Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Gefühlswelt => Thema gestartet von: Claudia-to-go am 07. Mai 2015, 10:38

Titel: Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 07. Mai 2015, 10:38
Liebes Forum,

mein Lebensgefährte und ich haben etwas auf dem Herzen bei dem ihr uns vielleicht ein wenig weiterhelfen könnt (sorry, der Text wird vielleicht ein bisschen länger):

Vor zwei Jahren sind wir nach Hamburg gezogen. Ich selbst hatte früher schon einige Jahre hier gelebt und wollte immer hierher zurück. Ich liebe diese Stadt und fühle mich hier einfach zuhause. Wir hatten das Glück, eine wunderschöne Wohnung zu finden, in einer Art Kulturdenkmal. Wir leben dort super zentral, gleichzeitig aber sehr ruhig und idyllisch und haben uns damals auf den ersten Blick in die Wohnung verliebt.

Die Miete, die wir zahlen, hat es jedoch in sich (1000 EUR ohne Betriebs- und Nebenkosten) und das Haus ist sehr alt (1800nochwas), was ja auch seinen Charme ausmacht.

Wir hatten beschlossen, die Wohnung für unsere Weltreise ab August unterzuvermieten und haben dazu auch das Okay unseres Vermieters bekommen. Seit fast vier Wochen ist die Wohnung nun auf mehreren Portalen inseriert, über soziale Netzwerke verströmt, Hochschulen und große Firmen angeschrieben und der Rücklauf ist gleich null. Gleichzeitig sind wir derzeit wieder regelmäßig mit den Macken konfrontiert, die so ein altes Haus eben hat (mal ne Maus in der Zwischendecke, mal Ameisen die durch den Fußboden kommen, mal Regenwasser das sich durch die Decke drückt, weil die Regenrinne zu klein ist).

Letzteres hat bei dem Sturm am Dienstag wieder für ziemliche Sauerei gesorgt und wir waren schon so weit zu sagen, dass wir ausziehen, weil wir keine Lust haben, dass uns auf der Weltreise ständig Mails unseres Zwischenmieters (den wir ja noch gar nicht haben) erreichen, weil wieder etwas mit dem Haus ist. Unser Vermieter ist nicht so der "Kümmerer", auch wenn er jetzt versprochen hat, wegen des Daches wirklich etwas zu unternehmen.

Um es kurz zu machen, wir wissen nicht, was wir tun sollen. Einerseits lieben wir diese Wohnung, sie ist unser Zuhause und wir haben viel Arbeit reingesteckt und möchten so gerne nach der Reise dorthin zurückkehren. Noch dazu werden die Mieten sicher weiter steigen und wir bekommen für das gleiche Geld möglicherweise eine schlechtere Wohnung. Noch dazu werden wir etwas Vergleichbares nicht mehr finden.

Andererseits finden wir keinen Zwischenmieter (evtl. auch wegen des hohen Mietpreises), den müssten wir dann über all die Macken aufklären und hoffen, dass er uns nicht auf der Reise die Miete kürzt, weil irgendwas in der Butze nicht stimmt. Wir hätten wahrscheinlich den Kopf nicht wirklich frei auf der Reise.

Abschließend eröffnet uns eine Kündigung ja auch ganz neue Möglichkeiten: Länger reisen (falls das Geld reicht) oder auch früher zurückkommen (falls das Heimweh siegt), später eine kleinere Wohnung finden, weil wir gleich wieder auf die nächste Reise sparen wollen oder später eine kindgerechte Wohnung finden, weil wir doch noch Nachwuchs wollen, usw. usw.

Rational gesehen ist die Sache also eigentlich fast klar. Emotional gesehen ist es sehr schwierig. Wir lieben diese Wohnung und das Umfeld. Sehr. Noch dazu: Bedeutet es, dass ich dann kein Zuhause mehr habe, wenn wir keine Wohnung mehr haben? Komme ich vielleicht nicht mehr nach Hamburg zurück, wenn Job und Wohnung gekündigt sind?

Ich und wir sind dankbar für jeden Rat...

Viele Grüße,
Claudia
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Blume am 07. Mai 2015, 10:49
So wie ich das von weltreisenden Freunden mitbekommen habe, finden sich Zwischenmieter eher kurzfristig, also eher 1-2 Monate vor dem Einzug des Zwischenmieters. Hamburg ist ja an sich begehrt. Ich sehe die Chancen nicht gerade bei Null, dass sich doch noch ein passender Interessent findet.
Eure Miete hat es allerdings tatsächlich in sich. Die Chancen auf Zwischenmieter würden sicherlich steigen, wenn ihr eure Wohnung in eine zwei Parteien WG einteilen würdet und an zwei Leute zu geteilten Mietkosten vermieten könntet.
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Mangolassi am 07. Mai 2015, 10:50
Ui Claudia, ich kann dich verstehen! Bei uns kommen übermorgen die ersten potentiellen Zwischenmieter, die sich die Wohnung anschauen wollen und ich hoffe sehr, dass das gut klappt, denn auch wir wollen unsere Wohnung gerne nach der Reise wieder beziehen.
Und gleichzeitig ist uns aber bewusst, dass nach der Reise eventuell Veränderungen anstehen und es sein kann, dass man sich dann doch noch etwas Neues suchen muss.
Das mit den vielen Schäden an eurer Wohnung hört sich wirklich belastend an.
ich glaube, der Stress wäre es mir nicht wert.
Irgendeine Wohnung werdet ihr in Hamburg immer finden, das muss ja nicht gleich wieder eine perfekte sein.
Ihr könntet ja erstmal nach der Reise in eine Wohnung zur Zwischenmiete für 2 Monate ziehen und euch dann in der Zeit überlegen, was ihr wirklich wollt und in Ruhe suchen. Klar, diese aktuelle Wohnung wird es dann nicht wieder. Aber vielleicht wartet ja was neues Tolles auf euch?
Wie wärs wenn ihr euch einfach gegenseitig das Versprechen gebt, dass ihr auf jeden Fall, komme was da mag, nach der Reise wieder nach Hamburg zieht?
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 07. Mai 2015, 10:54
Die Chancen auf Zwischenmieter würden sicherlich steigen, wenn ihr eure Wohnung in eine zwei Parteien WG einteilen würdet und an zwei Leute zu geteilten Mietkosten vermieten könntet.

Hallo Blume,

leider ist die Wohnung überhaupt nicht WG-geeignet da sie über 3 Ebenen verläuft und es nur 1 Schlafzimmer im obersten Stock gibt.

Wir könnten natürlich noch bis Ende Juli abwarten, ob sich noch jemand findet, aber dann hätten wir 3 Monate Miete zu zahlen plus die Umzugs- und Einlagerungskosten. Plus die potenziellen Probleme, die sich für den Zwischenmieter stellen, weil die Wohnung eben ihre Macken hat.

