Thema: Tansania, Kenia, Südafrika - öffentliche Verkehrsm., Safari und Kosten?  (Gelesen 7323 mal)

Bobsch

Hallo liebe Forumsmitglieder,

nach unserer Weltreise möchten wir nochmal eine kurze Reise von 3 Wochen unternehmen bevor der "Ernst des Lebens" wieder richtig losgeht. Neben Mexiko, reizt uns auch der afrikanische Kontinent sehr, v.a. Tansania, Kenia und Südafrika. Auf unserer Weltreise haben den afrikanischen Kontinent nämlich gar nicht bereist und v.a. die Tierwelt würde uns sehr reizen.

Die Fragen, die sich uns so stellen sind folgende:
- Wie einfach gestaltet sich das herumreisen auf eigene Faust? Mietwagen in Tansania und Kenia scheinen viel zu teuer zu sein! Gibt es dort eine gewisse Infrastruktur an öffentlichen Verkehrsmitteln oder ist man vollständig auf Tourianbieter angewiesen, die einen von A nach B fahren? Wie teuer ist das?

- Kann man grundsätzlich Dinge auf eigene Faust unternehmen oder läuft ALLES über Touren?

- Wie hoch sollte man in etwa das Tagesbudget ansetzten für Essen, Schlafen, Transport?

- Was kostet eine mehrtägige Safari in etwa vor Ort? Oder sind das auch gleichzeitig die Preise aus dem Internet?

- Ist es "relativ" sicher auf eigene Faust heumzureisen? Also nicht unbedingt unsicherer als in Ländern Südamerikas?

Freue mich auf eure Antworten!

Grüße
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Vombatus

Nein, kann dir leider nicht aus erster Hand helfen in Bezug auf Afrika, kenne nur die Blogs und Beiträge aus dem Forum. Was mir aber einfällt sind Artikel die ich gelesen habe, in denen es darum ging, dass alle sonst gut besuchten Länder jetzt darunter leiden, dass alle Touristen Angst vor Ebola und Terror haben, selbst wenn das Urlaubsland tausende Kilometer vom Geschehen entfernt ist. Die Preise sind darum teilweise bis zu 50% gefallen. Der Tourismusindustrie geht es schlecht. Ich schätze mal, preiswerter als jetzt bekommst es nicht mehr.

Beispiele:
http://www.sueddeutsche.de/reise/tourismus-in-kenia-riss-in-der-fototapete-1.2284463
http://www.sueddeutsche.de/reise/safari-tourismus-und-ebola-zu-viel-angst-vor-afrika-1.2144106
http://www.dw.de/ebola-bremst-tourismus-in-afrika/av-18225508
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Bobsch

Vielen Dank für diese interessanten Artikel. Das ist ja erschreckend! Das habe ich so gar nicht richtig mitgekriegt... war ja wie gesagt auf Weltreise.

Jedenfalls wecken die Artikel mehr den Eindruck, dass die eher teureren Hotels (in denen wir eh nicht absteigen würden) günstiger geworden sind, aber nicht unbedingt Transport oder Safaris. Wenn schon weniger Touris ins Land kommen, müssen die Leute ja auch irgendwie versuchen zumindest durch stabile Preise ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, oder? Wenn Sie jetzt auch  noch die Safaris "verschleudern" würden, dann würden sie ja gar nichts mehr verdienen. Bei günstigeren Preisen würden ja - in Anbetracht der anscheinend existenten Angst vieler Menschen vor Ebola und Terroranschlägen - nicht nur wegen einem guten Angebot die Touristen dorthinkommen...


Bin gespannt auf weitere Berichte und Erfahrungen! Wir würden diese Länder halt gerne auf eigene Faust mit Öffis und ohne Mietwagen (außer in Südafrika) und mit mittlerem Budget (bei zahlreichen Aktivitäten) bereisen. Ist das möglich?


Viele Grüße
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Jens

Hallo Bobsch,

Ostafrika ist nicht leicht zu bereisen mit den öffentlichen, da die Busse keie Zielanzeigen haben und auch so kaum für uns eine verständliche Ordnung gibt. Ich würde euch Südafrika zum Anfang empfehlen! Sie mal hier, der Thread ist recht neu!!
http://weltreise-info.de/forum/index.php?topic=11489.0

Ich werde in ca. 90 Tagen nach Äthiopien, Somalialand, Djibouti, Uganda, Ruanda, Burundi, Tansania und mal sehn wo es noch hin geht!

