer wieder ertönen die Juhuuuu und Jahuuuuu Rufe. Die Tuaregs sind heute besonders gut drauf. ;) Langsam bricht der Tag an und es wird heller. Sidi sieht mit seinem typischen Lächeln, dass ich immer noch dort stehe, wo er mich abgestellt hatte. Gut, einige Schritte weiter :) Ich übergebe ihm erleichtert den Strick seines Kamels und wir setzen unseren Marsch durch Stille und Einsamkeit fort.

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Sidi beginnt den Tag wieder mit seinem Morgengebet und sein "Allahu akbar" schallt durch die Wüste. Er singt wieder eine Sure aus dem Koran. Danach läßt er seine Gebetskette durch die Finger gleiten und murmelt dazu Gebete. Als er fertig ist, wendet er sich mir wieder lächelnd zu.

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Es ist angenehm am Morgen zu laufen. Die Luft ist noch frisch und kühl und die Sonne hat ihr Licht noch heruntergedimmt. Das wichtigeste Sternbild für die Tuareg sind die Plejaden. Sie haben eine mystische Bedeutung und sie dienen dem Madougou zur Navigation. Also versuche ich das Gespräch auf diese Konstellation zu legen, zeige auf den Himmel und zeichne die Plejaden in den Sand. Sidi versteht sofort und er erklärt mir mit seiner Zeichensprache die Bedeutung der Sterne.

Zu tief möchte ich Sidi nicht in Gespräche verwickeln, sofern das mit unseren beschränkten Mitteln überhaupt möglich ist. Der Karawanenführer ist ein ruhiger und in sich gekehrter Mann und genießt es immer noch durch die Wüste zu wandern.

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Heute gibt es keine Hirse sondern die gleichen Nudeln, die wir schon gestern Abend gegessen hatten. Jeder bekommt wieder seinen Holzlöffel und die Schüssel wird herumgereicht.

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Ich nutze jede Gelgenheit auf den Dünen zu laufen, an denen wir vorbeikommen. Bevor ich losmarschiere frage ich aber immer Sidi. Er ist der Chef der Karawane und ist für Mensch, Tier und Ware verantwortlich. Aber jedes mal nickt er mir lächelnd zu und ich kann mich von der Karawane entfernen.

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Nach dem gestrigen, anstrengenden Tag steige ich heute schon früher auf mein Kamel. Je länger der Tag wird, um so mehr hoffe ich an diesem Tag, dass wir das Lager bald erreichen werden.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 22:05
Sekundenschlaf

Atachi, Atachi, ruft Sidi in den Morgen hinaus. Und zündet das Feuer für den Tee an, ergänzt er dieses mal auf Tamasheq. Es ist wieder 2:00 Uhr morgens. Mir fallen die Augen wieder zu. Sidi weckt mich vorsichtig und versucht mich mit einem Glas Tee zu überzeugen, meinen Schlaf zu unterbrechen.

Mit dem Laufen kommt auch der Kreislauf schnell wieder in Schwung. Heute am dritten Tag waren die Juhuuuu und Jahoooo Rufe der Tuareg schon etwas verhaltener. Auch an ihnen gehen die Strapazen nicht vorbei.

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Nach unserem Mittagessen und dem Tee setzen wir uns auf unsere Kamele. Sabrilla hilft mir wieder beim Aufstieg. Es dauert immer eine Zeit, bis ich die richtige Sitzposition eingenommen habe. Zumindest für ein paar Minuten. Ich habe kein Sitzfleisch und ich bewege mich immer wieder hin und her, um zu verhindern, dass mir das Gesäss oder andere Körperteile einschlafen.

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Je heißer es wird, um so stärker macht sich die Müdigkeit bemerkbar. Man nickt für ein oder zwei Sekunden weg und schreckt danach wieder hoch und verkrampft sich in die Stricke, mit denen die Ladung auf dem Kamel gesichert ist. Die Müdigkeit überwältigt mich. Ich versuche meinen Schlaf immer mehr zu verlängern. Nur ein paar Sekunden. Bis ich wieder hochschrecke. Ich versuche die Stricke so um meine Hände zu wickeln, dass ich doch für den Fall der Fälle nicht vom Kamel fallen werde. Sabrilla, meinem Fordermann scheint es ähnlich zu gehen. Ich bemerke, wie sein Körper sich immer mehr nach rechts neigt und dann wieder hochschreckt.

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Wer auf einem Kamel reitet wird unweigerlich zum "Ja - Sager". Die Bewegung des Kamels veranlasst den Reiter zweimal pro Sekunde zu nicken. Selbst die Ohren des Kamels machen diese Bewegung mit. Es sieht zum Schreien aus.  :D  Der restliche Körper wippt natürlich mit. Besonders um die Hüftgegend, was auf die Dauer schmerzhafte Folgen auf den Rücken und den Lendenbereich hat. Ständig versucht man den Schaukelbewegungen entgegen zu wirken.

Plötzlich ist es geschehen. Aus dem Sekunden- wird ein Minutenschlaf. Ich höre nur noch die lauten Rufe bis ich bemerke, dass ich mit samt der Ladung nach rechts wegrutsche. Ich befinde mich im freien Fall.  :o  Während der ersten Hälfte des Fallens wird mit bewußt, was mit mir geschieht. Die zweite Hälfte nutze ich, um mir vorzustellen, was ich mir alles brechen könnte. Ich dachte an meine Hüfte, Beine... Ich wollte erst mal unten ankommen. Es ist schon erstaunlich, wie lange so ein Fall aus 2,20 Metern dauern kann und was einem dabei alles durch den Kopf schießt. Ich schlage auf...

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Ich schlage, wie befürchtet mit der Hüfte auf und auf mich fällt die gesamte Ladung. Langsam bewege ich mich. Ich teste die Beine, rolle mich etwas zur Seite. Es sieht gut aus. Meine Rippen schmerzen...

Schnell kommen mir einige Tuareg zu Hilfe geeilt. Sie befreien mich von der Ladung und ich erkenne an ihrem besorgten Blick, welche Gedanken ihnen durch den Kopf gehen. Ich versuche langsam aufzustehen. Ich bin noch an einem Stück. Ausser den geprellten Rippen ist mir nichts passiert. Die besorgten Gesichter erhellen sich wieder. Man läßt sich zu einem Lächeln hinreißen und sie klopfen mir erleichtert auf die Schulter. ;)

Wäre etwas Schlimmeres passiert, die Karawane hätte nicht anhalten können. Es hätte weitergehen müssen. Es gibt keinen Rettungshubschrauber oder einen Toyota für den Ernstfall.

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Die Karawane unterbricht ihren Trott nicht. Während sie weiter läuft, beladen wir wieder mein Kamel. Ich bin jetzt hell wach. Ich laufe wieder ein Stück.

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Als die Dunkelheit beginnt den Tag zu verdrängen sitzen wieder alle auf ihren Kamelen. Nur Sidi läuft weiter, als wären seine Reserven unerschöpflich.

Bei vollkommener Dunkelheit hört man kein Wort, keinen Laut. Nur das Treten der Kamelfüße im Sand. Es ist ein eigenartiger, gleichmässiger und monotoner Rythmus. Der Rücken schmerzt und ich sehne den Moment herbei, wo ich von meinem Kamel absteigen kann. Es gibt keine Ablenkung mehr, keine Dünen, welche die Müdigkeit vertreiben oder zumindest hinauszögern würden. Man starrt nur hinaus in die Dunkelheit. Es ist 21:00 Uhr, also die Zeit, wo wir normalerweise unser Lager erreichen. Die Karawane hält an. Aber nach einigen Minuten geht es weiter. Nach 10 Minuten wieder ein Stop. Doch kurze Zeit später geht es wieder weiter. Wie lange noch? Auch einige Tuareg merkt man ihre Ungedult an. Gegen 22:30 Uhr bleibt die Karawane wieder stehen. Dieses mal endgültig...

