Weltreise-Forum

Weltreisen und Langzeitreisen => Gefühlswelt => Thema gestartet von: natur am 08. Juni 2011, 13:52

Titel: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: natur am 08. Juni 2011, 13:52
Hallo,

nachdem wir gestern Abend zusammen saßen und unsere Route noch einmal anschauten, wurden wir doch sehr unsicher.
Ist es das Richtige mit zwei Kindern (4 und 5 Jahre)? Stellen wir unsere Träume nicht in den Vordergrund?

Was spricht dagegen: lange Flug
                                    Zeitverschiebung
                                    fremdes Essen/ Verträglichkeit
Meine größte Sorge sind die Krankheiten, besonders Malaria und das D.Fieber,
                                    waren noch nie in Südostasien

Was spricht dafür:      unser Traum

In Neuseeland waren wir schon, und sind total begeistert. Ist Australien teurer als Neusseland?

Was meint ihr   ??? ??? ????


Es geht auf jeden Fall die Sicherheit unser Kind vor! Habt ihr eine Alterantiv  Route die wir machen können?
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: Jens am 08. Juni 2011, 14:03
Ich denke, dass die meisten vor Malaria und Dengue ziemlich große Angst haben, aber wenn ihr vorsorgt, dann sollte das auch gehen. Was ich an eurer Stelle machen würde ist, dass ich mir tolle Stationen/Higjtlights aufschreiben würde und dann sehen, wie es läuft. Ich kann nicht abschätzen, wie es mit zwei Kindern ist, aber auf alle Fälle müsst ihr langsamer reisen! Aber darin liegt wahrscheinlich auch ein großer Reiz drin. Ihr werdet die Umgebeung anders wahrnehmen. Warum wollt ihr alles durchplanen??? Es kommt eh und mit Lindern erst recht anders, als ihr es geplant habt! Ich würde einfach losreisen und sehen wie e ist, dann bekommt ihr Erfahrung mit dem Tagsablauf und wie ihr reisen könnt!
Die Sache mit der Zeitverschiebung und langen Flügen würde ich jetzt als nicht sooo problematisch darstellen. Die kleinen Racker sind zäher als ihr denkt und jeden tag fliegen so viele Kids durch die Welt.....das klappt schon!
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: Litti am 08. Juni 2011, 14:20
Habt ihr eigentlich mal drüber nachgedacht mit der Reise ein wenig zu warten, ein paar Jahre?

Im Moment sehe ich persönlich nämlich irgendwie folgendes Problem: Ihr habt Sorge, dass ihr zu sehr an euch selbst denkt mit dieser Reise. Und ja, vermutlich werden das einige Leute in eurem Umfeld denken. Und möglicherweise sind Kinder in dem Alter wirklich noch nicht soweit angemessen von so einer Reise zu profitieren... oder wie denkt ihr darüber? Angenommen die beiden sind 5 Jahre älter, dann hätten alle etwas davon. Ich denke so eine Erfahung in jungen Jahren ist unbezahlbar, aber noch fehlt vermutlich die Fähigkeit diese angemessen zu verarbeiten...

Aber klar, "Warten", das ist jetzt einfach gesagt... sicher keine einfache Situation.
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: natur am 08. Juni 2011, 14:33
Hallo,

Warten- das ist so eine Sache....

Der Grundgedanke begann als mein Papa an Krebs starb. Von der Diagnose bis zum Tod 6 Monate.
Ein Bekannter ( jünger als ich - Krebs) . Und so geht es weiter....

