Thema: Mückenschutz auf Langzeitreisen in tropischen Gebieten  (Gelesen 60820 mal)

Ivero

« Antwort #30 am: 29. Oktober 2012, 12:24 »
Jetzt bin ich auch beim Mückenschutz angelangt.
Habt ihr nur eine Fläschchen Anti Brumm o.ä. dabei? Meine Ärztin hat mir Nobite empfohlen. 1x Gel für die Haut,1x normales Spray und 1x Spray für die Kleidung.
Brauch ich das alles wirklich?
Für mich geht es nach SOA.
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Speedy

« Antwort #31 am: 29. Oktober 2012, 12:50 »
Wenn du nicht in extrem mückenverseuchte Gebiete (starke Regenzeit, nah an Süßwasserseen, ...) gehst, brauchst du das Spray für die Kleidung meiner Meinung nach nicht.
Hatte vorher auch lange zwischen NoBite und AntiBrumm Forte überlegt, mich dann für NoBite entschieden... lieber 50% DEET und keine Malaria/Dengue.
Würde definitiv nur 1 Flasche mitnehmen, da du das ganze Zeug in SOA auch überall bekommst, für weniger Geld und bei Bedarf auch echt ganz schöne Giftbomben (95% DEET gibt es hier... da geht sicher keine Mücke mehr an dich ran :-/).
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migathgi

« Antwort #32 am: 29. Oktober 2012, 13:09 »
Höhere Konzentrationen als 50 Prozent DEET bringen wohl nichts, habe ich mal irgendwo gelesen. Da nimmt man durch die Haut noch mehr Gift zu sich, bedenklich speziell bei Langzeitreisen.
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tschab

« Antwort #33 am: 30. Oktober 2012, 01:13 »
ich bin auch gerade am Überlegen bzgl Mückenschutz.
Habe gerade folgendes Mittel gefunden: biorepell active für Haut- u. Kleidung
basiert auf Para-Menthan-3,8-diol
Lt. der schon zitierten Seite http://www.biogents.com/cms/website.php?id=/de/contract/background/repellents/Praevention_vektoriell_uebertragender_Krankheiten.htm:
Zitat
kommt in den Blättern des Zitroneneukalyptusbaumes vor.] [...] Im Gegensatz zu ätherischen Ölen ist PMD schwer flüchtig und damit als repellierender Wirkstoff auf natürlicher Basis besonders vielversprechend. Während einer vergleichenden Studie in Peru schützte eine 16% PMD Formulierung länger vor Stichen der Anopheles-Mücke als 20% DEET.

Vielleicht wäre das eine Alternative für Allergiker/empfindliche Haut und das Grundwasser in Nationalparks? Hat jemand damit schon Erfahrungen gesammelt und kann sie ins Verhältnis zu Deet setzen?

Des weiteren habe ich mir gerade Moskitonetze angeschaut, gut verstaubar scheint dieses zu sein, weil es nicht den obligatorischen Ring hat: tesa Comfort Moskitonetz mit Deckenhaken.
ich fahre erstmal für 2 Monate nach jamaika, da weiss ich eben nicht, ob ich sowas praktisches bekomme, bzw. wahrscheinlich nicht günstiger (Lebenshaltungskosten gleich)
hat das jemand schon getestet, da es noch keine Kundenbewertungen gibt?
Danke  :)
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Ivero

« Antwort #34 am: 07. November 2012, 15:42 »
Wie verwendet ihr denn das Mückenspray?
Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass man zu jeder Tageszeit das Mückenspay nutzen sollte, bin aber gerade auf diesen Artikel gestoßen:

Zitat
Reisemediziner weisen zudem darauf hin, dass Repellents normalerweise erst abends benötigt werden, wenn kein Sonnenschutz mehr erforderlich
ist.

http://www.markenpost.de/news.php?ID=88932
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Vombatus

« Antwort #35 am: 07. November 2012, 16:27 »
Kommt auf deine Region und Aktivität an.

Es gibt Mücken die tagsüber aktiv sind, z. B. Tigermücken (Denguefieber Überträger) und andere nachtaktiv bzw. morgens und abends: Anopheles Mücke (Malaria Überträger). Manche Mittel wirken auch gegen andere Insekten oder Zecken.