Grüße Jens
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Mangolassi

Ich hab mal ne Famulatur in Kenia gemacht und bin da anschließend auch noch ein bisschen rumgereist.
Es gibt in Kenia zwei Zug-Routen, die von Nairobi nach Mombasa und von Nairobi nach Kisumu. Wir sind außerdem mit dem Bus von Mombasa die Küste entlang hochgefahren bis zum Fährübersetzhafen nach Lamu und von Mombasa mit dem Bus nach Kisumu...viel mehr gab es zu dem Zeitpunkt (2009) noch nicht an öffentlichen Verkehrsmitteln.

Bobsch

@Jens,
Wir haben auch das Gefühl, dass Südafrika ein guter "Kompromiss" sein könnte. Gute Flüge wären nach Johannesburg zu haben, leider nicht als Gabelflug mit Kapstadt. Würde es Sinn machen noch am Tag der Landung in Johannesburg nach Kapstadt weiterzufliegen und dann innerhalb der 3 Wochen wieder nach Johannesburg "zurückzufahren"? Reichen 3 Wochen von Kapstadt nach Johannesburg mit Stopps, Safari, ggf. Besuch von Lesotho und Swaziland?

Sonst haben wir Mietautos immer bei billiger-mietwagen.de angemietet, allerdings sind diese etwas undurchsichtig was die Einwegmiete angeht. Gibt es eine empfehlenswerte Mietwagenfirma in Südafrika, die gut und günstig ist? Auf dieser Seite (http://www.aroundaboutcars.com/) werden zumindest die Gebühren für die Einwegmiete ganz transparent dargelegt, aber die Seite sieht leider etwas unprofessionell aus...


Viele Grüße
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Jens

Hallo Bobsch,

also die Strecke mit dem Mietwagen von Jo´burg nach Kapstadt ist in drei Wochen möglich, aber stressig! Habe ich mal gemacht. Besser wären 4 Wochen.

Wenn du kein Gabelflug findest, dann kannst du günstig (wie AirAsia) in Südafrika mit www.kulula.co.za und www.flymango.com und unter Umständen auch mit www.flysaa.co.za fliegen. Bin mit allen schon unterwegs gewesen und sie sind immer pünktlicher als AirAsia gewesen.

Beim Mietwagen bin ich etwas raus, da ich schon lange keine mehr gemietet habe aber bei www.holidayautos.de habe ich für vier Wochen bei Temprest Hire einen Preis für eine Einwegmiete von so 540 Euro bekommen. CDW mit Selbstbeteiligung und unbegrenzte Kilometer incl. Du brauchst keinen großen Wagen, mir hat der kleinste gereicht. Das letzte Mal hatte ich bei irgendeiner Klitschenvermietung einen alen Golf gemietet, aber da war keine Einwegmiete möglich.

Grüße Jens
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Moehli

Hallo Bobsch,

Südafrika (und auch Namibia) sind sicherlich die am einfachsten zu bereisenden Länder in Afrika (die sich für Safari/Tierwelt anbieten). Ich nehme hier Namibia noch mit auf, weil es mich noch etwas mehr fasziniert hat als Südafrika. Beide haben häufig westliche Standards (was z.B. Supermärkte angeht), das ganz typisch Afrikanische vermitteln sie aber beide nicht hundertprozentig.
In Südafrika sind die Mietwagen recht günstig (ab 20 Euro/Tag), in Namibia etwas teurer. Bzgl. Anbieter kann ich dir den Arbeitgeber meiner Freundin empfehlen (kann ich dir per Nachricht schicken, da ich keine Werbung hier reinstellen will)  ;) Die haben gute Preise, unbegrenzte KM und keine Selbstbeteiligung, auch Reifen, Glas und Unterboden sind mitversichert (genau diese drei Dinge werden häufig ausgeklammert). Preis: 450 Euro für 19 Tage (Mittelklasse Toyota Corolla)
Zu öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich in beiden Ländern nicht so viel sagen, aber in die großen (Tier-) Nationalparks kommt man entweder mit dem eigenen Pkw oder mit einer geführten Tour. Beides hat seine Vorteile: Tiere selbst zu entdecken und mit dem eigenen Auto so lange dort stehen zu bleiben wie man möchte, oder aber auf einer geführten Tour mehr verschiedene Tiere sehen, da die Guides natürlich eher wissen wo sich welches Tier gerne versteckt/aufhält.