Viele Grüße,
Claudia
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: eucaloa am 07. Mai 2015, 10:57
Hallo Claudia,

ich bin eher von der Fraktion "Wohnung untervermieten", insbesondere wenn ihr eure Wohung mögt. Die Rückkehr ist schon schwierig genug und wenn man dann in sein gewohntes Umfeld, in sein Heim, zurückkehrt, erleichtert das vieles. Ich persönlich hätte keine Lust während der Reise zu denken: Hoffentlich finde ich eine anständige, bezahlbare Wohung..., das ist mindestens genauso belastend wie die Sorge um die Untermieter.

Bis August habt ihr noch Zeit, da sollte sich doch was finden. Habt ihr euch schon mal an einen professionellen Wohnungsvermittler gewandt? Ich habe das damals gemacht, hieß Homecompany. Die vermitteln möblierte Wohnungen auf Zeit und meine Wohnung war bereits einen Tag nachdem die sie online gestellt haben, vermietet. Ein Bauleiter einer Großbaustelle auf Montage ist bei mir eingezogen und wollte am Ende sogar verlängern, das ging problemlos aus der Ferne.Der Vermittler kümmert sich um das Vertragliche und könnte auch die Übergabe regeln wenn die Wohnung über den Zeitraum an verschiedene Leute vermietet wird. Selbst wenn ihr nicht die volle Zeit untervermieten könnt und am Ende vielleicht sogar ein wenig draufzahlt, ist das immer noch billiger als eine teurere (und schlechtere?!) Wohnung zzgl. der Umzugskosten nach der Reise.

Ich freue mich jedenfalls, dass ich noch die Miete von 2009 zahle weil ich mich damals für die Untervermietung entschieden habe.

VG, eucaloa

Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 07. Mai 2015, 10:57
Ui Claudia, ich kann dich verstehen! Bei uns kommen übermorgen die ersten potentiellen Zwischenmieter, die sich die Wohnung anschauen wollen und ich hoffe sehr, dass das gut klappt, denn auch wir wollen unsere Wohnung gerne nach der Reise wieder beziehen.

Ich drücke euch die Daumen!

Wie wärs wenn ihr euch einfach gegenseitig das Versprechen gebt, dass ihr auf jeden Fall, komme was da mag, nach der Reise wieder nach Hamburg zieht?

Danke für deine Einschätzung und deinen Rat! Vielleicht wäre das ein guter Weg.

Viele Grüße,
Claudia
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 07. Mai 2015, 11:06
Habt ihr euch schon mal an einen professionellen Wohnungsvermittler gewandt? Ich habe das damals gemacht, hieß Homecompany. Die vermitteln möblierte Wohnungen auf Zeit und meine Wohnung war bereits einen Tag nachdem die sie online gestellt haben, vermietet. Ein Bauleiter einer Großbaustelle auf Montage ist bei mir eingezogen und wollte am Ende sogar verlängern, das ging problemlos aus der Ferne.Der Vermittler kümmert sich um das Vertragliche und könnte auch die Übergabe regeln wenn die Wohnung über den Zeitraum an verschiedene Leute vermietet wird.

VG, eucaloa

Hallo Eucaloa,

wir haben uns auch schon bei so einer Agentur beraten lassen und die waren auch erstmal optimistisch, jemanden vermitteln zu können. Man hat uns jedoch auch gesagt, dass wahrscheinlich niemand für die gesamten 12 Monate gefunden werden kann und dass ein Untermieterwechsel stattfindet, möchte unser Vermieter wiederum nicht. Er ist, wie ich schon schrieb, etwas eigen.

Noch dazu ist die Wohnung eben recht teuer und nicht WG-fähig, da fallen sehr viele Interessenten schon raus...

Abschließend wird ja das Bestellerprinzip ab Juni in Kraft treten, damit müssten wir die Gebühren dieser Vermittlungsagentur zahlen und die sind heftig. Da wäre die Einlagerung günstiger :-(

Viele Grüße,
Claudia
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: eucaloa am 07. Mai 2015, 11:17
Klar, die Vermittlungsgebühr musste ich damals nicht zahlen, das ändert sich jetzt. Meine Whg ist auch wesentlich günstiger und kleiner und bietet sich daher wohl eher für Berufspendler an. +1000€ hört sich viel an, aber wenn man tatsächlich jemanden finden sollte, der beruflich in Hamburg ist, ist der Betrag günstiger als ein voller Monat Hotel kosten würde. Aber bei euch geht der Untervermieterwechsel nicht, da wird es noch schwieriger.

Es hört sich so an, als ob ihr euch (rational) schon entschieden habt. Dann lagert das Zeugs ein - damit hab ich auch schon gute Erfahrungen gemacht, jederzeit zum Monatsende kündbar  :) - und denkt während der Reise einfach nicht mehr an die Whg, die euch am Herzen lag, sondern freut euch über die Flexibilität und die neuen Chancen.
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 07. Mai 2015, 11:33
Hallo Eucaloa,

wir werden nochmal drüber nachdenken, ob wir es mit der Agentur versuchen. Vielleicht unterschätzen wir deren Reichweite und Möglichkeiten auch und möglicherweise findet sich ja jemand, der die Wohnung für ein Jahr nimmt. Und vielleicht kommt man uns ja mit den Gebühren noch etwas entgegen, immerhin kommen für die Makler jetzt auch harte Zeiten.

Ja, was rational die einfachste Lösung wäre ist uns klar, aber ich finde den Punkt, dass es die Rückkehr erleichtert, wenn man in ein vertrautes Umfeld zurückkommt, auch sehr bedenkenswert.

Ach, es ist schwierig.

Verrückt, den Job zu kündigen fällt uns total leicht, aber an die Wohnung klammern wir uns...
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: waveland am 07. Mai 2015, 11:43
Ich würde die Wohnung ganz klar kündigen. Sie ist teuer, hat Macken und insbesondere würde mir zu denken geben, dass ihr null Rücklauf zur Untervermietung habt. Daher kann ich der Argumentation, dass ihr nach Rückkehr für das gleiche Geld möglicherweise nur eine schlechtere Wohnung bekommt, nicht ganz folgen.

Wenn ihr doch noch untervermietet, müsst ihr eurem Vermieter 12x1000€ zahlen, unabhängig davon ob und wie viel euer Untermieter zahlt. Das kann eine deutliche mentale Belastung während der Reise sein, und bei diesem Betrag auch finanziell. Was macht ihr, wenn der Untervermieter zwischendurch kündigt oder schlicht die Zahlungen entstellt?

Ihr könnt ja euren Vermieter nach der Reise (oder schon vorher) anschreiben, dass ihr sie evtl. wieder mieten würdet. Vielleicht gefällt sie eurem Nachmieter doch nicht so gut wie euch und sie wird wieder frei.
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Mooni am 07. Mai 2015, 11:54
Ich würde auch kündigen.

Selbst nach kürzeren Reisen bin ich schon mehrmals umgezogen. Auf so einer Reise verschieben sich die Prioritäten - ich könnte mir gut vorstellen, dass ihr danach etwas günstigeres/anderes möchtet.
Die Rückkehr nach einer Weltreise ist für viele ja auch ein Neuanfang im Alltag, da finde ich eine neue Wohnung passend.

