Thema: Coming Out – Wann ist der richtige Zeitpunkt  (Gelesen 6770 mal)

Jens

« am: 07. Juli 2010, 08:49 »
Hallo Zusammen,

ich plane meine Weltreise schon seit 2007. Bis jetzt habe ich nur einen meiner Brüder und meinen besten Freund davon erzählt – auch das ich die Reise definitiv durchziehen werde. Auf der Arbeit wissen meine kollegen es auch, da ich ein Sabbatjahr nehmen werde und dies auch genehmigt ist. Da ich auch Karoshi´s Seite hier gut gelesen habe, habe ich bis jetzt meiner Familie sprich auch meinen Eltern nichts gesagt. Ich dachte mir, wenn doch was dazwischen kommt, dann habe ich sie mit der Reise und der daraus resultierenden Gedanken, Ängste usw. verschont. Soweit – so gut, aber nun geht es in nicht einmal 1,5 Jahren los und ich frage mich, wann dann doch der „richtige“ Zeitpunkt meines „Coming Out“ ist. Ich weiß jetzt schon, dass meine Eltern wohl ein Problem damit haben werden, aber da müssen sie dann schon durch.

  • Also wann habt ihr euren Familien / Freunden usw. gesagt, dass ihr eine Langzeitreise macht?

  • Und was mich auch interessieren würde, wie haben sie darauf reagiert??

  • Welche Argumente sind für oder gegen eine Reise gefallen???

Jetzt bin ich mal gespannt, was eure Erfahrungen waren, oder wie ihr euer „Coming Out“ gestaltet, plant oder Gefühle habt.  :)
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Globe_trotter

« Antwort #1 am: 07. Juli 2010, 09:15 »
Hallo Jens

Das ist eine interessante Frage! Kann dir jedoch nicht weiterhelfen, weil mir das "Coming-out" auch noch bevor steht. Meine Weltreise sollte, wenn alles klappt, im März 2011 starten und ich denke das ich meine "Angehörigen" in der nächsten Zeit mal informieren sollte.
Bisher wissen es nur meine Freundin (die kommt ja schlieslich auch mit :) ) und ein paar meiner besten Freunde. Die Familie sowie der Arbeitgeber weis noch nichts davon. Beim Arbeitgeber bin ich jedoch nur befristet auf einem Projekt angestellt, denke jedoch das ich den Arebeitgeber baldmöglichst informieren sollte, weil dieser ev. eine Weiteranstellung plant.
Bei der Familie wird es wie bei dir Jens, denke das sie ein Problem damit haben werden, werde mich aber deswegen nicht von meiner Reise abhalten lassen.

Soviel zu meiner Situation, bin gespannt auf eure Erfahrungen!
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karoshi

« Antwort #2 am: 07. Juli 2010, 09:46 »
Ich denke, hier ist immer ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Manche könnten eingeschnappt sein, wenn schon lange Fakten geschaffen wurden, und Du hast nichts davon erzählt. Mit Fakten meine ich nicht unbedingt die Genehmigung eines Sabbatjahres, sondern eher die Kündigung von Job und Wohnung oder die feste Buchung der Tickets. Der optimale Zeitpunkt liegt also tendenziell vor diesen Ereignissen -- idealerweise so weit davor, dass Deine Leute sich noch an den Gedanken gewöhnen können, bevor du zur Tat schreitest.

Auf der anderen Seite: die Bekanntgabe Deiner Reisepläne wird zu Fragen führen, und es wäre gut, wenn Du einen großen Teil davon schon beantworten kannst. Da geht es um Dinge wie berufliche Sicherheit (bei einem Sabbatjahr relativ simpel), Gefahren der Reise (hier ist die Wahrnehmung von Außenstehenden oft von Vorurteilen geprägt) oder organisatorische Dinge wie Geld und Versicherungen, was passiert mit der Wohnung etc. Wenn Du Dich zu früh outest, bist Du bei vielen dieser Themen noch blank, und das führt immer zu Skepsis und Gegenwind.

Sobald erst mal nach Deinen konkreten Reisezielen gefragt wird, hast Du eigentlich schon gewonnen.

