Erste Frage: mich interessiert ein Erfahrungswert, betrifft aber das Radfahren und nicht das Wandern: ich habe laengere Radtouren gut und gerne im mitteleuropaeischen Fruehling/Sommer/Fruehherbst und ganzjaehrig mit Ausnaehme der Regen- und Eistage am Mittelmeer gemacht. Ideal war dabei immer die je nach Wetterbedingungen passend getragene Trias aus Baumwoll-Shirt, Wollpullover und Regenhaut; manchmal Baseballkaeppi oder Wollmuetze als Kopfbedeckung. Aber in den feucht-heissen Tropen bin ich nicht klargekommen, da habe ich Radfahren als extrem unangenehm empfunden: Waesche trocknet nicht richtig, Rucksack jeden Tag schwerer, die Distanz der Ortschaften sind oft laenger als ein gesunder Tagesabschnitt, Sonne knallt senkrecht auf die Birne, aber man kann ja schlecht wie bei landwirtschaftlicher Arbeit breitkraempige Strohhuete aufsetzen und dauernd Verschnaufpause machen; Baeume werfen kaum Schatten, Strassenbelaege sind nicht auf Fahrraeder ausgerichtet, was schmerzhaft in die Beine geht; wo's asphaltiert ist hat man es mit Strassenverkehr zu tun der selten Verstaendnis fuer das Radfahrer aufbringt. Wie ist es Euch damit ergangen?
Zweite Frage: Welchen Strassenuntergrund verlangt das Gepaeckwaegelchen, wieviele km macht Ihr pro Wandertag bergauf, wie viele bergab, wie viele beim Flachbahnrennen - und wieviele km seht Ihr als normal an bei Feldwegen und Trampelpfaden durch Wiesen und Waelder?
Hallo,
gleich zur ersten Frage
Wir sind gerne in wärmeren Gebieten unterwegs. Jeder hat halt so seine Vorlieben. Wir mögen die Kälte dafür nicht so. Doch ich denke immer, das wichtigste auf solch einer Tour, ist neben den Vorlieben, die Zeit welche man hat. Hat man keine Zeit, kann vieles zur Qual werden. Unter Zeitmangel geschehen auch dann die meisten Fehler.
Gi (meine Frau) trägt in der Regel Kopftuch-Kopfschutz, lange Blusen, weite Hosen.
Die Tagesetappen richteten sich bei uns, sofern machbar, immer nach Lust, Laune + Kraftreserven. Wichtig war für uns immer ein Moskitonetz in wärmeren Gegenden. Wir sind keine KM-Fresser. Gefällt uns ein Platz, dann bleiben wir, auch wenn erst 20 oder 40 km erradelt wurden.
Der Muskelkater, die Po-Probleme, hören nach den ersten Tagen, Wochen auf. Das tägliche Radeln ist dann wie tägliches Training. In der Regel bereitet es dann viel Freude.
Zweite Frage
- von Deutschland bis Italien waren wir hauptsächlich auf Fahrradwegen unterwegs (ideal)
- ab Albanien dann hauptsächlich auf Landstraßen unterwegs
- im Schnitt sind wir pro Tag so 25 km unterwegs
- bergauf ist am problematischten, da gibt es Tage (Albanien, Griechenland) da sind es nur 15 bis 20 km, doch jeder Anstieg hat ja auch eine Abfahrt
- bergab hatte Gi eine prima Idee (Gurt als Bremse und Lenkhilfe) Ist in den Albanienberichten zu finden
- ist die Straße, der Fahrradweg prima, dann laufen wir auch mal über 40 km (allerdings sehr selten)
- Feldwege und Trampelpfade versuchen wir zu meiden, denn dafür sind speziell unsere Wägelchen (jetzt haben wir nur noch einen) nicht unbedingt geeignet. Auf Asphalt laufen die echt gut.
- Allerdings bin ich auch bei dieser Reiseform der Meinung, wichtig ist der Zeitfaktor. Hat man das kostbare Gut der Zeit, dann pegelt sich alles von selbst ein. Hat man keine Zeit, wird es weit mehr Probleme geben. Ich denke immer, egal wie auch unterwegs, lieber kürzere Strecken in längerer Zeitspanne. Der Kopf, der Körper usw. wird dankbar sein.
Natürlich sollte man solche Touren nur unternehmen, wenn man sich gesund fühlt + ein sehr großes Interesse an solchen Touren selbst hat. Ich wurde vor 2 Tagen 60. Also, auch im gesegneteren Alter ist so was möglich.
Selbstverständlich sollte auch der Respekt vor der Natur, fremden Kulturen, Wüsten, Bergen usw. vorhanden sein.
LG Wi grenzenlos