Italien 2
Ravenna liegt zwischen Rimini und Bologna und ist für ein paar recht alte Kirchen halbbekannt, sprich: geht bei all den Kulturschätzen in Italien ein wenig unter. Signifikant bei diesen Bauten sind die freistehenden campanile in Rundform und ein paar byzantinische Fresken/Mosaike in verschiedenen Kirchen und Gräbern. Das historische Zentrum ist angenehm nahe am Bahnhof, das Grabmal des Theoderichs liegt etwas abseits und ist den Umweg sowie das Eintrittsgeld von € 4 auf keinen Fall wert.
Es gibt ein Sammelticket für 4-5 Kirchen und ein Museum. Lohnen davon tut eigentlich nur die Basilica di San Vitale mit einer einmaligen Mischung aus Fresken und Mosaiken in einer eigenwilligen Fassung.
Spätestens in Ravenna merke ich, dass mich die Altstädte nicht so reinziehen und auslasten, weswegen ich meinen Besichtigungsplan radikal erweitere. Ravenna, Bologna und Ferrara erweitere ich um Verona, Vicenza und Padova.
Ferrara: Das Zentrum ist recht weit weg vom Bahnhof und der potenziell wunderschöne Dom (Marmorfassade) ist eingerüstet, die Straßen überfüllt mit Ostertourismus. Es ist mir hier zu viel Stau, ich verabschiede mich nach Bologna.
Bologna: Vieles wurde bereits über Bologna geschrieben. Der homogene historische Kern ist riesig und mit einem ewig langen Geschlechterturm ausgestattet. Bologna kenne ich aber schon von früher, folglich spaziere ich nur 1-2x durch.
Verona: 80 Zugminuten von Bologna entfernt, berühmt für die römische Arena und Romeo & Julia. Dementsprechend gut gefüllt ist es hier. Dennoch: Für mich ist es das Highlight meines Ausflugs. Bunte Häuser, am Fluss gelegen, ein Hügel, der Blicke auf die Altstadt erlaubt, Paläste, Kathedralen, Plätze. Alles ein wenig schöner als in all den anderen besuchten Städten. Nicht einmal, dass ich hier mein Hauptobjektiv beim Wechseln schrotte, kann den Eindruck trüben.
Vicenza: 40 Minuten von Verona entfernt und hauptsächlich für die Architektur von Palladio berühmt, insbesondere die Basilika, die so gar nicht ins Bild einer typischen mittelalterlichen (oder war das schon Renaissance?) Kirche passen möchte. Die Stadt selbst hat dann nicht so viel zu bieten, der Blick vom südlichen Hügel aus auf die hervorstehende Basilika entlohnt allerdings.
Padova: 20 Minuten von Vicenza entfernt. Steht ein wenig im Schatten von Venedig und leidet darunter, dass ich zu diesem Zeitpunkt, nach 5 Tagen Powerprogramm mit wenig Schlaf, auf der letzten Felge fahre. Dennoch: Der Hauptplatz von Padova, der Prato della Valle, ist ein Wunderwerk. Größter Platz Europas, in der Mitte ein eliptischer Kanal am Rand geschmückt mit hunderten Statuen. Links und rechts byzantinische Kuppelkirchen, die ein wenig an das Taj Mahal von Hinten gemahnen. Muss man gesehen haben. Ein würdiger Abschluss.