So eine Einlagerung ist auch eine gute Möglichkeit, sich eines Teils seines Hausrats zu entledigen. Meine Erfahrung ist, dass wer erstmal lange aus einem Rucksack gelebt hat, für eine übertriebene Menge an Besitz (die man im Alltag ja schnell ansammelt) eher weniger Verwendung findet.

 
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 07. Mai 2015, 12:03
Ich würde die Wohnung ganz klar kündigen. Sie ist teuer, hat Macken und insbesondere würde mir zu denken geben, dass ihr null Rücklauf zur Untervermietung habt. Daher kann ich der Argumentation, dass ihr nach Rückkehr für das gleiche Geld möglicherweise nur eine schlechtere Wohnung bekommt, nicht ganz folgen.

Ich meinte damit ein bisschen auch die Einzigartigkeit der Wohnung. Gleichzeitig steigen die Mieten in Hamburg weiterhin und ob die Mietpreisbremse hier wirklich kommt, hat die Bürgerschaft (unser Landesparlament) noch nicht entschieden.
Sicherlich hast du Recht, dass wir ja bereits in einer sehr teuren Wohnung leben und damit die Chance besteht, dass wir uns für den gleichen Preis nicht zu sehr verschlechtern würden.

Wenn ihr doch noch untervermietet, müsst ihr eurem Vermieter 12x1000€ zahlen, unabhängig davon ob und wie viel euer Untermieter zahlt. Das kann eine deutliche mentale Belastung während der Reise sein, und bei diesem Betrag auch finanziell. Was macht ihr, wenn der Untervermieter zwischendurch kündigt oder schlicht die Zahlungen entstellt?

Ihr könnt ja euren Vermieter nach der Reise (oder schon vorher) anschreiben, dass ihr sie evtl. wieder mieten würdet. Vielleicht gefällt sie eurem Nachmieter doch nicht so gut wie euch und sie wird wieder frei.

Das ist auch eine große Sorge bei uns, denn wenn das Wasser dann wieder durch die Decke käme (und das können wir derzeit nicht ausschließen) hätte der Zwischenmieter sicher jedes Recht, den Untermietvertrag vorzeitig zu kündigen. Und ich könnte es ihm auch gar nicht verübeln...

Den Vermieter zu bitten uns zu informieren wenn die Wohnung wieder frei wird ist ein guter Gedanke!

Vielen Dank für deine Einschätzung dazu!
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 07. Mai 2015, 12:07
Ich würde auch kündigen.

Selbst nach kürzeren Reisen bin ich schon mehrmals umgezogen. Auf so einer Reise verschieben sich die Prioritäten - ich könnte mir gut vorstellen, dass ihr danach etwas günstigeres/anderes möchtet.
Die Rückkehr nach einer Weltreise ist für viele ja auch ein Neuanfang im Alltag, da finde ich eine neue Wohnung passend.

So eine Einlagerung ist auch eine gute Möglichkeit, sich eines Teils seines Hausrats zu entledigen. Meine Erfahrung ist, dass wer erstmal lange aus einem Rucksack gelebt hat, für eine übertriebene Menge an Besitz (die man im Alltag ja schnell ansammelt) eher weniger Verwendung findet.

Danke, für deine Einschätzung, Mooni. Mein Lebensgefährte hatte auch schon den Gedanken, dass wir uns nach der Reise  von einer großen Wohnung überfordert fühlen könnten und vielleicht froh sind, wenn wir erstmal nur ein kleines Zimmer mieten.

Noch dazu wäre die hohe Miete auch ein Stressfaktor, falls wir nicht unmittelbar nach der Rückkehr neue Jobs fänden. Es würde mit dem ALG 1 zwar reichen, aber entspannter wäre es natürlich mit geringeren Kosten...
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: farmerjohn1 am 07. Mai 2015, 22:17
Leute, warum wohnt man zur Miete, v.a.  in Zeiten niedriger Zinsen, wenn man sich eine relativ teure Miete leistet? - Richtig, weil man flexibel und unabhaengig sein, ohne Hausbesitzer-Kopfschmerzen leben und und sich nicht von Schneeraeumpflicht, Heizoelverbrauch, Wasserschaeden oder Mietnomaden auf der Nase herumtanzen lassen will.
Dann nutzt das doch bitte auch - loest entweder das Mietverhaeltnis auf und stuermt um die Welt. Ganz richtig zurueck in ein Leben vor der Reiseerfahrung kann man eh' nicht. Auch nicht nach Hamburg, das auch in ein paar Jahren und auch in anderer Nachbarschaft noch gut fuer Quietsches ist, da seit ewigen Zeiten Hafen- und Handelsstadt, sodass Fremdes zur Alltagskultur gehoert.  Aber wenn Euch das Zuhause so gut gefaellt, dann verhandelt lieber ueber den Kauf, macht einen laengeren Urlaub und werdet sesshaft.
Weder das eine noch das andere ist ohne Haken und Oesen: der Sesshafte haengt sein Herz an irdische Dinge und kann ihr Sklave werden - der Freiheitsliebende kann Sklave seiner  Bindungslosigkeit und des Nirgends dazugehoerens werden. Nichts ist perfekt.
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: eucaloa am 08. Mai 2015, 00:02
Farmerjohn, das ist mir irgendwie zu schwarz und weiß  ::)

Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Stecki am 08. Mai 2015, 01:26
Ich war in einer aehnlichen Situation und weiss wie schwer es fallen kann die Wohnung aufzugeben wenn sie einem wirklich gefaellt. Zum Glueck habe ich einen Untermieter im Freundeskreis gefunden.

Was ich nicht verstehe: Ihr beklagt Euch dass evtl. die hohe Miete abschreckt. Ja warum kommt Ihr dann mit der Miete nicht etwas entgegen? Man muss manchmal halt auch Abstriche machen. Und wenn Ihr den Nachmieter von Beginn an auf allfaellige Maengel hinweist nimmt er diese ja bewusst in Kauf und kann kaum nachtraeglich die Miete kuerzen.

Ich denke aber auch dass sich gerade in Hamburg doch noch jemand finden wird. Viel Glueck auf jeden Fall!
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: farmerjohn1 am 08. Mai 2015, 03:03
Eucaola - ist ja auch bloss meine Meinung; vielleicht radikal - Schwarzweissmalerei ist es finde ich nicht; mir ist schon klar dass es Schattierungen gibt.

Fuer mich ist wirklich in der modernen Zivilisation ueber ein grundlegendes, fuer kultiviertes Leben notwendiges Mass hinaus einfach zu viel Ueberfluessiges an Fake enthalten. Deswegen mag ich Staedte nur bedingt - evtl. eine kauzige Dachmansarde voller Buecher, um dem kargen Landleben hin und wieder eine Ladung Kultur beizufuegen  - oder als unumgaenglicher Stadt-Arbeitsplatz, etwa ein Ladengeschaeft mit Bett und Bad im Hinterzimmer. Aber sonst kann ich schwer nachvollziehen, dass sich jemand in einer Stadtwohnung so wohl fuehlen kann.

Mieten kann unter verschiedenen Gesichtspunkten das Vernuenftigste sein - aber ich glaube echt dass es sich nur selten lohnt, zur Miete zu wohnen und da viel Muehe und Gedanken hineinzustecken bzw. da Heimatgefuehle zu entwickeln.
 
