Thema: Deutschen Akzent zelebrieren  (Gelesen 11036 mal)

Reisenoob

« am: 07. September 2012, 16:18 »
Hi Leute,

ich dachte immer
1. ich spreche Englisch fast akzentfrei
2. deutscher Akzent im Englischen würde sich schrecklich anhören

In England wurde ich was beide Annahmen angeht eines besseren belehrt. Frauen haben meinen Akzent sofort erkannt und fanden ihn oft sexy/ attraktiv. Ich hab mir dann teilweise einen Spaß draus gemacht und bin dazu übergegangen mit Absicht extrem deutschen Akzent zu reden, so wie es sich für unsere Ohren einfach schrecklich anhört. Hello, eim from tschörmeni, hau ar ju? Sis is a neiss schört. :D

Was habt ihr für Erfahrungen mit eurem deutschen Akzent im (englischssprachigen) Ausland gemacht?
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laax

« Antwort #1 am: 07. September 2012, 20:41 »
Das "schlimmste" war in einem Bus in Laos. Ich steige ein, begrüße eine Backpackerin mit "Hai" und sie (Amerikanerin) freut sich sofort. "Ah, you're from germany right?!"
Da hab ich nicht schlecht geguckt. Seitdem wird nur noch "hääi" zur Begrüßung angewandt.
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MiCo

« Antwort #2 am: 07. September 2012, 21:11 »
Ich bin in letzter Zeit ziemlich vielen Deutschen begegnet, die einen Möchtegern-englisch-amerikanischen Akzent über ihren deutschen Akzent drüberlegen, wohl damit man nicht sofort erkennt, dass sie aus Deutschland sind. Als Deutscher merkt man es allerdings und die Natives merken es auch. Finde ich ziemlich peinlich ...

Dann doch lieber der "sexy" deutsche Akzent :-)
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Sebastian81

« Antwort #3 am: 08. September 2012, 03:56 »
Klar finden die Mädels das lustig, wenn du mit überzogenem Akzent sprichst. Schließlich klingst du wie ein waschechter Nazi.
Schaut euch mal Captain America in der Orginalfassung an (ich hab das in Solo in Indonesien getan), da könnt ihr hören wie im Ausland der Deutsche Akzent wahrgenommen wird. Und schön ist das nicht.
Ein starker Akzent hat halt schon meist was provinzlerisches, aber wie man an den englischen Mädels sieht, muss das ja nicht immer schlecht sein. ;)

Stecki

« Antwort #4 am: 08. September 2012, 04:04 »
Ich weiss ja nicht wie wir Schweizer betreffend englisch wahrgenommen werden, aber Deutsche die englisch sprechen erkennt man meist schon von weitem und sexy ist dies bestimmt nicht.

Die besten Beispiele dafür gibt Sonntagnachmittag auf VOX.  ;D
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White Fox

« Antwort #5 am: 08. September 2012, 05:00 »
Ich wurde auf Reisen immer abwechselnd fuer eine Kanadierin/Australierin/Englaenderin gehalten (auch von Muttersprachlern). Dann bin ich ins englischsprache Ausland umgezogen und zumindest das erste Jahr durch wurde ich entweder als Deutsche oder faelschlicherweise als Schwedin 'erkannt'. Das hat nicht sehr geaergert, weil ich es eben gewohnt war fuer einen Muttersprachler gehalten zu werden. Mittlerweile ist es etwas besser geworden, aber so ganz hab ich den richtigen hiessigen Akzent noch nicht drauf.
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Vombatus

« Antwort #6 am: 08. September 2012, 09:09 »
Ich erkenne Franzosen wenn sie englisch sprechen
Ich erkenne (meistens) Holländer wenn sie englisch sprechen
Ich erkenne Deutsche, Österreicher und Schweizer wenn sie englisch sprechen
… das selbe gilt für Osteuropäer. Dazu erkenne ich den Unterschied zwischen Amerikanern und Engländern.

Und ich denke, dass es euch genauso geht, außer der Betreffende lebte längere Zeit im englischen Ausland.