Neben den zwei Einsteigerländern für Afrika-Neulinge bietet sich natürlich wegen der unglaublichen Tierwelt noch Tansania an. Die Serengeti und der Ngorongoro-Krater sind schon extrem beindruckend. Auf eigene Faust lassen sich aber zumindest die Nationalparks nicht wirklich erkunden. Ansonsten fand ich Tansania mit den Öffentlichen zu bereisen durchaus machbar und vor allem spannend. In unserem Blog findest du mehr (siehe Signatur). In 3 Wochen könnte man zum Beispiel gut die Nationalparks im Norden mitnehmen, evtl. zum Kilimandscharo, in die Usambara-Berge (Geheimtipp und sehr ursprünglich) und dann noch irgendwo ans Meer. Wenn man mit dem Bus reist, braucht man natürlich schon etwas Zeit und Geduld, aber ich fands super :-)
Wir haben die Safari über unser Hostel in Arusha (was eher ein Homestay war) organisiert, was preislich ok war und Guide/Fahrzeug/Essen waren top. Die Agentur hieß: Aru Expedition, das Hostel: The Green House, Arusha 
Kosten für 5 Tage/4 Nächte (Juni 2014): 825 USD p.P. (165 USD pro Tag). Das günstigste was wir vor Ort von anderen gehört haben, waren 150 USD pro Tag. Nach oben gibt’s natürlich keine Grenzen ;-)

Habt ihr auch schon mal an Malawi gedacht? Ein wunderbares Land, wo man sehr nah am afrikanischen Leben und am Alltag dran ist. Für Safari eignet es sich nur mittelmäßig, aber es gibt Touren von Malawi in den sambischen South Luangwa Nationalpark, wo es deutlich weniger Touristen gibt als in der Serengeti oder im Kruger NP. Kosten für den South Luangwa (August 2014): 695 USD p.P. für 4 Tage/3 Nächte.
Nachteil an Malawi ist die umständliche und teure Flugverbindung (wahrscheinlich über Johannesburg), dafür kann man das Geld im Land wieder einsparen :-) Mit (Mini-)Bussen kommt man langsam und eingequetscht überall hin  :o


So, ist jetzt etwas viel Text geworden, aber ich hoffe es hilft dir weiter!

Grüße
Moehli

Moehli

Zitat
Kann man grundsätzlich Dinge auf eigene Faust unternehmen oder läuft ALLES über Touren?
In Südafrika und Namibia ist es überhaupt kein Problem Dinge auf eigene Faust zu unternehmen. In Tansania ist es auch machbar, aber schon etwas komplizierter.

Zitat
Wie hoch sollte man in etwa das Tagesbudget ansetzten für Essen, Schlafen, Transport?
Unsere Ausgaben im Sommer 2014, gereist mit Öffentlichen und teils gecampt:
Tansania: 30 Euro p.P. (ohne Safari)
Malawi: 22 Euro p.P. (ohne Safari)
Südafrika: 45 Euro p.P. (inklusive Mietwagen)
Namibia: 45 Euro p.P. (inklusive Mietwagen, nur auf Campingplätzen übernachtet und selbst verpflegt)

Zitat
Ist es "relativ" sicher auf eigene Faust heumzureisen? Also nicht unbedingt unsicherer als in Ländern Südamerikas?
Die Kriminalitätsrate in Südafrika ist schon sehr hoch, wobei ich mich als Reisender nicht unsicherer als in Südamerika gefühlt habe. Abends noch aus der Unterkunft rauszugehen ist halt nicht drin.
In Tansania wurden wir am Strand auf Sansibar überfallen (ungefähr der touristischste Ort unserer ganzen Reise), daher bin ich da etwas voreingenommen. Vorsicht vor allem in Dar Es Salaam! Allein die vielen Hinweise im Hotel lassen einen schlecht schlafen... Grundsätzlich würde ich bei Tansania sagen, dass man schon etwas vorsichtiger sein muss als in Südamerika.  :-\

Grüße

Bobsch

@Jens und Moehli,

vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Das hat uns sehr weitergeholfen. Und Moehli danke für das Angebot mit dem Mietwagen, darauf würde ich gegebenenfalls noch zurückkommen.