Ich kann aber verstehen dass man sich an einem bestimmten Ort so wohl und Zuhause fuehlt, dass man nicht mehr weg moechte. Dann sollten es aber auch hoechtens Not wie bittere Armut  oder Krieg sein, die einen da wegbringen - aber nicht Neugier auf ein Nomadenleben - fuer das uebrigens allein der Gedanke an eine feste Wohnung ein Stressfaktor ist.

Was aber wirklich nach meiner Erfahrung ueberhaupt nicht, ja, niemals funktioniert: nach einschneidenden Veraenderungen in das alte Leben genauso zurueckzukehren als waere nichts gewesen. Das scheitert entweder an den Anderen, oder an der eigenen Sichtweise, oder an beidem. Hier sagte jemand: da veraendern sich Prioritaeten. So ist es, und allein schon deshalb waere es besser die Wohnung abzustossen und danach eine neue zu nehmen - oder eben keine einschneidenen Veraenderungen zulassen.
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Radlerin am 08. Mai 2015, 07:04
Hallo Claudia,

wie wollt ihr das denn konkret machen, wenn während eurer Abwesenheit etwas mit der Wohnung passiert? Im Zweifelsfall kostet es euch viel Geld, und richtig abschalten könnt ihr auch nicht.

Beim Lesen deines Postings dachte ich gleich im Hinterkopf, es wäre richtig, die Wohnung zu kündigen und ganz frei zu sein.
Die Wohnung ist ein Lebensabschnitt, jetzt kommt etwas Neues.
Oder anders gefragt: wie lange könnt ihr euch vorstellen, dort wohnen zu bleiben? ein Jahr, zehn Jahre? Wisst ihr schon, was ihr nach eurer Rückkehr beruflich vorhabt?

Mich hat es an meinen eigenen Zwiespalt erinnert, als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte. Ich hatte eine super Wohnung und dachte, wenn wir zusammenziehen und es geht schief, so eine Wohnung bekomme ich nicht wieder. Naja es ging gut und ich wohne heute viel schöner.  :)
Damit will ich sagen, das Leben bleibt nicht stehen und manchmal muss man auch Platz für Neues machen.
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 08. Mai 2015, 09:23

Was ich nicht verstehe: Ihr beklagt Euch dass evtl. die hohe Miete abschreckt. Ja warum kommt Ihr dann mit der Miete nicht etwas entgegen?

Das haben wir auch schon überlegt... Ein bisschen hadern wir natürlich auch mit dieser Variante, denn damit die Miete merklich geringer würde müssten wir schon ordentlich draufzahlen. Und unser Reisebudget ist streng bemessen :-)
Wir werden da nochmal drüber nachdenken - Danke, für die Anregung!

Ich denke aber auch dass sich gerade in Hamburg doch noch jemand finden wird. Viel Glueck auf jeden Fall!

Danke dir!
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 08. Mai 2015, 09:32

Weder das eine noch das andere ist ohne Haken und Oesen: der Sesshafte haengt sein Herz an irdische Dinge und kann ihr Sklave werden - der Freiheitsliebende kann Sklave seiner  Bindungslosigkeit und des Nirgends dazugehoerens werden. Nichts ist perfekt.

Den Grundgedanken teile ich, dennoch ist es auch mir zu schwarz/weiss. Die Wohnung (im Grunde ein eigenes kleines Fachwerkhäuschen) ist wirklich sehr besonders und keine beliebige Stadtwohnung. Da kann man schon mal sein Herz dran verlieren :-)
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 08. Mai 2015, 09:38
Hallo Claudia,

wie wollt ihr das denn konkret machen, wenn während eurer Abwesenheit etwas mit der Wohnung passiert? Im Zweifelsfall kostet es euch viel Geld, und richtig abschalten könnt ihr auch nicht.

Das macht uns eben auch so zu schaffen...


Beim Lesen deines Postings dachte ich gleich im Hinterkopf, es wäre richtig, die Wohnung zu kündigen und ganz frei zu sein.
Die Wohnung ist ein Lebensabschnitt, jetzt kommt etwas Neues.
Oder anders gefragt: wie lange könnt ihr euch vorstellen, dort wohnen zu bleiben? ein Jahr, zehn Jahre? Wisst ihr schon, was ihr nach eurer Rückkehr beruflich vorhabt?

Mich hat es an meinen eigenen Zwiespalt erinnert, als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte. Ich hatte eine super Wohnung und dachte, wenn wir zusammenziehen und es geht schief, so eine Wohnung bekomme ich nicht wieder. Naja es ging gut und ich wohne heute viel schöner.  :)
Damit will ich sagen, das Leben bleibt nicht stehen und manchmal muss man auch Platz für Neues machen.

Wir hatten eigentlich schon vor, noch einige Jahre dort zu leben, wir sind ja vor knapp 2 Jahren erst eingezogen. Aber es stimmt schon auch: Wir wissen nicht, was diese Reise mit uns machen wird und ob wir in das Gewohnte zurückkehren möchten...

Danke, für deine ermutigenden Worte, Radlerin!
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 08. Mai 2015, 09:47
Liebe alle,

vielen Dank für eure Gedanke und Ratschläge zu dem Thema. Die Sache arbeitet noch sehr in uns und wir denken über all die Fürs und Wieders intensiv nach. Bis Ende Mai werden wir auf jeden Fall noch abwarten, da wir die Wohnung sowieso nicht vorher kündigen werden. Ich hoffe, bis dahin hat sich eine Entscheidung den Weg nach oben gebahnt.

Die Sache sollte dann wirklich entschieden sein, da sie uns derzeit die Vorfreude auf die Reise vermiest und das kann es ja wirklich nicht sein.

Noch dazu sagt mein Freund, dass wir ja so oder so für 1 Jahr von der Wohnung Abschied nehmen müssen. Und was dann danach kommt, steht in den Sternen.

Vielleicht war es auch ein bisschen naiv, die Möglichkeit, dass wir keinen Zwischenmieter finden könnten, nicht mitzudenken. Aber wir konnten uns nicht vorstellen, dass das in Hamburg schwierig werden könnte.

Viele Grüße,
Claudia
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: eucaloa am 08. Mai 2015, 09:47
Farmerjohn, genau, eigene Meinungen sind natürlich individuell, aber es kommt hier bei mir ein wenig so an, als ob andere Ansichten nicht nachvollziehbar oder vernünftig wären ;)

Du kannst schwer nachvollziehen, dass sich jemand in einer Stadtwohnung so wohl fühlen kann. Ich fühle mich in der Stadtmitte sauwohl, habe grad auch in eine neue Küche investiert und investiere auch ansonsten "viel Mühe und Gedanken". Für mich gibt es die nächsten Jahre keine Alternative zur Stadt obwohl viele meiner Freunde gerade Häuschen im Grünen kaufen.
 
Eine Auszeit und eine Weltreise bedeutet ja nicht, dass man von da an ein Nomadenleben - wie du es nennst - einschlägt. Ich finde nicht, dass eine Wohnung in der Heimat ein Stressfaktor ist und zu einer Weltreise im Widerspruch steht.

