Thema: Mit Vorgesetzten sprechen  (Gelesen 7860 mal)

OutAndAbout

« Antwort #15 am: 05. Mai 2015, 10:19 »
Ich kann gut nachvollziehen, dass es zunächst etwas Überwindung kostet, das Vorhaben anzusprechen. Bei mir war es gerade gestern soweit und ich habe es meinem Chef mitgeteilt. :) 
Mach es auf jeden Fall persönlich - bei mir war dies sogar etwas kompliziert, da mein Chef in den USA sitzt (also nicht nur im Augenblick, sondern dauerhaft). Aber auch über video-conferencing war es allemal besser als das per Mail zu machen.
Immer gut ist es, sich vorher selbst im Klaren darüber zu sein, was man eigentlich erreichen will: möchtest du nach einer Sabbatical Lösung fragen? Oder nach unbezahltem Urlaub? Oder möchtest du kündigen, aber "im Guten" auseinander gehen, sodass du ggf. nach deiner Rückkehr wieder dort einsteigen kannst? Man kann ja in der Regel ganz gut einschätzen, was in der eigenen Firma üblich oder möglich ist. Dann leg dir zurecht, was dein Ziel des Gesprächs ist, ggf. was du selbst in die Waagschale schmeißen kannst falls du auf ein Entgegenkommen deines Chefs baust und sei einfach ehrlich, offen und direkt. Das ist meistens der beste Weg.
Übrigens - denk auch über das timing nach: ich hatte erst vor, es Ende Mai zu sagen - weil es hinsichtlich der Kündigungsfrist keinen Unterschied macht ob ich Anfang oder Ende Mai kündige. Da mir aber intern gerade weitere konkrete Karriereschritte aufgezeigt wurden und sie ein Angebot gemacht wurde, "musste" ich sozusagen schon früher mit der Sprache rausrücken. Im Endeffekt konnte ich das frühzeitige Mitteilen meiner Pläne dann halt auch als ein faires Entgegenkommen meinerseits verkaufen.. es ist für die Firma natürlich besser mehr Zeit für Nachfolgeregelungen, Übergaben etc. zu haben. Will sagen - es kann durchaus Sinn machen, nicht bis zum letzten Tag zu warten und das Gespräch, vor dem man sich ggf. ein wenig fürchtet, immer weiter aufzuschieben.
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Eumel

« Antwort #16 am: 05. Mai 2015, 12:31 »
Wie die meisten hier schon geschrieben haben denke ich auch, dass ein persönliches Gespräch deutlich besser ist als eine Email.

Ich habe vor ziemlich genau eineinhalb Jahren meinen Chef um einen Termin für ein Mitarbeitergespräch gebeten. Das geht bei uns in der Firma sehr gut, da wir nicht allzu groß sind (ca. 50 Mitarbeiter) und der direkte Konakt zum Chef sehr gut ist.

Allerdings wusste ich dass ich diese Reise machen will. Mir war also bewusst, dass ich - sollte er zu dem Sabbatical Vorschlag nein sagen - kündigen werde und mich nach der Reise neu bewerbe. Als er dann in dem Mitarbeitergespräch nach dem Grund gefragt hatte (vermutlich hat er eine Gehaltserhöhung im Kopf) war er von meiner Bitte um ein Sabbatical sehr überrascht (o. Ton: "Du bist immer wieder für Überraschungen gut"). Ich habe ihm erklärt was für Möglichkeiten es gibt (Zeitkonto aufbauen oder Gehaltsverzicht), für wie Lange ich diese Auszeit gerne machen würde und natürlich - da das Verhältnis hier in der Firma allgemein sehr gut ist - was ich in meiner Auszeit machen möchte. Er hat darum gebeten dass er sich erst mit der Personalabteilung über die unterschiedlichen Möglichkeiten kurzschließen möchte, hat aber auch gleich gesagt, dass wir einen Weg finden werden. Nach etwa einer Woche hat er mich zu einem weiteren Gespräch eingeladen, diesmal mit unserer Personalerin und wir haben zu dritt über die genauen Daten und die konkrete Umsetzung gesprochen.

Long Story Short: Keine Angst! Die Führungsebene ist durchaus angetan wenn ihre Mitarbeiter Verantwortung und Engagement an den Tag legen.