In der prallen Sonne, Mittags, wenn du am Strand liegst, schwimmst, durch die Stadt spazierst brachst du eher kein Mückenschutz.

Wenn du aber durch schattige Wälder, Wiesen, Buschwerk trekkst, wäre es besser Repellents zu benutzen. Auch Augen auf, wenn du in schattigen Plätzen rastest oder in der Hängematte schaukelst, dann eher Mücken-, statt Sonnenschutz.

In feuchten Gebieten, in der Regenzeit nimmt die Zahl der Mücken zu.

Und lieber riskiere ich einen Sonnenbrand als Denguefieber. Die Haut wird meist mit der Zeit sowieso brauner und Sonnenunempfindlicher, außerdem kann man vor Sonnenstrahlen in den Schatten fliehen. Meistens passiert nichts, aber das Gefahrenpotential durch Mücken ist höher als der, von vernünftigen Umgang/Verhalten in der Sonne.

Ansonsten steht in deinem Link:
"Die Apothekervereinigung ABDA empfiehlt, zuerst Lotion, Creme oder Spray zum UV-Schutz aufzutragen und 15 bis 30 Minuten später das Anti-Mücken-Mittel."
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Ivero

« Antwort #36 am: 07. November 2012, 16:48 »
Ich werd es so wie du sagst machen, also Situationsabhängig.
Mir ging es hauptsächlich um das DEET Mittel. Ich will auf der einen Seite so wenig wie möglich von dem Zeug benutzen da es nicht gerade gesund ist, aber natürlich so viel dass ich auch ausreichend geschützt bin.
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nuesslein

« Antwort #37 am: 11. November 2012, 18:34 »
Wir sind gerade aus Nordindien und Nepal zurück. Aus sehr guter Erfahrung  ;D kann ich Nobite für die Kleidung empfehlen. Eine Flasche reicht für ca 4 Kleidungsstücke aus. Es übersteht sogar 3 Wäschen in der Maschine und die gefräßigen kleinen Biester machen immer noch einen großen Bogen. Die offenen Hautstellen hatten wir nicht behandelt (Gesicht, Hände, Fußgelenke) und sind auch nicht gestochen worden (obwohl wir immer in der Dämmerung und den frühen Abendstunden draussen waren, ist ja dort schon gegen 18:00).
Nun muss ich nur noch sehen wo ich meine Malariaprohylaxe (Malarone) unterbringe, hatten wir als Standby mit. Das werden wir auch wieder so machen, beim nächsten Mal.
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Vombatus

« Antwort #38 am: 25. November 2012, 01:27 »
Dengue Fieber-Ausbruch in Peru?

Beim Surfen viel mir ein Artikel ins Auge, in dem etwas von einem Dengue Fieber-Ausbruch in Peru stand. Eine kleine Recherche ergab, dass es dort tatsächlich in einigen Gebieten zu erhöhten Fallzahlen kommt. Ebenso in anderen lateinamerikanischen Ländern, sogar auf Maderia. Allerdings weit weniger als im SOA-Raum. Siehe Link ganz unten.

Lasst euch aber nicht verunsichern, wenn ihr in betroffenen Regionen unterwegs seid, (und auch sonst) achtet einfach auf vernünftigen Mückenschutz.

http://www.reisevorsorge.de/aktuelles.php?ID=7093

Aktuelle Fallzahlen/Informationen zu anderen Ländern und Krankheiten
http://www.reisevorsorge.de/aktuelles.php
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weltentdecker

« Antwort #39 am: 01. Januar 2013, 14:44 »
Ich bin mittlerweile fast komplett von DEET Mitteln auf Citronella Mittel umgestiegen. Nach monatelangem DEET Gebrauch hab ich nun echt Hautprobleme bekommen, so dass ich seit ein paar Wochen nur noch Citronella benutze. Und ich kann sagen: ES WIRKT. Ich werde damit zu 90% nicht gestochen. DEET benutze ich nur noch in sehr moskitoverseuchten Regionen.