Es geht alles so schnell. Das Leben rauscht an einem vorbei. Ich möchte nicht auf einem Sterbebett liegen und sagen: "Ach, hätte ich damals nur.... Ich habe bzw. wir haben so oft gesagt - später, noch ein bisschen warten.
Ich wollte immer Work and Travel machen. Hab ich nie gemacht! Jetzt bin ich zu alt, beziehungsweise habe zweifache Verantwortung... ;)

Gibt es denn noch eine andere alternative, viel. Australien, aber nicht für 6 Monate. wird ja dann doch zu teuer.
Wie sieht es mit Australien aus?
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: Bella am 08. Juni 2011, 14:39
Ich habe mit meinen Eltern, als ich klein war, zwar keine Weltreise gemacht, allerdings bin ich doch hin und wieder mit ihnen gereist und war mit 9 Jahren für 7 Wochen bei Verwandten in Chile. An vieles kann ich mich noch relativ gut erinnern, deshalb möchte ich hier mal meine Einschätzung aus Kinder-Sicht geben.

In den von euch aufgezählten Sorgen sehe ich eigentlich nicht sooo ein großes Problem:

Lange Flüge:
sind für Kinder glaube ich (zumindest anfangs) spannend. Wichtig ist, dass sie genug Unterhaltung haben, damit sie sich nicht langweilen (ich kann mich an Flüge nach England erinnern, die ich als 7-jährige unendlich lang fand, da totlangweilig trotz Mal-sachen). Aber mit dem heutigen Board-Entertainment oder wie das heißt ist das glaube ich recht unproblematisch. Außerdem können die meisten Kinder mehr oder weniger überall (also auch in Flugzeugen) schlafen. Und dicke Beine oder so was bekommen Kinder auch noch nicht.

Zeitverschiebung: Dadurch, dass ihr langsam reist, wird das ja höchstens am Anfang mal eine Rolle spielen. Kinder sind doch total anpassungsfähig. Vielleicht hängen sie 2 Tage in der Luft, aber danach ist es auch ok.

Fremdes Essen/Verträglichkeit: Ich vertrage Essen heute in fremden Ländern schlechter als früher. Ich glaube, das liegt daran, dass mein Körper das saubere Essen hier in Deutschland so gewöhnt ist. Ich glaube also auch das ist nicht so problematisch. Außerdem habt ihr Eltern ja Einfluss auf das, was eure Kinder essen und könnt z.B. dafür sorgen, dass sie keine Getränke mit Eisklötzen trinken oder ähnliches.
Ob die Kinder fremdes Essen einfach ekelig finden, hängt natürlich vom Kind ab - da könnt ihr eure Kinder ja sicher einschätzen.

Bzgl. der Krankheiten: Ja, wahrscheinlich ist das ein Faktor, den man nicht ganz außer Acht lassen kann. Man kann natürlich viel durch Einreiben und so tun, was aber heißt, dass ihr ständig hinterher sein müsst, dass eure Kinder eingeschmiert sind mit dem Anti-Mücken-Zeug. Manchmal sind das ja auch ganz schöne chemische Keulen - ob ihr das in Kauf nehmen wollt, müsst ihr natürlich selbst entscheiden. Grundsätzlich würde ich mich davon aber nicht abhalten lassen, denn das aktuelle EHEC-Problem zeigt, dass es überall auf der Welt Risiken gibt.

Bzgl. Littis Kommentar: Ich glaube, dass Kinder schon ganz schön alt werden müssen, bis sie wirklich so richtig von einer Reise profitieren. Hier im Forum gab es ja schon einmal die Diskussion, ob es Vorteile hat, erst später zu starten, weil man, wenn man älter ist, womöglich mehr profitiert. Ich denke aber, dass das hier nicht im Vordergrund steht, weil ihr die Reise ja nicht machen wollt, damit eure Kinder etwas davon haben, sondern weil ihr etwas davon haben wollt.

Jetzt aber meine Bedenken: Wie gesagt war ich im Alter von 9 Jahren fast 2 Monate mit meinen Eltern weg von zuhause und obwohl ich in einem Land war, dessen Sprache ich gesprochen habe, obwohl ich es toll fand und vieles bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat, obwohl wir nur in der Umgebung von Santiago geblieben sind, also nicht herum gereist sind, obwohl wir immer komfortabel gewohnt haben und ich viele bekannte Leute um mich rum hatte - trotz alle dem: ich wollte nach Hause. Eure Kinder werden in einem Umfeld sein, in dem sie die Sprache nicht sprechen (wobei Kinder das glaube ich nicht so schlimm finden) und vor allem werden sie immer in wechselnden Umgebungen sein, wenig wird vertraut sein. Das finde ich ehrlich gesagt schwieriger.