LG, Karoshi
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Jens

« Antwort #3 am: 07. Juli 2010, 10:35 »
Ich denke, hier ist immer ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt.    ...........   Der optimale Zeitpunkt liegt also tendenziell vor diesen Ereignissen -- idealerweise so weit davor, dass Deine Leute sich noch an den Gedanken gewöhnen können, bevor du zur Tat schreitest.
Ich denke, dass es bei weit über einem Jahr genug Zeit ist, aber ist es noch zu Weit???

Auf der anderen Seite: die Bekanntgabe Deiner Reisepläne wird zu Fragen führen, und es wäre gut, wenn Du einen großen Teil davon schon beantworten kannst. .....Gefahren der Reise (hier ist die Wahrnehmung von Außenstehenden oft von Vorurteilen geprägt) oder organisatorische Dinge wie Geld .... . Wenn Du Dich zu früh outest, bist Du bei vielen dieser Themen noch blank, und das führt immer zu Skepsis und Gegenwind.

Ich denke, da gibt es zwei Faktoren, Mütter sehen erst einmal die Gefahren und die Väter eher so Dinge wie Geld. Ich weiß aus Erfahrung, dass z.B. meine Mutter beim ersten Mal - als ich nach Afrika bin richtig Angst hatte, nach dem fünften Mal war es so normal wie wenn ich nach Bonn oder Hamburg fahre!
Beim Geld hört ja meistens der Spaß aus, aber mal ganz ehrlich, ich rechne mit 16.000 Euro, dafür bekomme ich gerade mal ein neuen Kleinwagen, der nach einem Jahr auch fast nichts mehr wert ist und nach fünf Jahren kann ich mich nicht mehr an das Auto erinnen. Daher sehe ich das nicht so als Problem. Vorurteile sind da viel schwerer zu wiederlegen!

Sobald erst mal nach Deinen konkreten Reisezielen gefragt wird, hast Du eigentlich schon gewonnen.
Hmm, da sage ich nur eins, Kolumbien und jeder denkt daran, dass ich als Drogenschmuggler spätestens am Flughafen ins Gefängnis wandere ;D Ich will mal hoffen, dass du damit recht hast  ::)
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Der Bommel

« Antwort #4 am: 07. Juli 2010, 10:47 »
Wir hatte unser Coming out ca. 8 Monate vor Reisestart...wohl vergleichsweise kurzfristig, aber war eben kurz nachdem der Entschluss gefasst war die Sache wirklich durchzuziehen (geplant wurde allerdings schon 5 Jahre immer mal wieder zwischendurch). Meinen Eltern hab ich es mal beim Abendessen erzählt. Das da irgendwas im Busch ist hatten sie sowieso schon gemerkt. Waren dann aber doch schon sehr überrascht, weil sie schon vor ziemlich vollendete Tatsachen gestellt wurden...optimal wäre schon etwas früher gewesen...aber naja, hab mich auch immer ein bisschen drum herum gedrückt.

Aufgefasst haben sie es erstaunlich ruhig...hatte da mit viel mehr Gegenwind gerechnet. Reaktionen waren so von "Hey cool, macht das auf jedenfall..." oder "Wie wollt ihr das bezahlen?!?" bis zu "Ich würde das nicht machen, aber wenn ihr das unbedingt wollt, dann macht das". Es hat uns jedoch keiner für bekloppt erklärt oder uns wirklich zu verstehen gegeben das er das total fürchterlich findet.

Wirklich Argumente gegen die Reise sind glaub ich gar nicht gefallen, klar so Ansätze wie: "Was ist mit der Arbeit? Wolltest du nicht dableiben? Hätten die dich nicht übernommen?"
Solche Dinge wie die Gefahren der großen weiten Welt kamen größtenteils von meiner Oma, hab mit meiner Mutter in dem Punkt echt Glück gehabt, sie hat mich schließlich nicht als kleines ängstliches Wesen erzogen - jetzt muss sie die Folgen tragen  ;D
Aber ich glaube dadurch das wir schon sehr entschlossen gewirkt haben, haben die Diskussionen bald nachgelassen.

Mittlerweile haben sich eigentlich fast alle damit angefreundet, mal abgesehen von Großeltern die urlaubstechnisch nie über Österreich hinausgekommen sind. Die haben einfach kein Interesse daran die Welt zu sehen, naja aber akzeptiert haben sie es wenigstens.