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Heute Abend brauche ich kein Abendessen mehr, keinen Tee. Ich bemerke nicht einmal mehr den beeindruckenden Sternenhimmel. Ich schlafe ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden ein.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 22:09
Wie der Name schon sagt, transportiert die Karawane vor allem Salz. Entweder in Form dieser Salzlaibe (Beza)...

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...oder diese Salzkegel (Kantu).

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Das Salz wird auf den Märkten der Städte z.B. Timia oder Agadez eingetauscht oder verkauft. Das Salz wird für das Vieh als Lecksalz benötigt. Außer dem Salz werden vor allem Datteln und Hirse verkauft. Auf dem Rückweg nimmt die Karawane dann alles mit, was die Menschen in den Weilern, kleinen Siedlungen wo vor allem Großfamilien wohnen, benötigen.

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Die Menschen leben dort in großer Armut und haben nur das Nötigste zum Leben. Sie haben keine Möglichkeit, in die Städte zu fahren, um sich mit dem zu versorgen, was sie benötigen.

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Vor einigen Jahrzehnten fing man an, diese Karawanen durch Lkws zu ersetzen. Die Lkws wurden auch noch subventioniert, was die Lkw-Transporte gegenüber den Karawanen konkurrenzlos machte. Allerdings merkte man schnell, dass durch die Modernisierung der Karawanenwege viele Menschen arbeitslos wurden, Traditionen verloren gingen und Unzufriedenheit aufkam. Darum hat man den Lkw-Verkehr wieder eingeschränkt.

Ein Beispiel ist die Siedlung Kodri. Sie liegt ziemlich genau zwischen Agadez und Timia. Es gibt dort eine Schule für die umliegenden Siedlungen. Das Problem: es gibt dort kein Wasser und es muß mit Menschenkraft oder auf Eseln, wenn vorhanden, aus 25 Kilometern Entfernung hertransportiert werden.

Wir wollen dem Abhilfe schaffen und bauen dort einen Brunnen.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 22:10
Die Beza wiegen ca. 2 kg und die Kantu 25 Kilo. Nicht jedes Kamel trägt diese Kegel, da auch noch anderes transportiert wird z.B. trägt jedes Kamel zwei Dattelsäcke aus Leder, die auch ganz schön schwer sind. Ich schätze, dass die Säcke zusammen ca. 30 - 35 kg wiegen. Dazu kann ein Kamel ohne Weiteres zwei dieser Salzkegel und noch zwei Salzlaibe tragen.

Ich habe keine Ahnung, welchen Wert so ein Kegel besitzt. Es gab aber Zeiten, da wurde das Salz mit Gold aufgewogen. Diese Zeiten sind allerdings lange vorbei.

Neben Naturalien bekommen die Männer auch etwas Geld, was durch den Handel eingenommen wird. Vor allem die Datteln und Hirse werden verkauft. Die Preise können aber je nach Jahreszeit und Ausfall der Regenzeit sehr volatil ausfallen. Besonders wenn eine andere Karawane bereits seine Ware auf die Märkte gebracht hat, dann fallen die Preise. Auch hier gilt der Grundsatz von Angebot und Nachfrage.

Die Menschen in den Siedlungen benötigen vor allem Mehl und Speißesalz, um Brot zu backen,

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Nudeln, Stoffe. Für ihre Kinder u.U. Schulmaterial, wenn es überhaupt vorhanden ist und die finanziellen Verhältnisse es zulassen.
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 22:13
Als es dämmert wache ich auf. Was war passiert? Kein Weckruf? Hatte der Madougou verschlafen? Ich lag in Mitten von Kamelen, Gerbas und verpackten Salzblöcken. Es war ruhig. Keine lauten Rufe, keine Hektik. Wir waren in der Nacht in der Oase Fachi angekommen.

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Die Gerbas waren an Holzpfählen aufgehängt, damit die nachtaktiven Nagetiere die Wasserbeutel nicht anknabbern.

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Ein Grund für die Rast in Fachi. Hier hatte die Karawane bereits Alemos Grasbüschel deponiert.

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Einige Kamele machen sich in den nahen Büschen bereits auf die Suche nach frischerem Futter.

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Ein Kamel steht noch etwas hilflos in der Gegend herum und ist sich unschlüssig, was es machen soll  :) .

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Ich mache mich auf den Weg und folge den Menschen- und Kamelspuren und treffe auf die Karawanies. Kameltränke ist angesagt. Dazu wird eine stabile Plastikfolie ausgebreitet, in die das Wasser, dass es hier nahe an der Oberfläche gibt geschöpft wird.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 22:15
Fachi ist ein kleines Paradies. Vieleicht wird das Gefühl durch die Anstrengungen der letzten Tage noch verstärkt. Es tut gut, am Morgen etwas länger liegen bleiben zu können und seinen Gedanken nachzuhängen. Die Wüste ist ruhig und friedlich, die Wellen im Sand stehen still.

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Obwohl ich mich eigentlich ausruhen sollte streife ich durch die Gegend und begeistere mich für die abwechslungsreichen Farben. Das grün der Palminseln, das braun der Palmstämme und die Okkerfarben der Wüste. Der blaue Himmel macht den Anblick noch perfekt.

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Plötzlich steigt mir ein stechender Geruch in die Nase. Dieser Geruch passt nicht zu dieser paradiesischen Wüste. Ich folge dem strengen Geruch.

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Neben einem Kamel steigt weißer Rauch auf. Es stinkt nach verbranntem Horn. Einige Tuareg brennen mit einem glühenden Eisen, das sie im Feuer erhitzt haben ihre Kamele.

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Von dem Kamel hört man nur ein mürrisches Knurren. Seine Beine sind nicht einmal festgebunden. Das Tier erträgt die Brandmarkung geduldig, obwohl ich den Eindruck habe, dass das heiße Eisen tief in die Haut eindringt.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 22:16
Während Sidi die Bündel für den Transport auf den Kamelen zurechtklopft...

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...zeigt mir ein anderer Tuareg, wie sie das Gras schneiden. Alles was erbraucht sind einige Stricke, mit denen das Gras zu Bündel zusammenschnüren und ein langes Messer, mit dem das harte Gras geschnitten wird.

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Getragen werden Utensilien und Gras auf dem Rücken.

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Die Mittagszeit rückt näher und es ist bald wieder Essenszeit. Die jungen Tuareg stampfen dazu Hirse in den großen Holzmörsern.

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Ein Sandwind kommt auf und die Luft wird trübe und das Licht grell. Und es wird heiß zu Mittag. Sehr heiß.

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Sidi zeigt mir voller Stolz seine Konstruktion.  8)  Er hat mir für den Mittagsschlaf einen Sonnenschutz gebaut und das "Bett" hergerichtet.  :)  Ich werde wie ein Murmeltier schlafen.

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Bevor es aber auf die Matratze geht, gibt es Mittagsessen. Zum Nachtisch gibt es Nüsse.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 22:18
Die morgentlich Luft war erfüllt von Sand. Gestern kam ein Wind auf, der sich über Nacht verstärkt hatte. Es war kaum noch möglich den Himmel von der Wüste zu unterscheiden. Die sonst scharfen Konturen der Dünen waren verschwommen und gingen nahtlos in den Himmel und in die Umgebung über.