Du sagst es funktioniert niemals danach in das alte Leben genauso zurueckzukehren als wäre nichts gewesen. Warum nicht? Ich wohne wieder in meiner alten Stadt, gehe arbeiten, plane die nächsten Trips und Fernreisen und erwäge in den nächsten Jahren eine weitere Auszeit. An meiner Sichtweise hat sich nicht viel geändert. Ich war auch vor der Reise, mit Ende 20, ein offener, toleranter Mensch, dem im Leben Erlebnisse wichtiger sind als teure Statussymbole, der es sich aber auch gerne mal gut gehen lässt und zu ein bisschen Luxus nicht nein sagt, und absolut dankbar dafür ist in der westlichen Welt in Wohlstand aufgewachsen zu sein, eine gute Bildung genossen zu haben und es sich Reisen leisten zu können. Ist jetzt mit Anfang 30 genauso. Aber da ist ja jeder anders :)
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: dusduck am 08. Mai 2015, 11:40
Hallo Claudia-to-go,

ich kann das aufgeben der eigenen Wohnung als schweren Schritt sehr gut nachvollziehen. Wir haben uns auch dagegen entschieden die Wohnung in einer westdeutschen Großstadt aufzugeben für unsere Weltreise.
Wir hatten sehr lange nach der Wohnung gesucht gehabt und auch wenn ist sie perfekt ist (das gibt es sowieso nicht) kommt sie an unsere Erwartungen schon ganz gut ran und die Miete ist sehr günstig für unsere Stadt.

Die Entscheidung die Wohnung zu halten mag auch dadurch beeinflusst sein, dass wir schon +30 waren und auch nach Rückkehr ziemlich bald in unsere Jobs zurückkehren (mussten). Die Option ins Kinderzimmer zurückzuziehen hatten wir beiden nicht und hätten es auch nicht gewollt. Und Geld für einen Makler wollten wir bei Rückkehr schon mal gar nicht ausgeben.  >:(

Ich habe jetzt noch keine Bilder von deiner Wohnung bzw. Haus gesehen aber ich habe niemanden getroffen, der keinen Untermieter gefunden hatte, auch abseits der Metropolen.
Meist ergab sich dies erst sehr kurzfristig vor der Reise. Wenn der Preis nicht Marktfähig zu sein scheint, dann könnte eine 80% Deckung aber doch vielleicht eine Option sein. Sprecht doch mal mit einer professionellen Untermiet- bzw Wohnen auf Zeit Agentur (googeln), die sollten doch sowas einschätzen können.

Hmm und nach so langer Zeit  kann ich nicht sagen, dass die Wohnung jetzt zu groß für uns wäre, auch wenn sich bei Rückkehr zunächst sehr kurz dein Eindruck hatte. Ich habe mich mehr über Trinkwasser aus der Leitung und meine Couch gefreut. Vielmehr wollte ich mich von einigem Besitz IN der Wohnung trennen, weil ich Krempel nach der Reise so belastet finde.
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: waveland am 08. Mai 2015, 12:50
Na ja, für nur 80% weiter vermieten würde ich auf keinen Fall machen, sondern lieber beim Vermieter versuchen, den Preis zu drücken und dann unterzuvermieten.
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: farmerjohn1 am 08. Mai 2015, 13:03
Wieso kommt das so an als ob andere Ansichten nicht nachvollziehbar oder vernuenftig waeren?
Das kann ich doch gar nicht beurteilen - ich kenne doch nur meine eigenen Erfahrungen und deren bewusste Reflexion, vielleicht noch das  was ich ausbildungsbedingt gelesen habe.
Auf dieser Grundlage kann ich meinen Kommentar abgeben, eine andere habe ich nicht und wuerde sie mir auch nicht anmassen.  Den bisher groessten Teil meines Lebens habe ich uebrigens in verschiedenen mittleren und grossen Staedten  verbracht - trotz verschiedener Einschraenkungen habe ich noch nie so eine hohe Lebensqualitaet erlebt wie auf dem Land.

Stimmt - Staedte haben einige Vorzuege: Museen, Kulturangebote wie Theater, Konzerte, etc., verschiedene Bildungsinstitutionen, gute Erreichbarkeiten, mehr Arbeitsplaetze.
Ich stelle bloss fest, dass in zunehmendem Masse die meisten der grossen Vorzuege der Staedte - naemlich das mehr vom Acker losgeloeste Geistes- und Kulturleben, die infolge geringerer informeller Sozialkontrolle groessere Autonomie zur Wahl eines nicht von Familien-und Landbesitzverhaeltnissen aufgezwungenen sozialen Umfeldes, die geringere koerperliche Belastung - im PR-gesteuerten 'social engeneering' untergehen.

Und auf dem Land sind die Leute heute besser gebildet als frueher,  haben aber Ruhe, Sicherheit, Familien- und Dorf-Einbindung und Bezug zur Natur nicht eingebuesst, und sind daher menschlich nicht so unreif wie die meisten Staedter.

Ich habe mit Rueckkehr ziemlich ernuechternde Erfahrungenen - aufgrund des unterschiedlichen Erfahrungshintergrundes  gab es keinen mit dem ich mich verstanden haette,  die Stadt hat sich veraendert - kurz, fast wie bei den 'Langoliers', nur halt nicht ohne, sondern mit voellig anderen Leuten. Ich waere theoretisch davon ausgegangen, dass jemand der sich viel verschiedenes ansieht, auch so ziemlich ueberall hin passt, natuerlich am besten dahin wo man schon mal war und anknuepfen kann - die Erfahrung ist nicht unbedingt entsprechend.
Deswegen rate ich vom Beibehalten der Wohnung ab.
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: eucaloa am 08. Mai 2015, 13:43
Hi Farmerjohn. Ich habe eigentlich nur zitiert, und aus deinen Formulierungen habe ich ein wenig herausgelesen, dass deine Meinung allgemeingültig und absolut ist. War vielleicht nicht so gemeint, wollte dafür eigentlich nur sensibilisieren, fürs nächste Mal ;)

"Aber sonst kann ich schwer nachvollziehen, dass sich jemand in einer Stadtwohnung so wohl fuehlen kann."
...
"aber ich glaube echt dass es sich nur selten lohnt, zur Miete zu wohnen und da viel Muehe und Gedanken hineinzustecken bzw. da Heimatgefuehle zu entwickeln."
 
