Thema: unterwegs Blut spenden  (Gelesen 5307 mal)

sommerjogurth

« am: 19. Mai 2012, 12:30 »
In Anlehnung an diesen Beitrag: Blutspenden in Thailand: Ein Erlebnisbericht wollte ich euch kurz von meinen Erfahrungen in Siem Reap / Cambodia erzählen. Und außerdem dachte ich, falls noch andere Erfahrung wo anders gemacht haben, sie auch hier davon berichten könnten.

Zu Hause hatte ich schon öfters Blut gespendet und muss zugeben, erst durch den oben genannten Beitrag von Stecki war ich auf die Idee gekommen das auch unterwegs zu tun. Muss aber zugeben, dass ich nicht aktiv nach Möglichkeiten Blut zu spenden gesucht habe.

Hier in Siem Reap hing im Hotel ein Hinweis aus: "Du bist länger in Siem Reap und weißt nicht was du tun sollst, dann Spende doch Blut im Kinderkrankenhaus." (sinngemäß)

Nu wollt ich auf der einen Seite gerne helfen, auf der anderen hatte ich bedenken wegen den hygienischen Zuständen. Hab dann ne Weile gegoogelt und herraus gefunden, dass das Kinderkrankenhaus von dem Schweizer Beat Richner gegründet worden ist und dass die Kambodschaner ihre Kinder hier kostenlos versorgen lassen können.

So, jetzt einigermaßen beruhigt bin ich hingegangen, hatte aber trotzdem meinen ganzen Vorrat an Spritzen und Nadeln mitgenommen.

War aber nicht nötig, denn Blutkonserve, Spritze & Schläuche - alles war noch Vakuum verpackt bevor es an mich dran gestöpselt worden ist.

Irgendwie hatte ich das Gefühl dass das Abzapfen hier schneller ging. In DE liege ich sonst glaub ich immer um die 10 eher 15min auf der Liege. Hier war ich noch vor 10min fertig. Vielleicht wurde aber auch nicht so viel abgenommen. In DE hängen auch immer 3 Beutel am Schlauch (es wird aber nur einer gefüllt), in die anderen 2 kommen unterschiedliche Komponente vom Blut nach dem dass durch sowas wie ne Zentrifuge oder ähnliches durch ist.

Sorry für die ungenaue Beschreibung. Bei meinem ersten mal Blut spenden hatte ich mich noch genau erkundigt wofür was ist und nu lässt mein Gedächtnis nach. Jedenfalls wollte ich sagen hier gab es nur einen Beutel, vielleicht wird das Blut hier nicht geschleudert? Jemand von den Anwesenden Ärzten ne Ahnung warum?

Da ich nur noch ein paar Tage unterwegs bin, hab ich dann mein Großvorrat Spritzen im Krankenhaus gelassen. Zum Abschied gab es noch ne Cola, Kräcker und ein T-Shirt.

Fazit: Hat genauso weh getan wie zu Hause, aber nix was man nicht aushalten kann
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Stecki

« Antwort #1 am: 19. Mai 2012, 12:50 »
Ja, die Kinderkrankenhäuser von Dr. Beat Richner sind zumindest in der Schweiz sehr bekannt. Es ist nahezu unglaublich was er dort aufegbaut hat und wie er jedes Jahr in der Schweiz herumreist um die Leute vom Spenden zu überzeugen. Spenden kann man übrigens auch hier: http://www.beat-richner.ch/Assets/richner_donation.html

Ich glaube dass was Du jeweils in die verschiedene Beutel gespendet hast war Blutplasma. Das dauert wtas länger,  wird aber ich Deutschland meines Wissens auch besser entschädigt und kann öfters gespendet werden.

Auf jeden Fall gratuliere ich Dir zu der Entscheidung und hoffe es hat nicht wirklich so weh getan wie Du geschrieben hast ;-)
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sommerjogurth

« Antwort #2 am: 19. Mai 2012, 12:53 »
etwas Angst hatte ich schon, als er um die 5min an der Vene von meinem linken Arm rum gedrückt hat und wir uns dann entschlossen haben den rechten zu nehmen (mag halt lieber mit den Linken spenden, weil der weniger gebraucht wird).

War aber dann wirklich nicht schlimm, der normale Nadelpiks eben
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sommerjogurth

« Antwort #3 am: 19. Mai 2012, 12:54 »
wird aber ich Deutschland meines Wissens auch besser entschädigt und kann öfters gespendet werden.

entschädigt wird nix mehr (ist aber auch besser so) und Spenden kann ich 4 mal im Jahr, Männer glaub ich 6 mal
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Stecki

« Antwort #4 am: 19. Mai 2012, 15:36 »
wird aber ich Deutschland meines Wissens auch besser entschädigt und kann öfters gespendet werden.

entschädigt wird nix mehr (ist aber auch besser so) und Spenden kann ich 4 mal im Jahr, Männer glaub ich 6 mal

Echt jetzt? Ich kenne Leute die haben nur Plasma gespendet weil es eben öfters 20 Euro oder was auch immer gab. In der Schweiz gabs noch nie was, dafür kriegt man immer was Leckers zu essen und beim ersten Mal sowie bei runden "Jubiläen" ein kleines Geschenk.