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Akelex, Foto! Der Touareg wollte, dass ich ihn auf einem Foto verewige. So wie er stolz auf seinem Kamel saß. Also zog ich wieder meine Kamera aus der Tasche und schoß in ab. Wie immer zeigte ich das Foto und er lachte schallend und zeigte mit dem Daumen nach oben.  :)  Scheue vor der Kamere kannten die Jungs nicht.

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Trotz des aufgekommenen Sandwindes, der durch die Kleidung pfiff und den Sand überall dort ablagerte, wo man ihn am wenigsten brauch, war die Stimmung ausgelassen. Allerdings saßen die Reiter jetzt schon wesentlich früher auf ihren Kamelen. Die Anstrengungen der letzten Tage ging auch an den Wüstenbewohnern nicht spurlos vorbei.

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Nur Sidi, unser Madougou hielt tapfer durch und marschierte weiter durch den festen Sand.

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Akelex, Foto! Die Tuaregs schienen langsam die Barrieren zu dem fremden Europäer beseitigt zu haben. Der Kontakt wurde immer intensiver und langsam suchten auch die Schüchternen den Kontakt zu ihrem Gast.

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Akelex, Foto! Jetzt wurden die Jungs richtig warm und wollen auch die anderen Fotos sehen, die ich bisher auf meiner Reise geschossen habe. Ich erkläre einem, wie er die Bilder in der Kamere aufrufen und durch die Bilder blättern kann. Die Kamera macht ihre Runde. Immer wieder bricht ein Tuareg in Gelächter aus, wenn er ein bestimmtes Foto sieht. Besonders, wenn es sich um ein Foto eines Mitreiter handelt. :)  Sie haben richtig Spaß an den Bildern.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 22:21
Reist man durch die Ténéré, dann könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Erde doch eine Scheibe ist. Weite Strecken sind eben. Von Horizont zu Horizont sieht man keine Erhebung. Nicht einmal eine kleine Sandverwehung.

Wer sich auf so eine Karawanentour begibt muss sich darüber im Klaren sein, dass es Situationen gibt, wo es auch diesbezüglich keine Privatsphäre gibt. ;)

Man entfernt sich einfach ein oder zweihundert Meter von der Karawane und der Rest sieht dezent in eine andere Richtung ;) Das Problem ist nur, dass man nicht zu viel Zeit auf sein Geschäft verwenden sollte, denn die Karawane läuft weiter und man muß sie irgendwie wieder einholen. Und wenn die Beine nicht mehr richtig mitmachen, kann selbst dies zu einer Herausforderung werden.  ;D

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Kadir bereitet wieder Tee zu. In einem kleinen Drahtgestell hat er Holzkohle entzündet. Darauf steht die Teekanne.

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Die erste Pistenmarkierung.

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Wir kreuzen die Piste Agadez Bilma, werden ihr aber nicht folgen. Unser Kurs lautet Timia.

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Ich sitze jetzt auch auf meinem Kamel. Ich bekomme immer mehr Probleme mit meinem Rücken. Aber Ruhe bekomme ich keine. Akelex, Foto!  :D  Meine Kamera hatte ich zwischenzeitlich schon im Gepäck verstaut, aber ich ziehe sie nochmals hervor. Es scheint meinem Fotomodell nicht schnell genug zu gehen, denn er macht schon eine ungeduldige Handbewegung   ;)

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Welcher Wüstenbewohner mach hier seine Heimat gefunden haben?

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 22:23
Am Horizont tauchen die ersten Bäume auf. Ein Zeichen dafür, dass wir die Ténéré bald verlassen und die ersten Ausläufer des Air Gebirges erreichen werden.

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Manch einer wird sich wohl fragen, wie hält man das nur aus. Die weiten Strecken, die man zu Fuß zurück legen muss. Hat man am nächsten Tag nicht höllischen Muskelkater? Entscheidend ist eine gute Vorbereitung und dabei reicht es nicht, wenn man zwei oder drei Wochen vor der Abreise anfängt.

Ich bin schon immer sportlich aktiv. Aber für diese Reise muss man ein bischen mehr tun. Das wichtigeste ist, dass die Beinmuskulatur belastbar ist. Ich laufe (Joggen, nicht Spazierengehen ;)) zweimal pro Woche je nach Tagesform zwischen fünf und acht Kilometer. Zusätzlich besuche ich wöchentlich das Fitnessstudio, um besonders den Rücken und die Beinmuskulatur zu trainieren. Nach einigen Monaten Vorbereitung habe ich an einem Wochenende versucht, 50 Kilometer zu laufen. Ich hätte fast aufgegeben und musste feststellen, dass ich falsch bzw. nicht intensiv genug trainiert hatte. Beim Joggen bin ich zu langsam gelaufen, sodass die Oberschenkel nicht ausreichend belastet wurden.

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Also habe ich einen Zahn zugelegt, was ich deutlich an den Oberschenkeln bemerkte. Am nächsten Tag hatte ich Muskelkater.  :roll:  Dazu ein paar Gewichte an der Beinstreckmaschine im Fitnessstudio draufgelegt und schon wurde es besser.

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Während der Wanderung hatte ich mit meinem Laufapparat absolut keine Probleme. Nur der Rücken spielte nicht richtig mit, was aber weniger an der Vorbereitung lag, sondern an der weniger ergonomischen Haltung beim Reiten auf dem Kamel. Selbst die Tuareg hatten Probleme mit dem Rücken und fragten mich immer wieder, ob ich nicht Schmerztabletten dabei hätte.

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Ich muss auch ganz klar sagen: ohne eine intensive Vorbereitung ist diese Reise nicht möglich oder wird zur Qual. Also, bewegt euch mal ein bischen.  8)

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Je länger ich laufe, um so mehr steigt meine Achtung für diese genügsamen Tiere. Trotz ihrem Gewicht, dass sie auf ihrem Rücken tragen, manchmal zusätzlich mit einem Reiter, dem die Kräfte ausgehen, laufen sie immer im gleichen Trott, von morgens bis abends, ohne Pause.

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Vom Air weg führen einige Baumreihen, die mitten in den Oued wachsen. Wir müssen die richtige Baumreihe erwischen, an der wir rechts abbiegen und dann dem Oued folgen.

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Wir werden durch das Air eine Strecke nehmen, die für Allradfahrzeuge nicht zugänglich ist. Ich bin schon gespannt, denn es ist das erstes Mal für mich in diesem Gebirge.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 22:24
Heute starten wir wieder etwas später. Wie jeden Morgen werden die Kamele beladen und heute habe ich die Gelgenheit, mir das Beladen etwas näher anzuschauen.

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Zunächst werden die Kamel zusammengetrieben. Sie müssen sich auf den Boden setzen. Die Ober- und Unterbei werden so zusammengebunden, dass die Kamele nicht aufstehen können. Die morgentliche Beladungszeremonie geht sehr lautstark vor sich. Die Kamele haben eine ganze Palette an Geräuschen auf Lager. Sie gurren, gluckern, stoßen kurze und tiefe Brummlaute aus oder schreien einfach aus vollem Halse, wenn ihnen irgendetwas nicht passt.  :mrgreen:  Manchmal habe ich das Gefühl, dass Kamele, ähnlich wie Katzen einen besonderen Charakter besitzen. Kamele lassen sich ungerne berühren, nur wenn es sie irgendwo juckt ist eine kratzende Hand sehr willkommen.

Bei Dunkelheit habe ich erlebt, dass beim Streicheln des Halses heftig Funken über das Fell gesprüht sind. Das Fell war statisch aufgeladen.

