12.3.
Auch heute früh ist es wieder ekelhaft kalt und neblig. Um 9.00 h hören wir in den News, dass Trump eine Einreisesperre für alle Nicht-Amerikaner verfügt hat. Was sind wir froh, dass wir die Einreise gerade noch geschafft haben.
Wir fahren wieder direkt südlich. In Salem, IN, kommen wir am schönen Courthouse vorbei:
Bis zur Brücke über den Ohio-River ist es neblig und trüb. Kaum sind wir über den Fluss, kommt doch tatsächlich die Sonne durch.
Da wir heute wieder eine Stunde "gewinnen", sind wir nach Ortszeit schon um 13.00 h am Campingplatz im Mammoth Cave Nationalpark. Wir wollen die Höhlen besichtigen, leider ist nur noch eine Tour, die Gotic-Tour, möglich. Die buchen wir sofort. Die Höhle ist zwar riesig, allerdings hätten wir uns diese 15 $ pP wirklich sparen können. Viel zu sehen gibts nicht: man läuft ca. 3 Meilen durch die schlecht beleuchtete Höhle (hin und zurück auf demselben Weg) und sieht nur ein paar wenige Tropfsteinformationen.
Da war im Herbst die Besichtigung der Carlsbad Caverns wesentlich interessanter.
Als wir nach 2 Stunden wieder aus der Höhle kommen, regnet es in Strömen. Am Campingplatz erzählt uns die Camp_Host(in), dass es eine Tornado-Watch gibt. Das ist eine Vorwarnung. Wenn wir Angst hätten, sollten wir im Ernstfall in die Duschhäuser gehen, die wären gemauert. Wir schauen uns das an, stellen aber fest, dass die Mauer nur ca. 1.50 m hoch ist, alles darüber, auch die Dächer, sind Holz. Das wäre für uns zu wenig Schutz.
Wir sind noch am überlegen, als die Hostin wieder vorbeikommt. Jetzt gibt es eine Tornado-Warnung, d.h. jetzt wird es Zeit, wirklich Schutz zu suchen. Sie schlägt vor, dass wir zur Lodge fahren und dort in der Lobby abwarten. Das machen wir auch ganz schnell. Dort in der Lodge treffen sich inzwischen alle Camper und die meisten der Hotelgäste aus den Cabins. Es stehen ein paar Stühle rum und der Fernseher läuft. Es gibt ein Notprogramm, auf dem der genaue Verlauf des Tornados gezeigt wird und immer wieder überlegt wird, welchen Weg er wohl einschlagen wird. Niemand kann das so genau vorhersagen, also bleibt nur mal abwarten:
Wir befinden uns ziemlich genau am rechten Rand des roten Feldes, also "mitten drin". Leider können wir nicht alles richtig nachvollziehen, da wir natürlich nicht wissen, wo die genannten Counties (Landkreise) sind. Wir würden gerne die Zeit für ein Abendessen nutzen, aber das Restaurant und auch der Shop der Lodge sind geschlossen. Also bleibt nur zu sitzen, zu warten und zu hoffen.
Nach 2 Stunden scheint wohl die grösste Gefahr gebannt, denn die Gäste aus den Cabins verlassen nach und nach die Lobby. Nach 3 Stunden sind wir die letzten, die es wagen zu gehen. Draussen tobt das Wetter: es stürmt und hagelt, dass wir Angst um unser Wohnmobil haben und es blitzt und donnert ohne Pause. Ein solches Gewitter habe ich noch nie erlebt: es hört und sieht sich an wie ein Feuerwerk in den letzten Minuten, wenn alle Raketen fast gleichzeitig gezündet werden. Und dieses Wetter geht noch ca. 1 Stunde so weiter.
Am nächsten Morgen erfahren wir, dass der Tornado gerade mal 5 Meilen nördlich von uns vorbeigezogen ist. Zum Glück hat er keine grossen Schäden verursacht, da er über unbewohntes Land ging.
Inzwischen ist es so spät, dass wir als Abendessen nur noch eine tiefgekühlte Chimichanga in die Mikrowelle werfen und dann gleich im Bett verschwinden.
Beate
PS. Wenn Ihr Euch vielleicht wundert, weshalb es so wenige Bilder gibt: Bisher gab es nicht viel zum fotografieren. Das Wetter war meistens schlecht und die Landschaft auch nicht gerade atemberauschend. Aber das wird im Laufe des Trips schon noch besser.