Natürlich kann es sein, dass euren Kindern das nichts ausmacht, das hängt wahrscheinlich von der Persönlichkeit ab. Bestimmt hat es auch mit dem Alter zu tun, ich war 9 und habe auch meine Freunde vermisst. Mit 4 oder 5 ist das wahrscheinlich nicht so extrem, aber vielleicht vermissen sie dafür Oma/Opa oder sonst Leute, mit denen sie zuhause eine enge Bindung haben.

Das hängt natürlich stark von den Kindern ab. Trotzdem finde ich solltet ihr euren Traum weiter verfolgen, denn selbst wenn ihr unterwegs seid und merkt, eure Kinder kommen überhaupt nicht zurecht, auch nach einer Eingewöhnungszeit nicht, dann müsst ihr eben abbrechen. Aber dann habt ihr's wenigstens versucht.

So, sorry für den langen Post, aber es ließ sich nicht kürzer fassen  ;)
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: riano am 08. Juni 2011, 14:56
Ich denke auch, dass ihr wegen der Kinder nicht zurückstecken solltet... Wie lange wollt ihr sonst warten? Bis sie mit der Schule und dem Studium fertig sind? Denn aus der Schule rausnehmen ist ja auch so ne Sache für sich (siehe euren anderen Beitrag)...

Wichtig finde ich, dass ihr bei eurer Reise an eure Kinder denkt und dementsprechend reist. Sprich: nicht unbedingt in Krisengebiete; langsamer Reisen und länger an einem Ort bleiben; evtl ein paar mal öfter an den Strand; nicht zu lange Treks in Angriff nehmen; bei der Unterbringung ein wenig mehr auf Hygiene achten...

Aber dann können eure Kids doch bestimmt auch für sich einiges von der Reise mitnehmen. Wenn auch nur Unterbewusst... Aber ich denke schon, dass sie die veränderte Lebensweise registrieren und später das tolle Leben in Deutschland wieder schätzen... Und wenn es erstmal nur das bessere Spielzeug ist ;-) Später wird man die Reise vielleicht noch einmal zusammen aufarbeiten können/ müssen/ sollen, damit die Eindücke aus dem Unterbewusstein auch noch mal ins Bewusstsein rücken...

Die asiatische Gegend halte ich für Reisen mit Kindern für sehr gut. Gerade Thailand, Vietnam und Indien haben super Zugsysteme, welche das Reisen mit Kindern einfacher gestalten als mit Bussen... In Südostasien ist die Hygiene meist auch nicht ganz so schlimm, und die Sicherheit ist aus meiner Sicht hier weitaus höher als in Südamerika...

Australien und Neuseeland spielen hier insgesamt in einer anderen Liga, aber halt auch preislich! Und da sprechen wir nicht von einem leichten Unterschied... Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, ob mich als Kind ein anderes "westliches" Land so gereizt hätte... Ich hätte die Unterschiede evtl gar nicht so wargenommen und dadurch viel mehr mein zuhause vermisst... In Asien ist der Kontrast definitiv gegeben, und dadurch evtl auch die Neugier der Kids...

Und wie es schon geschrieben wurde... Zur Not abbrechen und dann wirklich noch einmal los, wenn die Kids aus dem Haus sind ;-)

Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: chile2014 am 08. Juni 2011, 15:06
Hallo,
wir planen mit unseren Kindern ebenfalls eine längere Reise wenn sie 4 und 5 Jahre alt sind. Für uns ist das der günstigste Zeitpunkt, weil danach ja auch irgendwann die Schule losgehen soll und ich die Kinder ungern aus der Klasse und dem Freundeskreis reissen würde. Ich denke, mit 4 bzw. 5 Jahren ist dieser noch nicht ganz so wichtig. Aber ich gebe Bella recht, dass die Kinder Oma / Opa usw. bestimmt vermissen werden.
Ich denke, wie und ob das Reisen mit Kindern klappt, hängt hauptsächlich vom Charakter des Kindes ab. Unsere Kinder sind da eher kompliziert, obwohl wir früh mit ihnen geflogen sind und sie "dran gewöhnt" haben. Früher dachte ich immer, mit Kindern kann man doch genauso tolle Reisen machen wie ohne. Da bin ich inzwischen eines besseren belehrt worden. Ich kenne aber genauso Kinder, mit denen das eben wenig Probleme gibt, die überall schlafen, egal zu welcher Zeit usw., bei unseren Kindern undenkbar. Selbst vor einem 2stündigen Spanien-Flug graut mir inzwischen.

Trotzdem planen wir, ein halbes Jahr in Chile und Argentinien zu verbringen. Wegen der Krankheiten in den Tropen würde ich mir nämlich auch Sorgen machen. Wir wollten auch nach Südostasien, dann nach Costa Rica, machen das aber aus diesen Gründen nicht. Wenn die Kinder nämlich wirklich krank werden und man ewig bis zum nächsten Krankenhaus, Arzt usw. braucht, man nicht weiß, ob das nun die richtige Behandlung ist usw., ist Dir schnell die schönste Reise egal.
Außerdem würde mich in den Tropen die dauernde Hitze für die Kinder nerven, da sie eben sowieso ständig Schlafprobleme haben.

Insgesamt glaube (hoffe) ich aber, dass die Kinder die gemeinsame Zeit und Erlebnisse mit den Eltern, die sie dann eben ganz für sich haben, geniessen werden.
Also, lasst Euch nicht davon abbringen, ein bißchen "wird schon gut gehen" gehört ja dazu, sonst könnte man ja zu Hause bleiben.

Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: dirtsA am 08. Juni 2011, 15:24
Ich habe vor einiger Zeit einen schönen Reisebericht von einer Familie gelesen. Mit ihren Kindern (3 und 5 Jahre alt) sind sie durch SOA (Thailand, Kambodscha, Laos) gereist. Hier findet ihr den Bericht: http://www.umdiewelt.de/Asien/Suedostasien/Thailand/Reisebericht-4015/Kapitel-0.html (http://www.umdiewelt.de/Asien/Suedostasien/Thailand/Reisebericht-4015/Kapitel-0.html)

ICH finde, das macht Mut! :)
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: riano am 08. Juni 2011, 15:56
Trotzdem planen wir, ein halbes Jahr in Chile und Argentinien zu verbringen. Wegen der Krankheiten in den Tropen würde ich mir nämlich auch Sorgen machen.

Mal ganz ehrlich: Da würde ich mir eher über die Kriminalität gedanken machen als über Krankheiten in Südostasien... Ist irgendetwas, kommt man eigentlich immer schnell nach Bangkok, wo es hervorragende Privatkliniken gibt, die in einer guten Krankenversicherung incl. sind.
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: dommel24 am 08. Juni 2011, 16:06
Ich finde euren Plan toll und würde mir wegen den Kindern mal keine Sorgen machen. Da leben ja schließlich auch Menschen und Kinder  ;)

Und die meisten Kinder sterben in ärmeren Ländern, da sie sich keine medizinische Versorgung leisten können. Die GEfahr besteht ja bei euch nicht.  Und wie bereits gesagt wurde, ist das Alter eurer Kinder in Bezug auf die Schule optimal. Wenn sie erst mal in der Schule sind, macht ihr es sowieso nicht mehr. Und in dem Alter sind Kinder ja für alles offen.