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Hier einige Beispiele im Video:

https://www.youtube.com/watch?v=pJfnzImoNnk

Deutlich ablesen kann man auch die Stimmung eines Kamels anhand der Mimik. Zusammen mit den Lauten, die es ausstößt merkt man gleich ganz genau, ob das Tier gut drauf ist oder nicht.  8)

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Das gurrende Geräusch entsteht vor allem dadurch, wenn die Kamele das unverdaute Gras hochwürgen und es wiederkäuen. Man sollte sich dabei nicht zu nahe am Kamel aufhalten. Es könnte durchaus sein, dass man von der grünen und stinkenden Brühe etwas abgekommt.  :)

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 06. April 2017, 22:33
Nochmal zurück zum Beladen der Kamele. Bevor wir die Wüstenschiffe wieder aufsatteln, vertreiben wir uns am Lagerfeuer erst einmal die nächtliche Kälte aus den Knochen. Es ist weniger die Temperatur, die uns zu schaffen macht. Wir sind bei weitem davon entfernt, was man als ausgeschlafen bezeichnen könnte.

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Zum Frühstück gibt es einen steinharten Wüstenkeks. Gemalene Nüsse mit Datteln und als Sättigungsbeilage Wüstensand.    :)  Da der Keks sich mit der normalen Kaumuskulatur kaum zerkleinern läßt, warte ich, bis der heiße Tee fertig ist.

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Die Nacht war dabei, den ersten Sonnenstrahlen zu weichen, als wir uns aufmachen, unsere Kamele zu beladen. Bis auf das Brüllen, Gurgeln und Grunzen der Kamele kommt den Karawanies kaum ein Laut über die Lippen. Auch ihnen stecken die Anstrenungen und der Schlafentzug in den Knochen.

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Zunächst werden diese Ledersäcke mit den Datteln auf die Kamele geladen. Einen hinten und einen vor dem Höcker. Oder links und rechts davon.

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Auf diese Säcke wird ein Holzgestell gebunden, welches das Gewicht, dass darauf geladen wird besser zu verteilen. Auf diesem Kamel wird Sidi reiten. Links und rechts werden noch zwei große und evtl. noch zwei kleine Salzkegel festgezurrt. Die harten Kegel liegen auf den Dattelsäcken und scheuern nicht am Kamel.

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Darüber wird dann die leichtere Ladung festgebunden. Die Kamele, die während des Tages ihren Reiter noch tragen müssen, werden etwas "bequemer" beladen, damit man nicht direkt auf dem Salz sitzt.

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Kamel mit Dattelsack und daneben liegt der in Palmblättern eingewickelt der Salzkegel.

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Ok, ok, ich habs ja kapiert. Du bekommst etwas weniger auf den Rücken, denn du mußt mich später noch durch die Wüste tragen. ;)

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Manche Kamele haben ihr Fell schon durchgescheuert und teilweise sieht man die aufgescheuerte Haut. Um den Schmerz zu lindern und Entzündungen zu vermeiden wird der Rücken eingepudert.

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Nein, das Kamel droht mir nicht. Es hat nur die grüne Masse hochgewürgt, um es widerzukäuen. Dabei malen Ober- und Unterkiefer gegeneinander.

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Das kleine Kamel hat noch Welpenschutz und muss noch keine Lasten tragen. ;) Soweit ich es mitbekommen habe, hat ein Tuareg das "wilde" Kamel eingefangen und hat ihm schnell sein Brandeisen eingedrückt.

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Ok, die Kamele sind beladen. Dann kann es losgehen.

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Zurück bleibt nur ein Haufen Kamelschei....e  :mrgreen:

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Hier noch ein nettes Kamelbeladungsvideo ;)

https://www.youtube.com/watch?v=UzlC8dFhlfQ

So, für heute reichts. Morgen gehts weiter ;)
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:00
Wir nähern uns dem Air Gebirge. Der nördliche Teil des Gebirges und der Nordosten der Ténéré gehören seit 1991 zum Weltnaturerbe. Die Kel Ewey Tuareg leben hier vom Handel zwischen den Oasen Timia, Iferouane und Tabelot auf der einen Seite und Bilma, Fachi und Kano in Nigeria auf der anderen.

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Das Naturschutzgebiet Air und Ténéré ist mit 7,7 Millionen Hektar das größte Schutzgebiet Afrikas. Hier wächst noch alles ungestört und manchmal hat man den Eindruck, dass man sich durch einen ehemaligen Urwald bewegt. Tatsächlich herrscht im Air in den unteren Regionen Buschlandschaft vor.

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Akelex... Na ja, ihr wißt ja schon, was jetzt kommt.  :)

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Wenn ich den erwische.   ;D

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Die Tuareg werden, nachdem sie still geworden waren, wieder ausgelassener. Sie wissen, dass sie in wenigen Tagen ihre Familien wieder sehen werden.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:02
Bis hierhin und nicht weiter. Hier beginnt der Air ;)

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Der Karawanenchef genehmig sich wieder seinen fünf Uhr Tee...

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...und ich schließe mich der Tradition an.

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Ein Bündel trockenes Gras ist immer bereit, mit dem die Holzkohle für den Tee angefeuert wird.

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Etwas 100 Kilometer südlich von hier liegt Gadoufaoua (https://de.wikipedia.org/wiki/Gadoufaoua), der Saurierfriedhof, das berühmte Ausgrabungsgebiet, in dem ganze Skelette von Sauriern gefunden wurden.

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Wir befinden uns ca. 65 Kilometer östlich vom 2022 Meter hohen Vulkan Idoukal-n-Taghès. Er ist der höchste Berg in Niger.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:03
Neben diesem Esel bietet der Air eine Vielfalt an Fauna und Flora. Statistisch gesehen leben hier 40 Säugetierarten, 165 Vogel- und 18 Reptilienspezies. Vereinzelt soll es sogar noch Geparden im Air geben. Denen sind wir allerdings nicht begegnet.

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Neben diesem schönen Falken gibt es aber auch Tiere, die auf der Roten Liste stehen. So wurden Ende der 80er Jahre zum letzten Mal Dama- und Dorkasgazellen und der Afrikanische Strauß beobachtet. Der Wilderei konnte zum Glück Einhalt geboten werden, sodass sich einige Tierarten wieder ansiedeln konnten. Die Mendesantilope z.B. war bereits auf 15 Tiere reduziert. Heute zählt man schon wieder über hundert Antilopen.

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Seit dem der Air zum Schutzgebiet erklärt wurde, darf dort nicht mehr in die Natur eingegriffen werden. Die Jagd ist verboten. So wachsen die Pflanzen wild wie in einem Urwald.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:05
Je näher wir dem Air Gebirge kommen, um so grüner wird die Landschaft. Zunehmend treffen wir auch auf Menschen, die hier im Busch leben.

Der Brunnen ist ausgetrocknet. Woher bekommen die Menschen ihr Wassser?

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Die Menschen leben in Armut und fristen ihr Dasein mit etwas Kleinviehzucht. Man kann sich vorstellen, was passiert, wenn für einige Jahre die Regenzeit ausbleibt.

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An unserer Route warten schon Kinder. Die Tuareg werfen Datteln in den Sand, welche die Kinder gierig aufsammeln. Mich würde interessieren, wovon sich die Menschen hier ernähren. Außer Datteln, Hirse und Ziegenmilch.

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Gelegentlich verlassen wir das ausgetrocknete Flußbett und begeben uns in felsigeres Terrain und somit in höhere Lagen.

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Manchmal stehen die stacheligen Akazienbäume so eng, dass wir mit unserem Körper an den Ästen entlangschrammen. Einige Kratzer bleiben zurück. Die verheilen allerdings wieder. Wichtiger ist, dass man auf die Augen aufpasst.