Unsere Zeit scheint doch etwas knapper zu sein als wir gedacht hatten. Wenn wir 15 volle Tage vor Ort hätten, "lohnt" es sich dann trotzdem nach Südafrika zu fliegen bzw. würdet ihr es tun? Welche Route könntet ihr euch für 15 Tage vorstellen. Flug wäre nach und ab Johannesburg, da Flüge nach Kapstadt vieeeel teurer sind. Ein Inlandsflug wäre aber denkbar, z.B. nach Kapstadt, dort Mietwagen holen und "zurückfahren", bloß fraglich ob sich das bei 15 Tagen lohnt...

Über eine schnelle Antwort würde ich mich freuen, da wir die Entscheidung quasi in wenigen Stunden treffen müssen.

Viele Grüße
Boris

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Vombatus

Wie gesagt habe ich von Afrika keine Ahnung, allgemein würde ich sagen, dass die meisten nicht unbedingt mehr Zeit haben als zwei Wochen Urlaub. Also wenn euch das Land interessiert, ihr einen preiswerten Flug habt. Neugierig seid und Lust darauf habt. Auf nach Südafrika.

Wenn man "zwei Wochen Südafrika" googlet kommen einige Ergebnisse von Anbietern die das durchziehen, da könnt ihr euch in Sachen Routen was abgucken. Alles kann man natürlich nicht sehen aber ihr macht das ja auf eigene Faust, dann könnt ihr flexibel reagieren und das machen worauf ihr Lust habt.

Was wäre denn die Alternative? Ist es vielleicht auch mal gut etwas durchzuziehen anstatt sich zu lange den Kopf darüber zu zerbrechen?
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Bobsch

Was wäre denn die Alternative?

Nun, Alternativen wären wohl Portugal, die Türkei oder Marokko jeweils mit Mietwagen.


Zitat
Ist es vielleicht auch mal gut etwas durchzuziehen anstatt sich zu lange den Kopf darüber zu zerbrechen?

Mit Sicherheit hast du recht was diesen Punkt angeht! Allerdings konnte mir selbst die Weltreise diese Eigenschaft nicht austreiben, leider...


Grüße
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Vombatus

Letztes Jahr bin ich gar nicht in den Urlaub gefahren weil ich mich nicht entscheiden konnte wohin. Dann war es mir irgendwann zu lästig und auch egal. Das soll mir dieses Jahr nicht wieder passieren. Leider gibt es noch zu viele Ziele die mich interessieren. Und ich bin ein ganz schlechter Planer. Auf der Langzeitreise fand ich es hingegen einfacher, hatte ja genügend Zeit. Jetzt muss es punktgenau sitzen. Schwierig, schwierig. Viel Spaß, wohin auch immer. Toll wird es sowieso.
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Bobsch

@Vombatus,

Danke :-) Ich denke uns geht es ähnlich. Wir müssen einfach versuchen das Beste draus zu machen. Echte Luxusprobleme... ;-)
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Jens

Letztes Jahr bin ich gar nicht in den Urlaub gefahren weil ich mich nicht entscheiden konnte wohin. Dann war es mir irgendwann zu lästig und auch egal. Das soll mir dieses Jahr nicht wieder passieren. Leider gibt es noch zu viele Ziele die mich interessieren. Und ich bin ein ganz schlechter Planer. Auf der Langzeitreise fand ich es hingegen einfacher, hatte ja genügend Zeit. Jetzt muss es punktgenau sitzen. Schwierig, schwierig. Viel Spaß, wohin auch immer. Toll wird es sowieso.

8.5. geht der Flieger nach Addis, dann weiter nach Somalialand, Djibouti und zurück nach Äthiopien. Ein Kumpel kommt mit mir mit! Er muss dann am 3.6. zurück nach Ffm. Kannst gerne mit kommen!
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