In Indien habe ich auch relativ viele reisende Eltern mit Kindern getroffen. In SOA zwar nicht so viele, aber das dürfte meiner Meinung nach kein Problem sein, solange ihr selber mit dem tropischen Klima klar kommt. In Hoi An (Vietnam) war ich 2005 auch mal bei einem Deutschen der dorthin gezogen war und damals auch gerade ein kleines Kind bekommen hatte. Den könnt ihr ja vielleicht auch mal kontaktieren. Der hat sich mit einem kleinen Reiseunternehmen selbstständig gemacht. Hier die Webadresse: http://www.tvh-travel.de/
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: natur am 08. Juni 2011, 17:13
Ich danke EUCH für eure Antworten.  Ihr macht uns Mut und auch an unseren Träumen festzuhalten.
DANKE.

Danke auch an dommel24 mit der Internet- Adresse. Ich habe sie mir gleich angeschaut - und schon kam das bekannte Reisefieber .. :) Ist auf jedenfall gespeichert.

Und auch "dirtsA" danke ich für die Internetseite. Ist ja auch toll als "Großfamilie"zu reisen. Tja- einen Opa haben unsere Kinder leider nicht mehr ( von beiden Seiten).

Auf jedenfall habt ihr mir ganz viel Hoffnung, Mut gemacht udn ich hoffe ich kann das alles meinen Mann wieder geben ( Ansonsten soll er sich die Antworten durchlesen... ;D
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: Ika am 08. Juni 2011, 17:54
Hey,

auch ich bin der Meinung Kinder sind härter im Nehmen, als man es ihnen heutzutage zutraut. Bei der Zeitumstellung sehe ich kein Problem, das schaffen die Kiddies vielleicht sogar besser als die Erwachsenen. Mit dem Essen kenne ich eure Kinder nicht. Bei uns kam früher alles mögliche auf den Tisch und somit kannten wir viele verschiedene Sachen. Auch wenn wir einige Sachen lieber aßen, als andere, wäre es bei uns vermutlich nie zu Problemen gekommen. Wir haben immer alles probieren müssen, ehe wir "Iiiih!" sagen durften. Bin ich im Nachhinein echt dankbar drum.

Wichtig bei einer Reise mit den Kleinen ist natürlich, dass sie sich auch an die Kinder richtet. Ihr könnt nicht tagelang einfach nur durch die Städte von einer Sehenswürdigkeit zur anderen Laufen. Es gibt sicherlich auch einfachere Reiseziele als Thailand und Vietnam. Mit einem Wohnmobil reisen, stelle ich mir z.B. in der Hinsicht einfacher vor, dass die Kinder trotz ständigem Reisen ein festes Zuhause haben. Allerdings hast du schon recht. Australien ist direkt in einer anderen Liga und dort kommt ihr mit euren 16 Tausend vermutlich nicht weit. Informiert euch, was es bei euren Reisezielen für Kinder zu sehen gibt und überlegt vielleicht sogar teilweise mit den Kleinen zusammen, was für Sachen sie sehen wollen. Ich würde auf für Kinder stressige Tage (wie z.B. Flug, lange Fahrten oder extrem langweilige Tage) einen Kindertag folgen lassen: Strand, Zoo, Swimmingpool. Wichtig ist ein Mix, nicht Thailand Norden für die Eltern, Thailand Süden für die Kinder. Wenn eure Kinder Wasserratten sind, könnt ihr das vielleicht berücksichtigen, indem ihr zwischendurch immer mal wieder (aber nicht zu oft, damit es etwas besonderes bleibt) ein Hotel mit Swimmingpool bucht.

Je nachdem wie eure Kinder sind, könnt ihr sie sogar mit einer kleinen, einfachen eigenen Kamera ködern (z.B. als Weihnachtsgeschenk). Klar werden da vermutlich nicht die besten Bilder bei rum kommen, aber man kann die Kleinen bei Laune halten, wenn man über ein Gebäude staunt und dabei zu ihnen sagt: "Mach doch mal ein Foto mit mir und dem Gebäude als Erinnerung". Dann bekommen sie mit, dass es sich hierbei um etwas besonderes handelt. Mit einem gemeinsamen Tagebuch, bei dem die Kinder genauso mitbestimmen, was toll und was langweilig war, kann man daraus vielleicht später sogar ein kleines Fotobuch machen. Die Kleinen werden bestimmt mächtig stolz darauf sein. Die jüngste meiner Gastfamilie hätte mit diesem Trick bestimmt den ersten Monat non-stop reisen ohne jegliches Murren ertragen (vermutlich sogar länger) und fleißig wie die ganz Großen Fotos gemacht. Das Buch wäre anschließend ihre Lieblingsnachtlektüre gewesen.