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Die Gegend, in der wir jetzt unterwegs sind, ist für Geländefahrzeuge nicht befahrbar. Entsprechend unberührt ist die Natur. Wir laufen auf den Pfaden, welche die Karawanen vor langer Zeit hinterlassen haben.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:07
Man geht davon aus, dass das Dromedar 3000 v. Chr. zum ersten Mal von Menschen auf der Arabischen Halbinsel gezähmt wurde. Lange Zeit diente das Dromedar als Milch und Felllieferant. Als Reit- und Transporttier war es aufgrund seines Höckers untauglich, da es noch keinen entsprechenden Sattel gab.

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Etwa 1500 Jahre später wurde ein Gestell entwickelt, dass es erlaubte bis 250 Kilo auf dem Kamel zu transportieren. Die Form des Gestells hat sich bis heute nicht verändert.

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Bis der Motor erfunden wurde und Fahrzeuge die Sahara durchquerten bestanden Karawanen durchaus aus 20.000 oder 30.000 Tieren. Damals wurden vor allem Gold, Elfenbein und Sklaven in den Norden gebracht. Heute sind es Salz und lebenswichtigere Waren.

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Die Tuaregunruhen und die französische Kolonialzeit trugen das Ihre zum Beinaheverschwinden der Karawanen bei. Noch rechzeitig erkannte man, dass das Ersetzen des Kamels durch den Lkw Menschen arbeitslos macht und Unzufriedenheit erzeugt, die auch in Unruhen münden können. Wie lange mag es wohl noch Karawanen geben?

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Nicht alle Karawanen erreichten jedoch ihr Ziel. Einige brachen mit mehreren Tausend Kamelen auf und verschwanden in den Weiter der Sahara. Von ihnen fehlt bis heute jede Spur...

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Die Nacht rückt näher und wir suchen uns einen Übernachtungsplatz in einem Oued.

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Auch die Kamele freuen sich auf eine Pause. Ausgelassen rollen sie sich im Sand ;)

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:08
Nachdem wir einige Tage unterwegs waren, ohne die Kamele tränken zu können, machen wir Halt in dem ausgetrockneten Oued. Ausgetrocknet ist das Oued nur oberflächlich. Wir graben etwas im Flußbett uns stoßen schon kurz darauf auf Wasser.

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Das Wasser ist zunächst trüb vom aufgewühlten Sand, setzt sich aber bald fast vollständig ab. Die Kamel können es kaum erwarten und stürzen sich auf die Erfrischung.

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Man sollte einigermaßen ein Auge dafür haben, wo man nach Wasser graben muss. Es gibt Stellen, da wurde bereits gegraben, ohne auf Wasser zu stoßen.

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Die Tuareg füllen ihre Gerbas mit dem lebensspendenden Wasser. Ich versuche es zunächst einmal, bevor ich meine Flaschen füll. Das Wasser ist kühl und erfrischend und hat keinen Nebengeschmack. Es schmeckt einfach köstlich. ;-)

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Man sollte vermeiden Wasser aus bestehenden Löchern zu schöpfen. Mit der Zeit bilden sich im abgestandenen Wasser Algen und es schmeckt übel.

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Manch Tuareg nutzt die Ruhe, um sich dem Abendgebet zu widmen. Nachdem ich meine Flaschen gefüllt habe, laufe ich wieder flußaufwärts, bereite mein Nachtlager vor und beteilige mich an der Zubereitung des Abendessens, das wie immer aus einfacher Pasta und dem anschließenden Tee besteht.

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Die Stimmung unter den Tuaregs steigt wieder. Die Wüstenritter sind nur noch einen Tag von ihren Familien entfernt und mir wird bewußt, dass es morgen der letzte Tag mit der Karawane sein wird.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:09
Am nächsten Morgen wandern wir noch ein Stück im sandigen Oued...

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...bis es wieder felsiger wird.

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An einigen Stellen tritt sogar das im Untergrund fließende Wasser zu Tage. Und stoßen bald auf eine Furt, an der wir den Fluß verlassen und auf eine...

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...gut befahrbare Piste stoßen.

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Nach jeder Reitsession auf dem Kamel verstärken sich die Rückenschmerzen. Daher versuche ich soviel wie möglich zu laufen. Leichte Abhilfe schafft es, wenn ich mich an dem Strick eines Kamels festhalte und neben ihm mitlaufe. Irgendwie scheint das mein verschobene Knochengerüst wieder auszugleichen.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:11
Eine Wegmarkierung: ein großer Stein, auf dem Kiesel abgelegt wurden. Ich vertraue aber auf Sidi. Er weiß, wo es lang geht.  ;)

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Alleine wäre man vermutlich verloren. Wir marschieren kreuz und quer. Zumindest kommt es mir so vor. Es geht abwechselnd durch Baum-, Busch- und Felslandschaften.

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Jemand hat seine Sandalen in der Astgabel verstaut.

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Die Luft ist glasklar und die Fernsicht ist fantastisch hier oben.

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Manchmal wird es ziemlich eng und es passt nur ein Kamel oder ein Mensch durch die engen Felsdurchgänge.

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Wir haben die Wahl zur Reiten, damit uns die Kamele nicht versehentlich gegen den Fels drücken oder wir laufen voraus. Ich wähle den Fußmarsch. Zu schön ist die Landschaft hier im Air.  8)

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:13
Nach fast zwei Tagen verlassen wir das Air Gebirge und verbringen den letzten Tag in den Ebenen der Umgebung. Ziel der Ort, wo Sidi mit seiner Familie wohnt.

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Ich schaue zurück und stelle fest, dass die Karawane kleiner geworden ist. Die Unterführer der Karawane trennen sich vom Haupttroß, ohne sich zu verabschieden. Sie verschwinden einfach. Abschied ist bei den Tuareg nicht üblich. Ein Abschied wäre von Dauer. Aber irgendwann wird man sich wieder begegnen.

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Je weiter wir in die Ebenen vordringen, um so häufiger treffen wir auf Menschen. Tuareg, die fern von den Städten mit ihren Großfamilien leben.

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Die Kinder warten schon auf die vorbeiziehende Karawane und auf die Datteln, welche die Reiter in den Sand werfen.

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Ein Vulkan, der schon seit vielen tausend Jahren erloschen ist.

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In der Ferne sehe ich einen Mann, der auf uns zu marschiert. Ich erkenne Omar, der mich wieder begleiten wird. Wir laufen zusammen durch den Busch und sehen dabei große Gebiete, die mit Steinen in Parzellen unterteilt sind. Im Rahmen eines Entwicklungshilfeprogramms wurden große Gebiete mit Steinen eingefaßt. Damit soll verhindert werden, dass das Regenwasser während der Regenzeit nicht so schnell abfließen kann. Außerdem wird dadurch verhindert, dass der Boden davon geschwemmt wird. Die Maßname zeigt Wirkung. In den Parzellen wächst Gras, dass wieder als Nahrung für die Ziegen dient.

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Ich frage mich, wie die Menschen hier draussen überleben. Es gibt kaum Nachbarschaft. Es wird nur wenige angepflanzt und es dominiert vor allem die Kleinviehzucht.

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Es gibt kaum Regen in dieser Gegend. Aber wenn es regnet, dann so heftig, dass nicht einmal Betonpisten den Fluten Stand halten können.