Habe die Erfahrung gemacht, dass ein Europäer den anderen Europäer schneller, bzw. oft sofort erkennt. Nicht nur am Akzent, sondern auch durch Kleidung, Verhalten, Auftreten. Asiaten und Amerikaner (solange sie nicht schon "weit gereist" sind) haben mit der Einordnung des Akzents manchmal Schwierigkeiten.
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Stecki

« Antwort #7 am: 08. September 2012, 11:49 »
Franzosen sprechen doch kein Englisch...  ;D
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Reisekerl

« Antwort #8 am: 08. September 2012, 14:14 »
Ich finde auch, dass man deutsche oder schweizerdeutsche Akzente noch sehr sehr lange bei Leuten heraushören kann. Schlimm finde ich das nicht, aber natürlich möchte jeder lieber geschmeidig Englisch sprechen. Ich finde es eigentlich eine gute Taktik zu versuchen so gut wie möglich Englisch zu sprechen, aber dabei nicht übertrieben einen anderen Akzent wie britisch oder amerikanisch anzunehmen. Mir ging es immer so, dass es den Leuten am schwersten fällt zu merken, wo man herkommt, wenn man einen mittleren Akzent spricht, bei dem man gar nicht so sehr weiß, was das sein könnte.
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vadasworldtrip


Dr_Flash

« Antwort #10 am: 09. September 2012, 00:01 »
Hab bisher auch nur positives Feedback zum deutschen Akzent bekommen. Im Vergleich zu "Sänk ju foor träveling wis deutsche bahn ag" würde ich meinen Akzent doch als eher unauffällig bezeichnen aber ja die Muttersprachler hören ihn natürlich trotzdem sofort raus. Alles halb so wild da die meisten englischen Muttersprachler ja nicht gerade multilingual sind und damit immer ganz begeistert wenn jemand mehr als eine Sprache spricht...
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Diggidi

« Antwort #11 am: 09. September 2012, 11:32 »
Also die ganzen negativen Kommentare kann ich nicht so ganz nachvollziehen.klar bei manchen Hort es sich furchtbar an wie sie englisch sprechen,aber im Gründe sollte man sich stolz sein eine so gute Schulbildung genossen zu haben das wie uns Angst auf der ganzen Welt mehr oder mündet verstanden können!der eine besser der andere schlechter.ich glaube wie mein Vorredner da e Leute eher positiv überrascht sind dass wir so gut englisch Könnern denn die meisten Muttersprachler können vell nur englisch!sen Nazi Vergleich finde ich etwas überzogen u wenn Leute es tun,sollten die Leute sich schämen nicht wir!wer so engstirnig urteilt hat den Schuss doch nicht gehört!

Und man wird den Akzent,außer man lebt lange in dem Land wohl nie los,ich bin halbitalienerij mit italienischem Freund u hiffe auch immer das man es nicht mehr hört aber Auf Nachfrage wurde ich eines besseren belehrt :-D
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gerhard4310

« Antwort #12 am: 09. September 2012, 13:50 »
Franzosen sprechen doch kein Englisch...  ;D

 ;D Eindeutig zweideutig  ;D
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GPS

« Antwort #13 am: 09. September 2012, 17:31 »
also mir gehen die Leute auf die Nerven die ihre Herkunft, Akzent, Kultur verleugnen/verstecken. (ist v.a. ein deutsches Phänomen).
Am besten war eine Deutsche, die auf meine Frage woher sie ist, auf Spanisch Kolumbien angab, wobei ich schon beim "de" von soy de colombia gehört habe, dass sie Deutsche ist. Sie blieb dann aber stupide bei ihrem (beschränkten) Spanisch um mit mir zu kommunizieren.  ??? Ist schon komisch wenn manche fast zusammenschrecken wenn sie als Deutsche identifiziert werden.

Klar will man eine Sprache möglichst perfekt lernen, aber es ist jetzt kein Drama wenn man das nicht hinbekommt. Ich finde allein schon der Wille zählt. Der fehlt ja schon bei vielen anderen Nationen (um dem Franzosenbashing beizuwohnen)

Grüße aus Brasilien, wo ein englischsprechender Einheimischer schwerer zu finden ist als Leben auf dem Mond  ;)
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Sebastian81

« Antwort #14 am: 09. September 2012, 20:04 »
Also die ganzen negativen Kommentare kann ich nicht so ganz nachvollziehen.

Wir reden hier ja schließlich nicht vom Mercedes, sondern vom Rost am Mercedes.
Sorry, aber das Topic ist "den Deutschen Akzent zu zelebrieren" und ich finde das muss nicht sein.
Das ist wie mit Outdoor-Jacken. Sie sind zweckmäßig und wenn sie gebraucht werden, dann sollte man sie einsetzen, aber sie zelebrieren und an einem wunderschönen Herbsttag in einer mitteleuropäischen Fußgängerzone zur Schau tragen... das muss doch nicht sein.

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