Zu kindgerechtem Reisen gehört natürlich auch das Kuscheltier, Lieblingsbuch, Lieblingsspiel, etc. Damit ist man automatisch mit mehr Gepäck unterwegs. Auch sollten Rituale wichtig sein, z.B. gemeinsames abendliches Kuscheln mit über den Tag erzählen lassen und lesen. Wenn man ankommt als erstes gemeinsam das neue, vorläufige Zuhause "einrichten". Nehmt evtl. ein kleines Minifotoalbum (diese kleinen aus Pappe) mit Bildern der Familie und Freunde daheim mit.

Wichtig ist vermutlich auch die Kinder im voraus heiß auf die Reise zu machen: Kinderbücher über das Reisen und die Ziele. Spezielle Geschenke für die Reise (wie z.B. eine Kamera, aufblasbaren Wasserball, etc.). Auf der Reise auch immer mal wieder überbegeistert sein. Das unterscheidet für Kinder manchmal einen langweiligen von einem aufregenden Tag. Ansonsten natürlich langsam genug reisen, wie bereits mehrfach erwähnt. Außerdem würde ich weniger Rundreisen, also nicht immer direkt hintereinander von einem Ort zum anderen, sondern stattdessen eine Basis aufschlagen und dann von da aus mehrere Tagesausflüge machen.

Was die Angst um Krankheiten angeht, so kann ich nicht direkt helfen. Habt ihr denn da schon einmal mit Ärzten drüber geredet wie hoch die Gefahr tatsächlich ist?

Viele Grüße
Monika
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: lillki am 16. Juni 2011, 21:49
hi Nature

Zitat
Stellen wir unsere Träume nicht in den Vordergrund?
Ehrlich gesagt finde ich ich die Antwort auf deine kritische Frage muss JA heißen.

Auf einem 8 Stunden Bus Trip in Laos war eine Familie mit ihren 2 Töchtern, viell. 3 und 5 Jahre alt. Es hatte 35 Grad, der Bus war voll, laut und oll. Die Kinder standen permanent im Mittelpunkt aufgrund ihrers exotischen Aussehens, sind zugequatscht und angefasst worden. Die Kleine hat sich nur noch unter dem Rock ihrer Mama versteckt. Ich fand es schlimm. Und ich hab mir immer gedacht: warum müssen die Eltern diesen Traum ohne Rücksicht verwirklichen.
Was gibt es für Kinder zu sehen, was können sie wirklich mitnehmen von dieser Reise, (außer einen Horror vor Bussen? ;) )

Zugegeben: es war nur eine Momentaufnahme, es war die heißeste Zeit im Jahr und wahrscheinlich der langsamste Bus. Um den Langstreckenflug würde ich mich nicht sorgen, eher darum, dass man die Finger nicht ständig in den Mund steckt, kein eis essen kann, ständig beobachtet wird, etc. wobei die Hygiene Probleme natürlich ein bisschen vom Budget abhängig sind.

Versteh mich nciht falsch: ich finde die Motivation euren Kindern ein anderes Reisen zu zeigen, andere Länder zu sehen, toll und richtig. Ich denke nur, dass sie (und letztlich auch ihr als Eltern) mehr von solchen "fremden" Ländern profitieren wenn sie älter sind.

Warum nicht Spanien, Italien, Kroatien etc mit dem Rucksack?