Gruß
Lisa (noch genau 3 Wochen...) 
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karoshi

« Antwort #5 am: 07. Juli 2010, 10:59 »
Aufgefasst haben sie es erstaunlich ruhig...hatte da mit viel mehr Gegenwind gerechnet. Reaktionen waren so von "Hey cool, macht das auf jedenfall..." oder "Wie wollt ihr das bezahlen?!?" bis zu "Ich würde das nicht machen, aber wenn ihr das unbedingt wollt, dann macht das". Es hat uns jedoch keiner für bekloppt erklärt oder uns wirklich zu verstehen gegeben das er das total fürchterlich findet.
Da haben Deine Eltern wohl schon irgendwann vorher gelernt, loszulassen. Blöd ist halt, wenn sie es erst in dem Moment lernen müssen.
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Jens

« Antwort #6 am: 07. Juli 2010, 11:04 »
Da haben Deine Eltern wohl schon irgendwann vorher gelernt, loszulassen. Blöd ist halt, wenn sie es erst in dem Moment lernen müssen.
Ich denke, damit haben meine Eltern auch kein Problem, die ham mir während der Ausbildung schon mitgeteilt, dass ich ausziehen "darf", damit ich nicht an Mama´s Rockzipel hängen bleibe! ;D ;D Bin ich auch......

Das "Loslassen" ist nicht das Problem, sondern nach den vorliegenden Posts wohl eher das Problem, jemanden vor "vollendet Tatsachen" zu stellen, denn die Entscheidung ist ja gefallen.
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Skraal

« Antwort #7 am: 07. Juli 2010, 14:21 »
Da meine Eltern auch immer ſchon gereiſt ſind und mich auch immer ermutigt haben, haben die überhaupt kein Problem damit, darum hab' ich's auch gleich geſagt, als mir die Idee kam. Und ſie kriegen auch jede neue Entſcheidung relativ ſchnell mit. Bei manchen Zielen iſt ihnen ſchon ein bißchen mulmig (Iran, Pakiſtan) aber ſie vertrauen mir da zum Glück und ich habe ja auch ſchon einige Reiſeerfahrung.

Die größte Angſt meiner Mutter iſt derzeit, daß ich ſie nicht am Airport in Peking abhole, nachdem ich ihr zu den letzten Geburtstagen einen Flug nach China geſchenkt habe. ;D

Wenn meine Eltern nicht ſo hinter mir ſtänden, würde ich es aber dennoch ziemlich früh ſagen, dann kriegen ſie die Planung ein wenig mit und haben mehr Zeit, ſıch dran zu gewöhnen − und können ſich vielleicht noch damit tröſten, daß es nur ein Hirngeſpinſt ist, weil es noch keine konkreten Pläne gibt.

Meine Kollegen wiſſen's übrigens auch ſchon die ganzen drei Jahre und da war die Reſonanz auch durchweg poſitiv.
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cielo

« Antwort #8 am: 07. Juli 2010, 16:22 »
also ich kann mich meinen vorrednern nur anschließen. zu lange sollte man auch nicht warten, sonst fühlen sich die lieben verwandten vor vollendete tatsachen gestellt.

bei mir war das ein wenig anders und eh spontaner als bei vielen hier.
den traum eine längere reise zu machen, hab ich natürlich schon lange, darüber gesprochen hab ich aber nie.
ende letzten jahres wurde der wunsch konkreter, ich hab ein wenig gesurft und diese seite entdeckt und wusste: ok, nächstes jahr machst du's endlich.

ab dem zeitpunkt hätte ich auch gern meine eltern eingeweiht, aber das wollte ich nicht, weil ich damals noch mit meinem freund zusammen war (und auch zusammen gewohnt habe), aber die beziehung immer schlechter lief, bzw. ich auch feststellte, dass wir nicht zusammen passen (generell und ich wusste auch, dass ich mit ihm nie so eine reise machen könnte). also wollte ich erst die beziehung beenden und dann meine eltern einweihen, sonst hätte ich entweder meinen eltern von den trennungsabsichten erzählen müssen (blöd wenn die eltern eher bescheid wissen als der freund ;)) oder sie hätten fragen gestellt wie: was ist mit der wohnung, dem freund usw.
so hat sich das ganze noch bis zum frühjahr hingezogen (es fällt halt auch nicht leicht, eine langjährige beziehung zu beenden :() und ich hatte gleich 2 bad news für meine eltern ...

