Thema: Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat  (Gelesen 10316 mal)

Claudia-to-go

Ich hänge euch mal hier den link zu unserer Anzeige an, möglicherweise wird unser Zwiespalt damit noch ein bisschen verständlicher:

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/ruhige-2,5-zimmer-wohnung-bzw-fachwerkhaus-in-hamburg-st-georg/317863079-199-9417?ref=search

Und vielleicht kennt ja jemand jemanden, der jemanden kennt, für den das genau das Richtige wäre :-)
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Claudia-to-go

Hallo Claudia

Yogisch gesehen würde ich sagen, zuviel Anhaftung an Dinge, welche nicht mit Menschen zu tun haben (also Freunde, Familie etc. verlassen), ist nicht gut. Loslassen...es sind nur DINGE...Gegenstände...

Liebe Tanileha,

eigentlich seh ich das auch ganz genauso. Vielleicht brauche ich tatsächlich noch diesen Abnabelungsprozess, den ich so nicht eingeplant hatte :)
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tanileha

Ja Claudia

Einfach ist es nicht...ich habe damals ja alles aufgegeben (dieses Mal wieder): Wohnung, Job, Auto...aber irgendwie war es auch ein sehr befreiendes Gefühl nach ein paar Tagen schon...

Ich musste mich um nichts mehr kümmern und es kamen keine Rechnungen mehr rein:-)

Würde die Wohnung auf jeden Fall aufgeben...
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Susu

Hallo Claudia,

wir waren vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation.
Nach unserer ersten langen Reise sind wir in Hamburg in eine kleine, günstige, irgendwie tolle Wohnung gezogen. Als die zweite Reise am Horizont in Erscheinung trat, hatten wir lange die Absicht, dass wir diese Wohnung "behalten" und untervermieten wollten. Das Go des Vermieters war da und die Anzeige sogar schon online, als wir selbst einen Rückzieher gemacht haben und uns gegen die Untervermietung entschieden haben. Warum? Alles hat seine Zeit. Wir hatten 3 1/2 tolle Jahre in unserer Butze. Aber jetzt wollen wir wieder reisen. Man ist freier, wenn man möglichst wenige Dinge hat, um die man sich während der Reise in der Heimat kümmern muss. Unsere positive Erfahrung der ersten Reise (damals hatten wir unsere damalige Wohnung auch aufgegeben) war da natürlich auch auschlaggebend.

Letztlich wollten wir uns auch nicht aus der Ferne kümmern müssen, wenn der Untermieter etwas bemängelt und das hätte bei unserer Wohnung durchaus auch passieren können (vom Eigentümer nicht sehr gut gepflegter Altbau...). Auch wollten wir uns nicht von der Schwierigkeit der konkreten Untermiet-Dauer einengen lassen. Und von unterwegs ggf. einen neuen Zwischenmieter finden oder ggf. die Heimatbasis um solche Dinge bemühen.

Ich an eurer Stelle würde die Wohnung aufgeben. Ihr seid freier. Ihr werdet nach eurer Rückkehr was anderes tolles finden, in dem ihr euch wohl fühlt. Und die Prioritäten ändern sich ggf. auch was eure Wohnungswünsche angeht. Das hat ein anderes Forumsmitglied schon erwähnt.
Unsere erste Wohnung war groß, in Topzustand in einer Topgegend in Hamburg und relativ teuer. Nach der ersten Reise sind wir in eine deutlich kleinere, günstigere, leicht angerockte Wohnung gezogen und haben uns dort pudelwohl gefühlt. Mal sehen, wohin wir nach der jetzigen Reise ziehen. :-)

Viel Spaß beim Entscheidung treffen und gute Reise,
Susu

Claudia-to-go

Hallo Claudia,

wir waren vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation.


Hallo Susu,

vielen lieben Dank auch für deine Antwort, die mir sehr im Kopf herum geht und mir Mut macht!

Wir denken ja nun schon einige Tage auf dieser Möglichkeit herum und so langsam freunden wir uns mit dieser Lösung an. Ich hätte gerne noch etwas mehr Zeit in der Wohnung verbracht (wir wohnen dort erst seit 2 Jahren), aber ich bin dankbar, dass wir unsere Reise bereits dieses Jahr antreten können.
Eine Freundin hat auch bereits eine Idee, wo wir nach der Reise erstmal unterkommen könnten um uns dann nicht ganz heimatlos in Hamburg fühlen zu müssen.

