Wir fahren über Pucon, Villarica, Temuco. Überall sehen wir vor lauter Regen gar nichts. Aber je weiter wir aus den Bergen kommen, desto besser wird das Wetter.
Eigentlich hatten wir geplant, die restlichen Tage noch in den Anden zu bleiben. Aber bei diesem Regen?? Wir entscheiden ganz kurzfristig, dass wir dem Regen davonfahren und an die Küste wollen. Ein Blick auf die Strassenkarte zeigt uns, dass es da einen Nationalpark direkt auf unserem Weg gibt, von dem wir bisher noch nichts gehört oder gelesen haben. Schnelle Entscheidung: wir fahren zum Nationalpark Nahuelbuta.
Nur übersehen wir, dass dieser Nationalpark in der Küsten-Kordilliere liegt, Also auch wieder in den Bergen.
In diesem Nationalpark soll es einen der letzten Wälder von Araucarien geben.
Unser GPS kennt diesen NP nicht, nur die Stadt, die angeblich der „Eingang“ zum NP ist: Angol.
Wir erwarten eine Provinzstadt, statt dessen erleben wir eine Grosstadt. Allerdings ohne jede touristische Infrastruktur, also kein Visitorcenter und auch keine Wegweiser. Irgendwie fragen wir uns aber doch durch und sind dann auf einer abenteuerlichen Strasse zum Nationalpark. Leider stellt sich heraus, dass dieser NP sehr hoch liegt, und je höher wir fahren, desto dichter werden wieder die Wolken.
Als wir am späten Nachmittag am Campingplatz im NP ankommen, auf über 1000 m Höhe, sind wir wieder voll im Regen. Trotzdem machen wir noch eine kleine Wanderung rund um den Campingplatz.
Dienstag, 12.2.: Das Wetter schaut relativ gut aus. Also starten wir zu einer Wanderung zum Piedra del Aguilar, dem Adlerfelsen. Bei gutem Wetter soll man von dort bis zum Pazifik schauen können.
Als wir oben sind, stehen wir im Nebel. Aber dieser Nebel hat etwas mystisches. Wir können uns fast nicht trennen. Die Araukarien sehen in diesem Licht irgendwie aus, wie von einer anderen Welt.
Gestern haben uns die Parkrancher erzählt, dass wir nicht wieder nach Osten rausfahren müssten, sondern es gäbe eine Strasse nach Westen, zum Pazifik. Diese Strasse fahren wir raus. Wir fahren ca. 50 km auf enger, ungeteerter Strasse durch Pinien- und Eukalyptus-Wälder.
Und als wir wieder auf einer Hauptstrasse und geteert sind, liegt wieder eine 90 km lange Baustelle vor uns.
Aber wir wollen zum Strand.! Wir fahren nach Arauco, Dort am Strand finden wir ein schönes Restaurant. Nach dem Essen liegen wir noch in der Sonne am Strand.
Aber wir müssen weiter und fahren nach Conception, immer auf der Suche nach einem Campingplatz. Es ist ein Wahnsinns-Verkehr, und noch dazu alles Baustelle. Da gibt’s nichts schönes zum Übernachten. Also fahren wir weiter nach Tome und Dithato. Aber irgendwie sind wir in einem Gebiet unterwegs, das von Tourismus noch nie was gehört zu haben scheint. Es gibt keine Hotels, keine Cabins, keinen Campingplatz. Die Buchten am Meer sind abgesperrt, da Privatbesitz. Langsam nervt es.
Um ca. 20.00 finden wir dann noch einen absolut tollen Strand zum Übernachten. (Ich sag ja immer: nur Geduld!).
Wir stehen (fast) allein in einer wunderschönen Bucht, können den Sonnenuntergang geniessen. Ein streunender Hund wird uns durch die Nacht bewachen, denn den haben wir „geschmiert“ mit ein paar Happen vom Abendessen.
Beate