Ich bin wieder zurück aus
Andorra und ich war sehr positiv überrascht!
Blendet man die Haupstadt und die dazugewachsenen Städte aus, dann bietet Andorra außerhalb der Skisaison viel unberührte Natur, kleine verschlafene Dörfer und ein tolles Bergflair.
Aber von Anfang an:
Wir sind über den Flughafen Girona in die Region gekommen und dann mit dem Mietwagen hoch nach Andorra gefahren. Alles sehr einfach und wenn man noch paar Tage dranhängen will, dann bietet sich die Provinz Girona dafür an. Da unser Rückflug annulliert wurde haben wir noch 2 Tage in der Region verbringen können. Dazu aber in nem anderen Thread mehr.
Wir sind in Andorra eigentlich überall rum gefahren. Hauptsächlich bieten die Orte einen kleinen historischen, meist mittelalterlichen Stadtkern und eine romanische Kirche, welche aus großem, groben, dunklen Naturstein besteht.
Drum herum sind meist Neubauten, oder Zweckbauten, die aber durch denselben groben Naturstein verkleidet sind (Gesetz in Andorra verlangt das).
So wirkt aber meist der ganze Ort sehr homogen und älter und es eröffnen sich schöne Fotomöglichkeiten.
Manche Orte haben aber noch sehr sehr schöne mittelalterliche Steinbrücken. Immer mal die Augen aufhalten! Es findet sich immer was!
Am ersten Tag sind wir von Süden her nach Nordosten zur französischen Grenze gefahren.
Stationen waren
Sant Julià de Lòria,
Santa Coloma d'Andorra mit sehr schöner Brücke,
Engolasters mit einer tollen Kirche mit überragendem Fernblick über die Hauptstadt,
Encamp,
Meritxell mit dem Nationalheiligtum von Andorra,
Canillo mit einer tollen Aussichtsplattform über dem tiefen Tal,
Soldeu und das
Vall d'Incles, welches als absoluter Tipp zu empfehlen ist.
Hier kommt man plötzlich in eine stille ruhige Welt und man kann sich lebhaft vorstellen wie das Leben vor 100 Jahren oder länger war.
Fast nur sehr alte Häuser, Kirchen, Schober und Co., dazu noch alte Steinmauern und tolle Bergpanoramen und ein Wildwasserflüsschen in sanfter Ebene! Einfach traumhaft schön und von Stille gesegnet.
Der zweite Tage führte uns in den westlichen Teil von Andorra.
Wir waren in
La Massana,
Erts,
Pal mit einen alten Häusern am Hang,
Ordino,
La Cortinada mit einer tollen Kirche und einer alten Wassermühle und
El Serrat.
Von da aus haben wir eine kleine Wanderung in die landschaftlich tolle Gegend des
Parc Natural de la Vall de Sorteny unternommen, bevor wir nach
Arcalis hoch gefahren sind. Dort wo Jan Ullrich seinen Tour de France Sieg 1997 besiegelte.
Die Strecke ist sehr schön und die Aussicht überragend.
Den dritten und letzten Tag in Andorra haben wir mit einer Wanderung im
Vall del Madriu-Perafita-Claror und der Hauptstadt
Andorra la Vellaverbracht. Die Wanderung war der Wahnsinn! Das Tal, was zum Weltkulturerbe zählt, ist und soll nicht für den Massentourismus zugänglich sein, daher gibt es im Grund auch kein Parkplätze vor Ort. Lediglich ca. 3-5 Stellplätze kann man an der Böschung nutzen oder man nutzt den Bus und lässt sich absetzen.
Daher war das Tal auch menschenleer und wir waren in absolut toller und einsamer Natur unterwegs. Mit Wildwasser, steilen Bergflanken, tiefem Wald und duftenden Kräutern.
Wir sind nur die Hälfte des Treks gelaufen. Von 4 Schwierigkeitsgraden ist er mit 3 gekennzeichnet und wahrlich auch sehr anstrengend. Im Grunde geht es die ganze Zeit steil bergauf, auf losem und steinigem Untergrund. Aber das alles ist die Mühe wert, wenn man die Ausblicke und die Natur genießen kann. Die Hochebene auf dem das Refugio steht wo wir umgekehrt sind (6,2 km vom Einstieg entfernt) ist ein Bildnis aus einem Film oder Märchen. So schön gelegen ist es. Es hat uns unglaublich Spaß gemacht dort zu wandern und ich kann es nur jedem empfehlen!
Nach dem ebenso anstregenden, da steilen Abstieg sind wir dann nach gut 12 km wieder am Auto angekommen und haben den Rest des Tages dann noch in Andorra la Vella verbracht.
Die zum Teil sehr moderne Stadt, mit einer hochmodernen Einkaufsstraße hat aber auch noch einen kleinen historischen Kern, der auch sehr hübsch anzusehen ist. Gerade das alte Regierungsgebäude Casa de la Vall ist sehr sehenswert.
Nach dem Essen, was in Andorra zwar immer lecker, aber immer viel zu wenig und zu teuer war (weiß nicht ob wir einfach Pech hatte und bei Tripadvisor immer das Falsche ausgesucht haben) ging es dann zurück in die Provinz Girona um die Tage bis zum neuen Flug nach der Annullierung nutzen zu können. Dazu aber im anderen Thread mehr.
Andorra sollte eigentlich nur ein weitere Hacken auf der Länderliste sein, hat sich aber zu einem Ziel gemausert zu dem wir nach der "Mission Europa" sicherlich nochmal zurück kehren werden. Das Wandern und die Natur dort sind einfach super schön! Und der komplette Trail im Vall del Madriu-Perafita-Claror ist einfach zu verlockend!
Die Menschen sind sehr freundlich und hoflich und das Bier ist lecker und günstig! ;-)