LG
lillki
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: hope1980 am 20. Juni 2011, 16:01
Hallo!
Also Kinder mit 4 und 5 Jahren sowas zu zumuten finde ich schon extrem. Gerade in dem Alter ist nicht nur der Kontakt zu den Eltern wichtig, immerhin seit ihr dann die einzigen Bezugspersonen. Es ist wichtig, gerade bevor sie in die Volksschule kommen Kontakt mit Gleichaltrigen, Gleichsprachigen zu haben. Grenzen zu kennen im Umgang mit anderen Kindern. Sie lernen die ersten Regeln die dann in der Schule wichtig sein u.u.u
Aber genau genommen muss das jeder Elternteil selbst entscheiden, denn ihr kennt Eure Kinder am besten!

Wobei ich hier viel mehr den psychologischen Aspekt als bedenklich sehen würde als den physischen.
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: Sibylle am 26. April 2012, 16:40
hier wollte ich gern auch noch mal was zu sagen. ich habe schon in einem anderen beitrag was über unsere reise mit baby geschrieben, aber hier war mit das auch wichtig: eltern sind nicht nur eltern, sondern auch eigene menschen. das heißt nicht, dass die bedürfnisse der kinder egal sind, aber kinder, vor allem babies, wollen bei ihren eltern sein und alles andere spielt erstmal gar keine so große rolle, egal, wo sie sind. malaria-gebiete würde ich glaube ich auch nicht bereisen mit kleinen kindern, aber das beispiel mit dem bus ist wirklich extrem. das wäre ja auch erwachsenen unangenehm gewesen und mache kinder finden die viele aufmerksamkeit sogar toll (unserer paula war das glücklichste baby der welt, wenn sie von allen angestrahlt, gestreichelt und sonstwie verwöhnt wurde). man muss sich einfach seine kinder anschauen. und ich glaube sogar, dass eher schüchterne kinder die scheu verlieren, wenn man mit ihnen reist! auf jeden fall kenne ich kein kind, wirklich keines, der so eine reise als traumatisch empfunden hat. lest doch mal blogs von reisenden  familien, bevor man, ohne persönliche erfahrung, hier unnötig schlechte gewissen verbreitet. ich kann auch noch eine liste mit familien-blogs beitragen, die ich gerade gefunden habe: http://www.weltreisemitkind.de/beratung-tipps/erfahrungsberichte/
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: sgropper am 27. April 2012, 03:08
Hallo,

wir haben eine Schweizer Familie getroffen die mit 2 kleinen Kindern 7 Monate gereist sind. Das ging super gut. Die Kinder waren unglaublich gut. Hier findet ihr ihren Blog. Lest mal die Zusammenfassung :-)

www.petit.ch
Titel: Re: Angst unseren Kindern zu viel zuzumuten
Beitrag von: missdumbledore am 30. Mai 2012, 01:20
Hallo zusammen!

Jetzt habe ich mich extra registriert, damit ich zu diesem Thema mal was schreiben kann. Obwohl der letzte Beitrag ja auch schon ein bißchen her ist, brennt es mir doch ein bißchen auf der Seele. Und zwar:

Ich bin als Kind recht abenteuerlustiger Etlern groß geworden. Die haben zwar keine größeren Weltreisen gemacht, aber wir sind diverse Male in meiner Kindheit umgezogen, und das war nicht nur in die nächstgrößere Stadt, sondern durchaus in "exotische" Länder. Zweimal sind wir auch während der Schulzeit für 2-3 Monate "beurlaubt" worden, um Freunde im Ausland zu besuchen und auf Reisen zu gehen.

Was mir von der Zeit vor allem in Erinnerung geblieben ist, sind das Barfußlaufen über ein Schneefeld bei einer Vulkanbesteigung, Weihnachten am Strand mit einem muschelbehangenen Weihnachtsbaum, die knusprigen Delikatessen: Raupen, das Spielen in riesigen Wasserpfützen - mit Kinderaugen waren das sogar kleine Seen! - mit den Nachbarskindern in der Regenzeit und Tiere, die andere Kinder nur aus dem Zoo kennen. Das ist jetzt nur ein Auszug.