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Die Sonne hat den Horizont schon unterschritten. Wir sind aber noch einige Stunden von Sidis Familie entfernt.
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:15
Die Sonne war schon längst untergegangen, als wir in Sidis Heim ankommen. Seine Eltern, Kinder, Brüder, Schwestern, Onkeln und Tanten erwarten uns schon. Zum letzten Mal laden wir die Kamele ab. Ich werde herzlich willkommen geheißen und es werden viele Fragen gestellt. Wir setzen uns zum Abendessen zusammen. Es gibt frische Ziegenmilch in dem Stücke schwimmen, die aus Hirse gebacken wurden. Wir essen im Dunkeln. Manchmal leuchtet eine Taschenlampe auf. An diesem Ort gibt es keine Elektrizität.

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Die Sonne hat noch nicht den Horizont erreicht sind wir hellwach. Die Nacht war kalt und man spürt langsam, dass die Jahrezeiten wechseln. Bevor Sidi zum Frühstück in seiner Hütte einläd, bekomme ich die Gelegenheit mich zu duschen. Die erste Dusche seit fast zwei Wochen. Von einer Lehmmauer eingerahmt steht ein Eimer Wasser. Es ist eiskalt und der frische aufkommende Wind lässt mich das Wasser noch kälter empfinden. Als ich den ersten Schwall Wasser über mich schütte, habe ich das Gefühl, dass ich zum Eiszapfen mutiere. Dennoch bin ich froh, den Staub loszuwerden. Die Haarwäsche muss ich mehrmals wiederholen. Es hat sich in den zwei Wochen einiges angesammelt. ;)

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Sidi lebt in einer kleinen gemütlichen, aber bescheidenen Lehmhütte.

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Seine Frau und die Kinder wohnen in einer Strohhütte gegenüber.

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Jetzt bei Tageslicht, habe ich die Möglichkeit, mich etwas umzusehen. Omar begleitet mich.

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Der Brunnen der Familie wurde am Rand des Oueds gebaut. Die Nähe zum Flußbett garantiert, dass immer Wasser zur Verfügung steht.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:17
Während uns die Anstrengungen noch im Gesicht geschrieben steht und wir versuchen, das Schlafdefizit wieder auszugleichen...

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...zeigen sich einige schüchterne Besucher, die sich für den fremden Europäer interessieren.

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Die Schüchternheit legt sich aber recht schnell, nachdem die Kinder merken, dass auch Europäer ganz normale Menschen sein können und sich nur durch die Hautfarbe unterscheiden. Nachdem wir miteinander "warm" geworden sind, fangen sie zu shakern an und wollen ihren Gast näher kennen lernen. Omar übersetzt, sodass wir auch die Sprachbarriere überwinden können.

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Wer bei fremden Kulturen zu Gast ist, kann auch Bräuche und Riten erleben, die für uns ungewöhnt sind, oder die uns sogar abstossen. Sidis Vater will mir zu Ehren ein Lamm schlachten. Ich soll der Schlachtzeremonie beiwohnen und fordert mich auf zu fotografieren.

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Sidi al Hassan setzt sein Messer, das er vorher sorgfältig geschliffen hatte an den als des kleinen Tieren und durchtrennt die Schlagader. Das todgeweihte Tier wehrt sich und zuckt. Aber vergeblich.

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Nach gefühlten ein bis zwei Minuten hört das Zucken plötzlich auf. Das Zicklein ist tot.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:19
Gegen Mittag hören wir Motorengeräusche aus nördlicher Richtung. Vor Sidis Hütte hält ein Toyota mit zwei Soldaten an. Dieses Mal bekomme ich keine Armee als Geleitschutz zur Verfügung gestellt ;)

Der Abschied ist herzlich und ich merke Sidi an, dass auch er die Zeit genossen hat. Wir brachten etwas Abwechslung in unser Leben. Ich weiß nicht, wie oft er Europäer zu Gast hat. Auch für mich war es eine ganz besondere Begegnung.

Omar und ich steigen in den Toyota ein. Der Beifahrer die Kalaschnikow zwischen den Beinen. Mit den beiden Soldaten kommen wir schnell ins Gespräch und es entsteht eine lockere Atmosphäre. Schließlich werden uns die beiden in den nächsten Tagen auf Schritt und Tritt begleiten. Unser Ziel: die Oasenstadt Timia.

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Auf dem Weg nach Timia passieren wir Krip Krip, eine kleine Ortschaft mit zwei Lebensmittelgeschäften, eine Schule mit sechs Klassen und eine Klinik, in der es kaum Personal gibt. Ich interessiere mich besonders für die Schule, da ich wissen möchte, wie die Kinder unterrichtet werden und unter welchen Umständen.

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Wir werden vom Schuldirektor der kleinen Schule begrüßt. Er gibt uns eine Führung und erklärt uns das Schulsystem. Er klagt auch über seine Probleme.

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Vor allem die Ausstattung der Klassenzimmer läßt zu wünschen übrig. Für die 40 Kinder stehen vier Bänke zur Verfügung. Die anderen Kinder müssen auf dem Boden sitzen. Neben den fehlenden Schulbänken sind Schreibhefte und Schreibzeug ein Problem. Derzeit reicht der Vorrat noch. Aber wie lange. Ich frage den Direktor, was ein Tisch kosten würde. 25.000 CFA und 25 Tische werden benötigt.

Ich frage Omar, ob er in Agadez einen Handwerker kennt, der die Tische herstellen könnte. Ein Plan reift in meinem Kopf und ich sage dem Direktor zu, dass er die Tische bekommen wird. Sie auch: Niger: Wüstenschiff kauft Mobiliar für Schule in Timia (https://www.wuestenschiff.de/phpbb/post177184.html?hilit=tische#p177184) Hefte und Schreibmaterial werde ich bei meinem nächsten Besuch mitbringen.

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Die Schule von Krip Krip. Rechts der Schuldirektor, einige Lehrer und unser Begleitpersonal.

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Keine Ahnung, was hier gebaut werden soll. So wie es aussieht, wird das Bauwerk nicht besonders stabil werden.

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Direkt neben der Schule liegt der Kindergarten. Die Erzieher geben sich wirklich Mühe. Ebenso wie die Lehrer der Schule sind sie enthusiastisch und engagieren sich enorm. Es gibt aber kein Spielzeug. Die Kinder sollten zwei mal am Tag etwas zu essen bekommen. Jeden Tag kommt eine Frau vorbei, die freiwillig dass Essen zubereiten soll. Jeden Tag muss sie aber wieder abziehen, weil es nichts zu kochen gibt. Dem Kindergarten fehlen die Mittel Lebensmittel einzukaufen. Die Eltern sind zu arm, um den Kindergarten zu unterstützen.

Der Kindergarten betreut derzeit 35 Kinder. Pro Kind und Tag würden 500 CFA notwendig sein, um es zu verpflegen. Im Jahr also ca. 7500 Euro. Mein Traum wäre, auch hier einen Beitrag zu leisten. Aber der müßte langfristig sein und das würde sogar meine Mittel übersteigen.

Würde jeder hier im Forum nur fünf Euro spenden, wir könnten die Kinder für mehrere Jahre versorgen. Wer macht mit? ;)

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:20
Auf der Piste, die durch ein Flußbett führt, erreichen wir Timia. Während der Regenzeit führt der Fluß Wasser und es gibt keine befahrbare Piste.

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Ein Schild, gesponsert von GEPKO  (http://lesahel.org/index.php/component/k2/item/7328-gepco--le-partenaire-incontournable-des-grands-projets)heißt uns willkommen. GEPKO führt im Straßenbau ein Großprojekt durch und soll eine Teerstraße von Algier nach Lagos bauen und arbeitet derzeit an dem Teilstück Arlit Assamaka Algerien-Grenze.