ich habs ihnen erzählt als ich bei ihnen war (immerhin 500 km anfahrtsweg, aber am telefon wollt ichs nicht sagen) nach dem essen. sie waren erst schockiert, dann fragten sie halt auch ob ich denn das geld hätte, was mit der wohnung wird, wie ich das denn alles aufgeben könne usw. aber eben auch ob ich diese und jene orte besuchen werde (was aber alles auf zentralamerika abzielte, südamerika ist weitestgehend ein weißer fleck auf der landkarte für sie). natürlich haben sie sich auch kurz sorgen gemacht, aber das ging eigentlich.
am schlimmsten fanden sie dass es so weit weg ist und so lange. und dass ich weihnachten und zum 25. hochzeitstag (hatte ich leider gar nicht auf m schirm) nicht da bin.
cool fand ich ihre reaktion, die so nach dem motto war "und du bist jetzt hier um dir unseren segen abzuholen?", "ja, sozusagen", "ja, viel haben wir da sicher eh nicht mitzureden, wenn du dir das einmal in den kopf gesetzt hast, dann machst du das ja eh" :D. gut erkannt ;).
aber ich glaube, sie hätten sich vielleicht auch eher gewünscht, schon eher in die pläne einbezogen worden zu sein, hatten das aber nie so ausgesprochen.
nachdem sie ein paar horrorgeschichten bzgl. der sicherheit gehört haben, machen sie sich natürlich doch noch mehr sorgen und hätten mich lieber mit einer reisebegleitung gesehn, aber ich versuche sie da zu beruhigen.

mein ex-freund dagegen war schon ein wenig beleidigt, dass ich ihm nicht früher davon erzählt habe, sondern erst nachdem das kind in den brunnen gefallen war. aber ich hätte eh nicht entspannt mit ihm reisen können.
trotzdem: wie karoshi schon sagte: wenn man solche pläne äußert tauchen auch sehr viele fragen auf. ich hätte ohne den kenntnisstand, den ich zum zeitpunkt der verkündung hatte, nie diese ganzen fragen beantworten können. er hat nämlich alles in frage gestellt und mir auch nicht zugetraut dass ich das alleine hinkrieg. obwohl ich schon bisher reisen alleine organisiert habe. das war schon mühselig und wäre ohne dieses wissen nicht möglich gewesen. in dem sinne war er da auch widersprüchlich: früher was sagen, aber trotzdem schon alles wissen. ich wusste ja wie er reagieren würde und konnte mich so auch darauf vorbereiten. genau wie ich wusste wie meine eltern reagieren werden. traf alles so ein und ich hatte die passenden antworten parat :).

von freunden und kollegen gabs bisher nur positive reaktionen. die finden das alle gut, dass ich das mache :). 2 freunde wussten schon frühzeitig bescheid (ab ende letzten jahres), der rest erst nach dem "coming out" bei eltern und freund.
dem chef und restlichen kollegen (dir mehrheit) muss ich es allerdings noch sagen. wollt ich nächsten monat machen. davor hab ich noch am meisten bammel ...

argumente für oder gegen die reise sind eigentlich gar keine gefallen, weil ich ja auch nicht danach gefragt habe, sondern alle wussten, dass ich das eh machen werde. meinen eltern hab ich die reise dann z.b. anhand einer karte schmackhaft gemacht und ihnen erzählt was es alles zu sehen gibt. fanden sie schon interessant, haben aber noch nicht viel dazu gesagt (entsprecht vollkommen ihrem wesen, also passt das schon). ich denke, am meisten kann ich sie von unterwegs mit bildern beeindrucken. spätestens dann sind sie stolz dass ich das mache :).

puuuh, das war jetzt mehr text als ich eigentlich schreiben wollte.
auf jeden fall viel erfolg, jens! ich denke auch du solltest es lieber jetzt als später sagen, sonst fühlen sie sich zu sehr hintergangen. gerade wenn alles schon so fix ist.
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jess