Live your dream!
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Claudia-to-go

« Antwort #17 am: 05. Mai 2015, 16:25 »
Hallo Young Traveler,

leider haben nicht alle Arbeitgeber/Firmen solche Möglichkeiten, wie die der Vorredner. Für mich uns meinen Freund blieb nur die Option der Kündigung, ein Sabbatical oder unbezahlter Urlaub ist uns leider nicht möglich. Wahrscheinlich weil zum einen unsere jeweiligen Firmen zu klein sind und wir zum anderen Aufgabenbereiche innehaben, die nur von uns übernommen werden - es kann also kein Kollegenkreis unsere Arbeit für die Zeit mitübernehmen.

Dennoch haben auch unsere Chefs entspannt reagiert und jeweils gebeten, dass wir uns melden wenn es langsam auf den Heimweg geht.

Wir haben ebenfalls bereits ein halbes Jahr vorher unsere Pläne kommuniziert, das fanden wir nur fair dem Unternehmen gegenüber.
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die ira

« Antwort #18 am: 05. Mai 2015, 16:46 »
Dankeschön!!

Bei so vielen positiven Mails macht es mir leichter, zumindest im Kopf

Ich werde auf jeden Fall persönlich mit ihr sprechen. Da sie aber immer seeehr beschäftigt ist, wollte ich sie per Mail über einen Gesprächstermin bitten und vorab erzählen was ich will.
Ich werde jetzt aber ersteinmal mit meiner Teamleitung sprechen, da dies erst über sie laufen muss.
ich bin gespannt :)

Eine Frage noch zur Kündigung:
Wenn ich selber Kündige und ab dem 1.10.2015 arbeitslos bin, so muss ich mich persönlich am 01.10 beim Arbeitsamt vorstellen? Das heißt ich könnte nicht in meinem Resturlaub schon los?!
Abmelden (dass ich dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehe) am 02.10.2015 ging zb auch telefonisch, nicht wahr?

Hat jemand Erfahrungen mit der Arbeitslos-Meldung?
Wenn ich mich vor der Abreise arbeitslos melde, dann laufen doch die 3 Monate Sperrfrist während meiner Reise. Richtig?
Das heißt, wenn ich wieder da bin, dann wäre ich wieder Krankenversichert.

Freue ich über eine Antworten :)
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karoshi

« Antwort #19 am: 05. Mai 2015, 18:52 »
Für solche Fragen solltest Du im Zweifelsfall immer ein neues Thema im passenden Board aufmachen, falls nicht die Forumsuche sowieso schon die Antwort liefert. In diesem speziellen Fall gibt es sogar ein ganzes Unterkapitel auf der Website.

LG Karoshi
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die ira

« Antwort #20 am: 05. Mai 2015, 20:09 »
ooooh sorry!!
danke für die info :)
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gracy

« Antwort #21 am: 07. September 2015, 10:39 »
So, meine Chefin weiß jetzt auch, dass ich ab Januar ein Jahr weg sein werde. Montag Morgen- perfekt für sowas...  :-\
Ob ich wiederkommen kann oder nicht, lässt sie sich durch den Kopf gehen.

Ich bin etwas traurig, weil ich meine Arbeit und vorallem meine Kolleginnen ziemlich gerne mag. Außerdem hab ich echt ein ganz schön schlechtes Gewissen.  :(
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ulmi

« Antwort #22 am: 07. September 2015, 17:06 »
Bravo...

Na, wenn Du die Leute und die Arbeit dort so magst, mögen sie Dich (und Deine Art zu arbeiten) sicher auch und Du wirst den ein oder anderen Kontakt halten....und im Blick behalten, ob man Dich später wieder gebrauchen kann.
Meine Erfahrung ist, dass, wenn man mal in einer Firma war, dort mit den Leuten gut ausgekommen ist und eine gute "Duftmarke" hinterlassen hat, es einfacher ist, wieder zurück zu gehen, als allgemein angenommen wird.
Vielleicht nicht zum Wunschzeitpunkt, zum Wunschjob und zur Wunsch-Lohntüte, aber doch irgendwie.

Grüßle vom ulmi
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pawl

« Antwort #23 am: 07. September 2015, 17:32 »
Für mich war das Gespräch einer der ersten Lektionen. Ich will etwas und der gegenüber hatte nur die Option darauf zu reagieren. Verändert doch das Verhältnis, dass die meisten Menschen (ich auch) zu ihren Job haben.

