Thema: Hilfe - Weltreise vor dem Berufseinstieg?  (Gelesen 5317 mal)

Max1

« Antwort #30 am: 18. April 2020, 12:23 »
Ich bin sehr positiv überrascht von euren ganzen Antworten und dem angenehmen Klima hier im Forum. Findet man wirklich nicht oft im Internet, sonst wird man hauptsächlich angefeindet  ::)

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Marla

« Antwort #31 am: 18. April 2020, 12:34 »
Ich bin sehr positiv überrascht von euren ganzen Antworten und dem angenehmen Klima hier im Forum. Findet man wirklich nicht oft im Internet, sonst wird man hauptsächlich angefeindet  ::)
Ja, finde auch, dass das hier was besonderes ist :)

Also ich möchte noch ergänzen, dass im Unterschied zu den anderen mir meine Arbeit echt wichtig ist. Ich hatte so wie du auch zum Abschluss meines Studiums meinen "Wunschberuf", in den ich gegangen bin und hätte mir auch nichts anderes vorstellen können. Inzwischen hat der sich verändert, erst in Richtung Consulting, jetzt sogar selbständig, aber immer in der gleichen Materie. Auf allen Stationen war und ist auch längeres Reisen immer möglich gewesen (zumindest, wenn man eine gewisse Risikobereitschaft mitbringt). Aber in dem völlig theoretischen Fall, dass ich mich zwischen meinem Job und langen Reisen entscheiden müsste, würde ich mich tatsächlich gegen das Langzeitreisen entscheiden... Aber zum Glück muss ich das nicht! Und nach dem, was du schreibst, glaube ich, du auch nicht :)
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FriBaBonn

« Antwort #32 am: 18. April 2020, 17:23 »
Danke Marla! Ich dachte schon, ich wäre hier der Einzige, der seinen Job gerne macht. Ich bin auch der Meinung, dass das so sein sollte, da man genug Zeit seines Lebens mit seiner Arbeit verbringt. Un dann immer nur Frust, das ist wirklich nicht erstrebenswert.

Max, du solltest natürlich bei deiner Abschätzung auch die Risiken des Wartens mit berücksichtigen.
Weißt du, ob du in einem Jahr probpemlos reisen kannst (ich wünsche es dir).
Weißt du, ob in einem Jahr mit deiner Partnerschaft alles in Ordnung ist (ich wünsche es dir).
Weißt du, ob du in einem Jahr nicht Vater wirst (kommt manchmal vor).
Weißt du, ob du oder deine Partnerin zu dem Zeitpunkt fit seid (meinen einzigen stationären Krankenhausaufenthalt hatte ich mit Anfang 30).

Und zu guter letzt darfst du auch nicht vergessen, dass du eine Menge Geld weg wirfst, wenn du wirklich erst in zwei Jahren mit dem Job beginnst. Einen bezahlten Urlaub zu machen ist schon ein gutes Gefühl.

Und warum soll es nicht auch bei dir in den nächsten Jahren möglich sein, eine Vereinbarung wie Beates Mann mit einer 90%-Stelle zu erreichen. Ich habe das schon Ende der 80er Jahre ausgehandelt und auch jetzt wieder. Und mit 55 Tagen bezahlten Urlaub im Jahr kann man schon einiges anfangen, insbesondere wenn du den Urlaub von zwei Jahren über Silvester zusammen nehmen darfst.
 

 
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Max1

« Antwort #33 am: 18. April 2020, 17:28 »
Hey FriBaBonn,

danke für deine Antwort.