Von daher einfach mal Alternativen ausprobieren. Sehr viele Reisenden winken direkt ab und meinen nur DEET wirkt und Citronella sei Quatsch. Einfach mal am eigenen Leib ausprobieren. Das Zeug gibt es auch an jeder Ecke und bei Boots in Thailand auch eine sehr gut verträgliche Lotion mit Citronella.
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Rob

« Antwort #40 am: 06. März 2013, 16:41 »
Mückenschutz: Kauft Euch das was man sich in den Ländern verkauft.

Niemals hatte ich Glück mit irgendeinem Mittel hierzulande und woher sollen die das auch wissen bzw. an was sollen solche Anbieter ihr produkte testen können...?! Ich kaufe mir das was vor Ort verkauft wird und zwar noch vor meiner ersten Schachtel Zigaretten. Dann am nächsten Tag nehm ich das Tütchen (in südostasiatischen Ländern wird alles in MINI Portionen verkauft) mit in den nächsten Supermarkt und suche mir das größere Pendant zu dem kleinen Tütchen.

Scharfes Essen soll helfen....!?! Ich denk ein Taucheranzug aus Gummi hift bestimmt !!!
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agrocat

« Antwort #41 am: 16. August 2016, 11:07 »
würd nie permethrin klamotten anziehen... oder sprays kaufen die permethrin enthalten.. erkundigt euch mal nach dem zeugs...
mir wurde bei globetrotter craghoppers hemden und hosen empfohlen, sind mit mückenschutz aber ohne dass der wirkstoff auf die haut übergehen kann..  leider hat globi nur bis xxl, große größen gibts aber bei outdoor-renner
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Nocktem

« Antwort #42 am: 16. August 2016, 19:00 »
rotes antibrumm (das beste was ich bisher hatte, 0 stiche wenn ich mich damit gut eingerieben habe, auf die wirkdauer achten) mitnehmen und wenn das ding alle ist vor ort schauen was es dort gutes gibt.
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farmerjohn1

« Antwort #43 am: 17. August 2016, 15:46 »
Fuehrgewoehnlich besteht in tropischen Gebieten immer mehr Risiko an irgendeinem der Sumpffieber zu erkranken als in Europa. Ausnahmen sind vielleicht Singapur, Florida und Panama City oder sowas; und da weiss man nicht ob die massenweise verspruehten Insektizide und das Filtermaterial von Klimaanlagen nicht das eigene Leben auf anderen Wegen am Ende genauso verkuerzen...

Mit den Fiebern ist teilweise nicht zu spassen, und es gibt auch sehr viele verschiedene davon; trotzdem ist es bei den meisten so dass man die nur ein Mal bekommt und danach resistent ist.

Das unmittelbar Gefaehrlichste ist Dengue, weil man an inneren Blutungen sterben kann bevor man geheilt ist, und weil man es immer wieder bekommen kann - und, wenn unbehandelt, die Malaria mit Erreger 'plasmodium falciparum', weil man davon Hirnschaeden bekommen kann, die aber fast  nur in Westafrika und am Amazonas vorkommt.
Der Rest wie Chagas, Zika, Chikungunia, die ganzen Malariaarten, etc. sind zumindest medizinisch behandelbar und bei sonst normalem Gesundheitszustand nach ein paar Tagen Bettruhe ausgestanden. Gelbfieber ist ja sowieso bald durchgeimpft.

Jede Umwelt hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile, damit muss man halt leben.

Gin Tonic - zumindest im Originalrezept -enthaelt Quinobaumrinde, war das erste, wenn auch mittlicherweile durch Resistenzbildung weniger wirksam gewordene Malariamittel. Auch starkes Tabakrauchen vertreibt die Stechmuecken; allerdings sind bekanntermassen weder Saeuferlebern noch  nikotinverseuchte Lungen dafuer bekannt, koerperliches Wohlbefinden und Langlebigkeit zu verursachen.

Moskitonetze sind meiner Erfahrung nach eher eine psychologische Beruhigung; die Mistviecher findern meistens irgendwo doch einen Durchschlupf, und die Moskitonetzt sind auch nicht sehr robust, sodass man sie oft erneuern muss. Von den Anti-Mosquito-'Duftwaesserchen' sind einige besser, andere schlechter, aber gesund sind sie allesamt auf die Dauern nicht, aehnlich wie die medikamentoesen Prophylaxen.

