Ich buche eigentlich nie Hostels oder Hotels im voraus. Die Online-Preise entsprachen, in den wenigen Fällen, wo ich das versucht habe, stets den Preisen, die ich auch an der Rezeption bekommen habe/hätte. Manchmal konnte ich bei einer Onlinebuchung den Preis von Gästen mit einem Jugendherbergausweis bekommen, obwohl ich keinen solchen hatte. Jedoch nivellierte sich diese Ersparnis wieder durch die Gebühren für das Portal. Meine Erfahrungen beschränken sich hauptsächlich auf China und einige Nachbarländer. Kann sein, dass das anderswo nicht so ist.
Doch selbst wenn die Onlineportale günstiger wären, würde ich sie aus mehreren Gründen nach Möglichkeit nicht verwenden.
- Verlust bei Planänderungen: Wenn du dich beispielsweise am Vortag entscheidest, einen Tag später zu kommen, musst du das Hostel teilweise trotzdem bezahlen, wenn es strenge Stornierungsbedingungen kennt. Doch selbst wenn du kostenlos stornieren kannst: Die Buchungsgebühr und die Anzahlung sind sicher weg und je nach dem am nächsten Tag auch dein Zimmer. Ist mir so in Zhangjiajie passiert, als ich den Bus zum Hostel verpasste. Nicht zu sprechen vom zeitlichen Aufwand fürs Buchen und Umbuchen.
- Vertrauen auf gefakte Beschreibungen: Wenn ich ein Hostel über eine Seite buche, muss ich mich auf die Bewertungen verlassen. Dass davon viele gefakt sind, ist kein Geheimnis. Zwar kann man dem mit einer kritischen Leseart entgegenwirken, wie oben beschrieben wurde. Aber meine eigenen Augen sind eben doch noch zuverlässiger.
- Preis: Mittlerweile ist das für mich nicht mehr so das Killerkriterium. Aber wenn du wirklich was Günstiges willst, findest du das vor Ort leichter. Denn gerade die wirklich preiswerten Optionen sind oft gar nicht bei den Buchungsportalen zu finden. Es hat mich immer wieder erstaunt, wie Backpacker erzählten, dass sie eine supergünstige Unterkunft für 20 Euro gefunden hatten, während ich in einer für fünf oder zehn Euro hauste. Das hängt beispielsweise damit zusammen, dass bestimmte Hotels keine Lizenzen für Ausländer haben. Das hatte ich in China mehrmals erlebt, und auch schon im Iran. Solche unlizensierte Unterkünfte können natürlich nicht offen um Ausländer werben. Aber wenn man vor der Tür steht und am besten noch ein paar Worte Chinesische spricht, kommt man eben oft doch rein.