Ich habe mit meinen Eltern, als ich klein war, zwar keine Weltreise gemacht, allerdings bin ich doch hin und wieder mit ihnen gereist und war mit 9 Jahren für 7 Wochen bei Verwandten in Chile. An vieles kann ich mich noch relativ gut erinnern, deshalb möchte ich hier mal meine Einschätzung aus Kinder-Sicht geben.
In den von euch aufgezählten Sorgen sehe ich eigentlich nicht sooo ein großes Problem:
Lange Flüge:
sind für Kinder glaube ich (zumindest anfangs) spannend. Wichtig ist, dass sie genug Unterhaltung haben, damit sie sich nicht langweilen (ich kann mich an Flüge nach England erinnern, die ich als 7-jährige unendlich lang fand, da totlangweilig trotz Mal-sachen). Aber mit dem heutigen Board-Entertainment oder wie das heißt ist das glaube ich recht unproblematisch. Außerdem können die meisten Kinder mehr oder weniger überall (also auch in Flugzeugen) schlafen. Und dicke Beine oder so was bekommen Kinder auch noch nicht.
Zeitverschiebung: Dadurch, dass ihr langsam reist, wird das ja höchstens am Anfang mal eine Rolle spielen. Kinder sind doch total anpassungsfähig. Vielleicht hängen sie 2 Tage in der Luft, aber danach ist es auch ok.
Fremdes Essen/Verträglichkeit: Ich vertrage Essen heute in fremden Ländern schlechter als früher. Ich glaube, das liegt daran, dass mein Körper das saubere Essen hier in Deutschland so gewöhnt ist. Ich glaube also auch das ist nicht so problematisch. Außerdem habt ihr Eltern ja Einfluss auf das, was eure Kinder essen und könnt z.B. dafür sorgen, dass sie keine Getränke mit Eisklötzen trinken oder ähnliches.
Ob die Kinder fremdes Essen einfach ekelig finden, hängt natürlich vom Kind ab - da könnt ihr eure Kinder ja sicher einschätzen.
Bzgl. der Krankheiten: Ja, wahrscheinlich ist das ein Faktor, den man nicht ganz außer Acht lassen kann. Man kann natürlich viel durch Einreiben und so tun, was aber heißt, dass ihr ständig hinterher sein müsst, dass eure Kinder eingeschmiert sind mit dem Anti-Mücken-Zeug. Manchmal sind das ja auch ganz schöne chemische Keulen - ob ihr das in Kauf nehmen wollt, müsst ihr natürlich selbst entscheiden. Grundsätzlich würde ich mich davon aber nicht abhalten lassen, denn das aktuelle EHEC-Problem zeigt, dass es überall auf der Welt Risiken gibt.
Bzgl. Littis Kommentar: Ich glaube, dass Kinder schon ganz schön alt werden müssen, bis sie wirklich so richtig von einer Reise profitieren. Hier im Forum gab es ja schon einmal die Diskussion, ob es Vorteile hat, erst später zu starten, weil man, wenn man älter ist, womöglich mehr profitiert. Ich denke aber, dass das hier nicht im Vordergrund steht, weil ihr die Reise ja nicht machen wollt, damit eure Kinder etwas davon haben, sondern weil ihr etwas davon haben wollt.
Jetzt aber meine Bedenken: Wie gesagt war ich im Alter von 9 Jahren fast 2 Monate mit meinen Eltern weg von zuhause und obwohl ich in einem Land war, dessen Sprache ich gesprochen habe, obwohl ich es toll fand und vieles bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat, obwohl wir nur in der Umgebung von Santiago geblieben sind, also nicht herum gereist sind, obwohl wir immer komfortabel gewohnt haben und ich viele bekannte Leute um mich rum hatte - trotz alle dem: ich wollte nach Hause. Eure Kinder werden in einem Umfeld sein, in dem sie die Sprache nicht sprechen (wobei Kinder das glaube ich nicht so schlimm finden) und vor allem werden sie immer in wechselnden Umgebungen sein, wenig wird vertraut sein. Das finde ich ehrlich gesagt schwieriger.
Natürlich kann es sein, dass euren Kindern das nichts ausmacht, das hängt wahrscheinlich von der Persönlichkeit ab. Bestimmt hat es auch mit dem Alter zu tun, ich war 9 und habe auch meine Freunde vermisst. Mit 4 oder 5 ist das wahrscheinlich nicht so extrem, aber vielleicht vermissen sie dafür Oma/Opa oder sonst Leute, mit denen sie zuhause eine enge Bindung haben.
Das hängt natürlich stark von den Kindern ab. Trotzdem finde ich solltet ihr euren Traum weiter verfolgen, denn selbst wenn ihr unterwegs seid und merkt, eure Kinder kommen überhaupt nicht zurecht, auch nach einer Eingewöhnungszeit nicht, dann müsst ihr eben abbrechen. Aber dann habt ihr's wenigstens versucht.
So, sorry für den langen Post, aber es ließ sich nicht kürzer fassen