Fuehrgewoehnlich besteht in tropischen Gebieten immer mehr Risiko an irgendeinem der Sumpffieber zu erkranken als in Europa. Ausnahmen sind vielleicht Singapur, Florida und Panama City oder sowas; und da weiss man nicht ob die massenweise verspruehten Insektizide und das Filtermaterial von Klimaanlagen nicht das eigene Leben auf anderen Wegen am Ende genauso verkuerzen...
Mit den Fiebern ist teilweise nicht zu spassen, und es gibt auch sehr viele verschiedene davon; trotzdem ist es bei den meisten so dass man die nur ein Mal bekommt und danach resistent ist.
Das unmittelbar Gefaehrlichste ist Dengue, weil man an inneren Blutungen sterben kann bevor man geheilt ist, und weil man es immer wieder bekommen kann - und, wenn unbehandelt, die Malaria mit Erreger 'plasmodium falciparum', weil man davon Hirnschaeden bekommen kann, die aber fast nur in Westafrika und am Amazonas vorkommt.
Der Rest wie Chagas, Zika, Chikungunia, die ganzen Malariaarten, etc. sind zumindest medizinisch behandelbar und bei sonst normalem Gesundheitszustand nach ein paar Tagen Bettruhe ausgestanden. Gelbfieber ist ja sowieso bald durchgeimpft.
Jede Umwelt hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile, damit muss man halt leben.
Gin Tonic - zumindest im Originalrezept -enthaelt Quinobaumrinde, war das erste, wenn auch mittlicherweile durch Resistenzbildung weniger wirksam gewordene Malariamittel. Auch starkes Tabakrauchen vertreibt die Stechmuecken; allerdings sind bekanntermassen weder Saeuferlebern noch nikotinverseuchte Lungen dafuer bekannt, koerperliches Wohlbefinden und Langlebigkeit zu verursachen.
Moskitonetze sind meiner Erfahrung nach eher eine psychologische Beruhigung; die Mistviecher findern meistens irgendwo doch einen Durchschlupf, und die Moskitonetzt sind auch nicht sehr robust, sodass man sie oft erneuern muss. Von den Anti-Mosquito-'Duftwaesserchen' sind einige besser, andere schlechter, aber gesund sind sie allesamt auf die Dauern nicht, aehnlich wie die medikamentoesen Prophylaxen.
Man kann aber oft selbst in betroffenen Gebieten der Tropen oft noch Orte auswaehlen wo es nicht so schlimm ist wie an anderen; in den inneren Tropen zum Beispiel kann man auf 1500m ueber NN gehen und hoeher, besser ueber 2000m und besser gar nicht unter 1000m. Und moeglichst nicht in die Naehe von stehenden Suesswasser-Oberflaechengewaessern, natuerlich schon gar nicht nahe von Abwasser.
Am problematischsten sind naechtliche Ausfluege an See- und Flussufer und in Suempfe allgemein, und besonders unter 1000 m ueber NN; wenn man zum Beispiel nachts fischen geht oder nachtaktive Voegel und Reptilien beobachten will.
Lange Baumwoll- oder Leinenkleidung schuetzt nicht perfekt aber sehr gut ohne weitere Nebenwirkungen, und fuer die eine oder andere Nacht mit Moskito-Angriff sind halt 'Duftwaesserchen' und Insektenspray hilfreich. Uebrigens ist nicht jeder Tag gleich; die Natur (und damit die Tiere bis hin zu Insekten) haben ihre Zyklen und richten ihr Verhalten nach Températur, Regenfaellen, Fruchtblueten, Grashoehe, Mondphasen und naechtlichen Lichtquellen.
Ich uebernachte hin und wieder in einem Fachwerkhaus im suedamerikanischen Bergland am Fusse des Bergregenwalds, 3 Grad Nord und fast 1900 m ueber NN. Da ist es mit 12 bis 14 Grad nachts und 19-23 Grad an bewoelkten Tagen kuehl genug um die Stechmueckenzahl und Sumpffieber im Vergleich zum Tiefland erheblich zu reduzieren; wenigstens hoert man das bekannte sirren auch erheblich weniger als im sommerlichen Rheinland oder an Spaniens sommerlichen Mittelmerrkuesten. Aber wenn es stark geregnet hat und danach die Sonne ein paar heissen Nachmittagsstunden ueber 30 Grad brennt, kommen in der folgenden Nacht die Biester.
Ds Wirksamste: bei Sonnenuntergang mit Insektenspray Schlafzimmer aus-spruehen, Licht aus und zwei Stunden weggehen und danach Tur zu, Licht aus und schlafen. Dann ist meistens Ruhe.
Das Gesundheits- und Umweltfreundlichste: eine Stunde vor Sonnenuntergang im Schlafzimmer Licht aus, Tuer auf, Balkonlich an, eine Suunde nach Sonnenuntergang Tuer zu. Tuerspalten mit Handtuch ausstopfen, draussen auf dem Balkon Licht die ganze Nacht anlassenan - dann kommen auch in den stechmueckenreichsten Naechten schlimmstenfalls zwei Plagegeister, die man dann eben per Fliegenklatsche oder kurzes Anspruehen erledigt.