Es scheint sich alles zu fügen.

Viele Grüße,
Claudia
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Yike

Habe gerade die Fotos gesehen. 0/8/15 Wohnung nach meinem Empfinden. Aber wenn du sie so sehr magst, kaufe sie und gehe beruhigt auf Reisen.

crazy_culture

Hallo Claudia,
es kommt halt drauf an, wie hoch auch die Chancen sind in Hamburg in eurem Beruf wieder was zu finden, oder ob der Arbeitsmarkt ggf entscheidet, wo ihr landet. Wenn euer Reisebudget - wie du geschrieben hast - eh schon knapp kalkuliert ist, würde ich den Risikofaktor Miete abschaffen. Wenn ihr jetzt einen Nachmieter findet und der dann aus welchen Gründen auch immer wegbricht, dann müßt ihr die Miete ja doch aus eigener Tasche zahlen. Für 1000 € kann eine Person auf Reisen einen Monat lang schon gut zurecht kommen (ok, je nach Land), also kannst Du für die Miete eines Jahres zu zweit ein halbes Jahr duch Mittelamerika reisen, durch Asien länger.

Ich habe mich mehr über Trinkwasser aus der Leitung und meine Couch gefreut. Vielmehr wollte ich mich von einigem Besitz IN der Wohnung trennen, weil ich Krempel nach der Reise so belastet finde.

Das kann ich genau so unterschreiben. Warmes Wasser in der Küche, Wasser aus der Leitung und ich muss nicht nachdenken, ob ich damit Zähne putze, das ist echt toll. Aber der ganze Kram in der Wohnung, der überfüllte Kleiderschrank, das macht mir auch zu schaffen. Vorher ausmisten ist manchmal gar nicht so schlecht. Und wahrscheinlich wirst Du hinterher immer noch bei vielen Sachen denken:"Wieso hab ich das eigentlich aufgehoben..."
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Claudia-to-go

Hallo Claudia,
es kommt halt drauf an, wie hoch auch die Chancen sind in Hamburg in eurem Beruf wieder was zu finden, oder ob der Arbeitsmarkt ggf entscheidet, wo ihr landet. Wenn euer Reisebudget - wie du geschrieben hast - eh schon knapp kalkuliert ist, würde ich den Risikofaktor Miete abschaffen.

Dafür haben wir uns jetzt auch entschieden und fühlen uns gut damit :)


Aber der ganze Kram in der Wohnung, der überfüllte Kleiderschrank, das macht mir auch zu schaffen. Vorher ausmisten ist manchmal gar nicht so schlecht. Und wahrscheinlich wirst Du hinterher immer noch bei vielen Sachen denken:"Wieso hab ich das eigentlich aufgehoben..."

Ja, wir haben schon sehr viel aussortiert und verkauft. Da wir keinen Keller oder Dachboden haben, haben wir zum Glück auch nie viel Kram angehamstert. Und für überfüllte Kleiderschränke sind wir glücklicherweise auch nicht anfällig :)
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Degna

Hallo Namensvetterin,
kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen.
Habe mich mit dieser Frage auch lange herumgeplagt. Meine finanz. Situation hat das Problem für mich gelöst. Ich kann es mir einfach nicht leisten,in Trinidad zu leben und in Kaiserslautern eine Wohnung zu unterhalten. Da ich nicht weiß,was in den nächsten Jahren passiert,und für wie lange ich in der karibik bleibe,kann ich mir auch kein kostspieliges Unterstellen der Möbel leisten. Vielleicht ist es nur für 1J vielleicht für 5J ,vielleicht komme ich zum Leben nie wieder nach Dtld,......wer weiß.
Ich habe innerhalb von 10Tagen,als wir nach 4,5Monaten Indien zurück kamen,eine 150qm große,voll eingerichtete Maisonette Wohnung auf 16Pappkartons reduziert.
Alles verkauft,verschenkt,entsorgt!!!!
Übrig geblieben sind 4 gute,warme Winterkleidung+Schuhe,.....3Kartons Bettwäsche,Handtücher,Decken ,5 Kartons Küchenartikel,an denen ich hänge,2Kartons persönliche Gegenstände,wie Fotos,liebgewonnene Gegenstände,die man so durchs Leben schleppt und 2 Kartons wichtige Dokumente und Unterlagen.
Ich war nie so glücklich und befreit ,als ich dann noch meine 3Koffer gepackt habe und bin an den Flughafen.
Und wenn ich mal wieder nach Dtld komme,fange ich mit neuen Dingen,ein neues aufregendes Leben an.
Ich werde nie,so wie meine Eltern,60Jahre alte Gegenstände von re nach li sortieren,weil die ja noch so gut sind,daß man die wirklich nicht wegwerfen kann,......