« Antwort #9 am: 07. Juli 2010, 16:45 »
Hmm hab mir ueber dieses Thema noch gar keine Gedanken gemacht, uff :o.
Aber da ich keinen Kontakt zu meinen Eltern habe, fällt dieses Problem schon mal flach  ;D

Argumente fuer Dich Jens könnten sein:

- Ihr bekommt Postkarten aus aller Welt
- Ihr habt bei Freunden die Möglichkeit anzugeben, " Mein Sohn sieht DIE GANZE WELT  ;) "
- wenn der Finanzzweifel kommt, kann man gleich mal vorschlagen das Vorhaben finanziell zu Unterstuetzen  ::)
- nach der Reise ein persönlicher Diavortrag mit gutem Essen und tollen Geschichten, besser als Die Vorträge bei Globetrotter  ;)
- und vielleicht fuer die Mama die Aussicht, dass Du nach der Reise noch mal zuhause einziehst  :o
- einen Sohn, der die tollsten Erfahrungen seines Lebens macht !!!!!!

lg jess
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Basti4004

« Antwort #10 am: 07. Juli 2010, 16:49 »
also ich hab meinen Freunden und Kollegen die Pläne meiner Weltreise (Start in vier Wochen) vor zwei Monaten mitgeteilt. Nur meinen Papa hab ich vorher gefragt, weil ich danach wieder kurzfristig bei ihm wohnen muss und Sachen bei ihm unterstellen werde - und meine Mitbewohnerin, da sie sich einen Nachmieter suchen muss. Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich erst im Februar angefangen hab, ernsthaft über meine Weltreise nachzudenken/zu planen - nachdem ich hier gelandet bin - aber dafür gings dann ganz schnell!
Sobold ich das Ticket gebucht hatte und meinen Job gekündigt hatte, hab ich angefangen meinen Freunden in einer ruhigen Minute mitzuteilen, dass ich ab August für eine Jahr weg bin ... und die Reaktionen waren alle so positiv....viele wollten mit und neidisch sind sie alle. Bester Satz hierbei war ganz nüchern: "War klar dass du mal sowas machst...!" ICh muss dazu sagen, dass viele meiner Freunde reisen und hierfür absoluten Verständnis haben, wenn die Bedingungen es zulassen!
Das ich hierbei alle vor vollendete Tatsachen gestellt habe stört weder mich noch mein Umfeld.und gründe habe ich nicht aufgeführt - vielleicht die Lust auf Freiheit, viel Neues und Abenteuer...
Es gibt also niemanden der mir meinen Traum nicht gönnt .... ich hab auch volle Unterstützung von alles Seiten und bin auch sehr froh darüber

Basti
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Eidechsenkönigin

« Antwort #11 am: 07. Juli 2010, 16:56 »
hallöchen, also mein plan, eine ziemlich lange zeit um die welt zu reisen, steht bereits seit ende 2007. da ich seit dem wirklich arg von fernweh geplagt bin, hab ich es meiner familie sofort gesagt, schon alleine aus dem grund, um mir, für die weltreise wichtige ausrüstung zu geburstagen und an weihnachten schenken zu lassen  ;D ... ich finde es wichtig, die familie schnell daran zu gewöhnen auch wenn das genauso bedeuten kann, dass sie ihren unmut, ihre sorgen etc, ebenfalls ständig anbringen können und man sich selbst immer wieder damit beschäftigen muss. meine reise wird erst in 2-3 jahren sein aber ich nehme gern in kauf, dass meine eltern das zb. jetzt noch nicht als große sache erachten, weil sie sicherlich denken: ist ja noch lange hin, da kann noch viel passieren. doch ich möchte die positiven wie die negativen erfahrungen bei der planung auch eben gern teilen und so können sie mir nicht böse sein, dass ich sie an meinen plänen nicht beteilige. meine oma wird sicherlich eh ca. 2 jahre brauchen, um diese information (meiner weltreise) zu verarbeiten, deshalb denke ich, das es an der zeit war, alle einzuweihen :)

meine engsten freunde wissen es ebenfalls seit beginn der planung. alle anderen bekommen dann die einladung zur abschiedsparty mit ganz expliziten geschenkwünschen  :D nein im ernst, wenn die zeit gekommen ist und es stehen zwischen mir und der reise gerade mal nur noch 6 monate, dann werde ich es auch den übrigen freunden und bekannten mitteilen, dass ja niemand aus allen wolken fällt...