"... die einen da wegbringen - aber nicht Neugier auf ein Nomadenleben - fuer das uebrigens allein der Gedanke an eine feste Wohnung ein Stressfaktor ist."
...
"Was aber wirklich nach meiner Erfahrung ueberhaupt nicht, ja, niemals funktioniert: nach einschneidenden Veraenderungen in das alte Leben genauso zurueckzukehren als waere nichts gewesen"

Ich kann zugegebenermaßen deinen letzten Kommentar nicht ganz verstehen - trotz Universitätbildung  ;) - aber ich reise als Kind aus der Provinz regelmäßig in meine alte Heimat - wie z.B. dieses Wochenende - um meine Familie zu besuchen, und für mich ist eine Rückkehr ausgeschlossen, für mich persönlich überwiegen die Vorzüge der Stadt und hier habe ich sehr viele tolerante, nicht-isolierte und nicht in Anonymität lebende Freunde. Die alten Freunde, die dort geblieben sind haben für mich nachvollziehbare Gründe, es passt nur nicht zu mir. Jedem das seine, ganz ohne zu verurteilen :)

@ Topic von Claudia: Ich denke wie dusduck, dass sich Untermiete eher kurzfristiger ergibt, auch in Hamburg. War bei mir auch so und das hat die Vermittlung bestätigt. Was man eventuell auch in die Pro-Kontra-Rechnung aufnehmen sollte, ist die Tatsache, dass ein Umzug auch wieder Kosten nach sich zieht. Umzug in die Lagerbox+Lagermiete+Suchkosten für die neue Wohnung+Umzug in die neue Wohung könnte mehr werden als man denkt.
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Beitrag von: Claudia-to-go am 08. Mai 2015, 13:44
Hallo Claudia-to-go,

ich kann das aufgeben der eigenen Wohnung als schweren Schritt sehr gut nachvollziehen. Wir haben uns auch dagegen entschieden die Wohnung in einer westdeutschen Großstadt aufzugeben für unsere Weltreise.
Wir hatten sehr lange nach der Wohnung gesucht gehabt und auch wenn ist sie perfekt ist (das gibt es sowieso nicht) kommt sie an unsere Erwartungen schon ganz gut ran und die Miete ist sehr günstig für unsere Stadt.

Ja, für uns ist sie eben auch perfekt und die "Macken" haben wir in Kauf genommen dafür, dass wir sozusagen ländlich mitten in Hamburg wohnen.

Die Entscheidung die Wohnung zu halten mag auch dadurch beeinflusst sein, dass wir schon +30 waren und auch nach Rückkehr ziemlich bald in unsere Jobs zurückkehren (mussten). Die Option ins Kinderzimmer zurückzuziehen hatten wir beiden nicht und hätten es auch nicht gewollt. Und Geld für einen Makler wollten wir bei Rückkehr schon mal gar nicht ausgeben.  >:(

Wir sind beide auch Mitte, schon fast Ende Dreißig und unsere Kinderzimmer haben unsere Eltern längst umgewandelt - sie leben auch in ganz anderen Ecken von Deutschland, von daher wäre das für uns auch keine Option :-)

Ich habe mich nach meiner 3-monatigen Reise damals auch auf mein altes Leben und meine Wohnung gefreut. Diesmal bin ich mir nicht sicher, ob ich danach wieder in den gleichen Job zurück kann und will. Ich weiß nur, dass ich nach Hamburg zurück will und am liebsten noch mehrere Jahre in dieser Wohnung leben möchte.

Wir suchen im Grunde die eierlegende Wollmilchsau, die für min. 1 Jahr eine Wohnung sucht, sich die Miete leisten kann und will und sich trotz der Macken in diese wunderbare Butze verliebt - so wie wir :-)

Ich habe jetzt noch keine Bilder von deiner Wohnung bzw. Haus gesehen aber ich habe niemanden getroffen, der keinen Untermieter gefunden hatte, auch abseits der Metropolen.
Meist ergab sich dies erst sehr kurzfristig vor der Reise. Wenn der Preis nicht Marktfähig zu sein scheint, dann könnte eine 80% Deckung aber doch vielleicht eine Option sein. Sprecht doch mal mit einer professionellen Untermiet- bzw Wohnen auf Zeit Agentur (googeln), die sollten doch sowas einschätzen können.

Wie gesagt, wir haben bereits mit einer Agentur besprochen. Zum einen kosten die aber sehr viel weil das Bestellerprinzip im Juni in Kraft tritt und zum anderen ist es nach deren Aussage wahrscheinlich, dass niemand für den gesamten Zeitraum gefunden wird, einen Untermieterwechsel möchte unser Vermieter aber eigentlich nicht.

Viele Grüße,
Claudia
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Beitrag von: Claudia-to-go am 08. Mai 2015, 13:48
Na ja, für nur 80% weiter vermieten würde ich auf keinen Fall machen, sondern lieber beim Vermieter versuchen, den Preis zu drücken und dann unterzuvermieten.

Das wird er nicht mitmachen, im Gegenteil, unsere Miete erhöht sich wegen des Staffelmietvertrages im Herbst sogar. :-)
Aber dennoch Danke für den Rat!
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Beitrag von: tanileha am 08. Mai 2015, 14:10
Hallo Claudia

Yogisch gesehen würde ich sagen, zuviel Anhaftung an Dinge, welche nicht mit Menschen zu tun haben (also Freunde, Familie etc. verlassen), ist nicht gut. Loslassen...es sind nur DINGE...Gegenstände...wir wollen eh immer mehr...und werden immer unglücklicher...

Aber verstehen kann ich dich natürlich sehr gut...bei mir geht's in 2.5 Jahren wieder los (hab jetzt angefangen zu sparen) und wenn ich gemütlich vor meinen TV sitze mit meinen schönen Möbeln in meiner schnuckeligen 2.5-Zimmer-Wohnung geht's mir bereits jetzt genau gleich.

Da ich das Ganze aber schonmal gemacht und alles aufgegeben und verkauft habe, kann ich dir sagen, WOW, das ist eine echte Befreiung! Und vorallem ist es richtig, richtig cool nach einer langen Reise mit ganz vielen Eindrücken zurückzukehren und alles neu gestalten zu können. Eine neue Wohnung suchen, neue Möbel, ev. neuer Wohnort...einfach toll! Ich z.B. hatte nach der Reise überhaupt keine Gefühle mehr zu den Farben rot und orange, was vorher meine Wohnung dominierte. Jetzt habe ich ruhige Farben wie beige, violet, hellgrau, braun und hellgrün...

Und das alles da ich mich halt auf meiner langen Reise sehr verändert habe.

Also: Anhaftung loslassen, es handelt sich NUR um Gegenstände, welche für die Seele nur Nebensache sind:-)

In diesem Sinne liebe Grüsse von einer Yogalehrering und Reisenden aus der Schweiz, Namaste:-)
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Beitrag von: Claudia-to-go am 08. Mai 2015, 14:22
Ich hänge euch mal hier den link zu unserer Anzeige an, möglicherweise wird unser Zwiespalt damit noch ein bisschen verständlicher:

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/ruhige-2,5-zimmer-wohnung-bzw-fachwerkhaus-in-hamburg-st-georg/317863079-199-9417?ref=search

Und vielleicht kennt ja jemand jemanden, der jemanden kennt, für den das genau das Richtige wäre :-)
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Beitrag von: Claudia-to-go am 08. Mai 2015, 14:28
Hallo Claudia

Yogisch gesehen würde ich sagen, zuviel Anhaftung an Dinge, welche nicht mit Menschen zu tun haben (also Freunde, Familie etc. verlassen), ist nicht gut. Loslassen...es sind nur DINGE...Gegenstände...