Woran ich mich hingegen gar nicht erinnern kann, sind ewig lange, langweilige Flugreisen, Durchfall, weil wir mal ein Essen oder das Wasser nicht vertragen haben oder zu heiße Temperaturen. Ich sage jetzt nicht, dass das nicht vorgekommen ist, nur, dass mir das nicht in Erinnerung geblieben ist. Kann also so schlimm nicht gewesen sein! ;-)

Natürlich gab es auch kritische Situationen: Ich musste mal mit fast 41°C Fieber über eine Stunde in ein Krankenhaus gefahren werden, wo ich dann mangels medizinischer Versorgung in ein nasses Handtuch eingewickelt vor einen Ventilator gesetzt wurde. Oder als wir in ein Malariagebiet gefahren sind, meine Schwester aber keine Impfung bekommen hat, weil sie die Tabletten partout nicht schlucken konnte und dann innerhalb von zwei Tagen über 50 (!) Mückenstiche hatte. Aber kein Malaria. (Aber so etwas wollt ihr eh meiden, wenn ich das richtig verstanden habe.)
Aber auch das haben wir überlebt.
Genauso wie knapp vier Jahren am Stück "aus der gewohnten Umgebung" gerissen worden zu sein. Denn einen Tag später habe ich wieder mit meiner besten Freundin gespielt, als wäre ich mal übers Wochenende bei Oma und Opa gewesen. Sicherlich ist das von Kind zu Kind anders, aber auch meine drei Geschwister hatten danach wieder die gleichen besten Freunde wie vorher.

Um ehrlich zu sein: In meiner späten Jugend hatte ich dann tatsächlich Schwierigkeiten, weil ich das Gefühl hatte, komplett entwurzelt zu sein. Heute aber denke ich, hätte ich nicht das Problem gehabt, wäre es ein anderes gewesen. Für mich überwiegen - auch in der Retrospektive - ganz klar die Vorteile, mal erlebt zu haben, wie es ist als Minderheit mit anderer Hautfarbe ist, früh einen Blick dafür zu bekommen, dass es wirklich unterschiedliche Welten gibt auf unserer wunderlichen Erde und zu merken, dass es nicht selbstverständlich ist, dass einem drei Mahlzeiten am Tag vorgesetzt werden. Man bekommt ein viel "gelebteres" Verständnis für Toleranz und wunderbare Andersartigkeit.

Die Argumentation, dass kleinere (die sind ja auch immerhin schon vier und fünf Jahre alt) Kinder nicht so viel aus der Reise mitnehmen wie Erwachsene, finde ich ein wenig kurzsichtig. Kinder sind schließlich auch schon vollwertige Menschen und sie werden sicherlich andere Prioritäten haben, was sie wichtig spannend finden an einer Reise, aber das ist nicht "weniger". Sonst würde man ja auch nur hochintelligenten Erwachsenen empfehlen können, eine Weltreise anzutreten, schließlich können sie viel mehr und tiefgründiger darüber reflektieren als der Normalbegabte. Aber sie werden ihrem Alter angemessen die neuen Eindrücke aufsaugen. Und das ist nicht "weniger", nur anders.
Die wichtigsten Menschen für sie - nämlich ihr, die Eltern - seid ja sowieso dabei und genauso vertraut wie zu Hause.

Noch kurz einen Kommentar zu dem Busbeispiel. (Sorry, dann höre ich auch schon auf.) Das finde ich schon wirklich extrem, aber das ist doch kein seelisches Trauma für ein Kind. Und leider gehören solche Erfahrungen ja auch dazu zum Großwerden. Schwierige Situationen können auch in der Heimat eintreten, wenn zum Beipiel ein Kind in einen Kindergarten gehen muss, in dem es sich nicht wohlfühlt, um mal ein häufiger verbreitetes Problem zu nennen. Und so ein Kindergartenbesuch kann unter Umständen auch acht Stunden dauern. Und das jeden Tag...

Gute Nacht.