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Timia ist ein Wüstendorf im Herzen des Air Gebirges und besteht aus acht Dörfern und den Weilern Abarakan - Krip-Krip, Oufen, Tefarawt, Tassalwat, Tewat, Idawden und dem kleinsten Weiler Ajirou, dass eigentlich nur aus den Nachkommen einer Familie besteht.

In diesem Gebiet leben ca. 19.000 Menschen, wobei in Timia als größtem Dorf 6.000 Menschen beheimatet. Obst- und Gemüseanbau und Kleinviehzucht sind die Hauptgeschäftsbereiche. Außerdem gibt es eine Klinik, die mit deutscher Entwicklungshilfe gefördert wurde und eine kleine Landebahn, die aber aus Kostengründen kaum benutzt wird. Timia wurde 1920 gegründet, nachdem die Franzosen einen Tuaregaufstand niedergeschlagen hatten.

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Zunächst beziehen wir unsere Behausung. Ein Haus, deren Besitzer aus Italien verreist sind und einen schönen großen Innenhof bietet.

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Vom Dach des Hauses hat man einen wunderbaren Überblick auf die Dächer der Nachbarhäuser und auf das Air Gebirge. Hier werden Omar, die beiden Soldaten und ich die nächsten Tage wohnen.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:21
Halt! Hier gibt es frisches Brot ;) Omar ist hier in Timia aufgewachsen. Daher kennt er jeden Bewohner und jede Gasse. Mein großer Vorteil, denn ich lerne Menschen kennen, die ich als normaler Tourist nicht kennengelernt hätte und ich komme in Ecken, in die sich kein Tourist verirrt.

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Hier sitzen Omars Freunde zusammen und bereiten das traditionelle Tuareg Brot Tógela (https://www.wuestenschiff.de/phpbb/post177221.html?hilit=brot#p177221) zu. Das frischgebackene Brot wird in kleine Stücke zerlegt und mit Semoule, einer Hirse- und Weizenmehl-Mischung, Ziegenfleisch, Tomaten, Wasser und Salz vermischt. Leider ist die Köstlichkeit noch nicht vollständig zubereitet. Daher machen wir uns weiter auf den Weg in die Umgebung von Timia.

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Was hier wie eine alte Stadtmauer aussieht, ist eine freistehende Felswand.

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Was man in der Trockenheit eigentlich nicht erwarten würde ist Wasser, das an das Tageslicht dringt. Das Wasser fließt unterirdisch dem Oued entlang und wo es auf Fels stößt, bahnt es seinen Weg an die Oberfläche.

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Häufig trifft man auf die Zeichen deutscher Entwicklungshilfe. Hier geht es um ein Agrarprojekt.

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Die Pflanzen wurden aus Deutschland importiert und hier angesiedelt. In den letzten Jahren wuchsen schattige Gärten heran, in denen Orangen, Mandarinen, Bananen, aber auch Gemüse wachsen und auf dem Markt in Timia und Agadez verkauft werden. Viele Hände reichen mir die süßen Früchte und sie schmecken gut und erfrischend.

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Wir decken uns mit einem Vorrat für die nächsten Tage ein.

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Wir machen uns langsam auf den Rückweg. Es ist schon spät und uns knurrt der Magen. Um 22:00 Uhr werden die Generatoren abgestellt und es fließt keine Elektrizität mehr durch die Leitungen. Wir fahren bei einem Restaurant vorbei und geben unsere Bestellung auf. Eine Stunde später wird unser Abendessen geliefert. ;)

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:23
Bevor wir uns am nächsten Morgen wieder auf Erkundungstour aufmachen, rufen wir in Agadez an, um uns nach unserem Fahrer zu erkundigen. Wir sollten uns am nächsten Tag in Timia für die Rückfahrt treffen. Obwohl in Timia schon vor Jahren ein Funknetzwerk eingerichtet wurde, erfordert das Telefonieren viel Gedult. Oft bekommt man erst nach Stunden eine Verbindung und hat man mal das Glück, eine Verbindung aufzubauen, dann bricht sie mitten im Gespräch wieder ab. Auf jeden Fall war unser Fahrer immer noch damit beschäftig, das Kühlerproblem seines Toyotas zu beseitigen und meinte, seine Ankunft würde sich um zwei Tage verzögern.

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Wir nutzen die Zeit für ausgibige Besichtigungestouren. Heute steht u.a. Fort Massu auf dem Programm, das 1952 von dem französischen General Jacques Massu in Auftrag gegeben wurde. Tatsächlich wurde das Fort nie für militärische Zwecke genutzt. Seit der letzten Jahrtausendwende wurde das Fort als Museum und Auberge genutzt. Heute, da keine Touristen sich nach Timia verirren, steht das Bauwerk leer. Von dort oben hat man einen weiten Ausblick auf Timia und das Air Gebirge.

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Noch stehen wir hier unten. Der Anstieg zum Fort dauert aber nur ca. 15 Minuten. Der kurze Spaziergang lohnt sich.

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Von dem Fort aus hat man auf der einen Seite einen schönen Blick entlang dem Oued und dem Palmengarten.

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Das Dorf Timia selbst kann nicht mehr wachsen, da es auf der einen Seite durch das Gebirge und auf der anderen Seite durch das Flußbett beschränkt wird. Wer in dieser Gegend wohnen will, muss entweder auf den Busch oder einer der umliegenden Dörfer oder Weiler ausweichen.

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Ziegelherstellung aus der Vogelperspektive. An dem kleinen See werden Lehmziegel hergestellt und zum Trocknen ausgelegt.

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Die "Terrasse" des Forts. Nach allen Richtungen hat man einen Blick in die Weiten des Air.

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Selbst unsere Bodyguards, die hier stationiert sind, genießen die Aussicht.

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Panoramabilder: zum Vergrößern auf die Bilder klicken.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:24
Als nächstes steht der Besuch der Schule in Timia auf dem Programm. In dieser Schule gehen ca. 500 Jungs und Mädchen zur Schule. Unterrichtet werden sie von engagierten Lehrern.

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Ein Schulgebäude wurde vor zwei Jahren von Matins du Soleil gebaut und ausgerüstet. Die Maßnahme war dringend erforderlich, das die Schule aus allen Nähten platz und bereits ein zweites Schulgebäude notwendig wird.

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Aber nicht nur neue Schulgebäude sind notwendigt. Einige bestehende befinden sich in jämmerlichem Zustand. Zur Regenzeit regnet es durch das Dach und das Wasser läuft an der Wand entlang. Das Holz, dass die Decke bildet ist marode. Für Reparaturen oder gar neue Gebäude fehlt aber leider das Geld.

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Einige Stühle haben nur noch drei oder gar zwei Beine und man kann sich nur auf sie setzen, wenn man an der Wand lehnt.

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Trotz dem Umständen gehen hier 37 Mädchen und 49 Jungs in die Grundschule. Den Lehrern ist bewußt, dass auch die Mädchen Bildung benötigen und arbeiten an der "Mädchenquote".

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Es steht nicht nur trockener Stoff auf dem Lehrprogramm. Die Schüler werden immer noch über herumliegende Munition und Tretminen aufgeklärt. Während den Tuaregaufständen und der französischen Besatzungszeit wurde hier einiges vergraben.

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Neben Mathematik steht auch Basteln auf dem Lehrplan. Die Lehrerinnen geben sich richtig Mühe ;)

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Und weiter geht es in die Schulküche. Hier wird für 500 Kinder der Hirsebrei zubereitet.

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Da Essen ist nur sehr einfach. Aber zumindest wird der Magen gefüllt.

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Und nach dem Essen geht es wieder weiter mit dem Unterricht.

