Woran erkennt man Deutsche im Ausland? An Jack Wolfskin und North Face. Das ist nicht meine Theorie,
sondern die Praxiserfahrung anderer Reisender. Ein bisschen Wahrheit ist bestimmt dabei
Also zum Thema "Funktionskleidung".
Wenn ich bestimmte Funktionskleidung trage, die ihre Funktion erfüllen soll, irgendwo auf dem Berg rumkraxelnd oder durch einen Dschungel watschelnd kann, muss, soll diese doch aussehen wie sie aussieht. Und sollte ich mich im normalen Alltag aufhalten ziehe ich auch das an was man halt so trägt, ohne Extra-Funktion.
So wie die "Einheimischen" sehe ich sowieso meist nie aus, das heißt, ich falle eigentlich spätestens nach dem zweiten Blick als Gringo auf. (Bei dunkelhaarigen oder asiatisch Abstämmigen ist das vielleicht anders.)
Denke man sollte es in Realation sehen, Hardcore-Trekker brauchen andere Sachen als Schnorchler, Zivil sehen beide bestimmt nicht aus.
Natürlich erleichtert Funktionskleidung den Backpacker-Alltag! Aber lohnen sich die Extra-Ausgaben (Gedanken) wirklich immer?
Dem Gewichtsfetischisten ist jedes Gramm weniger vielleicht 1 Euro wert, irgendwie hat er aber dann den Rucksack voller getauschter Bücher. Müssen es die Funktionssocken sein? Auch in Sandalen? Und wenn etwas einen halben Tag länger braucht zum trocknen geht die Welt(reise) auch nicht unter. Man ist doch schließlich auf einer Reise, nicht auf der Flucht.
Das Geld spielt dann auch so eine Rolle (Wenn man es nicht hat). Billigere No-Name Ware tut es oftmals auch genauso wie die teure Markenkleidung, solange man nicht mit Extremsituationen zu tun hat.
... Also eher im zu kalten Nachtbus als auf der Gletscherspalte ... Und Wenn man, wie ich, am ersten Tag seiner Reise seinen Fleece irgendwo liegen läst, ärgert sich der 99€ Hi-Tec-Fleece Käufer mehr als ich mit meinen 6€ Lidl Fleece. Warm hatten wir es beide, okay, ich sah halt nach Lidl aUS. Die Optik ist so eine Sache. Aber hey, ich lebe aus dem Rucksack, da kann man nicht immer so faltenlos aussehen. Vor allem nicht wenn man mal länger unterwegs ist. Und wie oben geschrieben. Zivile Kleidung im zivilen Leben, Funktionskleidung im aktiven Leben.
Ich möchte hier aber gar nicht auf Funktionskleidung (oder deren Trägern) rumhacken. Habe selbst solche im Sack. Aber eben auch normale Klamotten.
Schon klar, hier geht es um die eierlegende Wollmilchsau. Leicht, preiswert, funktionierend, toll aussehend und selbstreinigend.
Manchmal ist Funktion halt auch nur Marketing.
Mir ist ein (nicht) ziviler Jack North Face lieber als ein Tourist in lokaler Tracht. Aber über Geschmäcker lässt sich streiten.