Man kann aber oft selbst in betroffenen Gebieten der Tropen oft noch Orte auswaehlen wo es nicht so schlimm ist wie an  anderen; in den inneren Tropen zum Beispiel kann man auf 1500m ueber NN gehen und hoeher, besser ueber 2000m und besser gar nicht unter 1000m. Und moeglichst nicht in die Naehe von stehenden Suesswasser-Oberflaechengewaessern, natuerlich schon gar nicht nahe von Abwasser.

Am problematischsten sind naechtliche Ausfluege an See- und Flussufer und in Suempfe allgemein, und besonders unter 1000 m ueber NN; wenn man zum Beispiel nachts fischen geht oder nachtaktive Voegel und Reptilien beobachten will.

Lange Baumwoll- oder Leinenkleidung schuetzt nicht  perfekt aber sehr gut ohne weitere Nebenwirkungen, und fuer die eine oder andere Nacht mit Moskito-Angriff sind halt 'Duftwaesserchen' und Insektenspray hilfreich. Uebrigens ist nicht jeder Tag gleich; die Natur (und damit die Tiere bis hin zu Insekten) haben ihre Zyklen und richten ihr Verhalten nach Températur, Regenfaellen, Fruchtblueten, Grashoehe, Mondphasen und naechtlichen Lichtquellen.

Ich uebernachte hin und wieder in einem Fachwerkhaus im suedamerikanischen Bergland am Fusse des Bergregenwalds, 3 Grad Nord und fast 1900 m ueber NN. Da ist es mit 12 bis 14 Grad nachts und 19-23 Grad an bewoelkten Tagen kuehl genug um die Stechmueckenzahl und Sumpffieber im Vergleich zum Tiefland erheblich zu reduzieren; wenigstens hoert man das bekannte sirren auch erheblich weniger als im sommerlichen Rheinland oder an Spaniens sommerlichen Mittelmerrkuesten. Aber wenn es stark geregnet hat und danach die Sonne ein paar heissen Nachmittagsstunden ueber 30 Grad brennt, kommen in der folgenden Nacht die Biester.   
Ds Wirksamste: bei Sonnenuntergang mit Insektenspray Schlafzimmer aus-spruehen, Licht aus und zwei Stunden weggehen und danach Tur zu, Licht aus und schlafen. Dann ist meistens Ruhe.
Das Gesundheits- und Umweltfreundlichste: eine Stunde vor Sonnenuntergang im Schlafzimmer Licht aus, Tuer  auf, Balkonlich an, eine Suunde nach Sonnenuntergang Tuer zu. Tuerspalten mit Handtuch ausstopfen, draussen auf dem Balkon Licht die ganze Nacht anlassenan -  dann kommen auch in den stechmueckenreichsten Naechten schlimmstenfalls zwei Plagegeister, die man dann eben per Fliegenklatsche oder kurzes Anspruehen erledigt.
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Worldonabudget

« Antwort #44 am: 22. August 2016, 04:42 »
[...]
Der Rest wie Chagas, Zika, Chikungunia, die ganzen Malariaarten, etc. sind zumindest medizinisch behandelbar und bei sonst normalem Gesundheitszustand nach ein paar Tagen Bettruhe ausgestanden. Gelbfieber ist ja sowieso bald durchgeimpft.
[...]

Nichts zum Thema Mückenschutz, da Chagas v.a. durch die sogenannte Kissing Bug übertragen wird. Aber Chagas ist alles andere als gut behandelbar. Wenn man das Glück hat und es innerhalb der ersten Wochen merkt, kann man Chagas in der Tat mit sehr aggressiver Medizin bekämpfen. Gibt aber normalerweise nur sehr unspezifische Symptome und die wenigstens denken dabei an Chagas.

Wenn man das Pech hat, dass Chagas in den chronischen Zustand übergeht, ist das alles andere als lustig. Zwar erfordert die Krankheit bei einer Vielzahl von Infizierten keine weitere Behandlung, aber bei einem nicht unbeträchtlichen Teil erfordert diese chronische Erkrankung lebenslange Behandlung und kann letztlich zum Tod führen.
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