in diesem sinne....allen heut abend ein tolles spiel  ;D
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cielo

« Antwort #12 am: 07. Juli 2010, 17:01 »
@jess: ach so rum war das gemeint :D.
den punkt des wieder daheim einziehens hab ich auch gebracht. als es hieß dass ich ja weihnachten gar nicht da seie, hab ich gemeint: ja, dafür komm ich euch im november nochmal 2 wochen besuchen und nach der reise bin ich auch erstmal da. das hat sie gefreut, hehe.

aber ansonsten musst ich keine argumente bringen. dass ich gerne reise wussten sie auch schon vorher. dass ich kein pauschaltouri bin, nun ja, das hab ich auch ein stück weit ihnen zu verdanken ;).

daheim kommt eigentlich immer nur das thema sicherheit auf. ich könnte ausgeraubt werden ("du willst echt die dicke kamera mitnehmen? die hast du dann aber nicht lange", "was, und ein netbook auch? das klauen sie dir doch sofort"), verschleppt, etc. mein sicherheitskonzept hat sie nur ein wenig beruhigt, aber nicht vollständig. auch glauben sie, dass ich in der hinsicht naiv und unvorbereitet in die welt ziehe, von daher muss ich das immer widerlegen, das nervt. besser wäre, wenn sie fragen stellen würden wie "wie willst du das mit der kamera machen, nimmst du die mit? wie sicherst du diese dann". aber so sind sie leider nicht. sie glauben durch das wissen was sie über die nachbarstochter mit ähnlicher reiseroute erlangt haben, mehr zu wissen als ich. da musst ich ganz schön gegensteuern, dass ich auch nicht so uninformiert bin.

denke mal, das geht mir nicht nur allein so ;). da hilft wirklich nur gut vorbereitet sein auf derlei einwände.
viele besorgte eltern denken sicherlich, dass das nur eine schnapsidee ist und man eben zu blauäugig an die sache herangeht. gerade wenn man zu früh von den plänen erzählt. schwierig da einen mittelweg zu finden.

ach damn, jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben :(.
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weltentdecker

« Antwort #13 am: 07. Juli 2010, 22:50 »
Ich habe meine Eltern ziemlich direkt nach dem festen Entschluss eingeweiht, vor allem allerdings aus praktischen Gründen. Meine Eltern haben eine kleine Einliegerwohnung, die nächstes Jahr frei wird. Diese wollten wir uns dann sichern, da wir gerne ein halbes Jahr vor Beginn dort einziehen möchten, um Miete zu sparen. Seitens meiner Eltern kamen die üblichen Bedenken (Befürchtungen wegen der Sicherheit - vor allem meine Mutter, willst du wirklich deinen Job aufgeben? - vor allem mein Vater), aber nun haben sie es akzeptiert (mein Vater war da wesentlich schwieriger als meine Mutter).

Meine Schwester und ihr Freund wissen auch schon Bescheid und auch meiner besten Freundin werde ich es morgen sagen. Ich bin also relativ früh dran, April 2012 geht's los. Aber ich kann sowas nicht gut für mich behalten und wenn man es einmal jemanden gesagt hat, möchte ich es allen wichtigen Leuten sagen. Hätte sonst Angst, dass es sich herumspricht und die Leute es nicht von mir erfahren.

Nur den Kollegen werde ich bis nächstes Jahr im Herbst wohl nichts sagen. Muss ja nicht direkt jeder wissen, dass ich 2012 kündigen werde...

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Jens

« Antwort #14 am: 08. Juli 2010, 07:24 »
Also erstmal an alle einen riesen Dank für die vielen und auch hilfreichen Antworten. Ich dachte garnicht, dass das Thema soooooo gewaltig wird/wurde! Scheinbar ist das mit dem "Coming Out" doch ein größeres Thema - ob bei der Familie, Freunde oder beim Arbeitger. Ich nehme für mich aus euren Antworten mit, dass ich so schnell als möglich mein "Coming Out" vornehmen werde. Vielleicht gibt es am Wochenende beim Grillen mal die Möglichkeit. wenn es soweit war, werde ich mitteilen wie es gelaufen ist.
Nochmals einen Dankeschön an ALLE!  :)
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