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:29
In Timia gibt es eine kleine Klinik, das von verschiedenen Hilfsorganisationen und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) errichtet wurden. Vor allem Frauen werden hier während ihrer Entbindung versorgt.

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Pro Tag werden hier 30 - 25 Patienten behandelt. Einmal in der Woche benötigt ein Malariapatient Hilfe. Während der Regenzeit steigen die Malariafälle. Komplizierte Fälle sollten zunächst von einer kleinen Landebahn aus nach Agadez geflogen werden. Aus Kostengründen hat man auf die Fluglinie verzichtet und fährt die Patienten nach Agadez oder Arlit.

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Die Ausstattung ist sehr überschaubar und auch die Klinikapotheke steht nahezu leer.

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Der Klinik fehlt unter anderem ein Mittel, das für die Analyse von Blutproben verwendet wird. Zuhause kontaktiere ich das BMZ, das mit zusagt, sich um die fehlenden Medikamente zu kümmern.

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In Niger und besonders hier in Timia trifft man häufig auf Projekte deutscher Entwicklungshilfe, wie diese manuelle Pumpstation, die am Rande des Oueds errichtet wurde. Man dreht am Schwungrad und schon sprudelt das Wasser ;)

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Wer sich in die kleinen Gassen Timias begibt sollte entweder einen Führer oder einen guten Orientierungssinn besitzen ;-) Die Gassen sind eng und verschlungen und man verliert leicht die Orientierung.

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Versteckt in einer Ecke Timias lebt eine Familie, die Schmiedearbeiten für die Gemeinde verrichtet.

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Hergestellt werden alle möglichen Kleinteile und besonders diese Äxte stehen auf dem Produktionsplan.

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Zunächst wird das Feuer entfacht. Gearbeitet wird vor allem mit Holzkohle.

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Wenn das Feuer brennt, tritt der Blasebalg in Aktion. Mit zwei Säcken aus Ziegenhaut wird abwechselnd gepumpt, um die Kohle zur Weißglut zu bringen.

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Wie das Ganze funktioniert, zeigt dieses Video:

https://www.youtube.com/watch?v=WWo-dqgQ-iE

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Treppenbau ist eine Kunst. Freihandmauern ohne Wasserwage  8)

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Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: WSAlexander am 07. April 2017, 13:33
Zur Freizeitgestaltung treffen sich Kinder und Jugendliche an den Kaskaden von Timia. Ein Schild warnt vor dem tiefen Wasser.

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Die Cascades de Timia werden von dem unterirdisch fließenden Wasser des Oueds, das Timia auf der einen Seite begrenzt gespeist. Während der Regenzeit toben hier die Wassermassen. Außerhalb der Regenzeit sieht man nur ein kleines Rinnsal.

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Ob viel oder wenige Wasser. Die Kinder haben einen heiden Spass. Sie klettern an der Felswand hoch und springen von dort in den See.

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Eigentlich bestehen die Kaskaden aus drei Fällen. Von unten sieht man aber nur einen. Mit etwas Geschickt kann man die Felswand überwinden und nach oben klettern. Ich sehe mir das Spektakel lieber von unten an. ;)

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Das Wasser fließt weiter über ausgewaschene Felsen weiter in Richtung Palmengarten. Das Wasser fließt aber am Garten vorbei, sodass sich der Betreiber des Gartens etwas einfallen lassen musste.

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Mit ein paar Dachrinnen wird das Wasser geschickt umgeleitet und zwar dorthin, wo es benötigt wird.

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Die innovative Bewässerungsanlge begeistert uns.  8) 

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Langsam geht der letzte Tag zu Ende. Unser Fahrer wird morgen Früh eintreffen und uns mit Militärbegleitung nach Agadez zurückfahren.

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Uns begegnet ein Schwertransport, dem wir ausweichen müssen.

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Zurück in Agadez bleibt nicht viel Zeit. Der Flug nach Niamey steht an. Während ein Flugzeug der United Nations landet checke ich in dem Flughafenhangar ein. Das Ticket wird von Hand erstellt. Da es keine Röntgengeräte gibt, muss ich meinen penibel gepackten Rucksack nochmal auslehren und nach einer gründlichen Inspektion wieder einpacken. Der Hangar steht offen und die Passagiere werden von Soldaten bewacht.

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Am Ende des Flugfeldes, gegenüber dem Hangar steht eine alte, wohl nicht mehr flugtaugliche Antonow An-2, für die ich mich noch interessiere, bevor der Flug zurück in die Heimat abhebt...

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The End

Das war die Geschichte einer abenteuerlichen Reise mit der Salzkarawane. Ich wurde schon mehrfach gefragt, ob ich diese Reise mit all den Strapazen und Entbehrungen nochmals unternehmen würde. Die Antwort ist klar: Jederzeit wieder, besser heute als morgen ;)

Viele Grüsse

Alexander
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: Yoss am 09. April 2017, 22:04
Wie schön, dass hier mal von einem eher unbekannten Flecken Erde - und einer Reise der eher seltenen Art - berichtet wird! Und das so interessant und informativ. Vielen Dank für den tollen Bericht samt Fotos!
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: traveldey am 10. April 2017, 01:18
Ja, finde ich auch toll, muss ich sagen; eine echte Reise wie es vor den Massentransportmitteln und dem Vergnuegungsturismus war! Waere nur intressant gewesen, im Bericht noch mehr ueber die Kultur der Karavanenteilnehmer zu erfahren, was die so machen wenn sie nicht Kamele mit Salzladung treiben, wie deren Wertvorstellungen vom Leben sind, etc.
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: dirtsA am 10. April 2017, 19:42
Toller Reisebericht! Habe alles gebannt von vorne bis hinten durchgelesen ;)

Finde es auch immer cool mal was über nicht so häufig bereiste Länder zu lesen als den 1000sten Bericht über Laos oder Costa Rica! ;D
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: Marla am 10. April 2017, 21:12
Genauso ging mir das auch, ich hab's am Stück verschlungen und war am Ende fast traurig, dass die Reise schon zuende ist :) Daher auch von mir ganz herzlichen Dank! Deine Art zu schreiben zusammen mit den schönen Fotos ist allein schon wirklich toll, mal ganz abgesehen von dem exotischen Reiseziel, über das man sonst so gut wie nichts erfährt. Ich hoffe, du machst noch weitere ungewöhnliche Reisen und berichtest hier davon.

Dass man nicht so viel mehr über die anderen Karawanenteilnehmer erfährt, finde ich nicht so schlimm und in Anbetracht der Verständigungsschwierigkeiten sehr verständlich. Meiner Meinung nach kommt trotzdem rüber, dass du, so gut es ging, versuchst hast dich ihnen und ihrer Kultur zu nähern.
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: grenzenlos am 11. April 2017, 08:08
Hallo,
auch ich finde den Bericht absolut interessant. Danke, Alexander  :) Wir lieben ja die Wüsten sooo... sehr.  ;)
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: Vombatus am 11. April 2017, 08:47
Falls es jemanden interessiert, auf seiner Webseite gibt es noch andere "Afrikainformationen"
http://www.wuestenschiff.de/phpbb/niger-mit-der-salzkarawane-durch-die-tenere-und-air-t53474.html

Vielleicht schauen er und andere Afrikareisende öfters hier im Forum vorbei und teilen ihre Erfahrungen mit uns.
Titel: Antw:Niger: mit der Salzkarawane durch die Ténéré und Air
Beitrag von: Kama aina am 11. April 2017, 14:00
Hammer geil! Ich werde mich dann später auch mal einlesen!

Gerade die Chance in solche Länder zu kommen sollten auf jeden Fall genutzt werden! Zumindest zur heutigen Zeit! :-)