Liebe Tanileha,

eigentlich seh ich das auch ganz genauso. Vielleicht brauche ich tatsächlich noch diesen Abnabelungsprozess, den ich so nicht eingeplant hatte :)
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: tanileha am 08. Mai 2015, 14:44
Ja Claudia

Einfach ist es nicht...ich habe damals ja alles aufgegeben (dieses Mal wieder): Wohnung, Job, Auto...aber irgendwie war es auch ein sehr befreiendes Gefühl nach ein paar Tagen schon...

Ich musste mich um nichts mehr kümmern und es kamen keine Rechnungen mehr rein:-)

Würde die Wohnung auf jeden Fall aufgeben...
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Beitrag von: Susu am 08. Mai 2015, 19:40
Hallo Claudia,

wir waren vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation.
Nach unserer ersten langen Reise sind wir in Hamburg in eine kleine, günstige, irgendwie tolle Wohnung gezogen. Als die zweite Reise am Horizont in Erscheinung trat, hatten wir lange die Absicht, dass wir diese Wohnung "behalten" und untervermieten wollten. Das Go des Vermieters war da und die Anzeige sogar schon online, als wir selbst einen Rückzieher gemacht haben und uns gegen die Untervermietung entschieden haben. Warum? Alles hat seine Zeit. Wir hatten 3 1/2 tolle Jahre in unserer Butze. Aber jetzt wollen wir wieder reisen. Man ist freier, wenn man möglichst wenige Dinge hat, um die man sich während der Reise in der Heimat kümmern muss. Unsere positive Erfahrung der ersten Reise (damals hatten wir unsere damalige Wohnung auch aufgegeben) war da natürlich auch auschlaggebend.

Letztlich wollten wir uns auch nicht aus der Ferne kümmern müssen, wenn der Untermieter etwas bemängelt und das hätte bei unserer Wohnung durchaus auch passieren können (vom Eigentümer nicht sehr gut gepflegter Altbau...). Auch wollten wir uns nicht von der Schwierigkeit der konkreten Untermiet-Dauer einengen lassen. Und von unterwegs ggf. einen neuen Zwischenmieter finden oder ggf. die Heimatbasis um solche Dinge bemühen.

Ich an eurer Stelle würde die Wohnung aufgeben. Ihr seid freier. Ihr werdet nach eurer Rückkehr was anderes tolles finden, in dem ihr euch wohl fühlt. Und die Prioritäten ändern sich ggf. auch was eure Wohnungswünsche angeht. Das hat ein anderes Forumsmitglied schon erwähnt.
Unsere erste Wohnung war groß, in Topzustand in einer Topgegend in Hamburg und relativ teuer. Nach der ersten Reise sind wir in eine deutlich kleinere, günstigere, leicht angerockte Wohnung gezogen und haben uns dort pudelwohl gefühlt. Mal sehen, wohin wir nach der jetzigen Reise ziehen. :-)

Viel Spaß beim Entscheidung treffen und gute Reise,
Susu
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 11. Mai 2015, 09:44
Hallo Claudia,

wir waren vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation.


Hallo Susu,

vielen lieben Dank auch für deine Antwort, die mir sehr im Kopf herum geht und mir Mut macht!

Wir denken ja nun schon einige Tage auf dieser Möglichkeit herum und so langsam freunden wir uns mit dieser Lösung an. Ich hätte gerne noch etwas mehr Zeit in der Wohnung verbracht (wir wohnen dort erst seit 2 Jahren), aber ich bin dankbar, dass wir unsere Reise bereits dieses Jahr antreten können.
Eine Freundin hat auch bereits eine Idee, wo wir nach der Reise erstmal unterkommen könnten um uns dann nicht ganz heimatlos in Hamburg fühlen zu müssen.

Es scheint sich alles zu fügen.

Viele Grüße,
Claudia
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Yike am 14. Mai 2015, 18:35
Habe gerade die Fotos gesehen. 0/8/15 Wohnung nach meinem Empfinden. Aber wenn du sie so sehr magst, kaufe sie und gehe beruhigt auf Reisen.
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: crazy_culture am 21. Mai 2015, 20:06
Hallo Claudia,
es kommt halt drauf an, wie hoch auch die Chancen sind in Hamburg in eurem Beruf wieder was zu finden, oder ob der Arbeitsmarkt ggf entscheidet, wo ihr landet. Wenn euer Reisebudget - wie du geschrieben hast - eh schon knapp kalkuliert ist, würde ich den Risikofaktor Miete abschaffen. Wenn ihr jetzt einen Nachmieter findet und der dann aus welchen Gründen auch immer wegbricht, dann müßt ihr die Miete ja doch aus eigener Tasche zahlen. Für 1000 € kann eine Person auf Reisen einen Monat lang schon gut zurecht kommen (ok, je nach Land), also kannst Du für die Miete eines Jahres zu zweit ein halbes Jahr duch Mittelamerika reisen, durch Asien länger.

Ich habe mich mehr über Trinkwasser aus der Leitung und meine Couch gefreut. Vielmehr wollte ich mich von einigem Besitz IN der Wohnung trennen, weil ich Krempel nach der Reise so belastet finde.

Das kann ich genau so unterschreiben. Warmes Wasser in der Küche, Wasser aus der Leitung und ich muss nicht nachdenken, ob ich damit Zähne putze, das ist echt toll. Aber der ganze Kram in der Wohnung, der überfüllte Kleiderschrank, das macht mir auch zu schaffen. Vorher ausmisten ist manchmal gar nicht so schlecht. Und wahrscheinlich wirst Du hinterher immer noch bei vielen Sachen denken:"Wieso hab ich das eigentlich aufgehoben..."
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 26. Mai 2015, 12:02
Hallo Claudia,
es kommt halt drauf an, wie hoch auch die Chancen sind in Hamburg in eurem Beruf wieder was zu finden, oder ob der Arbeitsmarkt ggf entscheidet, wo ihr landet. Wenn euer Reisebudget - wie du geschrieben hast - eh schon knapp kalkuliert ist, würde ich den Risikofaktor Miete abschaffen.

Dafür haben wir uns jetzt auch entschieden und fühlen uns gut damit :)


Aber der ganze Kram in der Wohnung, der überfüllte Kleiderschrank, das macht mir auch zu schaffen. Vorher ausmisten ist manchmal gar nicht so schlecht. Und wahrscheinlich wirst Du hinterher immer noch bei vielen Sachen denken:"Wieso hab ich das eigentlich aufgehoben..."