Lass los,du gewinnst etwas Neues.

lg Claudia
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eucaloa

Um die Frage des ab heute gültigen Bestellerprinzips, die am Anfang des Threads aufgekommen ist, zu klären:
Ich habe eine Email von der Zeitwohnagentur, über die ich meine Wohnung untervermietet habe, bekommen. Deren Lösung ist ganz "ausgefuchst": Der Mieter zahlt mehr Miete und damit verdeckt auch die Provision. Ich finde das ehrlichgesagt ganz schön übel und bestätigt mal wieder, dass für die Mieter durch das neue Gesetz nichts gewonnen ist. Wenn man seine Wohnung untervermieten möchte, ist das natürlich von Vorteil. Hier ein Auszug aus der Email:

Da die ebenfalls ab dem Zeitpunkt gültige sog. Mietpreisbremse nicht für das Möblierte Wohnen auf Zeit gilt, besteht für Sie die Möglichkeit, die Monatsmiete soweit zu erhöhen, dass für Sie keine zusätzlichen Kosten entstehen. [...] Im Durchschnitt betrug die monatliche Provision 19,83 % einer Monatsmiete inkl. MwSt. Wenn Sie ihre Miete nun z. B. um 20 % anheben, bleibt Ihr Ertrag unverändert. Wir werden für zukünftige Vermittlungen pro Mietmonat 16,67 % der Monatsmiete inkl. MwSt. berechnen, was 14 % netto entspricht.

Beispielrechnung:
Jetzige Monatsmiete:                600,- Euro
Erhöhung um 20 %:                  120,- Euro
Neue Miete:                              720,- Euro
Mtl. Provision brutto 16,67 %:    120,- Euro
Bleiben für Sie:                         600,- Euro

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moilolita

Ja, aber es ist doch klar dass eine Vermittlungsagentur auch etwas verdienen möchte.
Wie sonst sollte die Agentur bezahlt werden, wenn du sie nicht aus eigener Tasche bezahlen möchtest?

Zudem erhält der Untermieter ja auch eine möblierte Wohnung, wobei du "nur" eine unmöblierte Wohnung mietest...

Wirklich überraschend finde ich das jetzt nicht...
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eucaloa

@ moilolita: Den ganzen Thread lesen :) Da habe ich Claudia am Anfang vorgeschlagen, so wie ich es gemacht habe, über eine Zeitwohnagentur die Wohnung unterzuvermieten. Sie hat gesagt, dass sie kein Geld hat die Provision zu übernehmen, da ab dem 1.6. das Bestellerprinzip in Kraft tritt. Ich habe hier nur berichtet, wie "meine" Agentur das in Zukunft löst: Der Vermieter zahlt die Provision nicht. Natürlich muss die Agentur Geld verdienen, sie darf es aber einfach nicht mehr offiziell über den Mieter (wie es bei mir damals der Fall war), macht es aber weiterhin inoffiziell. Das ist nicht im Sinne des Gesetzgebers, wäre aber gut für Claudia.
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Claudia-to-go


Lass los,du gewinnst etwas Neues.


Liebe Claudia,

danke auch für deinen Erfahrungsbericht, der auch wieder Mut macht.

Viele Grüße,
Claudia
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moilolita

oh sorry, eucaloa!  :-X
das habe ich wohl überlesen, dachte ich hätte den Thread ganz gut mitverfolgt, da war ich wohl etwas voreilig  :D
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eucaloa

 :D kein Problem!
Ist ja ohnehin nicht mehr relevant für Claudia, aber ich dachte es interessiert vielleicht andere, die vor der gleichen Entscheidung stehen :)
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