Eine solche Regelung wäre wirklich attraktiv, allerdings ist das in dem von mir angestrebten Beruf in der Justiz leider nicht möglich. Es bliebe, wie gesagt, ein Sabbatjahr in - realistisch gesehen - 8 Jahren. Und dafür müsste meine Freundin auch erstmal diese Gelegenheit im gleichen Zeitraum bekommen.
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FriBaBonn

« Antwort #34 am: 18. April 2020, 17:40 »
Dann macht es wahrscheinlich wirklich mehr Sinn, es in einem Jahr zu beginnen. Vielleicht kann man ja in dieser Zeit statt Jobben eine Weiterbildung oder Spezialisierung machen. Offizielle Sprachkurse machen sich eigentlich immer ganz gut im Lebenslauf.
Zwar haben sich die Zeiten geändert, ab wenn du ein Sabbatjahr machst oder eine etwas längere Elternzeit dir nimmst gibt es immer wieder dumme Bemerkungen auf dem "Flurfunk". Und wenn der nächste Karriereschritt ansteht, bin ich mir nicht sicher, ob du dann gleich behandelt wirst. Vor dem Gesetz muss das natürlich sein, aber das hilft dir meist nicht viel in der Realität.
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serenity

« Antwort #35 am: 18. April 2020, 20:09 »
Offizielle Sprachkurse machen sich eigentlich immer ganz gut im Lebenslauf.
Ob offiziell oder nicht - für eine Weltreise ist es definitv sehr vorteilhaft, wenn du mehr als nur Deutsch und Englisch sprichst. Falls Südamerika auf dem Plan steht, wäre z.B. Spanisch oder Portugiesisch unbedingt ein Plus!

Auch das könnte dich später interessant für einen Arbeitgeber machen - vielleicht entwickelst du ja durch so eine Reise auch Interesse an einer Arbeit außerhalb der Justiz.

Ich kann fast alle Argumentationen gut nachvollziehen und verstehen - denke aber auch, dass sich viele Reiseziele sehr schnell und sehr stark verändern, so dass aus meiner Sicht ein längeres Aufschieben manches nicht mehr möglich machen wird.

Vor 20-25 Jahren waren viele Ziele in Südostasien z.B. noch halbe Geheimtipps - mittlerweile tritt man sich fast überall auf die Füße, auch, weil sich sehr bevölkerungsstarke Länder wie China mittlerweile in alle Welt aufmachen. Denkt man an all die Konflikte in der Welt, an Bürgerkriege und vieles mehr, die Reisen erschweren oder unmöglich machen, würde ich lieber heute als morgen aufbrechen. Klar, das geht im Moment nicht wegen Corona ... aber jahrelang vor mir herschieben würde ich das eher nicht.

Gerade wenn jemand schon recht konkrete Vorstellungen von seiner Zukunft hat, würde ich vorher noch eine Auszeit einschieben. Denn egal ob man später seine Arbeit liebt oder es ein reiner Broterwerb ist - wenn man da erst mal drin steckt, ist es dann ganz entschieden schwerer, mal zeitweise auszusteigen als jetzt einfach etwas später einzusteigen.

Früher gab es im angelsächsischen Sprachraum das "Gap Year" - eigentlich eher zwischen Schulabschluss und Studium, aber oft auch nach Ende des Studiums/der Ausbildung, bevor man in die Arbeitswelt eintauchte. Das Gap Year sollte dazu dienen, dass man mal was anderes kennenlernt, dass man sich mit fremden Kulturen auseinandersetzt, mal mit völlig unerwarteten Schwierigkeiten fertig werden muss, improvisieren lernt und generell einfach nur Erfahrungen jenseits von Schule und Ausbildung sammelt.

Auch im Handwerk gab es die Wanderjahre, die viele auch ins Ausland führten, wo sie Sprachen lernten und auch mal ganz neue Herangehens- und Sichtweisen oder Techniken.