Wir haben auch ein gutes Verhältnis und ich freue mich sogar etwas bald wieder anzufangen. Aber hoffentlich klappt es eine 4/5 Stelle anzunehmen. Könnte etwas frech sein, nach 14 Monaten abwesendheit... Aber ich möchte es sehr gerne so.
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gracy

« Antwort #24 am: 07. September 2015, 20:28 »
"Leider" arbeite ich (noch) im öffentlichen Dienst, da kann man nicht einfach aufhören und wieder anfangen, selbst wenn man sich mit seinem Chef einig ist. Die Stelle muss frei sein und das geht nur bei unbezahltem Urlaub.

Ich sehe das so, wenn ich wiederkommen kann, gut. Wenn nicht, werde ich mir etwas suchen, wo ich fachlich mehr weiterkommen kann (auch wenn das erstmal einen Verlust von Gehalt und Sicherheit bedeutet).

Aber meine Chefin hat genau so reagiert, wie ich vermutet habe, sie hat versucht mich runterzuhandeln. Ich könnte ja auch nur 6 Monate weg und ich habe ihr klar gemacht, dass es da keinen Verhandlungsspielraum gibt. Meine Entscheidung ist gefallen und daran kann sie nichts ändern, das gefällt ihr natürlich überhaupt nicht...

Naja, ich sehe es als Kompliment, dass sie ungern auf mich verzichtet. Aber sie ist natürlich nicht erfreut und schien sich leider auch in keinster Weise für mich zu freuen. D.h. ich bin sehr gespannt, wie sich die nächsten 4 Monate die Zusammenarbeit gestaltet.....
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Michai

« Antwort #25 am: 22. Dezember 2015, 10:00 »
Was ihr alles für positive Erfahrungen mit euren Chefs gemacht hat, macht mich froh und mutig. Unbezahlter Urlaub ist bei uns in der Firma auch möglich, sogar über einen längeren Zeitraum - das finde ich attraktiver, als ein Sabbatical zu beantragen. Bis man dieses wirklich in Anspruch nehmen kann, vergeht auch gut Zeit und man hat nicht die Möglichkeit (zumindest ich habe sie nicht) viel Geld für die Reise zu sparen. Vielleicht sollte ich auch mal mit meinem Vorgesetzten reden, um im kommenden, oder übernächsten Jahr für 3 Monate Kanada bereisen zu können.

Vielen lieben Dank für Eure Antworten!
Freundliche Grüße

Michai
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moilolita

« Antwort #26 am: 22. Dezember 2015, 12:08 »
Hallo Michai,

wenn es noch "so weit im Voraus" ist, vor allem übernächstes Jahr, würde ich mir an deiner Stelle die Möglichkeit eines Sabbaticals nochmal überlegen. Alleine was du für steuerliche vorteile hast...

Wenn du ein Jahr lang auf 30 Stunden runter gehst, aber 38 Stunden arbeitest, hast du bereits deine 3 Monate Kanada :-)
nur als kleiner Input ;-)
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Michai

« Antwort #27 am: 22. Dezember 2015, 12:20 »
Ja, ich werde mir das noch mal überlegen. Aber generell bin ich recht schlecht darin großartig etwas zu sparen  :o
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moilolita

« Antwort #28 am: 22. Dezember 2015, 13:52 »
... na siehste, beim Sabbatical würdest ja gar nicht drum rum kommen  :P
du bekommst das Geld einfach erst wenn du dir frei nimmst  ;D :o 8)
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Worldonabudget

« Antwort #29 am: 30. Dezember 2015, 09:08 »
Mir steht das Gespräch mit meinem Chef auch noch bevor, was ich voraussichtlich nächste Woche nach seinem Urlaub erledigen werde. Ähnlich wie gracy arbeite ich im öffentlichen Dienst, was die weiteren Möglichkeiten neben einer Kündigung wie Sabbatical oder unbezahlten Urlaub leider stark einschränkt.

Innerlich habe ich mich also schon längst mit der Kündigung abgefunden, zumal unsere Weltreise erstmal keine Zeitbeschränkung haben wird. Daher bin ich gespannt,  wie das Gespräch nächste Woche laufen wird und werde euch im Anschluss darüber berichten!
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