Ja, wir haben schon sehr viel aussortiert und verkauft. Da wir keinen Keller oder Dachboden haben, haben wir zum Glück auch nie viel Kram angehamstert. Und für überfüllte Kleiderschränke sind wir glücklicherweise auch nicht anfällig :)
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Degna am 26. Mai 2015, 21:23
Hallo Namensvetterin,
kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen.
Habe mich mit dieser Frage auch lange herumgeplagt. Meine finanz. Situation hat das Problem für mich gelöst. Ich kann es mir einfach nicht leisten,in Trinidad zu leben und in Kaiserslautern eine Wohnung zu unterhalten. Da ich nicht weiß,was in den nächsten Jahren passiert,und für wie lange ich in der karibik bleibe,kann ich mir auch kein kostspieliges Unterstellen der Möbel leisten. Vielleicht ist es nur für 1J vielleicht für 5J ,vielleicht komme ich zum Leben nie wieder nach Dtld,......wer weiß.
Ich habe innerhalb von 10Tagen,als wir nach 4,5Monaten Indien zurück kamen,eine 150qm große,voll eingerichtete Maisonette Wohnung auf 16Pappkartons reduziert.
Alles verkauft,verschenkt,entsorgt!!!!
Übrig geblieben sind 4 gute,warme Winterkleidung+Schuhe,.....3Kartons Bettwäsche,Handtücher,Decken ,5 Kartons Küchenartikel,an denen ich hänge,2Kartons persönliche Gegenstände,wie Fotos,liebgewonnene Gegenstände,die man so durchs Leben schleppt und 2 Kartons wichtige Dokumente und Unterlagen.
Ich war nie so glücklich und befreit ,als ich dann noch meine 3Koffer gepackt habe und bin an den Flughafen.
Und wenn ich mal wieder nach Dtld komme,fange ich mit neuen Dingen,ein neues aufregendes Leben an.
Ich werde nie,so wie meine Eltern,60Jahre alte Gegenstände von re nach li sortieren,weil die ja noch so gut sind,daß man die wirklich nicht wegwerfen kann,......

Lass los,du gewinnst etwas Neues.

lg Claudia
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: eucaloa am 01. Juni 2015, 11:03
Um die Frage des ab heute gültigen Bestellerprinzips, die am Anfang des Threads aufgekommen ist, zu klären:
Ich habe eine Email von der Zeitwohnagentur, über die ich meine Wohnung untervermietet habe, bekommen. Deren Lösung ist ganz "ausgefuchst": Der Mieter zahlt mehr Miete und damit verdeckt auch die Provision. Ich finde das ehrlichgesagt ganz schön übel und bestätigt mal wieder, dass für die Mieter durch das neue Gesetz nichts gewonnen ist. Wenn man seine Wohnung untervermieten möchte, ist das natürlich von Vorteil. Hier ein Auszug aus der Email:

Da die ebenfalls ab dem Zeitpunkt gültige sog. Mietpreisbremse nicht für das Möblierte Wohnen auf Zeit gilt, besteht für Sie die Möglichkeit, die Monatsmiete soweit zu erhöhen, dass für Sie keine zusätzlichen Kosten entstehen. [...] Im Durchschnitt betrug die monatliche Provision 19,83 % einer Monatsmiete inkl. MwSt. Wenn Sie ihre Miete nun z. B. um 20 % anheben, bleibt Ihr Ertrag unverändert. Wir werden für zukünftige Vermittlungen pro Mietmonat 16,67 % der Monatsmiete inkl. MwSt. berechnen, was 14 % netto entspricht.

Beispielrechnung:
Jetzige Monatsmiete:                600,- Euro
Erhöhung um 20 %:                  120,- Euro
Neue Miete:                              720,- Euro
Mtl. Provision brutto 16,67 %:    120,- Euro
Bleiben für Sie:                         600,- Euro

Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: moilolita am 01. Juni 2015, 11:13
Ja, aber es ist doch klar dass eine Vermittlungsagentur auch etwas verdienen möchte.
Wie sonst sollte die Agentur bezahlt werden, wenn du sie nicht aus eigener Tasche bezahlen möchtest?

Zudem erhält der Untermieter ja auch eine möblierte Wohnung, wobei du "nur" eine unmöblierte Wohnung mietest...

Wirklich überraschend finde ich das jetzt nicht...
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: eucaloa am 01. Juni 2015, 11:36
@ moilolita: Den ganzen Thread lesen :) Da habe ich Claudia am Anfang vorgeschlagen, so wie ich es gemacht habe, über eine Zeitwohnagentur die Wohnung unterzuvermieten. Sie hat gesagt, dass sie kein Geld hat die Provision zu übernehmen, da ab dem 1.6. das Bestellerprinzip in Kraft tritt. Ich habe hier nur berichtet, wie "meine" Agentur das in Zukunft löst: Der Vermieter zahlt die Provision nicht. Natürlich muss die Agentur Geld verdienen, sie darf es aber einfach nicht mehr offiziell über den Mieter (wie es bei mir damals der Fall war), macht es aber weiterhin inoffiziell. Das ist nicht im Sinne des Gesetzgebers, wäre aber gut für Claudia.
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 01. Juni 2015, 11:43

Lass los,du gewinnst etwas Neues.


Liebe Claudia,

danke auch für deinen Erfahrungsbericht, der auch wieder Mut macht.

Viele Grüße,
Claudia
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: moilolita am 01. Juni 2015, 11:48
oh sorry, eucaloa!  :-X
das habe ich wohl überlesen, dachte ich hätte den Thread ganz gut mitverfolgt, da war ich wohl etwas voreilig  :D
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: eucaloa am 01. Juni 2015, 11:50
 :D kein Problem!
Ist ja ohnehin nicht mehr relevant für Claudia, aber ich dachte es interessiert vielleicht andere, die vor der gleichen Entscheidung stehen :)
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: Claudia-to-go am 01. Juni 2015, 11:53
Danke @eucaloa & @moilolita für eure Tipps und Hinweise.

Ich selbst musste schon oft überhöhte und nicht durch die erbrachte Leistung gerechtfertigte Maklercourtagen zahlen und bin deshalb ein Befürworter des Bestellerprinzipes, daher würde ich mich sehr schwer tun, dazu beizutragen das Gesetz auszuhebeln. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Noch dazu ist unsere Wohnung ja schon sehr teuer, eine weitere Erhöhung der Miete hätte den Interessentenkreis sicher weiter eingeschränkt. (Eine Abwohngebühr von 20 EUR/ Monat hatten wir bereits eingerechnet.)

Wie gesagt haben wir die Wohnung bereits gekündigt und fühlen uns sehr wohl mit dieser Entscheidung :-)

Viele Grüße,
Claudia
Titel: Antw:Das eigene "Zuhause" aufgeben fällt uns so schwer... Bitte um Rat
Beitrag von: eucaloa am 01. Juni 2015, 14:01
Ich bin auch kein Freund von überhöhten und ungerechtfertigten Provisionen bei Vermietung. Z.B. fungierten die Sachbearbeiter der Immobiliengesellschaft, die meine Wohnung vermietet, beim Aufschließen und kurz rumführen einfach als Makler und haben so Provisionen kassiert. Ich bin froh, dass das nicht mehr möglich sein soll.

Was die zeitwohnagentur betrifft: Ich würde die Agentur auch nicht mehr nutzen und habe mir sogar überlegt, denen eine Antwort auf ihre Email zu schreiben. Natürlich machen die richtige Vermittlungsarbeit, die bezahlt werden muss (Beratung, Fotos, Veröffentlichung, Verträge, Kommunikation, etc.), aber dann soll der Besteller die Kosten tragen. Ich finde es ziemlich unmoralisch die Gesetzgebung so zu umgehen.