Stromlinienförmig ist möglicherweise einfacher und glatter - aber auch ganz entschieden langweiliger. Nur - genau das muss jede/r für sich ganz alleine entscheiden - denn jeder muss sein ganz eigenes Leben so leben, wie es für sie/ihn passt.
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Max1

« Antwort #36 am: 21. April 2020, 10:31 »
Schade, dass wir nicht wissen, wie es mit Corona in den nächsten Monaten und vielleicht sogar Jahren weitergeht. Ich kann nur hoffen, dass das Reisen in die Ferne Mitte nächsten Jahren schon wieder möglich sein wird, wenn vielleicht auch unter strengeren Sicherheitsvorkehrungen. Ich denke aber, dass ich dieses Risiko eingehen werde.
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Biene

« Antwort #37 am: 21. April 2020, 10:48 »
Falls ich auch einmal meinen Senf dazugeben darf... Ich habe einmal sogar meinen Job gekündigt, bin 2 Jahre gereist und habe mich dann wieder auf eine Stelle beworben. In meinem Lebenslauf gibt es keine Lücke, denn ich habe diese 2 Jahre als "persönliche Weiterentwicklung und Weiterbildung" bezeichnet :)
Im Bewerbungsgespräch wurde ich dann darauf angesprochen und ich habe erklärt, dass ich gereist bin, um mich auszutoben und jetzt bereit bin mich niederzulassen. Das fanden die anscheinend gut! Ich habe den Job dann bekommen. Die Sorge, dass ich nochmal auf die kommen könnte eine Weltreise zu machen, habe ich ihnen auch gleich genommen. Immerhin war ich schon fast überall :) Jetzt reicht mir normaler Urlaub.
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dirtsA

« Antwort #38 am: 21. April 2020, 10:58 »
Denke, da gibt es viele Beispiele im Forum, dass das gut geklappt hat! Bei mir wie gesagt ja sogar 2mal (jedes Mal gekündigt und innerhalb von 1-2 Monaten einen neuen Job gefunden). Dass man die Reise als etwas Besonderes verkaufen kann, wird glaub ich immer weniger, weil immer mehr junge Leute so was machen. Aber dadurch wird es eben auch normaler und akzeptierter! :)
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Max1

« Antwort #39 am: 01. Juni 2020, 14:14 »
Hallo zusammen,

ich wollte euch nur mal berichten, wie ich mich entschieden habe. Die Entscheidung ist zugunsten der Weltreise ausgefallen. Ich habe jetzt einen relativ gut bezahlten Job als angestellter Rechtsanwalt, den ich jetzt in den kommenden Wochen antreten könnte, und das werde ich wohl machen.  Zwar ist es nicht wirklich das, was ich mir dauerhaft vorstelle, aber es ist voraussichtlich ja nur für noch nicht einmal ein Jahr und ich kann auf diese Weise ein wenig Geld für die Reise sparen. Und ich gehe jetzt einfach in der Hoffnung in die Zukunft, nach meiner Reise den Wunschberuf zu bekommen. Entweder den, den ich mir aktuell beim Staat erhoffe, oder vielleicht auch etwas, an das ich gerade noch gar nicht denke.

Jetzt bleibt nur noch die Sorge, dass Corona uns nächstes Frühjahr noch ein paar Probleme machen könnte. Aber das müssen wir wohl auf uns zukommen lassen.

Ich bleibe euch auf jeden Fall treu und freue mich schon auf den Austausch und weitere Tipps bei der Planung unserer Reise. :-)

Danke euch! :)
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Einmalrundum

« Antwort #40 am: 03. Juni 2020, 16:37 »
Ich denke das ist die Richtige Endscheidung. Mann soll das Leben Geniessen wenn immer das geht und das nicht auf später verschieben. Wir sind nur einige Jahre auf diesem Planeten und nicht ewig. Einen Traumjob für 35ig Jahre oder länger gibt es doch sowieso nicht. Abwächslung bringt auch Schwung ins Arbeitsleben. Es ist für mich nicht wirklich die Erfahrung der Reise die einen Vorteil für deinen Arbeitgeber bietet, sondern deine Erholtheit und Frische. Nach der Reise bist du endspannt und voller Elan für etwas neues. Abgesehen würde ich keinen Job annehmen den ich nie mehr künden sollte weil er so einzigartig sein soll.
Also du machst das genau richtig, warte auf deine Freundin und schnappt euch ein Flieger.
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