Ob eine Entschädigung gut ist, darüber lässt sich streiten. Fakt ist dass der Blutspendedienst das Blut teuer an die Spitäler verkauft und ständig gejammert wird es werde zu wenig gespendet. Zudem haben die Spender ja auch (geringe) Auslagen für die Anreise. Und wenn man mal Blut braucht muss man es ja auch selber bezahlen (bzw. die Krankenkasse).

Ich persönlich spende auch ohne Entschädigung gerne, schliesslich ist es ja auch eine Art kostenloser Gesundheitscheck. Ich denke aber eine Entschädigung von vielleicht 20.- wäre verkraftbar und würde mehr Spender anlocken, für nötig halte ich es aber nicht.

Wir dürfen unabhängig vom Geschlecht alle 3 Monate spenden.
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helen

« Antwort #5 am: 19. Mai 2012, 16:36 »
Danke für den Hinweis, werde mal die Augen offen halten wenn wir in Sieam Reap bin und gesund, das klingt ja nach einer guten Sache.

entschädigt wird nix mehr (ist aber auch besser so) und Spenden kann ich 4 mal im Jahr, Männer glaub ich 6 mal

Ich war vor 2 Monaten Blutspenden und da gab's Geld (21,-€ Cola und Brötchen). Beim DRK gibt's nix und die Leute da haben auch wenig Ahnung, deswegen geh ich da auch nicht mehr hin. Ich war in einer Uniklinik und alles war super, Vene schnell gefunden, kaum Schmerz, keine blauen Flecken hinterher. Ich darf übrigens auch schon nach 8 Wochen wieder spenden - war auch ganz erstaunt, vl. liegt's an der Blutgruppe  ???

Grüße



sommerjogurth

« Antwort #6 am: 19. Mai 2012, 17:00 »
Beim DRK gibt's nix und die Leute da haben auch wenig Ahnung, deswegen geh ich da auch nicht mehr hin.

Naja, solche Verallgemeinerungen finde ich im Allgemeinen ziemlich doof.

Ich war beim DRK und da gibt's tatsächlich kein Geld nur Essen und Werbegeschenke die ich aber meistens da lasse weil eher Staubfänger. Aber nett und Un-Ahnunglos fand ich sie schon die DRK-Leute.
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Davoserli

« Antwort #7 am: 13. November 2012, 16:14 »
Hey Leute

Möchte dieses Thema gerne wieder ausgraben ;)

War vor ein paar Tagen ebenfalls in Siem Reap im Kantha Bopha Hospital Blut spenden und kann die Erfahrungen von Sommerjoghurt nur bestätigen. Hat alles bestens geklappt.

Saubere Klinik, vakuumverpackte Utensilien, sehr nettes und gut geschultes Personal.

Habe ausserdem auch den Film (20 Jahre Kantha Bopha, sehr sehenswert!) gesehen und das Cello-Konzert von Beat Richner besucht. Ich kannte das ganze Projekt, aber hautnah dabei zu sein ist dann nochmals etwas anderes.

Lange genug um den heissen Brei geredet: Momentan grassiert in Kambodscha gerade eine grosse Dengue-Fieber Epedemie bei den Enheimischen. In Kantha Bopha werden viele Kinder eingeliefert und der einzige Weg sie zu retten ist eine Bluttransfusion. In einem Extremfall wurden bis 14 Transfusionen verabreicht. Aber das Kind hat überelebt!

Deshalb ein kleiner Aufruf: Falls ihr in Siem Reap oder Phnom Penh seid und ein bisschen Zeit erübrigen könnt, geht bitte Blut spenden! Tut nicht weh und kann viel bewirken...

Liebe Grüsse aus Kambodscha,
Michi

P.s. Hab nichts mit den Spitälern zu tun ;) liegt mir einfach am Herzen!
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Claudia-to-go

« Antwort #8 am: 05. Januar 2016, 15:11 »
Liebe Kambodscha-Reisende,

aus aktuellen Anlass krame ich diesen thread mal wieder heraus, denn bis heute werden Blutspenden in Siem Reap dringend benötigt!

Wir haben heute im Kinderkrankenhaus Kantha Bopha gespendet (und hoffen, auch das Cellokonzert noch anhören zu können) und können die positiven Erfahrungen, die hier berichtet wurden, auch für 2016 nur bestätigen.

Lasst euch vom unglaublichen Engagement von Dr. Richner inspirieren und lasst euch kurz ein kleines bisschen Blut abzapfen. Geht ganz schnell und tut nicht weh :-)
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Tags: blut spenden 
 

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